Verworrene Pfade: Schatten von Hotepneith (Die dritte Staffel) ================================================================================ Kapitel 2: Schwarze Magie ------------------------- „Hunde sind leicht zu berechnen.“ Obwohl der Satz aus dem Mund eines Kleinkindes kam, wirkte er seltsam erwachsen: „Und der Kronprinz sowieso. Sie haben tatsächlich das Heer nach Norden in Gang gesetzt.“ Der junge Mann, der neben dem Kleinen an einem Baum lehnte, nickte: „Rache an den Amazonen, natürlich. Wie primitiv. Lass mich raten, die beiden Prinzen sind auch dabei?“ „Nur Inuyasha. Aber macht nichts. Ich denke, sie sind schlau genug, früher oder später auf die Fährte unseres guten Freundes zu stoßen.“ „Du meinst, wenn Inuyasha mitbekommt, dass ein Schattendrache seinen Vater entführt hat, wird er seinen Bruder um Hilfe bitten? Dein Plan ist bestimmt gut, Akago, aber ich verstehe nicht ganz, wo der Sinn liegen soll, wenn die Prinzen samt Heer erst gegen die Amazonen vorgehen und dann gegen Atreus.“ „Mein Lieber, ich habe aus den...diversen Niederlagen unseres Ziehvaters gelernt. Naraku machte gute Pläne – aber er unterschätzte diese Hunde doch deutlich. Darum habe ich mehrere Sicherungen eingebaut. Erstens: tötet Atreus den Inu no Taishou sind wir schon einmal eine Sorge los. Falls die Prinzen tatsächlich so klug sind, ihm auf die Spur zu kommen gibt es wieder zwei Möglichkeiten: erstens sie sterben oder er. Stirbt er, sind wir einen unzuverlässigen Verbündeten los, der zumal verraten könnte, dass er einen Auftrag hatte. Sterben die beiden Hundejungen, ist der Weg zum Thron frei. Für dich, Moryomaru, da mir mein Äußeres ja den öffentlichen Auftritt verbietet.“ „Aber du bist ein sehr guter Berater. – Was macht dich so sicher, dass sie auf den Schattendrachen stoßen?“ „Sie haben nicht gegen Naraku oder diese Alekto gesiegt, weil sie dumm sind.“ „Angenommen, sie besiegen Atreus. Dann ist Sesshoumaru der neue Herrscher. Und dann…?“ „Dann kommt Phase zwei des Planes. Ein Herrscher sollte doch verheiratet sein, einen Erben haben….“ „Das verstehe ich nicht.“ Das Kleinkindgesicht verzog sich zu einem Lächeln: „Verkaufen wir das Fell der Hunde nicht, ehe wir die Leichen haben. Erst einmal sollen sich die beiden Prinzen mit den Amazonen beschäftigen und mit Atreus und seinen Schatten. Wenn sie dann noch am Leben sein sollten, sehen wir weiter. – Du solltest dich übrigens mehr um die Prinzessin kümmern.“ „Noch mehr? Sie nervt mich sowieso mit ihrem Zärtlichkeitsbedürfnis.“ „Gib ihr, was sie braucht. Ich kann es ja nicht. Und wir brauchen sie. Noch.“ Als die Drachen bei dem Dorf der Amazonen landeten, erwarteten die Frauen sie bereits, zum einen froh, dass Betei heil zurück war, zum anderen ein wenig missgestimmt, dass der Prinz und der Mönch dabei waren. Aber sie waren zu klug, um nicht zu wissen, dass die Sache auch ganz anders hätte ausgehen können. Inuyasha entdeckte Thaleia in der Menge, die Kriegerin, die Vater bei dem Kampf gegen die Motten Sesshoumaru zugeordnet hatte. Dieser hatte sie nicht ausdrücklich gelobt, aber er hatte sie bei sich geduldet – und wenn er seinen Halbbruder richtig einschätzte, war das schon eine gewisse Anerkennung. So nickte er ihr zu, eine Freundlichkeit, die sie überraschte. Sango hatte unterdessen Tara erblickt, die Amazone, mit der sie während der Suche nach Kaijinbou um Miroku gekämpft hatte. Sie lächelte und Tara gab das Lächeln zurück. Sie warne beide von den kämpferischen Fähigkeiten der anderen angetan gewesen, auch, wenn die Kriegerin nun wusste, dass sie im Auftrag des Inu no Taishou gehandelt hatte. Betei sah sich um: „Der Kronprinz, ich meine, der Regent, befahl, dass Seine Durchlaucht die Ermittlungen hier führt. Wir werden ihn selbstverständlich alle unterstützen. Gab es etwas Neues?