One litre of Tears von Ikeuchi_Aya (~100 fanfiction challenge~) ================================================================================ 011. Red -------- 011. Red „Aya! Gib ab!“ Aya wandte den Kopf leicht zur Seite, aus der Maris Stimme gekommen war und vernahm aus dem Augenwinkel ihre Freundin, die sich gerade freigelaufen hatte. Ohne weiter zu zögern blieb sie stehen, um ihren Gegner zu überlisten, drehte sich einmal um die Hälfte der eigenen Achse und drückte den Basketball gezielt von sich, so dass Mari keinerlei Probleme hatte, anzunehmen und weiterzulaufen. Einmal kurz durchatmend, rannte Aya nun mehr diagonal über das Feld nach vorne. Sie kannte die Spielweise ihrer besten Freundin in und auswendig und wusste, worauf sie zielen würde, wenn es soweit war. Die beiden Mädchen schafften es tatsächlich nach vorne vorzudringen, während ihre Klassenkameraden im gegnerischen Team versuchten, sie aufzuhalten. Doch weder Mari noch Aya ließen sich davon abschrecken und schließlich, kurz vor dem Korb, gab Mari wieder mit einem Dribbeln an Aya ab, welche nun nur noch drei Schritte brauchte, hochsprang und den Ball leichtfühlig in den Korb legte. Der Pfiff des Lehrers ertönte und ließ somit die zwei erzielten Punkte gelten. Doch nicht nur dass, das Spiel war nun mehr auch beendet. Aya und Mari liefen auf einander zu und schlugen ab. „Das war klasse!“, lachte Ayas Freundin und ging mit dieser nun mehr an die Seitenlinie, wo Saki auf die zwei wartete und ihnen Handtücher reichte, damit sie sich den Schweiß abwischen konnten. Für dieses Übungsspiel hatte sie auf der Bank gesessen aber dennoch alles gegeben, um ihre beiden Freundinnen anzufeuern. „Das war ein gutes Spiel!“, beglückwünschte sie Mari und Aya, welche nun noch mehr lachten. „Wenn wir weiterhin so spielen, haben wir eventuell Chancen uns für die Oberschulwettkämpfe zu qualifizieren!“, bemerkte Aya ebenso optimistisch und legte sich das Handtuch über die Schultern. „Aber erst einmal müssen wir den anderen Wettbewerb gut über die Bühne bringen!“, hob Mari fast schon ein wenig neunmalklug den Finger und die drei Mädchen sahen sich wieder an. „Nagarereu kisetsu no mannaka de...“ Während sie nun die Turnhalle verließen, sangen sie ihr Lied für den Chorwettbewerb und brachen schließlich lachend im Gang ab. „Ikeuchi!“ Wieder fast gleichzeitig blieben sie stehen und drehten sich um. Das war doch... Kawamoto Yuji?! Mari und Saki tauschten vielsagende Blicke aus, während Aya ihrem Senpai fast schon irritiert entgegenblickte. Nun mehr noch einmal zu ihren Freundinnen sehend, lief sie ihm die paar Schritte entgegen. Kawamoto lächelte anerkennend und begrüßte sie mit einem Kopfnicken. „Das eben war ein gutes Spiel! Dein Timing war hervorragend!“ „Oh... Danke“, erwiderte Aya beinahe ein wenig verlegen und konnte es nicht unterdrücken, nun mehr bis über beide Ohren zu lächeln. Ebenso wenig allerdings, dass sie ihm weiter in die Augen sehen konnte. Kawamoto Yuji war einer der beliebtesten Junge an ihrer Schule und jedes Mädchen schien sich für ihn zu interessieren. Umso überraschender war es für Aya, dass er nun mehr ausgerechnet sie fragte, ob sie mit ihm nicht zusammen nach Hause gehen wollte und dabei noch einen Stopp im Sportgeschäft einlegen könnten. Aber solch eine Chance... ließ man sich nicht entgehen. Davon einmal abgesehen, dass sie Kawamoto eh nichts hätte abschlagen können. Somit beeilte sich Aya ein wenig mehr als sonst, um wieder aus der Umkleide zu kommen, nachdem sie zu Ende gesprochen hatten. Von Mari und Saki war sie natürlich ausgefragt worden, aber mehr als die Information, dass er Aya für eine Einkaufsberatung bräuchte, bekamen sie nicht. Dies reichte für die Mädchen dennoch aus, dass sie kicherten und gackerten und sich ihren Teil dazu dachten. In der Tat war das Einkaufen der Vorwand für Kawamoto gewesen, um sich mit Aya zu verabreden und Zeit mit ihr zu verbringen. Im Gegensatz zu anderen Mädchen war Aya nicht nur eine ausgezeichnete Sportlerin, sondern hatte auch in ihrer Art einfach etwas Interessantes, was nicht jede bieten konnte und von der sich Kawamoto angezogen fühlte. „Die richtigen Schuhe sind wichtig für einen Basketballspieler. Ohne sie wäre es genauso, als würde ihm die Hand zum Spielen fehlen!“ Aya folgte ihrem Senpai, während sie durch die Abteilung des Sportgeschäfts gingen und lächelte. „Danke, dass du mir bei der Auswahl hilfst!“ „Hm, kein Problem“, nickte sie und richtete ihren Blick nun mehr auf das Sortiement an Schuhe, vor denen sie standen. Sie nahm ein Exemplar in die Hand und begutachtete es. Es war nett, einfach nur miteinander Zeit zu verbringen und jene genießen zu können. Es verging eine kurze Weile, und schließlich hatte Kawamoto sogar das ein oder andere Paar gefunden, das passen würde. Dennoch hatte man bekanntlich die Qual der Wahl und somit schien er recht unschlüssig, welche der beiden er nehmen sollte. Aya wartete geduldig und beobachtete ihren Senpai, wie er hin- und herüberlegte. „Hm... die sind auch gut... was nun? Hey... Ikeuchi. Welche gefallen dir besser?“ Aya erwachte mit einem Mal aus ihren Gedanken und sah leicht irritiert drein. „Eh? Nun...“ Ihre Aufmerksamkeit dieses Mal wirklich auf die Schuhe richtend und nicht auf ihn, brauchte es jedoch nur eine kurze Zeit, bis sie sich entschieden hatte, „Mir gefallen die, die Senpai gerade trägt“, antwortete sie mit einem sanften Lächeln. Kawamoto nickte und erhob sich von seinem Sitz. Zum Verkäufer hinübersehend, bat er diesen darum, jene Schuhe aus dem Warenbestand einzupacken, die er kaufen wollte. „Okay... Ikeuchi, deine Schuhe sind weiß oder?“ Nun noch verwunderter, nickte Aya nur. Bevor sie sich versah, hatte er sie bereits am Handgelenk ergriffen und zog sie ein paar Meter mit sich. „Dann denke ich... dann sollten die hier gehen!“ Mit einem Mal hatte er ein Paar Schnürsenkel, welche auf dem Regal gelistet waren, in die Hand genommen und hielt sie ihr vor die Nase. Passend zu ihrer Spieluniform der Schule waren diese kräftig rot. „Eh?“ „Was denn? Rot wirkt kräftig und zeigt den Angriff! Das entspricht doch exakt der Stärke unseres Highschool Teams, nicht?“ Nein, darauf konnte Aya nun wirklich kein Wort der Widerrede von sich geben. Und noch dazu... war es ein Geschenk von Kawamoto-senpai. Nur eine Kleinigkeit, aber dennoch ließ es Ayas Herz ein wenig höher hüpfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)