Bis(s) zum Sonnenlicht - Sunlight von abgemeldet (Bella & Jake || Bella & Edward) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Das Leben testet einen, immer und immer wieder. Man geht durch Himmel und Hölle. Wobei manche Menschen die meiste Zeit durch die Hölle gehen. Ich konnte es einfach nicht glauben. Nicht noch einmal. Nicht schon wieder. Ich spürte, wie ich auseinanderbrach. Mein Herz zerbrach, meine Seele zerbrach, mein Ich zerbrach. Wie oft konnte mein Körper das noch aushalten? Er war weg. Es war, als wiederholte sich ein Teil meines Lebens. Meine persönliche Hölle. Ich spürte die Tränen aufsteigen. Er war weg. Er war nicht mehr da. Damals hatte ich ihn als Trost, doch jetzt…. Keiner war mehr da. Liebe kommt und geht. Und dann kommt der Hass. Doch ich konnte ihn nicht hassen. Er konnte ja gar nichts dafür. Wie sollte ich jemanden hassen, den ich liebte? Immer noch liebte. Ich war nicht die Auserwählte. Er hatte sich geirrt. Ich spürte, wie meine Beine nachgaben. Der Boden kam mir immer näher und dann wurde alles um mich herum schwarz. Kapitel 1: Des einen Freud, des anderen Leid -------------------------------------------- 1. Kapitel Des einen Freud, des anderen Leid Es war ein wunderschöner, sonniger Morgen. Ich lag in den Armen meines Geliebten und war glücklich. Fast glücklich. Denn wer hätte gedacht, dass es noch einmal soweit kommen wird? Dass ich ihn so lieben könnte? Ich wusste es, seit er mich zum ersten Mal geküsst hat. Doch leider wurde mir auch bewusst, dass es immer zwei Seiten gab. Und ich musste Eine wählen. Und dem Anderen musste ich das Herz brechen. Es war viel Zeit vergangen. Ich war zu Jake gegangen, um zu sehen, wie er sich nach dem Angriff des Neugeborenen fühlte. Und als ich ihn auf dem Bett sitzen sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich liebte Jacob. Mehr als Edward. Ich konnte es kaum glauben, dass ich es auf einmal so sah. Also ob ich ein Werwolf wäre und ich mich geprägt hätte. Es gab keinen anderen Weg mehr. Und so bin ich geblieben, habe Jake gesagt, dass ich ihn liebte und dass ich mich für ihn entschieden habe. Wir waren zusammen, Arm in Arm, eingeschlafen…. Ich ließ ein paar Wochen nichts von mir hören. Und Edward kam auch nicht nach La Push. Nein, er wartete. Doch irgendwann musste ich mich der Wahrheit und meinem Ex-Geliebten stellen. Doch davor hatte ich schreckliche Angst. Wie würde er reagieren? Ich wollte nicht, das Jake mitkam. Ich wusste, dass ich mit Edward alleine über meine Gefühle reden musste. Jacob an meiner Seite würde da nicht sehr hilfreich sein. So lag ich also da und dachte über meine Zukunft nach. Ich war dem Tod nun schon so oft von der Schippe gesprungen, und meine frühere Liebe würde mich deswegen doch nicht umbringen wollen. Schließlich wollte er immer nur das Beste für mich. Etwas kitzelte mich am Rücken. Ich drehte mich um und merkte, dass Jacob wach war. Er grinste mich mit einem umwerfenden Lächeln an und gab mir einen sehr süßen Kuss. „Wie fühlst du dich?“, fragte ich ihn, streichelte über seine Wange und fuhr mit der Hand durch sein schwarzes Haar. „Besser, viel besser, als ich mir je hätte vorstellen können“, sagte er sanft. „Wusstest du es?“, fragte ich leise. „Was? Dass du dich doch für mich entscheiden würdest? Dass du mich doch mehr liebst als diesen Blutsau-“ „Nenn ihn nicht so….“, tadelte ich ihn. „Okay…“. Er schwieg eine Weile. Dann antwortete er mit einem Grinsen: „Ja, ich war mir sicher, schließlich küsse ich viel besser als er.“ Dann murmelte er, mehr zu sich selbst: „Wer küsst schon gerne einen Stein…?“ „Wie fühlt es sich an? Zu wissen, dass ich ihn auch liebe und mit ihm zusammen war?“, fragte ich weiter. „Ich weiß nicht, aber eins weiß ich: Ich liebe dich!“, sagte er sanft. „Und ich liebe dich!“, antwortete ich. Mein Magen knurrte und ich merkte, dass ich riesigen Hunger hatte. Ich schlug vor, Frühstück zu machen und ging die Treppe herunter. Billy schlief noch, aber ich fand mich in der Küche sehr gut zurecht und machte Pfannkuchen mit Sirup und Eier mit Speck. Schließlich war Jake ein ausgehungerter, verletzter Werwolf. Ich musste grinsen. Ich packte die Sachen auf ein Tablett und ging nach oben. Ich wurde mit jedem Bissen immer nervöser. Ich schloss meine Augen und vergaß für einen Augenblick alles um mich herum, bis ich mehrere zärtliche Küsse in meinem Nacken spürte. Ich öffnete die Augen und drehte mich blitzschnell um, um ihn zu küssen. Es war ein anderer Kuss. Ich legte all meine Leidenschaft in diesen Kuss und Jacob verstand. Ich musste zu Edward…. Kapitel 01 Ende Kapitel 2: Wahrheit und Wut --------------------------- 2. Kapitel Wahrheit und Wut Mir war total mulmig zumute, als ich in meinen Chevy stiegt und einen letzten Kuss von Jake ergatterte. Er sah mich mit einem wehleidigen Blick an, hauchte mir noch ein „Ich liebe dich“ ins Ohr und schlug die Tür zu. Ich fuhr recht langsam zum Haus der Cullens. Damit ich mehr Zeit hatte, mich auf das Gespräch vorzubereiten. Was sollte ich sagen? „Edward, ich habe mich für Jacob entschieden, tut mir leid“? Nein, etwas einfühlsamer musste es wohl sein. Ich würde wohl improvisieren müssen. Ich sah die Auffahrt, bog ab und fuhr fast im Schritttempo. Als ich da war, trat ich auf die Bremse, schaltete den Motor ab und verschnaufte. Jetzt war es also soweit. Keines der anderen Autos war da: Nicht Rosalies BMW M3 oder Emmetts Jeep, nicht Alice Porsche 911 Turbo oder Jaspers Motorrad. Und auch Carlisles Mercedes war verschwunden. Keiner war da, außer Edward und das war gut. Also ging ich die Treppe hoch und wollte gerade klopfen, als ich bemerkte, dass die Tür nur angelehnt war. Ich trat herein und sah Edward auf der Treppe sitzen, die in den zweiten Stock führte. Er hatte seine Beine angewinkelt, die Ellenbogen auf den Knien und den Kopf in den Händen. Er sah mich an und ich wusste nicht, was ich tun, sagen geschweige denn denken sollte. Wenn Vampire weinen könnten, hätte er dies sicherlich getan. Er ging an den Esstisch, der sowieso nur Requisite war und setzte sich an die Spitze des Tisches. Ich setzte mich an das andere Ende und atmete tief durch. Dann fing ich an… „Edward, ich muss mit dir reden.“ „Ich weiß“, unterbrach er mich murmelnd. „Damals“, begann ich wieder, „als du mich auf der Lichtung verlassen hast, dachte ich, ich würde sterben. Ich wollte es nicht wahrhaben. Und ich hatte sowieso immer Zweifel daran, dass du mich lieben könntest. Es war einfach unmöglich. Damals...- ich brauchte jemanden, der meine Sonne ist, der meine Dunkelheit erhellt. Jacob war diese Sonne für mich. Er war meine persönliche Sonne. Mit ihm habe ich die schwerste Zeit meines Lebens, die Zeit ohne dich, überstanden. Ich merkte, wie gut er mir tat. Doch für mich war er nur ein Freund. Mein bester Freund…. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm. Vielleicht war das auch der Zeitpunkt, an dem ich mich in Jacob verliebte, wollte es aber einfach nicht wahrhaben…. Ich weiß es nicht. Du weißt, ich liebe dich. Doch du bist wie eine Droge für mich, Jake dagegen ist meine Sonne, meine Luft zum Amten. Und als er mich küsste, da hatte ich so ein Gefühl im Bauch… wie Schmetterlinge…, nein, noch stärker, es war einfach ein sehr süßer Kuss.“ „Warum erzählst du mir das alles?“, fragte Edward und seine Stimme klang so unendlich traurig. „Damit du verstehst, warum!“, antwortete ich leise. Er stand auf und kam auf mich zu. Mir stockte der Atem. Vor meinem Stuhl blieb er stehen und hob die Hand. Wollte er mir eine Ohrfeige geben für das, was ich ihm gerade angetan hatte? Verdient hätte ich es. Doch er streichelte mir nur sanft über die Wange, strich durch mein Haar und schob eine Strähne, die mir ins Gesicht fiel, hinter mein Ohr. Er beugte sich zu mir hinunter und neigte den Kopf wie zum Kuss, doch er besann sich wieder, ging zurück zu seinem Stuhl und setzte sich. „Edward, ich liebe Jacob unendlich und möchte mit ihm für immer zusammen sein. Es tut mir leid.“ Einen Augenblick später hörte ich etwas an der Wand zerschellen. Ich zuckte zusammen. Er hatte gerade eine Vase an die Wand geschmissen. So hatte ich ihn wirklich noch nie gesehen. Er wirkte so wütend und unheimlich traurig. „Nein, Bella, bitte, dass darfst du mir nicht antun. Ich liebe dich immer noch. Habe ich dir das nicht oft genug bewiesen? Ich kann nicht ohne dich und ich kann deine Entscheidung nicht akzeptieren“, schrie er und ging wütend auf mich los. „Beantworte mir eine Frage. Wäre er nicht gewesen, würdest du mit mir zusammen sein?“, fragte er wütend, während er immer weiter auf mich zukam. „J….Ja“, antwortete ich. Und er stürmte hinaus und war im Wald verschwunden…. Ich meinte, noch ein leises Schluchzen zu hören, ehe er verschwand…. Kapitel 02 Ende Kapitel 3: Besorgter Vater -------------------------- 3. Kapitel Besorgter Vater Ich war immer noch geschockt. War Edward gerade ausgerastet? Mein Herz pochte so laut und schnell, dass ich es auch ohne Vampirohren hören konnte. Mir kamen die Tränen und ich stand auf, um mich noch einmal im Haus umzusehen. Der Tisch, an dem ich saß; dort hatte ich die Cullens zusammen gerufen, um abstimmen zu lassen, ob ich ein Vampir werden sollte oder nicht. Und es ging um die Frage, wer mich verwandeln sollte. Auch damals war Edward ausgeflippt und hatte einen LCD-Fernseher demoliert. Carlisles Zimmer, mit Bildern der Volturi Aro, Marcus und Caius. Und Edwards Zimmer mit dem riesigen Bett, was vor einem Jahr noch nicht dagewesen war und extra für mich gekauft wurde (was ich total übertrieben fand); mit den vielen CDs, von Debussy bis zu der Band, von der ich eine CD von Phil geschenkt bekommen hatte und die sich Linkin Park nannte; mit dem goldfarbenen Teppich; mit dem schwarzen Sofa, auf dem Edward mich einmal angesprungen hatte (wenn auch nur, um mich einzuschüchtern) und auf dem ich geschlafen hatte, als Edward vor ein paar Monaten jagen war, um seinen Durst zu stillen. Und auch an Rosalie erinnerte mich das Sofa, denn dort hatte sie mit mir gesessen und erzählte mir ihre Geschichte: wie sie in gutem Hause aufgewachsen war, wie sie zum Vampir wurde und wie sie Emmett kennen gelernt hatte. Ich verließ das Haus, ging den Weg zu meinem Wagen zurück und drehte mich ein paar Mal um. Leider hatte sich mein Tollpatschigkeit noch nicht gebessert und so passierte, was passieren musste: Ich stolperte, fiel hin und schürfte mir die Handflächen auf. Als ich endlich am Auto angekommen war, stieg ich schnell ein, legte den Gang ein und fuhr mit traurigem Blick los. Wie lange würde es dauern, bis ich wieder hierher kam? Würde ich hier überhaupt noch einmal herkommen dürfen? Ich fuhr nach Hause, damit ich erst einmal in Ruhe nachdenken konnte. Charlie war nicht da, sein Dienstwagen stand nicht in der Einfahrt. Also stellte ich den Wagen ab und ging schnurstracks in mein Zimmer. Sofort schmiss ich mich regelrecht auf das Bett und begann zu weinen. Wahrscheinlich hätte ich nicht mal mitbekommen, dass Charlie nach mir sah, doch ich lag mit tränengefüllten Augen in Richtung Tür und öffnete in dem Augenblick die Augen, als Charlie leise die Tür öffnete. Ich sah ihn an und er tat etwas, was ich nie im Leben von ihm erwartet hätte: Er trat herein, setzte sich mit aufs Bett und tröstete mich. Anstatt vor den Tränen zu fliehen… „Erzähl’ mir was los ist, Bella“, flüsterte er. Ich wusste, dass er keine Gefühlsausbrüche mochte, aber er wollte mir helfen und ich nahm seine Hilfe an, versuchte mich aber zu beherrschen. „Ich war gerade bei Edward und habe ihm meine Entscheidung mitgeteilt. Dass ich mit Jacob zusammensein möchte. Dass es mir leid tut.“ „Und wie hat er reagiert?“, fragte Charlie. „Nun, wenn er normal reagiert hätte, säße ich dann hier und würde mir die Augen ausheulen?“ Er schwieg, also redete ich weiter. „Er reagierte, wie ich es nie geglaubt hätte. Zuerst war er unendlich traurig, dann warf er eine Vase an die Wand, kam auf mich zugestürmt und-...“ Charlie stockte der Atem und fasste meine Hand. „Hat er dir wehgetan?“, fragte er misstrauisch. „Nein, nein, das würde er nie tun.“ „Ja, aber du sagtest doch, dass er reagiert hat, wie du es nie gedacht hättest…“ „Ja schon, aber er würde mir niemals etwas antun oder mir wehtun. Egal, wie sauer er auf mich ist. Er will nur das Beste für mich und hat nur nicht mit der Entscheidung gerechnet, die ich getroffen habe.“ Ich schwieg und musste unwillkürlich grinsen. Charlie mochte weder Gefühlsausbrüche noch Tränen und trotzdem saß er neben mir auf meinem Bett und versuchte mich zu trösten. Im Moment veränderte sich so ziemlich alles in meinem Leben… „Dad, ich danke dir, dass du mir zugehört hast. Wirklich. Aber ich brauche jetzt meine Ruhe.“ „Gut“, sagte Charlie leise, „aber du sollst wissen, dass ich immer für dich da bin und dir gerne wieder zuhören, wenn du Probleme hast. Schließlich bist du meine Tochter. Ich sollte für dich nicht nur ein Vater sondern auch ein Freund sein… Also, du weißt, wo du mich findest“ „Ja, das weiß ich, danke, Dad.“ Er grinste, wobei seine Lachfältchen um die Augen wieder zum Vorschein kamen, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ließ mich allein. Ich ging noch schnell duschen; das warme Wasser beruhigte mich und entspannte meine Muskeln. Danach ging ich ins Bett und schlief recht schnell ein. Ich träumte von Edward und von Jacob, in Werwolfsgestalt, und wie die beiden miteinander kämpften. Doch dann wurde ich unsanft wachgerüttelt. Charlie stand vor mir, hielt meine Arme umklammert und sah mich mit großen Augen an. Was war los? War etwas passiert? „Bells, geht es dir gut?“, fragte Charlie mich. „Ist alles in Ordnung?“ „Ja, alles ok, wieso, was war denn los?“ „Du hast geschlafen und ich wollte nur noch einmal nach dem Rechten sehen und da hast du im Schlaf geredet.“ Oh, nein! Ich hasste diese Eigenschaft von mir, im Schlaf zu reden. Ich wurde unwillkürlich rot. Auch das hasste ich. Aber was hatte ich gesagt? Etwas über meinen Traum? Ich wartete. „Du nanntest meinen Namen und dass ich es nie erfahren dürfe. Auch Jacobs und Edwards Namen hast du gesagt. Und etwas von wegen: »Dieser Wolf und dieser Blutsauger können es einfach nicht lassen…« Bella, was hatte das zu bedeuten?“ Kapitel 03 Ende Kapitel 4: Schlechte Nachricht ------------------------------ 4. Kapitel Schlechte Nachricht Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wieso musste ich auch im Schlaf reden? Er hatte die Wahrheit gehört, doch das durfte ich ihm nicht sagen. Vielleicht zog er die richtigen Schlüsse daraus, also musste ich etwas sagen, anstatt nur hier rumzusitzen und zu schweigen. „Es war nur ein Traum. Wirklich, Dad.“ Ich war noch nie gut im lügen, aber ich hoffte, dass Charlie meine Ausrede schluckte. „Es klang aber sehr real. Bella, was ist los?“, fragte er und blickte mich so misstrauisch an, dass es mir schwer fiel, ihm in die Augen zu sehen. „Es war nur ein Traum und damit Basta!“, sagte ich. „Ich werde jetzt zu Jacob fahren. Er macht sich bestimmt schon Sorgen.“ Charlie sah zwar immer noch misstrauisch aus, gab jedoch auf. „Okay, dann viel Spaß und grüß Billy und Jake!“ „Danke und klar, werde ich machen!“, erwiderte ich, ging aus meinem Zimmer, durch die Haustür und stieg in meinen Chevy. Die Fahrt nach La Push dauerte nicht sehr lange, da ich alles aus meinem alten Transporter rausholte und mit 85 Meilen pro Stunde die Straßen entlang fuhr. Als ich am Haus ankam, stand Jacob schon vor der Haustür und wartete auf mich. Anscheinend konnten alle das Röhren meines Transporters schon kilometerweit hören. Ich parkte, stellte den Motor ab und schon war Jake an der Tür und half mir aus dem Wagen. Ich freute mich zwar, aber meinte er, ich wäre so ein großer Tollpatsch, dass ich nicht einmal bei gutem Wetter aus meinem Auto steigen konnte? „Danke“, sagte ich und gab ihm einen Kuss. Und schon war ich auf seinen Armen. Er trug mich in sein Zimmer und auf dem ganzen Weg nach oben küsste er mich unabkömmlich. Billy saß wahrscheinlich vor dem Fernseher, jedenfalls sah ich ihn nicht und er sah uns nicht. Jacob legte sich zu mir ins Bett und wir schauten und einen unendlichen Augenblick lang tief in die Augen. Dann begann ich zu erzählen. „Du weißt ja, ich war bei Edward. Er weiß es jetzt. Und du hättest ihn mal sehen sollen. So habe ich ihn noch nie gesehen. Total aufgewühlt und traurig und sauer… Und am Ende ist er dann aus dem Haus gestürmt.“ „Ich weiß. Er war noch einmal hier“, sagte Jake. „WAS? HIER? Oh mein Gott, was hat er gemacht? Geht’s dir gut?“, schrie ich fast und untersuchte seinen Körper nach eventuellen Wunden. „Keine Angst, es ist alles ok. Und ja, mir geht es gut. Er wollte nur mit mir reden. Ich war selbst ganz überrascht. Naja also wird haben geredet, über dich, und am Schluss nahm er mir das Versprechen ab, dass ich dich immer gut behandeln und auf dich aufpassen werde. Denn wenn nicht, werde er davon erfahren und mir »jeden Knochen einzeln brechen«.“ Ich stöhnte. Ja, so war Edward. Ich konnte selbst jetzt nicht sagen, dass ich aufgehört hatte, ihn zu lieben. Ich liebte ihn, doch Jacob liebte ich mehr. „Naja, jedenfalls“, sagte Jacob, „habe ich es ihm versprochen. Als ob ich das nicht sowieso tun würde. Ich weiß doch, wie tollpatschig du bist.“ Er grinste. Musste ich mir so etwas wirklich anhören? Ich schmollte. Jake fand mein Gesicht wohl sehr lustig, denn er konnte sich nicht mehr halten. Er lachte laut los und Tränen kamen ihm in die Augen. „Das liebe ich an dir so sehr. Weißt du eigentlich, wie süß du bist, wenn du schmollst?“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Sehr süß! So süß, dass ich dir nicht widerstehen kann“, säuselte er und begann mich im Nacken zu küssen. Ich seufzte. „Soll ich dir etwas verraten?“, fragte er mich und sah mich wieder an. „Ja, bitte“, flüsterte ich. „Ich glaube, nein, ich bin mir recht sicher, dass ich mich in dich verliebt habe.“ Er lachte. Und auch ich lachte. „Und dass ich mich auf dich geprägt habe…“, fuhr er leise fort. Ich erstarrte. Nicht, dass es mir was ausmachen würde, aber war es jemals passiert, dass sich ein Werwolf in eine Person verliebte und sich dann auch noch auf diese Person prägte? Aber dass hieße dann ja auch, dass Jacob für immer mir gehören würde… Dieser Gedanke gefiel mir. Doch hatte er sich wirklich auf mich geprägt? Ich hatte gehört, dass man sich sofort auf die Person prägt, wenn sie einem begegnet. „Bist du dir sicher...?“, fragte ich ihn. „ Ich meine, prägt sich ein Wolf nicht sofort, beim ersten Blick auf die für ihn bestimmte Person?“ „Nun, da liegst du falsch. Denk doch nur an Jared und Kim. Er saß in der Schule neben ihr, hatte sie nie beachtet, dann wurde er zum Werwolf und als er sie dann wieder in der Schule sah, blickte er sie nur einmal an und schon war er auf sie geprägt worden. Und falls du jetzt sagst, ich hätte mich dann ja sofort, also beim ersten Mal, als wir uns in La Push getroffen hatten, auf dich prägen müssen, dann muss ich dir sagen, dass du auch da falsch liegst. Denn auch bei Jared kam das mit der Prägung erst nach der Verwandlung in einen Werwolf. Und wir hatten uns ja auch schon gekannt, bevor ich ein Werwolf wurde. Es muss einfach die Prägung sein. Ich kann mich auf kein anderes Mädchen konzentrieren. Ich sehe da nur dich. Selbst wenn ich mal ein Mädchen sehe, vergleiche ich sie nur mit dir. Deine schokoladen-braunen Augen, deine Haare, deine süßen Sommersprossen….“ Er küsste zuerst meine geschlossenen Lider, dann mein Haar und meine Sommersprossen (jede Einzelne, wie es mir vorkam) und zum Schluss gab er mir einen so zärtlichen Kuss auf den Mund, dass ich fast ohnmächtig wurde. „Ich liebe dich!“, murmelte ich. „Ich liebe dich auch, mein Schatz!“, antwortete er. Da fiel mir etwas ein. „Wo ist eigentlich Billy?“, fragte ich. „Ach, der geht mit Charlie seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Angeln.“ Wir mussten beide lachen. Mit Jacob dazuliegen war für mich der Himmel auf Erden. Er war warm und weich und sanft. Wir lagen Stunden da, so kam es mir vor; er lag hinter mir und umschlang mich mit den Armen. „Weißt du, dass ich unheimlich glücklich bin? Glücklicher, als ich jemals zuvor in meinem Leben war?“, fragte Jacob. „Ich weiß es nicht, aber ich kann es mir vorstellen, denn mir geht es genauso“, sagte ich und grinste. „Kann ich dich mal etwas fragen?“, fragte ich ihn, jetzt wieder ernst. „Klar, alles was du willst, mein Engel“, antworte er. „Wie hast du gewusst, dass du mich liebst? Ich meine, wann hast du es gemerkt?“ Er schwieg eine Weile, dann antwortete er. „Ich habe mich in dich verliebt, als ich dich zum ersten Mal am Strand in La Push sah. Ich fand, ach was heißt hier fand, ich finde dich wunderschön. Und als du mich dann besucht hast, als der Vampir dich verlassen hat, da flammte das Gefühl so langsam wieder auf und mit jedem Tag, den ich mit dir verbrachte, wurde dieses Gefühl stärker und stärker. Und als wir dann zusammen mit diesem Weichei, wie hieß er noch mal, ach ja, Mike, im Kino waren, da wurde es mir richtig klar. Und ich wollte es dir auch damals schon sagen. Aber du hast mich irgendwie abgewiesen. Naja, aber es hat sich ja doch noch zum Guten gewendet.“ Und er küsste meinen Nacken und wanderte hoch bis zu meinem Ohrläppchen. Auf einmal wurde mir ganz heiß und ich verspürte Lust….Lust auf Jacobs Körper. Ich drehte mich um und presste mich gierig an seinen Körper. Seine starken Muskeln, seine warme und weiche Haut. Ich wollte nur noch ihn spüren. Ich war daran gewöhnt, dass ich abgewiesen wurde. Umso glücklicher war ich, als Jacob meine gierigen Küsse erwiderte. Wir küssten uns, wild und begierig. Plötzlich kitzelte Jake mich an meinem Bauch und ich musste lachen. „Jake, lass das!“, rief ich und warf ihm lachend ein Kissen ins Gesicht. Doch das ließ er nicht auf sich sitzen und warf mir gleich zwei zurück. Wie unfair. So ging es hin und her, denn auch ich ließ das nicht auf mir sitzen. Wir tobten im Zimmer umher wie kleine Kinder und bald war der Raum voller Federn. Wir liefen hin und her und versuchten uns zu fangen. Dann ging alles ganz schnell…. Ich wurde an die Wand gepresst und meine Handgelenke wurden von harten Schraubzwingen, so kam es mir jedenfalls vor, festgehalten. Jacob stand nur wenige Zentimeter vor mir und sah mir tief in die Augen. Er sah mich mit einem Verlangen an, das nicht zu beschreiben war. Er küsste mich auf den Mund und dann wanderten seine Lippen zu meinem Schlüsselbein. Mir wurde schwummerig und ich wäre sicherlich umgefallen, hätte Jake mich nicht gehalten. Er warf mich sanft auf das Bett und schaute mich mit einem leidenschaftlichen und gierigen Blick an. „Ich liebe dich, Bella. Ich liebe dich über alles und mehr als mein Leben“, flüsterte er zärtlich. Dann fiel er über mich her und wir gaben uns unserem Verlangen hin… Der Mond schien mir ins Gesicht und ich wachte auf. Jake lag hinter mir und schnarchte mir ins Ohr. Ich wunderte mich, wie ich bei diesem Krach hatte schlafen können. Ich schaute auf den Wecker. Es war zehn Uhr abends. Ich zuckte zusammen. Das Telefon klingelte. Auch Jacob schreckte hoch, rieb sich die Augen und stürmte dann zum Telefon. „Ja?“, hörte ich ihn sagen. Dann schwieg er und hörte nur zu. Plötzlich fiel der Hörer aus seiner Hand und er brach neben dem Tisch zusammen. Ich rannte zum Telefon, nahm den Hörer in die Hand und fragte den Anrufer: „Was ist passiert?“ Charlie war dran. Er hörte sich furchtbar an. „Bella, etwas Schreckliches ist passiert. Billy ist gestorben.“ Kapitel 04 Ende Kapitel 5: Bella's erstes Mal - die Details ------------------------------------------- Hier nun die "genauen" Details von Bellas und Jacobs erstem Mal. Es gab ja mehrere die genau wissen wollten, wie Jacob und Bella in Kapitel 4 miteinander schlafen. Hier nun die Story, wer sie mag kann ja ein Kommi hinterlassen. .... Er warf mich sanft auf das Bett und schaute mich mit einem leidenschaftlichen und gierigen Blick an. „Ich liebe dich, Bella. Ich liebe dich über alles und mehr als mein Leben“, flüsterte er zärtlich. Dann fiel er über mich her und riss mir die Klamotten vom Körper. Auch ich war nicht scheu und rupfte an seinem T-Shirt, um es zu zerreißen, was zu meiner Überraschung auch ganz gut klappte. Er legte sich auf mich, küsste mich am Hals und an meiner Schulterbeuge, knabberte zärtlich an meinem Ohr und küsste mich dann lange und sehr leidenschaftlich auf den Mund. Wir waren beide nackt und ich bestaunte seinen wunderschönen muskulösen Körper. Auch er blickte mich an und ihm schien zu gefallen, was er sah. Er grinste, küsste mich noch einmal und wanderte dann zu meinen Brüsten. Er massierte sie und liebkoste meine Knospen. Er leckte sie, saugte und knabberte an ihnen, was mich sehr anmachte. Ich spürte ein Kribbeln in meinem Körper, was ich noch nie hatte. Dann erschrak ich kaum merklich als Jake noch weiter runter wanderte. "Keine Angst, es wird dir gefallen", flüsterte er zärtlich und begann mit seiner Zunge an meinen Schamlippen und an meinem Kitzler zu lecken. Das gefiel mir. Es war unbeschreiblich schön. Er leckte sehr zärtlich und küsste öfters auch meine Innenschenkel. Dann fand seine Zunge den Weg in meine Höhle. Ich stöhnte laut auf. "Oh, Jake, was machst du...?", keuchte ich. "Ich sagte doch, es wird dir gefallen. Entspann' dich einfach, Schatz", kam es von ihm zurück. Auf einmal spürte ich seine Finger an meinen Schamlippen. Sanft streichelte er mich und drang dann ganz vorsichtig mit einem Finger in mich ein, bewegte den Finger auf und ab und leckte dabei weiter an meinem Kitzler. Ich stöhnte noch lauter. Gott, war das erregend. Er brachte mein Blut zum kochen. Dann kam ein zweiter Finger und es wurde intensiver. Ich keuchte und bewegte mein Becken. Nach ein paar Minuten spürte ich ein wunderbar warmes Gefühl. Doch genau in diesem Augenblick stoppte Jacob seine Bewegungen. Nein, das durfte doch nicht sein. Ich sah ihn an. Er sah sehr erregt aus und ein Grinsen lag auf seinem Gesicht. Er mochte es anscheinend, mich zappeln zu lassen. "Mach bitte weiter", forderte ich ihn, leicht außer Atem, auf. "Willst du wirklich? Ich höre dich ja gar nicht betteln", sagte er. Na warte, das wirst du noch bereuen. "Jacob Black, ich flehe dich an, mach weiter! Bitte!!!", rief ich und da merkt ich auch schon wieder seine Finger im mir und seine Lippen an meinem Kitzler. Es dauerte nicht lange und ich bekam zum ersten Mal in meinem Leben einen Orgasmus. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach meine Lust herraus schreien... Erschöpft ließ ich mich ins Kissen sinken. Er kam wieder nach oben und ich drehte ihn sofort auf den Rücken. Sein Penis war größer als ich gedacht hätte und sehr steif. Ich stockte einen Augenblick. War ich dafür bereit? War ich es wirklich? Ja, sagte ich mir. Ich war bereit. Dann nahm ich seinen Penis in die Hand und bewegte die Vorhaut auf und ab, auf und ab. Immer wieder. Jake stöhnte. Das gefiel ihm wohl. Ich musste grinsen. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und nahm sein Glied in den Mund. Ich bewegte meine Lippen auf und ab und leckte mit der Zunge an seiner Eichel. Anscheinend stellte ich mich gar nicht so schlecht an, denn Jake keuchte wie verrückt. Er wurde immer geiler. Doch so weit war ich noch nicht. Ich hörte auf und setzte mich vorsichtig rittlinks auf ihn. Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte, doch Jacob umfasste meine Hüfte und bewegte mein Becken vor und zurück. Meine Güte war das herrlich. Ich spüre seine harte Erregung in mir. Und es hatte noch nicht einmal weh getan. Ich ritt ihn und wir beide stöhnten und keuchten. Dann war es soweit: Mein zweiter Orgasmus nahte und in Jakes Gesicht sah ich, dass auch er der Erlösung sehr nahe war. Ich bewegte mich immer heftiger und auch er versuchte mehr zu stoßen und dann kamen wir, beide gleichzeitig, zum Orgasmus. Ich blieb noch eine Weile auf ihm und rollte mich dann zur Seite. Das war es also. Mein erstes Mal. "Danke, mein Engel. Es war wunderschön mit dir", flüsterter er mir ins Ohr. "Mit dir auch", antwortete ich grinsend. "Aber eine Frage habe ich noch: Woher hast du das mit dem..." Ich schämte mich das Wort auszusprechen. "Mit dem lecken?", fagte er. "Ich hab es mal in einer Teeniezeitschrift gelesen." Er grinste frech. Teeniezeitschriften, so so. "Lass uns jetzt schlafen, du hast mich ja echt fertig gemacht", sagte Jake und gab mir einen Kuss aus den Mund. "Gute Nacht mein Liebling." "Gute Nacht", antwortete ich und es dauerte nicht lange, bis ich einschlief. Der Mond schien mir ins Gesicht und ich wachte auf. Jake lag hinter mir und schnarchte mir ins Ohr. Ich wunderte mich, wie ich bei diesem Krach hatte schlafen können. Ich schaute auf den Wecker. Es war zehn Uhr abends.... Kapitel 6: Die Beerdigung von Billy Black ----------------------------------------- Vorwort: Danke für all die lieben Kommentare. Dieses Kapitel liegt mir sehr am Herzen, da ich darin den Tod meines Onkels verarbeiten konnte. Kapitel 5 Die Beerdigung von Billy Black Ich legte auf. Das konnte einfach nicht sein. Billy war doch gesund gewesen. Das verstand ich einfach nicht. Ich setzte mich neben Jacob. Ihm liefen die Tränen über das Gesicht und auch mir kamen Tränen in die Augen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also tätschelte ich ihm sanft den Rücken, was ihm zu helfen schien. Nach einer gefühlten halben Stunde begann er zu reden. „Das glaube ich nicht. Das kann nicht sein… Ich muss zu ihm. Weißt du wo er ist?“ „Ich denke im Krankenhaus…“, antwortete ich und schon war er auf dem Weg nach draußen. Ich hörte noch ein lautes Reißen und sah, dass Jake sind verwandelt hatte, womöglich, um schneller zum Krankenhaus zu kommen. Schnell zog ich mich an und lief zum Auto. Wie schnell konnte ich beim Krankenhaus sein? Ich entschied mich, die Schnellstraße zu nehmen. Während ich mich beeilte und das Gaspedal bis zum Anschlag durchtrat, dachte ich über vieles nach. Mir war es wohl nie vergönnt, langes Glück zu haben. Ich dachte an letzte Nacht. Sie war wunderschön. Jacob war sehr zärtlich und unsere Körper verschmolzen miteinander, als gehörten sie zusammen. Ich war so glücklich gewesen. Ich hatte mein erstes Mal mit der Person, die ich liebte... Jacob Black. Es war einfach wunderschön gewesen. Seine heiße Haut an meiner. Unsere Körper vereint als einer. Mir stiegen die Tränen in die Augen. So konnte ich nicht weiterfahren. Ich hielt am Straßenrand an und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Ich weinte und weinte; ich konnte einfach nicht anders. Die Tränen wollten nicht aufhören. Ich wusste nicht, wie lange ich dort saß, mit dem Kopf auf dem Lenkrad und den Händen über dem Kopf. Ich merkte nur, dass die Beifahrertür aufgerissen wurde und mich kalte Hände umarmten. Ich wusste, dass es Edward war und in diesem Augenblick war ich froh, dass er da war. Nach einer gefühlten Unendlichkeit war die Quelle versiegt und ich wollte zum Krankenhaus fahren, doch Edward schüttelte nur den Kopf, mit der Begründung, ich wäre dazu momentan nicht fähig. Wahrscheinlich hatte er sogar Recht. Also fuhr er mich. Vielleicht war dies sogar gut, denn er konnte doch noch ein paar PS mehr aus meinem Auto rausholen, als ich und wir waren innerhalb von fünf Minuten am Krankenhaus. Ich schnallte mich ab, murmelte ein „Dankeschön“ in Edwards Richtung und rannte die Treppen hinauf. An dem Empfangstresen saß eine große, schlanke, blondhaarige Frau, wahrscheinlich um die 30, und tippte etwas in den Computer. Ich schlitterte zum Tresen und wäre sogar beinahe auf den Fliesen ausgerutscht, konnte mich aber gerade noch festhalten. „Ha-…Hallo“, sagte ich atemlos. „Ich möchte gerne zu Billy Black.“ „Dritter Stock, Zimmer 303, aber Mr. Black….“ Ich bekam das Ende des Satzes nicht mehr mit, denn ich war schon unterwegs und lief die Treppen hinauf. Außer Atem kam ich oben an. Schnell suchte ich Nummer 303. Einen Flur entlang, dann rechts, noch ein Flur, dann links und noch einer... Endlich kam ich zu besagtem Zimmer. Doch was ich sah, gefiel mir ganz und gar nicht. Drei Männer trugen eine Barre mit einem in Plastikfolie gehüllten, menschlichen Körper aus dem Raum. Das mit anzusehen war für mich unerträglich. Schnell wandt ich den Blick ab und ging in das Zimmer. Auf einem Stuhl in der Ecke saß Jacob, umringt von Sam, Jared, Paul, Quil, Embry, Seth, Leah und Sue. Charlie saß neben Jake; beide hatten den Kopf in die Hände gelegt und leise Tränen liefen ihnen über das Gesicht. Ich ging zu Jacob und wollte ihm gerade über den Rücken streichen, als er anfing zu reden. „Ch-… Charlie“, schluchzte er, „sag, wie konnte das passieren?“ Es dauerte eine Weile, bis Charlie sich fasste und noch eine Weile, bis er anfing zu reden. „Wir waren angeln und auf einmal verkrampfte er sich. Er fasste sich ans Herz und wäre beinahe ins Wasser gefallen, hätte ich ihn nicht festgehalten. Ich habe natürlich sofort den Notarzt angerufen. Ich ruderte so schnell ich konnte zum Ufer zurück. Und dann ging alles ganz schnell. Der Notarzt kam, brachte ihn ins Krankenhaus. Ich fuhr hinterher.“ Er blickte jetzt Jacob an. „Jake, es tut mir leid, dass ich dich nicht früher benachrichtigt habe. Ich hatte einfach Angst um Billy. Es tut wirklich unglaublich leid!“ „Ist schon okay, ich weiß, hättest du Zeit gehabt, hättest du früher angerufen“, erwiderte Jake. „Und was ist dann passiert?“, fragte er weiter. Ich glaubte, Charlie wollte nicht weiter darüber reden, doch er sah erst Jacob und dann mich an und dann fuhr er fort. Das Rudel hörte nur zu und machte keine Geräusche. „Wir sind als am Krankenhaus angekommen, dann wurde Billy sofort in einen Behandlungsraum gebracht und ich musste eine Menge Dokumente ausfüllen. Es dauerte eine viertel Stunde bis sie ihn wieder raus schoben und sie mir sagten, dass es nur ein Herzinfarkt gewesen sei und es ihm jetzt wieder besser ginge. Naja und ich ging dann zu ihm und setzte mich auf diesen Stuhl.“ Er zeigte auf den Stuhl, auf dem Jacob gerade saß. „Er war wieder bei Bewusstsein und ich redete mit ihm. Doch das Einzige, was er sagte, war: »Charlie, pass’ bitte auf Jacob auf. Er ist doch noch so jung… Sag’ ihm, dass ich ihn liebe« Dann schloss er die Augen und sein Herz blieb stehen. Ich drückte sofort den Klingelknopf und die Schwestern und ein Arzt kamen angelaufen Sie versuchten, ihn wiederzubeleben, aber es war zu spät….“ Er brach in Tränen aus. Ich ging zu ihm, legte die Hand auf seine Schulter und tröstete ihn. Auch Jake erhob sich, ging auf meinen Vater zu, legte eine Hand auf seine Schulter und sagte „Es ist okay, Charlie, du konntest ja nichts dafür. Ich danke dir, dass du mich trotzdem so schnell benachrichtigt hast. Wir müssen uns jetzt um die Beerdigung kümmern.“ Sam, Jared, Paul, Embry, Quil, Seth, Leah und Sue taten alle ihr Beileid kund und boten an, bei den Vorbereitungen zu helfen. Jake lehnte jedoch ab. Er und Charlie würden alles alleine regeln. Sue empfahl noch einen Einäscherer, denn Billy sagte einmal, dass er eingeäschert werden wollte. Sie verließen den Raum und ließen uns, Charlie, Jacob und mich, allein. Eine halbe Stunden saßen und standen wir noch da, dann kam eine Schwester und wollte das Bett neu beziehen. Dann verließen wir das Krankenhaus. Es war grausam zu wissen, dass bald ein anderer Mensch in diesem Bett liegen würde, in dem Billy Black gestorben war. Die Tage vergingen. Jacob war jetzt oft bei uns; er wollte nicht mehr in dem Haus sein, in dem er mit seinem Vater über Jahre hinweg gelebt hatte. Zu viele Erinnerungen. Gleich am Tag nach Billys Tod rief er seine Geschwister an: Rachel und Rebecca. Rachel hatte sich mit Rebecca, die von Hawaii hergereist war, ein Zimmer in einem Hotel in La Push gemietet. Auch sie konnten es nicht in dem Haus aufhalten. Hinzu kam noch, dass sie in dem Haus gelebt hatten, als ihr Mutter, Sarah Black, bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Da waren sie ausgezogen, Rachel ging nach Washington an die Washington State und Rebecca heiratete einen samoanischen Surfer und zog nach Hawaii. Seitdem sind sie nur selten in La Push gewesen. Es wurden Grabsteine angeschaut, eine Rede wurde verfasst, einen geeigneten Sarg für die Verbrennung und eine Urne ausgesucht. Ich kam bei allem mit, um eine moralische Stütze zu sein. Wir entschieden uns für einen wunderschönen schwarzen Sarg aus Mahagoni. (Link: http://www.pietaet-bamberg.de/uploads/pics/14_sarg.png) Die Urne war aus edlem Wurzelholz und passte genau zu Billy, wie wir fanden. (Link: http://www.bestattungsinstitut.de/heiso/shop/popup_image.php?pID=486&imgID=0) Die Beisetzung der Urne wurde für den 15. Februar um elf Uhr angesetzt. Bis dahin waren es noch zwei Wochen. Rachel, Rebecca und Charlie setzten sich zusammen und verfassten eine Grabrede für den Redner. Jacob und ich suchten währenddessen Blumen aus, die bei der Rede die Urne umhüllen sollten. Wir entschieden uns für eine Deko mit roten Rosen, die sich nach oben rankten und wo obendrauf die Urne platziert werden sollte. (Link: http://www.pietaet-bamberg.de/uploads/pics/urnendeko04_01.png) Auch mussten wir Freunde von Billy anrufen und ihnen von seinem Tod in Kenntnis setzen. Bei engeren Freunden rief Jake an, bei entfernteren Freunden rief ich an. Alle taten ihr Beileid kund. Dankend nahmen wir ihre Beileidsbekundungen an. Jacob ging es schon etwas besser, schließlich hatte er Charlie und mich. Die Tage vergingen und jetzt war es nur noch eine Woche bis zur Beerdigung. Wir stellten eine Anzeige in die Zeitung und schrieben, dass jeder kommen möge, der Billy Black gekannt hat. Nun war es soweit: der Tag der Beerdigung. Es war sieben Uhr, als Jacob und ich erwachten. Wir waren so aufgeregt und nervös; anders kann man es nicht beschreiben, denn dies würde die erste Beerdigung sein, auf der ich war. Wir gingen die Treppe hinunter und sahen schon von Weitem, dass Charlie auf der Couch saß und angespannt wirkte. Auch er war nervös. Wir setzten uns zu ihm und schwiegen… Schwiegen, bis es neun Uhr war. Dann zog sich jeder seine Trauerkleidung an. Charlie trug einen schwarzen Anzug mit schwarzen Schuhen, ebenso Jake und ich trug ein schwarzes Kostüm mit Rock und schwarzen Schuhen. Jake meinte, dass ich doch Hackenschuhe anziehen sollte, doch ich kannte mich; ich würde auf ihnen entweder umknicken, hinfallen oder stolpern. Nein, danke. Wir fuhren zur Kirche. Dort trafen wir uns mit Rachel und Rebecca. Der Redner war schon da und sie besprachen mit ihm noch die letzten Einzelheiten. Wir stellten und an die Kirchentür und warteten. Jacob liefen leise Tränen über die Wangen. Nach ein paar Minuten kamen die Ersten. Es waren Sam, Paul, Jared, Colin, Brady, Quil, Embry. Sie trugen alle schwarze Umhänge mit schwarzen Schuhen und hatten Blumen in den Händen. Sie umarmten Jake, dann Charlie, wünschten noch einmal herzliches Beileid und stellten sich neben uns. Dann kamen die Clearwaters: Sue mit Seth und Leah. Auch sie trugen schwarz und hatten weiße Lilien in der Hand. Auch sie umarmten Jake und dann Charlie und wünschten Beileid. So ging es noch etwa zehn Mal. Dann waren alle eingetroffen und wir gingen in die Kirche. Die Urne war auf den Ständer mit den Rosen gestellt worden. Wir gingen zu dritt; Charlie, Jacob und ich, gingen vor die Urne und legten, einer nach dem anderen, unsere Blumen nieder. Jacob hatte einen wunderschönen Bund weißer Rosen in der Hand, der noch mit einem Trauerflor versehen war. »Gelieber Vater, ruhe in Frieden. In Liebe, dein Sohn Jacob« Er legte sie vor die Urne und blieb eine Minute stillschweigend stehen. Dann ging er zu seinem Platz; dicke Tränen kullerten über sein Gesicht. Dann war Charlie an der Reihe. Er hatte einen Kranz mit den verschiedensten Blumen gekauft, an dem auch ein Trauerflor hing, auf dem stand geschrieben »Für Billy Black, den besten Freund, den ich je hatte. Ruhe in Frieden. « Er legte den Kranz vorsichtig hin, stand eine Minute mit gesengtem Kopf vor der Urne und setzte sich dann links neben Jacob. Nun war ich dran. Ich hatte weiße Lilien in der Hand, legte sie neben Jakes Kranz und verharrte. Ich dachte daran, dass wir früher mit Billy und Jake angeln waren, als ich noch klein war. Ich erinnerte mich an das erste Treffen mit Billy vor unserem Haus vor zwei Jahren. Billy war gegen meine Beziehung mit Edward. Weil er Angst hatte, das Edward mir etwas antun würde. Und als mich Edward dann verlassen hatte, war er trotz allem immer nett zu mir. Er und Jake hatten mir durch die schwere Zeit geholfen. Und dieses Jahr, als er uns die Geschichte der Quileute an Lagerfeuer erzählte. Diese Autorität hatte ich vorher nie bei ihm gemerkt. Mir kamen die Tränen. Ich wischte sie von meinem Gesicht und setzte mich an Jacobs rechte Seite. Dann waren die Anderen dran. Ich schloss die Augen, nahm Jakes Hand und drückte sie. Nach 20 Minuten war die kleine Kirche voll; Einige standen sogar. Ich drehte mich kurz um und entdeckte die Cullens; ausnahmslos alle in schwarz. Sie kamen mit einem Strauß aus weißen Equador-Rosen, Ammimajus, Calla und Lilien. (Link: http://www.blumenbutler.de/blumen-bestellen/straeusse/24874-elegance.htm?bbsessid=ffcd4f10663ab2b9dd3f5a017f80e923#) Carlisle ging mit Esme am Arm voran, legte den Strauß nieder und ging wieder. Danach kamen Alice und Jasper. Auch sie legten einen Strauß nieder und gingen. Dann kamen Rosalie und Emmett. Die beiden legten Lilien zur Urne und wandten sich zum gehen. Zum Schluss kam Edward. Er legte drei einzelne weiße Rosen vor die Urne und verharrte kurz. Dann drehte er sich um, schaute mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte, und ging hinaus. Der Redner begann zu erzählen. Ich hörte zu und hielt immer noch Jacobs Hand. Nach einer Stunde war die Zeremonie zu Ende. Die Urne wurde in das Auto des Bestattungsunternehmens getragen und dort aufgebahrt, damit jeder sie noch einmal sehen konnte. Wir gingen als letztes am Auto vorbei. Charlie ging vor mir, hielt kurz am Auto und sein Gesicht war voller Tränen. Er berührt die Urne, schloss die Augen und ging dann. Jetzt kam ich ans Auto und es geschah etwas, was ich nie von mir gedacht hätte: Ich brach in Tränen aus. Keine stummen Tränen, nein, ich konnte einfach nicht mehr. Ich schluchzte und weinte; Tränen so groß wie Walnüsse flossen an meinem Gesicht herunter. Charlie kam zu mir, stützte mich und wir gingen, um Jake noch einmal trauern zu lassen. Jake blieb länger am Auto stehen als wir. Doch auch er konnte sich nicht mehr halten; er brach sogar zusammen. Rachel und Rebecca kamen sofort und halfen ihm, sich zu beruhigen. Wir fuhren zum Friedhof, der ein paar Meilen entfernt war und gingen zum Grab von Billy und seiner Frau Sarah. Die Urne war noch nicht drin. Aber neben dem Grab stand ein Behälter mit Sand und mit Rosenblättern. Jacob ging zuerst, warf eine Handvoll Sand in das Loch, dann ein paar Rosenblätter und stellte sich etwas abseits vom Grab hin. Wir hatten uns währenddessen in einer Reihe aufgestellt. Als nächstes waren Rebecca und dann Rachel dran. Danach Charlie und dann ich. Ich warf ein bisschen Sand hinein und nahm eine Handvoll Rosenblätter. Langsam beugte ich mich etwas hinunter und warf sie liebevoll in die Grube. Mein letzter Gruß an Billy Black. Wir gingen noch etwas essen; einen sogenannten Leichenschmaus. Es gab belegte Brötchen und Kaffee. Dann verabschiedeten sich die Meisten. Wir, das waren Sue, Sams Rudel, Rebecca, Rachel, Jacob, Charlie und ich, blieben noch etwas. Dann bedankten wir uns bei der Gaststätte für die Gastfreundlichkeit und das leckere Essen und besuchten noch ein letztes Mal für diesen Tag, das Grab von Jacobs Eltern. Alle Blumen, und das waren etwa 60 Stück, waren neben das Loch gelegt worden; es sah wunderschön aus. Jede Blume, jeder Strauß und jeder Kranz kam zur Geltung. Auch die Trauerflore waren gut zu lesen. Von »Ein letzter Gruß« über »Wir vermissen dich, liebster Vater« bis »Ruhe in Frieden« war alles dabei. Erst jetzt bemerkte ich, wie beliebt Billy gewesen war. Wie konnte jemand so einen liebenswerten Mann nicht mögen? Immerhin, jetzt ist er an einem besseren Ort... Ruhe in Frieden, Billy Black! Kapitel 05 Ende Kapitel 7: Das Picknick ----------------------- 6. Kapitel Das Picknick Es waren schwere Zeiten nach der Beerdigung. Rachel und Rebecca blieben noch drei Tage, dann reisten sie wieder ab. Sie hielten es nicht länger aus. Außerdem nahmen sie mir und Charlie noch das Versprechen ab, dass wir uns gut um Jacob kümmern würden. Natürlich würden wir das. Wir, Sam und die Werwölfe. Das Haus von Billy wurde ausgeräumt; die alten Möbel und Gegenstände, die keiner mehr haben wollte, weil sie Erinnerungen an Billy enthielten, wurden einfach weggeschmissen. Das Haus wurde total neu renoviert. Jacob wollte es so, schließlich würde er in dem Haus weiterhin wohnen müssen. Als ich von La Push wieder nach Hause kam, verschwitzt und alleine, denn Jacob blieb noch beim Haus um die Renovierungsarbeiten zu beobachten, saß Charlie schon in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf dem Tisch gestellt und schaut mich an. „Hallo, Dad“, sagte ich und ging zu ihm. Er rümpfte die Nase und schnüffelte. „Hi Bella. Ich würde sagen, geh’ dich erstmal duschen, du müffelst etwas…“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht und schnüffelte wieder. Ich wurde rot. Was konnte ich denn dafür, dass renovieren so anstrengend ist? Gespielt eingeschnappt drehte Charlie den Rücken zu und ging die Treppe hoch in mein Zimmer, um meine Kulturtasche und saubere Kleidung zu holen. Dann ging ich ins Bad, zog mich aus und sprang unter die Dusche. Schnell aber doch ordentlich schäumte ich mich ein und genoss den Duft von Rosenblüten. Dann duschte ich mich wieder ab, wickelte mich in mein Handtuch und trocknete mich ab. Jetzt war mir kalt und ich zog mich schnell an. Charlie saß immer noch in der Küche und wartete auf mich, als ich die Treppe hinunter kam. Ich setzte mich neben ihn auf einen Stuhl und wartete darauf, dass er anfing. Dies tat er dann auch. „Bella, wie soll es jetzt weiter gehen?“ „Ich weiß es nicht. Das war einfach zu viel in letzter Zeit. Und es kam alles so plötzlich. Aber mir spukt da eine Idee im Kopf rum. Schau mal. Jacob müsste jetzt ganz alleine in diesem Haus wohnen und ich dachte mir, da ich ja nun schon achtzehn bin… Ich meine, er wohnt ja nur in La Push, also nicht so weit weg von hier wie zum Beispiel Seattle oder so.“ Ich hatte die ganze Zeit in der Küche umhergeschaut, als ich redete doch jetzt schaute ich ihm direkt in die Augen. „Dad, was würdest du davon halten, wenn ich zu Jacob ziehe?“ Er blieb still und das machte mich nervös. Nach circa zwei Minuten antwortete er. „Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Und ich denke, dass es das Beste ist, wenn du zu ihm ziehst.“ „Wirklich? Danke, Dad!“, rief ich, stand auf und umarmte ihn. „und du kommst damit klar, wenn ich nicht mehr bei dir wohne? Ich meine, deine Kochkünste sind ja nicht gerade die Besten. Aber ich könnte dir das Kochen beibringen, wenn du willst…“ „Ich komme schon damit klar. Wirklich. Keine Angst. Ich habe, bevor du hierher zu mir gezogen bist, auch gelebt und überlebt.“ Er grinste. „Und wie du schon sagtest, du wohnst dann ja nur in La Push. Ich kann mich als Polizeichef ja selber einladen und mich dann bei euch vollfressen.“ Jetzt musste auch ich grinsen. „Genau“, stimmte ich lächelnd hinzu. „Also ist das jetzt beschlossene Sache?“, hakte ich noch einmal nach. „Ja“, antwortete er. „Ist es.“ Also beschlossen wir, dass ich ausziehen und bei Jacob wohnen würde. Ich war mir sicher, dass ich keinen anderen so lieben würde wie ihn. Jetzt nicht mehr…. Also besprachen wir die Lage mit Jacob. Er ließ sich etwas aufmuntern, als er erfuhr, dass ich zu ihm ziehen würde, wenn er denn wolle. „Natürlich will ich“, antwortete er und strahlte bis über beide Ohren. Bei seiner Freude musste ich grinsen. Also begannen wir mit den Vorbereitungen. Doch natürlich vergaßen wir Billy nicht. Wir besuchten das Grab von ihm und seiner Frau Sarah einmal in der Woche und legten immer frische Blumen auf das Grab. Öfters schaute ich Jake ins Gesicht und sah ein paar Tränchen über sein Gesicht laufen. Dann umarmte ich ihn und er beruhigte sich wieder. Nach ein paar Wochen wurde alles wieder halbwegs normal. Jacob trauerte zwar immer noch, jedoch zeigte er dies nicht mehr öffentlich. Auch ich bekam davon nichts mehr mit. Es ging sogar schon soweit, dass er mir vorschlug, er und ich könnten doch ein Picknick zusammen machen. Ich stimmte zu und schon am nächsten Tag sollte es losgehen. Ich machte Sandwiches mit Käse und Salami oder Schinken, pellte Eier und kaufte, auf Jacobs Wunsch hin, Honig, Erdbeeren und Sahne. Er holte mich am Sonntag um neun Uhr mit seinem VW Rabbit ab. Ich zog mich leicht aufreizend an, nahm den Picknickkorb in die Hände, rief Charlie noch ein „Ich bin dann weg, Dad. Warte nicht auf mich!“ zu und ging zur Türe hinaus. Und dann sah ich meine persönliche Sonne namens Jacob. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd. Als hätte ich etwas verpasst. Ich öffnete den Kofferraum, stellte den Korb hinein und stieg dann zu ihm ins Auto. „Guten Morgen mein Schatz“, begrüßte er mich. „Guten Morgen“ trällerte ich und gab ihm einen Kuss, der ihn das Atmen vergessen ließ. „Man, du haust mich echt um“, keuchte er, als der Kuss beendet war und wir uns wieder voneinander lösten. Dann zog er mich wieder zu sich heran und küsste mich mit solch einer Leidenschaft, dass mir schwindelig wurde. „Du mich auch“, flüsterte ich. Ich schaute aus dem Fenster und sah Charlie am Fenster, der uns beobachtete. „Lass’ uns fahren. Charlie beobachtet uns schon“, sagte ich. Also fuhren wir los. „Wo fahren wir eigentlich hin?“, fragte ich ihn. „Das, mein Engel, bleibt eine Überraschung“, säuselte er. Na toll, eine Überraschung. Er wusste, dass ich so was hasste. Ich verabscheute Überraschungen zutiefst. Mir entfuhr ein menschliches Knurren und ich schaute beleidigt aus dem Fenster. Ich hörte ein Lachen, reagierte aber nicht darauf. Kurze Zeit später spürte ich eine Hand auf meinem Oberschenkel, die immer höher wanderte. „Lass’ das“, grummelte ich nur. Er lachte wieder los. Ihn weiter ignorierend schaute ich in die Ferne und sah Bäume, ja ganze Wälder. Doch ich hatte immer noch keine Ahnung, wohin es gehen sollte. Ich kannte die Gegend nicht. Und Jake würde mir auch nichts verraten, das wusste ich. Naja, dann eben nicht. Ungefähr zwanzig Minuten später fuhren wir in ein kleines Waldstück und Jacob hielt an. Er stieg aus, lief zu meiner Tür, öffnete diese und hielt mir, ganz wie ein Gentlemen, seine Hand hin. Ich ergriff sie und lächelte. Er zog mich zu sich und küsste mich. Ich holte den Picknickkorb und eine Decke aus dem Kofferraum und er nahm mich an die Hand. Wir wanderten durch den Wald und kamen zu einem kleinen gemütlichen Plätzchen außerhalb des Waldes. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Wir breiteten die Decke aus und legten uns auf sie. Ich war so glücklich. In Forks kann die Sonne selten raus, weshalb ich das Gefühl der warmen Sonne aus meiner Haut genoss. Ich hätte nie gedacht, dass es mir noch besser gehen könnte als jetzt, mit meinem Jacob auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde. *Jacobs Sicht* Heute war es soweit. Ich hatte totales Bauchkribbeln und war sehr hibbelig. Ein Picknick im Freien an meinem Lieblingsplatz mit der Frau meines Lebens, meiner Träume. Bella… Ich verließ das Haus und stieg in mein Auto und fuhr los, zum kleinen Laden in La Push, in dem Quils Mutter arbeitete und kaufte eine Packung Kondome. Man konnte ja nie wissen… Grinsend bezahlte ich und stieg wieder ins Auto. Punkt neun Uhr stand ich vor Charlies Haus. Ein paar Minuten später kam Bella raus. Sie sah unglaublich heiß aus in ihrem hellblauen T-Shirt und ihrer kurzen weißen Hose, die ihren Po betonte. Ja, vielleicht würde dieser Tag schöner werden als geplant… Sie stellte den Korb in den Kofferraum und stieg dann zu mir ins Auto. Ich begrüßte sie mit „Guten Morgen mein Schatz.“ Sie lächelte, trällerte ein „Guten Morgen“ und gab mir einen atemberaubenden Kuss. Da vergaß ich doch glatt zu atmen. „Man, du haust mich echt um“, sagte ich, fasste ihr ins Haar und zog sie wieder zu mir, um sie mit aller Liebe, die ich für sie empfand, zu küssen. Für einen winzigen Moment dachte ich, sie würde ihn Ohnmacht fallen, aber dann fing sie sich wieder und sagte nur „Du mich auch.“ Ich lehnte mich zurück. Bella schaute aus dem Fenster und sagte dann „Lass’ uns fahren. Charlie beobachtet uns schon.“ Also startete ich das Auto und fuhr los. Als wir um die Ecke gebogen waren, fragte Bella mich „Wo fahren wir eigentlich hin?“ Ich grinste. Jaa, das würde sie gerne wissen. Aber ich antworte mit zuckersüßer Stimme „Das, mein Engel, bleibt eine Überraschung.“ Und dann kam die Reaktion, die ich erwartet hatte. Sie knurrte, was ich sehr süß fand, und schaute beleidigt wie eine Leberwurst aus dem Fenster. Ich verkniff mir ein Lachen, doch als ich sie so sah, konnte ich nicht anders. Ich lachte los. Sie ignoriert mich total. Bella war so süß, wenn sie schmollte. Ich liebte es und es erregte mich etwas. Also nahm ich eine Hand von Lenkrad und legte sie auf ihren linken Oberschenkel. Sie zuckte nicht einmal zusammen. Also wanderte ich mit meiner Hand immer höher und höher. „Lass’ das“, grummelte meine Süße. Ja, noch würde ich es lassen. Ich musste wieder lachen. Sie schaute wieder in die Ferne und ich dachte nach. Darüber, wie gut das Schicksal es mit mir meinte. Ich ging durch Himmel und Hölle, um am Ende doch mit Bella zusammen zu sein. Ich hatte gewonnen. Es war ein harter Kampf. Zuerst verliebte ich mich in sie. Doch sie wollte nur diesen Vampir. Aus mir immer noch unbekannten Gründen verließ er sie. Das war meine Chance. Ich erinnerte mich daran, wie sie aussah, als sie mit den Motorrädern zu mir kam. Ich verzog meinen Mund, aber zum Glück schaute Bella immer noch nach draußen. Dann wurde ich zum Werwolf und alles veränderte sich. Ich durfte Bella nichts von meinem Geheimnis erzählen. Aber sie wusste es doch schon. Also kam ich zu ihr und ließ sie raten. Und sie erinnerte sich an die Legenden und das Verbot von Sam war umgangen. Sie hatte es ja schließlich alleine herausgefunden. Und seit dem hätte ich sie so oft verlieren können. Sie brachte sich doch tatsächlich drei Mal in Gefahr. Laurent, der sie für Victoria töten wollte; die Fahrt auf dem Motorrad und der Sprung von der Klippe… Doch ich verlor sie nicht. Immer war ich zur Stelle. Mein Körper spürte es, wenn sie in Gefahr war. Ich rettete sie viele Male. Und meine Liebe zu ihr wurde immer stärker. Dann war ihr blöder Vampir in Schwierigkeiten und das machte meinen Plan zunichte. Wäre er nicht gewesen, wären Bella und ich schon früher zusammen gekommen… Vor dem Kampf mit den neugeborenen Vampiren, als ich sie da küsste, merkte ich, dass ich ohne sie einfach nicht mehr leben konnte. Sie war mein Leben. Ich würde alles für sie tun. Und wie das Schicksal es so wollte, prägte ich mich auf sie. Auch bei Bella merkte ich, durch ihre Art zu küssen, dass sie mehr für mich empfand als nur Freundschaft. Jetzt hatte sie den Blutsauger abserviert und will ein Leben mit mir. Danke, Schicksal… Wir waren fast da. Ich bog links ab und nach ein paar Kilometer wieder rechts. Dann waren wir endlich da. Ich hielt das Auto an, stellte den Motor ab und stieg aus. Bella blieb brav sitzen. Mit schnellen Schritten ging ich zu ihrer Tür, öffnete sie und hielt ihr die Hand hin. Ich hoffte, dass es sie beeindrucken würde. Und das tat es auch. Sie nahm meine Hand und ich zog sie hoch in meine Arme, um sie zu küssen. Sie holte den Picknickkorb und die Decke aus dem Kofferraum und schon ging es los. Nach der zehnminütigen Wanderung durch den Wald erreichten wir unser Ziel. Die Sonne schien auf das Gras. Ich nahm Bella die Decke ab und wollte sie alleine ausbreiten, jedoch half sie mir. Dann legten wie uns auf die Decke; Bella stütze sich mit den Armen nach hinten ab und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Sie genoss es sichtlich, in der Sonne zu liegen. Sie sah einfach umwerfend schön aus. Und wie sie strahlte. „Weißt du eigentlich, wie schön du bist?