Gegen die Götter von Felicity ================================================================================ Kapitel 4: Reißzahn gegen Frost ------------------------------- Ein Rabe flog quer über das Feld, das gerade noch einmal kontrolliert wurde, und landete auf der Armlehne zwischen Thrud und Sasuke. Letzterer warf dem Tier einen wenig begeisterten Blick zu, während Thrud ihm sanft über den Kopf fuhr und sich den Zettel geben ließ, den der Vogel im Schnabel hielt. Das schwarze Tier setzte sich daraufhin friedlich auf ihre Schulter. „Briefraben?“, fragte Kakashi überrascht. Thrud schüttelte lachend den Kopf. „Nein, das ist Munin, er gehört meinem Großvater.“ Dann entfaltete sie den Brief und überflog ihn schnell. Naruto beugte sich neugierig zu ihr herüber, wurde aber enttäuscht. Darauf waren nur alle möglichen Arten von sich überkreuzenden Strichen zu sehen. „Was ist das? Eine Art Geheimcode?“ „Wenn es einer wäre, würde sie es dir bestimmt nicht verraten, Volltrottel.“, zischte Sasuke und Naruto verzog das Gesicht. Thrud wollte keinen erneuten Konflikt und hob beschwichtigend die Hände, während sie das Papier an ihren Cousin weitergab. „Das sind Runen, unsere ganz normale Schrift.“ „Das soll eine Schrift sein? Muss man da draufschielen, damit Buchstaben entstehen, oder was?“, fragte Naruto, riss Forseti das Blatt aus den Fingern und versuchte zur Belustigung der beiden Gäste doch allen Ernstes schief darauf zu sehen. „Nein, das macht auch nicht mehr Sinn…“, murmelte er schließlich und gab Forseti achtlos das Blatt zurück. Der erklärte seelenruhig: „Runen sind eine Alphabetschrift, es gibt eine beinahe 1:1 Übertragung aus dem lateinischen Alphabet. Wir schreiben schon seit Ewigkeiten damit.“ „Mit ein paar Strichen?!“ „Wenn du mal genau darüber nachdenkst besteht jede Art von Schrift irgendwie aus Strichen, Naruto.“, bemerkte Kakashi. „Ich zeig’s dir.“, bot Thrud an, woraufhin Naruto nickte. Forseti gab ihr den Zettel und kramte aus seiner Tasche einen Stift. Dann malte Thrud einige Linien auf die Rückseite und hielt sie dem neugierigen Ninja hin. „Und was heißt das jetzt?“ Thrud lachte. „Das ist dein Name.“ „Cool! Mein Name in Rumnen.“ „Runen, ohne m.“, korrigierte Forseti lächelnd, doch Naruto schien ihn überhaupt nicht zu hören. „Ähm, ja…“, setzte Thrud mit einem verwunderten Blick auf den Blondschopf zu ihrer Linken an, „Also, was ich eigentlich sagen wollte, mein Großvater möchte euch morgen Abend einladen. Zu einer kleinen Feier auf Skidbladnir, wenn ihr Lust habt natürlich.“ „Schüttelbier?“, Naruto blickte verwirrt auf. „Klingt nicht gerade jugendfrei.“ „Meint er das jetzt ernst?“, flüsterte Thrud zu Sasuke gebeugt. „Ich fürchte schon.“, antwortete der mit ausdruckslosem Gesicht. Die Rothaarige tauschte einen schnellen Blick mit ihrem Cousin, der seufzend nickte. „Skidbladnir ist der Name eines Schiffes.“, meinte er kurz angebunden und legte den Kopf in die Hand. „Wir kommen natürlich gerne.“, versicherte Kakashi und man konnte sein Grinsen deutlich unter dem Stoff erkennen. „Ich ni...“, widersprach Sasuke, doch der Blick seines Lehrers ließ ihn augenblicklich verstummen. Er hatte definitiv besseres zu tun, als auf eine Party zu gehen, außerdem hasste er feiernde Menschenmassen. Trotzdem, die unverhohlene Morddrohung in Kakashis Auge ließ ihn seine Wahl noch mal überdenken, vielleicht war die Feier doch das kleinere Übel… Munin krähte leise auf Thruds Schulter, die lächelnd nickte. „Du hast es ja gehört.