“ „Nein.“ Thaleia trat näher: „Es sind alle Frauen hier, bis auf vier, die um das Dorf patrouillieren. Darf ich dich…und Seine Durchlaucht zu dem Platz führen, an dem der Überfall auf den Herrscher wohl stattgefunden hat?“ „Den habt ihr also gefunden.“ Inuyasha verzog etwas das Gesicht. Er hatte keine Ahnung, wie er vorgehen sollte, wollte aber weder seinen Vater im Stich lassen, noch sich vor seinem Halbbruder blamieren, wenn der ihm schon mal vertraute. „Gut. Dann komm mit mir, Kagome. Sango, Miroku, ihr seht euch mal anders um. – Oh, und Miroku….“ Der hob die Hand, ehe er sich entsann, dass sie in der Öffentlichkeit waren: „Ja, Euer Durchlaucht.“ Er würde sich zusammennehmen. Und er würde seiner Ehefrau die Führung überlassen. Sango nickte denn auch nur und ging zu Tara: „Wärst du so nett, mir…uns das Dorf zu zeigen, den Ort, wo das Fest stattfand?“ „Natürlich. Ich hörte, du bist der neue Harmost?“ „Ja.“ Es war wohl nicht erstaunlich, dass sich das bis hierher herumgesprochen hatte. „Dann komm. Das Fest fand in aller Öffentlichkeit statt, auf dem Dorfplatz.“ „Und dennoch sah niemand, wohin der Herrscher ging?“ „Es war dunkel, große Feuer brannten, dadurch werden die Augen getäuscht. Überdies: selbst wenn ihn jemand hätte aufstehen sehen – wer hätte sich zu diesem Zeitpunkt etwas dabei denken sollen? Aber obwohl der Rat herumfragte – niemand konnte sich entsinnen, ihn gehen gesehen zu haben.“ Sango warf einen raschen Blick zu ihrem Mann. Miroku nickte. Sie waren beide erfahrene Agenten und wussten, dass sich häufig weder Mensch noch Dämon etwas bei einer Beobachtung dachten, ja, diese auch sofort wieder vergaßen. Das schien sich jemand zu Nutze gemacht zu haben. Das bedeutete aber auch, dass es mindestens eine Amazone gab, die falsch spielte. Der Dorfplatz war kreisrund. Auf einer Seite stand eine größere Hütte, auf die Tara deutete: „Das Gebäude des Rates. Und unser Gästehaus. Davor waren die Kissen für den Herrscher und die Ratsfrauen gelegt, für die Feier. Wir anderen saßen im Kreis hier herum. In der Mitte brannten rechts und links zwei große Feuer….“ Die Reste waren noch deutlich zu sehen: „Dazwischen fanden Kampfvorführungen statt und Musik.“ Auch Trauerlieder waren dabei gewesen, um die im Kampf gegen die Motten gefallenen Kriegsschwestern zu ehren. „Also eigentlich war alles, wie bei jedem Fest?“ „Ja.“ Tara zuckte ein wenig die Schultern: „Nun, bei unseren Festen ist gewöhnlich kein Mann anwesend, schon gar nicht der Herrscher. Es ist uns allen jedenfalls unangenehm, dass solch ein…ein Zwischenfall ausgerechnet bei uns passierte.“ „Es wird noch viel unangenehmer, wenn es Seiner Durchlaucht nicht gelingt, eine Spur zu finden.“ „Oh…du meinst, der Kronprinz…?“ „Sie waren beide nicht sehr erbaut.“ Sango drehte sich um ihre eigene Achse: „Und wo ist die Stelle, wo der Überfall wohl stattgefunden hat?“ „Dort, zwischen den Hütten hindurch.“ „Man kann sie von hier aus also nicht sehen.