“ „Hm“, antwortete sie, „also ehrlich gesagt nicht. Hat mir bisher keiner gesagt, Noch nicht einmal mein derzeitiger Freund.“ Ja, jetzt tat sie so unschuldig. Ich beugte mich zu ihr hinüber, streifte mit meinen Lippen ihr Ohr und flüsterte „Bella, du bist wunderschön. Nein, das ist gar kein Ausdruck. Du strahlst. Für dich ist keine Wort genug.“ Sie seufzte. „Das sagst du doch jetzt nur so.“ Ich knabberte leicht an ihrem Ohr und wanderte dann zu ihren Lippen. Sanft strich ich mit der Zunge über ihre Unterlippe und bat um Einlass. Sie gewährte ihn mir. Zaghaft öffnete sie ihren Mund, den ich sofort für mich beanspruchte. Ich spürte zum ersten Mal ihren süßen Geschmack. Meine Zunge spielte mit ihrer und sie ließ es zu. Ich gönnte ihr einen tiefen Atemzug und begann dann wieder in ihren Mund vorzudringen. Sie keuchte auf. Ich machte sie verrückt. Doch das sollte erst der Anfang sein. Ihre Brustwarzen verhärteten sich bei unserem Kuss. Ich unterdrückte ein Grinsen. Sie griff mir in die Haare und zog mich weiter zu sich heran. Als sie uns eine Atempause gönnte, wanderten meine Lippen zu ihrem Kinn, zu ihrem Hals, zu ihrem Schlüsselbein. Ich bedeckte sie mit leichten Küssen. Sie seufzte wohlig auf. Wenn ich jetzt weitermachen würde, dann wäre ich nicht mehr zu stoppen. Also zügelte ich mich, wanderte mit meinen Lippen zu ihren und küsste sie. „Wollten wir nicht picknicken?“, flüsterte ich ihr leicht süffisant ins Ohr. „Ja“, keuchte sie, „wollten wir…. eigentlich.“ Grinsend drehte ich mich um, jedoch sah sie mein Grinsen. Ich meinte so etwas wie »Mistkerl« zu hören und grinste nur noch mehr. Ich langte nach dem Korb und holte Sandwiches heraus. Bella hatte sich währenddessen wieder erholt. Ich nahm mir ein Sandwich und fragte sie „Was möchtest du haben?“. „Ein Ei und ein Sandwich, bitte“, erwiderte sie. Ich reichte es ihr und begann mein Sandwich auszupacken. Hm, ich hatte Eins mit Käse und Schinken erwischt. Lecker. Ich aß es auf und nahm mir dann auch ein Ei. Nach schätzungsweise sechs Sandwiches und zwei Eiern (genau gezählt hatte ich nicht) war ich satt und ließ mich auf den Rücken sinken. Bella kuschelte sich an mich und wir dösten ein bisschen. Dann, als mein Magen wieder Platz hatte, nahm ich die Erdbeeren und Sahne. Ich nahm eine Beere in die Hand und sprühte Schlagsahne obendrauf. Mein Schatz lag noch neben mir, die Augen geschlossen. „Mund auf, Kleine“, säuselte ich. „Und schön »Aaaah « machen. Und lass bitte die Augen zu.“ Sie öffnete erwartungsvoll den Mund und machte „Aaaah“. Ich legte ihr die Erdbeere in den Mund. Sie schloss den Mund und ließ sich die Erdbeere mit der Sahne auf der Zunge zergehen. Sie stöhnte auf. Ja, Baby. Jetzt ging es richtig los. Ich fütterte sie mit Erdbeeren und Sahne, mit Eiern und mit Sandwichstückchen. Manchmal sprühte ich ihr auch nur die Sahne in den Mund. Doch dann kamen mir andere Gedanken. auch Honig spielte dort eine wichtige Rolle.... Wir vereinigten uns einige Male. Es war einfach wunderschön. Es dämmerte schon, als wir zusammenpackten. Bella entschied sich dafür, bei mir zu Übernachten. St wohl auch besser so. Schließlich war sie mit Honig und Sahne eingesaut. „Nächstes Mal nehmen wir besser etwas, was nicht so klebt“, sagte sie. „Nächstes Mal?“, fragte ich sie neckend. „Ich habe doch gesehen, wie sehr es dir gefallen hat. Und mir hat es auch sehr gut gefallen. Es wird definitiv ein nächstes Mal geben“, antwortete sie und küsste mich wie ein Engel. Kapitel 06 Ende Kapitel 8: Bella und Jacob - Das Picknick - die Details ------------------------------------------------------- Die Details zu Bella und Jacobs Sex im Freien Ich schob ihr T-Shirt hoch und sprühte Sahne auf ihre Brustwarzen und begann diese abzulecken. Dabei versteiften sich ihre Knospen. Langsam knetete und liebkoste ich ihre Brüste. Sie stöhnte auf keuchte zu mir „Jacob, bitte…“ Sie ließ den Satz unbeendet. Sollte ich nun aufhören oder weitermachen? Ich entschied mich für letzteres. Und das schien sie auch gemeint zu haben. Ich sprühte die Sahne auf ihren Bauchnabel und leckte sie ab. Sie stöhnte wieder auf. Sie wühlte in meinem Haar und war verrückt nach mir. Dann wanderte ich weiter nach unten. Ich erreichte ihre Mitte, streichelte sie über der Hose und begann, ihr die Hose auszuziehen. Sie sah mich nur an, grinste und hob helfend ihr Becken. Mühelos streifte ich ihr nun die kurze Hose ab. Und sie zog sich erwartungsvoll das T-Shirt aus. Mit der Sahne in der Hand küsste ich sie und wanderte dann nach unten. Kaum hatte ich ihr Sahne auf ihren Intimbereich gesprüht, schon stöhnte sie auf. „Na na, das war doch erst der Anfang“, stichelte ich. „Die Sahne…“, keuchte sie, „ist sehr kalt. Vor allem an dieser Stelle.“ Lächelnd liebkoste ich ihre Mitte und leckte die Sahne von ihrem Körper. Sie schob leicht stöhnend ihr Becken vor. Ja, das gefiel ihr. Und mir erst. Ich glitt zum Korb und holte den Honig heraus. Die Tube war einfach zu öffnen und ich träufelte Bella kleine Tropfen Honig in den Mund. „Mmmmh“, machte sie. „Jacob, Schatz, was hast du mit mir vor? Und was ist, wenn hier Leute vorbeikommen?“ „Das zeige ich dir, wenn du die Augen zulässt. Das ist mein Platz. Und jetzt ist es Unserer. Hier ist noch nie jemand vorbei gekommen und ich war oft hier. Der Ort ist so abgelegen. Wer sollte hier wandern wollen?“ „Mmmmh“, machte sie wieder. Ich träufelte ihr immer wieder Honig in den Mund. Es war zwar eine ziemliche Sauerei, aber es war heiß. Und sehr erregend. Nicht nur für mich, wie ich merkte. Bella zog mich zu sich heran und küsste mich. Sie zog mich aus, drehte mich auf den Bauch und massierte meinen Rücken. Sie massierte echt gut. Meine Hose wurde immer enger. Dann wollte sie mich auf den Rücken drehen, doch ich ließ mich nicht unterkriegen und wir rangen liebevoll darum, wer oben liegen durfte. Ich gewann. Gegen mich hatte sie keine Chance. Lächelnd zog ich sie zu mir heran und drang sanft in sie ein. Bella stöhnte und beugte ihr Becken vor. Sex im Freien. Das war schon immer mein Traum gewesen und jetzt wurde er wahr. Ich erhöhte das Tempo gleichmäßig. Wieder und wieder küsste ich ihren wundervollen Körper. Und sie liebkoste meinen. Sanft strich ich ihr über das Haar. Ich spürte eine Welle der Lust gefolgt von einer gewaltigen Explosion und dann ergoss ich mich in ihr. Sie stöhnte auf und schrie meinen Namen. „Jake, bitte, erlöse mich.“ Ich stieß tiefer in sie und dann überkam auch sie die Welle und sie ließ sich erschöpft auf die Decke sinken. Noch mehrere Male vereinigten wir uns an diesem wunderschönen Tag. Mal verführte Bella mich, mal umgedreht. Wir ließen uns gehen und erlebten wunderschönen Sex miteinander. Kapitel 9: Der Umzug -------------------- Vorwort: Sorry, dass es diesmal so lange gedauert hat, das neue Kapitel zu schreiben. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt. 7. Kapitel Der Umzug *Bellas Sicht* Den Tag mit Jacob würde ich nie vergessen. Es war wunderschön. Kaum waren wir bei ihm angekommen, hob er mich aus dem Auto und trug mich ins Haus, direkt ins Bad. Auf dem Weg dahin küsste er mich ununterbrochen. Er stellte mich vor dem Bad ab, gab mir einen sehr zärtlichen Kuss und verschwand. Ich betrat das Bad, zog mich aus und ging in die Dusche. Es tat gut, sich mit warmem Wasser berieseln zu lassen und endlich dieses klebrige Zeug von meinem Körper zu waschen. Nach zehn Minuten intensives duschen stieg ich, nach Pfirsich duftend, aus der Dusche, zog mir meine neuen Klamotten an, die ich zur Sicherheit mitgenommen hatte, an und ging in Jacobs Zimmer. Dort stand das Telefon und ich rief Charlie an, um ihm Bescheid zu geben, dass ich heute nicht mehr nach Haus kommen würde. Dad klang, als ob er sich ein Lachen verkneifen müsse und wünschte uns viel Spaß. Ich legte auf und sah Jacob, an die Wand gelehnt und mich beobachtend. „Komm her, Süße“, flüsterte er und hielt mir die Hände hin. Ich ging zu ihm, legte meine Hände in seine und er verschränkte seine Finger mit meinen. Dann zog er mich zu sich heran und küsste mich. Wir erlebten eine wunderschöne Nacht zusammen. Am nächsten Morgen wurde ich von Jake mit Küssen geweckt. Ich schnupperte und erhaschte den Geruch von frischem Kaffee und öffnete die Augen. Ein strahlender Jacob saß vor mir auf dem Bett mit einem Tablett in den Händen. Darauf waren eine Tasse Kaffee, zwei Croissants, Butter, Marmelade, Nuss-Nugat-Creme und eine Vase mit einer wunderschönen roten Rose. Ich schaute ihn an und sagte „Ich liebe dich“. „Ich liebe dich auch“, meinte er. Und dann prustete er los. „Was ist denn jetzt los?“, fragte ich ihn unschuldig. „Du siehst zum schießen aus. Deine Haare sind verzottelt und du siehst soooo verschlafen aus.“ „Wie… wie gemein“, gähnte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Ich blickte auf die Uhr und sah, dass es halb zehn war. „Ach komm, sei mir nicht böse. Iss lieber etwas. Ich habe die Croissants eigenhändig in den Backofen geschoben.“ Er lächelte. „Hm, na dann werden sie bestimmt besser schmecken als anderen, die ich je zuvor gegessen habe“, scherzte ich. „Das werden sie, verlass dich drauf!“ Und schon nach wenigen Minuten wusste ich, was er meinte. Er schnitt ein Stück vom Croissant ab, bestrich es mit Butter und Marmelade und fütterte mich. Und es schmeckte wirklich besser. Aber verliebt sein hin oder her, ich wollte nicht ständig gefüttert werden. Und so schmierte und aß ich das zweite Croissant ganz alleine während Jacob mich vom Fenster aus beobachtete. Als ich aufgegessen hatte, knurre sein Magen und ich beschloss mich zu revanchieren. Er wollte in die Küche mitkommen, aber ich schubste ihn sanft aufs Bett und sagte „Schatz, bleib’ doch hier und entspann dich.“ „Och, warum denn?“ Ich schaute ihn mit meinem bösesten Blick an und er gab klein bei. „Na gut“, grummelte er, nahm sich ein Comicheft, drehte sich auf den Bauch und fing an, das Heft durchzublättern. Fröhlich ging ich den Flur entlang. Und stutzte. Das Haus war total neu renoviert. Eine hellblaue Tapete hing jetzt an der Wand und das Wohnzimmer war leer. Noch nicht einmal ein Fernseher stand dort. Schnell ging ich in die Küche, denn ich konnte es nicht mehr ertragen. Es erinnerte immer noch so viel an Billy. Die Küche hatte sich nur minimal verändert. Die Einrichtung war nun in schlichtem Weiß gehalten, aber die Gegenstände befanden sich immer noch an derselben Stelle. Ich hatte vor, Rühreier zu machen, also holte ich sechs Eier und eine Pfanne. Die Pfanne stellte ich auf den Herd und machte die Herdplatte an. Die Eier schlug ich auf und gab sie in die Pfanne. Ich war in Gedanken vertieft und erschrak, als zwei warme Hände sich um meine Taille legten. „Hallo meine süße Köchin“, flüsterte er mir ins Ohr. „Jake!“, schrie ich. Er kicherte. „Du hast mich erschreckt. Mach das nie wieder“, tadelte ich ihn. „Ich kann doch nichts dafür. Ich habe Hunger und weiß, dass eine sexy Frau in meiner Küche steht. Da kann man einfach nicht im Zimmer bleiben“, rechtfertigte er sich wie ein kleiner Junge. Irgendwie war er so süß dabei. Eine Welle der Zärtlichkeit – und ja, der Lust, ergriff mich plötzlich und ich verschloss Jakes Mund mit meinen Lippen. Jacob erwiderte den Kuss, erst sanft, dann immer leidenschaftlicher. Seine Hände glitten unter mein T-Shirt und bahnten sich den Weg zu meinen Brüsten. Fast schon hektisch zog ich ihm sein Shirt über den Kopf und die Hose aus. Er ließ seinen Mund und seine Hände über meinen Körper wandern. Er schien gar nicht genug von mir zu bekommen. Doch ich wollte mehr – und zwar schnell. Ich schaltete die Herdplatte ab, setzte mich auf den Küchentisch und zog in zu mir, an mich… Gemeinsam fanden wir den Rhythmus, den die Lust uns vorgab. Immer schneller wurden unsere Bewegungen, immer lauter das Keuchen. Der Höhepunkt kam schnell und war wie eine Erlösung. Als wir fertig waren, briet ich die Eier weiter. Jacob beobachtete mich. „Ich hoffe, das Rührei schmeckt dir trotzdem. Es könnte sein, dass es etwas… komisch schmeckt“, sagte ich. Ich schüttete das Rührei auf einen Teller und gab sie Jake. Er nahm sich Messer und Gabel und setzte sich an den Tisch, während ich die Pfanne abwusch. „Hm, das war lecker“, sagte er, als er fertig war und sich seinen Bauch hielt. „Hast du fein gemacht“, fügte er grinsend hinzu. Schnell wusch ich auch den Teller und das Besteck ab und setzte mich zu Jake. „So, und wie sieht die Tagesplanung für heute aus?“, fragte ich ihn. „Naja also ich dachte, wir fahren zu Charlie und holen deine Möbel. Und die Möbel, die uns nicht mehr gefallen, können wir ja auf den Sperrmüll werfen und dann neue kaufen“, antwortete er. „Und wie soll das gehen? Hast du ohne mein Wissen im Lotto gewonnen? Wir haben keine Geld, um neue Möbel zu kaufen…“ „Das denkst du“, sagte Jake und nahm meine Hände. „Wieso?“, fragte ich ihn. „Naja. Billy hat mir viel Geld hinterlassen. Mehr als ich es mir je vorgestellt habe. Es ging zwar recht viel für die Beerdigung drauf, aber wir haben noch genug, um unser Haus einzurichten.“ Mir gefiel es, wie er »unser« Haus sagte. „Aber wie geht das? Er hatte doch keine Arbeit oder irre ich mich da?“ „Nein, dass nicht, aber er hatte eine Lebensversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Durch seine Diabetes musste er in den Rollstuhl und konnte keinen Beruf mehr ausüben. Da hat er dann Berufsunfähigkeitsrente bekommen. Und das Geld hat er auf ein Konto gezahlt. Naja, und was eine Lebensversicherung ist, weißt du ja, oder?“ „Ja, ich denke schon. Wenn die Person, die die Versicherung abgeschlossen hat, verstirbt, bekommt die Person, die als Begünstigte benannt wurde, das Geld“, sagte ich. „Genau“, stimmte Jake zu. „Aber ich will gar keine Zahlen wissen“, sagte ich, senkte den Kopf und hielt mir die Hand an die Stirn, als wollte ich meine Augen vor der Sonne abschirmen. „Okay, okay, keine Angst, ich sage dir keine Zahlen“, meinte er und lächelte. „Dann lass uns langsam auch mal los, sonst dauert es noch eine Ewigkeit, bis ich bei dir wohnen kann. Und das will ich nicht.“ „Gut, dann sollten wir uns jetzt noch umziehen und dann können wir los.“ Also zogen wir uns etwas Bequemeres an, stiegen dann in Jakes Auto und fuhren zu Charlie. Da es Samstag war, war Charlie zu Hause. Sein Dienstwagen stand in der Einfahrt. Wir stiegen aus dem Auto und gingen ins Haus. Mein Dad saß auf der Couch und, ich konnte es kaum glauben, las ein Buch. Ich schlich mich an ihn ran, um den Titel des Buches zu lesen, während Jacob leise in die Küche ging. Ich erhaschte einen Blick auf den Titel »Harry Potter und des Halbblutprinz«. Ich prustete los und Charlie erschrak fast zu Tode. „B… Bella, “ stotterte er, während er das Buch hinter seinem Rücken zu verstecken versuchte, „was machst du“, er erblickte Jake, der in der Küche saß und die Zeitung las, und er verbesserte sich, „was macht ihr denn hier?“ Charlie wurde puterrot und schämte sich total. Ich wollte ihn jedoch noch ein bisschen ärgern. „Harry Potter, Dad? Harry Potter? “Bis über beide Ohren grinsend schaute ich ihn an. „Was denn?“ „Nichts, nichts…“ sagte ich. In diesem Moment kam Jacob zu mir rüber und umschlang mich mit seinen Armen. Er küsste mich im Nacken und ich bekam eine Gänsehaut. „Na, Charlie, was liest du denn da?“, fragte Jacob. „Gar nichts“, antwortete dieser. „Schatz, was hat er da gelesen?“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich drehte mich zu ihm um und flüsterte zurück. „Harry Potter.“ Und da prustete auch er los. „Na, na, nicht so frech, Jake, “ maulte Charlie. „Wir wollten auch nur ein paar Möbel aus meinem Zimmer holen, “ sagte ich um die Stimmung wieder aufzulockern. „Ach so, na dann macht das. Und wenn ihr Hilfe braucht, dann ruft mich, Ich bin hier und…“ „Lese!“ beendeten Jacob und ich den Satz für ihn. „Genau“, antwortete Charlie und wurde wieder rot. Wir gingen hoch und sahen uns erstmal im Zimmer um. Es war aufgeräumt, wie immer, und auf meinem Schreibtisch lag ein „Romeo und Julia“- Heft. „Das Bett sollten wir in den Sperrmüll werfen, wir kaufen lieber ein neues, größeres, “ meine Jake. „Ja, würde ich auch sagen, “murmelte ich. „Aber den Schreibtisch will ich behalten und den Computer auch.“ „Klar doch“, meine Jake. „Aber der Kleiderschrank kann weg. Wir kaufen einen Neuen, Größeren. Also… nehmen wir nur den Schreibtisch und den Computer mit, ja?“ „Jep“, erwiderte ich und rief dann „Dad!!“ Eine halbe Minute später war er in meinem Zimmer. „Was gibt’s?“ „Kannst du uns helfen? Wir wollen den Schreibtisch und den Computer mitnehmen. Das ist doch okay, oder?“ „Natürlich ist das okay. Und wie kann ich helfen?“ Nun sprach Jacob. „Nimmst du den Computer und ich den Schreibtisch?“ „Klar“, meinte Charlie nur und ging zum Computer. Er trennte den Computer von den Kabeln und nahm ihn in die Hand. Jake ging zum Schreibtisch und hob ihn mühelos, ja fast ohne jede Anstrengung, hoch. Ich nahm die übriggebliebenen Kabel und zog den Hauptstecker aus der Steckdose. Die Beiden waren schon am Auto angelangt. Ich beeilte mich und kam nach. Jedoch passte der Schreibtisch nicht in Jacobs kleinen VW Golf und so fuhren wir im Golf mit dem Computer und Charlie kam mit meinem Transporter und dem Schreibtisch hinterher. In La Push angekommen trug Charlie den Computer rein, während Jacob den Schreibtisch mit solch einen Leichtigkeit hochnahm, dass ich ihn beneidete. Dad verabschiedete sich von uns und fuhr mit dem Chevy wieder zurück. Jake klatschte in die Hände. „Also, wollen wir los und neue Einrichtungsgegenstände kaufen?“ fragte er mit solcher Begeisterung, dass es mir irgendwie gespielt vorkam. Wir liehen uns den Transporter von Quils Eltern, die glücklich schienen, uns beide zusammen zu sehen. Mit dem Transporter, ein Mercedes Sprinter Kastenwagen, fuhren wir nach Seattle und kauften ein großes Himmelbett, das Jakes ganzes Zimmer ausfüllen würde, einen Kleiderschrank, eine Ledercouch in beige, ein Glastisch und einen LCD-Fernseher, den man an der Wand befestigen konnte. Nach unserem Einkauf führte Jacob mich noch in ein Restaurant. Wir aßen sehr lecker und nach dem Hauptgang fragte er „Magst du ein Eis essen?“ Und ob ich wollte. Einen Erdbeerbecher mit viel Sahne. Die Kellnerin nahm meine Bestellung auf und verschwand. Jacob zog meinen Stuhl zu sich und strich sanft über meine Beine. Ich bekam eine Gänsehaut und sah ihm in die Augen. Sie waren so schön. Ich wollte mich gar nicht lösen. Unwillig registrierten wir, dass das Eis gebracht wurde. „Soll ich dich füttern?“ fragte er. Sofort hatte ich eine andere Essorgie vor Augen. „Kannst du, jedoch könnte es passieren, dass ich dich auf die Toilette zu einem Quickie schleife.“ Er sah mich fasziniert an. „Versprochen?“ „Ja, glaub mal, das wird passieren. „Das will ich sehen“, grinste er frech. Und dann begann er doch tatsächlich, mich zu füttern. Es war ihm egal, dass uns alle Leute ansahen. Er flößte mir eine Erdbeere nach der anderen ein. Als der Becher leer war, sagte er unschuldig „So, und wie war das jetzt mit der Toilette?“ Ich stand auf und bewegte ich mich Richtung WC. Jacob folgte mir unauffällig. Ich zog ihn hinein und verschloss die Türe. „Wir müssen leise sein“, flüsterte ich. „Das ist wohl das kleinste Problem.“ Und dann riss ich ihn an mich und küsste ihn. Ich knöpfte gierig sein Hemd auf und ließ meinen Mund über seinen Körper gleiten. Und dann, ja dann erlebte ich eine Spannung innerhalb kürzester Zeit. Er verschloss meine Lippen, als ich anfing zu schreien. Einige Zeit später zogen wir uns wieder an und er verließ zuerst das WC. Ich ließ mir ein paar Minuten Zeit und ging dann strahlend zum Tisch zurück. Anscheinend hatte niemand etwas mitbekommen. „Ist der Platz hier frei?“ fragte ich ihn. Er schaute mich an und lächelte. „Leider nein, meine Freundin kommt gleich. Wäre ich alleine, würde ich Sie zu mir an den Tisch bitten.“ „Ich finde Sie aber sehr süß und würde Sie gerne küssen.“ „Das können wir jetzt machen, bevor sie zurückkommt.“ Er zog mich zu sich und küsste mich leidenschaftlich. Neben uns räusperte sich jemand. Eine ältere Dame schüttelte den Kopf. „Ich liebe ihn“, sagte ich entschuldigend. Wir zahlten und gingen dann zum Auto. Nach unserem kleinen Tête-à-tête fuhren wir wieder zurück nach La Push. Es dämmerte schon. Wir hielten bei Sam und Emily an und baten Sam, uns dabei zu helfen, die Möbel aus dem Auto ins Haus zu tragen. Er sagte zu, verabschiedete sich mit einem leidenschaftlichen Kuss von seiner Verlobten und fuhr mit uns mit. Schnell war der Transporter entladen und ich brachte das Auto zurück zu Quils Eltern. „Isabella?“, sprach mich Mrs. Ateara an. „Bitte, nennen Sie mich Bella“, meinte ich freundlich. „Bella, wir wollten dir nur sagen, dass wir uns freuen, dass Jacob und du glücklich zusammen seid. Ihr seid ein süßes Paar.“ „Danke. Hat ja auch lange gedauert“, scherzte ich. „Ach eine Frage noch: Habt ihr schöne Möbel bekommen?“, fragte Mrs. Ateara. „Ja, ein großes Bett, einen Kleiderschrank, eine beige Ledercouch, einen Glastisch und einen LCD-Fernseher. Auf den hat Jacob bestanden.“ Ich grinste. „Aha, na dann komm gut nach Hause und macht euch noch einen schönen Tag“, sagte sie und lächelte. „Danke. Ihnen auch.“ Da hörte ich auch schon ein Hupen und ging hinaus. Jacob saß in seinem Auto und wartete auf mich. „Hallo schöner Mann, was machen Sie denn hier?“ „Eine schöne Frau wie Sie abholen“, antwortete er. „Na dann.“ Ich stieg ins Auto und küsste ihn. „Danke für die Begrüßung“, meinte er. „Gern geschehen.“ Ich schnallte mich an und sah noch Mrs. Ateara aus dem Fenster gucken. Wir fuhren also zurück zu unserem Haus und stiegen aus. Kurz vor der Haustür hielt Jacob mir die Augen zu. „Was soll das denn jetzt?“ „Bitte, tu mir den Gefallen und lass dich überraschen. Und nicht luschern.“ „Na gut“, meinte ich schmollend. Wir traten ein und er führte mich ins Wohnzimmer. In dem Augenblick, in den er die Hände von meinen Augen nahm, flüsterte er mir „Überraschung“ ins Ohr. Und es war eine wahrhaftige Überraschung. Das Zimmer war vollkommen eingerichtet, der Fernseher hing an der Wand und die Couch stand in der Mitte auf dem dunkelblauen Teppich. „Das ist ja unglaublich.“ „Warte erstmal, bis du die anderen Zimmer gesehen hast“, sagte er begeistert. Wir gingen also in mein Zimmer, was zuvor Billys Zimmer war, und alles war eingerichtet. Der Schreibtisch mit dem Computer und der Kleiderschrank, alles aufeinander abgestimmt. Und der dunkelblaue Teppich… Es sah einfach fantastisch aus. In Jacobs Zimmer stand das große Himmelbett. Man hatte noch etwas Platz zum gehen und die Anbauwand, die vorher schon in seinem Zimmer stand, passte auch noch hinein. „Ich fasse es nicht. Wie hast du das gemacht? Und so schnell?“ „Sam hat mir geholfen. Und ich wusste doch, dass es dir gefällt.“ „Und wie.“ Ich legte mich aufs Bett und gähnte. „Jetzt bin ich aber müde.“ „Dann schlaf mein Engel. Schlaf.“ Und schon fielen mir die Augen zu und ich träumte mich in eine andere Welt. Kapitel 07 Ende Kapitel 10: Erste Begegnung --------------------------- 8. Kapitel Erste Begegnung Am nächsten Morgen wusste ich gar nicht, wieso ich so glücklich war. Und als ich dann die Augen öffnete, wusste ich es. Jacob und ich wohnten nun zusammen. Es war einfach perfekt. Der Wecker sagte mir, dass es erst zehn Uhr war. Ich ließ Jacob schlafen und ging ins Bad, wo ich mich anzog. Dann ging ich in die Küche, um mir eine Tasse Tee zu kochen. Und mein Magen knurrte auch schon wieder. Ich schaute in jeden Schrank, fand jedoch weder Brot noch Brötchen. Also schrieb ich Jacob einen Brief, damit er wusste, wo ich war. »Guten Morgen mein Schatz. Ich bin nur mal kurz los, um frische Brötchen zu kaufen. Ich liebe dich. Bella« Leise ging ich aus dem Haus und blieb stehen. Wie sollte ich denn jetzt nach Forks kommen? Ich wanderte zum Schuppen und sah ein blaues Fahrrad. Naja, dann musste es halt so gehen. Ich nahm es mir und war erstaunt darüber, dass ich auf ihm so gut fahren konnte. Nach 50 (Zahl wurde geändert, danke an franczesca) Minuten war ich in Forks angekommen. Schnell fuhr ich zum Bäcker, zum besten Bäcker im Ort. Ich stellte das Rad in den Fahrradständer und ging die Treppen hoch. „Na dann wünsche ich dir viel Spaß beim wandern. Aber verlauf dich nicht“, meinte die Verkäuferin. „Danke, ich werde nur mal ein bisschen den Ort erkunden“, erwiderte ein blondhaariges Mädchen. Sie drehte sich um und hätte mich fast umgerannt. „Huch, entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht umrennen. Ich bin Melanie. Melanie LaRue“, stellte sie sich vor und hielt mir ihre Hand hin. „Ähm hi, ich bin Bella Swan.“ Wir schüttelten uns die Hände. „Wie kommt es, dass ich dich hier noch nie gesehen habe?“, fragte ich sie. „Ich bin erst vor kurzem hierher gezogen. Ich komme ursprünglich aus Great Falls. Das liegt in Montana. Und du bist als die Tochter von Chief. Cool.“ „So cool ist das nun auch wieder nicht“, meinte ich. „Aber ich bin sowieso gerade umgezogen. Zu meinem Freund nach La Push.“ Ich merkte, wie stolz ich das sagte. „La Push, ist das auch hier in der Nähe?“, fragte sie. „Naja, ein kleines Stück ist es schon. Wenn du wandern willst, ist das genau das Richtige.“ „Kann ich dann mit dir mitkommen?“ „Klar, ich kaufe nur noch schnell ein paar Brötchen.“ Ich wandte mich zur Verkäuferin, die unserem Gespräch mit Interesse verfolgt hatte. „Zehn normale Brötchen bitte.“ „Gerne“, sagte sie und packte mir zehn Brötchen in die Tüte. Ich bezahlte und ging dann mit Melanie zu meinem Fahrrad. „Also, willst du mit nach La Push kommen?“ „Klar, weißt du, ich liebe die Natur und finde es unglaublich entspannend, Spaziergänge zu machen.