Komm zurück, Son Guko von Pijara ================================================================================ Kapitel 8: Shondras Entschluss ------------------------------ Es war eine ungewohnte Umgebung, in der sie landeten. Kaum festen Boden unter den Füßen, sank Shondra auch schon schluchzend auf die Knie, nur um kurz darauf wieder aufzuspringen und wütend auf Areslefs loszugehen. „Du hast gesagt, dass eine Ansteckung nur innerhalb des ersten Jahres erfolgen kann! Du hast ihn gebissen! Er dürfte überhaupt nicht infiziert sein!“, schrie sie ihn an. Son Goku packte Shondra um die Hüfte und hielt sie fest. Wie eine Verrückte strampelte sie in seinem Griff und versuchte sich zu befreien. Areslefs blickte sie mit ausdruckloser Miene an. „Krieg dich wieder ein!“, fauchte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Shondra kochte vor Wut. „Warum hat es nicht funktioniert? Was ist schief gelaufen?“ „Ich bin nicht Dr. Allwissend! Ich hab keine Ahnung, was schief gelaufen ist!“, schrie er wütend und baute sich drohend auf. Son Goku wich – Shondra immer noch festhaltend – etwas zurück. „Ich hätte mir von Anfang an denken sollen, dass du nicht in der Lage bist, diesen Kampf zu führen, Shondra! Erinnerst du dich noch daran, was ich dich letztens gefragt habe? Erinnerst du dich daran, wie ich dir die Vorstellung eingetrichtert hab, dass sogar dein eigener Bruder in der Lage sein könnte, über dich herzufallen? Tja … mit deinem Bruder lag ich vielleicht falsch … mit deinem Mann nicht!“ Son Goku krachte gegen den nächstgelegenen Baum, als Shondras Energie um das Vierfache anstieg und ihn zurückschleuderte. Areslefs duckte sich und blickte sie interessiert an. „Hab ich da einen Nerv getroffen?“ „Hör endlich auf, du Idiot! Tante Shondra ist doch eh schon auf 180! Treib sie nicht noch auf die Spitze!“, schrie Son Gohan aufgebracht und funkelte den Vampir dabei mörderisch an. Areslefs zuckte mit den Schultern „Ist doch gut! Dann können wir sie so auf Vegeta los lassen! Um den müssten wir uns dann wenigstens keine Sorgen mehr machen!“ „Halt endlich dein gottverdammtes Maul!“, schrie Son Gohan so laut, dass sogar Areslefs sich unweigerlich duckte. Sein Grinsen blieb jedoch. „Ihr könnt mich noch so sehr zusammenschreien. Tatsache ist und bleibt aber, dass ihr momentan in einer ziemlich beschissenen Situation steckt! Vegeta ist übergelaufen und Shondra sieht keineswegs so aus, als wäre sie in der Lage, sich auch nur fünf Minuten gegen ihn zu behaupten.“ Shondra kniff die Augen zusammen. „Ich war schon immer stärker als Vegeta!“ „Aber du bist rasend vor Zorn! Du kannst dich nicht kontrollieren und würdest blind drauf zuschlagen, ohne darauf zu achten, was in deiner unmittelbaren Umgebung passiert! Du wärst eine leichte Beute! Und das weißt du auch!“ Shondra knirschte mit den Zähnen. „Falls du es nicht mitbekommen hast, aber ihr steckt in der gleichen Scheiße! Nur zur Information!“ Areslefs Grinsen wurde noch breiter. „Der Unterschied ist nur, dass wir nicht so ganz in ihr Beuteschema passen, weshalb sie uns wohl kaum jagen werden!“ Son Goku, der sich wieder der Gruppe anschloss und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf rieb, runzelte die Stirn. „Was willst du damit sagen?“ „Vegeta ist nicht blöd, Son Goku! Er kennt Shondra wahrscheinlich in mancherlei Hinsicht sogar besser als du!“ „Das stimmt doch gar nicht! Es gibt niemanden, der sie besser kennt als ich!