Prophecy von keeper1fs (Licht und Schatten) ================================================================================ Kapitel 7: Naruto to Aftermath ------------------------------ Moin Moin liebe Leute, wie spät ist es denn schon heute? *hust hust* Ähm, ja, ich weiß. Asche auf mein Haupt. Lange nichts mehr von mir hören lassen... Aber, hey! Jetzt bin ich wieder da! Mit einem neuem Kapitel im Gepäck! Es ist zwar nicht so lange und auch wenig Aktion drin, aber es baut auf die nächsten Geschehnisse auf und ein bisschen zwischenmenschliche Entwicklungen müssen auch mal außerhalb von Kämpfen stattfinden! Nächste Chapter spielt wieder ein bisschen Konoha und ein "neuer" Gegner wird vorgestellt. Es geht langsam in die heiße Phase und auch Konoha's Besuch ist nicht mehr weit! Den Kampf habe ich schon geschrieben und der wird EPIC :D i just couldnt help myself... Nunja... Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Hier das nächste Kapitel: Naruto to Aftermath "Das hättest du nicht sagen sollen Yukari-chan.", meinte Moka betrübt, als sie den Rücken des jungen Uzumaki gerade noch hinter einer Ecke verschwinden sah. Naruto hatte die Flucht ergriffen und brauchte nun Zeit für sich. Immerhin teilte man nicht jeden Tag sein größtes Geheimnis, wie die neusten Nachrichten. "Aber ich meinte es doch nicht so, desu!", verteidigte sich die junge Hexe. "Ich dachte nur, er würde sich vielleicht..." Sie stoppte, als sie die Hand der Yukionna auf ihrer schmalen Schulter spührte. "Ich bin sicher, er weiß was du sagen wolltest. Aber du musst auch verstehen, dass es für ihn nicht leicht ist sein Herz zu öffnen." Ihr Blick wanderte gesenkt zu dem dunklen Gang in dem Naruto verschwunden war. Ich kann mir vorstellen, wie er sich fühlt. Immerhin habe ich etwas ähnliches erlebt. Vielleicht sollte ich mit ihm sprechen? "Ich denke, wir sollten ihn überraschen und doch sein Geburtstag feiern!", verkündete Kurumu enthusiastisch. "Wir sollten ihm zeigen, dass wir nicht so wie die Leute aus seinem Dorf sind!" Moka nickte mit einem Lächeln auf den Lippen. "Du hast recht." "Also ist dein Kopf doch nicht so leer, wie ich geglaubt hatte.", gab Mizore lässig von sich. Die Succubus warf der Yukionna einen tödlichen Blick zu, aber unter dem Gelächter der anderen zwei Mädchen ging ihr Grummeln unter. "Also werden wir Naruto überraschen und seinen Geburtstag feiern?", fragte Yukari noch einmal aufgeregt nach. Überraschungen und Geburstage waren für Kinder eben so aufregend, wie für Katholiken die Bibel. Die drei älteren Mädchen nickten alle mit einem Lächeln. "Yatta!", sprang Yukari sichtlich erfreut auf. Nachdem die kleine Hexe einen Teil von Naruto's Vergangenheit erfahren hatte und mitbekam, dass er genau wie sie die Aufmerksamkeit von anderen auf sich lenken wollte, war er nicht mehr der dumme Junge, der zwischen ihr und Moka stand. Sondern der Junge, der ihre Gefühle nur all zu gut nachvollziehen konnte. Beide wurden für etwas gemieden, worüber sie keine Kontrolle hatten. Hexen galten als Außenseiter unter den Youkai. Sie waren nur Ayashi, die zwischen der Grenze von Youkai und Menschen waren und deshalb von den vollblütigen Youkai nur als minderwertige Kreaturen akzeptiert wurden. Und wer weiß... Er hatte einen guten Körperbau... Sie konnte sich bereits all den Spaß vorstellen, den sie mit Moka und Naruto im Bett haben könnte. Es würden mit Sicherheit lange Nächte sein. Alleine der Gedanke zwischen Moka's femininer Weiblichkeit und Naruto's starken Armen wie in einem Sandwitch gefangen zu sein. Sie konnte es gar nicht erwarten! "Alles in