“ Da hatte jemand gut geplant. „Nein.“ Sango bemerkte, dass Miroku etwas sagen wollte, und sah zu ihm: „Oder was meinst du?“ „Du hast Recht. Aber noch etwas: er muss freiwillig zu diesem Ort gegangen sein. Es ist doch nahezu unmöglich, einen so mächtigen Dämon gegen seinen Willen unauffällig aus einer Menge zu holen. Also muss ihn jemand angesprochen, ja, weggelockt haben.“ Und das bedeutete, dass es eine Amazone gewesen sein musste – oder jemand, den der Herrscher dafür gehalten hatte. Nur – warum? Er selbst wäre jeder hübschen Frau nachgegangen, aber er nahm doch schwer an, dass der Inu no Taishou über deutlich mehr Selbstbeherrschung verfügte. Sango lächelte, da sie seinen Gedankengang erriet: „Ja, das wäre dir passiert. Aber nie dem Herrscher. – Tara, wann fiel das Fehlen Seiner Hoheit auf?“ „Betei bemerkte es wohl, als sie ihm einen neuen Kampf ankündigen wollte und sich daran erinnerte, dass er bereits bei dem zuvor gefehlt hatte. Sie suchte zuerst selbst, ließ uns dann alle suchen. Und wir fanden dann keine Spuren eines Kampfes. Selbst dämonische Kriegerinnen konnten nur noch sagen, dass der Herrscher dort gewesen war. Aber es führte keine Spur weiter.“ „Waren Hundedämoninnen dabei?“ „Ja. Wir haben eine Kriegsschwester.“ „Sehr rätselhaft. Gehen wir dort hin.“ Inuyasha blieb stehen und betrachtete den Steppenboden vor sich. Vater war hier gewesen, eindeutig, aber der Geruch verschwand fast unter einem entsetzlichen Gestank, der aus einem zerbrochenen Gefäß drang. Selbst jetzt, nach Stunden, beleidigte er seine Nase und er wollte sich gar nicht vorstellen, wie das auf seinen Vater als vollblütigen Hundedämon gewirkt haben musste, zumal, wenn der Geruch frisch gewesen war. Ganz eindeutig hatte jemand mit einem Hund gerechnet – und der empfindlichen Nase eine Falle gestellt. Er rieb sich über seine. „Kagome.“ „Äh, ja?“ „Spürst du irgendetwas? Ich meine, Magie?“ „Leider nein…Euer Durchlaucht, “ ergänzte sie eilig, da die Ratsführerin und Thaleia bei ihnen standen. Betei deutete auf den Boden: „Er war hier, nicht wahr? Und dann verliert sich die Spur. Selbst eine hundedämonische Kriegerin konnte der Fährte nicht folgen.“ Das war nicht weiter verwunderlich, dachte Inuyasha und rieb sich erneut die Nase. Aber er ging weiter. Vielleicht ergab sich etwas, wenn man diesem Stinketopf entkam. Gut hundert Schritte entfernt bog er ab, um in einem Kreis zurückzulaufen. Keine Spur, weder von Menschen noch Dämonen, sah man von den verwirrenden Fährten der Amazonen ab, die anscheinend wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen hier herumgerannt waren. Das gab es doch nicht. Er durfte nicht versagen. „Betei!“ „Ja?“ rief sie zurück. „Ich will mit der Hundedämonin reden.“ „Ja.“ Die Ratsvorsitzende wandte sich sofort um, während Thaleia stehen blieb. Kagome lief dagegen zu ihm: „Hast du was gefunden?“ „Nein.“ „Dieser Topf muss für deinen Vater die Falle gewesen sein. Meinst du, ob er davon bewusstlos wurde?“ „Keine Ahnung.“ Er ignorierte die Tatsache, dass ihre Aussage an Hochverrat grenzte: „Aber ich glaube, nicht nur. Ich denke, man kann die Luft anhalten und sich trotzdem wehren. Deswegen meinte ich ja…Magie?“ „Keine, die ich spüren kann. Da kommen Sango und Miroku.“ „Sie sehen auch nicht so aus, als ob sie etwas gefunden haben.“ „Was kannst du denn riechen? Ich meine, außer diesem Topf?