Unvernunft von Danni (Taito ^.^) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Disclaimer: Moshi moshi. Hier is nu der 2. Teil der Fic. Ganz wie ihr wolltet. ^^ Viel zu sagen gibt's zu dem Teil eigentlich nicht. Es kommt aber ein wenig *GEWALT* (auch gut hervorheben, nich wahr *g*) drin vor, wie ja bereits angekündigt. Außerdem is die Fic immer noch TAITO (für den, der es noch nicht rausgefunden haben sollte) und es kommt noch ein anderes Yaoi-Pärchen dazu. Sage ich aber auch nicht, welches, da es erst ganz am Ende des Teils auftritt. Ansonsten alles wie immer: Digimon gehört Toei blablabla und blablabla keinen Profit blablabla. Wenn ihr die Fic in ein anderes Archiv aufnehmen wollt, fragt mich vorher. Kommentare wie immer an taichi001@aol.com (Animexx und/oder Digimoncity) oder in die Kommentare (Animexx). Viel Spaß beim Lesen. Und eine Bitte: wenn ihr die Geschichte lest, lasst das Nachwort bitte nicht aus. Es ist mir doch sehr wichtig. Vielen vielen Dank. Teil 2 Am nächsten Morgen wachte Taichi schon sehr früh auf. Heute hatte er Fußballtraining und würde vielleicht Yamato sehen. Vor lauter Freude hüpfte er übermütig aus seinem Bett und... stolperte über seine Turnschuhe, welche direkt vor seinem Bett standen. Mit voller Wucht schlug er auf den Teppichboden auf. Langsam richtete er sich wieder auf und rieb sein schmerzendes Kinn. „Mann, wer hat denn diese verfluchten Turnschuhe vor mein Bett gestellt?“ fluchte er. Doch im nächsten Moment wurde ihm bewusst, dass er es selbst war. Ohne noch weiter darüber nachzudenken, ging er zu seinem Kleiderschrank, holte eine kurze Hose und ein T-Shirt heraus und zog sich um. Danach ging er zum Bad und klopfte an die Tür. Keiner antwortete. ‚Hm? Keiner im Bad?` Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte ins Badezimmer. Doch niemand war zu sehen. Also ging er hinein und wusch sich das Gesicht, um endgültig wach zu werden. Als er dann in die Küche kam, um zu frühstücken, war auch dort niemand zu sehen. „Mama? Papa? Kari? Ist keiner zu Hause?“ Dann fiel ihm etwas ein. Seine Eltern wollten, zusammen mit Hikari, zu einer entfernten Verwandten nach Utsunomiya fahren, um dort den Geburtstag der Verwandten zu feiern. Er wollte jedoch nicht mit, weil er sich zu große Sorgen um Yamato machte und noch immer auf einen Anruf Takerus wartete. ‚Sie sind bestimmt noch vor dem Morgengrauen losgefahren. Es sind schon ein paar Kilometer bis Utsunomiya.` Taichi ging zum Kühlschrank, holte die Milch heraus, ging zu einem anderen Schrank, holte dort ein Schälchen heraus, nahm sich einen Löffel aus der Schublade, schnappte sich die Cornflakes, die auf der Ablage standen und ging so bepackt ins Wohnzimmer, ließ dort alles auf den Tisch nieder und setzte sich auf die Couch. Mit einem gekonnten Manöver schüttete er Cornflakes und Milch in das Schälchen und schaltete gleichzeitig den Fernseher an. Gemütlich legte er sich auf die Couch und zappte durch die Programme, während er die Cornflakes in sich hineinschaufelte. ‚Kommt denn nur noch Mist im Fernsehen? Ständig wird alles wiederholt. Langweilig.