“ „Okay, dann lass uns los“, sagte ich und nahm mein Fahrrad aus dem Ständer. Ich hatte ein kleines bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich Jacob so lange alleine ließ. Aber vielleicht schlief er ja noch, beruhigte ich mich. „Also, was sind deine Hobbys?“, quetschte ich sie aus, während wird nebeneinander her gingen. „Shoppen…!“ Ich erinnerte mich an Alice. Melanie und Alice wären bestimmt sehr gute Freunde… „Und wandern“, fügte sie hinzu und unterbrach damit meine Gedanken. „Und was sind deine Hobbys?“ Gute Frage, dachte ich mir. Ich musste ernsthaft überlegen. Was machte ich gerne? „Ich lese sehr gerne, vor allem Jane Austen Romane. Und sonst… hab ich keine besonderen Hobbys.“ Naja, vielleicht noch eins, aber das wollte ich ihr nicht sagen. Ich grinste. „Ach so. Und du bist also gerade zu deinem Freund nach La Push gezogen? Cool. Mein Freund musste leider in Great Falls bleiben. Er konnte nicht mitkommen, weil er Verpflichtungen hat, weißt du. Seine Mutter hat Leberkrebs. Und meine Eltern waren sowieso gegen die Beziehung…“ Sie blickte traurig drein. „Das tut mir leid. Aber vielleicht findest du hier dein Glück. Forks ist ganz okay.“ „Also bisher kommt es mir wie ein trostloses Kaff vor. Die Natur hier ist so…“ „Grün?“, vervollständigte ich ihren Satz und sie nickte. „Ja, das kam mir am Anfang auch so vor. Ich bin vor anderthalb Jahren hierher gezogen. Aber glaub mir, daran gewöhnt man sich.“ „Na hoffentlich“, meinte sie nur. Wir gingen also zu Fuß nach La Push und unterhielten uns über alles Mögliche. Und je näher wir La Push kamen, desto privater wurden die Fragen. „Und wie hast du deinen Freund…, Jacob, kennengelernt?“ Uff, wo sollte ich anfangen? „Ich hatte vor Jacob einen anderen Freund. Sein Name ist Edward. Er war mein erster Freund. Ich war unsterblich in ihn verliebt und er liebte mich auch. Wir hatten eine wunderschöne Zeit. Doch wegen eines Zwischenfalls verließ er mich. In dieser Zeit war ich total am Ende. Und da baute ich eine tiefe Freundschaft zu Jacob auf. Du musst wissen, mein Dad und sein Dad waren die besten Freunde…“ „Wieso waren?“ fragte Melanie. „Billy ist vor ein paar Monaten gestorben“, erwiderte ich traurig. „Oh, entschuldige, dass wusste ich nicht. Tut mir leid.“ „Schon okay, das konntest du doch nicht wissen. Naja, jedenfalls kannten Billy und mein Dad sich schon lange. Sie waren früher sehr oft angeln. Und daher kannten Jacob und ich uns schon. Wir haben oft zusammen im Sandkastengespielt. Aber dann zog ich nach Phoenix und wir hatten keinen Kontakt mehr. Und dann zog ich wieder hierher, denn meine Mutter hatte nach einen neuen Mann kennengelernt. Und so zog ich hierher. Und während der Zeit, in der Edward nicht da war, wurden wir beste Freunde. Er war schon damals in mich verliebt, aber ich liebte nur Edward. Und eines Tages küsste Jacob mich und da begannen die Gefühle. Erst verwarf ich diese Gefühle. Ich war mir sicher, dass ich Edward über alles liebte. Und dann kam es. Ich machte mir riesige Sorgen und als ich ihn dann besuchte, wusste ich, dass ich ihn wollte. Aber ich bin ehrlich: Ich liebe Edward noch immer. Aber Jake liebe ich mehr. Ich kann es nicht erklären.“ „Bei mir war es fast genauso, nur umgekehrt. Mein Freund Dennis hatte dasselbe Problem. Wir gingen in eine Klasse. Ich war in ihn verliebt und er fand mich auch ganz süß. In ein paar Tagen wären wir bestimmt zusammen gekommen. Doch dann kam Mandy in unsere Klasse. Wir wurden beste Freundinnen. Doch erst später merkte ich, wie hinterlistig sie doch war. Sie wusste von meiner Schwärmerei von Dennis und trotzdem schmiss sie sich an ihn an. Sie ging ein paar Mal mit ihm aus. Das weckte meine Eifersucht. Also nahm ich endlich meinen Mut zusammen und gestand ihm meine Liebe zu ihm. Er sagte damals nichts und ging. Einen Tag später, es war ein Sonntag, rief er mich an und sagte, ich solle doch bitte zu ihm kommen. Auch Mandy war da. Er gestand uns, dass er uns beide liebte und dass er Zeit brauchte, um sich entscheiden zu können. Und da ging der Zickenkrieg los. Sie giftete mich in der Schule an. Es waren schwere Zeiten. Sie hat mich richtig fertig gemacht. Und Dennis war nicht in der Schule, um zu sehen, wie sie wirklich ist. Nach zwei Wochen war es soweit und er hatte sich für mich entschieden. Aber es war der blanke Horror, auf seine Entscheidung zu warten. Ich hoffe, du hasst es nicht so gemacht.“ „Nein, um Gottes Willen, so bin ich nicht“, sagte ich und lachte. „Wir können ja mal was zusammen machen. Zum Beispiel shoppen gehen“, schlug sie vor. „Och nö, ich hasse shoppen…“ Sie sah mich mit einem Hundeblick an und bettelte „Biiiitte!!“ Naja, dann könnte ich sie noch besser kennenlernen und neue Klamotten brauchte ich wirklich… „Okay“, stöhnte ich und sie jubelte. „Juhu! Dann hole ich dich Freitag ab.“ Wir waren währenddessen am Haus angelangt. „Hier wohnen wir.“ „Cool“, sagte sie. Irgendwie war bei ihr alles cool. „Na gut, ich werde mal rein. Jacob wartet sicher schon auf mich.“ „Okay, dann bis Freitag.“ Sie umarmte mich, gab mir einen Kuss auf die Backe und ging. Ich drehte mich um und schloss die Haustür auf. „Da bist du ja endlich, mein Schatz. Ich habe dich vermisst.“ „Entschuldige. Ich wollte eigentlich nur kurz nach Forks und frische Brötchen kaufen. Hier war ja nichts mehr… Und da traf ich Melanie. Sie ist neu in Forks und wir gingen bis hier zu Fuß. Sie wandert gern, weißt du….“ „Ahh, okay. Und wie sieht sie aus?“, fragte er und grinste ein fieses Grinsen. Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Vielleicht siehst du sie ja noch, sie ist gerade los.“ Und tatsächlich sauste er zur Tür, öffnete sie und schaute mit erwartungsvollem Gesicht aus der Tür. „Keiner da“, murmelte er traurig und schloss die Tür wieder. „Sie kommt am Freitag wieder… Wir fahren nach Seattle und gehen shoppen, “ grummelte ich. Er machte große Augen. „Du und shoppen?“ Er fing an zu lachen. „Mir gefällt es ja auch nicht, aber sie hat mich überredet. Und neue Klamotten brauchte ich wirklich.“ „Ich finde dich auch so sehr sexy...“ sagte er und kam auf mich zu, umfasste meine Hüfte und küsste mich leidenschaftlich. Die Tage vergingen und der Freitag kam immer näher. Irgendwie war ich aufgeregt. Und dann war es soweit. Es war Freitag. Ich wachte in Jakes Armen auf und schaute auf die Uhr. Es war Neun. Ich ging ins Bad und zog mich an. Dann machte ich Frühstück und holte die Zeitung aus dem Briefkasten. Jacob kam gerade in die Küche, als ich Kaffee aufbrühte. „Hm… daran könnte ich mich gewöhnen. Weißt, du wann Melanie dich abholen kommt?“ „Keine Ahnung. Wieso?“ „Naja, ich muss was mit Sam und den Anderen klären. Muss auch gleich los.“ „Dann wirst du sie wohl erst später sehen. Tut mir ja soooo leid.“ Er steckte mir die Zunge raus. „Irgendwann…“ Ich ließ das Ende des Satzes in der Luft hängen. Jacob trank noch einen Schluck Kaffee und nahm sich ein Brötchen in die Hand „Ich werd dann los. Viel Spaß dann beim einkaufen.“ „Danke“, murmelte ich und er küsste mich auf die Wange. Und weg war er. Ich setzte mich auf einen Stuhl und las die Tageszeitung. Nichts Besonderes war passiert. Ich saß also etwa eine Stunde da, aß ein paar Brötchen mit Marmelade und Nuss-Nugat-Creme und las jeden Bericht der Zeitung, auch wenn er noch so klein war. Dann klingelte das Telefon. „Ja?“ sagte ich in den Hörer. „Hallo Bella, hier ist Melanie. Ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt losfahre und in zehn Minuten da bin. Damit du dich fertig machen kannst und so.“ „Okay, dann bis gleich.“ Ich legte auf und räumte die Küche auf, bevor ich mich umzog. Als ich gerade fertig geworden war, hupte es draußen. Ein kurzer Blick in den Spiegel und los ging’s. Und kaum hatte ich die Tür geöffnet, erstarrte ich. Melanie saß in einem weinrot- metallic - farbenen Alfa Romeo 159. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Sie ließ die Beifahrerscheibe runter. „Nun komm, steig ein. Wir wollen hier keine Wurzeln schlagen“, sagte sie und lächelte. Ich stieg ein und staunte sofort über die schwarzen Ledersitze. Es war einfach ein Traumauto. „Wow, das Auto ist echt…. umwerfend.“ „Danke“, sagte sie, wendete und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit zur Hauptstraße. „Woher hast du eigentlich meine Nummer?“ „Ich bin bei deinem Vater langgegangen und hab mich vorgestellt. Und nach dir gefragt. Da gab er mir deine Nummer. Hast ’nen echt netten Dad.“ Und so fuhren wir nach Seattle und besuchten die größten Kaufhäuser der Stadt. Melanie kaufte mehrere Kleider, Schuhe, Shirts und Hosen. Ich kaufte mir ein schickes blaues T-Shirt und einen braunen Kapuzenpullover. In einem Sportladen entdeckte ich noch ein paar weiß-schwarze Turnschuhe, die mir auf Anhieb gefielen, und die ich unbedingt haben musste. Nach fünf Stunden waren wir fertig und machten noch einen Abstecher ins Starbucks. Melanie trank eine heiße Schokolade, ich trank eine heiße weiße Schokolade. Sie schmeckte köstlich. Ich nahm mir vor, öfters eine weiße Schokolade zu trinken. Dann fuhren wir wieder nach Hause. Es war schon neunzehn Uhr, als wir bei mir ankamen. Melanie half mir, die Taschen ins Haus zu tragen. „Schickes Haus habt ihr hier“, sagte sie, als wir eintraten. „Sieht von innen besser aus als von außen.“ Sie lachte. „Hier geht’s lang“, sagte ich und zeigte ihr den Weg zu meinem Zimmer. Im Zimmer stellten wir die Taschen ab und gingen wieder zur Tür. Und da stand Jacob, seine Augen weit aufgerissen. Ich erstarrte. Ich kannte diesen Blick. Quil hatte so seine Claire angeschaut, Jared seine Kim und Sam seine Emily. Jacob starrte die verwirrte Melanie wie ein Blinder an, der zum ersten Mal die Sonne sieht. Wie eine Mutter, die zum ersten Mal ihr Neugeborenes sieht. Ich sah es in seinem Gesicht. Es konnte nur DAS sein. Mir wurde schwindelig und meine Beine gaben nach. Meine Gedanken setzten aus und die Ohnmacht übermannte mich. Kapitel 08 Ende Kapitel 11: Wieder bei Edward ----------------------------- Kapitel 9 Wieder bei Edward Am Anfang war alles schwarz. Ich stand mitten in einem Wald. Da sah ich Edward. Er beobachtete mich. Wir blickten uns kurz in die Augen und er verschwand. Dann tauchte Jacob hinter einem Baum auf. Er lächelte mich an und kam auf mich zu. Ich ging ihm entgegen. Plötzlich hielt er an, drehte sich um neunzig Grad und ging weiter. Und da stand eine blonde Schönheit in einer weißen Hose und einem blassroten T-Shirt, an einen Baum gelehnt. Sie stand mit dem Rücken zu uns. Jacob ging zu ihr, umfasste ihre Hüfte und sie drehte sich um. Es war Melanie. Sie strahlte erst mich, dann Jacob an und zupfte an seinem T-Shirt. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie… Ich wachte schweißgebadet auf und lag auf einer bequemen Couch. „Bella!“ Ich hörte Jacobs Stimme. Er rief meinen Namen, kam jedoch nicht zu mir. Mir war übel und ich musste mich aufsetzten. Ich sah Melanie auf einem Sessel sitzen und telefonieren. „Hallo Dad, hier ist Mel. Ich komme ein bisschen später, okay? … Wann? Hm, keine Ahnung, also spätestens um zwölf. Es ist doch Wochenende… Okay also bis dann.“ Sie legte auf und blickte mich an. „Oh, Bella, du bist ja wieder bei uns.“ „Ja… ja.“ Ich schaute Jacob fassungslos an. „Jake, es ist jetzt wirklich passiert, oder? Du hast dich bei mir geirrt, stimmt’s? Ich hab’s in deinen Augen erkannt…“ Er legte seinen Kopf in die Hände und stöhnte. „Ja, Bella. Du hast recht. Ich muss mich geirrt haben. Sie ist es.“ Jetzt blickte er mir in die Augen. Es lag solch eine Leidenschaft darin, dass mir der Atem stockte. „Ich verstehe es ja selber nicht. Ich liebe dich, Bella. Aber jetzt ist sie da und in mir ist alles verwüstet. Ich weiß im Moment gar nicht, was ich tun soll. Ich liebe sie.“ „Moment mal. Wovon sprichst du?“ fragte Melanie. „Mel, es gibt einiges, was ich dir erklären muss…“ „Das will ich auch hoffen“, meinte sie. „Also, vor vielen Jahren… boah, ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll…“ Er schaute mich hilfesuchend an. Ich verdrehte die Augen und seufzte. „Glaubst du an Legenden?“, fragte ich. „Kommt drauf an…“ „Glaubst du an Vampire oder Werwölfe?“ „Sollte ich? Ich weiß nicht…“ „Es gibt sie. Werwölfe und Vampire. Jacob ist einer. Also ein Werwolf.“ „W… Was? Verarscht du mich?“ Sie winkte ab. „Aaaah, du veräppelst mich. Das ist aber nicht nett.“ „Nein, ehrlich. Ich veräppel dich nicht. Es ist wahr. Jacob, zeig es ihr.“ „Aber Bella, ich kann mich doch jetzt nicht vor ihr verwandeln.“ „Wooow, Moment,“ unterbrach ihn Melanie. „Ihr meint das wirklich ernst? Es gibt Werwölfe und Vampire?“ „Es ist schwer zu glauben, aber ja.“ „Okaaaay, und was hat das mit mir zu tun?“ Sie hinterfragte es sehr misstrauisch. Und ich konnte sie wirklich verstehen. Es war schwer zu begreifen, dass manche Legenden wahr sind. „Unsere Legenden, die Quileute-Legenden, sagen, dass manche Werwölfe ihre zweite Hälfte finden. Wir verlieben uns…“ Mir fiel auf, dass er jetzt im Plural sprach. „Stell’ es dir wie Liebe auf den ersten Blick vor, nur viel, viel stärker und mächtiger. Wir nennen das Prägen. Ein Wolf prägt sich auf eine Person, die für ihn bestimmt ist… Und ich habe mich auf dich geprägt…“ Es war totenstill. Ich sah Melanie an, konnte ihren Gesichtsausdruck jedoch nicht deuten, also schaute ich zu Jacob. Er schaute nur sie an. Mein Herz begann zu rasen und bei jedem Schlag brach mein Herz auseinander. Sein Blick… Er gehörte mir. So hatte er mich immer angesehen. Diese Leidenschaft in seinem Blick, den er jetzt ihr zuwarf. Eine Träne rann mir stumm die Wange hinab. Und noch eine. Und noch eine. Ich weinte stumm und fing an zu schluchzen. Jacob schaute mich an. „Bella…“, begann er. „Bitte, Jake“, schluchzte ich, „lass mich.“ Ich erhob mich und rannte aus dem Haus. Und rannte…. und rannte, bis ich erschöpft war. Mein Gesicht war voller Tränen. Ich lehnte mich mit dem Rücken an einen Baum und sackte keuchen zusammen. Es war dunkel. Was sollte ich jetzt tun? Wo sollte ich jetzt hin? Ich wusste nicht, wie lange ich dort hockte, aber mein Entschluss stand fest. Ich nahm mein Handy aus der Hosentasche und suchte Edwards Nummer. Schnell fand ich sie und atmete tief durch, um mich zu beruhigen. Dann drückte ich auf den „Wählen“ - Knopf… Nach zweimaligem Tuten nahm er ab. „Bella? Was ist los?“, meldete sich die süße Stimme am anderen Ende der Leitung. „Edward“, schniefte ich. Mist, ich musste mich zusammenreißen. „Edward, könntest du mich bitte abholen und zu Charlie fahren? Bitte!“, flehte ich. „Ja, natürlich, bin gleich da.“ Er legte auf. Seine Stimmt hatte sehr besorgt geklungen. Ich packte das Handy weg, schloss die Augen und zählte bis Einhundert. Bei Hundert angekommen, hörte ich ein Rascheln. Ich zuckte zusammen und sah zwischen den Bäumen eine schwarze Gestalt. Vielleicht ein Wolf. Ein paar Sekunden später hörte ich das vertraute Schnurren des Volvos. Edward hielt vor mir an, stieg aus und kam zu mir. Ohne meine Zustimmung hob er mich hoch. Ich schlang die Arme um seinen Hals und fühlte mich sofort sicherer und geborgener, auch wenn sein Körper eiskalt und steinhart war. Er legte mich auf dem Beifahrersitz ab und stieg ein. Meine Augen waren geschlossen aber ich hörte das Schnurren und wusste, dass wir auf dem Weg zu Charlie waren. Ich wollte nur noch nach Hause, in mein Bett. Zum Glück hatten wir uns entschieden, das Bett nicht mitzunehmen. Edward legte seinen Arm um mich und zog mich zu sich heran. Er öffnete den Mund und setzte zum Reden an, doch mit einem Seitenblick zu mir schloss er ihn wieder und hielt mich nur fest. Ich bekam kaum was von der Fahrt mit, jedoch kamen wir schnell bei Charlie an, also mutmaßte ich, dass Edward ganz schön schnell gefahren sein musste. Kam dass das Auto hielt, stieg Edward aus, klopfte drei Mal an die Haustür und kam dann zu mir und hob mich aus dem Auto. Charlie kam aus dem Haus. Er blieb auf der Treppe stehen und klang sehr besorgt, als er sagte „Bella? Bella, was ist los?“ „Dad, bitte, kann ich fürs Erste hier bleiben? Bitte.“ Ich sprach sehr leise aber ich hoffe, dass er mich trotzdem verstand. „Ja, natürlich“, antwortete er und ich war froh, dass er mich verstanden hatte und ich nicht noch einmal fragen musste. „Danke. Edward, bringst du mich bitte in mein Bett?“ „Darf ich?“, fragte Edward an Charlie gewandt und dieser nickte. Edward brachte mich in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Das Letzte, was ich mitbekam, war, dass Edward mir ein »Ich liebe dich« ins Ohr flüsterte und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Die Vögel zwitscherten, als ich wieder aufwachte. Ich drehe mich um, öffnete die Augen und schaute auf den Wecker. Es war 13 Uhr. Aus dem Augenwinkel sah ich jemanden im Schaukelstuhl sitzen. Es war Edward, der mich anschaute. Seine Augen hatten die Farbe von flüssigem Karamell. „Guten Morgen“, sagte er sanft. „Morgen“ nuschelte ich und versuchte vergeblich, meine Haare zurecht zu streichen. „Wie geht es dir?“, wollte Edward wissen. Darüber musste ich erst einmal nachdenken. „Hm, es geht so“, antwortete ich. Und wirklich, es ging mir schon etwas besser. Besser als gestern… „Warst du die ganze Zeit hier?“ „Ja… Bella, was ist los? Was ist passiert? Ich bin fast wahnsinnig geworden vor Sorge. „Bitte“, sagte er und entfachte die ganze Kraft seiner karamellfarbenen Augen, „sag’ mir, was passiert ist.“ Konnte ich schon darüber reden? Ich musste. Es musste es wissen. „Jacob…“ Ich fing schon wieder an zu schluchzen. Das nahm mich mehr mit, als ich dachte. „Jacob hat… hat sich geprägt. Auf Melanie.“ „Wer ist Melanie?“ Oh. Ich hatte vergessen, dass Edward Melanie ja gar nicht kannte. „Sie ist neu in Forks. Wir waren in Seattle und sind einkaufen gewesen. Und als wir wieder bei Jacob ankamen, hat er sie gesehen und sich auf sie geprägt.“ Beim letzten Wort brach meine Stimme und es kullerte mir eine Träne über die Wange. Edward erhob sich, kam zu mir und nahm mich in die Arme. „Er hat dir weh getan und das tut mir leid.“ „Du kannst doch gar nichts dafür. Niemand kann das. Noch nicht einmal Jacob.“ Und dann schwiegen wir. Ich lag einfach nur in Edwards Armen, genoss seine Nähe und seinen süßen Duft. Nach Stunden, wie es mir vorkam, lösten wir uns voneinander. Meine Glieder waren steif. „Was möchtest du jetzt machen?“, fragte Edward mich. „Ich weiß nicht. Können wir erstmal zu dir fahren?“ „Ja, aber es wäre besser, wenn du Charlie eine Nachricht hinterlassen würdest. Er hat sich gestern mächtig Sorgen gemacht. Aber er musste zur Arbeit und konnte nicht warten, bis du aufwachst…“ „Okay, ich schreibe ihm einen Zettel.“ Ich stand auf und ging ins Bad, um mich anzuziehen. Als ich fertig war, gingen wir Hand in Hand in die Küche, wo ein Schreibblock lag. Edward reichte mir einen Stift und ich schrieb Charlie eine Nachricht. »Hi Dad. Ich bin bei Edward. Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut. Ich hab dich lieb. Bella« Wir gingen aus dem Haus. Edwards Auto stand nicht da. Und mein Transporter auch nicht. „Wollen wir rennen?“, fragte Edward mich. Und ob ich wollte. Ich liebte dieses Gefühl von Freiheit. Das konnte mich vielleicht ein bisschen ablenken. Ich wollte nicht an Jacob denken. Und im Moment wollte ich ihn auch nicht sehen. Ich wusste nicht, wie ich damit klar kommen sollte und brauchte dafür Zeit. Edward nahm meinen Arm und warf mich sanft auf seinen Rücken. Ich schlang die Arme um seinen Hals und dann rannte er los. Der Wind sauste mir um die Ohren, aber es war ein fantastisches Gefühl. Ich war so begeistert, dass ich nicht mitbekam, wie schnell die Zeit verging. Und dann waren wir da. Ich sah das große weiße Haus mit seinen Glasfenstern. Ich rutschte von Edwards Rücken und straffte mich. Wie würden sie mich begrüßen? Würden sie böse auf mich sein? Würden sie mir verzeihen? Ich war nervös und Edward merkte das. Er kicherte. „Bella, du brauchst keine Angst zu haben. Es ist alles gut.“ Er nahm meine Hand und wir gingen die Treppe hinauf. Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete dann die Tür. Kapitel 09 Ende Kapitel 12: Erklärungen ----------------------- Kapitel 10 Erklärungen Ich öffnete die Tür. Alles war still. Vielleicht dir Ruhe vor dem Sturm? Und dann hörte ich einen Schrei und sah nur noch stacheliges, schwarzes Haar. „Bella, du bist wieder da!! Ich freu mich ja so…“, rief Alice. Ich lugte über ihre Schulter und sah die Anderen im Wohnzimmer sitzen. „Danke, Alice. Ich freu mich auch.“ Edward nahm meine Hand und zog mich aus Alice’ Umarmung in seine. Dann löste er sich von mir und führte mich in das Wohnzimmer. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Carlisle stand auf, gefolgt von Esme. Er kam auf mich zu und umarmte mich. „Wir freuen uns, dass du wieder da bist, Bella.“ Dann ließ er mich los und Esme umarmte mich. Ich wusste, dass sie froh war, dass Edward seine Seelenverwandte in mir gefunden hatte. Und mit Sicherheit war sie überglücklich darüber, dass ich wieder da war… Sie ließ mich los und hinter mir räusperte sich jemand. Rosalie. Sie stand auch auf und umarmte mich, wenn auch noch etwas zaghaft. Wir mussten uns erst aneinander gewöhnen, dann würde es schon was werden mit uns. Als wir uns also umarmten, kam Emmett blitzschnell von der Couch und gab mir einen Klaps auf den Po. „Aua! Emmett, du Schwachkopf, was soll denn das?“ „Das ist meine Art dir zu zeigen, dass ich froh bin, dich wieder hier zu haben“, rechtfertigte er sich grinsend. „Na vielen Dank auch“, meinte ich. Ich drehte mich um und sah Jasper, der bei Alice stand. Er hob die Hand zum Gruß. „Hallo, Bella. Schön, dass du wieder da bist.“ „Danke.“ Dann meldete sich Edward zu Wort. „Ähm… Bella und ich werden jetzt hochgehen. Wir haben einiges zu besprechen…“ Er umfasste meine Taille. Alice guckte freudestrahlend und wir gingen nach oben in Edwards Zimmer. Ich setzte mich auf die Couch, während Edward die Tür schloss. Er drehte sich um und erstarrte kurz. Dann setzte er sich auf das Bett, dass vor ein paar Monaten extra für mich gekauft wurde. Ich wollte nicht auf dem Bett sitzen. Irgendwie war mir nicht wohl dabei. „Also, Bella, “ fing er an, „ wie soll es jetzt weitergehen?“ Das war eine gute Frage. Doch genau wusste ich es nicht. Ich überlegte eine Weile und dann sagte ich „ Nun ja. Zuerst muss ich mit Jacob reden. Auch wenn es mir schwer fallen wird… und dann… uff, keine Ahnung.“ „Dann würde ich vorschlagen, dass du ihn jetzt anrufst und dann zu ihm fährst. Je schneller, desto besser.“ Er schaute nachdenklich drein. „Ich komme auch mit, wenn du das möchtest“, bot er an. „Nein. Sei mir bitte nicht böse, aber ich muss da alleine durch.“ „Möchtest du denn, dass ich dich hinfahre und dann auf dich warte?“ Ich überlegte. Eigentlich war das gar keine so schlechte Idee. Auch wenn Jacob darüber nicht begeistert sein würde. „Ja, ich denke, dass wird mir helfen. Ich holte mein Handy aus der Tasche und wählte Jacobs Nummer. Er ging nach nur einem Klingeln ran. „Bella! Bin ich froh, dass du anrufst? Wo bist du?“ Ich reagierte nicht auf seine Frage. „Hallo Jacob. Kann ich vorbei kommen und mit dir reden? Alleine…“ Es war mir wichtig, dass Melanie nicht dabei war. „Bitte“, flehte ich. Er schwieg. „Ja, okay. Du kannst vorbei kommen, wann du willst.“ „Danke. Bitte sag den Anderen bescheid, dass Edward mitkommen wird“, sagte ich. Er knurrte, antwortete dann aber „Mach ich, bis dann.“ „Bis dann“, sagte ich und legte auf. Sofort atmete ich tief durch. „Klar“, sagte er und wir standen auf und verließen das Haus. Er fuhr mich mit dem Volvo bis zum Haus von Jacob. „Viel Glück“, sagte er und streichelte mir über die Wange. Ich schloss die Augen, genoss das Gefühl von seiner Hand auf meiner Haut, dachte an die schönen Zeiten. Wie würde es weitergehen? Ich schaute ihn noch einmal an und stieg dann aus. Ich hatte keinen Schlüssel, aber selbst wenn ich einen gehabt hätte, hätte ich geklingelt. Nach dem ersten Klingeln ging die Tür auf. „Hallo. Komm rein“, sagte Jake in einem neutralen Ton. Ich trat herein und drehte mich um. Jacob schaute zu Edwards Volvo und ich meinte ein Knurren zu hören, bevor er die Tür schloss. Im Haus hatte sich nichts verändert. Wir gingen in das Wohnzimmer und setzten uns. Ich fing auch sofort an. „Jake. Ich habe mich eine zeitlang nicht gemeldet. Ich brauchte etwas Anstand. Ich musste über vieles nachdenken. Und wir müssen uns klar werden, wie es jetzt weitergehen soll.“ „Ich weiß es nicht. Ich kann nicht mehr ohne Melanie. Sie fehlt mir schon jetzt. Ich weiß, wie sehr ich dich damit verletzte. Aber ich habe keine andere Wahl. Du weißt, wie das von statten geht. Ich habe dir alles erzählt. Ich kann nichts dafür…“ „Jake“, unterbrach ich ihn, „ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Aber du musst mich verstehen. Ich bleibe nicht an diesem Punkt. Ich werde auch weiter gehen. Ich muss darüber hinweg kommen…“, sagte ich so natürlich wie möglich. „Und deswegen tröstest du dich mit dem Blutsauger?“, entfuhr es ihm mit einem Knurren. Das machte mich wütend. „Ich tröste mich mit niemandem. Wie du weißt, musste ich mich zwischen Edward und dir entscheiden. Ich entschied mich für dich. Wie es jetzt mit Edward und mir weitergeht, dass weiß ich jetzt noch nicht. Aber darum geht es hier auch nicht. Was ist mit den Möbeln? Ich will sie nicht… nur meine Sachen, wie die Bücher… die möchte ich wieder mitnehmen. Den PC kannst du behalten, wenn du möchtest.“ Wir schwiegen eine Weile. „Bella, ich möchte dir noch einmal sagen, wie sehr es mir leid tut. Ich wollte das alles nicht. Wirklich.“ „Ist schon gut, Jake. Ich weiß, dass es dir leid tut. Ich werde es schon schaffen. Kann ich meine Sachen holen.“ „Ja, klar.“ Er blieb sitzen, während ich in mein Zimmer ging und meine Bücher, Hefte und ein paar andere persönliche Sachen aus dem Raum holte. Dann ging ich wieder in das Wohnzimmer. Ich wollte mich gerade verabschieden, als er mich am Handgelenk packte. „Bella… wie geht es jetzt mit uns weiter. Können wir“, er zögerte, „können wir trotzdem befreundet bleiben?“ „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, Jacob. Wie gesagt, ich brauchte erst einmal Abstand. Tschüß, Jacob.“ Und damit ging ich. Ich hörte noch ein „Tschüß“, bevor ich die Tür öffnete, heraus trat und zu Edwards Volvo ging, der etwas weiter entfernt stand. Er öffnete mir hilfsbereit die Tür, nahm mir die Sachen ab, die ich in den Händen hatte und legte sie auf die Rückbank. „Danke“, sagte ich. „Lass uns fahren.