Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 229: Qualen ------------------- Wie konnte er Sammy wiederbekommen? War überhaupt noch etwas von seinem Bruder in dessen Körper? Welchen Einfluss hatte Luzifers Anwesenheit auf die Seele des jüngeren Winchesters? Dean versuchte verzweifelt Blickkontakt herzustellen, doch Luzifer beachtete ihn nicht mehr, seit er ihn zuvor verdroschen hatte. In dem Moment hatte Dean keinen Funken von Sam in ihm erkennen können. Nicht mal bei ihren schlimmsten Streits in Sams Teenagertagen hatte Dean je so viel Wut und Hass in seinem Kleinen gesehen. Das waren definitiv nicht Sams Gefühle. Luzifer beherrschte ihn. Wenn dieser doch nur mal zu ihm rüber sehen würde. Dann könnte es Dean vielleicht gelingen Sam zu erreichen und ihm mitteilen, dass er durchhalten solle. Sam musste dagegen ankämpfen. Für ihre Familie. Wo Jenny wohl war? Er hoffte seiner Tochter ging es gut. Sie beeilte sich sicher schon, um herzukommen. Dean selber musste ebenfalls durchhalten. Doch es war furchtbar, machtlos zusehen zu müssen, wie seine Gefährten gefoltert wurden. Noch immer hatte ER Barachiel in der Mangel. Dieser blieb standhaft. Aber wie lange noch? Der Engel hatte gesagt, dass er selbst nicht wisse was Jenny alles könne. Also gab es wahrscheinlich gar keine Antwort auf Luzifers Frage. Das würde vermutlich Barachiels Tod bedeuten. „Ich frage dich noch einmal, was kann dieses mysteriöse Superkind und wie kann ich es aufhalten? Und komm mir nicht mit so einer dummen Aussage wie Zacharias, von wegen, ich könne nichts gegen sie tun. Ich bin allmächtig! Unterschätz mich nicht!,“ schrie ER den Obersten der Schutzengel an. „Ich denke, du überschätzt dich, Bruder,“ sagte Castiel. „Halt dich raus. Du kommst gleich selber noch dran,“ giftete ER zurück, holte mit der Hand aus und fuhr ihm mit dem Engelsschwert quer über die rechte Gesichtshälfte. „Zurück zu meiner Frage Barachiel und überleg dir was du sagst, sonst verpass ich dir auch so eine hübsche Scharte.“ „Es gibt nichts zu sagen. Wenn ich du wäre würde ich meine letzten Minuten auf Erden mit was anderem verbringen.“ „Wie töricht von dir. Barachiel, wenn du denkst dein Stillschweigen würde deine kleine Geheimwaffe schützen, dann hast du dich geirrt. Es wird ihr höchstens ein paar Minuten mehr Lebenszeit einbringen, bis ich sie schließlich vernichte.“ „Du wirst sie nicht anrühren,“ schrie Dean. Er hatte lange genug nur tatenlos zugesehen. IHN seiner Tochter drohen zu hören, riss den Winchester aus seiner Passivität. Er musste die Aufmerksamkeit auf sich lenken, wenn er mit Sammy Kontakt aufnehmen wollte. Und diese Aufmerksamkeit bekam er nun. ER ließ von den Engeln ab und wand sich Dean zu. „Ich hätte dich soweit verprügeln sollen, dass du nicht mehr sprechen kannst. Dann würdest du mir nicht mehr so auf den Sack gehen. Allerdings würde ich dann auch diese herrlichen Schmerzensschreie verpassen auf die ich mich schon so freue. Schwere Entscheidung. Was soll ich bloß mit dir machen?“ ER fasste sich ans Kinn als würde er tatsächlich darüber nachdenken. Dean blickte in die kalten Augen, die einst so voller Wärme waren und versuchte zu Sam durchzudringen. Sie standen sich so nahe. Ob es da wohl möglich war seinem Gegenüber allein durch Blicke und Gedanken eine Nachricht zu übermitteln? Dean musste es versuchen ehe ER ihn noch einmal schlug und er dann seine wahrscheinlich zugeschwollenen Augen nicht mehr öffnen konnte und oder bewusstlos wurde. ER hatte sich derart in Rage geredet, dass Sam mehr und mehr Kontrolle über seine Sinne