Ordnung, Yukari-chan? Du siehst aus, als würdest du Fieber bekommen?" "N-Nein, mir gehts gut.", stammelte Yukari überrascht. Sie hatte vollkommen vergessen wo sie war, als ihre perversen Fantasien wieder mit ihr durchgingen. Moka nickte erleichtert. "Davon abgesehen... Wir haben nicht mehr viel Zeit. Der 10. Oktober ist schon in ein paar Tagen, was machen wir in der kurzen Zeit?", fragte Kurumu. Moka legte sich nachdenklich ihren Zeigefinger auf die Lippen. "Wir sollten erst einmal Geschenke besorgen! Ohne Geschenke ist ein Geburtstag kein Geburtstag. Für die Feier... Mmmh... Der 10. Oktober ist ein Sonntag... Wir werden schon wieder zurück in der Akademie sein, deshalb sollten wir mit der Planung warten und uns etwas überlegen, wenn wir wieder zurück sind.", schlug sie vor. Ihr Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Damit wurde das Projekt: Ein Geburtstag für Naruto geboren! *** "Hier bist du also.", sagte Mizore leise und lief auf Naruto zu. Er hatte sich einen wirklich schönen Platz zum Nachdenken ausgesucht. Beide saßen nun auf dem Dach ihres Gasthauses und hatten einen schönen Ausblick auf die angelegten Gärtnen, die kunstvoll um das Ryokan angelegt wurden, um den Touristen etwas unvergessliches zu bieten. Sturr in die Ferne starrend, erwiderte der Jinchuuriki nichts. Ihr Lolli rollte genervt in ihrem Mund. "Du weißt, Yukari wollte nicht-" "Ich weiss.", unterbrach er sie plötzlich. "Es erinnerte mich nur an meine Zeit zurück in Konoha." "Verstehe...Konoha? Das Dorf aus dem du kommst?" Ein stummes Nicken reichte ihm offenbar als Antwort. Das Naruto nicht gern über seine Vergangenheit redete und Angst hatte, wusste Mizore nun bereits. Sie wusste außerdem, dass es nichts bringen würde ihn in eine Ecke zu treiben. Zwar taute der nachdenklich wirkende Blonde in den letzten Wochen immer mehr auf, aber seine Dickköpfigkeit änderte sich nicht. Sie würde ihm Gesellschaft leisten und irgendwann würde Naruto selbst auf sie zukommen, wenn er sich dazu bereit fühlte. In der Youkai Akademie saßen sie oft gemeinsam an der felsigen Klippe am Meer, an der sie sich einst getroffen hatten und Mizore von sich erzählt hatte. Sie saßen für gewöhnlich schweigend nebeneinander, genossen die schöne Aussicht über das glitzernde rote Meer und wechselten hin und wieder ein Wort. Natürlich hatte Mizore versucht etwas aus Naruto herauszukitzeln, aber dieser wich ihren Fragen subtil aus und erzählte ihr lieber von seinen Abenteuer als Kind. Mizore zweifelte daran in den letzten Jahren jemals so viel gelacht zu haben. Leider konnte die Yukionna nicht seinen Geschichten mithalten, führte sie doch ein eher bescheidenes und gehütetes Leben. Im Gegentausch erzählte sie von ihrem Dorf, das tief in den schneeverwehten Berge lag, wo es keine Menschen gab. Ihr Dorf war etwas besonderes. Es bestand aus puren Eis. Es gab weder Holzhäuser noch Gebäude aus Stein, wie es die Menschen bevorzugten. Am beeindruckesten dürfte der Palast sein, dessen eisige Türme bis in den Himmel ragten. Auch über ihre liebevollen Eltern erzählte Mizore, aber beschränkte sich auf ein Minimum, als sie jedesmal seinen geistesabwesenden Blick sah, der ihr ein bisschen das Herz brach. Sie konnte sich nicht im geringsten vorstellen, wie es wäre ohne Eltern aufzuwachsen, die einen liebten und umsorgten. Im ganzen lernten die Beiden viel übereinander ohne wirklich wichtige Dinge zu verraten. So lernte Mizore zum Beispiel, dass Naruto gerne Pflanzen züchtete und seine Lieblingsfarbe Orange war. Im Austausch dazu erfuhr Naruto auch viele Dinge über das in sich gekehrte