Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 235: Der Deal --------------------- So, hier nun das letzte Kapitel. +++++++++++++++++++++++++++++++++++ Im Wald: „Warum sollte ich einen Deal mit dir machen?“ „Ich kann dir eine Waffe geben, mit der du dir lästige Konkurrenten vom Hals schaffen kannst, aber dafür musst du Sam helfen.“ John hielt den Colt hoch. „Wirst du etwa sentimental? Ach wenn doch deine Jungs nur wüsste wie sehr du sie doch wirklich liebst,“ sagte Crowley. „Überleg es dir gut. Es ist wirklich ein gutes Angebot.“ „Ich könnte dir auch einfach das Genick brechen und den Colt so an mich nehmen. Ist wirklich nur ein einfacher Schnippser mit meinem Finger.“ „Wenn du das tun wolltest, hättest du es schon längst getan.“ „Guter Konter Johnny, aber trotzdem, für das Leben deines vertrottelten Sohnes musst du schon noch was drauf legen. Die paar Patronen reichen nämlich bei weitem nicht für das was ich vor habe.“ John schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet. Wozu braucht Crowley den Colt? Er kann seine Gegner doch auch mit einem Schnipsen töten. „Ich … ich könnte dich auch einfach mit dem COLT erschießen, dann nichts wird aus deinem Plan – Satz umgebaut,“ versuchte John den Dämon einzuschüchtern. „Klar, auch eine Möglichkeit, aber wer hilft dann deinem Giraffenbaby von Sohn? Du wirst es nicht darauf ankommen lassen ihn sterben zu lassen. Es nimmt dir zwar keiner ab, aber dir liegt wirklich was an deinen Kindern.“ „Okay, als was willst du? Ich könnte meine Familie davon abbringen weiter Dämonen zu jagen.“ „Deine Jungs sind keine Gefahr mehr für mich. Die wissen gar nicht, dass ich existiere. Außerdem, wie heißt es so schön: Gebranntes Kind scheut das Feuer. Nachdem was heute passiert ist, wette ich mit dir, dass sie eh einen weiten Bogen um Dämonen machen werden.“ „Was willst du dann?“ „Oh, ich dachte da eher an deine Seele. Du verstehst, ich bin im Seelenhandel tätig. Und bin ganz besonders scharf auf Seelen von so nervigen Jägern wie dir. Mein Zerberus mag solche Kauknochen am liebsten.“ John schluckt erneut, diesmal noch schwerer. „Verstehe, ist `ne schwere Entscheidung, aber die Lebenssanduhr von deinem Sammy-Boy rieselt unaufhaltsam nach unten durch und ich hab auch nicht ewig Zeit. Ich hab viel zu tun. Die Hölle braucht einen neuen Herrscher und der werde ich sicher nicht im Schlaf. Also?“ Auf der Lichtung: Sams Atmung wurde flacher, sein Puls schwächer. Er war dabei Dean zu entgleiten. „Verlass mich nicht Sammy …t u es nicht … nicht jetzt, wo ich dich wieder habe. Bleib bei mir, halte durch … nochmal ertrag ich das nicht,“ flehte Dean seinen Partner an. „Dean … mir ist kalt.”~Der Blutverlust, verdammt!~, schoss es dem anderen durch den Kopf. „Sammy, jetzt ist nicht die Zeit für lahme Filmzitate,“ versuchte Dean zu scherzen. „K … kein … Zitat …“ Dean kniff die Augen zusammen und küsste Sam auf die Stirn. „Ich weiß, aber keine Sorge, Dad holt Holz und dann macht er ein Feuer, dann wird dir warm.“ Wo blieb John nur? Von Bobby und Rufus war auch nichts zu sehen. Panik kam in Dean hoch. Das konnte nicht sein. Er konnte Sam nicht verlieren. Sams nächste Worte brachen ihm fast das Herz, weil ihm bewusst wurde, dass er sie möglicherweise das letzte Mal gehört hatte. „Lieb dich …” Sams Stimme war schwach. Er spürte, wie die Bewusstlosigkeit ihn wieder in ihren Bann zog. Er hatte Dean die Wahrheit sagen sollen, doch er war zu feige gewesen und was hätte es auch schon gebracht. Er starb … mehr konnte Dean nicht vertragen. „Ich liebe dich auch, Sammy … ruh … ruh dich einfach aus. Ich bin bei dir. Ich halt dich …bald kommt Hilfe. Halt noch ein bisschen durch, für mich.“ Er hauchte dem Jüngeren einen Kuss auf die Lippen und bemühte sich aufkommende Tränen im Zaum zu halten. Er musste für Sam stark sein. Im Wald: Es half nichts. Sam würde ohne Hilfe sterben. Bei dem was in der Stadt los war, würden Bobby und Rufus sicher ewig brauchen, um einen Krankenwagen zu organisieren. John blieb nichts anderes übrig. „Wie viele Jahre kriege ich?