“ Und der Rabe stieß sich sanft ab und flog erneut schräg über den sandigen Platz. „Wir fahren nun mit Kampf Nummer vier fort.“, erklang Odins Stimme wie auf Kommando. „Ich bitte nun Kiba Inuzuka und Uller in die Arena.“ Kiba sprang mit einem schnellen Satz in die Arena, gefolgt von… „Ein Hund? Oh, wie süß, ich möchte den streicheln!“, rief Thrud begeistert und hing quasi im nächsten Moment am Geländer. Ein Räuspern von Forseti brachte sie allerdings ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie spielte wieder mit ihren Haaren und huschte eiligst auf ihren Platz zurück. „… also, nach dem Turnier, meine ich natürlich…“, murmelte sie leise. „Macht der Hund auch mit?“, fragte Forseti in der Zwischenzeit und versuchte erfolglos den peinlichen Auftritt seiner Cousine zu übergehen. „Ja, Kiba kämpft nie ohne Akamaru.“, erklärte Sakura. Kiba sah sich bereits seinem Gegner gegenüber. Uller stand lässig zwei Meter vor ihm und lächelte. In seiner Hand trug er einen Langbogen und an seinem Gürtel hing ein Köcher voller Pfeile. Seine Haltung war entspannt, aber irgendetwas an ihm wirkte sprunghaft, unruhig, so als könne er es kaum erwarten loszulegen. Sein Blick analysierte seinen Gegner in wenigen Sekunden und sein erster Eindruck war nicht allzu besorgniserregend. Wenn er sich nicht ziemlich irrte, würde der Typ einen ähnlichen Kampfstil wie Modi an den Tag legen und damit kam Uller klar. Was ihm allerdings Sorgen bereitete, war der Hund. Was machte der hier? Sollte er ernsthaft gegen einen kleinen Welpen antreten? Kiba indes wusste nicht so recht, was er von dem Gast halten sollte. Er schien zu ruhig, zu selbstsicher, auf der anderen Seite aber auch vorsichtig. Der Bogen allein zeigte bereits den Fernkämpfer und machte es damit eigentlich ziemlich unausgeglichen. Akamaru bellte. Kiba sah zu ihm hinab. Er wartet auf unseren Angriff? Warum sollte er das tun? Für einen Bogenschützen wäre es doch eindeutig von Nachteil, wenn ein Nahkämpfer dicht an ihn herankam. Zugegeben, er konnte nicht wissen, welche Technik Kiba anwenden würde, aber dennoch war es nie gut auf den ersten Zug des anderen zu warten… oder verfolgte er damit einen Plan? „Mann, ist das langweilig, die machen ja gar nichts…“, maulte Naruto und zappelte unruhig mit den Füßen. Thrud neben ihm gähnte nur. Sie gab ihm stillschweigend recht, so langsam könnte ihr Bruder wirklich mal was machen, vor allem, da der Hundejunge ihm gegenüber offenbar einen Trick oder was auch immer erwartete und sich nicht rührte. Wenn das so weiter ging würden sie Morgen noch hier sitzen. „Der Kampf ist doch ohnehin schon entschieden.“, stimmte Sakura zu ihrer eigenen Überraschung zu. „Oh, meinst du?“, fragte Forseti und hob eine Augenbraue, „Wie wird es denn ausgehen?“ Sakura seufzte leise. „Kiba ist Nahkämpfer, absolut gefährlich und unaufhaltsam, wenn er erst einmal nah genug am Gegner ist und da Uller ja anscheinend seinen Vorteil als Fernkämpfer nicht ausspielen will…“ Sie ließ den Satz unvollendet und verdrehte die Augen, doch Forseti schüttelte den Kopf. „Du irrst dich.