Mädchen. Sie teilte ihren Nachnamen mit ihrer Lieblingsblume, den Shirayuki, die es nur bei ihr in den Bergen gab. Oder das der Loli in ihrem Mund dazu diente ihre Temperatur in wärmen Regionen außerhalb des kühleren Klimas ihrer Heimat zu regulieren. Stille Minuten vergingen bis Naruto mit der Frage herrausrückte, die ihn die ganze Zeit quälte. "Wie kommst du mit der Ablehnung zurecht?", plapperte er plötzlich. Es war offensichtlich, dass Naruto ihre Begegnung mit dem einen Menschenjungen meinte, mit dem sie eine tiefe Freundschaft geteilt hatte. Sie erinnerte sich nicht gerne an damals zurück, als der Junge ihr das Herz gebrochen hatte, nur weil sie ein Monster war und kein Mensch. Für Mizore hatte es keine Rolle gespielt, ob er ein Mensch oder ein Monster war. Was zählte war die schöne Zeit, die sie beide miteinander verbrachten und die Gefühle, die sich in Mizore für den Jungen in der Zeit entwickelt hatten. Mizore würde niemals den Blick in den Augen des Jungen vergessen, nachdem sie ihm die Wahrheit zeigte. Es blieb nichts von dem liebenswürdigen und schüchternen Jungen zurück, den sie einst im Schneesturm rettete. Zurück blieb anscheinend nur der primitive Urinstinkt der Menschen, wann immer sie mit einem Monster konfrontiert wurden... Angst und Hass... In diesem Augenblick verstand Mizore, warum ihr Vater und ihre Mutter sagten, es könnte keinen Frieden zwischen Menschen und Monster geben. Der gegenseitige Hass machte jeden Frieden zunichte. Vorteile waren die Gründe für Krieg und Hass... Aber auch etwas anderes wurde der jungen Yukionna klar... "Garnicht.", antworte Mizore ehrlich. "Es tut jedes Mal weh, wenn ich daran zurück denke." "Also gibt es keine Antwort.", schlussfolgerte Naruto betrübt. "So würde ich es nicht sagen.", erwiderte Mizore rätselhaft. "Der Hass zwischen Youkai und Menschen ist es, der uns leiden lässt. Deswegen ist es mein Wunsch, dass es irgendwann Frieden zwischen Youkai und Menschen gibt." "Frieden?", hakte der Jinchuuriki skeptisch nach. Mizore nickte. "Wenn Youkai und Menschen sich verstehen könnten, dann würde es Frieden geben." "Das hört sich eher nach einem Märchen an.", gab Naruto enttäuscht von ihrer Antwort von sich. "Menschen können sich nicht einmal untereinander verstehen...!" Das ruhige Mädchen lächelte scheu vor sich hin. Das sagten meine Eltern auch. Dennoch glaube ich, dass es möglich ist. Ich glaube ich weiß, was ich Naruto-kun schenken kann... *** Wohin zum Himmel ist er verschwunden?, fragte sich Moka allmählich ratlos. Sie hatte schon den ganzen Tag versucht Naruto zu finden, aber langsam wurde es dunkler und sie hatte noch immer keine Spur. Nachdenklich lief die junge Akashiya in der Nachbarschaft umher, als sie einen leeren Spielplatz sah. Beim genaueren Betrachten sah sie jedoch eine Person auf eine Schaukel sitzen. Sie kniff ihre Augen zusammen und erkannte blondes Haar. "Das muss Naruto sein...!", murmelte sie zu sich selbst, als sie auf ihn zu lief. Naruto saß mit dem Kopf gesenkt auf der kleinen Kinderschaukel. Seine Arme hielten sich kraftlos, so schien es, an den tragenden Ketten fest. Für jemanden seines Alters, sah der Jinchuuriki in diesem Moment so unglaublich alt und einsam aus. Es war beinahe so wie vor einigen Jahren, als er beim Genin-Test versagte und alleine auf der Schaukel voller selbstmitleid saß. "Naruto? Was machst du hier?", fragte Moka behutsam. Sie sah wie er zusammen zuckte und sein Arm schnell über sein Gesicht wischte. "Hast du geweint?" "Rede keinen Unsinn...", er grinste sie leicht an. Sie runzelte die Stirn. Offensichtlich log er sie