Das Geheimnis der Kirschblüten von Alaiya (DaiKen ~ Takari ~ Mimako) ================================================================================ Prolog: Die Stimme der Kirschblüten ----------------------------------- Prolog: Die Stimme der Kirschblüten „Taichi? Yagami Taichi-kun?“ Es war ein seltsames Gefühl – als würde er schweben... Schweben im Nichts? Nein, seine Umgebung konnte man nicht als ein „Nichts“ bezeichnen, auch wenn nicht wirklich etwas zu erkennen war. Sie war blau – dunkelblau, wie der nächtliche Himmel – und dunkle Nebelschwaden spielten um seinen Körper herum. Doch einen Boden gab es nicht. Er hing förmlich in der Luft. War das ein Traum? Das seltsamste waren jedoch die kleinen Wölkchen von hellen Kugeln, so schien es zumindest aus der Ferne. War es Schnee? Doch da wurde eine solche Wolke zu ihm getragen und die kleinen Kugeln, die gar keine waren, verfingen sich teilweise an seiner Kleidung, ehe er erkannte was es war. „Blütenblätter?“, murmelte er und hielt ein solches Blatt in der Hand. Kirschblütenblätter schienen es zu sein. Im Dunkeln wirkten sie beinahe weiß... Kirschblüten – natürlich! Die Hanami-Zeit hatte ja auch begonnen. Aber das beantwortete noch immer nicht die Frage, wo er hier war. „Taichi!“, erklang erneut eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war die Stimme eines Jungen. Sie Klang, als wäre der, der nach ihm rief, noch ein Kind. „Taichi-kun?“ Sollte er der Stimme antworten? „Bist du Yagami Taichi?“, fragte die Stimme und wurde dabei etwas schwächer, während ein Wind sich in Taichis Haaren verfing. Für einen Moment schwieg er. „Ja, das bin ich“, erwiderte er dann und starrte unsicher in die Dunkelheit. Woher kam diese Stimme? „Bist du derjenige, der dass Wappen des Mutes trägt?“, fragte die Stimme weiter. „Ja“, antwortete er. „Aber was... Wer bist du? Warum kann ich dich nicht sehen.“ „Du träumst...“ Für einen Moment schwieg die Stimme und die Kirschblüten sammelten sich auf einmal zu einer großen Wolke, die eine Gestalt formte. Eine Gestalt, die nicht fest war und deren Umrisse immer wieder von Wind verändert wurden, doch grob ließ sich der Körperbau eines elf oder zwölfjährigen Jungens erahnen, der Taichi nicht einmal zur Brust zu reichen schien. „Was...“, setzte der Neunzehnjährige an, der tatsächlich noch immer seinen Schlafanzug trug. „Was ist das für ein Traum?“ Die Blütengestalt sah ihn nur an, als würde sie ihn mit ihren nicht vorhandenen Augen mustern. „Es fühlt sich alles so real an...“ Taichi sah auf seine Finger, die er klar erkennen konnte. Das alles schien so merkwürdig... War es so ein Traum, wie seine Schwester die öfter hatte? Doch dann besann er sich wieder und sah die Gestalt vor sich an. „Wer bist du?“ „Du willst... meinen Namen wissen?“, erkundigte sich die Gestalt, woraufhin der Junge nur leicht nickte. Da wurde ein Seufzen vom Wind durch die Dunkelheit getragen und für einen Moment löste sich die Gestalt ganz auf, ehe sich die Kirschblüten erneut sammelten. „An den erinnere ich mich selbst nicht mehr... Dafür bin ich schon zu lange... So... So formlos.“ „Du warst es nicht immer“, schlussfolgerte Taichi. „Nein, war ich nicht“, antwortete die Gestalt.. „Ich war wie du... Wie du zu der Zeit, als du das erste Mal in die Digiwelt kamst.“ Kurz überlegte der Junge, ehe er sein ‚Gegenüber’ fragte: „Du warst auch dort?“ „Ja...“ Die Stimme klang müde. „Ich bin es noch immer seit... Seit einigen Jahren. Wie viele Jahre sind in der Menschenwelt seitdem vergangen?“ „Seit wann?“ Plötzlich dämmerte Taichi etwas. Konnte es sein, dass dieser Junge eines der Kinder war, die vor ihnen in der Digiwelt waren? Gennai hatte sie öfter erwähnt, aber nie mehr über sie erzählt... Erneut waberte die Gestalt und einige Blütenblätter wurden vom Wind davon getragen. „Seit wir dorthin... Hierher... Seit wir in diese Welt gekommen sind...“ Die Stimme schwieg, als müsse der Geist dahinter überlegen. „Das Jahr war... Es war 1995.“ „1995?“, fragte Taichi. Das war das Jahr, in dessen Sommer sich der Himmel über Hikarigaoka geöffnet und ein riesiges Ei freigegeben hatte. Das Jahr, in dem ein weißes Ei mit roten Punkten aus ihrem Computer gekommen war. Das Jahr, in dem Greymon gegen Parrotmon gekämpft und danach mit dem seltsamen Riesenpapagei verschwunden war. Es war das Jahr, in dem sie auserwählt worden waren, ohne es zu wissen... „Aber seit dem sind schon... Schon fast dreizehn Jahre vergangen!“ Die Gestalt ließ so etwas, wie ein Nicken sehen. „Dreizehn Jahre in eurer Welt. Tausende in der Digiwelt.“ „Ihr wart die ersten Digiritter“, stellte Taichi nun fest. „Die Kinder, die vor uns auserwählt wurden!“ „Deswegen wollte ich mit dir reden, Yagami Taichi-kun“, antwortete die Blütengestalt. „Wir haben damals im Kampf unsere Körper verloren... Unsere Kraft hat nicht gereicht, um Es zu zerstören. Wir konnten es nur schwächen. Ihr habt es zurück geschlagen, aber ganz zerstört habt ihr es auch nicht... Vielleicht ist es auch nicht möglich.“ „Redest du von Apocalymon?“ Der Neunzehnjährige starrte die wabernde Blütenmasse an. Er wusste noch immer nicht, was er davon hallten sollte und das neuerliche Schweigen der Gestalt machte es nicht besser. „Apocalymon“, wiederholte die Kinderstimme schließlich. „Das ist die Gestalt von Ihm die ihr getroffen habt?“ Ein Blick – oder was auch immer es war – in Taichis Gesicht schien der Gestalt zu genügen, um diese Worte bestätigt zu sehen. „Es war nur eine Gestalt... Eine Gestalt wie Harmagedomon, als das Es sich damals uns zeigte. Aber Es hat keine Gestalt. Das mussten wir damals feststellen. Es ist nur ein Gedanke... Der Gedanke der Zerstörung.“ „Es...“, murmelte Taichi. Was wollte der andere ihm sagen? „Hör zu, Yagami Taichi“, fuhr der Junge fort. „Unsere Kraft hat damals nicht gereicht, um Es zu besiegen. Wir hatten damals keine Wappen...“ „Aber unsere Wappen sind auch zerstö...“, setzte der Neunzehnjährige an, doch die Blütengestalt unterbrach ihn. „Ich weiß“, erwiderte sie. „Aber ihr hattest damals genug Zeit, um eure innere Kraft zu entdecken und wir...“ Erneut trug der Wind ein langgezogenes Seufzen mit sich. „Wir können nicht mehr zurück... Wie der Junge Akiyama Ryou nicht zurück kann. Wir sind ein Teil dieser Welt. Und euch...“ Da war es an Taichi ihn zu unterbrechen. „Was ist mit euch geschehen?“, fragte er und sah sich um. Was war das für ein kalter Schauder, der ihm soeben über den Rücken gejagt war? Es war so, als wenn... Ihm fiel kein Vergleich ein. Da löste sich die Blütengestalt vor ihm auf einmal auf und die Blätter wurden vom Wind davon getragen. Nur einige wenige kreisten weiterhin um den Körper des Jungen – der eigentlich schon fast ein junger Mann war – herum. „Wir erinnern uns nicht mehr“, hauchte die Stimme. „Aber ihr... Ihr solltet vorsichtig sein, damit ihr nicht genau so endet, wie wir...“ Damit lösten sich auch die letzten Blätter von ihm. „Ich muss gehen...“, erklang ein letztes flüstern. „Sei vorsichtig... Yagami... Taichi-kun...