“, sagte er schlicht, ohne das genauer zu erklären. Sie wollte schon nachfragen, aber irgendwie war es ihr zu blöd dem Gast das offensichtliche genauer zu erklären. Es erinnerte sie zu sehr daran, wie sie oft genug Naruto auf die natürlichsten Dinge überhaupt hinweisen musste. „Dann bist du der Meinung, dass Uller gewinnt?“, hakte stattdessen aber Kakashi nach, woraufhin Forseti wieder den Kopf schüttelte. „Nein, ich denke schon das euer Ninja-Kumpane siegen wird, ich glaube nur nicht, dass Sakuras Analyse zutrifft.“ „Was ist bitte an meiner Analyse auszusetzen?“ „Du wirst es gleich sehen.“, meinte Forseti lächelnd und zwinkerte ihr zu, was Sakura mehr verunsicherte, als seine sonst eher schweigsame Art. Um das zu überspielen schlug sie vor: „Wollen wir wetten?“ „Worauf?“ „Wer gewinnt und ob ich recht behalte.“ „Ich will auch!“, brüllte Naruto los, obwohl er nur mit halbem Ohr zugehört hatte. „Okay, wetten wir darum, wer gewinnt, der Gewinner darf sich vom Verlierer etwas wünschen.“, präzisierte die Kunoichi. „Bin dabei.“, nickte Forseti. „Ich sage, Kiba gewinnt 3:2.“ „Ich sage er gewinnt 3:0.“, meinte Sakura mit einem siegessicheren Grinsen. „Menno, das wollte ich doch sagen…“, schmollte Naruto. Thrud wedelte wild mit der Hand. „Ich mach auch mit und tippe auf Uller, 3:1.“ Sakura holte nickend einen Zettel heraus und schrieb alles auf. „Sasuke?“, fragte sie und beugte sich vor, um zu ihrem Teamkollegen herüber zu sehen. „Hn.“, machte der nur. „Der hat Angst zu verlieren!“, lachte Naruto, was ihm einen bösen Blick und ein Schnauben von seinem Rivalen einbrachte. „Uller, 3:2.“, meinte er dann tonlos und starrte stur nach vorn. Warum hatte er das gemacht? War er jetzt endgültig verrückt geworden? Sein idiotischer Teamkamerad musste wohl schon auf ihn abgefärbt haben, dass er sich zu so einem Schwachsinn herabließ. Stöhnend rieb er sich die Schläfen. Kiba wurde es zu blöd. Falle oder nicht, er konnte nicht länger einfach so tatenlos in der Gegend herumstehen und nichts tun. Er nickte Akamaru zu, woraufhin der kleine Hund einmal knurrte und zusammen mit seinem Herrchen losstürmte. Keiner von beiden bemerkte das zufriedene Lächeln auf dem Gesicht ihres Gegners. Er hatte keine Angst vor dem Hund, sein Großvater hielt sich zwei ausgewachsene Wölfe und dagegen verblasste der Welpe eindeutig. Er hatte gehofft, dass er die beiden zum Angriff provozieren konnte und nun, da beide auf ihn losrannten kam seine Chance. In dem Moment, in dem Akamaru lossprang tauchte Uller zur Seite ab und stieß seinen Bogen in den Boden, dann nutze er ihn, um sich blitzschnell einmal um die eigene Achse zu drehen und in ein und derselben Bewegung nicht nur Kibas Schlag auszuweichen, sondern dem jungen Ninja auch noch einen Tritt in den Rücken zu verpassen, der ihn einige Meter weitertaumeln ließ. „Ein Punkt für Uller.“ Uller hatte nun in aller Ruhe Zeit den Bogen wieder aus dem Sand zu ziehen und in seine Abwehrhaltung zu gehen. Kiba währenddessen rieb sich mit einem Knurren den Rücken. Der verdammte Mistkerl hatte offenbar nie vorgehabt seinen Bogen als Fernkampfwaffe zu benutzen und er Idiot war auch noch wie ein blutiger Anfänger darauf hereingefallen… Aber das würde ihm kein zweites Mal passieren. Mit einem schnellen Blick zu seinem vierbeinigen Freund faltete er die Hände vor der Brust und rief: „Schule der Mensch-Tier-Kombinationsverwandlung!