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The House Jack Built

Supernatural / The Shining – Crossover
von

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Generalschlüssel

Nicht Korrektur gelesen - wirklich kein bisschen, also keine Garantie.

Und zwar für gar nichts. xD
 

===
 

Sam log.
 

Es war egal, dass das Blut auf dem Treppenabsatz echt war. Es war egal, dass er selbst behauptete, er wäre bloß hingefallen. Es war auch egal, dass es weit und breit nichts zu geben schien, an dem er sich hätte verletzten können.

Dean wusste, dass er log, mit derselben Sicherheit, mit der schon früher immer gewusst hatte, dass nicht „alles okay“ war, wenn sein kleiner Bruder von der Schule nachhause gekommen war, verbissen mit den Schultern gezuckt und sich weggedreht hatte.
 

Er betrachtete den blutigen Fleck auf der vereisten Treppe eingehend, bevor er aufstand und Sam, der immer noch dort saß, wo er ihn zurückgelassen hatte, durch das Glas einen finsteren Blick zuwarf.
 

Im Schnee war ein deutliches Paar Fußabdrücke zu sehen – von jemandem, der offensichtlich gerannt war, als ginge es ums nackte Überleben. Es kostete ihn einiges an Überwindung, sich nicht noch einmal umzudrehen, als er die letzten paar Stufen hinunter stieg. Stattdessen starrte er stur auf die eindeutige Beweislage, die sich vor ihm auf dem Boden abzeichnete.

Mal ehrlich, hielt Sam ihn denn für komplett bescheuert?
 

Das helle Weiß vor seinen Augen schien sekundenlang zu flimmern.

-aber natürlich tat er das, sein kleiner Bruder war immer schon der Meinung gewesen, dass Dean dumm war, dumm und un-
 

Das Knirschen des Schnees unter seinen Füßen war das Einzige, das ihn erkennen ließ, dass er die Treppe hinter sich gelassen hatte.

-das hatte Sam ihm doch auch oft genug deutlich zu verstehen gegeben, oder etwa nicht?-
 

Wie nebenbei nahm er war, dass seine Beine sich bewegten, langsam und wie in Trance, weg vom Hotel-

-von wegen hingefallen, wahrscheinlich dachte der Kerl sogar jetzt, dass Dean die offensichtliche Lüge nicht auffallen würde-
 

Das Geräusch, das anzeigte, dass jemand die Eingangstür geöffnet hatte, riss ihn aus dem flirrenden Nebel, der sich in seinem Kopf ausgebreitet hatte.

„Dean?“
 

Er wandte sich um. Sam stand am Treppenabsatz, die Hand immer noch auf dem massiven, gusseisernen Griff der Glasstür, so als hätte er Angst davor, ihn los- und die Tür damit zuschlagen zu lassen. Sekundenlang hatte Dean das Bild einer Gestalt vor Augen, die genauso verzweifelt wie vergeblich daran rüttelte. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter, weil das Hotel nicht wollte, dass... Mann.

Ging das schon wieder los?
 

Erst jetzt fiel ihm auf, wie weit er sich eigentlich vom Eingang entfernt hatte. Sams Blick wanderte unruhig zwischen ihm und etwas anderem hin und her, dass sich ganz offensichtlich hinter Deans Rücken befand. Der runzelte die Stirn, widerstand aber dem Drang, sich auf der Stelle umzusehen und schlenderte betont beiläufig ein Stück zurück.

„Was?“
 

Sam stand immer noch am Treppenabsatz, so als hätte ihn jemand dort festgeklebt.

„Du...“, er klang angespannt, „Du solltest nicht...“

Er schien zu dem Schluss zu kommen, dass er nicht wusste, wie er das, was er sagen wollte, am besten an den Mann bringen sollte und brach ab.
 

Dean spürte, wie seine Ungeduld langsam aber sicher zu echtem Ärger wurde. Es war eine Sache gewesen, wenn Sam ihm früher nicht hatte sagen wollen, welcher der verzogenen Rotzbengel seiner Grundschulklasse sich über ihn lustig gemacht hatte, aber das hier war etwas völlig anderes. Das hier war ein Job. Gefährlich und möglicherweise lebensbedrohlich und alles, was sein kleiner Bruder wusste, betraf ihn genauso.

Er ignorierte die leise Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm hämisch zuflüsterte, dass er Zimmer 217 auch nicht erwähnt hatte. Mal ehrlich, ein laufender Wasserhahn? Das konnte man ja wohl nicht vergleichen.
 

Vielleicht klang er auch nur deshalb so ungehalten, weil er sich gegen ebendiesen Vorwurf seines Unterbewusstseins zur Wehr setzen wollte – Tatsache war jedenfalls, dass er sich stocksauer anhörte, als er endlich den Mund aufmachte.

„Was, Sam? Hah?“, er breitet die Arme aus und machte ein paar Schritte zurück, „Was?! Was soll der Scheiß, warum-“
 

„Bleib stehen!“

Das klang so nachdrücklich, dass Dean automatisch innehielt. Sicherheitshalber warf er nun doch einen Blick über seine Schulter, aber da war immer noch nichts. Was zum Teufel war hier nur los?
 

„Warum?“, wiederholte er und klang dabei schon nicht mehr wütend, sondern viel eher besorgt, „Sammy, was geht eigentlich hier ab?“
 

Sam schüttelte den Kopf. „Du...“, setzte er wieder an, „Drinnen. Okay? Ich erklär’s dir drinnen.“
 

Das war doch...! Der Kerl hatte Stimmungsschwankungen, ganz ehrlich. Erst scheuchte er einen hinaus in die Kälte, um sich ein paar blutbefleckte Stufen anzusehen und dann schob er plötzlich Panik, weil man genau das tat, was er in erster Linie von einem verlangt hatte. Beinahe schon resigniert ließ Dean die Arme wieder sinken, doch er verbiss sich jeden Kommentar.
 