“ Und dann verstarben diese letzten Worte in einem Windhauch, der plötzlich zu einem Sturm anschwoll. Noch bevor der Junge verstand, wie ihm geschah, sah er den Schatten, den riesigen Schatten eines Ungeheuers mit zwei – nein! – vier glühenden Augen vor sich und alle vier Augen waren auf ihn gerichtet, ehe der Sturm ihn zurückwarf. Er schleuderte ihn fort, zurück in die reale Welt. „Taichi?“, fragte Agumons Stimme, als Taichi aus dem Schlaf hochfuhr und aufrecht in seinem Bett saß. Er fasste sich an den Kopf. Dieser Traum war real gewesen, daran gab es keinen Zweifel. Dieser Junge – wer auch immer er war – hatte ihn vor irgendetwas warnen wollen. Nur wovor? Taichi fasste sich an die Brust. Sein Herz raste und Schweiß stand auf seiner Stirn, obwohl es noch nicht wirklich warm war. Es war Frühling und der Schwüle des Sommers würde hoffentlich erst in zwei Monaten über sie herfallen. „Taichi?“, fragte Agumon erneut, das am Fußende seines Bettes saß und den Jungen daran erinnerte, dass er wieder in Odaiba, in Tokyo war. Ja, es war Hanami und er wollte mit seinen Freunden im Park picknicken. Dafür hatte er sich das ganze Wochenende und auch noch zwei weitere Tage freigenommen. Auch, weil sie Miyako beim Umzug helfen wollten. Aber er war wieder daheim... „Was hast du, Taichi?“, erkundigte sich Agumon und wurde dabei langsam ungeduldig. Taichi seufzte. „Ich hatte einen Traum“, murmelte er. „Nein, es war kein Traum... Es war...“ Er griff nach dem Digivice und sah auf die Uhr. Es war gerade einmal zwei Uhr in der früh. „Ich weiß nicht, was es war.“ Damit stand er auf, um sich in der Küche etwas zu trinken zu holen, doch auf dem Weg fiel sein Blick aus dem Fenster, wo eine kleine Wolke aus Kirschblüten vorbeigeweht wurde. ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ Hallo - mal wieder! Hat ein wenig gedauert bis ich angefangen hab. Ich hoffe, ihr seid mir nicht all zu böse ;) Freue mich, dass ihr bis hierher gelesen habt! Werde mich bemühen auch bei dieser FF die Kapitel regelmäßig - wenngleich nicht täglich - online zu setzen. Hoffe ihr habt Spaß mit dieser Story. Werde versuchen das nächste Kapitel morgen zu stellen! Freue mich natürlich über Kommentare und Feedback von euch! Bis dann! :D Kapitel 1: Neue Heimat ---------------------- So, heute habe ich es auch geschafft innerhalb von einem Tag eine Fortsetzung zu schreiben, weiß aber wie gesagt nicht, ob ich das so beibehalten kann ^^" ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ Kapitel 01: Neue Heimat Ein helles Licht schlug ihnen aus dem Fernseher entgegen und einen Moment später standen Miyako, Taichi, Hikari, Takeru, Daisuke und Ken zusammen mit ihren Digimon im totalen Chaos, denn anders konnte man die Wohnung nicht bezeichnen. Der Computer – Mimis Computer – stand in einem ansonsten leeren Raum, während diverse Kisten und Umzugskartons durch diesen verteilt waren. Darin waren Bücher und natürlich Kleidung von zwei Mädchen und eines davon, öffnete gerade schwungvoll die Tür. „Da seit ihr ja“, flötete Mimi, hinter der Michael und Wallace zu sehen waren – beide über und über mit Farbe beschmiert. „Ja, da sind wir“, erwiderte Daisuke. „Könntest du uns bitte sagen, wo wir den Kram hinstellen sollen?“ Damit verwies er auf die weiteren Kisten und Taschen, von denen jeder von ihnen mindestens eine bei sich trug. Und da die meisten von ihnen mit Büchern gefüllt waren, zerrte das Gewicht dementsprechend an den Muskeln. Als wollte es dieses demonstrieren fiel V-mon genau in dem Moment vornüber und ließ den Bücherstapel, den es trug, zu Boden fallen. „Oh, natürlich“, meinte Mimi nun und trat zur Seite, so dass Palmon neben ihr sichtbar wurde. „Kommt mit“, sagte das Digimon und tapste in den nächsten Raum davon. Die Kisten weiter schleppend – nur Hikari und Miyako selbst trugen einfache Taschen – stolperten die Digiritter und ihre Digimon, insofern diese etwas tragen konnten, hinter Palmon einher durch die neue teilweise nach Farbe riechende Wohnung, in der Miyako und Mimi von nun an zusammen wohnen würden. Mimi hatte diese Wohnung eigentlich schon zwei Monate zuvor bezogen, doch da Miyako nun hinzu zog, wurde umgeräumt und neu gestrichen, zumal Platz für Miyakos Bücher geschafft werden musste. Und nun waren sie hier – in New York. Miyako konnte es kaum glauben. Sie wusste, dass es schnell ging und vielleicht auch ein wenig überstürzt war, doch das änderte nicht, dass sie sich im Moment glücklich fühlte. Ab dem Sommer würde sie an eine spezielle Informatikschule in New York gehen und danach die Universität besuchen, die ihre Informatiklehrgänge an die neue Situation angepasst hatte und einige Fächer speziell über die Digiwelt unterrichtet. Zumindest, was man darüber bereits wusste. Und Koushiro beneidete sie darum. Außerdem würde sie mit Mimi zusammenwohnen können, mit der sie nun fast vier Monate zusammen war. Ein weiteres Zuckerstückchen war, dass sie endlich Freiraum hatte und nicht mehr von ihren Geschwistern umgeben war, auch wenn Mantarou mittlerweile zumindest alleine lebte. Als eines der ehemaligen erwählten Kinder, hatte sie ein Stipendium bekommen und würde sich nun nicht einmal mehr um Geld wirklich Sorgen machen müssen. Das Leben war zu schön! Mit diesem Glücksgefühl erfüllt stolperte sie hinter den anderen einher in ihr zukünftiges Arbeitszimmer. Dieses war so groß wie ihr Zimmer in Tokyo und von länglicher Form. Die Wände waren bereits vor zwei Tagen hellgrün gestrichen worden und nun hingen Bücherregale an ihnen. Vor dem Fenster gegenüber der Tür stand ein Schreibtisch, an den bald ihr Computer gestellt werden würde. „Puh“, keuchte Daisuke und stellte mit einer dramatischen Geste die zwei Kartons ab, die er zuvor getragen hatte. „Ich dachte schon, meine Arme fallen mir ab!“ „Übertreib mal nicht“, erwiderte Ken und stellte seinerseits eine Kiste ab, ehe er den anderen Platz machte. „Er übertreibt nicht“, meinte V-mon. „Man, wir haben heute ja noch nicht mal richtig essen können!“ „Ja, genau“, pflichtete Daisuke erneut bei. „Außerdem hatten wir heute Morgen Training – jawohl!“ Hikari kicherte. „Wirst du etwa faul, Daisuke?“ Der Junge mit den rötlichen Haaren blickte auf und hob eine Augenbraue, als Takeru seiner Freundin schon ins Wort fiel. „Sieh es als gutes Training für den Sommer“, meinte er und Patamon schenkte Daisuke ein Zwinkern. „Ach, du hast ja keine Ahnung“, maulte dieser nur, stand auf und verließ von Ken, Wormmon und V-mon den Raum, woraufhin die anderen lachten. Jedenfalls fast alle, denn Taichi starrte still in eine Ecke. Hatte er schlecht geschlafen? Miyako vermochte es nicht zu sagen, hatte aber auch keine Zeit darüber nachzudenken, denn Mimi folgte ihnen nun in den Raum, umarmte sie und gab ihr einen kurzen Kuss. „Ich hoffe du hast gut geschlafen“, meinte Mimi dann und grinste. Miyako nickte und sah dann aus dem Fenster, durch das das nächtliche Queens zu sehen war. „Man, es wird schon etwas dauern, bis ich mich daran gewöhnt hab“, seufzte sie. Damit meinte sie natürlich die Zeitumstellung von immerhin vierzehn Stunden. „Ach, daran gewöhnt man sich schnell“, erwiderte Palmon daraufhin. „Du wirst schon sehen.“ „Ja.