“ Thrud kippte vor Schreck fast aus ihrem Stuhl. Ungläubig rieb sie sich die Augen. Hatte sich der Hund gerade allen Ernstes in eine Kopie seines Herrchens verwandelt?! Sie zwickte sich zu Kakashis Belustigung in den Arm und blinzelte mehrfach, doch das Bild änderte sich nicht, da waren nach wie vor zwei Kibas. „Was…?“ Auch ihr Cousin schaute reichlich fassungslos aus der Wäsche und vergas sogar sein Pokerface aufzusetzen. Die Ninja allerdings schienen herzlich wenig beeindruckt von der Aktion, sie kannten die Technik schließlich schon. „Der Inuzuka-Clan hat sich auf Teamwork mit seinen Hunden spezialisiert.“, dozierte Sakura derweil und Naruto nickte nur zustimmend. „Und das kann ganz schön unangenehm werden.“ Er sprach da schließlich aus Erfahrung. Uller erging es nicht besser als seinen Verwandten oben auf der Tribüne. Er konnte nicht so recht glauben, was seine Augen ihm da zeigten. Zwei identische Gegner? Wunderbar, dass auch immer er auf solche Leute traf… Ihm blieb allerdings keine Zeit, um sich sonderlich darüber Gedanken zu machen, denn die beiden Kibas griffen absolut synchron an und, soviel stand fest, diesmal würde ihm seine Ausweichtechnik nichts bringen. Dementsprechend versuchte er es auch gar nicht erst und setzte den Bogen diesmal als Schlagwaffe ein, um einen der beiden auf Abstand zu halten, während er den Schlägen des anderen auswich und dabei ziemlich schnell nach hinten gedrängt wurde. Kiba grinste zufrieden. Das ging besser als gehofft. Wenn der liebe Gast nicht ganz schnell etwas unternahm, saß er ruckzuck in der Falle und würde im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand kämpfen. Uller war aber noch längst nicht so weit aufzugeben. Mit einem – für Ninja-Verhältnisse nicht allzu atemberaubenden – Hüpfer nach hinten gelang er aus der unmittelbaren Schusslinie und verschaffte sich wenige Sekunden Spielraum. Ohne zu zögern ging er in die Hocke, ließ den Bogen fallen und legte beide Hände auf den Boden. Es sah fast so aus, als würde sich von seinen Fingern aus ein dünner Spiegel über dem Sand ausbreiten und langsam aber sicher auch die Wände hochklettern. Kiba und Akamaru waren schon zu schnell und zu nah, um noch großartig etwas unternehmen zu können. Auf dem plötzlich entstandenen Eisschicht rutschten sie unkontrolliert und mit vollem Tempo in die Wand hinter Uller, der sich auf der glatten Oberfläche absolut sicher bewegte und mit Leichtigkeit hatte ausweichen können. „Uller bekommt seinen zweiten Punkt.“ Wieder einmal war Naruto aufgestanden und betastete vorsichtig das silbrige Material, das sich bis zum Geländer hochgezogen hatte. Es war kalt und spiegelglatt, kein Zweifel: „Das ist Eis!“, rief er überrascht. „Blitzmerker…“, seufzte Sasuke und fasste sich ans Nasenbein. „Was sollte es denn bitte sonst sein? Ein riesiger Spiegel?“ Das ließ der Chaosninja natürlich nicht so einfach auf sich sitzen. „Hätte doch sein können!“, schrie er so laut, dass die anderen sich wieder mal die Ohren zuhielten und vermutlich das halbe Publikum problemlos mithören konnte. „Und wozu sollte das gut sein?“, fragte Sasuke unbeeindruckt. „Na, wozu wohl?“, brüllte Naruto weiter, „Zum… ähm… oder doch eher…?