„Schön“, brummte er stattdessen, „Ganz wie Majestät wünschen. Ist ja nicht so, dass ich hier noch groß was zu sagen hätte, wirklich...“

Als er die Treppe erklomm, vermied er es tunlichst, seinen Blick auf die Absatzkante zu richten, denn Sams Blut dort zu sehen, wo es nicht hingehörte, fiel ihm nach all den Jahren immer noch schwer. Und plötzlich ertönte ein leises Geräusch.
 

Thud.
 

Noch bevor er den Mund aufmachen konnte, um Sam zu fragen, ob er das eben auch gehört hatte, hatte ihn sein kleiner Bruder schon am Kragen gepackt und äußerst unsanft nach drinnen gezerrt. Die Glastür fiel mit ohrenbetäubendem Krachen hinter ihnen in Schloss.
 

===
 

„Also... woah. Warte. Du meinst, die... die Heckentiere?“
 

Sam lehnte mit verschränkten Armen an der Rezeption und sah fast schon verlegen aus.

„Was denn...“, murmelte er, „Du wolltest es doch hören.“
 

Da hatte er Recht. Die Sache war bloß... okay, Dean hatte keine Ahnung, was die Sache war. Um ganz ehrlich zu sein, er hatte keine Ahnung, was hier überhaupt Sache war. Na schön, zugegeben, sie hatten schon so einiges erlebt und man konnte wohl auch mit Fug und Recht behaupten, dass ihr Erfahrungshorizont den eines normalen Menschen problemlos um ein paar Meter überragte, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er aus dieser Geschichte hier auf der Stelle schlau werden musste!
 

Immerhin waren sie schon vor Wochen zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der Ursache dafür, warum sich im Overlook jedes Mal, wenn jemand den Winter hier oben verbrachte, die Leichen zu stapeln schienen wie Duplo-Steine, um Geister handelte. Ein bisschen hinterhältiger und möglicherweise auch eine Spur kreativer als die Biester, die solche Gemäuer normalerweise heimsuchten, ja, das vielleicht, aber Grünzeug?

Das war... nun ja, irgendwie ungewöhnlich.
 

Auf der anderen Seite spukte ihm schon die ganze Zeit jener Nachmittag im Kopf herum, an dem er tatsächlich gedacht hatte, die Heckentiere hätten sich bewegt. Damals hatte er das als bloßes Hirngespinst abgetan – möglicherweise war es bereits ein Anzeichen für das darauffolgende Fieber gewesen – aber dass Sam nun behauptete, tatsächlich von den Dingern verfolgt worden zu sein, warf ein vollkommen neues Licht auf die Sache.
 

Dean versuchte, einen verstohlenen Blick durch die Glasfront nach draußen werfen und wusste schon in der nächsten Sekunde, dass er in punkto Unauffälligkeit nicht besonders erfolgreich gewesen war.

Sam biss sich auf die Lippe und starrte hinunter auf seine Füße.
 

Und zugegeben... dass die zugewehten, im Moment vollkommen harmlos wirkenden Gestalten das einzige Anzeichen dafür waren, dass es dort draußen überhaupt etwas gab außer Schnee und Eiszapfen, ließ sich schwer abstreiten. Allerdings hatte das inzwischen größtenteils verkrustete Blut auf Sams Hosenbeinen auch so einiges für sich. Ganz abgesehen davon – sie waren ein Team. Was Sam sagte, das galt, selbst wenn er erzählt hätte, das Monster von Loch Ness höchstpersönlich wäre aus einer Pfütze gekrochen und hätte ihn einmal rund ums Hotel gejagt.
 

Wenn sein kleiner Bruder sagte, dass es die Heckentiere waren, die seine Unterschenkel aufgeschlitzt hatten, dann war Dean auch geneigt, das zu glauben. Basta.

Vor allem dann, wenn er selbst bereits die Light-Version dieser Geschichte am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte.
 

„Was?“, sagte Sam, sah ihn dabei jedoch immer noch nicht an, „Glaubst du, ich denke mir das aus?“
 

„Nein“, sagte Dean langsam. Sekundenlang herrschte Stille.
 

„Nein“, wiederholte er dann entschieden, „’türlich nicht. Du sagst, die Dinger haben sich bewegt, also haben sich die Dinger auch bewegt. Im Klartext bedeutet das, dass wir uns die Menagerie mal näher ansehen sollten.“
 

Sams Kopf fuhr ruckartig in die Höhe. „Du kannst da jetzt nicht rausgehen!“
 

Der Ausbruch war etwas zu heftig, selbst für die gegebenen Verhältnisse, doch Dean ließ sich nichts anmerken. Innerlich war er bereits in Alarmbereitschaft, seit er Sam blutend in die Lobby gefunden hatte, aber als er sprach, klang seine Stimme vollkommen ruhig.
 

„Okay, okay... muss ja nicht sofort sein“, er zog eine Grimasse, „Schon vergessen? Wir haben alle Zeit der Welt.“
 

Sam schnaubte und unter gegebenen Umständen war das sogar ein positives Zeichen.

„Ach ja“, bemerkte er trocken, „Stimmt. Hilf mir mal auf die Sprünge... warum war das noch ’ne gute Sache?“
 

Dean klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Es reichte vollkommen aus, wenn sich das ungute Gefühl in seiner Magengegend breitmachte. Sowohl die unwillkürlichen Panik, als auch die Wut darüber, dass Sam möglicherweise versuchte, ihn für dumm zu verkaufen, waren verflogen. Zurückgeblieben war nur ein schaler Nachgeschmack in seinem Mund und das Ziehen, das ihm bereits seit Stanford bestens bekannt war – das nagende Gefühl, dass Sam ihrer Familie - Dean – nicht vertraute.

Irrational und dumm... aber was wollte man machen?
 

