Beautiful Whore von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Nicht weit entfernt vom Club verließ der blonde Junge gerade ein billiges Stundenhotel. Kaum war er draußen angekommen, zündete er sich eine Zigarette an und nahm einen Zug. Seine Hand schloss sich einer der Taschen seines dünnen Mantels um ein paar Geldscheine. Am liebsten hätte er das Geld auf die Straße geschmissen, wenn er daran dachte auf welche Art und Weise er es verdient hatte. Aber würde er das tun, hätte er wieder am nächsten Tag nichts zu essen. Seufzend zog er den Mantel etwas enger um seinen dünnen Körper und trat den Weg zurück an. Zurück an die Straßenkreuzung, an der er jeden Tag aufs Neue auf Freier warten musste. Es war jeden Tag das Gleiche. Doch an diesem Tag war etwas anders. Er hatte wie immer an seinem Stammplatz an der kalten Hauswand gelehnt, als er das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Zwar kam das nicht selten vor, man bedenke seinen Beruf, aber als er aufsah, erblickte er nicht wie erwartet einen schmierigen alten Mann, der ihn gerade musterte und in Erwägung zog, ihn zu kaufen. Nein. Ein Stück von der Wand entfernt an der Fußgängerampel standen zwei Männer und der eine von ihnen hatte ihm direkt in die Augen gesehen. Irgendwie hatte dieser Mann ihn verwirrt. Er hatte sich nicht wie die anderen Passanten, die zufällig vorbeigingen wieder abgewandt, sondern ihn weiterhin direkt angesehen. „Verdammt noch mal, mach dir nichts vor, Kyo…“ sagte er zu sich selbst und schüttelte den Kopf um die Gedanken wieder zu vertreiben. „Ich werde ihn doch… sowieso nicht wieder sehen…“ murmelte er leise. Im nächsten Moment zuckte er auch schon erschrocken zusammen. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, dass er mitten auf der Straße stehen geblieben war. Erst das Hupen eines Autos riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Kyo sah den wütenden Autofahrer nur ausdruckslos an, und ging dann weiter, kam kurz darauf auch wieder an der Straßenkreuzung an. Er lehnte sich wieder an die Wand, ließ sich an ihr auf den Boden rutschen und wartete. Worauf wusste er selbst nicht. Er hatte an diesem Abend kein Interesse an weiteren Freiern, aber nach Hause gehen wollte er trotzdem nicht. Also blieb er einfach noch auf dem Boden sitzen und dachte nach. Allerdings könnte er auch noch an dieser Stelle auf Sayu warten. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. 1:43 Uhr morgens… Also würde sie sicher bald vorbeikommen, wenn sie ihren letzten Stammfreier zeitig wieder losgeworden war. Bei dem Gedanken an Sayu huschte ein Lächeln über Kyos Gesicht. Er hatte ihr wirklich viel zu verdanken, denn ohne Sayu würde er immer noch auf der Straße sitzen. Sayu hatte ihn vor einigen Jahren auf der Straße aufgelesen und zu sich nach Hause gebracht. Seitdem wohnte er bei ihr, und er hatte von ihr alles gelernt, was er zur Ausübung seines… nunja… Berufes brauchte. Sayu hatte ihm nie Vorschriften gemacht und sie war immer für ihn da. Anders als seine Mutter, der er völlig egal zu sein schien. Kyo schüttelte energisch den Kopf. Er wollte nicht mehr darüber nachdenken. Erst als er das klackernde Geräusch von den Absätzen billiger High Heels auf dem Asphalt hörte, blickte er wieder auf. Er kannte die Gangart in und auswendig. Kurz darauf blieb die Frau direkt vor ihm stehen. „Oii~ Kyo-chan… Was machst du denn um die Uhrzeit noch hier?!“ fragte sie und ihre Stimme klang besorgt. „Wir hatten doch ausgemacht, dass du spätestens um Mitternacht zuhause bist…“ Kyo musste unwillkürlich lächeln. Ja, das war Sayu, wie sie leibte und lebte (@_@ alter... das klingt ja scheiße). „Nenn mich nicht –chan…“ murmelte er und stand vom Boden auf. Lächelnd legte Sayu ihm einen Arm um die Schultern und drückte ihn leicht. „Na gut… Aber jetzt kommst du mit nach Hause, ok?“ fragte sie und wandte sich zusammen mit ihrem Schützling zum Gehen. An diesem Abend (>o< oder in dieser Nacht) konnte Kyo einfach nicht einschlafen. Immer wenn er seine Augen schloss sah er sich wieder zu dem Zeitpunkt zurückversetzt, an dem er diesen Mann an der Ampel gesehen hatte. //Wie er wohl heißt…// fragte sich Kyo und drehte sich auf die andere Seite. Und was hatte er wohl vorgehabt? Bestimmt war er auf dem Weg in einen Club gewesen um dort seine Freundin oder sonst wen zu treffen. Beim Gedanken daran, dass dieser Mann vielleicht vergeben war, ja vielleicht sogar verheiratet, zog sich etwas in Kyo zusammen und er schüttelte energisch den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Dann drehte er sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht in seinem Kissen. Dennoch gelang es ihm erst nach einiger Zeit einzuschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)