Star Wars vs. Pretty Woman
Fast wie ein Date
Fandom: Gazette
Pairing: Ruki x Reita
Wunsch by: TakamiYuYu
“Star Wars!”
“Nie im Leben!”
„Star-Wars!!“
„Nein!“
„Verdammt Ruki!“
So ging das schon eine halbe Stunde.
Dabei war das Problem folgendes:
Reita hatte mehr aus Jux an einem Gewinnspiel in der Zeitung teilgenommen und wieder aller Erwartungen zwei Eintrittskarten fürs Kino in dem Film seiner Wahl gewonnen.
Das Reita seinen besten Freund Ruki mitnehmen würde, war eigentlich klar gewesen, aber sie konnten sich einfach nicht auf einen Film einigen.
Während Reita unbedingt eine Neuauflage von Star Wars sehen wollte, wollte Ruki alles
–außer- diesen sehen.
„Komm schon! Was hast du gegen Star Wars?“
„Der Film ist so... lächerlich!“
Reita schnaubte abfällig, ließ seinen Blick durch Rukis Wohnung streifen und blieb an einem Filmposter hängen.
„Aber Pretty Woman nicht, ja?“
Ruki wurde rot und fauchte:
„Das ist noch von meiner Schwester! Du weißt genau, dass sie hier gewohnt hat.
„Klar, doch. Genau wie ihre Barbie Sammlung, das Puzzle von My little pony, das Shirt von...“
„Jaja. Ist ja gut... Genau das ist alles von ihr!“
Reita hob nur eine Augenbraue in die Höhe, die nur allzu deutlich klarmachte, was er von der Sache hielt.
Aber gut.
„Jedenfalls gehen wir in diesen Film.“
Ruki stöhnte entnervt, boxte seinen Freund in die Seite.
„Das tust du nur, um mich zu quälen.“
„Richtig. Wozu sind denn sonst Freunde da?“
Sie grinsten sich wie zwei Raubfische an.
Somit war es beschlossene Sache.
Auf zu Star Wars!
Bäume rasten vorbei, Autos rasten vorbei, Ruki blinzelte kurz.
Heute war der Tag an dem sie sich zum Kino verabredet hatten und Reita hatte ihn vor einer halben Stunde abgeholt.
Jetzt saß er neben ihm im Auto und wartete das sie das recht weit entfernte Kino erreichten.
„Du hättest echt gucken sollen für welches Kino dein Wettbewerb galt... Immerhin ließt du keine lokale Zeitung...“
Reita brummte nur ungnädig, starrte auf die Straße und wippte leicht zum Takt der Musik.
„Macht doch nichts, haben wir mehr Zeit.“
„Zeit? Die haben wir doch immer.“, murmelte Ruki verständnislos und verfluchte sich an diesem Abend schon zum hundertsten mal, dass er für dem Film letztendlich doch zugestimmt hatte.
Reita schwieg kurz und seufzte leise.
„Sei nicht so. Ich gebe nachher auch einen aus.“
Rukis Gesicht erhellte sich.
„Na gut, auf dein Wort!“
Er wuschelte Ruki durch die Haare und konzentrierte sich wieder aufs Fahren, zumindest ankommen, wollte er lebend.
Nach einer weiteren Weile waren sie endlich da.
Es schien nur ein sehr kleines Kino zu sein, dafür aber gut besucht und Reita hatte arge Probleme einen Parkplatz zu finden.
Er schmiss Ruki unterwegs raus und meinte er solle ihre Karten abholen- und Filmwechsel sei zwecklos, er hatte das vorher telefonisch abgesichert.
„Blödarsch...“ knurrte der Kleinere und stapfte über den Parkplatz Richtung Eingang.
Der Bassist hatte ihn noch im Rückspiegel beobachtet und seufzte nun leise, während er seine Jagd fortsetzte und dann doch einen Parkplatz fand, für den er aber locker fünf Minuten zurück laufen musste.
Er fand es schade das Ruki heute so abweisend zu ihm war, aber vielleicht hätte er selber nachgeben sollen und sich mit einem von Rukis Vorschlägen anfreunden sollen?
Sein Blick fiel auf das Vorschauplakat für die nächste Superschnulze.
Nein hätte er nicht.
Star Wars war ein guter Film – basta.