“ Miyako nickte und lächelte wieder breit, ehe sie das Zimmer verließen und wieder ins Wohnzimmer kamen, das im Moment völlig leer war, von einer Leiter, auf der Michael gerade stand, einmal abgesehen. Während der Ältere der beiden Amerikaner die Decke strich, lehnte Wallace am abgeklebten Türrahmen und redete mit Daisuke und Ken, während Lopmon und Terriermon beide auf V-mons Kopf saßen und scheinbar versuchten so etwas wie einen Turm zu bauen. „Hey“, meinte Mimi und kam auf sie zu. „Seit doch mal vorsichtig!“ Mit diesen Worten packte sie sich Lopmon und hob es hoch – von der Spitze des Digimonturms herunter, um Unfälle zu vermeiden. „Spielverderberin“, murmelte V-mon. „Kindsköpfe“, konterten Hawkmon und Palmon. Dann mischte Daisuke sich ein. „Können wir was essen gehen?“, jammerte er. „Ich habe Hunger!“ „Ich auch“, stimmten V-mon, Terriermon und Lopmon wie aus einem Munde zu, was Wallace grinsen ließ und auch Ken zumindest ein Lächeln entlockte. „Dem kann ich eigentlich nur zustimmen“, meinte Wallace nun und zwinkerte Miyako zu, die nun neben Mimi stand. Auch Hikari und Takeru stimmten zu, obwohl diese – soweit Miyako wusste – erst kurz bevor sie aufgebrochen waren gefrühstückt hatten. Einzig Michael, der noch immer mit der Decke beschäftigt war, und Taichi sagten nichts, da letzterer noch immer in Miyakos Arbeitszimmer stand und vor sich hinstarrte. Schließlich gesellte sich seine Schwester zu ihm und sah ihn an. „Was ist los, O-nii-san?“, fragte sie leise. „Du siehst so besorgt aus.“ Er schwieg und Agumon setzte zum Antworten an. „Letzte Nacht, da…“ Doch weiter kam es nicht, ehe Taichi ihm einen leichten Klaps aufs Maul und ein gezwungenes Lächeln aufsetzte. „Nichts“, meinte er. „Es ist nichts. Ich habe nur nicht gut geschlafen.“ Bei diesen Worten zuckte er mit den Schultern und kam ebenfalls ins Wohnzimmer. „Also von mir aus können wir gehen.“ Etwa eine halbe Stunde später – Wallace und Michael hatten sich noch Waschen müssen – lief die Gruppe durch das nächtliche New York, obwohl die japanischen Digiritter erst kurz zuvor aufgestanden waren. Obwohl New York wie Tokyo eine Großstadt war, war sie doch irgendwie anders. Laut und dreckig, aber auch eine andere Art und Weise, als die Hauptstadt von Tokyo und Miyako konnte nichts gegen die Schmetterlinge in ihrem Bauch tun. Leicht grinsend und ihre Hand mit der von Mimi verschränkt lief sie mit der Gruppe mit und bekam durchaus mit, dass Hawkmon leicht die Augen verdrehte. Auch die Menschen, an denen sie vorbeiliefen schenkten ihnen seltsame Blicke. Nicht nur, wegen den beiden Mädchen, auch weil Daisuke seinen Arm um Ken gelegt hatte. Außerdem sah man nicht jeden Tag so viele Japaner in einer Gruppe, die dann auch noch von zehn Digimon begleitet wurde. „Ach ja, Wallace-kun“, meinte Daisuke plötzlich und blieb abrupt stehen. „Kommt ihr morgen eigentlich auch?“ „Morgen?“, fragte der blonde Amerikaner und sah ihn an, während seine beiden Digimonpartner es sich auf seinen Schultern bequem gemacht hatten. „Wir wollten Hanami feiern – picknicken“, erklärte Wormmon. „Genau, und wir würden uns freuen, wenn ihr auch kommt!“ Daisuke nickte begeistert und ließ Ken für einen Moment los. Daraufhin zuckte Wallace mit den Schultern. „Was heißt ‚morgen’?“, fragte er. „Samstagabend um acht Uhr“, erklärte Takeru. „Also in etwas mehr als vierundzwanzig Stunden.“ „Also wir kommen auf jeden Fall“, meinte Mimi und grinste. „Wir waren schon lange nicht mehr alle zusammen.“ Etwa zur selben Zeit wanderte Ryou zusammen mit Monodramon und zwei Guardromon durch die Magnetwüste auf der Insel File. Hier war der Tag gerade erst angebrochen und der Junge war schon seit einigen Stunden auf. Er fühlte sich unmutig, auch wenn Ken ihm versprochen hatte später am Tag nach ihm zu sehen. Das änderte nichts daran, dass die anderen Digiritter morgen zusammen Zeit im Park verbringen würden und er nicht zu ihnen konnte, denn es war ihm nicht möglich diese Welt zu verlassen. Das hasste er. Wieso war er hier nur gefangen, unfähig seine Freunde und seine Eltern zu sehen? Wenn er so darüber nachdachte, konnte er sich nicht einmal mehr an die Gesichter seiner Eltern erinnern. So lange war er schon hier. Fünf Jahre. Fünf Jahre, in denen er, bis auf die anderen Digiritter keinen Menschen gesehen hatte, von dem kurzen Moment den Barbamon ihn nach Tokyo zurück geschickt hatte, einmal abgesehen. Wieso hatte Barbamon das bewerkstelligen können? Wieso schaffte er es nicht selbst? „Was hast du, Ryou?“, fragte eines der Guardromon. Er schüttelte den Kopf und blieb stehen. „Nichts“, erwiderte er und legte den Kopf in den Nacken. Warum lief er hier überhaupt rum, in einer der unangenehmsten Gegenden der Digiwelt, wo schon kurz nach Sonnenaufgang die Sonne erbarmungslos auf sie hinabbrannte. Eigentlich hatten sie im Dorf der Pyocomon nach dem Rechten sehen wollen, doch nun, wo sie es beinahe erreicht hatten, beschlich ihn ein seltsames Gefühl – als würde irgendwo in der Nähe Gefahr drohen. In dem Moment gab sein Digivice ein schrilles Geräusch von sich und als er auf den Bildschirm des kleinen Gerätes sah, erkannte er einen großen roten Punkt auf der angezeigten Miniaturkarte. „Was…“, begann er, als ihm klar wurde, dass der rote Punkt nicht alleine blieb. Um den wesentlich kleineren Punkt in der Mitte der Karte, der ihn selbst symbolisierte, herum erschienen zwei weitere Punkte und da wurde ihm endlich klar, dass dies Gefahr bedeutete. „Monodramon!“, rief er und das Digivice leuchtete auf. „Monodramon – Shinka! Strikedramon! – Chou Shinka! Cyberdramon!“ Damit schnappte das große Drachendigimon sich seinen Partner und stieß sich vom Boden ab, um sie in Sicherheit vor dem – was auch immer es war – zu bringen. Auch die beiden Guardromon stiegen empor, doch kaum hatten sie eine Höhe von zwanzig Metern erreicht, sahen sie, wovor das Digivice sie gewarnt hatten. „Schwarze Löcher?“, fragte Ryou und zog die Augenbrauen zusammen. Unter ihnen waren drei große schwarze Löcher im Boden der Wüste zu sehen, die sich langsam immer weiter ausbreiteten. Sie waren schwarz – nur schwarz, so als hätten sie keinen Boden. „Was ist das?“, murmelte der Junge, als er den Sog, der von diesen Löchern ausging, spürte. „Ryou“, rief sein Digimonpartner, der scheinbar stark mit dem Sog zu kämpfen schien und doch keine Chance hatte. Sie kamen den Löchern immer näher. „Guardromon!“, rief Ryou aus und wollte seine Hand nach einem der Maschinendigimon ausstrecken, als dieses plötzlich in Richtung Boden beschleunigte und zusammen mit seinem Kumpanen im schwarzen Nichts verschwand. „Ryou, wir müssen hier weg“, warnte Cyberdramon ihn, während auch sie nur noch wenige Meter vom Loch entfernt waren. Der Junge nickte und einen Moment später verschwand ihre Umgebung und wich einem kühlen, schattigen Wald. ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ A/N: Puh, so, da sind wir wieder. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen... Und ich wollte wieder irgendetwas erklären... *denk* Ja, also erst einmal: Die Hauptpärchen sind schon Pärchen in dieser Geschichte. Sie sind (im Fall von Takeru und Hikari) bereits in "Stand by me" oder (im Fall von Daisuke und Ken, wie auch Miyako und Mimi) in "Requiem der Träume" zusammen gekommen. Außerdem sind Mimis Eltern (auch das wurde in Requiem thematisiert) wieder umgezogen, weshalb Mimi jetzt alleine lebt. Zum Ende des Kapitels: Ryou kann halt frei durch Raum und Zeit innerhalb der Digiwelt springen. Die Fähigkeit durch Dimensionen zu hopsen hab ich ihm aber einfach abgenommen. Wir sind ja nicht bei den Teen Titans ^^" Das war's erst einmal für heute :3 Ich würde mich über Kommis/Feedback freuen! LG ~ Kapitel 2: Die Nacht der Kirschblüten ------------------------------------- Kapitel 02: Die Nacht der Kirschblüten Seufzend stand Sora unter einem Kirschbaum am Rand des Aqua-City-Parks. Es war Samstag und die Digiritter – beziehungsweise ein Teil von ihnen – würden sich zum Hanami-Picknick treffen, was so viel bedeutete, wie dass sie Taichi das erste Mal seit mehr als zwei Monaten sehen würde. Genau deshalb war Yamato nicht mitbekommen. Nun, eigentlich hatte er gesagt, dass er Bandprobe hätte, doch Sora war sich sicher, dass dem nicht so war. Seit dem vergangenen Sommer war er so, seit sie sich getrennt hatten. Und so sehr sie sich auch freute Taichi wieder zu sehen, so traurig war sie auch darüber, dass Yamato weder mit ihr, noch mit seinem besten Freund viel sprach. Es zeigte ihr zu deutlich, dass die Zeit sie verändert hatte. „Sora!“, rief Piyomon zu ihr herüber, das bereits vorgeflogen war und ungefähr zwanzig Meter von ihr entfernt auf der Wiese stand. „Wo bleibst du denn? Die anderen sind sicher schon da.“ Das Mädchen nickte. Ihr Digimonpartner hatte Recht, sie versank in letzter Zeit einfach zu schnell in ihren Gedanken. „Ich komm ja schon“, erwiderte sie und setzte sich – die Bentobox in den Armen – wieder in Bewegung. Als sie sich der lärmenden Gruppe näherte, die am zum Strand gerichteten Rand des Parks unter den Kirschbäumen saßen, winkten ihr schon die ersten beiden zu, die sie beim Näherkommen als Hikari und Daisuke erkannte. „Hey! Sora!“, rief der Junge und ließ sich einen Moment später wieder neben seinen Freund fallen. „Hi“, meinte sie, als sie näher war und lächelte. „Du bist spät dran“, meinte Takeru und sah sie an. „Ist etwas los.“ Zögernd schüttelte sie den Kopf. „Nein, es ist alles in Ordnung“, meinte sie und kniete sich nun zu ihnen auf die Decke, ehe sie die Bentobox vor sich stellte. „Ich hatte nur etwas vergessen“, log sie dann. Wie sie feststellte waren noch nicht alle dar. Weder Jyou, noch Koushiro war zu sehen, auch wenn sie bereits ahnte, dass Jyou es einmal wieder nicht schaffen würde. Ebenso wie sein Bruder, der bereits bei der Einladung abgesagt hatte. Und Koushiro war wahrscheinlich einmal wieder mit seinem Laptop beschäftigt – immerhin würde er bald zu studieren anfangen und wollte vorbereitet sein. „Kommen Miyako und Mimi noch?“, fragte sie nun. „Das haben sie zumindest gesagt“, erwiderte V-mon. „Wallace, Michael und die Digimon wollen auch mitkommen.“ „Aber sie können nicht herkommen, solange Koushiro nicht da ist“, stellte Ken fest und versuchte etwas von Daisuke, der Anstalten machte sich gegen ihn zu lehnen, wegzurücken. Sora seufzte. Mimi hatte sie auch schon seit beinahe zwei Wochen nicht mehr gesehen, da sie es nicht schaffte beim Umzug zu helfen. Auch wenn sie verschieden waren, irgendwie hatte sie sich gefreut sie wiederzusehen, zumal es angenehm gewesen wäre ein weiteres Mädchen hier zu haben, da Hikari nun einmal Taichis Schwester war und ihr irgendwie nicht dieselbe Sicherheit gab, wie die vorlaute Mimi. Während sie unter den gierigen Augen von V-mon die Bentobox öffnete und die verschiedenen Lagen ausbreitete, konnte sie sich nicht davon abhalten, einen Blick zu Taichi zu werfen. Er hatte sie nicht einmal gegrüßt. Stattdessen starrte er in die Bäume hinauf, als würde er dort mehr sehen als sie – etwas anderes als die weißrosanen Blütenblätter, von denen immer wieder einzelne auf sie hinabfielen. „Taichi“, murmelte sie, woraufhin er wie eine schlafender aufschreckte. „Oh“, meinte er, schien bemerkt zu haben, dass er sie noch nicht gegrüßt hatte. „Tut mir leid…“ „Was ist mit dir?“, fragte sie und der Blick seiner Schwester verriet, dass diese sich genau dasselbe fragte. Nach kurzem Zögern winkte der Junge ab. „Es ist nichts“, meinte er. „Ich habe nur schlecht geschlafen.“ Aber etwas in seinem Blick und vor allem in dem seines Partners, verriet, dass dies eine Lüge war. Palmon senkte den Kopf, während es seiner Partnerin und deren Freundin durch einen Wald in der Digiwelt folgte. Da sich diese Welt in ihrem Tag-Nacht-Rhythmus Japan angeglichen hatte, als die Zeit wieder parallel zur realen Welt lief, dämmerte es bereits, was dafür sorgte, dass es zwischen den Bäumen bereits finster war. Nur an den Stellen, wo die Bäume weiter auseinander standen, fiel noch goldrotes Licht zwischen ihren Blättern hindurch. „Wir hätten doch lieber durch ein anderes Gebiet gehen sollen“, murmelte Palmon nun. „Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl hier.“ „Ach, stell dich nicht so an“, meinte seine Partnerin lachend. „Oder hast du etwa Angst im Dunkeln?“ Das Digimon antwortete nicht, sondern sah sich nur vorsichtig um. „Ich glaube“, setzte Lopmon auf einmal an, das auf Wallace linker Schulter saß. „Ich glaube, es hat Recht. Irgendetwas mit diesem Wald stimmt einfach nicht. Irgendwas ist hier ganz faul…“ „… Als wollte uns jemand eine Falle stellen“, fuhr Terriermon für seinen Bruder fort. „Eine Falle?“, fragte Michael, der zusammen mit dem anderen Jungen hinter Mimi und Miyako lief, woraufhin die Mädchen stehen blieben und sich nun ebenfalls umsahen. Doch dann ballte die jüngere der beiden die Hand zu einer Faust. „Ach, Quatsch!“, rief sie aus. „Seid doch keine Angsthasen! Wir sind Digiritter! Als ob man uns so einfach eine Falle stellen könnte!“ „Gut gesprochen“, kommentierte Hawkmon. Aber noch während sie sprach sah Mimi zum orangen Himmel über ihnen auf, der mit jeder Minute etwas dunkler wurde. In dem Moment verstand sie, welches Gefühl die Digimon meinten, auch wenn sie es nicht erklären konnte. Unbewusst griff sie die Hand von Miyako fester und spähte in das Zwielicht vor ihnen. Was war es, das ihr solche Angst machte? Irgendetwas kam auf sie zu… „Kirschblüten?“, murmelte ihre Freundin einen Augenblick später ungläubig. Tatsächlich waren es Blütenblätter, die ihnen wie von einem seichten Wind getragen entgegenwehten und sie einen Moment später umhüllten. Sie hatten dieselbe Form wie die Blütenblätter der Sakura, aber – kam das durch das Dämmerlicht? – sie wirkten so ungleich dunkler gefärbt. Fast rot. Da begannen sich einige der Bäume um sie herum zu bewegen, während eine Erschütterung des Bodens die Jugendlichen von ihren Beinen riss. „Was…“, setzte Mimi an, während Palmon sich schützend vor sie stellte. „Das sind Jureimon“, stellte Betamon fest, als es die sechs Digimon, die sich vorher als Bäume getarnt hatten erkannte. Der Wirbel der Blütenblätter um sie herum wurde immer dichter und schien die vier und ihre Digimon hypnotisieren zu wollen. Alles versank in einem Meer blutroter Kirschblüten und langsam aber sicher fühlte Mimi ihren Körper erschlaffen. „Mimi“, hörte sie Miyakos Stimme wie durch eine Wand zu sich vordringen. Da war ein Licht und rufende Stimmen erklangen. „Hawkmon – Shinka! Aquilamon!