“ „Wie viele Jahre? Soll das ein Witz sein? Du solltest dankbar sein, dass ich überhaupt zu Verhandlungen bereit bin. Du hast schon genug verlangt und mit jeder Minute die du verstreichen lässt, wird der Handel uninteressanter für mich.“ John wurde kreide bleich. „Okay, ich geb dir eine kleine Entscheidungshilfe, weil ich heute echt gute Laune hab. Deine Enkelin hat mir all die lästigen Luziferaner vom Hals geschafft, da will ich ausnahmsweise mal großzügig sein. Also aufgemerkt: Auf der einen Seite ist da deine Seele, die so oder so verdammt ist. Du denkst doch nicht wirklich, dass Deanie-Spatz dir verzeiht, dass du die Liebe seines Lebens angeschossen hast oder?“ John sah betroffen zu Boden. Der Colt konnte angeblich alles töten und ja, er hatte ihn auf Sam, nein Luzifer abgefeuert und Sam litt jetzt unter den Folgen der Schusswunde. Dean konnte ihn nicht mal ansehen so sauer und enttäuscht war er von ihm. „Ich sehe, du kannst mir folgen. Also weiter im Text. auf der anderen Seite, deine zwei Jungs. Denk an Dean. Er hängt an dem großen, tollpatschigen, vertrottelten Welpen, sein Leben wird zur Hölle auf Erden ohne ihn. Du weißt wie sich das anfühlt. Willst du wirklich, dass er das gleiche durchmachen muss?“ John schüttelte mit dem Kopf. „Das hab ich mir gedacht. Also hast du eigentlich nur eine gute Alternative. Überleg mal, so hättest du tatsächlich die Chance deinen Jungs mal was Gutes zu tun. Du warst ja nicht gerade Vater des Jahres in den letzten Jahrzehnten. Sam würde leben, Dean behält den Inhalt seines Seins, du kannst mit gutem Gewissen abtreten und ich krieg eine Seele, alle sind glücklich, naja, jedenfalls die wichtigsten Beteiligten unseres kleinen Abkommens. Entscheide dich John, Zeit ist Geld oder in meinem Fall Seelen. Tick, tack. Die Uhr tickt.“ Es gab keinen anderen Ausweg. Er musste Sam retten. Crowley hatte Recht mit dem was er gesagt hatte. Er war es seinen Söhnen schuldig. Wenigstens mit seinem letzten Atemzug wollte er der Vater sein, den seine Kinder verdient hatten. „Okay, aber du … wenn du mich … lass mich so sterben, dass die beiden nicht auf die Idee kommen, dass ich vielleicht keines natürlichen Todes gestorben bin.“ „Na gut. Das will ich dir zugestehen. Was darf‘s sein? Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenemboly? Oder mein persönlicher Favorit, ein geplatztes Anoyrisma im Hirn. Mal ehrlich, dass passt perfekt, so oft wie du schon was auf die Birne gekriegt hast.“ „Egal, Hauptsache die Jungs …“ „Ja, ja, ja, ich hab verstanden. Die Jungs sollen nichts mitkriegen. Du stirbst, Sam lebt.“ Abschließend fasste Crowley nochmal alle Punkte des Deals zusammen. Dann überreichte er John ein Stück Pergament und einen Füller. „Fehlt nur noch deine Unterschrift.“ „Eins noch … wenn du Sam heilst … es darf nicht zu auffällig sein …“ „Gute Idee … wir wollen ja nicht, dass deine Jungs auf mich aufmerksam werden. Ich schreib das noch schnell zu §3, in die Klausel in der er es um die Art deines Ablebens geht.“ Der Dämon nahm sich noch einmal den aufgesetzten Vertrag vor. Auf der Lichtung: Auch Dean bemerkte, dass Sams Zustand sich verschlechterte. „Sammy, nein … bleib bei mir … komm schon …“ Er streichelte Sam übers Gesicht und durchs Haar. „Müde … D …” „Ich weiß … aber du musst nur noch ein bisschen durchhalten. Bobby und Rufus … sie sind sicher schon dabei die Sanitäter herzuführen …“ Sam versuchte es. Dean merkte, wie Sam probierte seinen Blick auf ihn zu fokussieren. Doch er verlor den Kampf. Seine Augen rollten oben und die Dunkelheit holte ihn ein. „Sammy … SAMMY … nein … nein … nein … nicht so … nicht jetzt …“ Dean fühlte nach Sams Puls, er war kaum noch tastbar. Der Winchester begann mit einer Herzdruckmassage. Sam hatte zwar so viel Blut verloren, dass es nur noch wenig zirkulierendes Blut gab, aber er durfte einfach nichts unversucht lassen. [style type="italic"] „Du musst einschreiten. Du siehst doch, dass er es nicht kann. Sam wird sterben,“ appellierte Castiel an den Obersten Schutzengel. „Noch kann er ihn retten. Ich spüre, dass es in ihm steckt. Er muss sich nur darauf einlassen, den Schlüssel finden.