Nach kurzem Suchen fanden sich die Beiden wieder und Ruki hielt sich merkwürdig dicht an Reitas Seite und sah ihn immer wieder mit glitzernden Augen an, klammerte sich an seinen Arm, das die anderen Kinobesucher schon komisch guckten.
„Was ist los?“
„Reirei...“, murmelte Ruki und setzte sein unschuldigstes Lächeln auf.
„Was willst du? Der Film wird nicht...“
Da schnitt Ruki ihm das Wort ab und quiekte vor Begeisterung:
„POPKORN!“
Reita verdrehte die Augen. Das war doch wohl...
Seufzend nickte er und steuerte die Kariesabteilung an, nahm nebenbei zur Kenntnis, dass Ruki immer noch an seinen Arm klammerte und irgendwie nicht den Anschein machte sich lösen zu wollen.
Die Frau am Stand beäugte sie seltsam, als Reita zwei monströse Becher Popkorn kaufte, wenn schon, denn schon, und dazu noch einen Jumbobecher Cola dazunahm.
„Danke...“, murmelte der kleine glücklich und umklammerte nun sein Popkorn, während Reita den Rest trug.
„Guck mal auf das Ticket wo wir hinmüssen, ja?“
Ruki tat wie befohlen und sah nach oben.
„Die Treppe hoch in das zweite Kino.“
„Na gut.“
Doch als sie die Treppe nahmen passierte das einzig Unvermeidliche.
Ruki rutschte auf der obersten Stufe ab und hatte riesiges Glück das Reita direkt hinter ihm ging, somit seinen Sturz abfing und gerade noch das Gleichgewicht halten konnte, sonst hätte man sie wohl beide ins Krankenhaus liefern können.
Das lief zwar gut, nur hatte Ruki in seinem Schockmoment das Popkorn fallen lassen und sich stattdessen an Reita geklammert. Nun lag das klebrige Zeug auf der ganzen Treppe verteilt und das Kinopersonal stand schon bereit die Sauerei zu bereinigen.
Ruki starrten entsetzt gen Boden und dann hoch zu Reita, dessen Gesicht noch immer kalkweiß war und ihn mit zittrigen Händen dazu antrieb endlich in den Saal zu gehen.
„Aber mein Popkorn!“
Wortlos setzte sich Reita hin und kaum das Ruki endlich auch platz nahm, hatte er ihm sein Popkorn auf den Schoß gedrückt.
„Da, nimm halt meins.“
Ruki starrte erst das Popkorn, dann ihn an und öffnete den Mund um etwas zu sagen, überlegte es sich doch anders und wirbelte herum und gab Reita einen schnellen Kuss auf die Wange.
„Danke, Alter...“, murmelte er leise und starrte genau wie dieser auf die Leinwand, bemerkten so nicht, wie rot der jeweils andere geworden war.
Endlich – die Vorschau war vorbei und es war nur noch eine Frage der Zeit bis Rukis verhasster Film anfing.
Als die Titelmelodie ertönte breitete sich pure Begeisterung in dem recht vollen Kinosaal aus und nur Ruki sank immer tiefer in seinen Sitz und versuchte sich mit Popkorn zu ersticken.
„Komm schon... ist’s so schlimm?“, fragte Reita mit wenig Mitgefühl und grinste übers ganze Gesicht.
„Ach geh weg...“, schnarrte der Sänger und klaute Reita die Cola.
Der Andere lachte leise und beobachtete weiter den Film.
Während Reita das Geschehen des Filmes beobachtete, musterte Ruki die ganze Zeit sein Gesicht, nahm jede Regung darauf wahr und fand das viel besser als den schwachsinnigen Film, den er schon gesehen hatte als er Zwölf war.
Wie lange der Film schon lief konnte er nicht sagen, zwischen den Kämpfen und komplizierter Handlung hatte er völlig die Orientierung verloren.
Reita sah ihn plötzlich von der Seite her an und fragte leise:
„Alles okay?“
Ruki zuckte zusammen und sah hastig auf die Leinwand und brauchte einen Moment um zu verstehen, was er da eigentlich sah.
„Ja... Alles bestens.“
Reita schwieg und musterte ihn prüfend, ergriff plötzlich ohne Vorwarnung seine Hand und errötete heftig, sah deswegen eilig wieder zur Leinwand.