„Weil wir dich wieder zusammenflicken können, bevor wir einen auf Hundefänger machen. Beziehungsweise Katzenfänger... was auch immer.“
 

Auf diese Bemerkung hin sah Sam doch tatsächlich schon wieder verlegen drein.

„Sind bloß Kratzer...“, murmelte er abwehrend. Dennoch schien es ihm ganz recht zu sein, die Glasfront fürs Erste hinter sich zu lassen und folgte bereitwillig, als sein großer Bruder die Lobby Richtung Treppe durchquerte.
 

===
 

Das Verarzten war dann doch etwas unschön.
 

Ein Teil des Blutes war bereits eingetrocknet und hatte den Jeansstoff an Stellen festgeklebt, an denen besser kein Jeansstoff hätte kleben sollen. Sam biss die Zähne zusammen und gab keinen Laut von sich, aber besonders angenehm war die ganze Prozedur trotzdem nicht – für keine der beiden betroffenen Parteien.
 

Als das Nötigste getan war, zerrte Dean ihre Taschen unter dem Bett hervor und förderte alles zutage, was ihnen auch nur im Entferntesten hilfreich sein konnte. Jetzt wäre beispielsweise das EMF-Meter eine verdammt nützliche Sache gewesen, aber das bestand nur mehr aus Einzelteilen und lag sicher verstaut in der untersten Nachtkästchenschublade.
 

Er machte die obligatorische Bemerkung über beschissene Technik, die nie funktionierte, wenn man sie wirklich mal gebrauchen konnte, doch Sam antwortete nicht, sondern grinste nur leicht. Vermutlich tat er das, weil er die leidige Geschichte mit dem Fahrstuhl nicht schon wieder aufwärmen wollte.
 

Als sie schließlich die Eingangshalle durchquerten, war es bereits später Nachmittag. Sie hatten Kriegsrat gehalten, noch bevor sie das Apartment überhaupt verlassen hatten, doch besonders viel war dabei nicht herausgekommen.

Sicher, es gab ein paar Möglichkeiten und sicher, sie hatten ein paar Ideen, worum es sich handeln konnte, aber wenn sie ganz ehrlich waren – sie hatten keinen blassen Schimmer, womit sie es gerade zu tun hatten.
 

Dean war ganz ehrlich dankbar dafür, dass heller Sonnenschein sie empfing, als sie das Hotel verließen. Wieder schien Sam für den Bruchteil einer Sekunde zu zögern, ob er den Türgriff loslassen sollte, aber dann tat er es doch und dass das Zufallen der Tür etwas erschreckend Endgültiges hatte, ließ sich beim besten Willen nicht leugnen.
 

Das Bild der einsamen Gestalt, die verzweifelt daran rüttelte, war mit einem Mal wieder da, aber Dean ignorierte es entschlossen. Das war definitiv der falsche Moment für diesen Blödsinn. Vielleicht würden sie sich in wenigen Augenblicken Auge in Auge mit etwas wiederfinden, das potenziell tödlich war. Er musste sich konzentrieren.

Leider schien sein Körper der Ansicht zu sein, dass dies ein passender Zeitpunkt war, um ihn daran zu erinnern, dass er gestern noch flach- und mit Fieber im Bett gelegen hatte.
 

Er atmete tief durch. Sam.

Da war Sam, direkt hinter ihm. Sam war wichtig, also musste er sich gefälligst zusammenreißen.

Bravo, sagte eine spöttische Stimme in seinem Hinterkopf und kurz war er sich sicher, Gelächter zu hören, dein alter Herr hätte es nicht besser ausdrücken können.
 

„Dean...?“
 

Sekundelang war er überzeugt davon, dass er wieder stehengeblieben war und in die Luft gestarrt hatte, aber diese Befürchtung erwies sich als unbegründet. Vermutlich hatte er bloß kein besonders intelligentes Gesicht gemacht.

„Nichts“, sagte er und schenkte Sam, der sich nicht gerade wohl in seiner Haut zu fühlen schien, ein breites Grinsen, „Also? Was ist jetzt mit dem durchgeknallten Zoo?“
 

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Nichts war mit dem durchgeknallten Zoo, wie sich gut zehn Minuten später herausstellte. Die Heckentiere standen steif und unbeweglich auf den Plätzen, die ihnen von Mutter Natur oder einem besonders kreativen Landschaftsgärtner zugeteilt worden waren und rührten sich keinen Millimeter vom Fleck.
 

Es gab keine Spuren, weder im Schnee, noch sonst irgendwo und hätte Dean vor ein paar Tagen nicht schon selbst Bekanntschaft mit den Viechern geschlossen, wäre er durchaus ein wenig misstrauisch gewesen, was Sams Zurechnungsfähigkeit betraf.

Wobei... vielleicht auch nicht. Aber er hätte zumindest ein paar gesunde Zweifel gehabt.
 

Sein kleiner Bruder, der all das natürlich nicht wissen konnte, hörte nicht auf, ihm Seitenblicke zuzuwerfen – so als wollte er sich davon überzeugen, dass Dean ihn noch nicht für völlig durchgeknallt hielt.

Gut eine halbe Stunde lang stapften sie zwischen den zurechtgestutzten Sträuchern hin und her, ohne dass auch nur das Geringste passierte und schließlich gaben sie es auf. Am Horizont ragte schon die nächste Wolkenfront auf, bedrohlich und dunkel, und als sie sich auf den Weg zurück zum Hotel machten, brauchte Dean mehrere Anläufe, bis er seinen Blick von den zahlreichen Fußspuren losreißen konnte, die die ehemals makellose Schneedecke nun durchzogen wie störende Fäden.
 