an... Immerhin konnte sie die erröteten Augen sehen und die getrockneten Tränenspuren auf seinen Wangen. So viele Gedanken plagten seinen Geist und es wollte kein Ende nehmen. All die Eindrücke seit seiner Flucht aus Konoha waren dank Kabuto wieder da. Die Angst vor der Zukunft und die Erinnerungen an Iruka. Er könnte wetten Orochimaru und dieses verdammte Juin waren die Gründe für diese Alpträume. Für Jahre hatte er seine Gefühle hinter einem Grinsen oder seiner abweisenden Art versperrt. Doch je mehr Zeit er mit Moka und den anderen verbrachte, um so mehr fiel es ihm schwer diese Fassade aufrecht zu erhalten. Auch die Worte von Mizore ließen ihn nicht mehr locker. Er hatte sich eine richtige Antwort gewünscht... Die junge Vampirin beließ es dabei und setzte sich auf die freie Schaukel neben Naruto. Mit ihren Beinen stieß sie sich leicht ab und gleitete langsam hin und her. "Seit heute Morgen liegt mir eine Frage auf dem Herzen." "Welche?", fragte Naruto interessiert. Ihre Schaukel kam wieder zum Stillstand. "Ich... Du hast gesagt, du wärst ein Waise... Ich.. Ich wollte wissen, ob..." Für einen Augenblick sah Naruto überrascht aus, bis sein Gesicht sich langsam zusammen zog. "Es tut mir leid... Ich wollte nicht...", fügte Moka hastig hinzu, wurde aber unterbrochen. "Ist schon gut.", eriwderte er leise. "Sie starben in der Nacht, als ich... Du weißt schon..." Stille herrrschte zwischen den Zweien, als Moka mit Bedacht sich die nächsten Worte überlegte. "Wenn du könntest, würdest du gerne einmal mit ihnen reden?" "Wie meinst du das?" Moka überlegte, wie sie ihre Frage verständlich rüberbringen konnte. "Na, so wie ich es meinte. Würdest du einmal mit ihnen reden wollen, auch wenn es nur ihre Seelen wären?" Verwirrt und irritiert zog Naruto eine Augenbraue hoch. "Du meinst wie mit einem Geist?" Sie nickte lächelnd. Es folgte keine Antwort und Moka zweifelte langsam, ob Naruto jemals eine Antwort geben würde, bis jedoch seine Lippen ein Wort formten. "Nein.", antwortete er einfach. "Nein?", wiederholte Moka erstaunt. "Wieso?" Naruto seufzte. "Immer wenn ich Iruka oder meinen... den Hokage fragte, wer meine Eltern waren, wussten sie es nicht. Ich glaube nicht, dass Iruka mich belogen hätte, aber bei dem Hokagen bin ich mir nicht so sicher. Ich fand mich damit ab und redete mir ein, dass wo auch immer sie nun waren, sie mich liebten und ich sie irgendwann kennenlernen würde.", erklärte er. "Warum also...?" Offensichtlich konnte Moka nicht zwischen den Zeilen lesen. "Was ist, wenn sie doch noch leben und mich genauso hassen, wie der Rest?" Eigenartiger Weise fühlte Moka bei seinen Worten einen Stich in der Brust. Sie konnte seine Angst verstehen und mitfühlen, aber dennoch... "Du würdest nicht die Chance nutzen? Du hast doch selbst gesagt, viele sind damals gestorben." Etwas erschrochen über sich selbst, schlug Moka die Hände über den Mund. Naruto musste ein wenig lächeln. "Ist schon gut... Ja, dass stimmt, aber ich könnte nicht damit leben, wenn es doch so wäre." Er wandt sich von ihr ab und starrte nachdenklich den Boden vor seinen Füßen an. Das war jedenfalls so, bis er einen starken Stoß an seinem Rücken verspürte. Bevor Naruto überhaupt reagieren konnte, schwebte er hoch in der Luft, bis die Schwerkraft wieder Besitz von seinem Körper nahm und die Schaukel wieder zurück fiel. "Hey, was machste du da?", fragte er erschrocken mit einem kribbelnen Gefühl im Magen. Moka lachte und rannte wieder zu ihrer Schaukel. "Wir sind hier auf einem Spielplatz! Hier ist kein Platz für Trauerklöße!", lachte sie und stieß sich ebenfalls