Alles oder nichts.
Ein kurzer Versuch.
Ruki ging darauf ein und erwiderte den Druck der Hand und Reita bemerkte nur zu deutlich, dass ihre beiden Hände zitterten und leicht schwitzig waren, trotzdem war es ein schönes Gefühl.
Durch diese Aktion hatte Reita geschafft, dass sich Ruki NOCH weniger auf den Film konzentrieren konnte, sondern nur immer wieder verstohlen auf seine Hand starrte, als gehöre sie nicht zu seinem Körper.
„Rei...?“
Ohne zu zögern antwortete Reita sofort.
„Hm?“
„Ehm...“, er sah wieder zu ihren Händen, die sich auf keinen Fall lösen wollten.
„Stört dich das?“, Reita sah ihn nicht direkt an.
„Nein! Nein, keineswegs... Ich will nur wissen, warum...?“
Der Blonde lächelte, grinste fast und flüsterte:
„Ist das wichtig?“
„Vielleicht...?“
Ruki wagte ja nicht zu hoffen.
Reita war sein bester Freund... Mädchen hielten Händchen, ohne das dies zwangsläufig irgendwas bedeuten musste. Aber Jungs doch nicht...?
„Es fühlt sich richtig an.“
Ruki schwieg, versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen, der ihn bis zum Hals schlug.
Neues Spiel, neues Glück? Ruki fielen viele Dinge ein, die gerade dazu passten.
„R... Rei?“
Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Knall, im Film war irgendwas explodiert und ließ sie, die mehr oder weniger unvorbereiteten, schreckhaft zusammenfahren und sich klar werden, dass um sie alles voller Menschen war.
Schnell rutschten sie wieder in ihren Sitz und Ruki versank etwas tiefer vor Scham.
Was zur Hölle war los mit ihm? Er schmachtete Reita doch sonst nicht so an und hatte sich unter Kontrolle.
Schweigend sahen sie den Film zuende, diesmal ohne weitere Zwischenfälle, doch wenn sich Ruki nicht täuschte, dann bekam Reita ebenso wenig von dem Film mit, wie er selbst.
Ebenso schweigend verließen sie den Film, quetschten sich an der Masse vorbei und nach fünfminütigen Fußweg waren sie wieder bei Reitas Auto.
Der Bassist räusperte sich, wartete bis Ruki auch eingestiegen war und startete den Motor.
„Gehen wir noch was essen?“
Ruki nickte leicht.
„Burger?“
„Burger.“
Jetzt grinsten sie sich wieder an und als Reita das Radio anschaltete, war es ein bisschen wie immer.
Reita sah sich um.
„Wenn du was siehst, dann schrei. Ich kenn mich hier kein Stück aus...“
Ruki nickte und starrte angestrengt aus dem Fenster, stellte fest das es immer dunkler wurde und sich fast schwarze Wolken am Himmel türmten.
„Och ne! Das sieht nach Regen aus...“, er lag nicht ganz falsch, allerdings handelte es sich um ein Sommergewitter, das nur wenige Momente, nachdem er seine Vermutung ausgesprochen hatte, über sie hereinbrach.
Reita fluchte und drosselte die Geschwindigkeit, denn der plötzlich hereinbrechende Regen machte es nahezu unmöglich die Straße zu erkennen.
„DA!“, schrie Ruki aufgeregt und deutete freudig auf das Ende der Straße, wo man ein gelbes Logo erahnen konnte.
„Meinst du?“
„Rei! Ich lebe da praktisch, ich RIECHE die Burger bereits.
„Spinner.“, lächelte Reita sanft und wuschelte ihm durch die Haare.
Er setzte also den Blinker und fuhr auf den Parkplatz des Fastfood-Restaurants.
Zumindest war das der Plan, aber wie es schien hatte halb Japan diesen Plan.
„Ru? Ich denke nicht, dass wir einen Parkplatz kriegen...“
„Dann fahr zum Schalter und wir parken irgendwo anders.“
Reita starrte den Regen an, der immer noch heftig gegen die Scheibe prasselte.
„Ok, lass uns das machen.“
Gesagt getan und wenig später lächelte Ruki wie ein Kind an Weihnachten und hatte Unmengen ungesundes auf seinem Schoß.
„Wehe, du fängst ohne mich an...“, grollte sein Freund und bog gerade in einen Feldweg ein.