zurück erlangte. Die Stimmen nahm er wieder deutlich war, sie waren nicht länger gedämpft. Auch beim Visuellen hatte der Winchester wieder das Gefühl, dass es seine Augen waren, durch die er die Welt sah. Jedoch hatte er noch nicht wieder Kontrolle über seine Muskeln, so dass er nicht seine Mimik verändern oder sonst eine Bewegung hätte steuern können. Es war eine Wohltat Deans Stimme zu hören und ihn endlich wieder bewusst zu sehen, als sich Luzifer ihm zu wand. Es lagen so viele Emotionen in Deans Blick. Sam erkannte, dass sein Liebster versuchte dadurch mit ihm zu kommunizieren und die Nachricht kam bei Sam klar und deutlich an. ~ Sammy, ich weiß, dass du da drin bist. Halte durch, versuch gegen ihn anzukämpfen. Wir finden einen Weg. Das haben wir immer getan. Unsere Kleine ist da draußen. Sie ist so unglaublich stark und tapfer. Wenn wir alle zusammenhalten, kann uns auch Luzifer nichts anhaben. Ich liebe dich und … ich vertraue dir.~ Dean vertraute ihm! Dies machte Sam zum einen Mut, zum anderen fragte er sich, ob Dean wusste, dass sein Bruder es selbst zu verantworten hatte, dass er nun von IHM fremdgesteuert wurde. Sam vermutete, dass es nicht so war und es schmerzte ihn wenn er daran dachte, dass er Deans Liebe und Vertrauen in dem Moment verlieren würde, wenn die Wahrheit heraus kam. Es würde Dean tief verletzen. Wieder wurde dem jüngeren Winchester bewusst wie dumm er doch gewesen war und was für einen Mist er gebaut hatte. Er hatte Dean schützen wollen und im Endeffekt würde er ihn nur mit Leid überschütten. Sogar Jenny hatte er mit seinem idiotischen Verhalten mit in die Sache reingerissen. Er würde sich das alles niemals verzeihen können. Selbst zu hoffen, dass seine Familie ihm verzeihen könnte, war sträflich. Er hatte es nicht verdient. Er hatte sie alle in die Scheiße geritten und nur er selbst konnte den Karren aus dem Dreck ziehen. Er würde seine Familie retten und hoffentlich dabei umkommen, denn dann würde er nicht fühlen müssen, von Dean gehasst zu werden. Gott, was war er doch feige. Wollte sich so aus der Affäre ziehen. Nein, er musste überleben und die Konsequenzen tragen, seine Strafe annehmen wie ein Mann und vielleicht würde er sich dann eines Tages wieder im Spiegel ansehen können. Aber was machte er sich da eigentlich vor? Deans Liebe zu verlieren würde ihn töten. Quälend langsam. Er war einfach nicht stark genug. Gerade deswegen steckte er jetzt in der Klemme. Er hatte Sam seine Botschaft übermittelt und hoffte, dass sie angekommen war. Bei dem letzten Teil hatte er gedanklich gezögert. Konnte er seinem Partner wirklich noch vertrauen? Alles sprach gegen ihn und langsam wurde die Stimme in ihm lauter, die ihm sagte, dass sich so viele Leute nicht irren konnten und Beweise logen nicht. Doch schaffte er es diese Gedanken abzuschütteln. Es waren keine glasklaren Beweise. Nur Vermutungen und wackelige Indizien. Nein, das reichte nicht aus, um sein Vertrauen in Sam zu erschüttern. Sein Bruder liebte ihn. Er würde dieses Vertrauen nie missbrauchen. „Vielleicht sollte ich dich einfach entblößen und dich fesseln und knebeln. Dann wärst du still und dein Sammylein hätte auch sicher Gefallen daran,“ kam ER schließlich zu einem Entschluss. ER trat ganz nah an Dean heran und strich ihm über das geschundene Gesicht. „Weißt du, sein Hirn ist voller schmutziger, kleiner Phantasien. Szenarien in denen der kleine Bruder den großen dominiert, ihm seinen Willen aufzwingt. Ihn demütigt.“ Luzifer schlug dem Winchester mit voller Wucht ins Gesicht. „Ich kann dir sagen, er und ich, wir haben so viel gemeinsam.