Sam schien überhaupt unwohl zu sein bei dem Gedanken daran, den Heckentieren den Rücken zuzudrehen und als sie die Glasfront des Eingangs endlich erreicht hatten, wusste Dean nicht so recht, ob er die Tatsache, das rein gar nichts passiert war, als tröstlich oder beunruhigend empfinden sollte.
 

===
 

Sam saß da und starrte die auf der Tischplatte ausgebreiteten Einzelteile an, ohne sie wirklich zu sehen. Das Papier, auf dem sie lagen, war alt und verblichen und die Zeitung, von der es stammte, datierte vermutlich zurück ins vorige Jahrzehnt.

Zwar war im Overlook zu Betriebszeiten von der New York Times bis hinunter zu diversen Schundblättern alles zu haben, was der aktuelle Zeitungsmarkt hergab, aber hier im Apartment war nicht allzu viel davon zu finden gewesen.
 

Dean, die Zunge zwischen die Zähne geschoben, saß mit dem Schraubenzieher in der Hand da und versuchte das EMF-Meter zu retten. Zugegeben, Sam war sich nicht ganz sicher, was genau sein Bruder tat, aber selbst er wusste, dass erfolgreiche Versuche anders aussahen.
 

Er hatte Kopfschmerzen – ein konstantes Ziehen hinter den Schläfen, das schlimmer wurde, sobald er auch nur blinzelte. Schon seit geraumer Zeit spielte er mit dem Gedanken, es für diesen Tag gut sein zu lassen und einfach schlafen zu gehen, aber das Ziffernblatt der Uhr zeigte erst halb acht Uhr abends und das war dann doch irgendwie jämmerlich.
 

Seit sie von draußen zurückgekommen waren, hatte er es sorgfältig vermieden, darüber nachzudenken, was Dean jetzt von ihm halten mochte – oder besser gesagt, was er von der Geschichte, die Sam ihm aufgetischt hatte, halten mochte.

Sein Bruder hatte bis auf die Bemerkung, dass sie in Zukunft wohl besser ein Auge auf die Viecher haben sollten, nichts gesagt und Sam wusste nicht so recht, ob er das als positives oder negatives Zeichen werten sollte.
 

Eines war jedenfalls sicher, falls Dean ihm tatsächlich nicht glaubte, versteckte er es verdammt gut. Andererseits... in solchen Sachen war er immer schon Weltklasse gewesen, das wusste Sam aus Erfahrung. Wahrscheinlich hätte Dean ihm auch noch einreden können, dass alles gut werden würde, wenn sie beide bis zum Hals in Treibsand gesteckt hätten und sein großer Bruder insgeheim längst dabei gewesen wäre, die Nerven wegzuschmeißen.
 

Wie auch immer, die Zweifel waren da und nagten an seinen Eingeweiden, so sehr er sich auch bemühte, sie zu ignorieren. Erschrocken zuckte er zusammen, als vor seinem Gesicht eine altbekannte Hand mit den Fingern schnippte. Dann sah er auf und das amüsierte Grinsen, das über den Tisch hinweg zu ihm herüberblitzte, beruhigte und ärgerte ihn gleichermaßen.

„Was?“
 

„Nichts“, sagte Dean, „Die Sache ist nur die, vielleicht solltest du... also, nicht dass ich dir Vorschriften machen will oder so was, aber...“
 

Der zaghafte Vorstoß war untypisch, denn wenn man etwas über Dean sagen konnte, dann dass er für gewöhnlich gerne mit der Tür ins Haus fiel. Subtext war nicht gerade seine Stärke – es sei denn, es ging um Gefühle und sein männlicher Stolz ließ ihm keine andere Alternative.

Sekundenlang fragte sich Sam, wann genau in letzter Zeit sie eigentlich den Punkt erreicht hatten, ab dem sie es für nötig hielten, dermaßen vorsichtig miteinander umzugehen. Irgendetwas hatte sich verschoben, das war klar, denn in ihren Gesprächen tasteten sie umeinander herum, als gäbe es versteckte Fallen, in die man nicht hineintreten durfte.
 

Zumindest ihm selbst ging es so. Nachdem er den Heckentieren entkommen war, hatte er zuerst allen ernstes darüber nachgedacht, die ganze Geschichte einfach zu verschweigen. Aus naheliegenden Gründen hatte das nicht funktioniert, aber selbst als er mit der Sprache herausgerückt war, hatte er jedes Wort genau abgewogen, bevor er es ausgesprochen hatte.

So als müsste er mit einem Mal auch dann auf der Hut sein, wenn er mit Dean sprach.
 

„Was?“, fragte er erneut und hoffte, dass es nicht so genervt klang, wie es sich in seinen eigenen Ohren anhörte.
 

Er erntete betont beiläufiges Schulterzucken.

„Vielleicht solltest du lieber pennen gehen, huh? Nimm’s mir nicht übel, aber du siehst aus, als könntest du’s gebrauchen.“
 

Und das kam ausgerechnet aus dem Mund von jemandem, der selber so müde aussah, als hätte er die vergangenen achtundvierzig Stunden kein Auge zugemacht. Doch Sam wollte nicht streiten, nicht einmal zum Spaß.

Dafür fühlte sich die Lage irgendwie zu ernst an.
 

Er nickte langsam, so als wäre ihm der Gedanke an diese Möglichkeit noch gar nicht gekommen.

„Ja“, sagte er und stand auf, „Gute Idee. Ich denke echt, das werde ich machen.“
 

Dean sah erleichtert aus und klopfte ihm im Vorbeigehen auf den Unterarm.

„Schlaf dich aus, ja?“
 

Sam rang sich ein Lächeln ab und verzog sich ins Schlafzimmer. Die Tür zog er hinter sich zu, aber er schloss sie nicht ganz – irgendwie war es ganz angenehm, Deans gemurmelte Flüche durch den Türspalt zu hören, während er einschlief.
 

===
 

Eine Stunde später war Dean drauf und dran, den ganzen Krempel einfach hinzuschmeißen und selber ins Bett zu gehen, als die Schlafzimmertür aufging.
 