` Genervt schaltete Taichi den Fernseher wieder aus und schob sich den letzten Löffel Cornflakes in den Mund. Dann packte er sich alle Sachen, die er mitgenommen hatte und ging wieder in die Küche. Die Milch stellte er zurück in den Kühlschrank, die Cornflakes auf die Ablage und das Schälchen mitsamt Löffel in die Spüle. Bevor er seine Sportsachen für das Fußballtraining einpackte, ging Taichi nochmals ins Bad und putzte sich die Zähne. Dann ging er los. ~~~~~~~~~~ Nur ein Junge mit blonden Haaren ist zu sehen. Seine Augen so blau und weit wie das Meer. Jedoch sind sie ausdruckslos. Nichts spiegelt sich in ihnen wider. Nicht einmal der Lebenswille. Langsam und kaum erkennbar hebt und senkt sich der Brustkorb des Jungen. Mit langsamen Schritten bewegt sich der Junge vorwärts und doch scheint er nicht von der Stelle zu kommen. Dann bleibt er abrupt stehen. Langsam dreht er sich um und entdeckt eine vermummte Gestalt. Erschrocken stolpert er ein paar Meter zurück. Die Gestalt bewegt sich nun auf den Jungen zu. In dessen Augen entsteht auf einmal ein Ausdruck der puren Angst. Tränen bilden sich und suchen sich ihren Weg nach draußen. Die Gestalt kommt immer weiter auf den Jungen zu, der zusammengekauert dasitzt und unaufhörlich weint und etwas vor sich hinschluchzt: „Nein, bitte, nicht schon wieder. Bitte, lass mich! Lass mich doch einfach in Ruhe. Ich ertrage es nicht mehr. Hör bitte auf damit.“ Die Gestalt bewegt sich immer weiter auf den Jungen zu. Sie hat ihn schon fast erreicht. Yamato saß schweißgebadet in seinem Bett. ‚Es... es war nur ein Traum. Gott sei Dank. Es wirkte so real. Es schien wirklich so, als ob ich nicht schlafen würde. Als ob diese Gestalt tatsächlich auf mich zugekommen wäre.` Noch etwas geschockt von dem Alptraum schaute Yamato auf seinen Wecker. ‚Oh nein, schon 10 Uhr. Ich muss doch längst beim Fußballtraining sein. Verdammt!` Schnell sprang Yamato aus dem Bett, zog sich an und machte sich im Bad ein wenig frisch. Dann packte er seine Sportsachen und sein Waschzeug in eine Tasche und rannte ohne Frühstück auf dem schnellstmöglichen Weg zum Sportplatz. ~~~~~~~~~~ Als Taichi am Sportplatz der Schule ankam, war die Mannschaft schon mitten im Spiel. Er schaute sich nach Yamato um, konnte ihn aber nicht entdecken. „YAGAMI!“ Taichi schrak herum in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Vor ihm stand sein Trainer und begann mit wutverzerrtem Gesicht herumzuschreien. „Yagami! Warum kommen Sie jetzt erst? Und wo ist eigentlich Ishida? Ist er nicht mit Ihnen gekommen?“ „Nein, Kinoshita-san. Yamato ist nicht mit mir gekommen. A-aber ich weiß auch nicht, ob er überhaupt kommt.“, stotterte Taichi zur Antwort. „Was soll das heißen? Sie müssen doch wissen, was mit Ihrem Freund ist.“ „Nun ja, ähm... wissen Sie ähm... er... er... hat... äh... er hat... hat im Moment sehr viel zu tun und ähm...“ „Hören Sie auf zu stottern Yagami und sagen Sie mir endlich was mit Ishida ist.“ „Also gut. Er hat im Moment sehr viel zu tun wegen den „Teen-Age Wolves“ und ich glaube nicht, dass er kommt.“ „Na also Yagami. Es geht doch.“ Der großgewachsene ältere Mann schlug Taichi leicht auf die Schulter. „Und nun gehen Sie sich endlich umziehen und bringen Sie etwas Leben ins Spiel.“ Taichi nickte dem Mann mit einem gekünstelten Lächeln im Gesicht zustimmend zu und verschwand in der Jungenumkleidekabine. Wenige Minuten später stand er in seinem Trikot auf dem Feld. Allerdings nicht in seiner gewohnten Position als Stürmer, sondern als Torwart. Jedoch konnte er sich nicht auf das Spiel konzentrieren. Er hielt noch immer Ausschau nach Yamato und hoffte, dass dieser doch noch kommen würde. Dadurch achtete er aber nicht auf das Spielgeschehen und bekam somit auch nicht mit, dass ein Spieler mit dem Ball auf ihn zugerannt kam und mit voller Wucht auf das Tor schoss. Der Ball flog mit hoher Geschwindigkeit auf das Tor zu. „Hey Tai! Pass doch auf! Tai, da kommt ein Ball!