“ Wieder streichelte er Dean über die Wange. Dem Winchester wurde dabei speiübel. „Da irrst du dich gewaltig. Mein Bruder ist nicht so ein krankes, perverses Schwein wie du,“ konterte Dean. Dafür bekam er einen weiteren heftigen Schlag ins Gesicht. Dean platzte die Lippe auf. „Wenn du dich da mal nicht täuschst. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht damit gerechnet, dass du hier aufkreuzt. Ich meine in Anbetracht der Tatsache wie ich zu meiner Hülle gekommen bin, hätte ich nicht erwartet, dass du für Sammylein noch in die Bresche springst.“ Oh nein! Dean sollte das nicht von Luzifer erfahren. Er hatte was Besseres verdient. Was wenn sein Bruder jetzt fragte, was ER damit meinte? Hoffentlich würde ER Dean nicht alles erzählen. Das durfte einfach nicht passieren. Schon schlimm genug, dass er sein Bruder nicht davor bewahren konnte von Luzifer in seinem Körper auf so abstoßende Weise berührt zu werden, doch die Wahrheit sollte er nicht auch noch von IHM erfahren. Sam sammelte all seine Kräfte. Er musste es verhindern. Doch Dean stieg nicht auf Luzifer ein. „Du willst mich doch nur dazu bringen, mich von ihm abzuwenden. Aber das wirst du nicht schaffen. Ich vertraue Sam. Er ist ein guter Mensch.“ „Bist du dir da so sicher? Wie gut kennst du Sammylein wirklich?“ „Besser als du,“ sagte Dean spukte eine Ladung blutigen Speichel auf Luzifers Schuhe. „Das wirst du bereuen,“ schrie ER und fing an unbarmherzig auf den Winchester einzuprügeln. Das musste aufhören! Sam spürte, dass ER nun all seine Hemmungen würde fallen lassen. Diesmal würde er nicht aufhören Dean zu schlagen, bis er tot war. Der ältere Winchester hatte ihn zu sehr gereizt. ~Reiß dich zusammen Sam, du musst es beenden.~ Er hörte einen Knochen knacken. Luzifer hatte Dean etwas gebrochen. ~Mach schon, Sam. Mach schon. Du kannst nicht zulassen, dass ER Dean umbringt. Konzentrier dich.~ Die Dämonen, die die sechs Gefährten bewachen sollten grölten und feuerten ihren Anführer an. Luzifer beachtete sie nicht. ER konzentrierte als seine Kraft – Hass und Wut – auf seine Schläge. Luzifer bekam auch nicht mit, wie Sam mehr und mehr an Stärke gewann. ER würde diesen Mann töten. ER hatte es sowieso vorgehabt, so würde ER es halt etwas vorziehen. Die Dämonen, die sie bewachen sollten, vernachlässigten erneut ihren Job. John sah seine Chance gekommen. Er hechtete zu dem Haufen auf dem die Waffen lagen und ergriff gezielt DEN Colt. Dann auf einmal wendete sich das Blatt. Nachdem sie den zweiten Dämon erledigt hatte, spürte Jenny weitere seines Gleichen herannahen. Sie entschied sich ihnen entgegen zu treten. Als sie die Gruppe Schwarzäugiger erreichte, die von einer Dämonin gestoppt worden waren, bekam die Tochter von Sam und Dean etwas von einer Planänderung mit. Das war ihre Chance die Dämonen zu überrumpeln. „Der Plan hat sich geändert. Luzifer will, dass wir uns erst neu formieren, bevor wir…,“ sagte die Dämonin. „Bevor ihr was?,“ erklang auf einmal Jennys Stimme. Die Dämonen hatten keine Chance gegen sie. Das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite. Noch bevor auch nur eine der nach Schwefel stinkenden Kreaturen das Mädchen angreifen konnte, hatte dies bereits damit begonnen den letzten Vernichtungsfeldzug vor dem Kampf gegen Luzifer zu starten. Mittlerweile hatte sie auch die Kräfte der vielen zuvor getöteten Dämonen, inklusive Lilith, zur Verfügung. Die Kraft der Dämonen, die sie jetzt erlöschen ließ, würden ihre Macht ans Optimum bringen. Die Hüllen der Dämonen gingen