One drop von ZERITA ================================================================================ Kapitel 1: One drop ------------------- Diese FF ist gewidmet. Sie hat sich das Jinda-Pairing gewünscht. ^^ Ich wünsch dir alles gute zum Geburtstag. Hoffentlich magst du die FF. Ein großes Dankeschön geht auch an fürs Beta lesen. ^^ Dann wünsch ich euch mal viel Spaß beim Lesen. ^^v *~*~*~* Traurig sah er in den leeren Saal. Der letzte Besucher war gerade gegangen, aber ihn hatte er nicht gesehen. Er hatte doch versprochen zu kommen. Hatte er ihn nur nicht gesehen? Nein, das war ausgeschlossen. Er hätte sich niemals in die hinterste Reihe zwischen die Fans gesetzt. Ein Seufzen erfüllte den Raum. Tatsuya drehte sich um und ging in den Backstagebereich. Es war das letzte seiner Solokonzerte. Eigentlich waren alle da gewesen. Nakamaru mit seiner Mutter, Kamenashi und Taguchi, sie hatten sich sein Konzert angeguckt. Tanaka wollte auch kommen, aber er musste kurzfristig absagen, weil es Probleme in seiner Familie gab. Doch Akanishi war einfach nicht erschienen. Hätte er nicht wenigstens wegen "Dictator" kommen müssen? Schließlich hatten sie das Lied gemeinsam komponiert. Bedeutete er dem anderen doch so wenig? Bei dem Gedanken krampfte sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Es war ja schon schlimm genug, dass er sich in einen Mann verliebt hatte. Aber das reichte ja nicht, nein, es musste ja auch noch sein Bandkollege sein. Es war doch zum Haare raufen. Morgen war er auch noch bei Jin zum gemeinsamen Komponieren verabredet. Genauso wie er den morgigen Tag ersehnte, so fürchtete er ihn auch. Alleine mit Jin zu sein würde eine Qual sein und doch würde sein Herz bei jedem kleinen Moment nur noch aufgeregter schlagen.Wieder einmal schlich sich ein Seufzer über seine vollen Lippen. Er packte seine Sachen und schlich zum Taxi. Vielleicht brauchte er einfach nur ein wenig Schlaf. Tatsuya tapste zu seinem Appartement, seine Tasche ließ er achtlos in seinem Flur liegen. Ohne zu zögern steuerte er sein Bett an und ließ sich darauf nieder. Das weiche Kissen schmiegte sich sofort an seinen Kopf. Wie gut das tat. Die Erschöpfung durch das Konzert kroch nun spürbar seine Glieder entlang und er wehrte sich nicht dagegen. Er schloss die Augen und glitt hinüber in die Welt der Träume. Er knurrte, als ein penetranter schriller Ton seinen Schlaf störte. Mühsam drehte er sich um. Irgendwann würde dieser verfluchte Wecker noch aus dem Fenster fliegen. Er angelte nach dem nervigen Gerät und schaltete es aus. Schlaftrunken begab sich Tatsuya ins Badezimmer. Frisch geduscht sah die Welt schon anders aus. Er stopfte sich ein paar Notenblätter, sein Portemonnaie und sein Handy in seine Tasche. Im Kühlschrank fand er noch einen Apfel und eine Flasche C.C.Lemon, beides würde auf dem Weg zu Jin dran glauben müssen. So schnappte er sich seine Sachen, warf noch ein Itte-kimasu in den leeren Raum und begab sich zu Jin. Das Stück bis zu Jin konnte er gut laufen. Als er bei Jin ankam, hatte er seinen Apfel gegessen und sein Getränk geleert. Also klingelte er mit einem flauen Gefühl im Magen bei seinem Bandkollegen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er leises Fluchen und schwere Schritte vernahm, die anscheinend immer wieder irgendwo gegen stießen. Das war doch typisch Jin. Wahrscheinlich hatte der Jüngere verschlafen und war nun zu faul, die Augen auf zu machen, sodass er gegen seine Möbel oder gegen herumliegende Sachen lief. Tatsuyas Vermutung bestätigte sich, als ein total verschlafener Jin die Tür öffnete. Jin trug nur eine schwarze Panty. Seine Haare lagen wild durcheinander und seine Augen