The House Jack Built von S_ACD (Supernatural / The Shining – Crossover) ================================================================================ Kapitel 6: Tabletten -------------------- === „Machst du da etwa Tee?“ Sam schenkte dem verächtlichen Tonfall keinerlei Beachtung. „Ja“, sagte er kurz angebunden. Dean schnaubte. Er saß auf einem der Barhocker, die sie unerlaubterweise in die Küche geschleift hatten, und wirkte blass und ausgezehrt. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und trotz der drei Schichten Kleidung, die er trug, schien ihm immer noch kalt zu sein. Seit gestern Abend war er offiziell fieberfrei und hatte sich folglich geweigert, heute alleine im Apartment zu bleiben, während Sam unten in der Küche etwas zu essen besorgte. Zu langweilig. Stattdessen war er nun über einem der Edelstahlblocks zusammengesunken, zitterte vor sich hin und bedachte jede von Sams Handbewegung mit äußerst unhilfreichen Kommentaren. „Und was ist das?“ Sam machte sich nicht einmal mehr die Mühe, die Dose hochzuhalten. „Suppe“, sagte er. „Ja, Schlaumeier, das kann ich sehen. Welche Suppe?“ Sam schaffte es, nicht die Augen zu verdrehen. „Tomatensuppe“, sagte er, „Warum? Ist das irgendwie wichtig?“ „Erlaube mal“, empörte sich Dean, „Ich muss das Zeug schließlich essen!“ Jetzt rollte Sam doch mit den Augen. Scheinheiliger Vollidiot. Normalerweise war es Dean herzlich egal, was er in seinen Mund schaufelte, solange es nur einigermaßen essbar aussah und sich lange genug nicht bewegte. Er war nicht besonders anspruchsvoll, was die Dinge anging, das in seinem Magen landete. Noch nie gewesen. Im nächsten Moment war Sam beinahe sauer auf sich selbst. Tjaha, dachte er bitter, warum nur? Es war ja nicht unbedingt so, dass Dean es sich in ihrer Kindheit hätte erlauben können, allzu wählerisch zu sein. „Also dann“, sagte er eine Spur freundlicher, „Wie sieht’s aus, Tomatensuppe ist okay?“ Dean musterte ihn argwöhnisch. „Nutzt es irgendwas, wenn ich nein sage? Ich krieg doch sowieso nichts anderes.“ Da hatte er nicht Unrecht. Die Auswahl war nicht gerade groß, denn bis jetzt hatte er abgesehen von Suppe, trockenem Toast und Wasser nichts länger als eine paar Stunden unten behalten können und Sam war sich ziemlich sicher, dass die Zeit noch nicht reif war für den nächsten Versuch. Er zuckte mit den Schultern. „Na ja“, sagte er, „Ich kann nachsehen, was sonst noch für Konserven da sind. Oder du-“ Genervtes Abwinken. „Lass mal. Tomaten sind in Ordnung.“ „Sicher?“ „Großes Pfadfinderehrenwort.“ „Idiot.“ Die Suppe köchelte vor sich hin, genau wie das Wasser im Teekessel, den er aufgesetzt hatte. Zwar wusste er, dass Deans allgemeine Meinung alles andere als hoch war was Tee betraf, aber schaden konnte es schließlich nicht – und die Erfahrung hatte gezeigt, dass er ihn sehr wohl trank, wenn man die Tasse eine Weile unbeobachtet herumstehen ließ. Es raschelte leise, als Dean die Overlook-Mappe aufschlug. Er hatte darauf bestanden, sie mit herunterzunehmen, weil er sie durchsehen wollte. Sam konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum sein Bruder ausgerechnet jetzt, immerhin krank und erschöpft, auf diese Idee gekommen war, aber er hatte seine Meinung für sich behalten. Was tat man nicht alles...! Außerdem war es bei weitem nicht das dümmste, das Dean in angeschlagenem Zustand jemals angestellt hatte, weil er seine Grenzen nicht kannte (oder vielmehr nicht wahrhaben wollte). Das schlimmste, das ihm hierbei passieren konnte war, dass er keine Lust mehr hatte und den Ordner wieder links liegen ließ. Eine Viertelstunde später war die Suppe fertig. Sam goss sie gleich direkt aus dem Topf in den nächstbesten Teller. „Hast du die Tabletten?