“ „Terriermon and Lopmon digivoluve to Galgomon and Turuiemon!“ Wieso reagierte ihr Digivice nicht? Da verlor sie auf einmal das Gefühl des Bodens unter sich und im nächsten Augenblick wurde ihr klar, dass sie fiel. „Mimi“, riefen Miyako und Palmon gleichzeitig. Das andere Mädchen hatte ihren Arm ergriffen und versuchte so zu verhindern, dass sie fiel, während Palmon seine Efeuranken um ihren Körper gewickelt hatte. „Michael!“, rief Galgomon aus, dass mit seinem Partner zusammen wegsprang. Da wurde Mimis Blick wieder klar. Sie sah, dass es tatsächlich keinen Boden mehr gab und unter ihnen nur noch unendliche Schwärze war. Das einzige, was sie davon abhielt in diese Schwärze hinab zu fallen, war Miyako, die zusammen mit Palmon auf Aquilamons Rücken saß. „Cherry Bomb!“ Kirschkerne hagelten über die Digimon hinweg und versuchten Turuiemon und Galgomon zum schwarzen Loch zu drängen, dem sie gerade noch entgangen waren. Wenn sie nicht aufpassten, würden sie auf Aquilamon treffen, dass auf diesem Level der Attacke nichts entgegen zu setzen hätte. „Lass mich los!“, rief Mimi aus und versuchte sich von Miyako loszureißen. „Das werde ich nicht“, erwiderte das andere Mädchen. „Dann werden wir alle dort hineinfallen“, versuchte Mimi ihr zu erklären, wenngleich sie wusste, dass es hoffnungslos war. „Das werden wir verhindern!“, entgegnete Miyako. Für einen Augenblick sahen sie sich an, ehe Wallaces warnender Ruf ihr Schweigen durchbrach. „Passt auf!“ Dann wurde Aquilamon von langen, kräftigen Ranken getroffen und verlor für einen Moment das Gleichgewicht in der Luft. Ein Moment, der reichte, damit sich Miyakos griff lockerte und Mimi sich von ihrer Hand befreien konnte. Es war der einzige weg. Palmons Ranken allein konnten sie nicht mehr halten. „Mimi!“, hörte sie die anderen rufen, doch dann verschwand sie in der Dunkelheit unter ihnen. Ihr Wappen leuchtete auf, aber Palmon war bereits zu weit entfernt. つずく ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ Hiho! Ich habe es geschafft ein weiters Kapitel zu schreiben. Tut mir leid, ich war in letzter Zeit etwas verplant (bzw bin es immer noch) weshalb das so irrsinnig lange gedauert hat ^^" Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen *dackelblick aufsetzt* Ich kann auch nicht versprechen, wie schnell es weitergeht. Aber ich bemühe mich ^^" Ich glaube erklären muss ich in dem Kapitel nicht viel, oder? Wenn ja: Schreibt's mir. ^^" Kapitel 3: Schwarze Löcher -------------------------- Kapitel 03: Schwarze Löcher Der Abend im Odaiba Park verging langsam und irgendwie war die Stimmung nicht so, wie sie hätte sein können. Zwar wurde geredet und gelacht, doch der Gesprächsstoff ging immer wieder aus und das Lachen klang oftmals erzwungen. Einzig Daisuke und sein Partner versuchten die Stimmung zu heben, erzählten Witze und Geschichten aus dem Fußballteam des Jungen, doch selbst Ken erwischte sich immer wieder dabei, dass er nicht wirklich zuhörte. Stattdessen wanderte sein Blick immer wieder zu Taichi, der so abwesend wirkte, wie er ihn schon lange nicht gesehen hatte. Nein, eigentlich hatte er den älteren Bruder Hikaris noch nie so abwesend und ausdruckslos gesehen. Der Blick des ältesten Jungen der Runde schien in weite Ferne zu schweifen, während er den Kopf zurückgelehnt hatte. Die Stimmung ihres Bruders schien auch Hikari zu bedrücken, so dass auch sie immer verschwiegener wurde, bis Takeru schließlich den Arm um sie legte und sie an sich heranzog. Zwar sagte sie nichts, aber sie schien trotzdem dankbar für die Berührung zu sein. „Taichi“, versuchte Sora nun die Aufmerksamkeit des Jungen zu erregen. „Taichi, hör doch.“ „Taichi“, quäkte auch Agumon und piekste seinen Partner etwas mit seiner Kralle ins Knie. Der Junge schreckte auf. „Sorry“, murmelte er. „Was ist?“ Erneut herrschte Schweigen und auch Ken musste feststellen nicht zugehört zu haben, als das Mädchen gefragt hatte, ehe Taichi noch einmal nachharkte: „Was ist?“ „Ich mache mir Sorgen um Mimi, Miyako und die anderen“, meinte Sora nun. „Sie sind ziemlich spät dran und haben sich nicht mehr gemeldet...“ Kurz sah der ehemalige Anführer der Digiritter auf sein Digivice, um so die Uhrzeit zu erfahren, die er allerdings auch am mittlerweile schwarzen Himmel hätte ablesen können. Dann seufzte er kurz. „Ich weiß nicht, vielleicht sollten wir ihnen...“ Weiter kam er nicht, ehe das Piepsen der D-Terminals ihn unterbrach. Sofort griff Daisuke, der seins bereits vor sich liegen hatte, nachdem Gerät und klappte es auf, um die eingegangene Nachricht zu lesen. „Probleme“, las er vor. „Komme mit Miyako und Wallace zu euch. Koushiro.“ Er sah auf und schaute still in die Runde. „Probleme? Was ist denn los?“ „Wollten nicht Mimi und Michael auch mitkommen?“, fragte Takeru und zog die Augenbrauen zusammen. Es herrschte Schweigen, denn es wurde allen klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Irgendetwas war passiert und es war wahrscheinlich nichts Gutes. Gab es Probleme in der Digiwelt oder hatte diese nichts damit zu tun? Als Ken zu Taichi sah, bemerkte er, dass sich dessen Gesicht verfinstert hatte und sein Blick erneut stumpf und abwesend geworden war. „Etwas passiert“, flüsterte Hikari und ließ alle Blicke – bis auf dein ihres Bruders – zu ihr schnellen. „Etwas Dunkles kommt...“ „Was ist?“, fragte Takeru sanft, doch das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht...“ Tailmon sah seinen Partner an und legte schließlich die Pfote auf dessen Knie. „Hikari“, flüsterte es und ließ die Ohren etwas hängen. Schließlich war es wieder Daisuke, der versuchte die Stimmung zu heben. „Na, wenn ein Bösewicht kommt, dann besiegen wir ihn halt!“, meinte er und war mit einem Mal auf den Beinen. „Jaha!“, rief V-mon zustimmend, doch ansonsten reagierte kaum einer. „Vielleicht“, begann Ken schließlich leise. „Wir es aber irgendwann einen Gegner geben, den wir nicht besiegen können...“ „Mal nicht den Teufel an die Wand“, beschwerte sich sein Freund und verzog das Gesicht. Erneutes Schweigen herrschte, noch bedrückter als zuvor, während Taichi die Stirn runzelte und nachdenklich auf sein Digivice sah. „Ken hat Recht“, murmelte er. „Auch wir können sterben...“ Schließlich riss Wallace Stimme sie aus ihren trübseligen Gedanken. „Hey!“ Damit kamen er und seine beiden Digimon auf sie zugerannt, gefolgt von Koushiro, der einen Arm um die mitgenommen aussehende Miyako gelegt hatte. Bei ihnen war, neben Tentomon und Hawkmon, auch noch Palmon. Nur von Mimi fehlte jede Spur. Sofort war Sora auf den Beinen und lief ihnen entgegen. „Was ist passiert?“, fragte sie besorgt, doch Koushiro schüttelte den Kopf, während er langsam weiterging. „In der Digiwelt“, setzte Terriermon an, wurde dann aber von seinem Zwillingsbruder unterbrochen. „Etwas stimmt nicht.