“ „Ist das so? Dann weißt du also ganz genau, wie es um Shondra steht, wenn ihr zusammen in die Kiste springt?“ Shondras Schlag traf ihn nicht unvorbereitet, aber dennoch mit solcher Wucht, dass er ein paar Minuten brauchte, ehe er die Gruppe wieder erreicht hatte. Shondra schäumte. „Ich kapier es einfach nicht, dass es dir einen solchen Spaß macht, uns solchen Dreck um die Ohren zu hauen!“ „Und ich kapier einfach nicht, dass du so engstirnig bist!“, schrie er zurück. „Vegeta kennt dich! Er kennt dich! Und er will dich … nur dich! Das ist die gleiche Besessenheit, die Son Guko an den Tag legte, um an deine Tochter zu kommen! Die gleiche Besessenheit, die Trunks dazu veranlasst hatte, monatelang Amadea zu jagen, bis er sie letztendlich in die Finger bekam! Und genauso besessen ist er auch von dem Gedanken, dich zu kriegen! Dieser Kerl weiß, wie er dich packen muss. Und glaub nicht, dass du es dann mit einem Kuscheltier zu tun hast. Dieses Virus verändert ihn, Shondra! Der Vegeta, den du kennst, existiert nur noch in deinen Träumen. Der Vegeta, der sich jetzt der 4000 angeschlossen hat, wird keine Gnade kennen, er wird kein Nein akzeptieren! Und wenn er Gewalt anwenden muss, er wird alles tun, um dich zu kriegen! Und genauso rücksichtslos wird er mit dir umspringen, wenn er dich hat! Merk es dir, Shondra! Hat er dich einmal in seinen Klauen, gibt es für dich kein Zurück mehr! Auch wenn du es noch so sehr willst, du wirst gegen ihn nicht mehr ankommen können, allein schon, weil das Wort Fairness mit dem alten Vegeta gestorben ist. An deiner Stelle wäre ich vorsichtig. Und wenn er dich bis ans Ende der Welt jagen muss oder durch die Zeit hindurch … du wirst ihm nicht mehr so einfach entkommen können. Und auch deine Macht wird dich nicht mehr retten!“ Während Areslefs ihr diesen Vortrag mit einem schrecklich düsteren Ton um die Ohren schlug, rannen ihr die Tränen die Wangen hinab. Innerlich sträubte sich alles gegen die Tatsache, dass Areslefs Recht hatte, dass sie bereits in der Sekunde, als Vegeta mit dem Virus infiziert worden war, verloren hatte. Völlig aufgelöst verbarg sie ihr Gesicht in den Händen und taumelte davon. Son Goku blickte ihr eine Sekunde nach, bevor er ihr folgte. Son Gohan schob die Hände in die Hosentaschen und blickte mit ausdrucksloser Miene zu Boden. Areslefs Worte gefielen ihm überhaupt nicht. Auch er wehrte sich innerlich gegen den Gedanken, dass all dies wahr sein konnte. Vielleicht war die Lage aussichtsloser, als sie bisher angenommen hatten. Ein paar Meter von der Gruppe entfernt, lehnte Shondra gegen eine Kiefer mit schwarzer Rinde und ließ sich in Tränen aufgelöst zu Boden sinken. Die Knie an die Brust gezogen und mit den Armen umschlungen, blickte sie schluchzend in den Himmel. Könnte sie doch einfach dem ganzen Schmerz entfliehen. Hätte sie doch nur die Möglichkeit, sich das Herz aus der Brust zu reißen, um diese Verzweiflung nicht mehr fühlen zu müssen. Wäre sie doch einfach nur noch tot und begraben unter dem Berg von Gefühlen, der sie gerade überrollte und ihr jede Hoffnung nahm, Berlin wieder in seine Ursprungsform zurückzuversetzen. War es zuviel verlangt, wenigstens diejenigen retten zu dürfen, die sie liebte? Nicht einmal ihre Tochter hatte sie aus dem Gewimmel befreien können. Vegetas Bild schob sich in ihre Gedanken und wieder schossen ihr die Tränen mit brutaler Schnelligkeit in die Augen. Ein heftiger Schmerz fuhr durch ihre Brust und machte das Atmen schwer. Panik überfiel sie. Areslefs hatte vollkommen Recht. Egal, was sie tat, Vegeta würde sie nicht entkommen. Dazu wusste er zuviel über sie. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum du uns ausgerechnet hierher gebracht hast.“, erklang Son Gokus sanfte Stimme neben ihr. Überrascht blickte sie zur Seite. Son Goku hatte sich neben sie gesetzt, ohne dass sie es bemerkt hatte. Sein Blick war aufmunternd. „Komm schon, Süße! Werf jetzt nicht gleich die Flinte ins Korn. Das ist doch überhaupt nicht deine Art.“, flüsterte er, während sie sich immer noch schluchzend an ihn drückte und ihr Gesicht in seinem Shirt vergrub, das bereits nach einigen Sekunden vollkommen durchnässt war. „Komm schon, Shondra! Du gibst doch sonst nicht so schnell auf! Lass dir doch von Areslefs‘ dummen Gerede nicht so eine Angst einjagen.“ „Aber … er hat doch Recht, Goku!“, entgegnete sie mit tränenerstickter Stimme, während sie sich von ihm löste und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Vegeta ist nicht mehr der, der er einmal war. Er wird sich nicht von mir einlullen lassen. Und … du hast doch gemerkt, wie stark er plötzlich geworden ist. Da komm ich nicht mehr mit!“ „Und doch hast du etwas, was er nicht hat!“ „Was denn? Zauberkraft? Die wird mich nicht retten, Son Goku!“ „Das meinte ich auch gar nicht.“, erwiderte er und strich ihr sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Du hast noch immer uns! Das Problem bei Vegeta und seiner Gang ist, dass … auch wenn es nach außen hin so wirkt, als wären sie eine starke Einheit … sie werden niemals so tief miteinander verbunden sein, wie wir! Ich lass dich nicht allein, Shondra! Und ich lass auch niemals zu, dass dir irgendwer was auch immer antut!“ Shondra lächelte schwach. „Lieb von dir, Brüderchen! Aber manchmal … gibt es Dinge, vor denen kannst du mich nicht retten!“ Son Goku versteifte sich augenblicklich und blickte sie verwirrt und düster zugleich an. „Was meinst du damit?“ Shondra atmete ein paar Mal tief durch und stand schließlich auf. Ihr Blick war gen Himmel gerichtet. „Vielleicht können wir ganz Berlin nicht retten. Aber möglicherweise hab ich die Chance, ein paar Leuten die Freiheit zu geben.“ Nun stand auch Son Goku auf. „Würdest du mir mal verraten, was du vorhast?“, fauchte er. Shondra verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn Vegeta wirklich so besessen von dem Gedanken ist, mich zu kriegen, dann soll er mich halt bekommen! Aber nur unter einer Bedingung.“ Son Goku brauchte ein paar Sekunde, bevor ihm klar wurde, dass seine Schwester ihre Worte ernst meinte. „Sag mal, spinnst du? Glaubst du denn wirklich, dass er sich darauf einlassen wird? Komm schon, so blauäugig kannst du doch nicht sein!“ „Ich bin nicht blauäugig! Aber ich habe bereits meine Söhne verloren! Meine Tochter werde ich nicht auch noch verlieren.“ „Shondra, das ist Wahnsinn! Viel schlimmer .. .es ist Selbstmord!“ Eine Sekunde lang hatte er das Gefühl, einer Wahnsinnigen gegenüber zu stehen, denn Shondras Augen begannen gefährlich zu leuchten. „Und genau darauf läuft es hinaus!“ Gokus Arm schoss so schnell vor, dass er nur noch ein Schatten war. Er umklammerte ihren Arm so fest, dass sie das Gefühl hatte, in einem Schraubstock festzusetzen. „Bist du jetzt komplett übergeschnappt?“, schrie er außer sich vor Wut. Shondra zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Das hat überhaupt nichts mit übergeschnappt zu tun! Aber eine andere Möglichkeit haben wir nicht! Sie wollen die Apokalypse? Gut von mir aus gern! Aber dann … spielen wir nach meinen Regeln!