“ Sein Bruder hob den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Öh“, sagte er, „Nein, wieso?“ Na großartig. „Weil du sie möglichst nehmen solltest, bevor du was isst, du Genie. Verringert die Chance, dass du das Zeug hier in zehn Minuten wiedersehen musst.“ Dean sah aus, als sei ihm nicht ganz klar, was daran so schlimm sein sollte. Typisch, dachte Sam. Wäre es um irgendjemand anderen gegangen, hätte sein Bruder die Tabletten im Leben nicht vergessen, aber so... war ja schließlich nur er. Keine große Sache. Dean zu versorgen war eine der undankbarsten Aufgaben überhaupt, schlicht und einfach deswegen, weil sein eigenes Wohlergehen für ihn immer an allerletzter Stelle zu kommen schien. Sam öffnete das Backroher und stellte den Suppenteller hinein, um ihn warm zu halten. „Hey“, protestierte Dean, „Ich hab Hunger!“ „Du wirst es überleben“, sagte Sam trocken, „Ich geh sie schnell holen, bin gleich wieder da. Und bis dahin – Finger weg von der Suppe, klar?“ „Finger weg von der Suppe“, äffte Dean ihn nach, „Mann, was bist du, ’ne Krankenschwester?“ Sam war schon auf dem Weg in die Lobby und überhörte die Bemerkung geflissentlich. === Er hatte das Apartment gerade verlassen und die Tür war mit leisem Klicken hinter ihm ins Schloss gefallen, als es plötzlich über ihn hereinbrach wie eine Welle trübes Wasser. -Dean war es scheißegal, was Sam hier für ihn tat, das hatte ihn schließlich noch nie interessiert- Der Flur verschwamm vor seinen Augen und tief drinnen wusste er, dass ihn eigentlich hätte beunruhigen sollen, wie bekannt ihm das ganze vorkam- -Dean kümmerte es nicht, was mit ihm selber passierte und war das nicht eigentlich viel egoistischer als alles andere?- -es fühlte sich an, als ob man einen alten Bekannten nach vielen Jahren wieder traf und sich verblüfft fragte, wie man all die kleinen Angewohnheiten und Merkmale, die einem früher so vertraut gewesen waren, überhaupt hatte vergessen können- -seinem Bruder war es egal, ob Sam sich Sorgen machte oder nicht, das war schon immer so gewesen und dieses Fieber war nur der letzte in einer langen Reihe von Beweisen dafür, dass er auf die Gefühle andere keinerlei Rücksicht nahm- -schon Sekunden bevor die Kurzatmigkeit tatsächlich einsetzte, war ihm bewusst, dass sie kommen würde- -sicher, natürlich tat Dean immer wahnsinnig besorgt und fürsorglich, so als hätte er Angst um Sam, aber wenn er sich auch nur einen Deut um ihn geschert hätte, dann hätte er sich nicht ständig selbst in Gefahr gebracht, nicht wahr?- Ja, dachte Sam verwischt, eindeutig. Er kam sich dumm vor, dumm und durchschaut- -denn wer durfte Deans Märtyrerwahn denn am Ende immer ausbaden, hm?- -der Kandidat hat hundert Punkte. Eigentlich war es so offensichtlich, dass es beinahe traurig war- -all die Jahre hatte er sich lächerlich gemacht, weil er versucht hatte, sich um seinen großen Bruder zu kümmern, obwohl- -Dean sich insgeheim sicher immer über ihn lustig gemacht hatte. Vermutlich amüsierte er sich auch jetzt in dieser Sekunde gerade köstlich darüber, dass Sam so dumm war, extra noch einmal hoch zu laufen, nur um ihm diese verdammten Tabletten- -er sollte sie Dean in den Rachen stopfen, eine nach der