„Was machst du? Verschleppst du mich jetzt?“
„Auch wenn die Idee reizvoll ist, eigentlich wollte ich am Waldrand parken und hoffen das die Bäume den Regen etwas abfangen.
Plötzlich zeriss ein greller Blitz den Himmel und es donnerte kurz darauf ohrenbetäubend.
„Scheiß Wetter.“, seufzten sie beide unisono und grinsten sich dann wieder an.
„Halt hier.“, meinte Ruki und Reita nickte stumm, hielt den Wagen.
Tatsächlich prasselte hier unter den Bäumen der Regen nicht mehr ganz so heftig auf das Dach, aber das Gewitter tobte nun erst richtig los.
Der Bassist sah zu Ruki.
„Angst?“
„Von wegen! Setzen wir uns nach hinten?“
Das war schließlich nichts ungewöhnliches, früher waren sie oft zusammen weggefahren und hatten dann hinten im Auto übernachtet.
Also kletterten sie auf den Rücksitz, Reita reichte ihm das Essen und schlang eine Decke um sie, die eigentlich immer im Auto rumlag.
„Das es abkühlt, obwohl wir noch Sommer haben...“
„Sei froh, dass du die Decke nie rausnimmst...“
Sie begannen zu Essen und genossen die Ruhe, die zwischen ihnen eingekehrt war.
Ruki lehnte sich plötzlich etwas gegen Reitas Schulter und schloss die Augen.
„Müde?“, fragte der Altere leise, doch bekam ein Kopfschütteln als Antwort.
„Nein... Lass mich nur einen Moment so...“
Vorsichtiges Nicken.
Nach einer Weile wurde Reita mutiger, legte behutsam einen Arm um Rukis Schulter.
„Der Tag heute war wirklich schön...“
„Hmh...“, murmelte der Sänger zustimmend.
„Fast wie ein...“
„...Date?“
Ruki öffnete die Augen und sah ihn an, grinste leicht.
„Oder etwa nicht?“
Reita nickte, drückte ihn etwas mehr an sich.
Ruki sah seine Chance gekommen, drehte sich in Reitas halber Umarmung und küsste ihn fast schüchtern auf die Lippen.
„Ru...?“
„’Tschuldige...“
Reita schüttelte nur den Kopf und drückte seine Lippen nun auch auf Rukis, dessen Augen sich fast automatisch schlossen und er Reita beinahe verzweifelnd fest umarmte.
In Reitas Hirn ratterte es.
Was taten sie da? Seit wann war er so...? Und seit wann war Ruki so?
Gegen aller Vernunft und Unsicherheit entschloss er sich dazu diese Gedanken nach ganz hinten zu stellen und erwiderte den etwas unbeholfenen Kuss sanft.
Von einem Moment auf den Nächsten riss sich der Sänger dann plötzlich los, als hätte er sich verbrannt und wurde schrecklich rot.
„E... Es tut mir leid!“, murmelte er senkte seinen Kopf.
„Was tut dir leid?“, fragte Reita daraufhin und hob eine Augenbraue.
„Naja... Ich konnte mich nicht beherrschen...“
Kurzerhand zog ihn der Bassist wieder an sich.
„So ein Blödsinn. Ich hätte mich schon beschwert, wenn es mir was ausgemacht hätte.“
„Ehrlich?“
„Ganz ehrlich.“
Erleichtert seufzend sank Ruki nun gegen seine Brust und ließ sich leicht kraulen.
„Na gut...“
Reita lachte leise und zwinkerte ihm zu.
„Ich wusste gar nicht, dass du kuschelst.“
„Du doch auch nicht.“
„Stimmt.“, sie grinsten und blieben so.
Eigentlich war es beiden klar, welches Gefühl sich in ihnen ausgebreitet hatte.
Und beide wussten, dass es dem anderen genauso ging.
Und trotzdem, oder gerade deshalb, nutzten sie jetzt jeden Moment aus den sie zusammen so verbringen konnten.
Ruki hatte Reita erneut geküsst und nachdem sie sich nach einer geschätzten Ewigkeit trennten, murmelte Ruki verlegen:
„Ich hab dich lieb.“
Reita lächelte leicht und erwiderte:
„Ich dich auch und noch viel mehr.“
Ende
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