Beautiful Whore von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Kyo lehnte sich an die verschlossene Tür und atmete tief durch. Langsam ließ er seinen Blick durch den weiß gefliesten Raum schweifen, blieb für ein paar Sekunden mit dem Blick an der Dusche hängen. Er hatte nicht erwartet so bald schon wieder hier zu sein. Die weißen Fliesen strahlten blitzblank unter dem hellen Licht der Lampe, die über dem großen runden Spiegel über dem Waschbecken angebracht war. Kyo tappte langsam zum Waschbecken, stützte sich am Rand ab. Durch ein paar fransige, zerzauste Haarsträhnen sah er sein Bild im Spiegel an. Mit zitternden Fingern fuhr er über sein Gesicht, über das verlaufene Make-up, die vom Faustschlag noch immer gerötete und angeschwollene Wange, seine blutigen Lippen. Als er seine Hände weiter an seinem Körper hinunter gleiten ließ, fiel ihm etwas auf. Er trug andere Sachen als zuvor. Mit zitternden Fingern strich er über seine Schenkel, stellte fest, dass das Blut abgewaschen worden war. In seine Augen traten kleine Tränen, als er sein Spiegelbild geschockt ansah. Die… Die hatte ihm andere Sachen angezogen, das trocknende Blut von seinen Schenkeln gelöst. Kyo legte eine Hand auf seinen Mund um seine Schluchzer zu unterdrücken. Warum hatte Die das getan? Er hatte ihn gesehen, seinen Körper, der durch die Ereignisse dieser Nacht noch schlimmer beschmutzt worden war. Diesen ekelerregenden Körper. Das hatte Kyo nicht gewollt. Jeder der ihn so gesehen hätte wäre ihm egal gewesen, doch nicht Die. Die hatte ihn nicht so sehen sollen. Doch nun… Nun war es zu spät. Die würde ihn immer in dieser beschmutzten, verletzten und erbärmlichen Gestalt vor sich sehen, wenn er an ihn dachte. Kyos Gedanken überschlugen sich. Er bekam Angst, panische Angst davor, Die in die Augen zu sehen. Verzweifelt griff er nach einem kleinen Kästchen, das auf der Ablage im Bad stand. Genau dieses Kästchen war ihm bei seinem letzten Besuch in dieser Wohnung heruntergefallen. Er erinnerte sich nur zu gut an den Inhalt. Verzweifelt ließ er sich, den Schmerz ignorierend, auf den weichen Vorleger in der Ecke fallen, stellte das Kästchen neben sich ab. Mit zitternden Fingern griff er hinein, zog eine glänzende Klinge heraus. Wie in Trance streifte er den linken Ärmel seines Shirts bis zur Schulter hoch uns setzte das kühle Metall am Oberarm an, bevor er es mit etwas Druck über den Arm zog. Er spürte wie das Blut aus dem Schnitt trat, setzte erneut an, zog die Klinge tiefer durch die Haut. Wieder und wieder. Er merkte nicht mehr, dass die Tränen in Sturzbächen über seine Wangen liefen. Das Blut tropfte von seinem Arm, verfärbte den Vorleger. Kyo besah sich seinen Arm, die tiefroten, blutigen Schnitte und lehnte seinen Kopf an die Wand. Er hörte nicht mehr, wie es an der Tür zum Bad klopfte. ~*~*~ Die hatte an die Wand neben der Tür gelehnt und gewartet, doch als er nichts mehr hörte, entschloss er sich zu klopfen. „Kyo?“ Keine Antwort. Die klopfte nochmals, diesmal jedoch etwas lauter. „Kyo? Ist alles in Ordnung…?“ rief Die, legte eine Hand auf die Türklinke, stellte fest, dass der Junge abgeschlossen hatte. „Kyo, mach bitte auf! Kyo!!“ Als er immer noch keine Antwort erhielt, wurde Die nervös. Was sollte er nun machen?? Aus dem Bad war kein Laut zu hören. Die knabberte nervös auf seiner Unterlippe. Plötzlich drang ein leises Wimmern an seine Ohren. Verdammt… „Kyo??“ Die klopfte erneut an die Tür. Erfolglos. Verzweifelt hämmerte Die auf die Tür ein, bevor er ein Stück zurücktrat und dann mit der Schulter immer wieder gegen die Tür rammte. Die Tür knarrte laut, bis das alte Schloss dem Druck nicht mehr standhalten konnte und mit lautem Krachen aus dem Rahmen splitterte. Was er sah ließ sein Herz einen Moment still stehen, bevor es mit doppelter Geschwindigkeit gegen seine Brust hämmerte. Kyo saß hinten im Bad in der Ecke auf dem Boden, hatte seinen Kopf an die Wand gelehnt. An seinem linken Arm lief dunkelrotes Blut auf den Boden. Mit einem Satz schnellte Die auf den bewusstlosen Jungen zu, ergriff ihn an den Schultern. „Verdammt, Kyo!! Was zum Teufel soll das…?