“ rief einer der Spieler. Taichi richtete seinen Blick geradeaus und sah den Ball direkt auf ihn zukommen. Doch zum Ausweichen war es zu spät. Taichi sackte in sich zusammen, nachdem ihn der Ball mit voller Wucht in der Magengegend erwischt hatte. Sofort kamen seine Mannschaftskameraden auf ihn zugelaufen und schauten, ob er sich verletzt hatte, oder ob er den Ball noch etwas abfangen konnte. Taichi lag scheinbar bewusstlos am Boden. Doch als Shintaro ihn leicht anstupste, rollte Taichi wie tollwütig über den Rasen und schrie vor Schmerz. Gemeinsam schaffte es die Mannschaft ihn zu bändigen und auf ein Krankenbett im Erste-Hilfe-Raum zu tragen. Dort sprach ihn dann der Trainer an. „Taichi, wie geht es Ihnen?“ „Ah... au... aua... es tut... ah... es tut ganz schön weh.“, antwortete Taichi mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Wo waren Sie auch wieder mit ihren Gedanken? Soll ich sie vielleicht nach Hause bringen oder wollen Sie sich von einem Elternteil abholen lassen? Sie sollten sich nämlich hinlegen und die Stelle kühlen, an der der Ball Sie erwischt hat, damit nichts anschwillt.“ Taichi nickte zustimmend und sagte: „Ja, aua... Sie haben recht. Au... Könnten Sie mich wohl fahren, Kinoshita-san? Meine Eltern sind zu einer Bekannten nach Utsunomiya gefahren.“ „Okay, dann kommen Sie. Yuichi! Kommen Sie bitte mit. Sie können mir helfen ihn zu stützen.“ Ein Junge mit roten kurzen Haaren kam herangelaufen. „Ist in Ordnung. Na dann komm mal hoch Tai.“ Mit diesen Worten packten der Trainer und der Junge jeweils einen Arm Taichis und zogen diesen langsam vom Krankenbett herunter, stützten ihn, gingen zum Auto des Trainers, setzten Taichi hinein und fuhren dann zu Taichi nach Hause. Dort angekommen, halfen sie Taichi in die Wohnung und auf sein Bett, holten ihm etwas, womit er seinen Bauch kühlen konnte und ließen ihn dann allein. Ein paar Minuten lag Taichi auf seinem Bett und starrte einfach nur die weiße Decke über sich an. Dann schlief er jedoch ein. ~~~~~~~~~~ Takeru schob den Schlüssel ins Schloss, drehte einmal herum. Die Tür öffnete sich langsam und knarrend. Langsam trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Es war erst gegen 11 Uhr und Yamato war sicher noch beim Fußballtraining, jedoch war Takeru schon früher gekommen, um etwas in der Wohnung seines Bruders und seines Vaters aufzuräumen. Er hängte seine Jacke an den Kleiderständer und wollte gerade damit anfangen abzuwaschen, wurde jedoch durch einen Schrei davon abgehalten. „NEIN! Bitte hör auf! BITTE!“ Takeru erschrak, so kläglich klang die Stimme. Und noch mehr erschrak er, weil es die Stimme seines Bruders war. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Yamato wieder geschlagen wurde, stürmte Takeru in Richtung Zimmer seines Bruders und schlug die Tür auf. Geschockt blieb er auf der Schwelle stehen und beobachtete das Geschehen. Sein Vater, sein eigener Vater, stand im Zimmer, holte gerade mit seiner Faust aus und schlug kurz darauf mit voller Wucht auf Yamato ein. Dieser lag auf dem Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Die Beine angezogen, die Arme um die Beine geschlungen. Ein Auge war angeschwollen und über und über blau. Die Unterlippe des Jungen war aufgeplatzt und das Blut lief über das Gesicht und tropfte auf den Teppich. Einen Moment lang stand Takeru bewegungsunfähig in der Tür und beobachtete fassungslos, wie sein Vater immer wieder auf Yamato einschlug. Nach ein paar weiteren Sekunden konnte Takeru sich aus seiner Starre lösen und stellte sich mit den Worten „Papa, hör auf! Was machst du da? Und was hat Matt gemacht, dass du so auf ihn einschlägst?“ zwischen seinen Bruder und seinen Vater, welcher gerade wieder zum Schlag ausgeholt hatte. Herr Ishida ließ seinen Arm sinken und schrie dann wie ein Verrückter Yamato an. „Na, hast du es ihm noch nicht gesagt? Ich hab gedacht, ihr würdet euch alles erzählen. Dann muss ich es jetzt wohl machen, nicht wahr?“ Yamato erwiderte nichts auf das Gebrüll seines Vaters. Er krümmte sich noch immer auf dem Boden und versuchte seine Tränen zu unterdrücken, was ihm aber nicht gelang. Takeru sah verständnislos zwischen seinem Vater und seinem Bruder hin und her. Dann fragte er seinen Vater: „Nun sag mir endlich den Grund, Papa. Was soll er mir noch nicht gesagt haben?“ „Dann will ich es dir mal erzählen. Aber es wundert mich trotzdem, dass er es dir noch nicht gesagt hat.“ „Nun komm endlich zum Punkt.“, unterbrach Takeru wütend. „Schon gut, reg dich ab, T.K.. Der Grund ist, dein Bruder ist krank.“ Takeru schaute nun noch verwunderter. „Krank? Matt, was hast du? Und wieso schlägst du wegen einer Krankheit auf ihn ein, Papa?“ Yamato versuchte zu antworten, brachte aber nur ein klägliches Husten hervor. Besorgt hockte sich Takeru zu seinem Bruder und half ihm auf sein Bett. „Ganz ruhig, Matt. Ich werde das für dich klären. Keine Angst.“, flüsterte er ihm zu und schob dann seinen tobenden Vater aus Matts Zimmer ins Wohnzimmer. Dort stellte er seinen Vater zur Rede. „Sag mal, was ist nur mit dir los, Papa? Du hast uns sonst auch nicht geschlagen und jetzt schlägst du deinen eigenen Sohn nur weil er krank ist?“ „Damit eins klar ist: ER ist nicht länger mein Sohn. Das hat er sich selbst zu verdanken. Warum hat er sich auch nur diese Krankheit eingefangen?“ Takeru schaute seinen Vater an, als ob er ihn noch nie gesehen hätte und völlig fremd wäre. „Jetzt verstößt du ihn auch noch? Ich glaube du tickst nicht mehr ganz richtig. Und sag mir endlich, was das für eine Krankheit ist!“ „Rede nicht so mit mir! Wenn du weißt, was dein Bruder für eine Krankheit hat, wirst du mich verstehen.“ „Ist ja gut. Dann sag es aber auch endlich.“ „Es wird ein Schock für dich sein. Setz dich lieber.“ „Nein, danke. Das eben war Schock genug. Ich glaube nicht, dass etwas noch schlimmer sein kann.“ „Ich wage mich nicht das Wort auszusprechen, deswegen sage ich es so. Dein Bruder verliebt sich nicht in Mädchen, sondern in Jungen.“ Takeru blieb einen Moment mit offenem Mund stehen und ließ sich dann mit den Worten „Matt ist also schwul.“ auf den Sessel hinter sich plumpsen. „Ich habe dir ja gesagt, dass du dich lieber setzen solltest. Der Schock ist einfach zu groß.“ „Das stimmt wohl. Das ist echt ein Schock.“, gab Takeru nur völlig platt zurück. Ein paar Minuten herrschte Stille zwischen Vater und Sohn. Dann stand Takeru langsam wieder auf und begann zu reden. „Aber weißt du was, Papa?“ „Was denn, mein einziger Sohn?