anderen, vielleicht würde ihm das zeigen, dass er nicht ewig über Sam lachen konnte- -grundsätzlich war er ja ein geduldiger Mensch, oh ganz sicher war er das, aber für alles gab es Grenzen- -er würde Dean das blöde Grinsen vom Gesicht wischen, würde es ihm äußerst nachdrücklich vom Gesicht wischen und dann- -würde Dean ein für allemal begreifen, dass Sam kein Fußabtreter war, auf dessen Sorge er spucken konnte, indem er einfach ohne Rücksicht auf Verluste allem entgegenstürzte, was gefährlich und todbringend war- Irgendetwas landete leise klappernd auf dem Boden und als er nach unten sah, stellte er fest, dass er die inzwischen halb zerquetschte Tablettenschachtel fallen gelassen hatte. Er bückte sich, um sie aufzuheben und stellte mit einem Mal verdutzt fest, dass er sich nicht mehr im Flur vor ihrem Apartment befand. Das hier war der Westflügel. Was zum Teufel...? Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie er hergekommen war. Was wollte er hier? Warum war er nicht längst wieder unten in der Küche? Sein Kopf fühlte sich seltsam an – ungewohnt leicht und schwammig. Sein Rachen war staubtrocken. Aus irgendeinem Grund stand er direkt vor einer Zimmertür – Nummer 217, wie die Ziffern direkt vor seiner Nase verkündeten. Durch das Holz der Tür war leises Rauschen zu hören und er runzelte die Stirn. Lief da etwa Wasser? Er hatte den Generalschlüssel nicht dabei, der befand sich immer noch sicher verstaut in Deans Jackentasche. Trotzdem streckte er die Hand aus und war irgendwie nicht einmal überrascht, als sich die Klinke ohne Protest nach unten drücken ließ. Die Tür schwang auf. Doch, das war eindeutig Wasser. Eigentlich hätte hier ja abgeschlossen sein sollen, aber vielleicht hatten sie auch bloß darauf vergessen, immerhin hatte der Kasten eine ganze Menge Zimmer und sie waren jedes einzelne davon durchgegangen. Der Wasserhahn der Badewanne lief, shhhhh... und er drehte ihn sorgfältig zu, bevor er sich auf den Weg zurück in die Küche machte. === Dean saß immer noch tief über den Ordner gebeugt, aber als Sam hereinkam, sah er auf. „Na endlich! Mann, ich dachte schon, ich muss nachsehen gehen. Wo hast du so lange gesteckt?“ Sam zuckte unangenehm berührt mit den Schultern. Plötzlich hatte er ein schlechtes Gewissen. „Sorry“, murmelte er, „War keine Absicht, ich...“ ...hab bloß keine Ahnung mehr, wo ich die vergangenen fünf Minuten gewesen bin. Er schüttelte den Kopf. So etwas zu denken war eine Sache, aber es laut auszusprechen... danke, darauf konnte er verzichten. Wo Dean ihn doch sowieso schon für einen Freak hielt – vermutlich würde er nur überreagieren. „Hier, bitte“, er warf ihm die Tablettenpackung zu, „Lass es dir schmecken.“ Dean fing die Packung, betrachtete sie und furchte dann die Stirn. „Warum sieht die Schachtel so aus, als ob jemand drauf rumgetrampelt wäre?“ Sam spürte Ärger in sich aufsteigen. „Keine Ahnung“, sagte er bissig, „Spielt das irgendeine Rolle? Willst du die Dinger nehmen oder ihnen ’nen Heiratsantrag machen?“ Dean warf ihm einen langen Blick zu, aber er sagte nichts, sondern drückte gehorsam zwei Tabletten heraus und schluckte sie trocken. „Und?“, fragte er dann mit leicht sarkastischem Unterton, „Jetzt zufrieden?“ Mit einem Mal kam Sam sich vor wie das größte Ekel auf Gottes schöner Erde. Dean war krank. Immer noch. Und deshalb hatte er auch ein Recht auf schlechte Laune. Warum nur war er gerade so gehässig zu ihm gewesen? „So war das nicht-“ Doch sein Bruder winkte ab. „Schon gut“, sagte er, bevor Sam sich entschuldigen konnte, „Vergiss es. Hab ich jetzt endlich die Erlaubnis, was zu essen?