„Was...“, er schob die EMF-Teile zur Seite, „Ich dachte, du schläfst?“
 

Sam sah ihn nicht an.

„Nein“, sagte er, „Ich meine, ich hab geschlafen, aber...“

Er wirkte hellwach und angespannt. „Dean, ich brauche den Schlüssel.“
 

Dean konnte förmlich spüren, wie die Müdigkeit aus seinem Körper verschwand.

„Welchen Schlüssel?“
 

„Den Generalschlüssel. Du weißt schon, das Ding, das alle Türen...“
 

„Ja, ja, schon klar. Nur... wozu?“
 

Der Blick, den er kassierte, war pures Misstrauen. So als wäre Sam schlagartig etwas klar geworden, allein aufgrund der Tatsache, dass Dean nachgefragt hatte, wofür er den Schlüssel überhaupt brauchte.

„Wo ist er, Dean?“
 

Nachgeben lautete die Devise – abgesehen davon war es spät und Dean kam sich irgendwie überrumpelt vor.

„Jackentasche“, sagte er, „In meiner-“
 

Er hatte den Satz nicht einaml zu Ende gesprochen, als Sam auch schon das Zimmer durchquert und den Generalschlüssel aus den Tiefen seiner Jacke hervorgenestelt hatte. Seine Bewegungen waren fahrig, fast schon unkontrolliert und Dean konnte die Alarmglocken in seinem Kopf läuten hören.
 

Doch als Sam die Apartmenttür aufriss und hinaus auf den Gang stolperte, gab es kein Halten mehr. Dean stieß den Stuhl so heftig zurück, dass er nach hinten umkippte und hetzte seinem Bruder nach.

„Woah, woah, warte mal! Wo zum Teufel willst du hin?“
 

Sam machte so große Schritte, dass Dean beinahe rennen musste, um nicht zurückzufallen. Antwort kam keine und um ganz ehrlich zu sein, irgendwie hatte er auch nichts anderes erwartet. Er streckte die Hand aus und versuchte es erneut.

„Sam! Hey! Was soll-“
 

Weiter kam er nicht, denn Sam stieß seinen Arm ruckartig zur Seite, um einiges kräftiger, als nötig gewesen wäre.

„Ich muss was nachsehen.“
 

„Und was? Du... scheiße noch mal, ich rede mit dir!“

Der letzte Teil war bereits um einiges zu laut, um nicht aufgebracht zu klingen, aber es war egal – Sam kümmerte sich ohnehin nicht darum.
 

Dean unterdrückte den Drang, ihn zu packen und gewaltsam zum Stehen zu bringen. Das war keine gute Idee, definitiv nicht. Stattdessen beschränkte er sich darauf, neben seinem kleinen Bruder herzumarschieren, der daraufhin zwar noch schneller wurde, ihn aber trotzdem keines Blickes würdigte.

Erst als Sam so abrupt stehenblieb, dass Dean um ein Haar in ihn hineinrannte, wurde ihm klar, wo sie sich befanden.
 

217 verkündeten die hübschen Goldziffern an der Tür und aus irgendeinem Grund wurde ihm eiskalt. Zimmer 217.

Warum... nicht doch schon wieder.
 

„Sam?“, hakte er nach, etwas vorsichtiger diesmal, „Was machen wir hier?“
 

Die Frage wurde ignoriert. Sam steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn einmal, zweimal und mit leisen Knacken gab das Türschloss nach. Dann legte er die Hand auf die Klinke, hob den Kopf und musterte Dean von oben bis unten. Er schien auf irgendetwas zu warten, einen bestimmten Gesichtsausdruck, eine Reaktion...
 

Was er zu sehen bekam, war vermutlich eine Mischung aus Verwirrung und Verärgerung, denn Dean war sich ziemlich sicher, dass die Worte „was zur Hölle?“ nicht einmal annährend ausreichten, um zu beschreiben, was gerade in ihm vorging.

Er wusste nicht, ob er etwas sagen sollte. Sam drückte die Klinke nach unten, stieß die Tür ein Stück weit auf und was auch immer er in Deans Gesicht ablesen konnte, schien er ziemlich komisch zu finden, denn mit einem Mal verzogen sich seine Lippen zu einem schmalen Grinsen.
 

Dean furchte die Stirn. „Okay, raus mit der Sprache. Hast du was getrunken? Was eingeworfen? Warum-“
 

Sam ging nicht darauf ein.

„Hey“, sagte er, „Weißt du was?“
 

Dean konnte sich nicht konzentrieren. Etwas nagte in seinem Hinterkopf, kroch dort herum wie ein nervtötendes Insekt. Das leise Rauschen von Wasser...?

„Nein“, sagte er, „Was?“
 

Sams Grinsen wurde breiter.

„Du fällst wirklich auf alles rein.“
 

Der Schlag kam aus heiterem Himmel und erwischte ihn kalt, noch bevor Deans Gehirn die Worte, die ihm vorausgegangen waren, überhaupt richtig aufgenommen hatte. Er stolperte rückwärts, verlor das Gleichgewicht und knallte gegen etwas, das unter seinem Gewicht augenblicklich nachgab – die Zimmertür, wie er in der nächsten Sekunde feststellen musste. Der Raum war stockfinster, was den Boden, auf dem er landete, nicht weniger hart machte. Seine Unterlippe schmerzte und etwas feucht-klebriges rann ihm übers Kinn.
 

Noch ehe er etwas sagen oder sich wieder aufrappeln konnte, war das hell erleuchtete Rechteck direkt vor ihm plötzlich verschwunden. Die Tür schlug zu und pechschwarze Dunkelheit umgab ihn, aber nichts, nichts davon, nicht einmal das klickende Geräusch, das signalisierte, dass der Schlüssel soeben wieder im Schloss gedreht worden war, machte ihn so nervös wie das sanfte Shhhhh... das mit einem Mal viel deutlicher zu hören war und nur einen einzigen logischen Schluss zuließ: Irgendwo, vermutlich im Badezimmer, lief Wasser.
 