“ Edward wendete und wir fuhren raus aus La Push. Er brachte uns zurück zu sich nach Hause… Bei den Cullens angekommen, gingen wir sofort in Edwards Zimmer. Diesmal setzte ich mich auf das Bett. Edward setzte sich links neben mich und umfasste mit seinem rechten Arm meine Schulter. Mir gingen tausend Gedanken durch den Kopf und ich schloss die Augen. Vor meinem inneren Auge sah ich Edward vor mir, als ich ihn zum ersten Mal traf; die erste Begegnung nach Jahren mit Jacob in La Push; der erste Kuss von Edward; der Tag, an dem er mich auf unserer Lichtung verlassen hatte; die enge Freundschaft, die während der Zeit der Trauer mit Jacob entstanden war; die Nacht mit Edward vor dem Angriff der Neugeborenen; der erste richtige Kuss mit Jacob und die Entscheidung, die ich zu treffen hatte: die Wahl zwischen Edward und Jacob. Mein erstes Mal… Ich bemerkte nicht, dass ich weinte, bis eine Träne meine Lippen erreichte und ich denk salzigen Geschmack mit meiner Zunge schmeckte. Mein bisheriges Leben war durchwachsen gewesen, mit Höhen und Tiefen, Erfolgen und Verlusten. Wie sollte es jetzt weitergehen? Ich fing unbewusst an zu schluchzen. Edward nahm seinen Arm von meiner Schulter, nahm meine Hand und drückte sie. Dann schaute er mich an, drehte sich zu mir und hob mit seiner Hand mein Kinn an. Meine Augen waren voller Tränen, sodass ich Edward durch den Schleier, den die Tränen verursachten, kaum sehen konnte. „Bella, bitte weine nicht. Ich werde verrückt vor Sorge um dich. Bitte sag mir, was du denkst. Teile deine Gedanken mit mir. Bitte…“ „W… was s… soll ich den j… jetzt machen?“ schluchzte ich und ein Haufen Tränen rollten über meine Wangen. „Bella…“ sagte er zärtlich und entfachte die ganze Macht seiner goldenen Augen. „Bella, es hat sich nichts an meinen Gefühlen geändert. Ich liebe dich. Mehr als mein Leben.“ „Das… das heißt, du… du verzeihst mir? Du… nimmst mich zurück?“ Ich konnte nichts mehr sehen, also suchte ich ein Taschentuch. Edward reichte mir eines. „Ja, Bella. Soweit sich deine Gefühle für mich nicht geändert haben. Ich möchte keine Notlösung sein, verstehst du? An dem Tag, an dem du mir deine Entscheidung mitgeteilt hast, da… da habe ich alle gebeten. Wenn möglich irgendwo hin, wo sie uns nicht hören konnten. Ich wollte einfach alleine mit dir sein. Da du dich nicht gemeldet hast, wurde ich fast krank vor Sorge. Ich bat Alice, nach dir zu sehen, aber sie konnte dich natürlich nicht sehen. Also vermutete ich, dass du noch bei ihm warst. Ich dachte mir schon, dass du dich für ihn entschieden hast, aber ich wollte es noch nicht wahrhaben, bis du es mir von Angesicht zu Angesicht sagen würdest. Und das tatest du ja auch. Als du rein kamst, schaute ich dich an und in deinem Gesicht lag ein bestürzter Ausdruck. Ich wusste, dass ich dir das nicht antun durfte, also ging ich ins Esszimmer, damit ich mich wieder in Gewalt bringen konnte und du nichts von meinen Qualen sehen konntest. Also du mir deine Gefühle für Jacob erklärt hast, da war es fast zu viel für mich. Ich wollte rennen, wollte weg, aber ich musste mich beherrschen. Ich wusste, dass ich das jedoch nicht mehr lange konnte. Ich wollte noch einmal deine warme, weiche Haut spüren, eh ich das Haus verlassen würde. Auch wollte ich dich küssen, deine Lippen auf meinen spüren, aber ich musste mich zusammenreißen. Und dann sagtest du die Worte, die ich niemals hören wollte. Dass du Jacob lieben würdest und für immer mit ihm zusammen sein möchtest. Das war zu viel für mich...“ Er schwieg kurz, ehe er weiter sprach. „Es tut mir leid, Bella. Es tut mir so leid, wie ich mich benommen habe. Ich bin einfach… ausgeflippt, als du mir meine Frage beantwortet hattest. Ich war wütend und sauer auf Jacob, weil er mir das weggenommen hatte, was mir am wichtigsten war: dich. Ich war so… außer mir, ich kannte mich selber nicht.“ Ich hatte schweigend zugehört und mir meine Tränen weggewischt. Erst jetzt wurde mir alles bewusst. Ich hatte ihn wirklich sehr verletzt. „Edward, auch mir tut es leid. Ich… ich war einfach so glücklich, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe, wie es dir dabei geht. Es tut mir so leid.“ Ich umarmte ihn und schmiegte mich an ihn. Wie in alten Zeiten. „Wie sieht es eigentlich mit dem Heiraten aus?“, frage er mich und grinste verschmitzt. „Später vielleicht.“ Ich musste auch grinsen. „Gib mir noch ein wenig Zeit.“ „Gut. Und wo willst du jetzt wohnen? Willst du wieder zu Charlie ziehen?“ Ich schwieg. Wollte ich wieder zu meinem Vater? „Oder möchtest du zu uns ziehen?“ Ich erstarrte und meine Augen weiteten sich. „Geht das denn?“, fragte ich ihn mit leiser Stimme. „Ich habe zwar noch nicht mit Carlisle und Esme gesprochen, aber ich bin mir sicher, dass das geht. Du hast jetzt ja kaum noch Sachen, die du hier her bringen müsstest. Eigentlich hast du alles hier…“ Er grinste auf umwerfende Weise und mein Herz schlug schneller. Damit stand er mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung vom Bett auf, stellte sich vor mich und hielt mir seine Hände hin. Ich nahm seine und er zog mich in seine Arme. Ich atmete seinen Geruch tief ein, während er mich aufs Haar küsste. „Komm, lass uns runtergehen und fragen.“ Wir gingen also die Treppen nach unten, Edward vor mir und erreichten das Wohnzimmer. Esme lag in Carlisles Armen und Alice in Jaspers. Nur Rosalie und Emmett waren nicht da. Alice grinste. Natürlich wusste sie schon, was wir vorhatten und auch, wie die Antwort ausfallen würde. „Mum, Dad, darf Bella hier mit uns wohnen?“, fragte Edward mit seiner Samtstimme. Auch Esme und Carlisle grinste jetzt und mir wurde alles klar. Sie hatten schon darüber gesprochen und eine Antwort parat. Carlisle stand auf und kam zu uns. „Edward, nein. Das geht nicht.“ Ich erschrak und mein Herz pochte schneller. Er sagte es mit sehr ernster Stimme. Dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Kleiner Scherz. Natürlich kannst du hier wohnen, Bella.“ Und dann umarmte er mich. Esme und Alice standen auch auf, kamen zu uns und umarmten mich. Alice grinste immer noch. „Du bist wieder da! Bella, ich hab dich so vermisst. Du musst mit mir unbedingt shoppen gehen. Deine Kleidung ist ja schon so was von out.“ Wir verdrehten alle die Augen, selbst Jasper und Edward, und wir lachten. Jetzt war alles wieder beim alten. Naja, fast… Es gab noch einiges zu tun. Kapitel 10 Ende Kapitel 13: Falsches Spiel -------------------------- Kapitel 11 Falsches Spiel Mein Leben war wieder einigermaßen in Ordnung. Alle Cullens hatten mir verziehen. Natürlich war nicht alles wie früher. Nein. Ich musste mir über meine Gefühle klar werden. Ich kam mir selbst so schmutzig vor, weil ich von einem zum anderen sprang wie ein Känguru. Ich brauchte viel Zeit, um nachzudenken. Und mein Entschluss stand fest. Ich würde es wieder mit Edward versuchen. Aber langsam. Meine Liebe zu ihm war nie verschwunden, jedoch war sie damals nicht so stark wie meine Liebe zu Jacob. Also gingen wir alles langsam an. Als Erstes mussten wir Charlie erklären, was los war. Doch die Wahrheit würde er nicht verstehen. Ich überlegte tagelang, wie wir es ihm verständlich erklären könnten… So dass er es versteht. Edward machte den Vorschlag, Charlie zu sagen, dass Jacob sich einfach neu verliebt hat, aber das stellte Jacob als Mistkerl da und das wollte ich nun auch wieder nicht. Nein, ich musste mir was Anderes überlegen. Doch auch nach stundenlangem Überlegen fiel mir nichts Besseres ein. Also fuhr Edward mich am nächsten Tag zu Charlie und dieser war schon sehr gespannt auf meine Erklärung. Ich setzte mich mit Edward auf die Couch und kam mir wie eine Fremde vor. Dad setzte sich uns gegenüber und schwieg ein paar Sekunden. „Bella. Was ist passiert?“, kam es von ihm. Mein Herz schlug schneller, aber ich riss mich zusammen. „Jacob und ich… sind nicht mehr zusammen.“ „Hm, das habe ich mir irgendwie schon gedacht“, murmelte er grimmig. „Aber was ist da zwischen euch passiert? Ihr ward doch so verliebt und glücklich.“ Ich sah seinen Blick kurz zu Edward huschen, als ob Edward daran schuld wäre. „Ich habe gemerkt, dass ich Edward… dass ich ihn mehr liebe als Jacob. Und außerdem hat sich Jake schon wieder neu verliebt.“ „Er hat was??“, rief Charlie empört. „Wie kann er es wagen…? Wie kann er sich neu verlieben? Ihr seid doch zusammen…“ „Wir waren zusammen, Dad. Wir sind es nicht mehr. Aber es ist schon okay. Ich komme damit klar. Es ist nur viel schief gelaufen.“ Charlie runzelte die Stirn und wollte gerade nachhaken, was denn so schief gelaufen war, aber ich fuhr schnell fort. „Dad, ich wohne jetzt bei Edward und seiner Familie. Das ist doch okay, oder?“ Schon wieder dieses Stirnrunzeln. Eine Weile sagte er nichts und dann „Ja, klar. Solange du glücklich bist…“ Ich stand auf, ging zu ihm rüber und umarmte ihn. „Danke, Dad“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Als ich ihn wieder los ließ, waren seine Lachfältchen um die Augen, die ihn wieder so jung aussehen ließen. „Okay, wir werden dann auch wieder los“, sagte ich und hielt Edward die Hand hin, damit er von der Couch aufstand. „Oder brauchst du unsere Hilfe?“ „Nein, ich komm auch schon ganz gut ohne dich klar. Ich kann Wäsche waschen, abwaschen, sauber machen...“ Er zählte die Sachen an seiner Hand ab. „Ah, ich merk schon, du hast dir alles selber beigebracht.“ „Naja, ich stand vor der Waschmaschine und hab überlegt, wie du das Ding immer anschmeißt. Hab dann einfach auf irgendwelche Knöpfe gedrückt und an den Rädchen gedreht und dann sprang das dumme Ding an.“ Edward hinter mir kicherte und auch ich musste grinsen. Das passte zu meinem Dad. „Und jetzt machst du es immer so? Ich kann dir gerne zeigen, wie es geht.“ Er schaute betreten zu Boden. „Ich habe Sue schon gebeten, das zu tun. Sie kommt nachher vorbei und zeigt es mir. Aber wenn ich es trotzdem nicht verstehe, dann ruf ich dich an und du zeigst es mir, okay?“ „Klar. Dann tschüß, Dad. Bis dann. Du weißt ja, wo und wie du mich erreichen kannst. Ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch, Bella.“ Wir umarmten uns noch mal und dann gaben sich Edward und Charlie die Hand. „Und dass du mir gut auf sie aufpasst“, murmelte Dad Edward zu. Ich verdrehte die Augen. „Natürlich, Charlie.“ Wir gingen aus dem Haus und zum Auto. Ich sah Charlie am Fenster stehen und uns beobachten. Edward hielt mir die Beifahrertür auf, wartete, bis ich eingestiegen war und machte die Tür zu. Ich sah noch ein schiefes Lächeln auf seinem Gesicht, bevor er die Tür zumachte. Heckte er etwas aus? Dann ging er ums Auto, stieg ein und wendete. Wir fuhren aus der Einfahrt und Edward bog nicht links ab, sondern fuhr nach rechts. „Was wird das denn jetzt?“, fragte ich ihn. „Lass dich überraschen“, murmelte er, strich über meine Wange und lächelte wieder mein heißgeliebtes schiefes Lächeln. Ich hasste Überraschungen. Da konnte man nie wissen, was einen erwartet. Wie sich herausstellte, fuhr Edward mit mir nach Port Angeles, aber ich war immer noch ahnungslos, was er da wollte, bis wir vor einem Restaurant parkten, dass „La Bella Italia“ hieß und mir sehr bekannt vorkam. Ja, hier waren wir gewesen, als ich vor drei Jahren mit Jessica und Angela shoppen war und bei meinem Alleingang von komischen Typen verfolgt und gehetzt wurde. Die Erinnerung ließ mich schaudern und ich bekam eine Gänsehaut. Edward bemerkte dies nicht, stieg aus und kam ums Auto rum, um die Tür aufzumachen, mir seine Hand hinzuhalten und mir aus dem Auto zu helfen. „Danke“, sagte ich. Er grinste nur weiterhin und führte mich in das Restaurant. Es war nicht viel los, aber trotzdem gingen wir weiter nach hinten. Diesmal war nicht die Bedienung von letzten Mal da, jedoch eine andere Frau mit blonden, bis zum Rücken langen Haaren, die sie zu einem lockeren Zopf zusammengebunden hatte. Auch sie schaute Edward, wie ihre Vorgängerin, vertrottelt an. Ich jedoch ließ mir nichts anmerken. Ich kannte das schon. „Was darf ich euch bringen?“, säuselte sie. „Zwei Cola bitte“, antwortete Edward „Und die Karte.“ Er betonte das Wort besonders. Sie nickte und ging. „Versuchst du, alles genauso zu machen wie beim ersten Mal?“, fragte ich ihn und grinste. „Muss ich dann auch wieder Pilzravioli bestellen?“ „Wenn du willst“, antwortete er spöttisch. Da kam auch schon die Bedienung mit den Colas und den Karten. Ich trank einen Schluck, nahm die Karte, die sie mir hingelegt hatte, in die Hand und wunderte mich. Wieso waren auf der Karte keine Preise? „Wieso sind auf der Karte keine Preise?“ fragte ich Edward. „Das ist eine sogenannte Damenkarte“, erklärte er mir. „Das sind spezielle Karten für Frauen, damit diese nicht nach dem Preis schauen, sondern völlig neutral das bestellen, was sie essen möchten.“ „Aha“, machte ich und schaute ihn an. Er grinste nur und schaute in seine Karte. Na gut, dachte ich mir und studierte die Speisekarte gründlich. Alles auf der Karte hörte sich gut an, aber ich entschied mich letztendlich für die Spaghetti al Pomodoro. Das waren Spaghetti mit einer fischen Tomatensauce, Basilikum und Parmesankäse. Als ob sie jemand gerufen hätte, tauchte die Bedienung am Tisch auf. „Was darf ich euch zu Essen bringen?“ „Was möchtest du?“, fragte Edward mich. „Ich hätte die Spaghetti al Pomodoro.“ „Gute Wahl“, sagte sie, notierte sich das Mahl und grinste mir zu. Dann wandte sie sich Edward zu. Ich fragte mich, ob er was bestellen würde oder nicht. Aber eigentlich war die Antwort ja klar. „Ich möchte nichts, danke“, sagte er höflich. Sie schaute ihn mit ungläubiger und verdutzter Mine an, zuckte dann mit der Schulter und ging in die Küche. „Du hättest auch etwas bestellen sollen“, flüsterte ich ihm zu. „Wenigstens einen kleinen Salat. Es ist unhöflich, in einem Restaurant nichts zu bestellen. Außerdem erregt das Aufsehen…“ Ich stöhnte. „Und wie sieht es denn aus, wenn ich genüsslich meine Spaghetti esse und du guckst nur zu...“ „Nun, über mangelnden Hunger kann sich keiner beschweren.“ Er grinste schon wieder. Heute war er wohl besonders gut gelaunt. Schweigend saßen wie da, bis meine Spaghetti serviert wurden. Ich nahm die Gabel, drehte ein paar Nudeln auf die Gabel und schob sie mir in den Mund. Sie schmeckten köstlich. „Edward, warum sind wir hier?“, fragte ich, bevor ich mich wieder den Spaghetti zuwandte. „Du sagtest, dass wir neu anfangen müssen. Und das verstehe ich, Bella. Wirklich. Hier haben wir uns zum ersten Mal richtig unterhalten. Ich fand, dies ist der richtige Ort für den Beginn des Neuanfanges. Wir müssen nichts überstürzen, aber es ist ein Anfang.“ Er blickte mir tief in die Augen und für einen Augenblick versank ich in ihnen und vergaß glattweg zu atmen. Genau in diesem Moment sehnte ich mich zum ersten Mal seit unserem Neuanfang danach, ihn zu küssen. Danach, seine Lippen zu berühren und den süßen Geschmack zu schmecken. Wir hatten uns seit dem Vorfall mit Jacobs Prägung nicht ein einziges Mal geküsst. Und das war auch gut so. „Atmen, Bella“, erinnerte er mich und ich besann mich wieder. Es sollte ein Neuanfang sein… Nichts überstürzen. Es war bemerkenswert schön, nur mit ihm zusammen zu sitzen und zu reden. Wir unterhielten uns über alte Zeiten, witzelten und lachten. Es knisterte sehr zwischen uns. Ich bemerkte die elektrische Spannung, die auch in der ersten Zeit des Kennenlernens da war. Auch Edward bemerkte sie. Immer, wenn die Spannung da war, schaute ich zu ihm und er schaute zu mir, mit diesem gottesgleichen Lächeln. Es dauerte eine ganze Stunde, bis ich die Spaghetti auf hatte, die schon kalt geworden war. Edward bezahlte, während ich auf der Toilette war und führte mich, als ich wiederkam, zum Auto. „Also“, sagte er lebhaft und mit Euphorie in der Stimme, als wir im Auto saßen „wo möchtest du als nächstes hin?“ „Hm, gute Frage. Wie wäre es, wenn wir erstmal zu dir…“ „Du meinst zu uns“, unterbrach er mich. Ich verdrehte die Augen. Übertriebener Perfektionismus. „Ja, dann eben zu uns. Also wenn wir erstmal zu uns fahren und uns ausruhen. Ich bin irgendwie ziemlich erschöpft. Und dann können wir ja weitersehen.“ Er zog eine Schnute und ich musste lachen. „Na gut“, sagte er und wir fuhren wieder zurück nach Forks. Daheim angekommen, legte ich mich sofort aufs Bett. Edward legte sich neben mich und streichelte meine Wange. „Danke für das schöne, leckere Essen, Edward“, flüsterte ich. „Gerne, Liebste“, antwortete er sanft. „Hm“, machte ich. Wirklich merkwürdig, dass ich so erschöpft und müde war. Edward bemerkte dies und fing an, mein Schlaflied zu summen. Langsam glitt ich ab ins Land der Träume. Das Letzte, was ich mitbekam, war, dass er mir eine Strähne aus dem Gesicht strich und mir vorsichtig einen Kuss auf die Stirn gab. Als ich erwachte, dämmerte es schon leicht und ich setzte mich auf. Leider etwas zu schnell, denn mir tanzen plötzlich schwarze Punkte vor den Augen und mir war schwindelig. Ich schaute mich im Zimmer um, fand jedoch nicht den, den ich suchte. Langsam drehte ich mich und stieg aus dem Bett. Ich war vollkommen bekleidet eingeschlafen. Sowas passte gar nicht zu mir. Ich gähnte einmal, reckte mich und ging leise ins Bad. Nachdem ich mein Gesicht mit kaltem Wasser erfrischt und mir die Zähne geputzt hatte, fühlte ich mich wieder fit. Kaum hatte ich die Badtür geöffnet, hörte ich Stimmen. „Also machen wir es so, ja?“, fragte Edward. Jemand flüsterte etwas. „Geht klar, Bruder“, hörte ich jemanden sagen und erkannte gleich darauf, dass es Emmetts Stimme war. Leise ging ich die Treppe runter, was eigentlich unnötig war, da sie mich mit ihren Vampirohren trotzdem hören können würden. Unten angekommen, sah ich alle Cullens im Wohnzimmer sitzen. „Guten Morgen, du Schlafmütze“, begrüßte mich Alice. „Ha, ha, von wegen morgen“, erwiderte ich und schaute auf die Uhr. Es war neunzehn Uhr. Ich hatte sechs Stunden geschlafen. Sehr ungewöhnlich. Edward kam zu mir und nahm meine Hand. „Möchtest du wieder schlafen gehen oder hast du Lust, mit mir ins Kino zu gehen?“ „Was läuft denn so?“ „Viel, aber ein Film hört sich besonders gut an. Er heißt „Selbst ist die Braut.“ „Der Titel kling ja schon mal vielversprechend“, kicherte ich. „Also…ja, okay, wir gehen ins Kino. Kommt ihr auch mit?“ frage ich die Anderen. Ich hätte schwören können, dass alle gleichzeitig Edward anschauten und dieser kaum merklich den Kopf schüttelte, aber es ging alles so schnell, dass ich meinen Augen nicht trauen konnte. „Tut mir leid, Liebes, aber wir haben alle schon was anderes vor“, sagte Esme mit ihrer ruhigen und sanften Stimme. „Na dann lass uns los. Der Film fängt um 20 Uhr an“, kam es von Edward. Wir verabschiedeten uns und alle wünschten uns viel Spaß. Der Film hielt, was der Titel versprach. Es war eine superlustige Komödie und Edward und ich mussten die ganze Zeit lachen. Und als Margaret, die Hauptdarstellerin, einem Adler hinterher rannte und den Hund gegen ihr Handy eintauschen wollte, fing ich so doll an zu lachen, dass mir Tränen übers Gesicht liefen. Fröhlich und mit leichten Schmerzen in der Magengegend, die davon kamen, dass ich zu viel gelacht hatte, gingen wir zum Auto. Edward hatte beim Gehen seinen Arm um meine Schulter gelegt. Ich hatte nichts dagegen, fand es sogar ziemlich schön. Ich war müde und schlief schon im Auto ein. Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ich im warmen Bett, was bedeutete, dass Edward mich hoch getragen haben musste. Ich hatte auch andere Sachen an. Ein Nachthemd aus schwarzer Spitze. Alice… Ich stöhnte und drehte mich auf die linke Seite. Und da lag Edward, der sich mit dem Ellenbogen abstützte und mich ansah. Ich zog mir die Decke etwas höher und merkte, wie ich rot wurde. „Guten Morgen“, hauchte er mir zu. Er lehnte sich zu mir rüber und kam ganz nah an meine Lippen heran. Ich roch seinen süßen Duft, der mich langsam zu benebeln drohte und spürte schon fast seine Lippen auf meinen. Ich wollte ihn küssen. Jetzt. Sofort. Ich kam immer näher zu ihm und fühlte mein Herz rasen, aber da drehte er den Kopf etwas nach rechts und ich küsste seine kalte, glatte Wange. „Hmpf“, machte ich und schaute finster drein. Edward musste sich anscheinend ein Grinsen verkneifen. „Dankesehr“, sagte er nur, aber er sah sehr glücklich aus. Ich schaute über ihn rüber auf den Wecker. Es war 10 Uhr. „Darf ich mal für kleine Menschen?“ fragte ich ihn. „Nur zu.“ Schnell ging ich ins Bad. Ich entledigte mich meines Nachthemdes und betrat die Dusche. Ich ließ warmes Wasser über meinen Körper fließen und begann, mich einzuseifen. Nach zehn Minuten war ich fertig. Ich schlang mir ein Handtuch um den Körper und putze mir ordentlich die Zähne. Dann ging ich wieder ins Zimmer, steuerte aber gleich den Kleiderschrank an, suchte mir eine einfache Jeans und ein ärmelloses Top raus und verschwand wieder im Bad. Fertig mit dem Anziehen, ging ich endlich vorzeigbar aus dem Bad. Edward war jedoch nicht mehr da. Mein Magen knurrte. „Frühstück ist fertig“, rief er von unten hinauf. Schnell tapste ich die Treppe hinab und in die Küche. Da stand er, wie ein griechischer Gott, mit einer Kochmütze auf dem Kopf, vor dem Herd und briet Pfannkuchen. Ein Anblick, den ich nie vergessen werden würde. Nicht, weil er am Herd stand, sondern weil der Anblick von Edward mit einer Kochmütze einfach unglaublich komisch aussah. Ich setzte mich auf einen Stuhl und bekam sofort einen Teller mit drei Pfannkuchen und eine Flasche Ahornsirup vorgesetzt. Sieben Pfannkuchen später war ich pappensatt. „Und…“ Ich gähnte. „…und was hast du heute vor?“, fragte ich ihn und tätschelte meinen vollen Bauch. Er sagte nur ein Wort. „Bowling!“ Na das konnte ja heiter werden. Kaum das er fertig mit Abwaschen war, kamen Alice, Jasper, Rosalie, Emmett, Esme und Carlisle zur Tür herein. Ihre Augen hatte die Farbe von reinem Gold. „Seit ihr fertig?“, rief Emmett und ich nickte. „Dann lasst uns Bowlen gehen!“ Das Bowlingcenter war mitten in Forks an der Schnellstraße gelegen. Edward, Alice, Jasper und ich fuhren mit Edwards Volvo und die anderen fuhren mit Carlisles Mercedes. Der Laden sah aus, als ob er geschlossen wäre. Selbst das Schild mit der Aufschrift „Sunset Lanes“ leuchtete nicht. Edward ging jedoch mit zuversichtlicher Miene zur Tür und klopfte drei Mal. Eine junge Frau, ihr Namensschild wies sie als Kirsten aus, öffnete uns die Tür. „Hallo und herzlich Willkommen im Sunset Lanes Bowlingcenter. Kommt rein.“ Wir mussten uns andere Schuhe anziehen, die extra zum bowlen geeignet waren. Und dann konnte es losgehen. Wir konnten uns nicht auf die Reihenfolge einigen, also machten wir es dem Alphabet nach. Alice war die Erste, und warf neun Kegel um. Nun war ich dran. Ich hatte noch nie eine Bowlingkugel in der Hand gehabt, aber Alice zeigte mir, wo welcher Finger reinkommt und ich legte doch glatt einen Strike hin. Alle zehn Kegel fielen um. „Anfängerglück“, murmelte ich und dreht mich um. Wo war Edward? Carlisle war dran. Er warf gerade 6 Kegel um, als Edward wiederkam. „Wo warst du?“, fragte ich ihn. Alice rief jedoch dazwischen, sodass er nicht antworten musste. „Edward, du bist dran!“ Er ging zu den Kugeln, nahm sich die Größte und warf einen Strike. Emmett folgte seinem Beispiel und warf alle um. Esme traf fünf Kegel und Jasper sieben. Es war richtig lustig und ich übertraf mich selbst. Ich haute weitere vier Male alle Kegel um. Doch irgendwie war nach dem Wurf immer einer der Cullens verschwunden. Ich wunderte mich immer mehr. Dann, als ich wieder dran war, und mir meine Bowlingkugel holen wollte, drehte ich mich noch einmal um. Edward schlich sich klangheimlich weg. „Psst, Alice“, flüsterte ich. „Wirfst du diesen Wurf für mich?“ Sie schaute erst verdutzt, schloss dann kurz ihre Augen und grinste. „Klar.“ „Danke“, murmele ich noch, bevor ich ging. Auch ich schlich mich, wie Edward, davon und ging ungefähr in die Richtung, in die er gegangen war. Der Weg führte mich hinter die Bowlinganlage. Und da war er. Er stand hinter der Anlage, an der wir spielten und zog an einem Seil. Ein leises Grollen war zu hören und alle Kegel fielen um. „Was machst du denn da?“ fragte ich laut. Edward erschrak und ließ das Seil los. „B…Bella, du? Hier?“ Er stotterte tatsächlich. Er fühlte sich ertappt. Ich unterdrückte ein Grinsen. „Ja, ich hier. Was machst du da?“, fragte ich direkt und mit soviel Empörung in meiner Stimme, wie es ging. „N…nichts. Ich wollte mir… wollte mir nur mal die Anlage von hinten betrachten.“ „So ein Quatsch. Du hast betrogen... “ Und jetzt verstand ich alles. „Ich habe nie einen echten Strike geworfen oder?“ Ich zog eine Schnute. „Doch“, beharrte er. Ich ging mit wütender Miene auf ihn zu. Er wich ein paar Schritte zurück. Spielte ich meine Rolle so gut? Ich hob einen Arm… und umarmte ihn. „Das ist wirklich süß von dir, aber ich komm schon damit klar, wenn ich gegen“, ich flüsterte das Wort, „Vampire keine Chance hab. “ Er lachte und wir gingen Arm in Arm wieder zu den Anderen. Diese saßen auf den Bänken und schauten uns an. Alice grinste. „Danke, Alice, du kleiner Verräterin. Du hättest es mir doch sagen können“, sagte Edward in gespielt bösem Ton und betonte das „sagen“. „Ich habe das Ende doch gesehen… Hätte ich es sonst gemacht?“ „Wahrscheinlich schon“, antwortete er. Sie grinse, als wüsste sie mehr und forderte Emmett auf, weiterzumachen. Ich zog Edward am T-Shirt. Er schaute mit zu mir herab. Sein Blick war so zärtlich. Ich fasste mit meiner Hand in sein Haar und zog seinen Kopf zu mir runter. Mein Herz schlug gefühlte eintausend Mal schneller, als seine Lippen die meinen berührten. Der Kuss war innig und voller Leidenschaft. „Ich liebe dich“, flüsterte er, als unsere Lippen sich wieder lösten. „Ich liebe dich auch“, flüsterte ich zurück. Auf einmal war ein Klatschen zu hören. Alle Cullens und sogar das Personal hatten zu klatschen begonnen. Alle waren eingeweiht gewesen… ich schaute Edward tief in die Augen und wir begannen erneut, uns zu küssen. Kapitel 11 Ende Kapitel 14: Zärtlichkeiten… Und dann schwanger? ----------------------------------------------- Kapitel 12 Zärtlichkeiten… und dann schwanger? Ich war nicht sauer auf Edward, weil er für mich geschummelt hatte. Im Gegenteil, ich fand es richtig süß. Wir fuhren alle wieder zurück nach Hause. Während der Fahrt kuschelte ich mich an Edward und sog seinen süßen Duft ein. Keine Sekunde ließ ich ihn aus den Augen, denn ich war einfach so glücklich. Zum ersten Mal seit der Prägung von Jacob war ich richtig glücklich. Das Eis, was uns irgendwie immer noch getrennt hatte, war gebrochen. Beim Fahren küsste Edward mich mal auf die Stirn, mal auf die Haare und, kurz bevor wir da waren, auf den Mund. Ich wollte einen langen Kuss, dachte aber daran, dass er noch fahren musste. Vielleicht konnte er auch fahren, ohne dass er zur Straße schauen musste, aber vielleicht auch nicht… Ich wollte es gar nicht erst ausprobieren und gab ihn frei. Er lächelte mich an und schaute wieder nach vorne. Und genau da kam mir ein wunderbarer Gedanke… Zu Hause angekommen, zog Edward mich gleich nach oben in unser Zimmer. Kaum hatte ich dir Tür geschlossen, fiel er über mich her. Seine Lippen lagen sanft auf meinen und bewegten sich mit sehr viel Leidenschaft. Er hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte und die Arme um seinen Nacken. Er dreht sich und ging ein paar Schritte nach hinten, wobei seine Lippen meine nicht verließen. Ich spürte die Wand hinter mir. Er drückte mich dagegen, nahm meine Hände aus seinem Nacken, verschränkte unsere Finger miteinander und drückte sie gegen die Wand. Ich spürte seine Erregung, selbst sein Atem ging jetzt schneller. „Edward…“, keuchte ich, doch er unterbrach mich. „Nur soweit du willst.“ Er stöhnte leise auf und begann meinen Hals mit Küssen zu übersäen. Es war kaum auszuhalten. Ich konnte mich nicht gegen ihn wehren und ich wollte es auch gar nicht. Er drückte mich so hart an die Wand, dass es schon weh tat. Vielleicht bemerkte er dies, jedenfalls wandt er sich von der Wand ab, trug mich zum Bett und legte mich darauf ab. Seine Lippen liebkosten mein Decolté und er schob mein T–Shirt hoch, um meinem Bauch zu küssen. Er wanderte hinunter und versuchte mir die Hose auszuziehen. Es tat weh, wie er an meiner Hose rupfte. „Edward“, rief ich, doch er hörte nicht auf. Zwei Sekunden später gab es einen Knall und Alice stand in der Tür. Sie lief zu uns und zerrte Edward von mir weg. „Edward, beruhige dich. Du tust ihr weh!