“ Herr Ishida betonte das Wort „einziger“ so ungemein, als ob es heilig wäre. „Dass Matt schwul ist, ist in keinem Fall ein Schock für mich. Eher eine kleine Überraschung, weil ich immer dachte, dass er auf Mädchen stände, da er so viele weibliche Fans hat. Nein, das ist es nicht. Der Schock für mich war, dass du ihn wegen seinem Schwulsein krankenhausreif prügelst.“ Takeru wurde langsam aber stetig lauter. „Was denkst du dir eigentlich dabei? Schwulsein ist keine Krankheit. Es ist völlig normal. Genauso normal wie Heterosein. Nur sind die Homosexuellen eben ein kleiner Teil der Bevölkerung. Und außerdem, macht es Matt zu einem schlechteren Menschen? Hat er sich in irgendeiner Weise verändert? Hat er? Mit Sicherheit nicht. Er ist noch immer der selbe Matt, wie vorher, nur dass er sich in Jungen verliebt. Und weißt du noch was? Wenn du wirklich so denkst, dass Matt nicht mehr dein Sohn ist, dann hast du ab sofort überhaupt keinen Sohn mehr. Nur damit du es weißt. Ich bin auch schwul und stolz darauf. Und wenn du jetzt noch immer nichts verstanden hast, dann tust du mir ehrlich leid, Papa.“ Völlig außer Atem schnappte Takeru nach Luft. Herr Ishida sah ihn aus großen Augen an. „Du... du bist auch...?“ Takeru nickte nur zur Antwort. „Hat er dich doch tatsächlich angesteckt. Na warte!“ Takeru wusste, was das bedeutet. Noch bevor sein Vater überhaupt reagieren konnte, war Takeru schon in Yamatos Zimmer gerannt und hatte die Tür abgeschlossen. Yamato, der noch immer auf seinem Bett lag, starrte Takeru mit großen Augen an. Dieser beachtete ihn jedoch nicht, sondern lehnte gegen die Tür und versuchte sich noch immer von seinem „Vortrag“ zu beruhigen. In dem Moment, als er gerade zu seinem Bruder gehen wollte, hämmerte es an der Tür und Herr Ishida schrie davor herum. „T.K., mach die Tür auf! Er bekommt, was er verdient. Dann suchen wir einen Psychiater und nach ein paar Sitzungen bist du wieder ganz normal.“ Die beiden Brüder erschraken. Mit so etwas hatten beide nicht gerechnet. Takeru fand jedoch seine Sprache wieder und schrie zurück. „Nein, Papa. Ich mache die Tür nicht auf. Ich lasse nicht zu, dass du Yamato noch mal was antust. Und ich werde auch bestimmt nicht zu einem Psychiater gehen. Ich bin nämlich völlig normal. Ich bin weder anormal noch sonst was. Wenn du das immer noch nicht kapierst hast, dann tut es mir leid. Mehr als erklären kann man es nun mal nicht. Und jetzt lass uns bitte in Ruhe.“ ‚Yamato? Hat er mich eben tatsächlich Yamato genannt? Das hat er nur gemacht, wenn er ernst um mich besorgt war. Als er mich das letzte Mal so genannt hat, wollte ich von zu Hause abhauen, weil ich die Streitereien zwischen Mama und Papa nicht mehr ausgehalten hab. Und er hatte Angst, ich könnte vielleicht spurlos verschwinden oder entführt werden.` Erst jetzt bemerkte Yamato, dass sein Bruder zu ihm auf das Bett gekrabbelt war, seinen Kopf auf Yamatos Brust gelegt hatte und hemmungslos weinte. Vor der Tür tobte Herr Ishida noch immer, doch die beiden ignorierten ihn einfach. „T.K....“ Yamato brachte es nur leise und unter Schmerzen hervor. Der Jüngere hob seinen Kopf und schaute mit verweinten Augen zu seinem Bruder. ‚Ich muss stark sein. Ich darf nicht auch noch weinen. Dann hört T.K. nicht mehr auf.` Yamato setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und meinte: „Takeru... wir... bekommen... das... schon... wieder... hin. Glaub mir.