“ „Tu das nicht! Wenn du die gesamte Basis in die Luft jagst, erreichst du damit gar nichts! Du würdest nur selbst umkommen!“ Shondra verengte die Augenbrauen. „Aber dann nehme ich ein paar von ihnen mit!“ Son Gokus Augen blitzten gefährlich. „Du weißt ganz genau, dass das niemals funktionieren wird!“ „Verdammt nochmal, dann sag mir doch, was wir noch für Alternativen haben!“ „Wir können sie heilen!“ „Wie denn? Vegeta wurde bereits einmal von den Vampiren gebissen und nichts ist passiert! Er ist trotzdem zu der 4000 übergelaufen!“ „Aber bei dir hat es funktioniert! Vielleicht ist auch nur bei Vegeta etwas schief gelaufen und wir haben doch noch eine Chance!“ „Nein, Goku! Diesmal nicht!“ Gokus Griff um ihren Arm wurde noch fester. Shondra spürte bereits ihre Knochen knacken. Nicht mehr lange und er würde ihr den Arm brechen. „Ich lass dich nicht einfach in dein Verderben rennen! Es gibt auch noch andere Menschen, denen du am Herzen liegst!“ „Wer denn? Vegeta ist übergelaufen! Trunks und Verano sähen mich viel lieber ans Bett gefesselt und auch alle anderen sind so mit ihren sexuellen Gedanken beschäftigt, dass sie wahrscheinlich sogar das Essen vergessen würden, wenn sie es nicht zum Überleben bräuchten!“ „Und was ist mit Son Gohan und mir?“ Shondra antwortete nicht, blickte stattdessen zur Seite. „Glaubst du, uns ist es vollkommen egal, was mit dir ist?“ Shondra blickte ihn an. In ihrer Miene war eine so tiefe Traurigkeit eingegraben, dass Son Goku unweigerlich schlucken musste. Shondra litt mehr, als ihm bisher klar gewesen war. „Natürlich glaube ich das nicht! Aber ich hab einfach keine Kraft mehr, Goku!“ Langsam entzog sie sich seinem Griff, den Blick immer noch auf ihren Bruder gerichtet. Son Goku reagierte nicht, blickte sie stattdessen immer noch unverwandt an. „Bitte … lass mich einfach gehen.“, flehte sie leise und trat ein paar Schritte von ihm weg. Son Goku rührte sich noch immer nicht. Seine Glieder waren vollkommen steif. Der Schreck hatte sich so tief in seinen Körper eingenistet, dass er nicht mehr in der Lage war, auch nur einen Muskel zu rühren. Shondra wollte Vegeta zu einem Tausch überreden und dann die gesamte Basis der 4000 in die Luft jagen, mit der sicheren Gewissheit, dass sie das nicht überleben würde. Was sollte er schon tun? Er konnte ihren Schmerz verstehen. Von Anfang an hatte er mit ansehen müssen, wie mühsam sie um Vegeta hatte kämpfen müssen und noch immer konnte er ihr strahlendes Gesicht vor sich sehen, als sie ihm verkündet hatte, dass sie den Kampf gewonnen hatte. Von den Momenten, als Trunks, Verano, Bra und Sun Guku geboren worden waren, wollte er gar nicht erst anfangen. Wenn er an all diese Moment zurückdachte, dann konnte er verstehen, wie sehr es Shondra schmerzte, Vegeta verloren zu haben. Und auch aus diesem Grund war ihm klar, dass er sie gehen lassen musste. Schwer schluckend blinzelte er ein paar Mal, um die Tränen zu verbergen, nickte einmal stumm und ging. Shondra sah ihm zitternd nach und schloss dann die Augen. Erneut rannen ihr die Tränen über die Wangen, die sie allerdings sofort wieder wegwischte. Schließlich straffte sie sich und atmete noch einmal tief durch. Dann machte sie kehrt und schoss raketenschnell in die Luft – der Basis der westlichen 4000 entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)