nacheinander zu Boden. Als auch Megs Körper erschlaffte, begann Jenny von innen heraus auf einmal hell zu erstrahlen. Sie hatte es geschafft. Die angesammelte Dämonen Energie und die bereits in ihr steckende Engelsenergie würden reichen, um Sam von IHM zu befreien. „Hey du Schweinepriester! Lass meinen Sohn in Ruhe,“ schrie John auf einmal. Die Engel und die beiden anderen Jäger wandten sich John zu, der mit DEM Colt auf Luzifer zielte. Er musste zunächst SEINE Aufmerksamkeit von Dean ablenken, um freie Schussbahn zu haben. Sam war fast soweit. Er fühlte seine Muskeln. Nur noch einen Augenblick und sie würden ihm wieder gehorchen. Dann würde er aufhören Dean zu schlagen. Doch bevor es soweit war, hatte ER schon selbst aufgehört. Sam hatte die Stimme seines Vaters unter all der Anstrengung die Kontrolle über seinen Körper zurückzugewinnen nur gedämpft wahrgenommen, doch Luzifer schien ihn genau verstanden zu haben. „Hah, denkst du wirklich, du kannst mich damit aufhalten?,“ sagte ER als er John auf ihn zielen sah. „Wart es nur ab!“ Dann ging auf einmal alles ganz schnell. Die Bewacherdämonen wollten John entwaffnen, doch dann leuchtete der Wald hinter ihnen plötzlich hell auf und die Schwarzäugigen waren abgelenkt. Genauso Luzifer. Nicht aber Dean, der all seinen Willen und seine Kraft darauf verwendete sich auf John zu konzentrieren. Sein Vater hatte DEN Colt. Dieser konnte alles töten. John wollte damit auf Sam schießen. Das durfte der ältere Bruder nicht zulassen. Sam würde sterben. Er musste ihn beschützen, bis Jenny kam. Er wusste instinktiv, dass das helle Licht von ihr ausging und sie bald da sein würde. Das helle Licht hatte John das optimale Ablenkungsmanöver verschafft. Luzifer hatte von Dean abgelassen und blickte in Richtung Wald. Es war ein guter halber Meter zwischen Dean und IHM. Er war in optimaler Schussposition für einen Körpertreffer, der Sam nicht schwer verletzen, Luzifer aber hoffentlich genügend schwächen würde. In Bruchteilen von Sekunden überschlugen sich nun die Ereignisse. Bobby sah alles wie in Zeitlupe vor sich. John drückte ab. Dean warf sich, einen Warnschrei von sich gebend, mit aller letzter Kraft vor Sam. Dieser gewann gerade in dem Moment die Oberhand über Luzifer und drehte sich wieder zu Dean. Er hörte den Schuss zeitgleich mit Deans Schrei. Sah diesen auf ihn zu springen. Genau in die Flugbahn der Kugel. Blitzschnell handelte Sam. Luzifer beherrschte Telekinese und diese Fähigkeit machte sich der jüngere Winchester nun zu nutzen. Er durfte nicht zulassen, dass Dean sich für ihn opferte. Alle Energie, die Sam zurück gewonnen hatte entlud sich in einer schnellen Bewegung, der Telekinese freisetzte und Dean aus der Schusslinie aber gegen einen Baum schleuderte. Die Kugel traf IHN in die rechte Körperseite etwa in Höhe des zwölften Brustwirbels bis dritten Lendenwirbels. ER ging zu Boden. Dean hatte nach seiner Bekanntschaft mit dem Baumstamm das Bewusstsein behalten können und sah nun voller Entsetzen wie Sam leblos liegen blieb. Was hatte sich John bloß dabei gedacht? Wut mischte sich zu dem Entsetzen. „NEIN! Sammy!,“ schrie der ältere Bruder und versuchte zu ihm zu gelangen, doch er konnte nicht aufstehen. Ihm fehlte die Kraft noch dazu hatte er sich bei der Bruchlandung den Knöchel verknaxt. So blieb ihm nichts anderes übrig als zu versuchen zu ihm zu robben und hilflos den Namen seines Partners zu rufen, in der Hoffnung, dass DER Colt doch nicht alles töten konnte. „SAMMY!“ Hosted by Animexx e.V. 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