Schon wieder.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  blumenpups
2009-07-06T15:51:57+00:00 06.07.2009 17:51
Thud.

Ich glaub, wenn ich so was jemals hören sollte, dann nehm ich entweder die Beine in die Hand und renne um mein Leben (wobei dass ja ein kräftiges: HENRIETTA, FASS! unsererseits erfordern würde also ziemlich unwahrscheinlich ist) oder ich krepiere sofort.
Such dir das aus, was dir mehr Spaß macht.
(Ich habe die leise Vorahnung, dass du dich für unsere Security entscheiden wirst, die frisch aus der Baumschule kommt. Macht einfach mehr Spaß, oder? oÔ)

Und weil's so schön war und ich (noch) nicht hin bin, lasse ich das Kapitel einmal Revue passieren:

> Mal ehrlich, hielt Sam ihn denn für komplett bescheuert?
Das helle Weiß vor seinen Augen schien sekundenlang zu flimmern.
-aber natürlich tat er das, sein kleiner Bruder war immer schon der Meinung gewesen, dass Dean dumm war, dumm und un-

Woah. *gänsehaut*
Diese Gedanken sind so...- uhhhhhh.
Da schüttelt's mich. Ganz ehrlich. Herrlich gruselig *^^*
Vielleicht wäre das ja auch etwas fürs Geschäftskonzept: Stimmen, die den Kunden einreden, dass sie noch meeeeehr Kuchen, Kekse und Kaffee wollen. Das würde unsere Armee von fleischfressenden Heckentieren auch enorm entlasten, meinst du nicht? Man sollte die frisch geback- ähm...erblühten Baumschulabgänger ja nicht direkt überfordern.
Außerdem müssen wir Rücksicht auf Mandy nehmen.
Ich weiß nicht, ob Mandarinen blutrünstig sind und ob der Anblick von roher Gewalt bleibende, schwerwiegende, psychische Schäden hinterlässt.
Wir sollten langsam wirklich mal einen Mandarinen-Fachmann zu Rate ziehen, bevor wir unser Maskottchen ungeahnter Gefahr überlassen.
Das wäre doch verantwortungslos.

> Die Tür bewegte sich keinen Millimeter, weil das Hotel nicht wollte, dass... Mann.
Ging das schon wieder los?

Ja, es geht schon wieder los. Und es ist immer noch unheimlich.
In unserem Café wird's wohl ähnlich ablaufen, nur dass das dann keine Vorstellung oder Vision oder eine Metapher oder sonst war ist, sondern die brutale Realität.
Der Ottonormal-Mensch sollte wohl besser darauf hoffen, dass wir uns im wirklichen Leben nie begegnen, um unsere abstrusen Pläne in die Tat umzusetzen.

> „Was, Sam? Hah?“, er breitet die Arme aus und machte ein paar Schritte zurück, „Was?! Was soll der Scheiß, warum-“
„Bleib stehen!“
Das klang so nachdrücklich, dass Dean automatisch innehielt.

Ganz egal, was mit den beiden gemacht wird - dieser Instinkt scheint anscheinend selbst dann noch zu funktionieren, wenn die beiden schon vollkommen den Verstand verloren haben.
Obwohl Dean mal wieder hemmungslos gereizt ist, mit oder ohne Grund ist ja jetzt auch vollkommen egal, bleibt er sofort stehen.
DAS nennt man doch mal Urvertrauen. Gut so! Braver Dean!

> Das war doch...! Der Kerl hatte Stimmungsschwankungen, ganz ehrlich. Erst scheuchte er einen hinaus in die Kälte, um sich ein paar blutbefleckte Stufen anzusehen und dann schob er plötzlich Panik, weil man genau das tat, was er in erster Linie von einem verlangt hatte.

Daran sollte sich der Gute doch schon längst gewöhnt haben ^_^
Sammy kann eben schneller die Stimmung wechseln, als eine hochschwangere Frau in ihrem Hormonrausch. (Was ist eigentlich die Steigerung von 'Hormonrausch'? Rausche? Räuschen? Egal...)

> Als er die Treppe erklomm, vermied er es tunlichst, seinen Blick auf die Absatzkante zu richten, denn Sams Blut dort zu sehen, wo es nicht hingehörte, fiel ihm nach all den Jahren immer noch schwer. Und plötzlich ertönte ein leises Geräusch.


Thud.

DA ISSES SCHON WIEDER!
o__________________O
Nu aber schnell rein, Dean!
Meine Güte, an der Stelle hast du mir schon wieder nen riesen Schrecken eingejagt! Ich dachte schon, unsere Securitypflanzen haben sich im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker gemacht und sind erneut auf blutrünstiger Mission unterwegs!

> Na schön, zugegeben, sie hatten schon so einiges erlebt und man konnte wohl auch mit Fug und Recht behaupten, dass ihr Erfahrungshorizont den eines normalen Menschen problemlos um ein paar Meter überragte,...

Ach was, Dean.
Mit unserem heißgeliebten Rudel Gewächs hätte doch jeder gerechnet, wenn man sich über den Winter in ein unheimliches, für seine unglaublich hohe Todesrate bekanntes Hotel einnistet! (Ebenso, wie jeder Normalsterbliche mit Stimmen, Geistern, gruseligen Fahrstühlen, spöttischen Notizen, fließenden Wasserhähnen die nicht fließen sollten etc. gerechnet hätte.)

>...die Leichen zu stapeln schienen wie Duplo-Steine...

Dieser Gedankengang ist SO WAS von Dean! *_* Love it!