“ „Und... und was ist mit Papa?“ Yamato zuckte zusammen, als er daran erinnert wurde, wer ihm diese Wunden zugefügt hatte. „Ich... ich... weiß... es... nicht. Hat... er... dich... auch... geschlagen?“ Takeru schüttelte verneinend den Kopf. „Das... ist... gut.“ „Ich werde Mama anrufen. Sie kann uns hier wegbringen. Kann ich dein Handy haben?“ Yamato zeigte so gut es ging mit einem Arm auf eine Schreibtischschublade. „Danke Yamato.“ Takeru holte das Handy aus der Schublade und wählte die Nummer ihrer Mutter. Es klingelte. Jemand hob ab. „Hallo, Takaishi Natsuko. Wer ist dort?“ „Mama, ich bin’s, T.K..“ „Hallo T.K.. Warum rufst du an?“ „Kannst du bitte ganz schnell zu Papa und Yamato kommen? Es ist wirklich dringend.“ „Klar kann ich. Aber was ist denn los? Du hörst dich so besorgt an.“ „Das erklär ich dir dann. Komm nur bitte ganz schnell her.“ „Ist in Ordnung. Bin gleich da.“ „Bring bitte was zum Kühlen mit.“ „Okay.“ „Ach und Mama...“ „Ja?“ „Danke.“ „Mach ich doch gerne. Bis gleich.“ „Bis gleich.“ Takeru legte auf. „Sie ist gleich da, Yamato. Soll ich dir ein paar Klamotten einpacken?“ Yamato nickte schwach. Takeru packte also ein paar Klamotten von Yamato in eine Tasche, welche er dann auf den Schreibtischstuhl stellte. In dem Moment ertönte die Türklingel. „Das ist sie bestimmt schon. Komm, ich helfe dir auf die Beine Yamato.“ Takeru setzte sich neben seinen Bruder aufs Bett, legte einen Arm um ihn und stützte ihn vorsichtig beim Aufstehen. Unterdessen öffnete Herr Ishida die Haustür und sah seine Ex-Frau davorstehen. „Was machst du denn hier?“ fragte er sie unfreundlich. „Was ist das denn für eine Begrüßung? T.K. hat mich angerufen und gesagt, ich sollte schnell herkommen.“, erwiderte sie. „Wieso denn das? Es ist doch nichts passiert.“ In dem Moment öffnete sich Yamatos Zimmertür und Yamato kam, gestützt von Takeru, herausgehumpelt. Herr Ishida drehte sich erschrocken um. „Oh mein Gott, Matt. Was ist denn mit dir passiert?“ Natsuko lief zu ihren beiden Söhnen. „Das erzähl ich dir gleich. Lass uns erst mal fahren. In Matts Zimmer steht noch eine Tasche. Nimmst du die bitte mit?“ antwortete Takeru für Yamato. „Ja, mach ich.“ Natsuko nahm die Tasche aus Yamatos Zimmer, dann gingen sie zum Auto. Herr Ishida blieb in der Wohnung zurück. Natsuko warf die Tasche schnell in den Kofferraum des Wagens und half dann Takeru Yamato ins Auto zu setzen, besser gesagt auf die Rücksitze zu legen. Dann stiegen sie und Takeru ebenfalls ein und fuhren Richtung Wohnung der Takaishis. Während der Fahrt fragte Natsuko die beiden aus. „Jetzt sagt doch mal, was passiert ist. Warum sollte ich so schnell kommen? Papa war doch da.“ „Gerade deshalb ja.“, sagte Takeru zur Antwort. Natsuko verstand nicht. „Yamato, willst du es ihr selber sagen?“ Der Angesprochene nickte schwach. „Was soll er mir denn sagen?“ „Warte es ab, Mama.“ „Papa, war es, der... mich so... zugerichtet hat.“ „Was? Das war Papa? Aber wieso hat er das gemacht? Ihr habt euch immer so gut verstanden.“, unterbrach Natsuko ihren Sohn. „Ja, aber... ich war... noch nicht fertig.“ Das Reden fiel Yamato hörbar schwer. Trotzdem erzählte er tapfer weiter. „Vor ein paar Wochen... hab ich ihm gesagt... dass ich mich... verliebt hätte. Er wollte wissen... ob... er das Mädchen kenne. Dann habe ich... ihm gesagt...