“ „Was- oh. Ähh, ja klar. Sicher.“ Dean verhalf sich zu seiner Suppe, doch sein amüsiertes Grinsen war so unecht, dass man förmlich noch das Preisschild sehen konnte. „Übrigens“, sagte er, während er auf den Löffel pustete, um die immer noch heiße Flüssigkeit abzukühlen, „Gute Arbeit mit dem hier.“ Er deutete mit dem Kopf auf die Mappe und Sam gab sich Mühe, nicht allzu stolz auszusehen. Lob, das von Dean kam, hatte einen besonderen Stellenwert, das war schon immer so gewesen und würde wahrscheinlich auch immer so sein. „Danke“, murmelte er und dann, um einiges lauter, „Bist du schon durch?“ „Noch nicht“, sagte Dean, „Aber sag mal, ich kapier nicht ganz, wozu du das hier aufgehoben hast.“ Er ließ den Löffelt im Mund und schob ein Blatt Papier in Sams Richtung. „Ist das irgendwie wichtig? Kann nicht mal lesen, was da steht...“ Sam warf einen Blick darauf und sein Herz machte einen Satz. „unaufmerksam“ Es war die alte, bekritzelte Hotelrechnung. Was wollte Dean damit? Warum hatte er sich gerade die ausgesucht? „Sam?“, sein Bruder klang verdutzt, „Was ist?“ Irrationale Eifersucht überfiel ihn. Dean sollte nicht wissen, was da stand. Wenn er zu blöd war, um selber zu lesen, dann war das sein Problem. Sam würde dieses Geheimnis nicht preisgeben, er konnte ihm nicht immer alles verraten. „...kein Verlass auf die Verlassenen; und nobel geht die Welt zugrunde“ „Und? Kannst du’s nun lesen oder nicht?“ Sam starrte immer noch hinunter auf das ausgeblichene Stück Papier. -kein Verlass auf die Verlassenen... und nobel- „Nein“, sagte er kurz angebunden, sah auf und lächelte entschuldigend, „Tut mir leid. Keine Ahnung, was da steht.“ „Na ja“, Dean wandte sich wieder seiner Suppe zu, „Schätze mal, es ist nicht besonders wichtig.“ „Wahrscheinlich nicht“, sagte Sam zustimmend. Sein Bruder war blass und erschöpft. Krank. Selbst jetzt, unter zwei Lagen T-Shirts und einem Sweater, wirkte er ungewohnt schmal. Viel zu jung. Er brauchte nicht alles zu wissen, entschied Sam. So war es besser. Beinahe nachdenklich nahm er den Teekessel vom Herd. === Als Dean aufwachte, schneite es wie verrückt. Ein rascher Blick auf die Uhr ergab, dass es kurz nach sieben Uhr abends war. Er verzog das Gesicht. Na ganz toll. Wie er das hier hasste! Aber nach ihrem Abstecher in die Küche war er so müde gewesen, dass er sich sofort wieder ins Bett verkrochen hatte, und das war immerhin gute fünf Stunden her. Wenigstens war ihm nicht schlecht – ganz im Gegenteil, der Gedanke, noch etwas zu essen, erschien ihm nicht abstoßend, sondern durchaus machbar zu sein. Vielleicht sollten sie einfach- „Sam?“ Keine Reaktion. Die Tür zum Nebenzimmer stand zur Hälfte offen und das Licht dort brannte zwar, aber ansonsten gab es kein Anzeichen dafür, dass außer ihm jemand hier war. Er brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass das Apartment leer war. Sam war nicht da. Okay, dachte er, das hatte nicht viel zu bedeuten. Es gab eine Menge Orte, an denen sein kleiner Bruder sein konnte und auch eine Menge Gründe, warum er Dean nicht geweckt hatte, um ihm Bescheid zu sagen, dass er ging. Wahrscheinlich hatte er ohnehin eine Notiz geschrieben... Dean sah sich prüfend um, bückte sich letztendlich sogar und spähte unters Bett. Nichts. Kein Zettel, zumindest nicht so weit er das in diesem Halbdunkel