“ „Wo ist Mimi?“, fragte Ken schließlich, als sich die drei Neuankömmlinge und ihre Digimon zu ihnen setzten. Miyako starrte mit verweinten Augen ins Leere. Ihre Brille war dreckig. Es war nicht schwer zu erkennen, dass es ihr wirklich schlecht ging, doch niemand traute sich direkt zu fragen, was passiert war. Schließlich erhob Ken selbst noch einmal die Stimme. „Ist sie tot?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf, während Wallace seufzte und in die Runde sah, was die Vermutung zu bestätigen schien, aber schließlich war es Palmon, das antwortete. „Wir wissen es nicht“, meinte es. „Da waren auf einmal schwarze Löcher und Mimi ist gefallen... Michael und Betamon auch...“ Es ließ die Blütenblätter auf seinem Kopf hängen. „Mimi...“ „Cyberdramon!“, rief Ryou, während er sich so gut es ging an seinem Partner festhielt. Auch hier, in dem Seengebiet, in das sie gesprungen waren, waren nur kurz nach ihrer Ankunft dieselben Löcher, wie in der Wüste zuvor erschienen. Cyberdramon versuchte seinen Partner in Sicherheit zu bringen, flog über die Wiesen, die zwischen den Seen lagen hinweg, doch die schwarzen Löcher wurden immer größer und auch der Junge merkte, dass sein Partner immer mehr mit der Anziehungskraft zu kämpfen hatte. Einen Moment später war es vorbei uns sie fielen rückwärts in das tiefe Schwarz hinein. „Verdammt!“, rief der Junge aus, wusste aber, dass er nichts tun konnte. Der dunkle Himmel rückte in immer größere Ferne, bis er schließlich gar nicht mehr zu sehen war und die ganze Welt schwarz zu sein schien. Seltsamer Weise vermochte er nicht einmal zu sagen, ob er noch immer fiel oder nicht, aber dann erblickte er unter sich – jedenfalls war er sich ziemlich sicher, dass es unter ihm war – ein Licht. „Was...“, setzte er an, doch da hörte er eine Stimme. „Ryou.“ Es war eine Mädchenstimme, die Stimme eines Kindes, und ehe er die Situation verstehen konnte, spürte er, wie er hart auf den Boden aufschlug. Er blinzelte und sah sich um. Verwirrt stellte er fest, dass er auf einer von Moos und Flechten überwachsenen alten Steinplatte lag. Der ganze Boden war mit solchen Platten gepflastert, wenngleich dieser Ort so alt schien, dass einige der alten Fliesen fehlten und an diesen leeren Stellen Gräser aus dem Boden wuchsen. „Wo sind wir hier?“, fragte Monodramon, das nicht weit von seinem Partner entfernt gelandet war und sich gerade wieder aufrappelte. „Ich weiß es nicht“, erwiderte der Junge. Der ganze Ort wurde von einem seltsamen Licht erhellt, obwohl Nacht war, und dann erkannte er vor sich eine ebenfalls von Pflanzen überwucherte Wand, in deren Mitte ein Türrahmen eingelassen war. „Ryou“, hörte er die Stimme erneut und zögerte. Dann jedoch fasste er sich ein Herz und ging auf das Loch in der Wand zu. つずく ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ Hi! Ich hab fast zwei Monate lang nicht weitergeschrieben und ein total schlechtes Gewissen deshalb <.< Ich versuche diese Geschichte jetzt endlich zu beenden, aber irgendwie fehlt teilweise aktuell einfach die Motivation zum Schreiben ^^" Naja, ich versuchs. >.< Kapitel 4: Das Wappen der Sehnsucht ----------------------------------- Kapitel 04: Das Wappen der Sehnsucht Auch in der Höhle, die in eine gewaltige Halle mündete, schien dieses seltsame Licht aus dem Nichts zu kommen und erhellte alles auf eine dämmerige und geheimnisvolle Art, so dass Ryou zögerte, ehe dass er weiter in den Saal hineinging, in dessen Mitte eine Art Brunnen zu sein schien. „Seltsamer Ort“, murmelte Monodramon, das hinter seinem Partner einherschlich. „Wir sollten zurückgehen, meinst du nicht auch, Ryou?“ Im Moment schien es ganz das Monodramon zu sein, dass er vor einigen Jahren bei ENIAC kennen gelernt hatte, ohne die unkontrollierbaren Züge, die es von Milleniumon bekommen hatte, nachdem es mit diesem verschmolzen war. „Ryou?“, fragte es, als der Junge nicht antwortete. Dieser schenkte ihm jedoch keine Beachtung, sondern starrte auf ein Zeichen, dass an einer Wand am gegenüberliegenden Ende der Halle zu sehen war. Es stellte zwei Halbkreise da, die mit den Flachen Seiten einander zugewendet waren, während in ihrer Mitte ein kleinerer Kreis zu sehen war. Das Zeichen kam ihm so vertraut vor... Da hörte er plötzlich dieselbe Stimme, die ihn auch hierher gebracht zu haben schien. Die Stimme eines Mädchens, sicher nicht älter, als sein Körper. „Ryou“, sagte sie, doch schien sie dieses Mal viel klarer als zuvor. Er sah sich um, als durch die vermeidliche Tür ein Wind hineinwehte und Blätter hineinwehte – Blütenblätter, von denen einige seinen Körper umkreisten. „Kirschblüten?“, flüsterte er, ehe diese eine Art Gestalt formten. „Ryou“, sagte diese und schien ihn anzusehen, wenngleich man nicht viel erkennen konnte, wirkte die Gestalt doch verschwommener, als ein Schatten in den frühen Abendstunden. „Wer bist du?“, fragte Monodramon sofort und stellte sich schützend vor seinen Partner. Eine von Blütenblättern gebildete Hand hob sich in einer Geste, die wohl beruhigend wirken sollte. „Ich will euch nichts tun.“ Für einen Moment zögerte der Junge, doch dann nickte er. Zwar verstand er nicht, was es mit dem seltsamen Mädchen auf sich hatte, aber irgendetwas sagte ihm, dass sie keine Gefahr darstellte. Wahrscheinlich die Erfahrungen, die er über die Zeit mit dieser Welt gemacht hatte. „Aber wer bist du?“, fragte er trotzdem und versuchte ihre Gestalt genauer zu erkennen. Sie war ein Mädchen, von vielleicht zehn oder elf Jahren, mit langen Haaren wie er schien, und zierlich gebaut. Das war alles, was er erkennen konnte. Bevor sie jedoch antworten konnte, machte sich Monodramon erneut bemerkbar. „Ryou, dein Digivice“, flüsterte es und zeigte auf das grau-blaue D3, das an der Hose seines Partners befestigt war. Dieser sah kurz das Digimon an und löste das kleine Gerät dann von seinem Gürtel, um auf den Bildschirm zu sehen. Dieser leuchtete leicht und in verschiedenen Farben, so wie es normal vor einer Digitation der Fall war, doch irgendetwas war anders. „Wer bist du?“, fragte er erneut. „Wieso hast du mich hierher gebracht?“ Er sah sich um. „Wo sind wir hier überhaupt.“ Für einen Moment schwieg die Gestalt und sah dann, wie Ryou zuvor, zu dem Zeichen an der Wand. „Wer ich bin, kann ich dir nicht sagen“, erwiderte sie leise und mit einer traurig wirkenden Stimme. „Aber ja, ich habe dich hierher gebracht... Dieser Ort ist eine Erinnerung... Wie wir...“ Trotz der Jahre, die Ryou als Teil dieser Welt verbracht hatte, verstand er nicht. „Eine Erinnerung?“, flüsterte er. „Wessen Erinnerung?“ „Die Erinnerung dieser Welt“, erwiderte das Mädchen. „Dieser Ort ist verloren gegangen, als sich die Feuerwand das zweite Mal öffnete.“ „Durch Apocalymon?“, fragte Monodramon nun und sah ebenfalls auf das Bild an der Wand, ehe ihm etwas einfiel. „Das ist ein Wappen, oder?