Glück im Unglück von Luftschloss ================================================================================ Kapitel 26: Mittwoch -------------------- Nach einer (wieder etwas längeren) Pause, das nächste Kapi viel Spaß ^^ ----------------------------------------- Ein leises Piepen, das stetig lauter wird, reißt mich aus dem Schlaf. „Mach das aus.“ Ein müdes Grummeln von Melissa bewegt mich dann dazu übers Bett zu krabbeln und nach meinem Handy zu greifen, um es abzuschalten. „Schon besser.“ Sie dreht sich wieder um. Ich leg mich nochmal hin und gähn ausgiebig. „Du solltest aufstehen.“ „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Musst du nicht arbeiten?“ „Doch, aber ich muss doch nicht in solcher Herrgotts frühe aufstehen wie du.“ „Na super.“ Ich beug mich über sie. „Komm schon. Ich will nicht allein frühstücken.“ Da fällt mir gestern Abend wieder ein. „Na dann ziehe ich mich wieder an, wenn du aufstehst könnt ich mir das nochmal überlegen.“ Ich grins und tu so als ob ich aufstehen würde. „Nicht so schnell.“ Sie schlingt ihre Arme um meinen nackten Bauch und zieht mich zu sich. Ein leiser schrei entflieht meinem Mund. „Was meinst du damit?“ „Ich weiß nicht was du meinst.“ Ich blinzel sie unschuldig an, doch das grinsen kann ich mir nicht ganz verkneifen. „Du weißt genau was ich mein.“ Sie zieht mein Gesicht zu sich und küsst mich erst mal. „Heißt das etwas du stellst dich so wie du bist in die Küche und machst Frühstück?“ „Das hab ich nicht gesagt.“ „Und was dann?“ Sie zeichnet kleine Bildchen auf meine Haut. „Das ich mich jetzt anzieh, wenn du nicht aufstehst.“ „Sag ich doch. Gut, frühstücken wir. Und wehe du ziehst dir was über.“ Sie knabbert an meinem Ohr und steht dann auf. Ich zieh mich also erst nach dem Frühstück an, dann wasch und richte ich mich. „Ach kannst du mir dann noch einen Gefallen tun?“ „Sicher.“ „Gut. Kannst du nach der Schule herkommen und Lola ihr Kleid wieder bringen?“ „Klar, aber wieso machst du das nicht?“ „Ich bin den ganzen Tag nicht da, ich komm erst um acht oder so wieder.“ „Und was machst du?“ „Tja, das wirst du schon noch erfahren.“ Sie lächelt mich fröhlich an und ich sehe, dass sie irgendwas vor hat. „Ach wirklich?“ „Ja.“ Sie nimmt mich in den Arm. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Ein kleiner Kuss zum Abschied und ich mach mich, mit Melissas Schlüssel in der Tasche, den sie mir noch gegeben hat, auf den Weg zum Bus. In der Schule angekommen, wartet Alina schon ungeduldig an unserem Platz. „Was ist denn mit dir los?“ Ich setz mich neben sie. „Argh~. Ich krieg noch die Krise.“ „Wieso das?“ Ich hol meine Mathesachen aus meiner Tasche. „Sie treibt mich noch in den Wahnsinn.“ Sie knallt hörbar den Kopf auf den Tisch und bleibt so liegen. „Lisa?“ „Wer sonst.“ Sie hört sich verzweifelt an. „Ist dein Verhalten so komisch wegen gestern?“ „Nicht wirklich.“ Sie blickt auf und sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht wirklich deuten kann. „Ich glaub ich hab mich verliebt. Was soll ich jetzt machen? Ich konnte sie gestern noch nicht mal anfassen, obwohl ich am liebsten über sie hergefallen wäre.“ Und schon wieder lieg ihr Kopf auf dem Tisch. Ich muss leicht grinsen. „Tja, das ist nicht so einfach. Du musst es ihr sagen.“ „Das schaff ich nicht.“ „Klar schaffst du das. Du bist Alina, für dich nicht wie ein Weichei auf. Wo ist dein Selbstbewusstsein hin?“ „Bei ihr.“ Es war nur ein leises Murmeln, dann schaut sie auf, mit gefestigtem Blick. „ Du hast recht.