“ „Aber … ist es das wirklich wert …? Nur um zusehen, ob es funktioniert?,“ kam es zweifelnd von Castiel. Diese Familie hatte in seinen Augen schon genug durchgemacht und sollte nicht Opfer weiterer Spielchen werden. Was war nur in Barachiel gefahren? Warum half er Sam nicht einfach? War er im Endeffekt keinen Deut besser als Zacharias? Spielte er nur mit den Menschen? Hatte er sich nur gekümmert, weil es um die Winchesters ging? Seine Laborratten an denen er Experimente machen konnte? Der Engel konnte nicht länger zusehen. Er würde jetzt zu Dean und Sam gehen und alles geben, was er hatte, um zu versuchen Sam zu heilen. Anna hatte ihre Gnade für diese Familie geopfert. Castiel konnte Sam nicht sterben lassen und offensichtlich bewahrheitete sich Barachiels Theorie ja nicht. Er machte sich sichtbar und wollte gerade aus dem Schatten der Bäume auf die Lichtung treten, als der Schutzengel ebenfalls sichtbar wurde und ihm am Arm packte.[/style] „Las mich gehen! Ich werde Sam helfen!“ „Du bleibst hier, das ist ein Befehl!“ „Wie kannst du das tun? Ich dachte du wärst anders.“ „Er muss es alleine schaffen!“ „Ich riskiere es nicht, dass Sam stirbt. Lass mich los!“ „Wenn du dich jetzt meiner Anweisung widersetzt und ihm hilfst, wird das Konsequenzen für dich haben und ich rede da nicht von einer kleinen Abmahnung!“ „Dann sei es eben so …“ Castiel riss sich los und trat auf die Lichtung zu. Plötzlich überkam den Engel ein seltsames Gefühl. Als würde etwas in seinem Inneren abreißen. Es tat weh und gleichzeitig war es seltsam angenehm. Ein blendend helles Licht entstand und begann sich von ihm abzutrennen. Castiel verlor das Bewusstsein. Barachiel seufzte. Der Teil seines Plans hatte schon mal funktioniert. Auch wenn der Himmel nun, um einen Engel ärmer war. Er kniete neben dem zu Boden gegangenen Körper. Über dem Körper schwebte eine leuchtende Kugel, die langsam tiefer sank. „Du bist gefallen, Castiel … du hast dich so verhalten, wie ich es voraus gesehen habe … Anna wäre stolz auf dich. Ich bin es auch.“ Er berührte den Körper. Dieser begann kleiner zu werden, bis ein kleines Baby mit blauen Augen in einem Haufen Klamotten, umgeben von einem Trenchcoat, lag. Die Lichtkugel vereinigte sich mit einem gerade gekeimten Spross. Aus ihm würde ein mächtiger, uralter Baum werden. „Sobald alles erledigt ist, werde ich dich zu einer Familie bringen, die sich sehnlichst ein Kind wünscht und von der modernen Fruchtbarkeitsmedizin enttäuscht wurden. Durch dich werden sie ihren Glauben wieder finden und dir ein gutes Leben bieten. Und wenn es an der Zeit ist, wird deine Seele ihren Partner finden und du und Anna könnt endlich zusammen sein.“ Er hüllte das Baby in den Trenchcoat. „Ich werde dich vermissen, Castiel.“ Im Wald: „Alle Details wurden berücksichtigt … du kannst jetzt unterschreiben,“ sagte Crowley und reichte ihm erneut Pergament und Füller. „Moment … woher weiß ich, dass du mich nicht bescheißt und Sam doch sterben lässt? Ich will sehen, dass Sam lebt.“ „Johny … komm schon. Hast du so wenig Vertrauen in mich?“ „Du bist ein Dämon!“ „Das trifft mich jetzt aber hart. Aber schau! Deine expliziten Wünsche lassen es leider nicht zu. Wie verdächtig ist es bitte, wenn ihr alle ins Krankenhaus kommt und durchgechekt werdet, die Ärzte dir mit Ausnahme einer leicht alkoholgeschädigten Leber eine tadellose Gesundheit bescheinigen und du dann, wenn Sam über den Berg ist, plötzlich tot umfällst?