“ Yamato machte eine Pause. Er war sich nicht sicher, ob er es erzählen sollte. Takeru bemerkte das und munterte ihn auf. „Du kannst es ruhig sagen. Mama wird nichts sagen.“ „Was werde ich nicht sagen?“ Natsuko verstand nicht. „Na ja... ich habe... ihm gesagt... dass es... kein Mädchen... sondern... ein Junge wäre. Da hat... er mich zum... ersten Mal... geschlagen.“ „Oh.“, war Natsukos erster Kommentar. Dann sagte sie allerdings noch: „Schade eigentlich. Nun werde ich doch keine Oma.“ Sie fing laut an zu lachen. Takeru stieg in das Lachen ein. Doch kurz darauf verging den beiden das Lachen wieder. „Hast... du Mama... schon gesagt... dass...“ Weiter kam Yamato nicht, denn er wurde von Takeru unterbrochen. „Ja, sie weiß es schon seit ein paar Monaten.“ „Und was... ist mit... Kari?“ „Sie weiß es auch. Ich hätte mit ihr sowieso nur gut befreundet sein können. Sie sieht das genauso. Von daher ist alles gut.“ „Das... freut... mich... für dich.“ „Darf ich fragen, wer dein Angebeteter ist?“ „Aber nur... wenn du... mir... dann auch... sagst...“ „Klar, mach ich.“ „So Jungs, wir sind da.“, unterbrach Natsuko die beiden Blondschöpfe in ihrem Gespräch. Sie und Takeru stiegen aus und halfen Yamato aus dem Auto. „Dann mal ab zum Aufzug.“, sagte sie dann. Die beiden Jungen unterhielten sich weiter. „Nun sag schon. Wer ist es?“ fragte Takeru ungeduldig. „Nicht so... ungeduldig, Kleiner. Es ist jemand, den du sehr gut kennst.“ Takeru grinste über das ganze Gesicht. „Lass mich raten. Es ist Tai.“ „Woher...“ „Tja, du bist wie ein offenes Buch.“ Die drei stiegen in den Aufzug ein, der sich sofort auf den Weg in den 3. Stock machte. „Und jetzt... bist du dran.“ „Rat mal. Du kommst bestimmt drauf.“ „Hm, es ist... bestimmt jemand... den ich... kenne. Jemand den... du sehr... gut kennst. Ken oder Davis?“ Die Aufzugtüren öffneten sich und die drei traten heraus. „DAVIS!“ schrie Takeru plötzlich. Yamato erschrak. „Ist ja... gut. Du musst... nicht gleich... schreien.“ „Oh, entschuldige. Aber da vorne ist er.“ Yamato blickte auf und sah Daisuke vor der Tür der Takaishis stehen. „T.K.! Da bist du ja endlich. Hab schon gedacht du würdest gar nicht mehr kommen.“, schrie Daisuke zurück. Dann bemerkte er Yamato. „Matt, was haben sie denn mit dir gemacht?“ Er kam auf die beiden zugelaufen, um Takeru zu helfen. Vorher wollte er Takeru aber noch einen Begrüßungskuss auf die Wange drücken, erinnerte sich dann aber wieder an Yamato und ließ von seinem Gedanken wieder ab. Gemeinsam stützten sie nun Yamato und gingen zur Haustür, welche von Natsuko aufgeschlossen wurde. „Ich erzähle dir gleich, was mit Matt passiert ist. Vorher möchte ich aber noch einen Kuss haben.“, forderte Takeru. Sie setzten Yamato auf die Couch im Wohnzimmer. Daisuke schaute zuerst Yamato an und wandte sich dann mit einem fragenden Blick an Takeru. „Ist schon okay. Matt weiß, dass wir zusammen sind.“ Mit diesen Worten drückte Takeru Daisuke einen Kuss auf den Mund. Dann erzählte er ihm die gesamte Geschichte, die dieser nur mit einem „Wow, ist ja unglaublich.