“ „Diese dämlichen Amazonen. Sie sind hier wild herumgelaufen. Wenn noch eine andere Spur da war, ist sie verschwunden.“ „Aber es muss eine Amazone hier gewesen sein, die ihn hergelockt hat.“ „Soweit sind wir auch“, erklärte Sango, die herangekommen war: „Jemand muss ihn angesprochen haben und hierher gelockt haben, wie auch immer. Vom Festplatz aus kann man diese Stelle nicht sehen. – Dieser Topf dort vorne….“ „Ja, es war wohl ein Geruchsangriff“, bestätigte Kagome: „Inuyasha findet auch keine Fährte.“ „Und, wenn du noch weiter weg gehst?“ erkundigte sich Miroku bei dem Prinzen. Dieser zuckte die Schultern: „Und in welche Richtung? Ich will jetzt erst einmal mit der Hundedämonin reden, die hier wohl als erste gesucht hat, ehe die anderen alles zertrampelt haben.“ „Der Geruch allein hindert jemanden wie den Herrscher“, dachte Sango laut: „Aber deswegen könnte er noch immer kämpfen. Es sei denn, er wird überraschend angegriffen, von mehreren Personen oder anders aufgehalten. In jedem Fall muss Magie mit im Spiel sein.“ „Ich kann nichts wahrnehmen.“ Kagome klang entschuldigend. Sie wusste, dass sich Inuyasha große Sorgen um seinen Vater machte – und immerhin war der auch der Lebensgefährte ihrer Mutter. Mama sollte doch nicht schon wieder zur Witwe werden. „Ich auch nicht.“ Miroku drehte sich etwas: „Was natürlich nur heißt, dass jemand seine Magie gut getarnt hat.“ Inuyasha bemerkte, dass die Ratsvorsitzende mit einer Amazone herankam, deren Witterung verriet, dass sie ebenfalls eine Hundedämonin war: „Geht doch trotzdem mal umher, versucht, ob ihr Magie feststellen könnt. Verdammt, wir können doch nicht hier bloß herumstehen!“ Seine drei Begleiter verstanden seine Nervosität nur zu gut. Herrscher hin oder her – es handelte sich um seinen Vater. So machten sie sich zu dritt auf die Suche, bemüht, alles wahrzunehmen, das auf Magie hindeutete, gleich, welcher Art. „Euer Durchlaucht, das ist Ate“, stellte Betei vor, die inzwischen herangekommen war. „Du hast hier keine Spur von Fremden wittern können?“ erkundigte sich der Prinz sofort. „Nein, Euer Durchlaucht. Es…ist einfach nicht möglich, aber das werdet sogar Ihr ja wohl selbst festgestellt haben.“ Unwillkürlich warf Inuyasha den Kopf in den Nacken. Manchmal klang bei reinblütigen Dämonen durch, dass sie ihn nicht für voll nahmen. Gewöhnlich überhörte er das, aber heute war er zu gereizt, zu besorgt, um sich noch großartig beherrschen zu wollen: „Ich habe dich gefragt!“ Betei warf ihrer Kriegerin einen warnenden Blick zu, meinte jedoch schlicht: „Ich nehme an, Euer Durchlaucht, Ate wollte damit nur ein wenig ungeschickt zum Ausdruck bringen, dass dies jedem mit…mit Hundeblut klar ist. Ich selbst stamme ja aus einer Katzenfamilie.“ Inuyasha atmete durch. Er durfte sich und vor allem Vater und Halbbruder doch nicht blamieren, in dem er sich von solch einer hergelaufenen Hündin provozieren ließ. „Dann gehen wir beide weiter weg von dieser Stelle. Ate, war dein Name.“ „Ja, Euer Durchlaucht.“ Der Amazone war soeben klar geworden, welches Risiko sie einging, wenn sie einen der Prinzen beleidigte – Halbblut hin oder her. Kagome blieb stehen und warf einen Blick zu Inuyasha und seiner Begleiterin. „Sie gehen weiter weg. Vielleicht gibt es dort eine Spur. - Ich kann jedenfalls nichts spüren.