Funny Games U.S. 2 von BlindDemon (The Game continues) ================================================================================ Kapitel 7: Scene 7 ------------------ „Oh Robert…“ Betsy schaute ihn glücklich an. „Ich habe geträumt, dass…“ Ihr stockte der Atem, als sie sah, dass da jemand an der Schwelle zum Gang stand. Und es verschlug ihr endgültig die Sprache, als sie sich an das, was ihr kurz zuvor widerfahren war, erinnerte und erkannte, dass es Paul war, der dort stand und der noch immer düster grinste. Erst in diesem Moment fiel es Robert auf, dass Betsys Augen geschwollen aussahen und getrocknete Tränen an ihren Wangen klebten. Nun wurde es ihm mulmig zumute und er fing an zu stutzen. Betsy war keine Frau, die einfach so weinte oder gar ihre traurigen Empfindungen zeigte. Es musste schon etwas Außerordentliches geschehen damit sie so reagierte und in die Versuchung kam, Schwächen zu zeigen. „Robert…“, sagte sie mit zittriger Stimme und von dem Schock gekennzeichnet, „bitte, wirf diese beiden Personen hier raus!“ Es klang schon fast wie eine Drohung, als sie diese Worte von sich hören ließ und Robert war nun endgültig verwirrt – schon ganz allein, weil die beiden Herrschaften einen recht ordentlichen Eindruck auf ihn ausübten. Was konnten sie angestellt haben, dass seine Frau zu solchen Worten fähig war und derart verängstigt wirkte? „Was ist denn passiert, Liebes?“ Betsy wollte gerade anfangen zu erzählen, da funkte ihr Paul dazwischen. „Was passiert ist? Wir haben bloß nach ein paar Eiern gefragt. Als wir sie dann auch freundlicherweise erhalten haben, sind sie uns unglücklicherweise ins Wasser gefallen… Daraufhin wollten wir fragen, ob Sie nicht vielleicht doch noch ein paar hätten, da wir Ann nicht enttäuschen wollten, aber dann hat es angefangen zu donnern und die Sachlage hat sich grundlegend verändert, da es sich bei so einem Unwetter unmöglich gut segeln lässt. Also haben wir gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn wir nicht eine Weile hier verweilen könnten und…“ Plötzlich wurde Paul von Betsy unterbrochen. „Reicht das denn nicht langsam? Was wollen Sie noch?!“ „Hey… hey, Betsy. Was ist denn los? Warum reagierst du so gereizt?“ Dabei legte er seine Arme um sie. „Wo ist denn das Problem? Du bist doch sonst nicht so angespannt.“ „Angespannt? Ich?! Ich sag dir gleich mal, wo das Problem liegt! Diese beiden sind hier das Problem!“ „Weil sie nach einem Ort zum unterstellen gefragt haben?“ Robert tat sich schwer im Erfassen dieses ‚Problems’. Peter und Paul beobachteten dieses kleine Gespräch lauter Missverständnisse mit ruhigem Gewissen und fanden es wirklich komisch, wie viel Vertrauen doch in so einer Beziehung zu stecken scheint. Was hatte sie gestern noch selbst gesagt? ‚Roberts Sohn’ würde vorbeikommen? Oha, das bedeutete nicht nur, dass Betsy nicht die einzige Frau in Roberts Leben war, sondern auch, dass es noch weitere Gäste in diesem kleinen Schauspiel geben würde. Paul rieb sich bei diesen Vorstellungen gedanklich die Hände aneinander. Peter hingegen empfand diese Situation mehr als ermüdend. Was war das hier schon? Mit lustigen Spielen hatte dies wohl nichts zu tun und unter dem Wort Spaß verstand er etwas anderes. Um ehrlich zu sein war ihm stinkend langweilig und er ertrug dieses eher milde Gespräch zwischen den beiden, in der Hoffnung, dass sich die Lage endlich bessern würde. „Nein, Robert. Das, was die beiden behaupten ist einfach nur lächerlich! Bitte, schmeiß sie einfach raus, denn ich hab keine Lust mich noch weiter mit ihnen zu befassen.“ Langsam versuchte sich die Frau wieder aufzurichten. „Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber meine Frau scheint ein Problem mit euch beiden zu haben… also, wenn ich Sie bitten dürfte trotz des Unwetters zu gehen?“ „Und wenn wir fragen würden, wie Sie es fänden, wenn wir Sie bitten würden bei so einem Sturm das Haus zu verlassen?“ Dies sagte Paul mit einem mehr als gleichgültigen Blick. „Wie bitte?“ Betsy fing an zu kichern, als ob sie wahnsinnig werden würde. „Merkst du es denn nicht? Siehst du nun, was ich meine? Die treiben irgend so eine Art Spiel mit uns.“ Dabei schüttelte sie mit dem Kopf und strengte sich an endgültig aufzustehen. „Entschuldigen Sie bitte…“, meldete sich jetzt auch Peter zu Wort. „Was für ein Spiel?“ Nun schaute sowohl Betsy als auch Robert verblüfft in sein Gesicht. „Was meinen Sie für ein Spiel?“ Peters Frage blieb auch beim zweiten Mal unbeantwortet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)