> Was Sam sagte, das galt, selbst wenn er erzählt hätte, das Monster von Loch Ness höchstpersönlich wäre aus einer Pfütze gekrochen und hätte ihn einmal rund ums Hotel gejagt.

*___________________________________________________________*
NESSIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!
Das wär doch mal was!
Ich fordere eine Umsetzung, weil...ja, weil die Idee halt einfach viel zu geil ist >_<
Dean und Sam auf der Suche nach dem Monster von Loch Ness!
(Wenn nötig zahl ich sogar ne ganze Menge KT dafür, aber immer her damit! Dir fällt schon was dazu ein ^_~)

> „Weil wir dich wieder zusammenflicken können, bevor wir einen auf Hundefänger machen. Beziehungsweise Katzenfänger... was auch immer.“

Einen auf 'Gärtner'? ^.~
Auf ins Gefecht, Dean! Hier hast du eine überdimensionale Heckenschere, mach den Biestern den Gar aus!!
Oder...du treibst sie einfach in unser Café. Vorzugsweise auch in eine Baumschule voll mit mutigen, lebensmüden Idioten von Baumschul...lehrern? Ausbildern? Egal.

> Sam biss die Zähne zusammen und gab keinen Laut von sich, aber besonders angenehm war die ganze Prozedur trotzdem nicht – für keine der beiden betroffenen Parteien.

Erinnert mich an Staffel...3? Mit der Zeitschleife >_> (jedenfalls ein wenig ^^)
Wo Dean tot ist. Mal wieder. Aber halt entgültig, wo Sammy sich selbst näht *schauder*
MYSTERY SPOT! Du weißt schon, welche ich meine XD
Und ich stell mir grade einen pikierten Dean vor, der mit einer Flasche Jod herumfuchtelt, während Sammy sich zusammenreißt, um nicht aufzuwinseln. ^^

>Nachkästchenschublade.

Nachtkästchenschublade?
Nähkästchenschublade?
Nacktkästchenschublade?
Fragen, die die Welt bewegen.

> Sicher, es gab ein paar Möglichkeiten und sicher, sie hatten ein paar Ideen, worum es sich handeln konnte, aber wenn sie ganz ehrlich waren – sie hatten keinen blassen Schimmer, womit sie es gerade zu tun hatten.

Ich auch nicht.
Was vielleicht daran liegen mag, dass ich Shining immer noch nicht gelesen habe, aber sobald ich wieder nen Job hat, steht das auf Platz Eins meiner MUSS ICH HABEN-Liste.
Aber da die beiden bei so großen Jobs oder Begebenheiten meistens keine Ahnung haben was sie tun und trotzdem immer wieder mehr oder minder heil da rauskommen (sogar aus der Hölle, und das soll Dean erst mal jemand nachmachen), mach ich mir keine allzu großen Sorgen.
Das kommt erst am Ende des Kapitels und hat beim Prolog schon angefangen.
Sei froh, dass ich noch relativ jung bin, sonst hättest du mich mit diesem hin- und her und hach schon längst six feet under gebracht.
Und immer diese Cliffhänger! Gemeinheit!

> „Also? Was ist jetzt mit dem durchgeknallten Zoo?“
Nichts war mit dem durchgeknallten Zoo, wie sich gut zehn Minuten später herausstellte.

Durchgeknallter Zoo *_*
OMG, ich liebe deine Schreibweise, hab ich dir das eigentlich schon mal so auf den Kopf zugesagt? Wie herrlich! ^__________^
Ich will auch einen!! (Platz 2 auf meiner MUSS ICH HABEN-Liste.)

> Wobei... vielleicht auch nicht. Aber er hätte zumindest ein paar gesunde Zweifel gehabt.

Verständlich - was soll man mehr dazu sagen?
Aber waren wir vorhin nicht schon bei dem Punkt angelangt, dass selbst Nessi aus der Pfütze durchaus denkbar wäre?
Dean ändert seine Meinung manchmal erstaunlich schnell ^^
(Memo an uns selbst [mein Gott, das hört sich schizophren an oO]: einen blauen Cocktail namens 'Nessi' anbieten.)

>...und als sie die Glasfront des Eingangs endlich erreicht hatten, wusste Dean nicht so recht, ob er die Tatsache, das rein gar nichts passiert war, als tröstlich oder beunruhigend empfinden sollte.

Ich auch nicht.
Aber sie sind ja auch noch nicht abgerichtet und noch so 'jung'. Da haben sie schon mal ihren eigenen Kopf.

> Zugegeben, Sam war sich nicht ganz sicher, was genau sein Bruder tat, aber selbst er wusste, dass erfolgreiche Versuche anders aussahen.

LOOOOOOL!?
Das ist ja wie...(Achtung! Achtung! SPOILER!)
"But I don't know what's that."
"Her myspace adress?"
"Is that a porn website?"
"!?"
"Is it?"

> Wahrscheinlich hätte Dean ihm auch noch einreden können, dass alles gut werden würde, wenn sie beide bis zum Hals in Treibsand gesteckt hätten und sein großer Bruder insgeheim längst dabei gewesen wäre, die Nerven wegzuschmeißen.

Wahrscheinlich.
Aber wahrscheinlich würde Sammy ihm auch noch einen Tritt in den Hintern verpassen für so grenzenlos geheuchelten Optimismus, auch wenn es ihn eigentlich doch irgendwie beruhigt.
Und wahrscheinlich würde das Ganze dann sowieso wieder nur in einer der üblichen "Bitch" "Jerk" - Konversationen enden.
Wobei...bei welchem Job würden sie bis zum Hals in Treibsand stecken?
Mehr dazu bei Aktenzeichen XY ungelöst.

> Der zaghafte Vorstoß war untypisch, denn wenn man etwas über Dean sagen konnte, dann dass er für gewöhnlich gerne mit der Tür ins Haus fiel. Subtext war nicht gerade seine Stärke – es sei denn, es ging um Gefühle und sein männlicher Stolz ließ ihm keine andere Alternative.