“ Ohne ein weiteres Wort nickte die Gestalt und in dem Moment leuchtete das Digivice des Jungen stärker auf, ehe ein Lichtstrahl daraus hervor schoss und auf das Zeichen traf. Da fiel dem Jungen auch wieder ein, woher er es kannte. Es war auf dem Digimental gewesen, dass er bekommen hatte, bevor er und Ken das einzige Mal zusammen gegen Milleniumon gekämpft hatte, wenngleich dieses Digimental nur eine Nachbildung gewesen war. Die Nachbildung, eines Digimentals, das vor langer Zeit vernichtet worden war. „Das Wappen der Sehnsucht?“, fragte er leise und erneut nickte das Mädchen. „Es ist deins“, erwiderte es, während sich die Wand auflöste und sich in das dünne Plättchen verwandelte, das normalerweise ein Wappen darstellte. Dieses schwebte zu den Jungen und verschwand dann in seinem Digivice, auf dessen Bildschirm das Zeichen kurz noch einmal aufleuchtete, ehe er wieder normal grau wurde. „Aber...“, flüsterte Ryou. „Das kann nicht sein. Es gibt keine weiteren Wappen und außerdem...“ Er zögerte kurz. „Außerdem bin ich nicht wie sie. Ich bin kein Digiritter. Wie sollte ich ein Wappen tragen.“ Er sah auf das Digivice, das sich ähnlich wie Kens von den anderen durch seine dunkle Farbe unterschied. „Ich bin ja nicht einmal mehr ein Mensch“, flüsterte er dann. „Ryou...“ Monodramon legte ihm eine Kralle auf das Bein, da es nicht viel weiter reichen konnte. In dem Moment kam ein lauter Knall von draußen und ehe sie sich überhaupt nur umdrehen konnten, wurde ein größeres Loch in die Wand geschossen und drei kleine, graue Digimon, mit jeweils nur einem Auge, dafür aber zwei ledernen, roten Flügeln auf den Rücken kamen auf sie zu. „Deathmon!“, knurrte Monodramon und nahm Kampfhaltung an, wobei sich seine Augen schlagartig veränderten und durch einen inneren Hass zu glühen schienen. „Ryou!“, rief es, doch der Junge zögerte. Er wusste, was diese Haltung bedeutete. Milleniumons Seite trat wieder in den Vordergrund, wie so oft in den Kämpfen. Es würde ihn verteidigen, doch wusste es nicht, was Freunde und Feinde waren. So war es beinahe immer im Kampf. Wieso zögerte er? Daran konnte er nichts ändern und bisher hatten sie auch auf diese Art zusammengekämpft. Doch etwas ließ ihn erstarren, als er nun sah, wie die Deathmon auf ihn, diese Blütengestalt und Monodramon zukamen. Was ging hier nur vor? „Das sind nur Vorboten“, hörte er nun die Stimme des Geistermädchens neben sich. „Auch sie sind nur Erinnerungen...“ „Erinnerungen...“, flüsterte er, als die drei Digimon synchron die Klauen vor sich hoben und schwarze Pfeile aus den Augen in der Mitte ihrer Klauen feuerten. „Ryou!“, schrie Monodramon. Auch er hatte Erinnerungen, aber er war sich schon so lange nicht mehr sicher, wie sehr er sich auf diese verlassen konnte. An die Gesichter seiner Eltern erinnerte er sich nicht mehr, genau so wenig an die Schule, auf die er sicher einmal gegangen war. Alles was er kannte, war diese Welt. Eine Welt, die nicht die seine war, die er aber trotzdem nicht mehr verlassen konnte. Er erinnerte sich an Ken, an Milleniumon, an die Souveränen, an das D1 Turnier und ENIAC, doch selbst das schien teilweise verschwommen zu sein. Wieso war er hier allein? Wieso konnte er nicht zurück in die reale Welt? Wieso waren Ken und Wormmon nicht hier? Die Attacken trafen ihn nicht, sondern lösten sich vielleicht einen halben Meter von ihm entfernt auf, und als er auf das Digivice in seiner Hand sah, stellte er fest, dass dieses leuchtete. „Monodramon“, flüsterte er. Doch dann – ohne jegliche Vorwarnung – löste sich der Boden unter seinen Füßen auf. Nicht wie zuvor, denn es war keine Dunkelheit, die ihn verschlang. Stattdessen war es helles Licht und ein Gefühl, das ihm irgendwie bekannt vorkam. „Ryou!“, hörte er Monodramon nahe bei sich rufen, doch er schloss einfach die Augen. „Ken...“ つずく ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ So, das nächste Kapitel ist da, dieses Mal schneller und das danach ist ebenfalls schon in bearbeitung ;) Es sollte jetzt also wieder schneller gehen. Mittlerweile hab ich die Fanfic zumindest endlich ganz durchgeplant, was das schreiben wesentlich einfacher macht. Gibt es etwas zu erklären? Ja, ich denke schon: ENIAC. ENIAC ist die Abkürzung für "Electronic Numerical Integrator and Computer" oder um es einfach zu machen der erste Computer. Laut den Spielen zu Digimon Adventure, begann die Digiwelt in ihrer gröbsten Form bereits zu existieren, als dieser mit Atanasoffs ABC in Betrieb genommen wurde. Wird in dieser FF noch eine Rolle spielen :D Kapitel 5: Ein Fehler im System ------------------------------- Kapitel 05: Ein Fehler im System Ken hob den Kopf und sah sich um. Hatte er sich das gerade nur eingebildet? „Was ist, Ken?“, fragte Daisuke neben ihm, der bereits seit fünf Minuten von einem Bein auf das andere hüpfte, während er hinter Koushiro in dessen Zimmer stand. Der andere Junge schüttelte den Kopf. „Nichts.“ „Jetzt beruhig dich doch mal, Daisuke-kun!“, beschwerte sich V-mon, als sein Partner ihm auf den Fuß trat. Daraufhin lenkte der Sportler seine Aufmerksamkeit von seinem Freund erneut auf den Laptop Koushiros, auf dem eine Karte der Digiwelt zu sehen war, während im Hintergrund das Programm, das für die Verbindung mit der digitalen Welt zuständig war, geöffnet war. „Koushiro“, quengelte er. „Geht es nicht schneller?“ Der angesprochene hatte die Hand unter das Kinn gelegt und schien zu überlegen. Deshalb reagierte er auch nicht auf das ungeduldige Hüpfen Daisukes oder seinen Namen, als man ihn ansprach. Schließlich beugte sich Taichi über den Jungen. „Koushiro, was ist denn los?“ Noch immer reagierte der Jüngere nicht sofort, doch nach ein paar Sekunden seufzte er schließlich und drehte sich auf seinen Arbeitssessel um, so dass er in den Raum sah. Auf seinem Bett saßen Takeru und Hikari, die Miyako in ihre Mitte genommen hatte, da diese immer noch geschafft war und voller Sorge um Mimi. Tailmon hatte sich zu Hikaris Füßen zusammen gerollt, während Patamon auf dem Kopf seines Partners saß und Miyako Hawkmon auf ihren Schoß gezogen hatte. Neben dem Bett hatte Iori sich auf den Boden gekniet. Wallace saß auf einen Rollhocker neben Koushiro. Ken, Daisuke und Taichi standen als einzige – zusammen mit ihren Digimonpartnern – und sahen dem Informatiker über die Schulter, dessen Partner auf dem Schreibtisch saß. Sora war nicht mitgekommen, da sie Yamato hatte bescheid sagen wollen und dieser nicht an sein Handy ging. „Irgendetwas stimmt in der Digiwelt nicht“, erklärte Koushiro ist. „Aber ich weiß nicht, was genau. Ich habe versucht Gennai zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Die Struktur der Gebiete verändert sich, es scheint, als würden sie auseinandergerissen.“ „Soll das heißen“, setzte Taichi an. „Die Digiwelt zerfällt?“ Einen Augenblick zögerte Koushiro und sah noch einmal zu seinem Laptop. „Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, dass sie zerfällt, aber sie wird verzerrt...“ Er überlegte. „Es scheint wirklich so etwas, wie ein schwarzes Loch zu sein, das den Raum verzerrt...“ Leiser fügte er hinzu: „Vielleicht sogar auch die Zeit.“ „Dann sollten wir so schnell wie möglich in die Digiwelt gehen und die anderen suchen!