“ Als würde er sich gerade erst bewusst, was er da eigentlich sagte, hielt er überrascht inne. Seine Miene ein einziges, großes Fragezeichen. „Tss…“, machte sein Teamkollege kopfschüttelnd und hätte Sakura nicht geistesgegenwärtig reagiert und Naruto festgehalten, hätte dieser sich vermutlich auf den Schwarzhaarigen gestürzt. „Nicht schlecht.“, murmelte Kiba genervt und rieb sich diesmal den Kopf. Eigentlich tat ihm der halbe Körper weh, aber was ihn viel mehr ärgerte war die Tatsache, dass dieser Mistkerl schon wieder seinen eigenen Angriff gegen ihn verwendet hatte. Er warf einen Blick zu Akamaru, der mehr oder weniger unbeschadet geblieben war, einfach aus dem Grund, weil er vorher ausgerutscht und nur noch mit halber Geschwindigkeit und zudem seitlich gegen die Wand geschlittert war. „Okay, Zeit für die harten Geschütze.“, kommentierte Kiba trocken und richtete sich soweit auf, dass er auf Händen und Füßen stand. Er streifte die Sandalen mit einem Ruck ab und machte sich zum Angriff bereit. Seine nackten Hände und Füße, sowie seine Finger- und Zehennägel sollten ihm einen halbwegs sicheren Halt auf dem Eis geben. „Bereit, Akamaru?“, rief er mit einem schelmischen Grinsen, was sein Haustier mit einem Bellen bejahte. Dann stürmten beide erneut gleichzeitig los und wurden immer schneller. „Gatsuga!“ Uller riss die Augen auf, als die beiden in einer einzigen, weißen Spirale verschwanden, die genau auf ihn zusteuerte. Er wusste nicht, wie sie das machten, geschweige denn, wie sie auf diesem Untergrund überhaupt so ein Tempo aufbauen konnten, aber er war sich ziemlich sicher, dass, sollte ihn dieses… Ding treffen, der Kampf entschieden war. Da gab es nur eins: Er durfte sich nicht treffen lassen. Zum Glück war die Kälte sein Spezialgebiet und er wusste ganz genau, was zu tun war. Uller warf einen schnellen Blick hinter sich und schätzte die Distanz zur nächsten Wand ein, dann berechnete er eine mögliche Flugbahn und nickte zufrieden, wenn er sich jetzt nicht mit dem Timing vertat würde es funktionieren, wenn doch hatte er den Kampf verloren. „Verdammt, Naruto, jetzt krieg dich doch mal wieder ein!“, rief Thrud frustriert und stemmte die Arme gegen die Brust des blonden Ninjas, der immer noch wild auf Sasuke fluchend und mit den Armen wedelnd versuchte an ihr vorbei zu seinem Rivalen zu kommen, welcher wiederum nach wie vor unberührt dasaß und ihn ignorierte. Sakura hatte ihn nicht halten können, selbst dann nicht, als Forseti versucht hatte ihr zu helfen und dafür unbeabsichtigt Narutos Faust ins Gesicht bekommen hatte. Danach hatte er erst einmal jeden weiteren Versuch aufgegeben und es seiner hyperaktiven Cousine überlassen den durchgeknallten Jungen in Schach zu halten. Das gelang ihr zur allgemeinen Überraschung relativ mühelos und Kakashi bewunderte insgeheim nicht nur ihre Nerven, sondern fragte sich, woher sie diese Kraft nahm. Naruto war vielleicht nicht der allerhellste, aber seine körperliche Stärke war definitiv nicht zu verachten und wenn er erst einmal, wie jetzt, in Fahrt war, war es schwer ihn zu bremsen. Es war wirklich faszinierend dem kleinen Gerangel zuzusehen, zumindest solange, bis dem Jonin wieder einfiel, was Tsunade ihm eingebläut hatte und dass es ihr sicherlich nicht gefallen würde, wenn sie einen so schlechten Eindruck hinterließen. Seufzend legte er mit größter Vorsicht eine Hand auf Narutos Kopf und dieser sank bewusstlos in Thruds Armen zusammen. „Puh…“, meinte die erleichtert und bugsierte ihn ohne weitere Zwischenfälle in seinen Sitz zurück. „Du solltest ihn vielleicht nicht so reizen, wenn wir das Turnier ohne Zwischenfälle genießen wollen.