“ „Ich auch nicht. Wenn Magie eingesetzt wurde, und davon bin ich überzeugt, ist sie sehr gut versteckt worden. Ein Meister der Tarnung, geradezu.“ Miroku seufzte. „Und das ist nichts, was uns weiterbringt.“ Die junge Priesterin erstarrte und schloss die Augen: „Meister der Tarnung, Thaleia und Betei…“ murmelte sie: „Und….“ Sango musterte sie: „Ist dir doch etwas aufgefallen?“ „Tsubaki!“ flüsterte Kagome. Ihre beiden Begleiter warfen sich eine raschen Blick zu, ehe die Dämonenjägerin ergänzte: „Würde es dir etwas ausmachen, uns an deinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen? Wer ist Tsubaki?“ „Wer war Tsubaki. Sie ist tot.“ Kagome sah auf: „Eine Priesterin, die aus dem Orden ausgeschlossen wurde, …wegen ihrer schwarzen Magie. Sie hat Schadenzauber und solche Dinge verwendet. Naraku sandte sie an den Hof, wo sie die Gestalt von Hofrätin Cinnamon annahm. Sie war perfekt, selbst bis hin zu ihrer Witterung.“ Miroku und Sango begriffen nur zu gut: „Eine schwarze Priesterin? Aber als wer verborgen? Betei?“ fragte die Jägerin. „Nein. Diese Hundedämonin. Sie ist kein Dämon.“ Kagome ließ den Bogen von ihrer Schulter gleiten. „Sie hat keine dämonische Aura….nun, keine richtige.“ „Möglich“, meinte Miroku: „Aber ich kann das nicht so deutlich wahrnehmen wie du. Was hast du vor? Wenn du auf eine Amazone mit Pfeilen losgehst, könnte es sein, dass die anderen uns das ziemlich übel nehmen.“ „Ich will nur ihre Tarnung zerstören. Stellt euch so hin, dass sie mich nicht sehen kann.“ „Warte“, sagte Sango: „Wenn du recht hast, was ich glaube, und sie eine zauberkundige Priesterin ist, könnte sie doch ihre Magie auch gegen Inuyasha oder uns einsetzen?“ „Ja, schon…“ „Dann machen wir es anders. Du gehst zu dem Prinzen und sagst ihm, was du herausgefunden hast, ehe du auf sie schießt. Wir beide kümmern uns um sie und sorgen dafür, dass sie erst einmal nicht reden kann. Dann müssen wir sie fesseln – und das Ganze natürlich Betei erklären.“ „Aber sie steht bei Inuyasha. Wie soll ich ihm das sagen, ohne dass sie etwas mitbekommt?“ „Dann gehen wir zu dritt und wir schnappen sie uns, während du aufpasst, dass sie keinen Schadenzauber verwendet. Und dann erst hebst du ihre Tarnung auf.“ Miroku nickte etwas: „Sie vermeidet jedenfalls, zu sehr in Inuyashas Nähe zu sein. Vielleicht hat sie doch die Besorgnis, dass er etwas mitbekommt.“ Der Prinz bemerkte, dass seine Freunde kamen, und richtete sich auf. Hoffentlich hatten die etwas gefunden. Er selbst konnte nur einen vagen Geruch wahrnehmen, aber nicht einmal, nach was. Und eine Fährte in dem Sinn war das auch nicht zu nennen. Diese Ate hatte auch keine so feine Nase wie sein Halbbruder. Aber er konnte den ja schlecht herkommen lassen, nur um eine Spur zu suchen – und sich damit komplett als Idioten darstellen. Nein, das war eine Option, die er möglichst lange ausschließen wollte. Natürlich würde er auch das für Vater in Kauf nehmen, aber solange es eine andere Möglichkeit gab… „Was ist los?