“ kommentierte. Gemeinsam halfen sie Yamato nun wieder hoch und legten ihn in Takerus Bett, damit dieser sich ausruhen konnte. Kurz nachdem die beiden das Zimmer verlassen hatten, schlief Yamato auch sofort ein. Fortsetzung folgt... Nachwort: Tja, es ist wirklich ein ernstes Thema. Schwulen- bzw. im allgemeineren Sinn Homosexuellenfeindlichkeit und tätliche Übergriffe auf diese Gruppe. (Obwohl ich immer nur von Übergriffen auf Schwule höre.) Es gibt halt immer noch Menschen, die denken, dass Schwule krank seien und kuriert werden müssten. Menschen, die dann auch einfach zuschlagen, wenn sie Schwule sehen, ohne darüber nachzudenken, warum sie es eigentlich tun. Leider auch noch in Familien, wo (meistens) die Väter dann zuschlagen und ihren Sohn nicht mehr anerkennen. Und leider gibt es auch viel zu wenige Leute, die Zivilcourage zeigen und einem Betroffenen helfen, anstatt mal kurz zu gucken und dann einfach weiterzugehen. Dabei sind Schwule auch Menschen. Genau wie Heteros. Auch Behinderte werden mittlerweile anerkannt, werden als Menschen angesehen (jedenfalls in Deutschland). Wieso dann dieser Schwulenhass noch so weit verbreitet ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Was ist schlimm daran, als Mann bzw. Junge einen anderen Mann bzw. Jungen zu lieben? Wer sagt uns überhaupt, dass die Liebe zwischen Mann und Frau "normal" ist? Es kann genauso gut sein, dass die Natur die Homosexualität vorgesehen hat und nur durch den benötigten Nachwuchs die Heterosexualität entstanden ist, weil es zwischen Mann und Mann bzw. Frau und Frau nicht funktioniert. Ich will hier jetzt aber auch nicht philosophieren. Fakt ist, dass es diese Feindlichkeit gegenüber den Homosexuellen, wie gesagt besonders den Schwulen gegenüber, gibt und diese in nächster Zeit wohl auch nicht vergehen werden. Wie immer zum Leidwesen der Opfer. Aber wenn ihr diese Geschichte gelesen habt - ich weiß leider nicht, wie viele sie lesen werden, und auf die Anzahl der Hits kann man sich ja auch nicht verlassen - zeigt es doch ein gewisses Verständnis gegenüber den "Opfern". Und damit beweist ihr auch, dass ihr so etwas nie machen würdet (das hoffe ich doch) und auch niemanden dazu erziehen würdet, so zu handeln und vielleicht zeigt es auch, dass ihr Mut zeigt und dazwischen geht, wenn ihr seht das Homosexuelle oder auch Heteros wegen was auch immer verprügelt werden. Gemeinsam sind wir nämlich stark und können uns gegen die anderen aufbäumen, um was auch immer es gehen mag. Wenn ihr jetzt bis hierher gekommen seid, dann möchte ich euch noch mal von ganzem Herzen danken, dass ihr euch das "angetan" habt. Ich weiß, es ist schwer so viel am Stück zu lesen, aber wenn ihr seht, dass es eine längere Geschichte ist, speichert sie euch einfach. Dann könnt ihr sie euch in Ruhe durchlesen und steht nicht unter Zeitdruck, weil die Internetkosten zu hoch werden oder was auch immer. Des weiteren: Ja, es gibt noch weitere Teile. Der dritte Teil müsste eigentlich auch schon online sein und am vierten bin ich am Arbeiten. Allerdings veröffentliche ich den nur, wenn ich auch n paar Kommentare bekomme. Also: Schreibt fleißig!!! ^^ Ach so: Falls ihr jetzt denkt, ich hätte irgendwas gegen Ishida-san, dann liegt ihr falsch. Ich hatte die Idee, dass ein Vater seinen Sohn wegen Homosexualität schlägt. Da hatte ich die Auswahl zwischen Yagami-san und Ishida-san. Dass ich mich letztendlich für Ishida-san entschieden hab, lag NICHT daran, dass ich ihn nicht leiden könnte. Nein, im Gegenteil. Ich halte ihn für einen sehr guten Vater, aber da Yama nun mal sehr verschlossen ist und kaum über Sachen spricht, habe ich mich für ihn und seinen Vater entschieden. Danke fürs Zuhören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)