“, meinte sie dann an Sasuke gewand, der ihr einen fragenden Blick zuwarf, dann den Kopf ab wand und nickte. „Danke.“ Sie sah die großen Augen gar nicht, die in dem sonst so gefühlskalten Gesicht irgendwie fehl am Platz wirkten und sie verwundert anstarrten… Hatte sie sich gerade ernsthaft bei ihm bedankt? Kibas Attacke war ihm gefährlich nahe, jetzt oder nie! Uller ließ sich über das Eis gleiten, nahm soviel Schwung, wie er nur irgendwie konnte und schlitterte die Tribünenwand nach oben, wo er sich mit einem kleinen Salto überschlug und somit erstmal hinter Kibas Gatsuga gelangte. Noch im folgenden Fall schlug er mit dem Bogen in den wirbelnden Strudel hinein, was aber keinerlei Effekt zeigte. Uller stürzte von hinten in die Attacke hinein und verlor jede Orientierung in einem Wirbel aus Licht und Farben. So tat er das einzige, was ihm übrig blieb und schlug ziellos hin und her, bis er mehr durch Zufall als Planung auf Widerstand stieß. Kiba keuchte erschrocken auf, als ihn etwas Hartes in den Rücken traf und zu Boden schleuderte. Augenblicklich endete der Angriff und die Welt um die Kämpfenden herum wurde wieder normal. Zum dritten Mal an diesem Tag landete der junge Ninja unsanft auf dem – nicht nur harten, sondern auch noch glatten – Boden und fing noch im Fallen geistesgegenwärtig seinen geliebten Hund auf. Uller landete knappe zwei Meter weiter auch nicht unbedingt elegant auf dem Hintern. „Damit gewinnt Uller den Kampf 3:0 und wir beenden diesen Turniertag. Morgen um dieselbe Zeit werden wir weitermachen, einen schönen Tag noch!“ Kiba blinzelte. Schon vorbei? Na, das war ja mal eine herrliche Blamage. In der Zwischenzeit ließ Uller das Eis langsam aber sicher wieder verschwinden und richtete sich auf. „Das war eine gefährliche Technik.“, bemerkte er lässig und hielt Kiba die Hand hin. Der zögerte einen Moment verwirrt, dann ließ er sich hochziehen und nickte. „Und wenn sie dich getroffen hätte wärst du dran gewesen.“ „Das glaub ich gerne.“, stimmte Uller zu. „Darf ich den Hund streicheln? Biitttteee?“, fragte plötzlich eine vergnügte Mädchenstimme neben den beiden und als sie sich umwanden stand Thrud dort und sah mit großen, erwartungsvollen Augen auf Akamaru, der glücklich bellte und mit dem Schwanz wedelte. „Offenbar hat er nichts dagegen.“, kommentierte Kiba und lockerte seinen Griff, sodass der kleine, weiße Hund mit einem Satz zu Thrud hinüber springen und sich streicheln lassen konnte. Währenddessen kam auch Forseti langsam näher, Sekunden später gefolgt von Team Sieben, wobei Naruto ausnahmsweise einmal hinterher trottete, einfach, weil er noch nicht wieder so ganz wach war. „Da hat dann wohl keiner gewonnen, wie? Wobei Thrud noch am nächsten dran war.“, bemerkte Sakura mit einem Achselzucken. Forseti lachte. „Frieden?“, fragte er grinsend und hielt ihr die Hand entgegen. Nicht, dass die beiden ernsthafte Konflikte gehabt hätten, es war eine reine Geste und Sakura schlug ein. Dann lächelte sie. „Was haltet ihr von einem kleinen Abstecher ins Badehaus, da es nun für heute vorbei ist?“ „Badehaus?“, fragten Thrud und Forseti im Chor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)