ab. Er starrte die pinkhaarige Schönheit mit offenen Mund an. Aus irgendeinem Grund glaubte Naruto nicht, dass das Kribbeln im Magen vom Schaukeln kam... Schon bald stieg Naruto beim Lachen mit ein. Beide waren über den Spielplatz hinaus in der Nachbarschaft zu hören. Naruto fühlte sich schon seit langer Zeit nicht so befreit... *** Ein heller Lichtkreis fiel auf das leere Stück A4-Papier, das vor Mizore's Nase lag. Die kleine Nachttischlampe stelle die einzige Lichtquelle im gesamten Raum dar, der ansonsten in Dunkelheit gehüllt war. Kleine Motten zogen faziniert ihre Bahnen um die gläserne Sonne, während Mizore gerade dabei war ihren Plan in die Tat umzusetzen. Das Ende ihre Bleistiftes stieß in regelmäßigen Abständen ungeduldig gegen ihr Kinn und wartete auf seinen Gebrauch. Doch die junge Yukionna war unschlüssig was sie schreiben sollte. Auch das leise Schnarchen, welches aus Kurumu's Ecke zu kommen schien, half ihr wenig. Mizore seufzte leise. Hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist über einen Jungen zu schreiben. Sie führte die Spitze des Stiftes auf die weiße Unterlage. Besser ich bringe es hinter mich. Damit begann der Knecht zu tanzen an und schrieb die ersten zwei magischen Worte nieder. "Liebe Mutter, ... " *** Gleich am nächsten Morgen hatte sich Moka nach dem Frühstück bei Nekonome-sensei abgemeldet und machte sich auf den Weg zur berühmten Metro in Tokio. In der überfüllten U-Bahn ging Moka noch einmal das Gespräch mit Naruto am Vorabend durch und musste mit sich selbst zufrieden lächeln. Nicht nur hatte sie das Gefühl mehr am Leben des Blonden teilzuhaben, sondern konnte sie ihre Idee doch noch in die Tat umsetzen. Jedoch nicht so, wie sie zu Anfang dachte. Der Bezirk Suginami hatte sich über die Jahre nicht sehr verändert, wie Moka feststellen musste. Wohnblock an Wohnblock reiten sich aneinander, etwas anderes gab es hier nicht. Schulen und kleine Imbissstände bildeten die Ausnahme an diesem eher Tristen Ort. Ein Wohngebiet für Arbeiter gemacht... An einem kleinen Sushi-Stand blieb die Akashiya stehen und grübelte. Es musste ganz in der Nähe sein. Sie wusste es genau, auch wenn es schon einige Jahre her waren, seit dem sie das letzte Mal hier gewesen war. Sie schaute sich nachdenklich um und entdeckte, was sie suchte. Eine kleine verwinckelte Gasse. Behutsam ging Moka in die Gasse und kniff sich angewidert mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu. Der bestialsische Gestank aus den Müllsäcken, die achtlos in der Gasse deponiert wurden, war nichts für die feine Nase eines Vampirs. Schnellen Schrittes lief sie die Gasse entlang und blieb erleichtert vor einer alten Holztür stehen, die in eines der Gebäude führte. Sie warf einen letzten hastigen Blick über ihre Schulter und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war. Dann legte sie ihre Hand auf die Türke und ließ ein bisschen ihres Youki frei. Einige seltsame Symbole begannen auf der Klinke zu leuchten, jedoch verglimmten diese nur Augenblicke später. Ihr Herz pochte leise in ihrer Brust. Sie fühlte sich wie in einen dieser Agenten Filme, wo der Spion kurz vor seiner Enttarnung stand, dabei hing die Sicherheit der Welt von seinem Erfolg ab. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und zog die Tür auf. Die Stille der Gasse wurde verdrängt von einem atemberaubenden Anstieg des Geräuschpegels. Das geschwätzige Schnattern von Passanten, die angeprisenen Angebote der Marktschreier und die liebliche Melodien von Musikanten stürzten wie eine Lawine auf Moka ein. Ein Übermaß an bunten Farben und schwersüßlicher Gerüche vergewaltigten ihre Sinne. Vor ihren Augen breitete sich eine kleine Fantasiewelt auf, die es eigentlich nur in Büchern gab. Dutzende kleine Buden standen links und rechts am Straßenrand, bedeckt mit Tüchern und edlen Stoffen auf dennen die Ware ausgebreitet war. Eine kleine abgeschottete Welt in mitten von Tokio breitete sich vor Moka aus. Hier gab es alles, nur keine Menschen... Zögerlich wagte Moka einen Schritt durch die magische Tür, die die Menschenwelt von dieser Welt trennte. Ein heftiger Ruck durchfuhr ihren Körper, als ihr Youki aufflammte und die wahre Moka wieder die Kontrolle über den Körper übernahm. Unzufrieden mit der Situation wirkte die kühle und desinteressierte Moka noch kühler und uninteressierte als zuvor, wenn dies überhaupt möglich war. Ihre dämonisch roten Augen funkelten leicht besorgt zu ihrem Dioltee hinab, indem sich noch immer das intakte Rosario befand. Sie hatte befürchtet die gezwungene Tranformation könnte das Siegel beschädigt haben, aber auf den ersten Blick konnte sie keinen Schaden feststellen. Moka wusste, dass einer der drei dunklen Lords, die mächtigsten Ayashi auf Erden, ihr Rosario erschaffen hatte. Vermutlich steckte der gleiche Lord auch hinter der Magie der diesen Ort vor den gierigen Augen der Menschen schützte. Die Vampirin schnappte aus ihren Musen und beäugte argwönisch die Meute Monster die zum Stillstand gekommen war und in ihre Richtung starrten. Der plötzliche Youki Anstieg muss sie über ihre Anwesenheit alarmiert haben. Vampire galten nicht zu unrecht zu den stärksten Ayashi auf diesen Planeten. Einen Vampier an so einem Ort anzutreffen war jedoch definitiv eine Seltenheit, da ihre Art sich meistens für etwas besseres hielt und ihre Sklaven für Besorgungen aller Art schickten. Ihre Gesichtmuskeln verzogen sich zu einem spottischen Grinsen, wodurch auch ihre makante Fangzähne besser zur Geltung kamen. "Sucht jemand Ärger?", fragte Moka herausfordernd. So schnell sich die Schaulustigen gesammelt hatten, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Niemand der noch alle Tassen im Schrank hatte, würde sich freiwillig mit einem Vampir anlegen. Ihr Grinsen fiel wieder augenblicklich in die übliche Ausdruckslosigkeit, als Moka sich orientierte. Großartig. Nun bleibt es mit hängen.. Der Mensch wird mir aufjedenfall etwas schuldig sein..., waren die Gedanken der Akashiya, bevor sie sich auf den Weg zu einem kleinen unscheinbaren Laden in einer der gefährlichsten Vierteln, die es hier gab, machte. Die Monster auf der Straße wichen ihr ängstlich aus, auch wenn dies bedeutete fast über einen anderen Passanten zu stolpern. Moka schenkte jedoch diesen lästigen Kreaturen keine Beachtung, als sie stetig elegant ein Bein vor das andere setzte, bis sie den kleinen Laden erreichte, den sie gesucht hatte. Sie studierte mit milden Interesse die Bruchbude. Lange war sie nicht mehr hier gewesen und so langsam wurde ihr auch wieder bewusst warum. Das Haus glich einer heruntergekommenen Absteige und war so schmierig wie der Eigentümer, der sie hinter der verrotteten Tür erwarten würde. Obwohl eine riesige Fensterfront das Gebäude zierte, konnte Moka keinen Blick durch die verstaubten und teilwese verschmierten Fenster werden. Wäre die Ware hier nicht so gut, dann wäre der Laden mit Sicherheit schon pleite. Keinen Moment länger den penetranten Geruch ertragend, betrat Moka das Geschäft um schnellstens diesen Ort wieder verlassen zu können. Das Innere des Ladens sah genauso herruntergekommen aus, wie man es schon von außen hätte vermuten können. Der Staub türmte