“ Die Reaktion der Drei überraschte ihn ebenso wie Ate. Miroku und Sango schossen förmlich auf die Amazone los. Während der Mönch sie packte, ihre Arme nach hinten riss, drückte der erste weibliche Harmost der Dämonenjäger der Überraschten bereits ein Stück Stoff in den Mund. Im nächsten Moment stand Kagome neben ihr, legte ihre Hand auf die Schulter. Inuyasha kannte das helle Leuchten der Läuterung bei seiner Priesterin. Was sollte das? Waren seine Freunde übergeschnappt? Oder was lief hier ab? Auch Betei und Thaleia kamen schon angerannt Dann erstarrten sowohl die beiden Amazonen als auch der Prinz. Die Silhouette der Hundedämonin verschwamm, ebenso wie der Geruch, die dämonische Aura. Sie wurde zu einer menschlichen Frau, einer Priesterin. Die Gefangene wollte sich wehren, aber Sango half nun ihrem Ehemann und fesselte sie. „Eine schwarze Priesterin!“ erklärte Kagome eilig: „Und ich bin sicher, dass sie weiß, was mit dei...mit Seiner Hoheit passiert ist.“ „Das ist doch nicht Ate?“ Die Ratsführerin starrte auf die Menschenfrau: „Wo ist sie? Was hat sie mit ihr gemacht?“ „Ich vermute mal, dass sie noch lebt.“ Kagome ließ die Priesterin nicht aus den Augen, um im Notfall eingreifen zu können, während ihre Partner sie weiter fesselten. „Wir…Ich meine, Seine Gnaden beauftragte mich einmal, eine schwarze Priesterin zu enttarnen. Diese ließ die Person am Leben, die sie darstellte, wohl um im Notfall fragen zu können.“ „Sehr schön. Wir haben eine Spur.“ Inuyasha war zufrieden: „Bringt sie in das Dorf. Ich denke einmal, dass wir alle eine Menge Fragen an die Gute haben.“ „In der Tat.“ Betei holte tief Atem. „Ich muss zugeben, ich bin froh, dass keine meiner Frauen Verrat begangen hat. Aber wir müssen nun Ate suchen. Hoffentlich hast du Recht, Priesterin, und sie lebt noch. Wenn nicht….“ „Sehen wir weiter“, unterbrach sie der Prinz: „Los, ins Dorf. Ich will unbedingt wissen, was hier passiert ist, und wo mein…wo der Herrscher ist.“ Während die aufgeschreckten Amazonen das gesamte Dorf nach ihrer Waffenschwester durchsuchten, wurde die Gefangene an einen Pfosten des Ratshauses gebunden. Sie schien sich in ihr Schicksal soweit ergeben zu haben, dass sie keine Flucht auch nur versuchte, aber ihr Blick glitt immer wieder zu Kagome. Diese war sicher, dass nur ihre Anwesenheit – und ihre eigenen magischen Fähigkeiten - verhinderten, dass die schwarze Priesterin ihre Magie gegen Inuyasha oder ihre Freunde einsetzte. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass sie sicher nicht schlechter in der Abwehr von Schadenszaubern war, als es ihre Schwester Kikyou gewesen war. „Euer Durchlaucht!“ Eine Kriegerin stürzte in das Haus. Der Prinz drehte sich um: „Was...?“ „Seine Gnaden!“ Mist, ärgerte sich Inuyasha. Traute ihm sein Halbbruder denn doch nicht die Ermittlung zu? Im nächsten Moment begriff er allerdings, dass der wohl wichtige Neuigkeiten in Erfahrung gebracht hatte, wenn er hier aufkreuzte. Sesshoumaru war niemand, der seine Entscheidung revidierte. Wenn er ihm die Nachforschungen anvertraut hatte, würde es auch dabei bleiben. Und immerhin konnte er ihm einen Zwischenerfolg präsentieren. So nickte er nur, als der Kronprinz hereintrat: „Ich darf deiner Gnaden doch eine schwarze Priesterin vorstellen? Sie hatte sich als Hundedämonin getarnt. Und ich möchte wetten, dass sie weiß, was mit unse…mit Seiner Hoheit geschehen ist.“ Zufrieden, dass sein kleiner Bruder wirklich seine Erwartungen erfüllt hatte, wandte sich Sesshoumaru der Gefangenen zu, die sich unwillkürlich aufrichtete. ******************************* Schön, wenn man sich auf seine Mitarbeiter verlassen kann. Im nächsten Kapitel "Neue Pläne" schmieden einige so einige. Und wir werfen einen Blick auf den Papa. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)