“ Er schleuderte gegen die Wand und blieb regungslos stehen. Er sah mir in die Augen und ich erschrak. Sie waren dunkel. Sie verengten sich für einen kurzen Moment, dann wurden sie wieder normal und er schaute mich an. „Bella“, flehte er. Seine Stimme war schmerzverzerrt. „Es tut mir so leid….“ „Alice, würdest du uns bitte alleine lassen“, fragte ich sie. Ihre Augen wurden kurz ausdruckslos, dann sagte sie „Klar“ und ging aus dem Zimmer. Edward stand immer noch da, wo Alice ihn hin verfrachtet hatte und schaute mich flehend an. Ich klopfte auf den Platz neben mir. „Komm her.“ Mit sehr langsamen Schritten kam er zum Bett und setzte sich auf die Ecke. Ich setzte mich auf und zog ihn nach hinten. Seine Augen blickten in meine und ich sah die Farbe, die sie hatten. Trotzdem sah ich in seinen Augen die vielen Gefühle, die in ihm brodelten. Am meisten jedoch die Bitte um Verzeihung. „Bella“, begann er wieder, aber ich legte ihm meinen Zeigefinger kurz an seine Lippen und küsste ihn dann. Er erwiderte den Kuss, aber sehr zaghaft. Er hatte wohl Angst, dass er mir wehtun würde. Ich schloss die Augen, was ein Fehler war, denn Edward umfasste meine Handgelenke und hielt sie unten. „Bella, Liebste, es tut mir so unendlich leid. Ich… ich wollte das nicht. Ich sagte dir, dass es gefährlich werden könnte… Ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen. Mein… mein Denken setzte aus und ich sah nur noch dich, wie du da standest und so unglaublich sexy aussahst. Es tut mir so leid.“ „Ist doch okay, Edward. Alice war ja rechtzeitig da.“ „Sag nicht, es wäre okay. Bitte, wenn du mich nicht in den Wahnsinn treiben willst, sag mir nicht, dass es okay wäre. Ich hätte dich töten können!“, sagte er jetzt lauter. Das wusste ich. Aber ich hatte trotzdem weiterhin Vertrauen zu ihm. Selbst wenn Alice nicht dagewesen wäre, hätte Edward nicht das getan, was er wollte. Vielleicht war ich naiv, aber ich glaubte daran, dass er eine Seele hat und an seine starke Liebe zu mir. Er jedoch schaut mich immer noch entschuldigend an. „Glaub mir, du hättest es nicht über dich gebracht. Ich vertraue dir.“ „Das solltest du lieber nicht“, grummelte er. Auf seinem Gesicht lag ein merkwürdiger Ausdruck. Ich wollte ihn gerade nach seinen Gedanken fragen, da fing er an, mein Schlaflied zu summen. Ich wollte mich gegen die müden Lider wehren, schaffte es aber nicht. Meine Augen schlossen sich und ich glitt in den Schlaf. Ich träumte, dass Edward mich wieder verließ. Wir standen im Wald. Er berührte meine Wange und küsste mich ein letztes Mal. „Es ist besser so, Bella. Ich kann nicht mir dir zusammen bleiben. Es ist zu gefährlich.“ Und dann verschwand er hinter den Bäumen…. Ich wachte schweißgebadet und mit Tränen in den Augen auf. Schnell tastete ich nach Edward, fand aber nichts. Wo war er? Ich setzte mich auf und sah neben mir auf dem Kopfkissen einen gefalteten Zettel liegen. Darauf stand in Edwards Schönschrift »Bella, ich muss über einiges nachdenken. Bitte mache dir keine Sorgen um mich. Ich bin heute Abend wieder da. In Liebe Edward« Wo war er? Was war mit ihm los? War es immer noch wegen gestern? Ich stieg schnell aus dem Bett und lief die Treppe hinunter. Alice und Rosalie saßen im Wohnzimmer und schauten fern. „Wo ist Edward?“, fragte ich nur. „Mit Jasper und Emmett unterwegs“, antwortete Rosalie. „Hm“, machte ich. Ist Edward noch so drauf wie gestern?“ „Etwas“, antwortete Alice. „Aber mach dir keine Sorgen. Es wird nichts passieren.“ „Danke, Alice.“ Ich ging wieder nach oben, wohl wissend, dass ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen konnte. Also ging ich ins Bad und unter die Dusche, mir meinen Schweiß vom Körper duschen. Danach putzte mit noch die Zähne. Nach zwanzig Minuten war ich fertig. Angezogen schlenderte ich wieder hinunter. Was sollte ich denn heute machen? *Edwards Sicht* Der Puma hatte nicht die geringste Chance. Seit ich seine Fährte aufgenommen hatte, war das Tier dem Tod geweiht. Keine fünf Sekunden später lag es unter mir. Es zuckte und wehrte sich. Schnell biss ich ihm die Halsschlagader durch und erlöste es. Ich trank das Tier in sekundenschnelle leer und nahm innerlich schon die Fährte des nächsten Tieres auf. Da packte mich eine Hand und hielt mich fest. Ein lautes Knurren entfuhr mir. „Edward, es reicht. Das ist schon das fünfte Tier, dem du das Blut aussaugst. Es ist genug“, sagte Jasper ernst. Emmett und Jasper sahen mich abschätzend an. „Ja, sonst gibt es hier bald keine mehr“, scherzte Emmett. Sie verstanden die Lage nicht. Wie konnten wie auch? Keiner von beiden war jemals in so einer Lage wie ich gewesen. Wie sollten sie also wissen, wie es ist, wenn man weiß, das, wenn man sich einmal nicht unter Kontrolle hat, die Liebe des Lebens von einem selbst umgebracht werden könnte. Ich verabscheute mich und das Monster, welches in mir wohnte. Wäre Alice nicht gewesen… Ich wusste nicht, was dann passiert wäre. Ich verabscheute mich zutiefst und ekelte mich vor mir selbst. Wie konnte Bella noch Vertrauen in mich haben? Sie war wirklich naiv. Ich würde ihr nie wieder wehtun. Nie wieder die Kontrolle verlieren. Emmett riss mich aus meinen Gedanken. „Man, wieso bist du denn so schlecht drauf? So kenne ich meinen grüblerischen Bruder gar nicht.“ „Er ist sehr sauer auf sich. Ich spüre Selbsthass“, sagte Jasper und versuchte, mich mit glücklichen Gefühlen zu erfüllen. „Lass’ das“, rief ich wütend. „Es wird besser, wenn du darüber redest“, meinte Jasper. Ich dachte darüber nach. „Ich habe die Kontrolle über mich verloren.“ Jaspers Griff lockerte sich. „Edward, du machst dich fertig. Alles ist...“ „NICHTS IST GUT, JASPER, NICHTS! Ich hätte Bella umbringen können. Ich habe einen Moment die Kontrolle verloren und ihr weh getan.“ Ich konnte nicht mehr weiterreden, stattdessen schüttelte ich Jaspers Hand ab und rannte. Ich rannte und rannte. Zuerst dachte ich, Jasper und Emmett würden mir folgen, aber zum Glück taten sie es nicht. Ich wollte an nichts denken und rannte an einem Feld entlang. Alles war leer, der Himmel war bewölkt. Keine Sonne würde mich verraten. Und dann schrie ich so laut ich konnte meinen Hass und mein Leid hinaus ins Feld. Die Vögel im Wald flogen hoch. Nach einer halben Stunde sah ich einen hohlen Baum, in den ich mich reinsetzte. Ich fing an, meine Finger hart am Baum entlang kratzen zu lassen. Meine Finger gruben sich immer mehr in den Baum, doch ich merkte nichts….Keinen Schmerz oder irgendetwas, was mich büßen lassen würde. Bella hätte von mir getötet werden können. Auf einmal hatte mein Gehirn einfach ausgesetzt und das Monster hatte die Oberhand bekommen. Meine Hand schlug gegen das Bauminnere. Immer und immer wieder. Dann hörte ich Schritte. Und dann die Gedanken von Jasper. »Edward, wir wissen, dass du hier bist. Lass mich dir helfen. « Ich konnte einfach nicht mehr. Emmetts Füße tauchten in meinem Blickfeld auf. Und dann beugte er sich hinunter und ich sah sein Gesicht „Hey großer Bruder. Komm raus, wir wollen dir helfen.“ Ich wehrte mich nicht, als er mich aus dem Baum zog. Ich schaute meine Hände an. Keine Kratzer, keine Wunden. Nichts. Ich verabscheute mich noch mehr, weil ich nicht menschlich war. Nicht zu Bella passte… Dann sprach Jasper. „Edward, ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber es ist nicht deine Schuld. Du hast einmal die Kontrolle verloren. Das musste mal passieren.“ Blitzschnell warf ich ihn gegen einen Baum, drückte meinen Arm gegen seine Brust und knurrte. „Hey, hey. Ruhig bleiben“, meinte Emmett. „Er hat es nicht so gemeint. Wir wissen nicht genau, was passiert ist, aber Bella lebt noch. Du hast sie nicht umgebracht.“ „Dank Alice“, knurrte ich. „Könntest du Jasper trotzdem wieder loslassen?“ Ich nahm den Arm von Jaspers Brust und ging ein paar Schritte zurück. „Es tut mir leid. Es ist nur so…“ „Schwer? Ich kann dich verstehen, Edward. Aber das passiert dir nicht noch mal. Du hast dich gut unter Kontrolle, du schaffst das. Ich weiß es. Du hättest sie nicht umgebracht. Eure Liebe ist stark“, meinte Jasper und beruhigte mich. Ich sah ihn dankbar an. „Danke.“ „Kein Problem“, sagte Jasper lächelnd, „Brüder helfen sich doch untereinander.“ Und so liefen wir wieder nach Hause. Dort angekommen, wollte ich gleich zu Bella. „Alice, Rose, wo ist Bella?“ Ich horchte in ihren Gedanken, aber beide versuchten angestrengt an etwas anderes zu denken. „Oben. In eurem Zimmer“, meinte Alice und grinste Rosalie verschwörerisch zu. Ich schaute sie böse an und ging schnell nach oben. Als ich die Tür öffnete, stockte ich einen kurzen Moment. Der Boden war übersäet mit roten Blütenblättern. Alles war in weiß und rot getaucht. Die Fenster wurden mit roten Seidentüchern verdeckt. Und dann schaute ich zum Bett. Das Bett war mit weißer Bettwäsche bezogen und darauf lag Bella. Sie las ein Buch und hatte mich anscheinend nicht gehört. Leise schlich ich mich zu ihr und küsste ihren Hals. Sie erschrak und drehte sich um. „Edward! Du hast mich erschreckt.“ Sie schaute traurig drein. „Und du hast mir die Überraschung versaut.“ „Überraschung? Wieso wolltest du mich denn überraschen“, fragte ich sie. „Naja, du warst nicht sonderlich gut drauf gestern Abend… Aber leg’ dich doch erstmal hin.“ Sie klopfte neben sich. Ich kletterte über sie auf meine Seite des Bettes. „Wie geht es dir?“, fragte sie mich. Ich schaute ihr in die Augen. „Es geht. Ich bin nicht stolz darauf, was ich getan habe und ich möchte mich noch einmal bei dir entschuldigen. Es wird nie wieder passieren.“ Sie schloss die Augen und zog mich zu sich heran. „Edward Anthony Masen Cullen, ich liebe dich und ich vertraue dir.“ Dann küsste sie mich innig und ich erwiderte den Kuss, wenn auch zaghaft. Ich schaute auf den Wecker, der auf Bellas Nachttisch stand. Es war 17 Uhr. „Hast du heute noch etwas vor?“, fragte ich sie. „Nicht direkt“, antwortete sie und küsste mich wieder. Wir lagen lange dort und küssten uns innig und leidenschaftlich. Auf einmal stieg sie aus dem Bett und verschwand ins Bad. Ich wunderte mich, aber nach fünf endlosen Minuten kam sie wieder raus und ich musste mich zusammenreißen. Sie hatte ein schwarzes Negligé an (Link: http://i27.tinypic.com/b5ftkx.jpg) und kam langsam auf mich zu. Ihre Bewegungen waren sehr geschmeidig. So kannte ich sie gar nicht. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Kaum dass sie auf dem Bett war, umschlag sie mit einem Bein meines und begann mich wieder zu küssen. Ihre Zunge bat um Einlass und ich ließ sie gewähren. Unsere Zungen spielten miteinander, während ihre Hände meinen Körper erforschten. Sie schob mein Shirt hoch und streichelte über meine Brust. Sie war so wunderbar warm und weich. Dann wanderte ihre Hand weiter nach unten und ich begriff, was sie vor hatte. Ich beendete den Kuss und schob sie weg. „Bella, was soll das? Wieso machst du mir das Leben so schwer? Ich kann das nicht.“ Bella sah einen Moment irritiert aus, fing sich wieder und näherte sich mir. „Ich vertraue dir und ich will es“, flüsterte sie. „Willst du es denn nicht?“ „Doch, aber…“, begann ich, doch sie hielt einen Zeigefinger vor meinen Mund. „Pssst.“ Und dann küsste sie mich wieder und legte sich auf mich. Ihre weichen Hände wanderten wieder meinen Körper entlang und stoppten kurz an meiner Hose. Sie küsste meinen Bauch und zog mir die Hose aus. Dann kam sie zu mir hinauf, zupfte an meinem Shirt und schaute mich unschuldig an. Sie war einfach so bezaubernd. Ich zog es aus und sie bestaunte meine Muskeln. Sie begann wieder mich zu küssen. Und genau da gab ich auf. Ich konnte nicht mehr. Sie war so verführerisch in ihrem Negligé und mit ihrer Art zu küssen. Ich stöhnte und zog ihr das Kleid aus. Nackt sah Bella unglaublich sexy aus. Sie wurde wieder rot. Wie ich das liebte. Als Letztes zog Bella meine Boxershorts aus. Sie kroch wieder zu mir und küsste mich. „Ich liebe dich, Edward“, sagte sie und wir schliefen miteinander. „Das war wunderschön“, sagte ich. „Find ich auch“, antwortete sie nur. Sie kuschelte sich an mich und schlief kurz danach ein. Als sie tief schlief, drehte ich mich langsam, legte sie auf den Rücken und deckte sie zu. Das Bad war mein Ziel. Ich duschte mich und ging dann nach unten, nicht ohne Bella einen Kuss auf die Stirn zu geben. „Ich liebe dich“, flüsterte ich ihr zu. Unten saß nur Alice auf der Couch. „Wo sind die anderen?“ „Besorgungen machen. Na, wie war’s?“ „Verrate ich dir nicht.“ „Ich weiß es ja sowieso.“ Ich verdrehte dich Augen. „Es war wunderschön. Mehr sage ich dazu jedoch nicht.“ Ich grinste. „Ich geh wieder nach oben. Nicht dass sie auswacht und denkt, ich bin verschwunden.“ Leise ging ich die Treppen hinauf und in unser Zimmer. Bella schlief immer noch, also setzte ich mich auf die Couch und dachte nach. Ich hatte Bella nicht weh getan. Sie lebte noch, hatte keine blauen Flecke. Es ging. Alle hatten sie recht gehabt. Wir passten zusammen. Unsere Liebe ist stark. Sie kann alles schaffen. Stundenlang saß ich da, dachte nach und sah Bella beim schlafen zu. Dann, um ein Uhr, wachte Bella auf. „Was ist los?“, fragte ich sie. „Ich habe Hunger. Ehrlich gesagt einen Bärenhunger.“ Wie zur Bestätigung knurrte ihr Magen. Sie zog sich was an und ging dann hinunter in die Küche. Ich folge ihr. Sie stand am Kühlschrank und suchte sich Mettwurst, Käse, Marmelade, Nuss-Nugat-Creme und Ketschup raus und ging dann zum Brotkorb, um sich 3 Brötchen rauszuholen. Ich stand nur am Türrahmen und schaute geschockt zu. Was war hier los? Alice saß immer noch auf der Couch, hatte jetzt jedoch den Fernseher leise an. „Alice, siehst du irgendetwas besonderes?“, fragte ich sie. „Wieso?“, hakte sie nach. „Bella“, meinte ich nur. Sie stand auf und folgte den Geräuschen von Bella. Sie saß in der Küche und aß Brötchen mit Käse und Nuss-Nugat-Creme drauf. Daneben lag ein Brötchen mit Mettwurst und Ketschup. „Bella, schmeckt dir das?“, fragte Alice und auch sie war geschockt. „Hm“, sagte sie mit vollem Mund, „joa, sehr sogar.“ »Das ist nicht normal, Edward. Ich kann nichts sehen.« Alice Gedanken schwammen zu mir rüber. „Bella“, fragte Alice, „nimmst du die Pille?“ Sie kaute auf und sagte dann „Ähm, nein, wieso?“ Nein. Bitte, lass es nicht das sein. Nein, nein, nein. „Kann es sein, dass du schwanger bist?“, sprach Alice weiter. Bella machte große Augen. Aber in ihrem Ausdruck lag nicht der Ausdruck von Entsetzen, sondern ein anderer. Ich konnte ihn einfach nicht deuten. „Ich… ich weiß nicht.“ „Ich geh einen Schwangerschaftstest holen“, sagte Alice und verschwand. Bella wandte sich wieder ihrem Essen zu. Ich ging in das Wohnzimmer und setzte mich auf einen Sessel. Das war unmöglich. Sie konnte nicht so schnell schwanger werden. Es war einfach nicht möglich. Nach zehn Minuten war Alice wieder da. „Wo hast du jetzt noch einen Schwangerschaftstest herbekommen?“, fragte ich sie. „Apotheke“, sagte sie nur und ging zu Bella. „Bella, ich habe hier einen Schwangerschaftstest. Du gehst jetzt auf die Toilette. Los.“ Bella seufzte, legte ihr Brötchen ab und ging ins Bad. Nach zwei Minuten kam sie wieder raus, den Teststreifen in der Hand. Sie gab ihn Alice, setzt sich wieder an den Tisch und aß weiter. Wir warteten und warteten… Nach fünf Minuten sollte, laut der Bedienungsanleitung, das Ergebnis erscheinen. Und es war nichts zu sehen. „Nicht schwanger“, sagte Alice. Nicht schwanger. Es wäre auch gar nicht möglich gewesen. Ein lautes Klirren riss mich aus den Gedanken. Bella nahm gerade eine Pfanne aus dem Schrank. Neben ihr stand ein Behälter mit Pfannkuchenteig. Das war nicht ihr ernst. Alice und ich starrten sie ungläubig an. Sie jedoch packte die Pfanne auf den Herd und gab Pfannkuchenteig dazu. Beim Warten drehte sie sich zu uns um. „Ist irgendwas?“ „Nein, Bella. Es ist nichts. Es ist alles gut“, sagte ich, ging zu ihr und küsste sie. Kapitel 12 Ende Kapitel 15: Edwards erstes Mal - Die Details -------------------------------------------- Hier auf Wunsch die Details von Edward erstem Mal (Kapitel 12 - Zärtlichkeiten... und dann schwanger?) Viel Spaß ...Ihre weichen Hände wanderten wieder meinen Körper entlang und stoppten kurz an meiner Hose. Sie küsste meinen Bauch und zog mir die Hose aus. Dann kam sie zu mir hinauf, zupfte an meinem Shirt und schaute mich unschuldig an. Sie war einfach so bezaubernd. Ich zog es aus und sie bestaunte meine Muskeln. Sie begann wieder mich zu küssen. Und genau da gab ich auf. Ich konnte nicht mehr. Sie war so verführerisch in ihrem Negligé und mit ihrer Art zu küssen. Ich stöhnte und zog ihr das Kleid aus. Nackt sah Bella unglaublich sexy aus. Sie wurde wieder rot. Wie ich das liebte. Als Letztes zog Bella meine Boxershorts aus. Sie kroch wieder zu mir und küsste mich. „Ich liebe dich, Edward“, sagte sie, bevor sie sich auf mich setzte und ich in sie glitt. Sie bewegte sich gekonnt und erregte mich damit immer mehr. Es war wunderschön, in ihr zu sein. Sie näherte schnell dem Höhepunkt. Ich konnte es spüren. Immer heftiger wurden ihre Bewegungen und dann war sie soweit. Sie stöhnte laut auf. Es erregte mich so sehr, dass ich tiefer in sie stieß und nach wenigen Sekunden auch meinen Höhepunkt erreichte. Ich richtete mich auf und liebkoste ihre Brustwarzen. „Hmm“, machte sie nur und lächelte. „Das war wunderschön“, sagte ich. „Find ich auch“, antwortete sie nur. Sie kuschelte sich an mich und schlief kurz danach ein. ... Es war jetzt nicht so besonders wie Bellas erstes Mal, aber naja. Kann ja nicht jedes gleich sein. Über Kommis freue ich mich. Lg Franzi Kapitel 16: Ein unerwarteter Gast --------------------------------- Kapitel 13 Ein unerwarteter Gast *Bellas Sicht* Ich verstand nicht, wieso Edward und Alice sich so aufgeregt hatten. Ich war nicht schwanger. Das würde ich spüren. Ich kannte meinen Körper. Ich hätte es gewusst, wenn ich ein Kind in mir tragen würde. Warum ich auf einmal so eine Fressattacke hatte, wusste ich nicht. Aber es hatte sicher nichts mit einer Schwangerschaft zu tun. Ich machte mir nur kurz ein paar Gedanken darüber, aber als ich meine Pfannkuchen aufgegessen hatte und Edward und ich nach oben gingen und uns wieder ins Bett legten, verwarf ich die Gedanken. Mein Magen war gut gefüllt und ich konnte einfach nicht einschlafen. Es grummelte in mir. Edward hielt mich in seinen Armen, wie jede Nacht. „Kannst du nicht einschlafen?“ „Ja“, antwortete ich. „Vielleicht muss ich ein paar Kalorien verbrennen.“ Ich grinste ihn schelmisch am. „Willst du ein bisschen laufen?“, fragte er mit schiefem Lächeln. „Ich dachte da an etwas ganz anderes“, meinte ich nur. Und da lagen seine Lippen auf meinen und wir zogen uns langsam aus. Nach dem Akt zog ich seinen Kopf zu mir und küsste ihn. „Ich liebe dich“, flüsterte ich. Er rollte sich von mir runter und nahm mich in seinen Arm. Seine Haut war sonst immer eiskalt, aber jetzt war sie warm. Ich kuschelte mich an ihn und streichelte seine muskulöse Brust. „Gute Nacht“, murmelte ich, bevor meine Augen sich schlossen. Der Geruch von frischen Brötchen drang an meine Nase. Ich schnupperte und öffnete die Augen. Vor mir stand Edward, ein schiefes Grinsen auf den Lippen und mit einem Korb Brötchen in der Hand. „Guten Morgen, du Schlafmütze“, begrüßte er mich. „Bin ich gar nicht“, widersprach ich. „Es ist halb zwölf. Du bist eine Schlafmütze.“ „Halb zwölf? Und du stehst mit Brötchen vor meinem Bett?“ „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag“, meinte er unschuldig. „Ich bin extra zum Bäcker gelaufen, um dir warme Brötchen zu kaufen. Außerdem wollte ich mit dir über etwas reden.“ Jetzt wurde ich neugierig. „Was denn?“ „Das erfährst du erst, wenn du ordentlich gefrühstückt hast. Und zwar unten.“ „Na gut“, grummelte ich und ging ins Bad, um mich frisch zu machen und um mich anzuziehen. Kaum war ich fertig, ging ich schnell die Treppe hinunter. Und ich staunte nicht schlecht, als ich in die Küche kam. Dort saß Edward am Tisch, der mit allem gedeckt war, was das Herz begehrte. Ich setzte mich an den Tisch und nahm mir ein Brötchen. Es war wirklich noch warm und es war sogar schon aufgeschnitten. Etwas verwundert schaute ich zu Edward. Er grinste nur. „Danke“, meinte ich. „Dafür möchte ich auch eine Gegenleistung.“ „Und was für eine?“ „Hm… ein Kuss wäre für den Anfang nicht schlecht.“ Er beugte sich zu mir. Auch ich kam ihm entgegen. Als unsere Lippen sich berührten, knisterte die Luft vor elektrischer Spannung. Und dann brach ich den Kuss ab. Das war zu viel Spannung für mich. „Ich hoffe das reicht“, meinte ich grinsend. Er schmollte. „Nicht wirklich, aber na ja.“ Ich fing an, mein Brötchen zu schmieren. Gerade als ich in die erste Brötchenhälfte biss, fiel mir ein, dass er mit mir etwas besprechen wollte. „Und? Was wolltest du mit mir bereden?“ Er schaute mich mit seinen goldenen Augen an. „Du weißt, dass ich dich liebe, oder? Dass ich dich mehr liebe, als alles andere auf der Welt. Mehr als mein Leben.“ „Ja“, antwortete ich. „Und du liebst mich auch, richtig?“ „Ja.“ „Erinnerst du dich an die Frage, die ich dir gestellt habe, bevor…“ Er schwieg, aber ich wusste, was er meinte. Bevor die Sache mit Jacob passiert war. Bevor ich mich für Jacob entschieden hatte. „Ich weiß nicht, welche Frage du meinst“, sagte ich wahrheitsgemäß. Er rückte mit dem Stuhl näher an mich heran und ich legte das Brötchen ab. „Ich meine die Frage, ob du mich heiraten möchtest.“ Ich stutze und er bemerkte dies. „Bella.“ Er sagte es sanft und rückte noch näher zu mir heran. Er war nur noch Millimeter von meinem Gesicht entfernt. Seine Lippen berührten fast meine. Ich roch seinen süßen Atem und mir wurde etwas schwummerig. „Heirate mich“, flüsterte er und seine Stimme war weicher als Samt. Ich war sprachlos. „Bella, haben wir nicht schon lange genug gewartet?“ Ich schloss die Augen und musste mich besinnen. Etwas streifte meine Lippen. Ich spürte seine Lippen, jedoch nur ganz leicht. Er berührte mit seiner Zunge sanft meine Lippen. „Und? Willst du mich zu deinem Ehemann nehmen, der verrückt nach dir ist und nie wieder ohne dich sein will? Der dich unwiderstehlich findet und einfach nicht von dir ablassen kann? Weiß du, ich liebe es, dich zu küssen, in dir zu sein und deinen warmen weichen Körper zu spüren. Deine Lippen ziehen mich besonders an. Sie sind so wunderschön. Weich und zart und warm. Ich kann und will nicht mehr ohne dich leben. Wir gehören zusammen. Ich liebe dich.“ Das war sein letztes Wort, dann senkte er seine Lippen auf meine und wir küssten uns innig. Seine Zunge bat um Einlass in meinen Mund, welchen ich ihm gewährte. Mein Herz raste, ich spürte die Schläge in meiner Brust. Unsere Zungen spielten miteinander, während ich seinen berauschenden Duft einatmete. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von mir ab und sah mich mit seinen tiefgoldenen Augen an. „Und?“ Ich schwieg und bemerkte, dass mit Tränen in die Augen getreten waren. Sie liefen über meine Wange. Edwards Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an. „Wieso weinst du, mein Engel?“ Er strich mit seinem Daumen über meine Wange und wischte die dummen Tränen weg. „Deine Worte haben mich so berührt, Edward. Ja, ich will dich heiraten. Ich liebe dich.“ Und noch einmal küssten wir uns. Nachdem wir geendet hatten, umarmte er mich fest. Alles war für einen kurzen Augenblick ruhig. Doch dann kam Alice zur Tür hinein. Sofort lief sie zu mir und Edward ließ mich los. „Bella, du hast mich doch lieb, oder?“ Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern plapperte gleich weiter. „Darf ich deine Hochzeit ausrichten? Bitte, bitte, bitte bitte, “ bettelte sie. Ich schaute Edward an und rollte mit den Augen. Sie würde sowieso nicht eher Ruhe geben, bis ich ja sagte. „Na gut“, gab ich nach. „Juhu, “ rief sie und umarmte mich. Danach rannte sie den Flur entlang und stürzte in Jasper und ihr Zimmer. Es war ein kurzes Poltern zu hören, dann verstummte es und es war still. Ich schaute wieder zu Edward. Er grinste. „Sie wird ihren Spaß haben.“ „Na hoffentlich muss ich nicht zu sehr darunter leiden“, meinte ich nur. Der Termin für die Hochzeit wurde in zwei Wochen festgelegt. Eigentlich dauerte es mehrere Wochen, bis man alles vorbereitet hatte und endlich heiraten könne. Aber Alice war wie ein Blitz. Sie organisierte alles und als Edward und ich den Termin für die Hochzeit in sechs Wochen machen wollten, kam sie dazu und sagte, die Hochzeit solle in zwei Wochen stattfinden. An diesem Tag würde es auch bewölkt sein, also keine Sonne, die alle Cullens glitzern lassen würde. Verdutzt hatte ich sie angestarrt aber sie hatte mich nur angelächelt. Die Tage vergingen und schon bald waren es nur noch vier Tage bis zum Hochzeitstag. An diesem Tag kam eine Frau zu uns nach Hause. Sie hatte einen riesigen Kleiderständer voll mit Brautkleidern dabei. Geschlagene drei Stunden musste ich unter Alice’ strenger Aufsicht ein Kleid nach dem anderen an- und wieder ausziehen. Beim letzten Kleid, einem gold und silbern schimmerndem Kleid aus Satin mit aufwendigen Stickereien bedruckt (Link: http://img.alibaba.com/photo/214196994/bridal_wedding_dress_wedding_gown_bridal_dress_hs_0915.jpg), sprang Alice auf und hüpfte wie ein Flummi auf und ab. „Das ist es, das ist es“, rief sie immer wieder. Ich zog das Kleid wieder aus und Alice nahm es gleich in ihre Hand. „Das nehmen wir“, sagte sie, steckte die Hand in ihre Hosentasche und zog eine Rolle Geldscheine heraus. Dieser reichte sie der Frau und schickte sie weg. Alice packte das Kleid wieder in die Folie und hängte es in den Schrank. „So und nun geht wieder mit Edward spielen“. Sie wollte mich anscheinend loswerden, aber mir war es nur recht, soweit ich mit Edward zusammen sein konnte. Die Tage vergingen wie im Fluge und meine Aufregung wuchs und wuchs. Manchmal kam es mir vor, als ob mein Herz doppelt so schnell schlagen würde. Am Abend vor der Hochzeit veranstaltete Alice einen Junggesellenabschied. Jasper, Emmett und Carlisle schleppten Edward, der widerwillig dreinschaute, aus dem Haus und zurück blieben nur Rosalie, Esme, Alice und ich. “Alice“, fragte ich, „ sie werden doch nichts Unüberlegtes tun, oder?“ Sie lächelte nur und zerrte mich sanft in das Wohnzimmer. Dort stand in der Mitte des Raumes ein Stuhl. „Alice, nein!“, sagte ich laut und drehte mich zu ihr um. Mir war klar, was sie geplante hatte. „Psst, Bella. Keine Widerrede. Dies wird ein traditioneller Junggesellenabschied.“ Ich wollte protestieren, aber da klingelte es auch schon. Rosalie schritt freudestrahlend zur Tür. „Immer herein mit euch“, erklang ihre Glockenstimme. Langsam drehte ich mich zur Tür. Und mir stockte der Atem. Zwei sehr attraktive Männer standen im Anzug dort, gefolgt von fünf jungen Frauen. Sie hatten Röcke und Blusen an. „Wer ist denn die zukünftige Braut?