beurteilen konnte. Schön, das war auch nicht das Ende der Welt. Vermutlich war Sam bloß für ein paar Minuten weggegangen und hatte nicht damit gerechnet, dass Dean ausgerechnet in dieser Zeitspanne aufwachen würde. Oder? Er kämpfte gegen das plötzlich aufwallende Gefühl der Einsamkeit an. Lächerlich, sagte er sich, das hier hatte nichts mit- -Stanford, genau wie damals mit Stanford, Sam war einfach gegangen und hatte es nicht einmal für nötig gehalten, sich ein letztes Mal umzudreh- Gott, was für ein Schwachsinn. Seine Finger tasteten nach der Kante des Nachkästchens, mehr um Halt zu suchen als tatsächlich etwas zu finden und stießen gegen das Wasserglas. Es war bis obenhin voll – obwohl er sich recht gut daran erinnern konnte, es heute Nachmittag auf der Bettkante sitzend ausgetrunken zu haben, bevor er wieder eingeschlafen war. Eigenartigerweise beruhigte ihn das. Tja, dachte er, sah so aus, als wäre er seinem kleinen Bruder doch noch nicht vollkommen egal. Er leerte das Glas in einem Zug und lehnte sich dann gegen das Kopfende des Betts, fest entschlossen, wenigstens so lange wach zu bleiben, bis Sam zurückgekommen war. Die Minuten tickten dahin. Das Ziffernblatt zeigte halb nach sieben, vierzig nach sieben, schließlich zehn vor acht und die anfängliche Müdigkeit, die ihn hatte befürchten lassen, er könnte zu früh wegnicken, war verflogen. Inzwischen wartete er angespannt auf irgendeine Art von Geräusch, das das Kommen einer Person ankündigte. Schritte auf dem Flur, das Klicken des Türschlosses, irgendwas. Doch nichts rührte sich und zwei Minuten vor acht wurde es ihm zu dumm. Er griff nach seinen Stiefeln, die ordentlich nebeneinander standen, obwohl er sich ziemlich sicher war, dass er sie sich vorhin einfach achtlos von den Füßen gekickt hatte. (Vom Apartment einmal abgesehen liefen sie im Hotel die meiste Zeit über mit Straßenschuhen herum; das war wärmer und außerdem sparte es Zeit.) Sicherheitshalber nahm er auch seine Jacke mit und gerade, als er aufstehen wollte, überkam ihn schlagartig das dringende Bedürfnis, etwas zu haben, mit dem er sich verteidigen konnte. Noch bevor er überhaupt realisiert hatte, was er da tat, hatte er eine der beiden Taschen unter Sams Bett hervorgezerrt und hielt die Beretta in der Hand. Ohne lange darüber nachzudenken schob er sie in den Bund seiner Jeans und erst dann schien sich sein Verstand wieder einzuschalten. Das war doch... Warum in Dreiteufelsnamen hatte er das gerade gemacht? Verdammt noch mal, er wollte bloß nachsehen gehen, wo sein kleiner Bruder steckte. Egal, flüsterte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf, schaden konnte es jedenfalls nicht. Dass er die Waffe dabeihatte hieß ja noch lange nicht, dass er sie tatsächlich benutzen würde. Als er das Schlafzimmer verlassen wollte zögerte er, denn für den Bruchteil einer Sekunde hatte er das Gefühl, Sam gleich schlafend auf dem Sofa vorzufinden oder irgendeine ähnlich banale Erklärung präsentiert zu bekommen. Und er würde sich dämlich vorkommen, dämlich aber erleichtert und Sam würde da sein und alles wäre in bester Ordnung... Die Tür schwang auf und das Sofa war leer. Hastig durchquerte er das Zimmer und die Apartmenttür fiel lauter hinter ihm ins Schloss, als es nötig gewesen wäre. Draußen vor dem Fenster wirbelten die Schneeflocken durcheinander. === Hmmm, hach. Schön langsam geht es abwärts. Das freut mich ungemein. :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)