sich auf den Büchern und in manchen Ecken hatte man das Gefühl es entwickelte bereits ein Eigenleben. Außerdem war der Geruch hier drinnen noch schlimmer als an der "frischen" Luft, vor der Tür. Kleine gelbe Augen nahmen ihr Erscheinen erfreut war. "Wenn das nicht Akashiya Moka ist. Was für eine schöne Überraschung! Wie geht es Euren Vater?" Das grüne Geschöpf, das ihr gerade einmal bis zum Becken reichte, ging um die Ladentheke mit weit geöffneten Armen, gerade so als würde es eine Umarmung erwarten. Moka verschränkte demonstrativ abweisend die Arme vor ihrer Brust. "Die Wohlbefinden meines Vaters geht dich nichts an, Händler.", erwiderte sie kühl. "Natürlich nicht, Lady Akashiya.", entschuldigte sich der Goblin unterwürfig und verbeugte sich entschuldigend. "Nun denn, wollen wir zum geschäftlichen Teil kommen? Was suchen Sie? Teuren Schmuck? Magische Talismane oder einen speziellen Zauber?" "Nichts von all dem.", erwiderte Moka ungeduldig und reichte ihm einen Zettel. "Wie lange wird die Herstellung dauern?" Gierig flogen die gelben Augen des kümmerlichen Geschöpfes über den zerknüllten Zettel, bis sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Händlers ausbreitete. "Das ist eine interessante Wahl Milady. Doch frage ich mich, wofür Ihr so etwas brauchen könntet?" Das stumme Schweigen und der itense Blick dieser blutroten Unheilsbringer machte den Händler nervös. Er hasste diese Rasse! Viel zu arrogant und selbstverliebt. Würden sie nicht so viel zahlen, dann... "Nun denn... Die Herstellung sollte nur einige Augenblicke dauern. Zufälligerweise habe ich alle Zutaten vorrätig, doch sind einige nicht ganz billig und leicht zu beschaffen. Wie gedenkt Ihr mich zu bezahlen? Mit Gold wie Eurer Vater?", fragte der Goblin neugierig. "Sehe ich so aus, als würde ich Gold mit mir herumtragen?" Das war das näheste zu einem Scherz zu dem die junge Akashiya fähig war. "Sag Händler, was für ein Gefäß würdest du für die Herstellung verwenden?" "Eines von Jenen, Milady." Sein dürrer Finger deutete auf ein Regal gefüllt mit leeren glässernen Phiolen. Sie musterte nachdenklich das Fläschchen, als sich eine Idee in ihrem Kopf bildete. "Als Entlohnung werde ich eine Phiole in der gleichen Größe mit meinem Blut füllen.", verkündete Moka und nahm eines besagter Behälter zwischen ihren Daumen und Zeigefinger und starrte durch die verstaubte Oberfläche auf das grüne Geschöpf hinab. Die Augen des Goblin weiteten sich. Das Blut eines Vampirs war selten, sehr selten und ungemein kostbar. Mit so einer Menge könnte er problemlos einige mächtige Salben und Zaubertränke herstellen. Das Blut der Vampire war magisch und man sprach es heilende Fähigkeiten zu. "Das ist sehr großzügig Milady, doch einige der Zustaten sind..." "Erprobe nicht meine Geduld, Händler. Wir beide wissen wie viel das Blut meiner Rasse wert ist. Es gibt dutzende Andere hier, die mir den gleichen Dienst für dieses Preis anbieten würden.", unterbrach sie ihn harsch. Ohne ein weiteres Wort machte sich der Goblin an die Arbeit, während Moka einen Teil ihres Blutes in das Fläschchen füllte, um auch ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen. Wie versprochen musste Moka nicht lange warten und der Goblin kam aus einen der hinteren Zimmer gedackelt und überreichte ihr ihre Bestellung. "Es war wieder eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen, Milady.", verabschiedete sich der Händler und beäugte gierig seine blutige Entlohnung. Kommentarlos verließ Moka den Laden mit einer kleinen gefüllten Phiole. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)