“ Sie atmet tief ein und steht dann auf. „Was hast du jetzt vor, du willst doch nicht jetzt zu ihr?“ „Oh doch und du kommst mit.“ Sie zieht mich mit sich aus dem Zimmer, die Lehrerin, die gerade gekommen ist, schaut uns verwundert an. „Wo wollt ihr denn hin?“ „Das geht sie gar nichts an.“ Ich starre Alina an und schüttel nur den Kopf, muss aber laut loslachen. „Was lachst du?“ „Keine Ahnung, es ist grad nur so absolut verrückt.“ „Wieso? Wenn ich jetzt nicht geh, mach ich es nie.“ „Und wieso muss ich mit?“ Ich würde liebe in Mathe sitzen, denn wie mir gerade einfällt schreiben wir nächste Woche eine Klausur. „Keine Ahnung. Vielleicht weil ich sonst den Schwanz einziehe?“ „Super. Schon wieder ein Fehltag mehr.“ „Ist doch egal, das hier ist wichtiger.“ „Ja, viel wichtiger.“ Den Sarkasmus kann man nicht überhören. „Hat Lisa nicht Schule?“ „Ja schon und deshalb musst du ja mit.“ Jetzt bin ich verwirrt. „Ok, was hast du vor?“ Sie schiebt mich zu sich ins Auto und steigt dann selber ein. „Naja, jede Schule hat doch diese Durchsagenteile oder? Naja, ich dacht mir…“ Sie grinst mich an. „Du bist doch krank.“ Schon wieder muss ich lachen. „Du verrücktes Huhn. Das ist die Alina die ich kenne.“ Sie stimmt in mein Lachen ein und fährt los. „Lass mich raten, ich soll für Ablenkung sorgen, richtig?“ „So war der Plan, soweit einer existieren würde.“ Wie ich von Alina erfahre, geht Lisa auf meine alte Realschule und ich kenn mich dort aus, was für ein Zufall. Angekommen sprechen wir nochmal alles durch und gehen dann rein. Die Anlage steht im Sekretariat im ersten Sock, das heißt ich muss die Sekretärin weglocken. Ich hoffe es ist noch die Gleiche nette Dame wie zu meiner Zeit an der Schule hier. „Gut ich geh dann, wenn wir raus sind, nick ich einmal wenn wirklich niemand mehr drin sein sollte. Dann gehst du rein und wartest drei Minuten“ „Ist gut.“ Ich geh rein und Alina versteckt sich ein Wenig, wir haben Glück und es sitzt nur Frau Weiß im Raum. „Kann ich dir helfen?“ „Ja, ähm, ich suche jemanden, besser gesagt ich weiß nur wo der Raum ist, wo sie ist.“ „Ach ja, und wen suchst du?“ „Ich such den Musik Raum.“ Das ist der Raum der am schwierigsten zu erreichen war. „Oh, da bring ich dich lieber hin, sind schon viele auf dem Weg dorthin verschwunden.“ Sie hat ein ansteckendes Lachen. Wir machen uns auf den Weg. Erst die Treppe Runter, dann in das Andere Gebäude, ein abgelegene Treppe hoch. Eine Durchsage meldet sich an und ich muss grinsen, während Frau Weiß sich verwundert umschaut. „Gut, funktioniert ja glänzend. Das was ich jetzt sage geht an ein Mädchen, das sich Lisa nennt, kein besonders seltener Name, aber ich hoffe du weißt, dass du gemeint bist.“ Eine kleine Pause. „Ich glaub ich hab mich in dich verliebt, ich kann nicht klar denken wenn ich bei dir bin, es ist verrück… ich bin verrück und zwar nach dir. Falls du immer noch nicht weiß wer hier spricht. Alina, ich bin Alina. Könntest du bitte auf den Parkplatz kommen, wenn nicht kann ich das auch verstehen, aber ich warte, wenn sein muss, mein ganzes Leben.“ Es entsteht eine kleine Pause, in der Frau Weiß mich böse anfunkelt und den Rückweg antritt. Ich dagegen muss nur lächeln. „Ich liebe dich.“ Dann legt sie auf und ich verschwinde zum Parkplatz. Kurze Zeit später tauscht Lisa auf. „Dies verrückte Nudel.“ Sie sieht mich und schaut sich um. „Und jetzt ist sie nicht mal da.“ „Ich glaub sie hat doch etwas Schiss bekommen.“ Ich muss lachen. „Scheint so. Alex, richtig?“ „Ja. Die Komplizin, die mitgeschleift wurde um den Lockvogel zu spielen.