“ Plötzlich kam John ein Gedanke, der seinen Plan unauffällig zu sterben zu Nichte machen könnte. „Wenn sie merken, dass der Colt weg ist, werden sie eh Verdacht schöpfen!“ „Winchester, du bist echt ein harter Knochen am Verhandlungstisch. Lass mich überlegen …du stirbst sofort und ich verzichte auf den COLT. Würde eh nicht viel nützen bei den paar Kugeln die noch übrig sind. Deal oder kein Deal? Die Zeit läuft ab!“ Eine Winchester-Seele als kleines Bonbon für zu ihm konvertierende Luziferaner Dämonen würde ihn ohnehin viel weiter bringen. Auf der Lichtung: „Sammy … SAMMY … gib nicht auf …“ Unablässig versuchte Dean Sams Blutkreislauf in Gang zu halten, doch noch immer war der Puls kaum vorhanden. Wo blieben Rufus und Bobby mit dem Krankenwagen? Von John war er es ja gewohnt, dass er unzuverlässig war, aber Bobby? Ob den beiden Jägern was passiert war? Waren sie womöglich von Dämonen auf dem Rückzug überrascht worden? Nein … das durfte einfach nicht auch noch passieren. Bobby würde Hilfe holen. Sam durfte einfach nicht sterben. Sein Sammy hatte ihn dazu gebracht mehr für sich selbst zu wollen und an eine bessere Zukunft zu denken. Aber in jeder erdenklichen Zukunft kam Sam vor. Es war kitschig, aber er wollte nichts lieber als mit Sam alt zu werden. Sam durfte nicht sterben. Nicht jetzt. I wanna grow old with you I wanna be looking in your eyes I wanna be there for you Sharing everything you do I wanna grow old with you Er sah zu Jenny hinüber. Sie schlief friedlich. Die Kleine brauchte Sam. Dean unterbrach die Herzdruckmassage, um erneut den Puls zu ertasten. Sein Hemd, das er auf Sams Wunde gedrückt hatte, war bereits wie Johns, blutdurchtränkt. Diesmal konnte Dean keinen Puls mehr fühlen. Sams Atmung setzte aus. Im Wald: „Sehr schön! Alles unter Dach und Fach. Ich lass dir noch einen Moment, um dich zu sammeln, aber dann wird brav gestorben,“ sagte Crowley, rollte das Pergament ein und klopfte John auf die Schulter. Dann trat er ein paar Schritte beiseite. Gleich war es also soweit. Das Ende seines Lebens. John zog seine Brieftasche aus der Hosentasche und holte ein abgegriffenes Bild heraus, das seine Söhne im Kindesalter zeigte. Pastor Jim hatte es irgendwann mal gemacht. ~Jungs … ich tue das für euch … es tut mir so leid … ich hoffe ihr werdet euer Glück finden~. Das waren seine letzten Gedanken. Auf der Lichtung: „Nein … nein … nein. Das darf nicht sein … atme verdammt.“ Die Reanimationsbemühungen zeigten bislang keine Wirkung. Doch mit dem Mut der Verzweiflung versuchte Dean es immer weiter. „Sammy bitte … tu mir das nicht an …“ Seine Tränen hatte er schon lange nicht mehr unter Kontrolle. In einiger Entfernung stand noch immer, der dem menschlichen Auge verborgene, Barachiel. Alles hing am seidenen Faden. Nur wenn Dean es schaffte konnte alles gut werden. „Du schaffst das Dean … nutzte deine Kraft … sie steckt in dir,“ murmelte der Schutzengel. Dann passierte es. „Du wirst heute nicht sterben … hörst du Sam … ich lass dich nicht sterben …,“ schrie er den leblosen Körper seines Partners an. Er fuhr mit der Herzdruckmassage fort. Plötzlich geschah etwas Seltsames. Dean fühlte sich komisch. Als er seine Hand hob, um sie wieder auf Sams Brustkorb zu drücken, leuchtete sie auf einmal und es schien als würde sie einen schwarzen Schatten aus Sam heraus und in Dean hinein ziehen. Alles passierte gleichzeitig. John brach leblos zusammen. Seine Seele löste sich von seinem Körper. Was auch immer mit Dean geschah, es überwältigte ihn. Er verdrehte die Augen und kippte zur Seite. Sams Puls wurde kräftiger. Barachiel lächelte. Es war vollbracht. Jetzt musste er sich beeilen, wollte er seinen Plan zu Ende bringen. THE END !? ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Verwendeter Song: I Wanna Grow Old With You Lyrics - Westlife Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)