waren nur halbgeöffnet. Er musste all seine Selbstbeherrschung zusammen nehmen, um nicht sofort über Jin herzufallen. Der Anblick war einfach atemberaubend. Die noch raue Stimme des Jüngeren holte ihn aus seinen Gedanken. "Ohayo! Komm rein, ich zieh mir nur schnell was an." Tatsuya ließ sich nicht zweimal bitten und begab sich in die ziemlich chaotische Wohnung seines Bandkollegen. Wie sollten sie denn hier gemeinsam komponieren? Überall lag etwas rum. Selbst das Sofa war kaum auszumachen unter einem Berg von Klamotten. Er schüttelte nur den Kopf und begann etwas Platz zu schaffen, damit es wenigstens einigermaßen bequem wurde. So räumte er das benutzte Geschirr in die Küche, legte die Zeitschriften auf einen Stapel und die Klamotten auf einen anderen. Beim Anheben einer Zeitschrift fiel ein länglicher Zettel heraus. Tatsuya stutzte, das Papier kam ihm bekannt vor. Vorsichtig griff er nach dem Zettel und begutachtete ihn. Das war eine Eintrittskarte für sein gestriges Konzert, aber sie war ungenutzt. Warum war Jin denn nicht gekommen? Er hatte doch eine Karte gehabt und es war sogar die, die er für Jin hatte zurücklegen lassen. Nun war er vollends konfus. Er starrte auf die Karte und drehte sie leicht in seinen Fingern hin und her. "Oh, du hast etwas aufgeräumt. Arigatou." Tatsuya fuhr sichtlich zusammen, als er Jins Stimme hinter sich vernahm. Zögerlich drehte er sich um, die Karte immer noch in den Händen haltend. "Du hast sie ja gar nicht genutzt. Hattest du nicht gesagt, du kommst zum Konzert?" Zu seiner eigenen Überraschung war seine Stimme brüchig, leise und unsicher. Er wollte nun wirklich nicht als schwach vor Jin da stehen. Er beobachtete genau Jins Mimik und Gestik. War der andere vorhin noch locker und lässig gewesen, so war er nun verkrampft und guckte böse drein. Tatsuya konnte sich die extreme Wandlung in der Haltung des Jüngeren nicht erklären. "Das geht dich doch gar nichts an! Ich war halt nicht da und wen interessiert es? War doch nur ein Konzert! Außerdem waren doch die anderen da!" Jin hatte die Hände zu Fäusten geballt und seine Stimme wurde immer lauter. "Was regst du dich denn so auf? Ich hab doch nur gefragt! Und außerdem hat es mich interessiert! Ich hätte dich gerne da gehabt!" Er sah, wie Jin sich noch mehr verspannte. Was war denn nur los mit seinem Bandkollegen?Tatsuya konnte gar nicht so schnell reagieren wie sein Bandkollege ihn schon bei der Hand gepackt hatte und aus der Wohnung bugsierte. Vollkommen perplex stand er nun vor der Wohnung des Jüngeren, seine Schuhe in den Händen und seine Tasche noch immer umgelegt. Hatte Jin ihn gerade ohne ein Wort zu sagen vor die Tür gesetzt? Immer noch fassungslos starrte er auf die Tür. Was war denn gerade das Problem gewesen? Gerade wollte er wieder klingeln, als sein Handy sich bemerkbar machte. Genervt zog er es hervor. Jin hatte ihm gerade eine SMS geschrieben, dabei waren sie doch nur durch die Tür getrennt. Seine Hände zitterten, als er die SMS las. "Hab keinen Bock mehr! Bleib mir bloß fern! Jin" Was hatte er denn falsch gemacht? Was war denn an seiner Frage so verkehrt gewesen? Hastig zog er sich seine Schuhe wieder an und rannte weg. Heiße Tränen rollten über seine Wangen. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Er rempelte die ihm entgegen kommenden Menschen an und die Luft brannte in seiner Lunge. Doch ihm war das alles egal. Er wollte nur noch nach Hause und sich verkriechen. Er konnte nicht nachvollziehen, was da gerade passiert war. Es tat einfach nur weh. Erleichtert schloss er seine Tür auf und huschte in seine Wohnung. Seine Schuhe ließ er achtlos im Genkan liegen, während er sich einfach nur aufs Bett schmiss. Das Gesicht ins Kissen gedrückt. Unaufhaltsam fielen seine Tränen ins Kissen. Er verfluchte sich und die ganze Welt. Er hatte das Gefühl, als hätte man ihm die Grundlage seines Lebens genommen. Er hatte keine Ahnung, wie lange es gedauert hatte, aber irgendwann fiel er in einen unruhigen traumlosen Schlaf. Als am nächsten Morgen sein Wecker klingelte, schaltete er ihn aus, aber er stand nicht auf. Nein, er würde heute nicht zur Arbeit gehen und wahrscheinlich auch nicht morgen. Vielleicht würde er auch nie mehr dahin gehen. Er würde es nicht ertragen, Jin noch einmal zu sehen. Warum bedeutete ihm der andere nur so viel? Warum tat es so weh, weil sie sich gestritten hatten? Seine Augen brannten vom Weinen. Ein kurzer Blick in den Spiegel verriet ihm, was er eigentlich schon wusste. Er war extrem blass, seine Augen waren gerötet und geschwollen und seine Unterlippe war spröde und rau, vom vielen darauf beißen. Er entledigte sich einiger seiner Sachen. Nur noch mit Shirt und Panty bekleidet legte er sich wieder ins Bett. Er schaltete seine Anlage ein und setzte sich die Kopfhörer auf. Während er sich von der Musik berieseln ließ, kuschelte er sich zurück ins Bett. Mit leerem Blick starrte er auf seine Decke. Irgendwann würde er schon darüber hinweg kommen. Irgendwann ganz sicher. Die Anrufe, die sein Handy ständig klingeln ließen, ignorierte er. Auch das aufdringliche Klopfen an seiner Haustür erschien ihm unwichtig. Er stellte die Musik nur noch etwas lauter.So flüchtete er sich in seine eigene kleine Welt. Hier konnte er glücklich sein, auch mit Jin. Es würde ihn schon niemand vermissen. Tatsuya schlief. Er merkte nicht, wie sich leise Schritte näherten und ihn jemand beobachtete. Vorsichtig setzte sich die Person aufs Bett. Unbewusst wackelte Tatsuya mit der Nase. Zärtlich fuhren die Finger der Person über Tatsuyas Wange. Dem Älteren entfuhr ein leiser wohliger Seufzer, ehe seine vollen Lippen den Namen Jin formten. Überrascht wich die Person kurz zurück. "Hat er da wirklich gerade meinen Namen gesagt?" Jin flüsterte nur. Unbewusst leckte er sich über die Lippen, als er den Älteren betrachtete. Schüchtern legte er seine Lippen auf die vollen Lippen des anderen. Irritiert riss Tatsuya seine Augen auf und starrte in Jins Gesicht. Der Jüngere hatte seine Augen geschlossen. Ohne groß darüber nach zu denken, schlang er seine Arme um den Hals von Jin und drückte ihn stärker an sich. Sanft bewegte er seine Lippen gegen die des anderen. Seine Augen hatte er wieder geschlossen, denn wenn dies ein Traum war, wollte er so schnell nicht wieder aufwachen. Doch kaum dass er den Kuss erwiderte, löste Jin den Kuss. Leise murrend sah er Jin an. Dieser sah vollkommen überrumpelt aus. Erst jetzt wurde Tatsuya klar, was er da getan hatte. Sofort spürte er, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen wurde stärker, als Jin ihm die Kopfhörer abnahm. Wie sollte er das denn erklären? Doch da kam ihm ein Gedanke, der Jüngere hatte ihn doch zu erst geküsst, also war er ihm eine Erklärung schuldig. Allerdings schien Jin sich damit zu begnügen, ihn anzustarren. "Wie bist du reingekommen? Ich bin mir sicher, dass ich abgeschlossen habe." Seine Stimme war leicht kratzig vom Schlafen. Jin lächelte nur verstohlen. "Hast du schon vergessen, dass du mir mal gezeigt hast, wo der Ersatzschlüssel liegt?" Tatsuya hätte sich selbst ohrfeigen können, daran hatte er wirklich nicht mehr gedacht.Aber stopp mal, war Jin nicht sauer gewesen? Wo war die Aggression vom gestrigen Tag? Hatte er wieder irgendetwas nicht mitbekommen?Schon wieder war er total verwirrt. "Ano… was… Was war gestern los?" Tatsuya