Funny Games U.S. 2 von BlindDemon (The Game continues) ================================================================================ Kapitel 4: Scene 4 ------------------ Peter ging in der geräumigen Küche mit dem Telefon in der Hand auf und ab. Er hatte so getan, als ob er eine Nummer wählen würde, als Betsy noch hinter ihm gestanden hatte. Freundlich wie er sein konnte, spielte er ein waschechtes Gespräch ab. Die Eier waren ins Wasser gefallen, es goss in Strömen vom Himmel herab und es donnerte sogar. Er beteuerte, wie Leid es ihm tat, dass das mit der Wiederkehr sehr schwer sein würde und er betonte auch, wie unangenehm es war hier nun eine gute Seele von einer Freundin belästigen zu müssen. Alles in allem war er zu dem Entschluss gekommen, dass die vermeintliche Ann oder was auch immer noch von ihr übrig war, sich wohl oder übel dazu hinreißen ließ, nicht länger böse zu sein und letztendlich doch noch ihre Einsicht offenbarte. Während dieses einflussreichen und äußerst überzeugenden Telefonats, wie er fand, nahm er die Küche genauer unter die Lupe. Der Raum war echt nicht schlecht eingerichtet und alle nötigen Utensilien ließen sich kinderleicht finden. Doch nun reichte es auch wieder. Es wäre zu verdächtig, wenn er noch weiter in den Schubladen herumwühlen würde und er fand, dass der ganze Spaß nicht zu schnell und schon gar nicht auf diese Weise auffliegen sollte. In diesem Sinne blinzelte er den Lesern zu und ging zurück in den Gang, wo Betsy noch immer ahnungslos hinter Paul gestanden hatte. „Ich bin fertig“, sagte Peter und reichte ihr das Handy zurück. „Ich hab alles ohne weitere Probleme klären können.“ Betsy wusste nicht so recht, was sie sagen wollte und fühlte sich in irgendeiner Weise unbehaglich. Hatte er wirklich gerade so ernst nach Robert gefragt? Woher wusste sie, dass dieser ‚Peter’ wirklich bei Ann angerufen hatte? Konnte sie sich wirklich sicher sein, dass alles mit rechten Dingen zuging? Ann hätte sie doch bestimmt auch sprechen wollen, wenn jemand schon einmal von ihrem Handy aus anrief. Hatte sie sich nicht gewundert, dass sie nicht selbst angerufen hatte? All diese Gedanken kreisten ihr mit einem Mal durch den Kopf und sie fasste schließlich einen Entschluss. „Da fällt mir ein… ich hab noch unbedingt etwas mit Ann zu besprechen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden?“ Sie machte einen Schritt in Richtung Küche, aber dann fuhr Paul mit einem Mal herum und wand sich endlich von dem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer ab. „Worum geht’s denn, wenn ich bitten darf?“ Betsy schaute ihn entgeistert an und nun kam es ihr wirklich so vor, als ob hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen würde. „Das ist etwas unter Freundinnen und ich denke nicht, dass Sie das etwas angehen würde.“ Nun mischte sich auch Peter in das Gespräch ein. „Haben Sie es nicht gehört oder wollen sie nicht? Paul hat Sie darum gebeten und ich finde es sehr unhöflich, wenn man jemanden ignoriert, der sich um ein Gespräch bemüht.“ Seine Augen glitzerten dabei in einem unheimlichen Licht, das sie vorher noch nicht bemerkt hatte. „Was erlauben Sie sich? Sie sind hier immerhin in einem fremden Haus und da denke ich, dass Manieren ganz angebracht wären.“ Nachdem sie das gesagt hatte, versuchte sie Peter mit Gewalt weg zu schieben, um in die Küche zu gelangen, aber dies sollte sich nicht als einfach erweisen. Peter riss ihr das Telefon aus der Hand, klappte es auf und zerbrach es in der Mitte. „Was erlauben Sie sich eigentlich?!“ Betsy fing an zu brüllen, als sie sah, was er angerichtet hatte. „Nun ja, ich denke nicht, dass ein solches Telefon noch von Nöten ist, wo es doch unglücklicherweise kaputt gegangen ist.“, sagte er kalt und ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)