“ Sie lächelt fröhlich. „Ich dacht schon sie bekommt es gar nicht mehr gebacken.“ Sie schaut sich hecktisch um. „Wo ist sie bloß?“ „Die kommt schon noch. In welche Klasse gehst du eigentlich?“ „In die neunte.“ „Bei Herr Lind?“ „Ja.“ Sie schaut mich fragend an. „Woher?“ „Das bleibt mein kleines Geheimnis.“ Ich zwinkere ihr zu. „Dann bist du ja…“ „16. Genau.“ Sie sieht älter aus. Dann sehe ich Alina auf uns zu rennen. Hinter ihr ein Lehrer, mit großem Abstand zu ihr. „Verdammt, so ein Mist.“ Aber sie grinst übers ganze Gesicht, als sie Lisa sieht. Bei uns angekommen, nimmt sie Lisa in den Arm und küsst sie. „Sorry, ich hol dich nachher ab.“ „Wieso? Ich komm mit, ist doch klar.“ „Na dann, steigt ein ihr zwei, bevor er noch näher kommt.“ Sie zeigt auf den Lehrer. Wir steigen ein und Alina fährt los. „Hättest du das nicht ein wenig unauffälliger machen können.“ „Nein.“ Alina ist wieder die alte und grinst breit. „Dein Bruder hat vielleicht blöd geschaut als gerade ich rausgegangen bin.“ „Kann ich mir vorstellen.“ „Ok, das hätten wir also. Hast du vor nochmal zur Schule zu fahren?“ „Sehe ich so aus.“ „Nicht wirklich.“ Ich lehn mich zurück und seufze. „Dann tu mir ein gefallen, fahr mich zu Melissa und dann zu Lola?“ „Wer ist Lola?“ „Eine Freundin von Melissa. Also?“ „Kein Problem.“ So hohl ich dann bei Melissa das Kleid ab und hoffe das Lola zuhause ist, obwohl es erst elf ist. Wir drei stehen dann vor der Tür und ich klingel. Es dauert eine Weile, aber dann öffnet Lolas Schwester. „Hey, Alex. Was führt dich her?“ „Ist Lola da?“ „Klar.“ Sie lässt uns rein und wir gehen hoch in ihr Zimmer, wo sie nicht allein ist. „Was…?“ „Hey, ich wollt nur das Kleid vorbeibringen.“ Dann muss ich lächeln. „Ich sehe, du hast Besuch.“ Das Engelchen sitzt auf ihrem Bett. „Danke.“ Ich reich ihr die Tüte. „Und wer sind die zwei?“ „Alina und Lisa.“ „So so. Wollt ihr euch häuslich einrichten, oder geht ihr wieder?“ Alina kommt mir zuvor. „Wir gehen wieder?“ „Ich würde gern bleiben, wenn ich nicht störe.“ „Nein, überhaupt nicht.“ Alina und Lisa verschwinden händchenhaltend aus dem Zimmer und ich setz mich zum Engelchen, sie lächelt mich an. „Na, schon Erfolg gehabt.“ „Nicht wirklich, aber das wird noch.“ Jetzt grinst sie. Lola lässt sich seufzend in ihren Drehstuhl fallen. „Ich dreh langsam durch. Noch vor fünf Tagen war mein Leben ruhig und es gab niemand der unangekündigt bei mir eingefallen ist. Und jetzt hab ich zwei von denen auf meinem Bett sitzen.“ Das Engelchen und ich grinsen breit. „Sei doch froh. Jetzt wird nicht mehr langweilig.“ „Kannst du nicht Melissa auf die Nerven gehen.“ Ich setz mich weiter aufs Bett und lehn mich an die Wand. „Die is nicht da, deswegen hab ja auch ich dir das Kleid gebracht. Frag mich nicht was sie macht.“ „Stimmt ja. Hat ich ganz vergessen.“ Sie sieht so aus als ob ihr wieder was eingefallen ist. „Was?“ Jetzt bin ich neugierig. „Ach nicht so wichtig. Ich hoff nur sie tu nicht das was ich denke was sie tut.“ „Hä~?“ Das Engelchen sieht verwirrt aus. „Is ja jetzt auch egal. Musst du nicht zur Schule oder sowas? Lernen?“ Lola zieht mich vom Bett und befördert mich Richtung Tür. „Hey? Du bist gemein.“ „Das Engelchen reicht mir, als los, verschwinde.“ „Ist ja gut. Hör auf mich zu schubsen. Ich lass euch ja schon allein.“ „So war das nicht gemeint.“ „Schon klar.