hoffte, dass Jin nicht gleich wieder ausrasten würde wie beim letzten Mal. Diese Erinnerung brannte noch immer schmerzhaft in ihm. "Gestern? Gestern haben wir wie die Irren versucht, dich zu erreichen. Du hast aber auf nichts reagiert, wir waren schon kurz davor, die Polizei anzurufen. Einzig Kame hat uns davon abgehalten. Er war der einzige, der geglaubt hat, dass du eventuell krank sein könntest." Jin Tonfall klang total beiläufig und leicht amüsiert. Hatte er die Zeit so vergessen? Hatte er so lange im Bett gelegen? "Jin." Tatsuya unterbrach ihn, ehe er noch weiter plappern konnte, ernst sah er in die Augen des Jüngeren. Seine Stimme war ernst und ließ keine Ausflüchte mehr zu, als er weiter sprach. "Du weißt was ich meine!" Er sah, wie Jin blasser wurde und schwer schlucken musste. Verlegen senkte Jin den Blick. "Es tut mir leid! Ich weiß ja auch nicht wirklich, was das sollte. Vielleicht war ich nur überrascht. Nein, das ist, glaube ich, das falsche Wort. … Also ich wollte wirklich zu deinem Konzert kommen, ganz ehrlich! Meine Füße standen auch schon fast in der Halle, aber dann konnte ich nicht reingehen. … Es ist mir halt peinlich und dann hab ich mir die ganze Zeit Vorwürfe gemacht. Schließlich hatte ich es dir ja eigentlich versprochen. Als du mich dann drauf angesprochen hast, wusste ich keine Ausrede und meine eigenen Vorwürfe klangen immer noch in meinem Kopf nach. Mein Verstand muss da einfach ausgesetzt haben. Ich weiß, das ist keine Entschuldigung dafür, aber es tut mir wirklich leid. … Ich mein, ich hab dich ja gern. Gern ist wahrscheinlich noch untertrieben, aber ich konnte irgendwie nicht zu deinem Konzert. Wahrscheinlich hatte ich Angst, dass ich mich nicht mehr beherrschen könnte, wenn ich dich da auf der Bühne sehe. Alle haben mir vorgeschwärmt, wie toll es ist und wie gut du das alles machst. Und dann die Vorstellung, du mit der Peitsche. Das hab ich mir wahrscheinlich nicht zugemutet. Ich bin halt voll verknallt in dich, wie soll man das da aushalten. …" Jin redete unentwegt weiter. Es schien, als würde dieser gar nicht wirklich mitbekommen, was er da alles sagte. Tatsuya hatte Jin die ganze Zeit zu gehört, aber nun drifteten seine Gedanken ab. Hat er gerade wirklich 'verknallt in dich gesagt'? Sein Herz raste förmlich. Würden seine Gefühle vielleicht doch erwidert? Wie konnte er Jin nun aber zum Schweigen bringen oder ihn dazu bewegen, das mit dem verknallt näher zu erläutern? Es musste doch irgendeine Lösung geben. Jin war immer noch am Reden, aber der Jüngere schaute Tatsuya nun schon an. Der Blick war fast schon flehend. Tatsuya bemerkte, dass der andere wahrscheinlich endlich von seinem Redeschwall unterbrochen werden wollte. Ruckartig setze sich er sich auf und legte seine Lippen auf die des Jüngeren. Zum einen waren die Lippen von Jin so weich und verführerisch für ihn und er sehnte sich danach, diese zu küssen. Zum anderen war das die einzige Möglichkeit gewesen, Jin zum Schweigen zu bringen, zumindest die einzige, die ihm in diesem Moment einfiel. Lange Zeit zum Nachdenken bekam er nicht. Denn nach einer kurzen Starre erwiderte Jin den Kuss leidenschaftlich. Tatsuya schlang seine Arme um Jins Hals und seine Hände vergruben sich in dessen Haaren. Er spürte, wie der andere ebenfalls seine Arme um ihn legte und ihn sanft über den Rücken streichelte. Behutsam ließ er sich in die Kissen sinken und zog den Jüngeren mit sich. Ein leises Stöhnen entwand sich seinen Lippen, als die frechen Finger von Jin anfingen, über seinen Körper zu gleiten. Er würde den Jüngeren nicht wieder gehen lassen, so viel stand fest Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)