“, rief Daisuke aus und hatte schon sein Digivice in der Hand, als Koushiro abwährend die Hände hob. „Daisuke, warte!“ „Aber warum denn? Die anderen sind in der Digiwelt und in dieser herrscht Chaos. Dann müssen wir sie sofort suchen!“, erwiderte Daisuke aufgebracht ohne sein Digivice sinken zu lassen. „Außerdem müssen wir herausfinden, was in der Digiwelt vor sich geht!“, ergänzte V-mon mit nicht weniger Engagement als sein Partner. „Und wenn ihr auch in so ein schwarzes Loch gesaugt werdet?“, gab Tentomon zu bedenken, woraufhin Koushiro nickte. „Die Gefahr besteht“, meinte er. „Außerdem wäre es dumm zu gehen, solange wir nicht wissen, was genau vor sich geht.“ Daisuke hatte seine linke Hand zu einer Faust geballt, die nun zitterte, während er überlegte, was er antworten sollte. Schließlich legte Ken die Hand auf die Schulter des Jungen und sah ihn mit ruhigen Blick an. „Daisuke, vielleicht hat Koushiro recht“, meinte er. „Ich weiß, dass es wichtig ist, die anderen zu retten, aber wenn wir selbst in so ein Loch gesogen werden oder von Digimon angegriffen werden, können wir ihnen auch nicht helfen.“ „Aber Ken...“ Mit einem Schlag war das Gesicht des Jungen mit der Fliegerbrille im Haar nicht mehr so entschlossen wie vorher. Immerhin war er es gewohnt, dass zumindest sein Freund seine Meinung unterstützte. Dies tat dafür Taichi, der noch immer etwas ratlos auf den Bildschirm des Laptops starrte. „Ich denke, Daisuke hat dieses Mal recht“, meinte er vorsichtig. Alle sahen ihn an. „Wir wissen nicht, was los ist“, stimmte er dann Koushiro zu. „Und es ist sicher gefährlich in die Digiwelt zu gehen. Aber immerhin sind wir ein Team. Wir sind die Digiritter. Wir können Mimi und Michael nicht einfach im Stich lassen.“ „O-nii-san“, murmelte Hikari, die sich selbst nicht ganz sicher zu sein schien, was richtig war und was nicht. Doch dann richtete sich Miyako auf und setzte Hawkmon auf den Boden ab. Etwas unsicher sah sie auf ihr Digivice, doch dann wandte sie sich Koushiro zu. „Ich werde auf jeden Fall gehen“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Auch wenn es gefährlich ist... Mimi braucht mich.“ Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, ehe Takeru ebenfalls aufstand. „Ich werde auch gehen.“ Hikari sah von ihm zu ihrem Bruder, stand dann jedoch ebenfalls auf, wenngleich wortlos und weiterhin unsicher, im Gegensatz zu Tailmon, das nun auch auf seinen Hinterbeinen stand. „Haltet ihr das wirklich für klug?“, fragte nun Iori und sah in die Runde. „Was ist wenn Koushiro recht hat und wir ebenfalls in so ein Loch gezogen werden? Dann können wir den anderen nicht mehr helfen.“ „Wenn wir hier bleiben, können wir das genau so wenig“, erwiderte Armadimon. Sein Partner zögerte. „Ja, schon... Aber...“ „Du musst uns nicht begleiten“, meinte Taichi. „Aber wir werden gehen.“ „Genau!“, stimmten Daisuke und V-mon nun wieder voller Tatendrang zu, ehe sich der Junge jedoch seinem Freund zuwandte. „Was ist mit dir, Ken?“, fragte er etwas unsicher, weil ihm weder der Gedanke gefiel ohne diesen aufzubrechen – auch weil V-mon allein nur bis auf das Adultlevel digitieren konnte – noch der Gedanke, dass er Ken damit vielleicht in größere Gefahr brachte. Was, wenn er mit ansehen müsste, wie der andere in so ein schwarzes Loch gesaugt wurde? Für einen Moment überlegte Ken, ehe er mit ernstem Gesicht sein Digivice hervorholte. „Ich werde auch gehen.“ „Gut! Klasse!“, jubelte Daisuke. Da machte sich Terriermon bemerkbar, dass auf dem Kopf Wallaces hing, während sein Bruder auf dessen Schoß saß. „Was ist mit dir, Wallace? Gehen wir auch?“ Der junge Amerikaner sah zu Koushiro, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein“, meinte er. „Ich gebe Taichi zwar Recht, aber ich halte es auch für richtig, erst einmal in Erfahrung zu bringen, was überhaupt los ist.“ Er machte eine kurze Pause. „Außerdem sollte jemand Jyou, Shuu und die anderen informieren...“ Damit sah er die anderen an. „Ich werde hier bleiben, sehen, dass die anderen etwas erfahren. Außerdem kann ich euch schreiben, wenn wir irgendetwas Neues herausfinden.“ Für einen Moment schwiegen die anderen, doch dann nickte Taichi. „In Ordnung“, sagte er, bevor er, wie die anderen bereits, sein Digivice hob. „Tut mir leid, Koushiro.“ Der Angesprochene nickte nur. „Ist schon okay“, erwiderte er. „Vielleicht hast du auch Recht.“ „Dann lasst uns endlich gehen!“, drängelte Daisuke und die anderen nickten, wenngleich nicht alle so entschlossen wie er. „Digital Gate – Open!“, rief er auch schon einen Moment darauf, als Koushiro auf seinem Stuhl etwas zur Seite gerollt war, und dann wurden sie schon von dem Licht des Computers umhüllt und in die Digiwelt gezogen. Doch, etwas war anders, als es sein sollte... „Hä, was geht hier vor? Wo sind die anderen? Wo sind wir überhaupt?“, rief Daisuke aus und sah sich dort um, wo er, Ken, Miyako und ihre Partner angekommen waren: Ein Wald, dessen Kronen zehn oder zwanzig Meter über ihnen waren und die Umgebung noch dunkler machten, als sie ohnehin schon war. Ein Plätschern verriet, dass irgendwo unter ihnen Wasser war, doch war dieses nicht zu erkennen. „Wir sind in einem Wald“, stellte V-mon unnötiger Weise fest. „Ein Mangrovenwald“, berichtigte Ken, dem klar wurde, dass das, auf dem sie standen, die Wurzeln der Bäume waren. Doch ebenso wusste er, dass irgendwas komplett falsch war. Wieso waren sie von den anderen getrennt in der Digiwelt angekommen? Ähnlich ging es Takeru und Hikari, die zusammen mit Tailmon und Patamon, sowie Iori und Armadimon auf einer öden, dunklen Ebene lagen, die mit grauem Sand und Steinen bedeckt war, während in einiger Entfernung so etwas wie ein Berg zu erkennen war. Eine Ebene, die zumindest ihnen und ihren Digimon bekannt vorkam. „Das ist doch...“, murmelte Hikari, als sie erkannte, dass sie vor neun Jahren an einem sehr ähnlichen Ort gewesen waren. „Wo sind wir hier?“, fragte Iori. „Und wo sind die anderen?“ Armadimon sah zum beinahe schwarzen Himmel hinauf. „Irgendetwas stimmt hier nicht“, stellte es fest, während die drei Jungendlichen sich instinktiv so stellten, dass sie mit dem Rücken zueinander standen. Einen Moment später war ein Blitzen über ihnen zu sehen. „Trump Sword“, erklang eine Stimme, die Hikari und Takeru bereits damals Angst eingejagt hatte, und ein Schwert kam auf sie zugeschossen. „Patamon – Warp Shinka! Seraphimon!“ „Tailmon – Warp Shinka! Ophanimon!“ Die Kraft der Engeldigimon lenkte die Attacke ab, während sich nicht weit von ihnen entfernt Piemon auf einem Stein niederlässt. „Piemon...“, zischte Ophanimon. „Aber wie kann das sein?“, fragte Takeru leise. „Sind wir etwa in der Zeit zurückgereist?“ Hikari schüttelte leicht den Kopf. „Nein...“, murmelte sie. „Das ist nicht die Vergangenheit...“ つずく ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ So, nächstes Kapitel! Ihr seht, ich bemühe mich, wieder schneller zu werden :D Ich hoffe das Kapitel hat euch soweit gefallen! Was jetzt genau los ist und wo Taichi ist... Das erfahrt ihr bald! Ich freue mich - wie immer - über Kommentare! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)