“, kam es von einem der Männer. Die Stimme gehörte zu dem Mann mit dunklem Haar, der sehr muskulös aussah. Ich schätzte ihn so Ende Zwanzig. Seine Stimmt war sanft und zugleich sehr dominant. Ich wurde rot und in mir stieg Hitze auf, als Alice auf mich zeigte. Mit großen, geschmeidigen Schritten kam er auf mich zu. Seine Augen hatten die Farbe von tiefstem Blau. Mit diesen Augen schaute er tief in meine und ich hatte das Gefühl, er würde mich hypnotisieren. „Darf ich bitten?“, fragte er, zeigte auf den Stuhl und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie. Sie war warm und sehr weich. Er führte mich zum Stuhl und gebot mir, mich hinzusetzten. Mir war heiß und meine Wangen mussten glühen vor Scham, so fühlte es sich jedenfalls an. Ich ließ den Blick durch Zimmer schweifen. Esme stand in der Ecke und beobachtete alles genau und, wie es mir vorkam, sehr skeptisch. Alice machte die Musik an und Rosalie fing mit den anderen Mädels an zu tanzen. Und dann ging es los. Der junge Mann mit der schönen Stimme hieß Angelo und der andere Louis. Es war, wie man sich einen Junggesellenabschied unter Frauen mit Strippern vorstellte. Sie zogen sich langsam bis auf die Unterhose aus, ich musste den bemerkenswert gut gebauten Körper von Angelo berühren, während dieser vor mir tanzte. Nachdem Angelo und Louis einen heißen Strip für mich hingelegt hatten, begann ich aufzutauen. Wir tanzten alle, selbst Esme. Jeder tanzte, lachte und hatte Spaß. Um halb Zwei war die Party zu Ende und ich fiel todmüde in mein Bett und schlief sofort ein. Mein Traum war verwirrend gewesen, da war ich mir sicher. Aber kaum war ich wach, erinnerte ich mich nicht mehr daran. Mein erster Blick ging zum Wecker. Es war acht Uhr. „Guten Morgen, liebe Schwester“, kam es von der Tür. Alice, natürlich. Und da fiel mir wieder ein, was für ein Tag heute war. Der Tag der Hochzeit. Und schon war ich hellwach. Und aufgeregt. Und nervös. Mein Magen grummelte. „Nichts da, Bella. Du gehst jetzt frühstücken und dann machen wir dich fertig für deine Hochzeit.“ „Wann kommen Renee und mein Dad?“, fragte ich sie noch, bevor ich ins Bad ging. „Sie sind in einer halben Stunde da. Charlie holt Renee und Phil von Flughafen ab.“ Im Bad machte ich mich frisch und ging dann hinunter. Der Tisch war gedeckt mit Croissants, Marmelade und Nuss-Nugat-Creme. „Beeil dich, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, rief Alice. Ich stöhnte, begann dann aber schnell, mein Croissant zu beschmieren. Nach zehn Minuten hatte ich fertig gefrühstückt und ging in Alice’ Zimmer. Mein Kleid hing am Schrank. Wir hatten wirklich die richtige Entscheidung getroffen. Es war einfach wunderschön. Ich setzte mich auf den Stuhl, der vor einem großen Schminktisch mit einem Spiegel stand und ließ alles über mich ergehen. Nach zwei Stunden war ich endlich fertig. Meine Haare trug ich nun hochgesteckt und mein Gesicht war voller Schminke. Alice hatte sich an mir ausgelebt. An meinem Arm sah ich ein silbernes Armband und an meinem hals war eine Kette befestigt worden. Und dann sah ich endlich meine Mum. Sie hatte ein wunderschönes, lavendelfarbenes Neckholder Kleid an. (Link: http://www.polyvore.com/vero_moda_jemine_neckholder-kleid_lavendel/thing?id=8038053) Phil stand neben ihr und hatte den Arm um ihre Hüfte geschwungen. „Bella, Schatz. Du siehst wundervoll aus. Oh…ich glaub, ich muss gleich weinen. Ich kann es gar nicht glauben, dass du heute heiraten willst.“ „Ich glaub es auch kaum“, krächzte ich, weil ich so aufgeregt war. „Wo ist eigentlich Edward?“, fragte ich Rosalie, die gerade an mir vorbei huschte. „Er zieht sich in seinem Zimmer um. Aber wehe, du gehst jetzt zu ihm. Alice würde dir die Hölle heiß machen, wenn er dich jetzt schon im Brautkleid sieht.“ Da hatte sie wohl recht. Aber Edward und ich hatten und nun schon seit zehn Stunden nicht gesehen. „Keine Chance, Bella, Du bleibst hier“, trällerte es aus dem Bad. Ich verdrehte die Augen und wandte mich meiner Mutter zu, die leise kicherte. Endlich waren alle fertig. Um halb Elf hupte ein Auto vor unserer Tür. Mein Dad führte mich zum Auto und ich machte große Augen. Eine weiße Strech-Limousine stand vor dem Haus. Mir fielen fast die Augen raus. Und Charlie brachte nur ein tonloses »Wow« zu Stande. Insgeheim hoffte ich, Edward würde mich im Auto erwarten, aber Fehlanzeige. Kein Edward, soweit das Auge reichte. In Begleitung von Charlie, Renee, Phil, Alice, Rosalie und Esme stiegen wir in die Limousine und fuhren zur Kirche. Beim Fahren hielt ich zitternd Renees Hand und sie drückte meine. Und dann waren wir da. Alice half mir beim aussteigen, damit ich nicht auf das Kleid treten würde und schritt dann mit Rosalie voran. Die Türe wurde geöffnet und die Musik begann zu spielen. Wagners Hochzeitsmarsch. Alle Gäste wandten sich zu uns um und ich fing an zu hyperventilieren. „Ruhig, Bella. Ich bin ja bei dir“, flüsterte Charlie mir zu. Wir schritten langsam zum Traualtar, während die Musik immer leiser wurde. Edward schaute zu mir, seine Augen waren von so hellem Gold, dass ich sie selbst aus größerer Entfernung sehen konnte. Er schaute mich mit dem Lächeln eines Engels an. Neben ihm stand Jasper. Er war Edwards Trauzeuge und Alice war meine. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, bis wir endlich beim Traualtar angekommen waren. Charlie legte meine Hand in Edwards und gemeinsam wandten wir uns zu Mr. Webber, unserem Pastor. Wir sprachen unser Gelübde und als der Teil kam, wo wir » ja, ich will« sagen mussten, kamen mir Tränen in die Augen, denn ich registrierte erst jetzt, dass Edward und ich nun für immer zusammen sein würden. Emmett kam zu uns und reichte uns ein kleines Samtkissen mit unseren Trauringen. Sie waren aus 925er Silber mit 585er Gold und einem kleinen Diamanten in der Mitte. (Link: https://ssl.kundenserver.de/s152537740.einsundeinsshop.de/sess/utn;jsessionid=154abbce25815d1/shopdata/0065_Silber+mit+Gold/images/4000-bb13-400-s_400x242.jpg) Edward schob mir meinen auf den Finger und ich tat es ihm nach. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“, kam es von Herrn Webber. Edward schaute mir tief in die Augen und küsste mich dann, leidenschaftlich und sehr sanft. Doch unser Kuss wurde unterbrochen. Die Kirchentür knallte auf und Jacob und Seth standen in der Tür. Jacob rief durch die ganze Kirche. „Edward, wir haben ein großes Problem.“ Kapitel 13 Ende Kapitel 17: Entführt -------------------- Kapitel 14 Entführt Jacob stand immer noch mit Seth in der Tür. Ich starrte sie wie versteinert an. Was für ein Problem? Und konnte das nicht bis nach den Flitterwochen warten? Edward neben mir knurrte. „Was ist los?“, rief er. „Sie kommen!“ Edward neben mir kniff die Augen zusammen. Anscheinend lauschte er Jacobs Gedanken. Und dann schrie er los. „Alle raus hier!“ Alle Gäste sprangen gleichzeitig auf und liefen aus der Kirche. Auch Mr. Webber lief zum Ausgang. Ich stand mit Edward immer noch vor dem Altar und war einfach nur sprachlos. Was zum Teufel war hier los? Wer kam? „Edward, was….?“ begann ich, aber er ließ mich nicht ausreden, nahm meinen Arm und schwang mich auf seinen Rücken. Dann rannte er los. Mein Kleid flatterte im Wind. Edward rannte bis in die Wälder und blieb dann stehen, um schnell auf mich einzureden. „Bella, du musst hier bleiben. Warte auf mich, bis ich wieder hier bin, Bitte“, flehte er. „Lauf nicht weg, geh nirgendwo hin. Bleib einfach hier.“ „Edward, was ist hier los? ... Ich werde hier nicht alleine bleiben. Sag mir, was los ist. Edward!“ Er schwieg eine Weile. „Die Volturi kommen. Ich weiß nicht, wieso und ich kenne ihre Gründe nicht. Aber sie kommen, Jacob und Seth haben sie gesehen.“ Mir stockte der Atem. Die Volturi kamen. Heute, am Tag meiner Hochzeit. Sie waren wegen mir hier. Sie wollten sehen, ob ich noch ein Mensch war. Ich war mir sicher. „Edward, sie sind wegen mir hier. Sie wollen sehen, ob ich noch ein Mensch bin.“ Die Folgen, wenn sie sehen würden, dass ich noch sterblich wäre, wollte ich mir gar nicht vorstellen. Er machte große Augen, aber sofort verengten sie sich wieder. „Komm“, rief er mir zu, schwang mich wieder auf seinen Rücken und lief los. Alles rauschte an mir vorbei und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Wieso heute? Warum nicht in zwei Wochen? Durfte ich denn nie glücklich sein? War es mir vorherbestimmt, im Augenblick, da ich anfange, der glücklichste Mensch auf Erden zu sein, wieder ins Unglück zu stürzen? Edward blieb stehen und setzte mich ab. Ich schaute mich um und sah alle Cullens und alle Werwölfe in einer Reihe stehen. Sie mussten schon wissen was los war, denn alle standen in einer Angriffshaltung. Wir standen in der Mitte der Cullen, links neben uns standen Alice und Jasper, rechts neben uns Emmett und Rosalie. „Sie kommen“, zischte Edward. Zehn Sekunden später sah ich sie auch. Es war wie ein Déjà-vu für mich. Die Volturi kamen als dunkle Gestalten aus dem Wald. Felix und Demetri gingen vorneweg, in dunklen Umhängen gehüllt. Dahinter kamen Aro, Marcus und Caius. Letzterer sah einfach nur wütend aus. Die Volturi blieben stehen und schauten uns an. „Gebt uns den Ring“, rief Caius mit wutverzerrter Stimme. Was für einen Ring, schoss mir die Frage durch den Kopf. Neben mir knurrte Edward. „ Was für ein Ring kann das sein, dass er euch so wichtig ist, dass ihr hierher kommt?“, fragte Edward. Niemand gab eine Antwort, aber Edward brauchte auch keine laut ausgesprochene. Er bekam seine Antwort auch so. „Ihr werdet ihn nicht bekommen“, sagte er laut und knurrte abermals. Jacob und die anderen Wölfe taten es ihm gleich und knurrten auch laut auf. Aros Augen wurden schmal, zu schmal, als plane er etwas… Ich schaute zu Edward, der aussah, als versuchte er angestrengt Aros Gedanken zu lesen. Dann hörten wir einen lauten Pfiff wie von einem großen Vogel. „Was...“ begann Edward, aber Aro unterbrach ihn. „Wir werden gehen. Friede, Edward.“ Und damit zogen er und die anderen Volturi ab. Kaum waren sie aus unserem Blickfeld verschwunden, gingen die Diskussionen los. „Das kann doch nicht sein, dass die jetzt einfach so gehen“, meinte Jasper. „Aro hat irgendetwas vor“, kam es von Carlisle. „Er würde nicht erst herkommen und dann ohne Erfolg wieder abziehen. Egal um was es geht.“ Er wandte sich an Edward. „Was wollte er?“ Jetzt hörten alle auf zu reden und lauschten aufmerksam. „Anscheinend gibt es einen Ring… Ich habe davon gehört, eine uralte Legende. Es ist ein Ring mit besonderen Eigenschaften.“ Er drehte sich zu Jacob und fuhr ihn an. „Wieso hast du uns das nicht sofort gesagt, was das für ein Ring ist? Wir hätte es wissen müssen, bevor wir den Volturi gegenüber stehen.“ Jacob drehte den Kopf leicht zur Seite und schaute ihn an. Dann lief er mit den anderen Wölfen in die Wälder. „Wo ist er hin?“, fragte ich Edward. „Er geht sich verwandeln, genauso wie Sam. Er will Jacob nicht mit uns alleine lassen.“ Etwa eine halbe Minute später traten Sam und Jacob wieder aus dem Wald und kamen auf uns zu. Beide hatten kurze Shorts an. „Also“, fing Edward wieder an. „Ihr habt den Ring? „Ja“, sagte Jake und zog ein kleines blaues Samtsäckchen aus seiner Shorts und reichte sie Edward. Er zog an dem Bändchen, welches das Säckchen verschloss, drehte es um und ließ den Inhalt in seine Hand gleiten. Es war ein goldener Ring, verziert mit Gravuren und mit einem kleinen roten Stein in der Mitte. (1) Er sah sehr alt aus. „Was für Eigenschaften hat er?“, fragte ich. „Derjenige, der ihn trägt, soll angeblich vor allen Übeln des Vampir-Daseins befreit werden.“ Ich sog scharf die Luft ein. „Er vernichtet Vampire?““, fragte ich entsetzt. „Nein, Schatz. Er soll eher die Macht haben, dass Vampire nicht mehr in der Sonne glitzern. Und dass sie sich nicht mehr eiskalt anfühlen sondern warm und weich.“ Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, was er da sagte. Und dann verstand ich auch, wieso das eher wie eine Legende klang. „Steck ihn an“, drängte Emmett. Edward aber sprach erst noch mit Jake. „Wie ist er in eure Hände gelangt?“ Sam antwortete. „Ein fremder Vampir wilderte in unserem Gebiet. Er hatte rot Augen. Er bemerkte uns und griff uns an. Wir müssten ihn töten.“ Er sprach mit kalter Stimme. „Aber er hat etwas zurückgelassen. Nämlich dieses Säckchen mit dem Ring“, erzählte Jacob weiter und zeigte auf Edwards Hand. „Steck ihn an“, drängt Emmett wieder. Edward gucke Carlisle an, dieser nickte und dann steckte Edward sich den Ring vorsichtig an. Nichts passierte. „Fühlst du dich anders?“ fragte Carlisle. „Ein bisschen“, antwortete Edward. Er schob sich die Ärmel des Anzuges hoch. Und dann berührte ich seinen Arm und mir stockte der Atem. Er war weich. Weich wie ein normaler Mensch. Und warm. Sein Körper war wirklich und wahrhaftig warm. „Edward, du…du bist warm und weich“, flüsterte ich erstaunt. Jetzt kamen auch die andren und berührten ihn. Alle staunten. „Es ist wirklich wahr. Weich und warm..“, murmelte Carlisle. „Die Legende ist wahr.“ Sie waren nicht weniger erstaunt als ich. Noch nie hatte sich Edward warm angefühlt. Noch nie war er weich wie Samt gewesen. Edward war wie erstarrt und berührte nun auch seinen Arm. „Unglaublich“, flüsterte er, mehr zu sich selbst. Nach zwei Minuten langem Staunen regten sich wieder alle. „Darf ich auch mal?“, fragte Jacob, der mit Sam etwas weiter ab stand und nun langsam wieder zu uns kam. Schnell schaute ich zu Edward. Er schien überrascht. „Na gut“, sagte er und streckte die Hand aus. Jacob berührte seine Haut und ich sah Edward kurz zusammenzucken. „Wahnsinn“, brachte Jake nur heraus. „Ich denke, wir sollten mal wieder aus dem Wald raus“, meinte Carlisle. „Bella ist noch im Brautkleid und du, Edward, bist noch im Anzug. Außerdem müssen wir uns etwas für Charlie und die anderen einfallen lassen.“ Edward nickte. „Wir werden weiterhin Wache halten“, sagte Sam und schaute Edward an. „Edward, du sagtest ja, dass sie nicht einfach so abziehen…“ „Ja, macht das“, sagte Edward und wandte nun seinen Blick zu Sam. „Am Besten ihr heult, wenn etwas ist, wir sind dann so schnell es geht bei euch.“ Sam nickte und schaute zu Jacob, der immer noch sehr fasziniert Edwards Arm anstarrte. „Jake, komm, wie gehen“. „Bis dann“, sagte Jacob und ging mit Sam in den Wald. Ich hörte ein Reißen und schon liefen die beiden wieder als Wölfe durch die Gegend. Auch wir verließen nun den Wald. Mir wäre gar nicht aufgefallen, dass die Sonne durch die Bäume schimmert, bis ich kurz Alice' Gesicht glitzern sah. „Warte“, rief ich Edward zu und er blieb stehen. „Was ist, mein Engel?“ Ich zeigte hinauf zum Himmel und er verstand, was ich meinte. Er kam wieder zurück und stellte sich in einen Sonnenstrahl. Kein Glitzern, keine kleinen Kristalle auf seinem Gesicht. Die Anderen waren nun auch stehengeblieben und schauten zu Edward. „Wow“, entfuhr es Emmett. Er kam zu Edward und stellte sich neben ihn. Er glitzerte wie ein Diamant. „Also stimmt alles, was über den Ring erzählt wurde. Er hat all die Eigenschaften, die ihm nachgesagt wurden“, sagte Jasper. Wir wandten uns zum gehen und waren fünf Minuten später wieder beim Haus der Cullens, das, wie mir einfiel, jetzt auch mein Haus war, denn immerhin war ich jetzt ein Teil dieser Familie. Ich war Mrs. Edward Cullen. Für immer mit dem Mann meiner Träume vereint. Er gehörte nun offiziell zu mir, genauso wie ich zu ihm gehörte. Ich lächelte bei dem Gedanken. Kaum waren wir im Haus, gingen wir in das Wohnzimmer und setzten uns an den großen Tisch. „Was machen wir nun?“, fragte Esme. In ihrer Stimme lag etwas Ängstliches und ich konnte sie verstehen. Es war alles so merkwürdig, was in der kurzen Zeit passiert war. Die Volturi hatten sich hierher begeben, um dann wieder zu verschwinden, ohne etwas erreicht zu haben. „Ich denke, wir sollten Nachforschungen über den Ring anstellen. Wissen, wo er herkommt. Vielleicht bekommen wir auch heraus, wer dieser Vampir war, der ihn als letztes besaß und was er hier wollte.“ „Ja, macht das“, sagte Edward, stand auf und reichte mir seine Hand. „Kommen Sie mit mir nach oben, Mrs. Cullen?“, fragte er mich und grinste schelmisch. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Natürlich, Mr. Cullen“, sagte ich und ergriff seine Hand. Schnell zog er mich hoch und trug mich blitzschnell nach oben. „Lasst das Kleid heil“, hörte ich Alice noch melodisch rufen, ehe wir in unserem Zimmer waren. Kaum, dass die Tür zu war, lagen seine Lippen auf meinen und es war ein neues Gefühl. Sie waren warm, weich und sanft. Für einen Moment war ich so überwältigt, dass ich einfach alles vergaß und nur seine Lippen auf meinen spürte. Dann küsste auch ich ihn und bewegte meine Lippen auf seinen. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und unsere Zungen begannen miteinander zu spielen. In meinem Körper kribbelte es. Während unseres Kusses hob Edward mich wieder hoch und stellte mich hin. Seine Lippen verließen meinen Mund und wanderten hinab zu meinem Hals. Es fühlte sich an, als ob er mit seinen Küssen eine Feuerspur hinterlassen würde. Ich brannte, aber es war nicht unangenehm. Er drehte mich um, sodass ich mit dem Rücken zu ihm stand, und machte langsam den Reißverschluss meines Kleides auf. Seine Küsse erreichten nun meinen Nacken und kaum eine Sekunde später streifte er mir das Hochzeitskleid ab. Nun stand ich halbnackt vor ihm, während er noch angezogen war. Das musste sich ändern. Als ob er meine Gedanken doch lesen konnte, entledigte er sich seiner Anzugjacke und seines Hemdes. Wieder einmal staunte ich über seinen so makellosen Körper. Ich berührte seine Bauchmuskeln, die jetzt von warmer, weicher Haut umgeben waren. Es fühlte sich wunderschön an. Ich griff in seine Haar und zog ihn sanft zu mir, um wieder seine Lippenmit meinen zu vereinen. Langsam machte ich ein paar Schritte nach hinten, ließ mich aufs Bett fallen und zog Edward mit mir. Wir lachten leise und schauten uns lange in die Augen. Ich zupfte an seiner Hose, die er immer noch an hatte. Auf seinem Gesicht trat nun mein heißgeliebtes schiefes Grinsen. Ich blinzelte einmal und schon hatte Edward seine Hose aus und lag nur noch mit einer Boxershorts bekleidet auf mir. Er griff unter meinen Rücken und zog mich zu sich, um den Verschluss meines BHs mit seiner Hand aufzumachen. Und dann gab ich mich ihm ganz und gar hin. Wir waren beide erschöpft und er rollte sich von mir hinunter. „Das war wirklich wunderschön“, flüsterte er. „Ja, es war so anders. Findest du nicht auch?“ „Ja. Es war wirklich anders. So viel intensiver und auch irgendwie leidenschaftlicher.“ Er grinste mich an und küsste mich, sanft wie ein Schmetterling. Wir hörten es rumpeln und Alice schrie „Du kannst da jetzt nicht rein“. Und schon war die Tür auf und Jacob stand darin. Sein Gesicht war tränenüberströmt und sein Blick glich einem Wahnsinnigen. Es störte ihn nicht, dass wir im Bett lagen und nackt waren. Er schaute nur zu Edward. Jake schniefte und sagte dann „Sie…. Sie haben Melanie.“ Kapitel 14 Ende (1) Link zum Ring: http://i33.tinypic.com/30ruot3.jpg Kapitel 18: In den Fängen der Volturi ------------------------------------- Kapitel 15 In den Fängen der Volturi *Jacobs Sicht* ----Rückblick--- Sam und ich verabschiedeten uns von den Cullens und Bella und rannten in den Wald zurück, wo die Anderen auf uns warteten. Schon beim Laufen verwandelten wir uns. Und? Was ist das für ein Ring, fragte Seth neugierig. Es ist erstaunlich. Durch ihn werden Vampire fast menschlich. Ihre Haut ist weich und warm, antwortete Sam und ich hörte echtes Erstaunen in seiner Stimme. Wir werden jetzt weiterhin sehr aufmerksam sein. Edward meint, dass es ungewöhnlich ist, dass die Vampire einfach so abziehen. Jake, du gehst zurück zu Melanie. Pass auf sie auf, erklär ihr, was los ist. Und dann komm wieder zurück zu uns. Ich nickte und rannte los. Die Gedanken der Anderen ignorierte ich, denn ich wollte mich von nichts ablenken lassen. Es dauerte nur ein paar Minuten und ich war an unserem Zuhause angekommen. Es schien alles wie immer aber es roch nach Vampir. Ich spürte ein komisches Gefühl in meinem Bauch. Schnell verwandelte ich mich und ging hinein. Es war alles ruhig. Zu ruhig. Ich ging ins Wohnzimmer und zog mir eine neue kurze Shorts an, die auf der Couch lag. „Meli?“ rief ich. Nichts zu hören. Ich spitze meine Ohren und wartete. Immer noch nichts. Ich bekam nun endgültig Panik. „Meli, wo bist du?“, rief ich abermals. Ich rannte zu ihrem Zimmer. Hier war der Geruch der Vampire am stärksten. Die Tür stand offen. Es sah nach einem Kampf aus. Die Schränke waren offen und alle Klamotten lagen auf dem Boden. Was zum Teufel war hier los gewesen? Ich drehte mich um, suchte und fand auch etwas. Ein Zettel wurde mit einem von Melanies Dartpfeilen an die Tür geheftet. Ich las den Zettel und meine Augen weiteten sich. Das konnte nicht wahr sein… Keine zwei Minuten später rannte ich schon. Die Shorts hatte ich mir ans Bein gebunden und den Zettel in eine Tasche gesteckt. Ich hörte die Stimmen der Anderen in meinem Kopf. Jake, was ist los? hörte ich Sams Stimme. Ich las den Brief in Gedanken noch einmal durch. Wo willst du hin? fragte er nun. Zu den Cullens, antwortete ich ihm und rannte noch schneller. Wir kommen nach. Es war mir egal. Ich wusste, wer mir Melanie wiederbringen konnte. Nur sie konnten es. Der Geruch von Vampiren drang mir in die Nase, aber es war mir egal. Ich verwandelte mich, zog mir eilig die Hose an, öffnete die Tür und stürmte herein. Ich sah Alice und Jasper auf dem Sofa sitzen, aber es interessierte mich nicht. Doch innerhalb weniger Sekunden stand Alice vor mir. Ich schubste sie weg und sie knallte gegen einen Schrank. „Du kannst da jetzt nicht rein“, rief Alice, aber ich war schon vor der Tür und stieß diese auf. Edward und Bella lagen nackt im Bett, er hatte ihren Arm um sie gelegt. Bella hatte rote Wangen und ich wusste, was das bedeutete. Sie hatten gerade Sex miteinander gehabt. Aber es war mir egal. In meinem Kopf stiegen Bilder von Melanie und mir auf und mir rollte eine Träne die Wange herab. Ich schniefte „Sie... Sie haben Melanie.“ ----Rückblick Ende--- Edward schaute mir in die Augen. Ich wusste, dass er meine Gedanken las. Ich dachte an den Brief und zog ihn aus der Tasche. „Könntest du kurz rausgehen, bis wir uns angezogen haben?“, fragte Edward. Ich nickte abwesend und verließ das Zimmer. Aber beeilt euch, sagte ich ihn Gedanken. Ich wollte nicht warten. Ich wollte sofort etwas unternehmen. Ich wollte Melanie wieder haben. Wie in Trance stieg ich die Treppen hinunter. Kaum war ich unten angelangt, wurde ich hart gegen die Wand geschmissen und festgehalten. „Was sollte das denn?“, knurrte Jasper mich an und würgte mich mit seinem Unterarm. „Jasper, lass ihn los!“, rief Alice. „Er hat mir doch gar nichts getan!“ Langsam bekam ich keine Luft mehr. Ich sah schon schwarze Flecke vor meinen Augen, aber dann wurde Jasper von mir weggerissen. Edward stand neben mir, dahinter Bella. „Tut mir leid, Jasper“, murmelte Edward. Entschuldigte er sich etwa gerade dafür, dass er ihn davon abgehalten hat, mich umzubringen? „Jasper war ganz schön sauer, weil du Alice gegen den Schrank gestoßen hast“, sagte er zu mir. „Jacob hat Probleme. Wir haben keine Zeit für so etwas“, sagte er nun zu Jasper. „Entschuldige“, flüsterte Jasper zu mir. „Schon ok“. Edward wandte sich an alle. „Die Volturi haben Melanie. Sie haben sie mit sich nach Volterra genommen, um den Ring von uns zu bekommen.“ „Ja, und sie haben mir diesen Zettel dagelassen.“ Ich holte den Zettel aus meiner Tasche und las laut vor. „Wir haben dein Mädchen und nehmen sie mit nach Volterra. Komm zu uns und gib uns den Ring, dann kannst du sie unbeschadet wieder mitnehmen.“ Alle schwiegen. Nur Bella und ich atmeten. „Wir müssen uns einen Plan machen, bevor wir unüberlegt aufbrechen“, sagte der Doc mit ruhiger Stimme. Ich hätte durchdrehen können. Die wollten ein Kaffeekränzchen abhalten, während Melanie wahrscheinlich von diesen dreckigen Vampiren in ihr Verlies gesperrt wird? „Beruhige dich, Jacob. Wir müssen strategisch vorgehen. Wir werden dir helfen, Melanie zurückzuholen, aber erst einmal müssen wir einen Plan machen.“ Obwohl ich es nicht wollte, beruhigte ich mich. Man, ich konnte hier nicht mal meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Ich hasste Jaspers Gabe. Wir besprachen die Lage und machten einen Plan. In ein paar Stunden würde ich im Flieger auf dem Weg zu Melis Rettung sitzen. Und alle Vampire, die sich mir in den Weg stellen würden, würden sterben. *Melanies Sicht* Ich wachte auf einem harten Steinboden auf und mein Kopf tat höllisch weh. Langsam setzte ich mich auf und versuchte meine Umgebung wahrzunehmen. Zuerst sah ich nur Gitter. Harte, metallene Gitter. Und dann Mauern. Ich saß in einem winzig kleinen Raum. Wo zum Henker war ich? Ich versuchte mich an irgendetwas zu erinnern. Das Letzte, was ich wusste, war, dass ich in meinem Zimmer auf dem Bett lag und ein Buch gelesen hatte. Dann hatte ich ein Rumpeln gehört und dachte, es wäre Jake. Aber er war es nicht. Ich sah nur zwei schwarze Umhänge, die etwas kleinere Statuen verhüllten und dann wurde alles schwarz. „Hallo?“, fragte ich in die Dunkelheit. Ich hörte ein Lachen. Ein immer lauter werdendes Lachen, welches mir Angst machte. „Hast du Angst, kleines Mädchen?“ Aus der Dunkelheit trat ein großer Mann mit einem Umhang. „Denn Angst riecht sehr köstlich. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich dich rieche.“ Auf meiner Haut bildete sich eine Gänsehaut und ich schauderte. „Wer sind Sie? Und was wollen Sie von mir?“ Ich schrie fast. „Du bist hier, weil dein kleiner Werwolffreund etwas hat, was wir wollen. Und du bist unser kleines Druckmittel.“ Er lachte wieder. „Wo bin ich? Und wer sind Sie?“ „Die Fragen stelle ich hier, Kleine. Aber ich werde dir trotzdem antworten. Du bist in Volterra, Italien. Mein Name ist Felix und ich gehöre zur Wache der Volturi.“ Bei diesem Wort regte sich etwas in meinem Gehirn. Jake hatte sie mal erwähnt, als er von Bella und Edward sprach. Edward, ein Vampir, der mit Bella zusammen war, war einmal nach Volterra gereist, um sich von ihnen töten zu lassen. Bella hatte ihn in letzter Sekunde vor dem Tode bewahren können. Die Volturi waren böse Vampire. Sie tranken Menschenblut. Sie waren gefährlich. „Ja, deine Angst steigert sich. Du weißt, wer wir sind und was wir tun. Hm… und du riechst so gut.“ Er kam näher an die Gitterstäbe und ich wich ein paar Schritte zurück. Seine Nasenflügel blähten sich. „Wie wird es sich wohl anfühlen, wenn ich meine Zähne in deinen Körper senke? Wirst du schreien?“ Er beantwortete sich seine Frage selbst. „Du wirst schreien. Hm… wie es sich wohl anfühlen wird, deine Brüste in meinen Händen…“ Er ließ blitzartig seinen rechten Arm hervorschnellen und seine Hand war nur Millimeter von meinem Gesicht entfernt. „Er ist zu kurz“, sagte ich leicht gehässig. „Oh, einen Sinn für Humor hast du auch noch. Glaub mir, er ist nicht so kurz wie du vielleicht denken magst“, raunte er. „FELIX!“, rief jemand aus der Dunkelheit. „Ich muss mich verabschieden. Aber ich komme wieder. Und dann zeige ich dir, wie lang er wirklich ist.