“ Die riss ein Handtuch aus dem Schränkchen, legte es auf die blutigen Schnitte, versuchte die Blutung zu stoppen, strich mit dem Handrücken sanft über Kyos Wangen. Er hatte panische Angst. Was wenn Kyo das nicht überleben würde? Was dann? Was sollte er nur ohne ihn machen? Hektisch schüttelte er den Kopf. Nein, Kyo würde nicht sterben. Nach einer Weile hob Die das Handtuch von Kyos Arm, musterte besorgt die Schnitte und stellte beruhigt fest, dass sie nicht so tief waren. Die sah dem noch immer bewusstlosen Jungen traurig ins Gesicht. „Warum, Kyo…? Warum hast du das gemacht…“ Die wischte sich über die Augen, um die Tränen verschwinden zu lassen, die ihm in die Augen getreten waren. Langsam hob er Kyos verletzen Arm an, hauchte kleine Küsse auf die Wunden. „Ich liebe dich Kyo…“ murmelte er leise. „Warum nur…“ Die schniefte leise und machte sich daran, die Schnitte zu verarzten. Vorsichtig desinfizierte er die Wunden und wickelte einen leichten Verband um den Arm. Dann legte er die Klinge zurück in das Kästchen und versteckte es im Schrank. Die seufzte leise auf. Zum Glück war es nicht so schlimm gewesen, wie er zuerst angenommen hatte. Aber dennoch saß ihm der Schreck noch immer in den Knochen. Die biss sich leicht auf die Unterlippe, als er den Verband an Kyos Arm betrachtete. Eigentlich wirkte es durch den Verband noch schlimmer, aber es wäre besser, wenn die Wunden in Ruhe abheilen könnten. Kyos Augenlider zuckten und langsam öffneten sich seine Augen. „… Die…?“ Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Dies Gesicht. Er kniete sich neben Kyo auf den Boden und zog ihn in seine Arme. „Kyo…“ murmelte er erleichtert. „Kyo… endlich bist du wieder wach… Ich… Ich hatte solche Angst um dich…“ Seine vorherige Angst, dem Älteren in die Augen zu sehen war verschwunden und so hob Kyo träge seine Arme, legte sie um Dies Körper. Dabei fiel sein Blick auf dem Verband an seinem Arm und Tränen traten in seine Augen. Am liebsten wäre er davongerannt. Doch er konnte es nicht. Obwohl es falsch war, fühlte er sich zum ersten Mal wirklich geliebt. Obwohl er es nicht verstand, wie Die so jemanden wie ihn mögen konnte. „Es tut mir Leid…“ nuschelte Kyo und schniefte leise. Die löste die Umarmung etwas und sah Kyo traurig in die Augen. „Bitte versprich mir, dass du das nie wieder tust…“ sagte er leise, bevor er seine Lippen sanft auf Kyos legte. Kyo erwiderte den sanften Kuss, nickte, als Die den Kuss wieder löste. „Wenn du bei mir bleibst…“ Die musste leicht lächeln. „Das steht außer Frage… ich habe nicht vor, dich allein zu lassen…“ „Es ist spät… komm, wir gehen schlafen.“ Mit diesen Worten hob Die den Jungen hoch, trug ihn zurück ins Schlafzimmer und legte ihn auf dem Bett ab, legte sich neben ihn. Kyo kuschelte sich sofort eng an Die, schlief vor Erschöpfung schnell ein. Auch Die war ziemlich geschafft und glitt schon bald darauf in einen seichten Halbschlaf. Kyo schmatzte leise im Schlaf, sprach mit flüsternder Stimme die Worte aus, die ihm schon die ganze Zeit auf dem Herzen lagen. „Ich liebe dich… Die…“ ~*~*~*~*~*~ Hallo Leute. Wie man vielleicht merkt sind hier gleich zwei Kapitel zusammengelegt, sodass es etwas länger ist >.<. Das erste Kappi allein war wieder so kurz, ich glaub ihr würdet mich köpfen. Obwohl das eigentlich egal ist, weil ich mich für den Inhalt bestimmt sowieso lynchen werdet... 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