“ Ich grinse sie verschmitzt an. Nachdem mich Lola aus dem Haus geworfen hat, mach ich mich auf den Weg nach Hause. Da das Outfit für die Modenschau immer noch nicht fertig ist, setzt ich mich den ganzen Nachmittag dran und schaff auch eine Menge. Um fünf bin ich dann so gut wie fertig damit, was auch langsam Zeit wird, denn am Montag nächste Woche ist sie schon. Gegen sieben fallt mir dann wieder ein das Melissa gar kein Schlüssel dabei hat und ich mach mich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Sie ist noch nicht da, ich mach es mir auf dem Sofa bequem und schau ein wenig Fernseher. Dann klingelt es. Ich spring auf und öffne die Tür. „Oh.“ Es ist nicht die Person die ich erwartet hab. Es ist Josh. „Ist Melissa noch nicht wieder da?“ Ich lass ihn rein. „Nein. Du weißt wo sie ist?“ „Sicher. Hat sie dir nichts gesagt?“ „Nein.“ „Versteh ich nicht.“ Er lacht. „Naja, Lola hat doch heut Geburtstag und sie hat ein paar Leute aufgesucht und sich um eine Party am Wochenende gekümmert. Versteh nicht warum sie dir nichts sagen wollte.“ Ich hab da so eine Ahnung. „Ich spielt nicht zufällig auf der Fete?“ „Sicher. Oh~ vielleicht deswegen.“ Er macht es sich auf dem Sofa bequem und wir warten gemeinsam auf Melissa. Ein paar Minute später ein weiteres Klingeln. „Ich spring wieder auf und öffne zum zweiten Mal enttäuscht die Tür. Fabien. Ich schlürf betrübt zum Sofa zurück. „Halt, nicht zumachen.“ Melissa. Wieder spring ich auf und lande wenige Sekunden in den Armen meiner Freundin. „Hast du mich vermisst?“ „Jede Sekunde.“ Sie küsst mich sanft, dann lehn ich mich etwas von ihr zurück. „Warum hast du nichts gesagt?“ Sie schaut zu Josh, der zuckt nur mit den Schultern und grinst. „Keine Ahnung. Vielleicht wollt ich dich nur ein wenig neugierig machen.“ „Das hast du geschafft.“ „Und vielleicht wollt ich nicht das du dich bei Lola verplapperst.“ „Oh~.“ Das hätte gut passieren könne. Ich grins sie an. „Und was wollt ihr zwei hier?“ „Dürfen deine Freunde dich nicht ein wenig nerven?“ Fabien grinst fröhlich vor sich hin. „Nein.“ Wir setzten uns auf das Sofa. „Ich wollt eigentlich nur sagen dass ich Momo und Kathy auch Bescheid gegeben hab, sie sind auch Freunde von Lola.“ „Die von der Hochzeit?“ „Ja, genau die.“ „Je mehr desto besser. Ich hab die winzige Halle bei ihr in der Gegend bekommen. Kostet zwar ein bisschen, aber wenn alle was dazu geben passt das schon. Bis jetzt hab ich um den zwanzig Leuten Bescheid gegeben.“ „Und mir sagt sie sie hätte ruhe gehabt bevor sie das Engelchen kennen gelernt hat?“ „Engelchen?“ Melissa schaut mich fragend an. „Ja, das Engelchen. Keine Ahnung wie sie heißt.“ Ich muss lächeln als ich an sie denke. „Ne total süße Maus.“ Melissa schaut mich immer noch fragend an. „Ich hab keine Ahnung wer sie ist, aber ich glaub sie hat es auf Lola abgesehen.“ „Is ja süß.“ Fabien grinst leicht. „Dann muss sie auch kommen. Hast du …?“ „Nein, ich hab doch gesagt, ich hab keine Ahnung wer sie ist. Die kleine Unbekannte.“ „Naja, wir werden es schon heraus finden. Wir haben ja noch ein bisschen Zeit.“ „Ganz recht.“ Um neun verlässt uns das glückliche Pärchen dann wieder und ich bin endlich mit ihr allein. „Und was hast du den ganzen Tag gemacht?“ Ich kuschel mich an sie und erzähl ihr von der Sache mit Alina und Lisa, wobei sie erst ein paar Minuten braucht um einen Lachanfall unter Kontrolle zu bringen. „Ist nicht wahr.“ „Doch, ganz genau so war es.“ „Ich lach mich schlapp.“ „Ja es war witzig, aber es hat ja funktioniert.“ Nach einer Weile gehen wir dann Schlafen, natürlich nachdem ich meine Handywecker noch gestellt hab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)