“ Mit einem fiesen Grinsen verließ er den Kerker und ließ mich alleine zurück in der Dunkelheit. Jake, bitte hilf mir, flehte ich in Gedanken. Hol mich hier raus. Ich wusste, dass er mich nicht hören konnte, aber in Gedanken daran, dass er es vielleicht doch irgendwie durch die Verbindung zwischen uns hören oder spüren konnte, schlief ich auf dem Boden ein. Kapitel 15 Ende Kapitel 19: Die Hölle auf Erden ------------------------------- Zuerst einmal möchte ich mich bei allen Lesern entschuldigen, das es so lange gedauert hat, das 16. Kapitel zu schreiben. Jetzt werde ich wieder öfter ein Kapitel online bringen. Und nun viel Spaß. Gruß Franzi Kapitel 16 Die Hölle auf Erden *Melanies Sicht* Auf dem harten Boden konnte ich nicht lange schlafen. Schon nach ein paar gefühlten Stunden taten mir die Knochen weh und ich setzte mich mit dem Rücken gegen die Wand und dachte nach. Wie könnte ich hier rauskommen? Was würde dieser Vampir noch mit mir vorhaben? Ich wollte gar nicht darüber nachdenken. Die Stunden vergingen und ich saß nur da und dachte nach. So viele Sachen wollte ich noch machen. Ich war doch erst neunzehn. Jacob erzählte mir, dass die Volturi ihren Opfern grauenvolle Dinge antaten, bevor sie sie bissen und ihnen das Blut aussaugten. Es wurde Tag und Sonnenlicht schien durch ein kleines Fenster. Ich hörte Vögel zwitschern und sehnte mich danach, an der frischen Luft zu sein und mein Gesicht in die Sonne halten zu können. Die Tür öffnete sich quietschend und ich sah eine dunkle Gestalt. „Guten Morgen“, sagte die Stimme raunend. Es war der Vampir Felix.. Es klapperte und ein Schälchen wurde in mein kleines Gefängnis geschoben. Erst jetzt sah ich den kleinen Schlitz am Boden der Tür. „Ich hoffe, du magst Wasser und Brot“, sagte er höhnisch. Ich hatte wirklich eine Schale mit Wasser vor mir. Und eine Scheibe Brot schwamm darin. Na lecker. Die Tür schloss sich und ich war wieder allein. Ich legte das Brot aus dem Wasser auf den Boden und trank einen Schluck. Es schmeckte widerlich. Das Brot ließ ich etwas trocknen, zupfte dann kleine Stücke ab und aß es. Ich saß einfach nur da und dachte nach. Wie ging es jetzt weiter? Immer wieder kamen diese Gedanken. Ich fing an, mit dem übrig gebliebenen Wasser auf den Boden zu malen. Irgendwann öffnete sich die Tür wieder und ein kalter Windzug kam herein. Felix, wer sonst? Er schloss die Tür und schloss sie mit einem Schlüssel, den er von seinem Hals nahm, zu. Grinsend wandte er sich mir zu und kam näher. „Ich habe dir versprochen, dass ich wiederkomme.“ Er kam immer näher und ich wich zurück. Wieder schnellte sein Arm blitzschnell hervor, doch diesmal war ich nicht schnell genug. Seine Finger umschlossen meine Kehle und drückten zu. Ich würgte. „Stopp“, röchelte ich und er lockerte den Griff tatsächlich, ließ aber nicht los. Er lachte nur höhnisch. „Ich sagte ja, dass er länger ist, als du denkst.“ Er ließ meinen Hals los, holte einen Schlüssel aus seiner Tasche und schloss mein kleines Gefängnis auf. Ich wich zurück, aber mein Gefängnis war so klein, dass ich mit dem Rücken an die Wand stieß. Er atmete tief ein und seine Nasenflügel blähten sich. „Köstlich, dieser Geruch“, murmelte er und kam auf mich zu. Mein Herz schlug gefühlte zehn Mal in der Sekunde. Aus Angst vor dem, was kommen würde, nahm ich jede Bewegung von ihm wahr und schaute ihn genau an. Er war groß, hatte eine muskulöse Statur und sein Gesicht war bleich und sah rau aus. Seine Augen waren karmesinrot. Er ergriff schroff meine Handgelenke und drückte sie an die Wand. Sein Griff tat weh und ich hatte wahnsinnige Angst. Er presste seinen kalten Körper an meinen und ich spürte seine harte Erregung. Nein, großer Gott, bitte nicht. Ich fing an, aus vollem Leibe zu schreien. Doch es störte ihn nicht im Geringsten. Er riss mir mein Shirt und meinen BH mit einer ruppigen Bewegung vom Körper und knetete meine Brüste. Diese Berührung hatte nichts mit Liebe, Leidenschaft oder Zärtlichkeit zu tun. Es war einfach der animalische Trieb eines Mannes. Meine Schreie wurden leiser, auch wenn der Schmerz nicht nachließ. Schnell zog mir mein Peiniger die Hose und den Slip aus. Er machte seinen Gürtel auf knöpfte seine Hose auf. Ich versuchte diesen Moment zu nutzen, um aus meinem Gefängnis zu fliehen. Aber daraus wurde nichts. In Vampirgeschwindigkeit ergriff er mich und hielt mich von hinten fest. Seine kalte Haut ließ mich zittern. Ich hörte ihn tief einatmen. Dann griff er meine Haare und drückte meinen Oberkörper runter. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, als er in mich eindrang, doch er ließ mich schnell verstummen, indem er mir den Mund krampfhaft zuhielt … *Jacobs Sicht* Ich fühlte tief in meiner Brust einen stechenden Schmerz. Melanie! Irgendetwas passierte gerade mir ihr. Ihr ging es nicht gut…. Der Schmerz wurde heftiger. „Jake, was ist los?“ hörte ich Bella rufen. „Es ist Melanie… Sie tun ihr weh.“ Ich war wie gelähmt. Der Schmerz breitete sich in meinem ganzen Körper aus. „Leg dich hin, Jake“, flehte Bella. Wie gerne hätte ich das getan, aber meine Muskeln, ja, mein ganzes Nervensystem lag blank. Ich konnte keinen Schritt tun, keine Bewegung machen. Ich spürte kaum etwas. Ich sah nur verschwommen, dass Edward mich hochhob. Es war ein merkwürdiges Gefühl und alles in mir stäubte sich dagegen aber ich war machtlos. Edward legte mich auf die Couch. Es kam mir wie eine unendlich lange Zeit vor, bis ich mich endlich wieder bewegen konnte. Ich sehnte mich nach Melanie. Blanker Hass stieg in mir auf. Sie hatten ihr weh getan. Ich wusste es. „Ist alles wieder okay?“, fragte Bella mich sanft und strich mit der Hand über meine Stirn. „Ich… denke schon.“ „Was war das?“ fragte Edward. „Es heißt, dass Werwölfe mit der Person, auf die sie geprägt wurden, seelisch verbunden sind. Ich habe gespürt, wie Melanie sich fühlt. Es war furchtbar.“ „Okay, dann müssen wir uns noch mehr ranhalten. Machen wir weiter. Wir fliegen nach Volterra und tun so, als ob wir ihnen den Ring geben. Alice, hast du den anderen Ring?“ „Ja“, trällerte es von hinten. Alice stand da und hielt in beiden Händen je einen Ring zwischen Daumen und Zeigefinger. „Wow, die sind ja total identisch“, meinte Emmett. „Ich habe ihn beim besten Juwelier machen lassen. Ein bisschen Geld und schon spuren die Menschen. Der Links ist der Echte, der Rechts der Unechte.“ „Gut“, redete Edward nun weiter. „Jacob und ich gehen zu den Volturi, tun so als ob wir ihnen den Ring geben. Wir geben ihnen aber nur die Fälschung. Währenddessen gehen Emmett, Jasper und Carlisle zum Verlies von Melanie und befreien sie.“ „Und was ist mit mir?“, fragte Bella. Ich drehte mich zu Edward und sah ihn an. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. „Du bleibst mit den Anderen hier.“ „Das kannst du aber voll vergessen, Edward. Ich werde mitkommen. Ich will auch helfen. Und bedenke, wenn nur ihr fahrt und Aro bei der Ringübergabe deine Gedanken liest, dann war’s das. Ich werde mitkommen und Aro die Nachbildung des Ringes geben. Meine Gedanken kann er nicht lesen.“ Stillschweigen. „Sie hat Recht“, meinte ich nach einiger Zeit. „Ich weiß“, kam es nun endlich von Edward und er seufzte. „Einerseits muss sie mitkommen, weil sie wirklich nützlich sein kann. Aber andererseits... Ich will sie nicht dieser Gefahr aussetzten.“ „Hey, komm schon, wir sind doch auch noch da“, lachte Emmett. Er verdrehte die Augen. „Ich liebe es, wenn du das tust“, meinte Bella. „Denn dann gibst du meistens immer nach.“ Sie kam zu ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Nun war es an mir, die Augen zu verdrehen, denn ich wurde ungeduldig. „Okay, Schluss mit der Knutscherei. Ich will jetzt endlich los.“ Wut war in meiner Stimme zu hören und ich schämte mich ein bisschen dafür. Doch das war jetzt unwichtig. „Also los“, meinte Bella und zog mich hoch. Da kam Alice ins Wohnzimmer. „Ich habe die Tickets schon gebucht. Sieben Stück für den nächsten Flug und keine Widerworte. Ich werde mitkommen und ihr werdet einverstanden sein. Ich kann auch nützlich sein.“ Wir grinsten uns alle an und danach ging es los zu den Autos. Wir fuhren mit zwei Autos. Bella, Edward und ich in Edwards silbernem Volvo und die Anderen führen in Carlisles Mercedes zum Flughafen. Alles ging sehr schnell und die Maschine hob kurz nachdem wir drin waren und uns angeschnallt hatten, auch schon ab. „Kommt mir vor wie ein Déjà-vu. Dir nicht auch?“ fragte Bella Alice. Sie grinste. „Ja, irgendwie schon.“ Ich schloss meine Augen und schlief während des Fluges ein und stellte mir vor, wie ich Melanie wieder in meinen Armen halten würde. Nach unglaublich langen dreizehn Stunden waren wir da. Die Lampen leuchten auf und wir schnallten uns an. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu meinem Engel. Vorfreude keimte in mir auf. Ich wusste, was ich tun musste, wenn mir auch nur ein Vampir zu nah kommen würde… *Melanies Sicht* Ich wimmerte und war froh, als es endlich vorbei war. Ich fühlte mich wie ein Stück Dreck und es widerte mich an. Ich wollte mich duschen, mir den Schmutz, den er auf mir hinterlassen hatte, abwaschen. Doch ich musste hier sitzen und mit dem Schmutz leben, der von nun an an mir klebte. Er würde mich nie wieder verlassen, er würde nie wieder abgehen. Die Kerkertür quietschte und ich war allein. Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie kamen einfach und ich ließ sie laufen. Nichts auf dieser Welt konnte mich dieses Martyrium vergessen lassen. Am liebsten wäre ich gestorben. Es war die Hölle auf Erden. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit, als ob ich ein Ding wäre, dass man benutzen und danach wegwerfen könne. Die ganze Zeit dachte ich nach, wollte nach Hause, wollte weg von diesem schrecklichen Ort. Und auf unerklärliche Weise spürte ich, dass Jacob auf dem Weg zu mir war. Obwohl ich es nicht wollte, nickte ich ein. Ich hatte keine Ahnung, was noch passieren würde, bis Jacob hier war. Als die Tür wieder quietschte, drückte ich meine Augen fest zu. Vielleicht war dies alles nur ein Traum und ich durfte einfach nicht aufwachen. „Hallo“, sagte eine sanfte Stimme. Ich war überrascht, denn diese Stimme kam mir nicht bekannt vor, was heißen musste, dass es nicht Felix war. Ich blickte auf und sah einen schlanken Vampir in einen schwarzen Umhang gehüllt. Anscheinend mussten alle so einen Umhang tragen. „Hallo. Ich bin Demetri.“ Seine Stimme gab mir irgendwie das Gefühl, in Sicherheit zu sein. „Und wie heißt du?“ fragte er sanft. „Mein Name.. ist Melanie.“ „Hallo Melanie. Und wie geht es dir?“ Pah, was dachte er denn, wie es einem geht, der gerade vergewaltigt worden war? Doch ich behielt meine Gedanken für mich. „Nicht so gut. Ich möchte nach Hause. Bitte, bitte lasst mich gehen.“ Ich fing wieder an zu weinen. Es war nicht aufzuhalten. Die Tür zu meinem Gefängnis wurde aufgeschlossen. Angst durchfuhr mich. Nein, komm mir bloß nicht zu nahe. Ich verkroch mich in die Ecke. Endlich sah ich ihn besser. Sein Gesicht war wunderschön, sehr blass aber sehr markant. Seine Augen hatten einen wunderschönen Rot-Ton, was mir aber aus unerklärlichen Gründen keine Angst machte. Er hatte, mal abgesehen von der Farbe, echt schöne Augen. Ich hätte in ihnen versinken können, hätte ich nicht Angst haben müssen vor dem, was gleich kommen würde. Ich drückte meine Hände hart gegen die Wand. Ein Schmerz durchfuhr mich plötzlich und ich holte meine rechte Hand hervor. Ich musste mich an der Mauer irgendwie geschnitten haben oder meine Hand zu doll in ein Stück Stein gedrückt haben, denn Blut aus meinem Handballen und lief an meinem Handgelenk hinunter. Ich blickte zu Demetri und sah in seine schwarzen Augen. Kapitel 16 Ende Kapitel 20: Die Rettungsmission ------------------------------- Kapitel 17 Die Rettungsmission *Bellas Sicht* Es war wie in einem Traum. Wir waren wirklich gerade in einem Flugzeug und unterwegs nach Volterra, um Melanie zu retten. Das zweite Mal, dass ich nach Volterra flog, und wieder, um jemanden zu retten. „Kommt mir vor wie ein Déjà-vu. Dir nicht auch?“ fragte ich nach hinten zu Alice. Sie grinste. „Ja, irgendwie schon. Übrigens“, sie stockte und reichte mir etwas nach vorne. Es war der nachgemachte Ring. „Nimm ihn, du wirst ihn brauchen.“ Ich nickte, kuschelte mich an Edward und sah, dass Jacob seine Augen geschlossen hatte. Nun, wir hatten ja auch einen langen Flug vor uns. Nach vielen Stunden waren wir endlich da. Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt, wie wir Melanie befreien würden. Jasper, Emmett, Carlisle und Jacob würden dies übernehmen. Keiner wusste, wie gut sie bewacht war. Edward und ich würden zu den Volturi gehen und ich würde ihnen die Nachbildung des Ringes geben und dann verschwinden. Bis sie herausgefunden hatten, dass dies eine Fälschung war, würden wir schon über alle Berge sein. So war es jedenfalls geplant. Wir würden spontan entscheiden müssen, wenn etwas schief ging. Ich stieg die Treppe des Flugzeugs hinab. Es war wolkig, kein Sonnenstrahl erreichte den Erdboden. Edward kam hinter mir, er atmete unnötiger Weise tief ein und deutete mir dann, weiter zu gehen. Mein Magen grummelte. Ich bekam langsam Panik. Was würde passieren, wenn der Plan schief ging? Würden wir lebend wieder die Stadt verlassen? Daran musste ich glauben. Wir mieteten uns einen großen Wagen (Carlisle war nicht begeistert von Alice’ Idee, wieder ein Auto zu klauen) und fuhren mit hoher Geschwindigkeit nach Volterra. Nicht lange und wir waren da. Wir fuhren durch die Stadtmauern und ich bemerkte zum ersten Mal, wie schön die Stadt doch eigentlich war. Keine Massen mit roten Umhängen waren vor uns, es gab nur vereinzelt ein paar Menschen. Das würde uns hoffentlich helfen. *Melanies Sicht* Demetri schaute mich mit schwarzen Augen an. Ich bekam Angst. Ich wusste was schwarze Augen zu bedeuten hatte. Ein Vampir mit schwarzen Augen hatte Durst. Er würde mich töten. Ich würde nicht überleben. Jacob, dachte ich, Jake, ich liebe dich. Demetri kam auf mich zu und schloss meine Augen. Ich wollte es nicht sehen. Plötzlich hörte ich einen ohrenbetäubenden Knall, riss erschrocken die Augen auf und starrte auf die Stelle, von wo der Knall herkam. Doch da war niemand. Erst jetzt registrierte ich, dass die Personen, die den Knall verursacht hatten, schon bei mir waren. Es ging alles viel zu schnell, doch ich sah Jacob. Da wusste ich, dass er rechtzeitig hier war, um mich zu retten. Ich war in Sicherheit. Ich schaute mich um und sah drei weitere Männer, die ich jedoch nicht kannte. Sie hatten Demetri in der Mangel. Jacob fragte nicht, als er mich in seine Arme hob. Ich hätte ihn gerne geküsst, ihm gesagt, wie froh ich war, dass er da war, doch die Situation war einfach nicht die Richtige. Ein Schrei hallte durch den Raum und ich versuchte auszumachen, wer geschrieen hatte. Jacob drehte sich und ich sah, dass es Demetris Schrei war. Ich sah nicht, wieso er geschrien hatte, jedoch sperrten die Männer, die wohl auch Vampire waren, ihn gerade in den Kerker und ein Mann mit lockigem, schwarzem Haar schloss die Tür zu. „Los, jetzt raus hier!“ schrie Jake und er rannte los. Die guten Vampire rannten hinter ihm her. Ich schloss meine Augen, denn mir wurde übel. Ich versuchte mich nicht zu übergeben, doch das Geholper von Jacobs Rennen machte es nicht besser. Ich hoffte nur, dass ich nicht träumte und dass das alles wirklich geschah. *Bellas Sicht* Wir traten in die große Halle. Ich erinnerte mich nur wage an die großen Säulen. Doch Edward nahm meine Hand und ich fühlte mich etwas sicher. Wir würden es schaffen. Wir gingen nun direkt auf die Halle zu, in der Aro, Marcus und Caius sitzen würden. Edward öffnete die Tür und wir schauten in den Raum Nur Aro saß auf seinem Thron, die anderen beiden fehlten. „Edward, Bella. Wir schön, dass ihr da seid“, sagte er und ich bemerkte seine übertriebene Freundlichkeit. „Wir wollen dir das bringen, was du willst“, sagte Edward in gespielt entmutigtem Ton. Bei diesen Worten schielte Aro zu mir und mein Herz schlug schneller. „Den Ring“, fügte Edward hinzu. Ich griff in meine Hosentasche und zog den Ring hervor. Aros Augen schauten gierig auf den Ring. „Du kriegst den Ring und wir Melanie“, sagte ich nun mit der festesten Stimme, die ich zustande brachte. „Aber natürlich, meine liebe Bella. Gib mir den Ring und ihr könnt mit eurem Mädchen die Stadt verlassen.“ Das hörte sich an, als ob er gar nicht auf die Idee kommen würde, dass wir etwas in der Hinterhand hatten. Langsam trat ich auf Aro zu, ließ Edward hinter mir, damit Aro nicht auf die Idee kam, Edwards Gedanken bei einer Berührung zu lesen. Aro blieb sitzen und das verunsicherte mich, doch ich ließ mir nichts anmerken. Naja, ich versuchte es. Ich war noch nie eine gute Schauspielerin, aber ich gab mein Bestes. Ich war fast bei ihm angelangt und er streckte seine Hand aus. Tief einatmend machte ich den letzten Schritt. Meine Hand zitterte leicht, als unsere Hände sich entgegennäherten. Ich legte den Ring in Aros ausgestreckte Hand und trat schnell zurück. Aro untersuchte den Ring ganz genau. Ich hatte Angst, das Aro erkennen würde, dass der Ring nicht echt ist, aber dann fiel mir ein, dass er den echten Ring ja nie gesehen hatte. „Gut, ihr könnt euch das Mädchen holen. Sagt Demetri, dass ihr meine Erlaubnis habt.“ Er stand auf und in der nächsten Sekunde kam er auf uns zu. „Auf ein baldiges Wiedersehen, Bella.“ Seine Augen waren karmesinrot. Kein gutes Zeichen. Blitzschnell stellte sich Edward zwischen uns und genau das musste der Auslöser gewesen sein. Für eine Sekunde berührte Edwards Haut die von Aro und dann ging alles ganz schnell. Edward nahm mich, schwang mich auf seinen Rücken und lief los. „WACHE!!!“ schrie Aro, doch danach ging alles zu schnell für meine Augen. Ich sah alles an mir vorbeiziehen, doch dann sah ich die Tor. Und hinter der würde das Sonnenlicht warten. Edward wollte in die Sonne. Ich bekam Panik, denn ich wusste nicht, ob er den Ring dabei hatte. Doch dann erreichten wir das Tor. Edward stieß es blitzschnell auf und lief weiter in die Sonne. Kein Glitzern war auf seiner Haut zu sehen. Er wurde langsamer und ich drehte meinen Kopf etwas. Ich sah Aro im schützenden Schatten stehen und wutentbrannt schreien. Einige Touristen drehten sich verwundert um. Edward rannte nun wieder und wir bogen um eine Ecke. Im Schatten eines Hauses stand der gemietete Wagen. Schnell stiegen wir ein. Im Innenraum saßen Carlisle, Emmett, Jacob und Melanie. Alice saß am Steuer und Jasper neben ihr. „Melanie“, sagte ich erschöpft und wollte sie umarmen. Doch sie zuckte zurück. „Bella, bitte“, meinte Jake. „Sie ist verängstigt und eingeschüchtert. Gib ihr Zeit.“ Ich drehte mich zu Edward und war froh, dass wir es geschafft hatten. Ich hörte, wie Alice den Wagen beschleunigte und wir Volterra verließen. „Du bist in Sicherheit“, flüsterte Jacob in Melanies Haar. Sie schniefte nur und schloss die Augen. Kurze Zeit später kamen wir am Flughafen an. Wir wollten die nächste Maschine in die USA nehmen, aber diese flog erst in zwei Stunden. Also ließ Carlisle eine Menge Geld springen, damit wir einen Privatjet nach Washington bekamen. Jacob dankte ihm und auch ich war froh. Eine Maschine nur für uns. Keiner würde fragen, warum vier Männer, die recht blass aussahen, mit einen braungebrannten Mann, zwei blassen Mädchen und einem schreckhaften Mädchen zusammen reisten. Ich lehnte mich im Privatjet an Edwards Schulter und schloss meine Augen. Kapitel 17 Ende Kapitel 21: Darüber reden ------------------------- Kapitel 18 Darüber reden *Jacob Sicht* Wir kamen am Flughafen von Washington an, als es schon dunkel war. Wir teilten uns auf. Emmett, Jasper und Carlisle stiegen in den Mercedes. Edward, Bella, Melanie und ich fuhren mit Edwards Volvo. Wir rasten den Highway entlang und waren bald in Forks. Jeder wollte schnell zu Hause sein, denn wir wussten, dass das, was wir heute Nacht getan hatten, Folgen haben würde. Wir kamen in Forks an. Ich wusste nicht, wo wir jetzt hinsollten. Ich wollte eigentlich nach Hause, doch Bella meinte, es wäre besser, wenn wir bei ihnen bleiben würden, denn vielleicht würde Melanie jemanden zum reden brauchen. Sicherlich hatte sie Recht. Sie war auch ein weibliches Wesen und diese wussten wohl, was ihre Artgenossen brauchten. Bella machte schnell ein Zimmer in dem großen Haus für uns fertig. Ich trug Mel hinein, die schon während der Fahrt eingeschlafen war, und schlug mit dem Fuß die Tür zu. Ich wollte sie auf dem Bett ablegen, doch sie klammerte sich an meinen Hals und zitterte fürchterlich. Sanft löste ich ihre Hände von mir, legte sie aufs Bett und deckte sie zu. Sie wimmerte und schmiegte sich in ihre Decke. Ihr ganzer Anblick sah einfach grauenhaft aus. So verängstigt… Ich setzte mich zu ihr aufs Bett, kuschelte mich leicht in die Decke und streichelte sanft Melanies Kopf. Die Zeit verging und Melanie Schlaf wurde ruhiger. Das gab mir viel Zeit, um nachzudenken. Diese Bastarde hatten ihr das angetan… Würde sie je wieder normal sein? Konnte ein normales Mädchen das verkraften? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich versagt hatte. Sie hatten sie entführt und ich hatte es nicht verhindert… Es kam einfach… Ohne Vorwarnung liefen die Tränen. Ich konnte sie nicht aufhalten. Was hätte ich gemacht, wenn sie Melanie umgebracht hätten? Ich weiß… sie wären nicht lebend davon gekommen. Ich hätte sie getötet, Einen nach dem Anderen. Doch was wäre dann? Mein Leben wäre sinnlos ohne Melanie. Sinnlos… Irgendwann schlief ich ein und erwachte am nächsten Morgen. Die Vögel zwitscherten draußen und die Sonne schien in das Zimmer. Mel lag in meinen Armen, hatte einen Arm um meinen Bauch geschlungen und schlief noch. Ich zog mich sanft ihrer Umarmung, denn ich musste meinen menschlichen Bedürfnissen nachgehen. Ich erleichterte mich, spülte und wusch mir die Hände. Leise ging ich zurück zum Bett und erschrak. Melanie war nicht mehr im Bett. Sofort bekam ich Panik, schaute mich hektisch um und stürmte dann, nur mit einer Boxershorts bekleidet, zur Tür hinaus. Wo war sie? „Mel?“ reif ich laut. Naja ich krächzte es wohl eher, da meine Stimme irgendwie belegt war. Ich rannte durch den Flur und da kam Edward aus einem Zimmer. „Pscht, Jacob. Melanie ist bei Bella. Sie kam eben in unser Zimmer und fing an zu weinen.“ Mein Herz schmerzte, als ich das hörte. Meine Melanie weinte, sie weinte und ich war nicht da. Ich wollte in das Zimmer, wollte zu ihr, doch Edward hielt mich auf. „Ich weiß, du willst zu ihr. Aber bitte, vertraue mir und lass’ sie mit Bella alleine. Sie muss darüber reden. Und am Besten ist es, wenn sie dies mit meiner Frau bespricht und nicht mit dir als ihren Freund.“ Das alles klang zwar logisch, aber mein Kopf wollte erst sichergehen, dass es ihr gut ging. „Darf ich…?“ fragte ich zögernd. Er nickte und ich sprach laut durch die Tür. „Mel, ich bin’s. Ich möchte nur wissen, ob es dir gut geht.“ Im gleichen Augenblick, als ich diese Worte aussprach, hätte ich mich selbst schlagen können. Natürlich ging es ihr nicht gut. Es dauerte eine Weile, bis sie antwortete. „Ja, mir geht es gut“, sagte eine zaghafte Stimme hinter der Tür. Ich atmete tief durch und spürte Edwards Hand auf meiner Schulter, die mich weg von der Tür zog. „Komm, lass uns nach unten gehen.“ Ich schüttelte den Kopf. Ich geh wieder nach oben, dachte ich. Er nickte, drehte mir den Rücken zu und ging die Treppe hinunter. *Bellas Sicht* Sanft streichelte Edward meinen Arm. Wir lagen zusammen im Bett, ich eng an ihm gekuschelt. Dann klopfte es. „Melanie“, flüsterte Edward. Mit Vampirgeschwindigkeit stand er auf, öffnete die Tür und ließ Melanie herein. Sie sah grauenhaft aus. „Kann ich … kann ich mit dir reden?“, fragte sie mich. „Natürlich“, erwiderte ich und schaute zu Edward. Er nickte leicht und ließ uns allein. Melanie setzte sich zu mir aufs Bett. Ich hörte ein Rufen, es klang nach Jacob. Er rief nach Melanie. Dann hörte ich Edward leise mit Jacob reden. Ich hoffte, dass er Jake beruhigen würde und uns alleine lassen würde. Dann hörten wie Jacob lauter. „Mel, ich bin’s. Ich möchte nur wissen, ob es dir gut geht.“ Für die Frage hatte ich ihm eine Ohrfeige verpassen sollen. Wie kann er so was fragen? Schnell schaute ich zu Melanie und sie schaute zu mir. Wir sahen uns in die Augen und ich nickte leicht. Dann antwortete sie. „Ja, mir geht es gut“. Natürlich ging es ihr NICHT gut, aber sie sagte es, um ihn zu beruhigen. Wir hörten Schritte und ich war mir sicher, dass Edward ihn mit nach unten genommen hatte. Ich saß still da, wollte, dass Mel anfing zu reden, denn ich wollte sie zu nichts drängen. Und dann hörte ich ein Schniefen und schaute auf. Tränen liefen über ihre Wangen. Es zerriss mir das Herz. Ich rutschte zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Und dann gab es kein Halten mehr. Sie schluchzte wie verrückt und das machte mir doch etwas Angst. Ich strich ihr über den Rücken, versuchte sie zu beruhigen. Sie musste etwas sehr Schlimmes erlebt haben. Was genau wusste ich noch nicht. Ich hatte nur Vermutungen… Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder beruhigt. Und dann begann sie zu reden. „Sie haben mich vergewaltigt“, sagte sie nur. Und da wusste ich, dass meine Befürchtungen richtig waren. Und trotzdem war ich wirklich geschockt. „Oh… mein… Gott“, waren meine ersten Worte. „Gott… das tut mir so leid.“ Ich nahm sie wieder in den Arm und streichelte ihren Rücken. Sie schniefte wieder etwas, aber es blieb bei einem Schniefen. Ich traute mich kaum zu fragen, aber ich musste es wissen. „Wie… oft?“, fragte ich leise. „Ein Mal“, antwortete sie. Innerlich atmete ich auf. Natürlich war es unbeschreiblich schlimm, was da passiert ist, aber sie musste es nur ein Mal erleben. Wir saßen eine Weile stillschweigend da, umarmten uns nur und dachten nach. Dann begann ich wieder zu reden. „Was willst du jetzt tun?“ „Ich weiß es nicht. Im Moment ertrage ich Jake Nähe nicht. Jede Berührung macht mir irgendwie Angst. Ich möchte schreiend wegrennen. Als…. als es … passiert war, dachte ich an ihn, wünschte ihn zu mir. Wollte, dass er mich beschützte. Dass er mich da raus holte. Aber jetzt, wo er bei mir ist, wünsche ich mir, er würde weggehen und mich in Ruhe lassen.“ Ich glaubte zu verstehen, wie sie sich fühlte. „Darüber musst du mit Jacob reden“, riet ich ihr. „NEIN! Nein, er darf es nicht wissen. Er… er würde mich dann nicht mehr wollen. Ich bin beschmutzt…“ „Melanie“, sagte ich und schaute ihr eindringlich in die Augen. „Er liebt dich. Nichts wird das ändern.“ „Meinst du?“, fragte sie mit ängstlicher Stimme. „Ich habe aber Angst, es ihm zu sagen.“ Ihre Stimme brach. Da kam mir eine Idee. „Ich will dich nicht drängen. Aber ich würde, wenn du es möchtest, mit Jacob reden. Ihm deine Situation erklären. Damit er versteht.“ Sie schwieg und ich befürchtete, dass ich zu weit gegangen war. „Tut mir leid. Ich hätte das nicht vorschlagen sollen. Du musst dazu bereit sein…“ „Das bin ich. Ja, sprich mit Jacob. Bitte.“ Das letzte Wort kam beinahe flehend. Meine Augen blickten in ihre. Ich versuchte in ihrem Blick zu erkennen, ob sie das wirklich wollte oder ob sie es nur meinetwegen tat. Aber sie schien es wirklich zu wollen. Also nickte ich. „Gut, ich werde mit ihm reden. Ihm aber nur das Nötigste sagen. Versprochen.“ Ich lächelte sie leicht an. „Du bist wirklich nett“, meinte sie und lächelte verlegen. „Danke. Für alles.“ Kapitel 18 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)