Sekundenlang fragte sich Sam, wann genau in letzter Zeit sie eigentlich den Punkt erreicht hatten, ab dem sie es für nötig hielten, dermaßen vorsichtig miteinander umzugehen. Irgendetwas hatte sich verschoben, das war klar, denn in ihren Gesprächen tasteten sie umeinander herum, als gäbe es versteckte Fallen, in die man nicht hineintreten durfte.

Traurig aber war, das drückt die momentane Stimmung leider viel zu gut aus v__________v
Kein locker flockiges Frühstücken mehr zusammen, sondern fast nur noch Geheimnisse, Gefahr, nervtötende Stimmen im Unterbewusstsein und ein verrückter Zoo.

> Doch Sam wollte nicht streiten, nicht einmal zum Spaß.
Dafür fühlte sich die Lage irgendwie zu ernst an.

Menno.... ~_~
Ich weiß, ich mecker ja nicht mehr weiter.
Ich mag Drama, und wenn alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre, wär's ja langweilig im Overlook-Hotel.

>„Welchen Schlüssel?“
„Den Generalschlüssel. Du weißt schon, das Ding, das alle Türen...“
„Ja, ja, schon klar. Nur... wozu?“

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL.
Auch wenn ich mir Sorgen um Sammy mache (und bald schon noch mehr Sorgen um Dean und die Dinge, die in Zimmer 217 so vor sich gehen), ist das einfach nur genial XDDD

> nicht einaml

HA! genek, ich hab noch einen! XD

> Weiter kam er nicht, denn Sam stieß seinen Arm ruckartig zur Seite, um einiges kräftiger, als nötig gewesen wäre.

O____O

> „Und was? Du... scheiße noch mal, ich rede mit dir!“
Der letzte Teil war bereits um einiges zu laut, um nicht aufgebracht zu klingen, aber es war egal – Sam kümmerte sich ohnehin nicht darum.

o________O

> Erst als Sam so abrupt stehenblieb, dass Dean um ein Haar in ihn hineinrannte, wurde ihm klar, wo sie sich befanden.
217 verkündeten die hübschen Goldziffern an der Tür und aus irgendeinem Grund wurde ihm eiskalt. Zimmer 217.

Ô_______Ó *fingernägel kau*

> Er schien auf irgendetwas zu warten, einen bestimmten Gesichtsausdruck, eine Reaktion...

Ò________ó

>...denn mit einem Mal verzogen sich seine Lippen zu einem schmalen Grinsen.

ò_____ó

>Sams Grinsen wurde breiter.
„Du fällst wirklich auf alles rein.“

O_____________________________________________O
ALAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRM!
(Nebenbei bemerkt: Du hast wirklich ein sagenhaftes Talent dazu, die Spannung ins Unerträgliche zu steigern. Mist.)

> Die Tür schlug zu und pechschwarze Dunkelheit umgab ihn, aber nichts, nichts davon, nicht einmal das klickende Geräusch, das signalisierte, dass der Schlüssel soeben wieder im Schloss gedreht worden war, machte ihn so nervös wie das sanfte Shhhhh... das mit einem Mal viel deutlicher zu hören war und nur einen einzigen logischen Schluss zuließ: Irgendwo, vermutlich im Badezimmer, lief Wasser.


Schon wieder.

Das Ende, das mit einem Mal viel deutlicher zu sehen war, ließ nur einen einzigen logischen Schluss zu: Warum auch immer, das Kapitel war zu Ende, und übrig blieb nichts als ein Cliffhänger und eine nachhaltig geschädigte Leserin.

Schon wieder.

FAZIT (falls du keine Lust hattest, dir mein ellenlanges Gequatsche überhaupt durchzulesen ^^):
Wieder mal ein...ein...mir fällt gar kein passendes Wort ein, dass die größe meiner Begeisterung auch nur im Geringsten beschreiben könnte...fabelhaftes, grandioses, tolles, langes, spannendes, schauriges, oskarverdächtiges Kapitel - mit einem Cliffhänger.
Du weißt, dass ich dir jetzt wieder tagelang auf die Nerven gehe, bis ich endlich weiß wie's weiter geht, hm?
Aber schön! Dass hast du dir selbst zuzuschreiben!
Also hau in die Tasten!

Ich wünsch dir noch einen schönen, Kommireichen Tag!
Liebe Grüße,
pups
Von:  Engelchen_Fynn
2009-07-05T16:47:08+00:00 05.07.2009 18:47
*heul*
Wieder ein Cliffhanger. Das gibt es doch gar nicht. Du tust das mit Absicht, hab ich recht? Um deine armen Leser zu quälen. Warte nur ab, irgendwann wird dein Karma sich dafür rächen.

Das Kapitel fand ich auf jeden Fall richtig super. Bei Sam scheinen ja jetzt endgültig die Sicherungen durchgebrannt zu sein. Da müsste Dean doch jetzt eigentlich auffallen, das mit der Hütte irgendwas nicht stimmt.
Bin ja mal gespannt, ob er wieder auf dem Zimmer rauskommt.

Ich freu mich schon sehr auf mehr von dir.
Von:  genek
2009-07-04T14:15:06+00:00 04.07.2009 16:15
Du und deine verdammten Cliffhanger! Das ist doch keine Art, sowas!
Aber trotzdem ist das Kapitel wieder klasse geschrieben. Die Chemie zwischen den beiden ist immer noch super getroffen (das Sam Dean schlägt lasse ich mal aus), die Charaktere sowieso - aber einen Fehler habe ich gefindet! :D
„was zum Hölle?“
Hehe. Und diesmal kannst du dich auch nicht über zuviel Kursivzeugs beklagen!
Bis zum nächsten Kapitel dann!



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