Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 223: Die Wege trennen sich ---------------------------------- Bevor sie schließlich losgingen sah Bobby noch einmal nach Marcy. Dean und Jenny gingen mit ihm rein, weil sie der Diskussion von John und Rufus aus dem Weg gehen wollten. Die zwei stritten sich darüber mit welchen Autos sie fahren sollten und überhörten dabei, die beiden Engel, die meinten, dass sie alle so nah wie möglich ran beamen würden. Dean hörte seinen väterlichen Freund leise mit Marcy reden, aber er blendete es aus. Das war Bobbys Privatsache und ging ihn nichts an. Er hätte am liebsten mit Jenny am Impala gewartet, war dann aber doch mit reingegangen, weil seine Tochter meinte, dass sie noch etwas aus Sams Tasche brauchte. Neugierig beobachtete er nun wie Jenny die Tasche öffnete. Dann stockte ihm der Atem. Anstatt die Tasche nach dem gesuchten zu durchwühlen, stand sie einfach nur mit geschlossenen Augen davor und schien sich zu konzentrieren. Plötzlich schwebte die Taufkette, die Bobby ihr geschenkt hatte und die Sam seitdem in seiner Tasche aufbewahrte, aus der Tasche in Jennys Hand. „Wie…,“ stammelte Dean perplex. Seine Tochter zuckte nur mit den Schultern und meinte dann zu ihrem Vater: „Machst du sie mir um? Ich weiß, ihr wolltet sie aufbewahren, bis ich reingewachsen bin und ich denke der Moment dafür ist jetzt gekommen, auch wenn ihr euch das sicher anders vorgestellt habt.“ Sie reichte ihm die Kette. „Das kannst du laut sagen,“ murmelte Dean und pfriemelte am Verschluss herum. Sie nahm ihr Haar zurück und Dean legte ihr schließlich die Kette um. „Danke,“ sagte Jenny und umfasste den Anhänger.* „Wie bist du jetzt darauf gekommen?,“ wollte Dean wissen. „Ich kann es nicht so wirklich erklären. Normalerweise können Menschen sich nicht an die ersten drei Jahre des Lebens erinnern. Ich … bei mir ist das anders. Ich wusste von der Kette. Ich erinnere mich auch daran wie Papa und du mit mir in dem Babyladen ward und ich mir meine Stoffschildkröte ausgesucht habe. Ich … ich weiß fast alles aus den letzten Monaten.“ Sie atmete schwer und ihre Augen wurden feucht. Dean überkam der Drang sie in den Arm zu nehmen und tat das auch. Eine unglaublich angenehme Wärme durchströmte die beiden auf einmal. Diesmal wusste Dean woher es kam. Es war die von Barachiel beschriebene tiefe Verbindung zwischen ihnen. Die Wärme war purer Trost, ehrliche, bedingungslose Liebe. „Ich … ich wollte diese Kette einfach bei mir haben. Ich … da ist etwas Fremdes in mir, das mich lenkt. Normalerweise hätten sich meine Kräfte stufenweise weiterentwickelt, aber nun ist auf einmal alles da und das macht mir ein wenig Angst. Aber irgendwie hab ich gespürt, dass das Tragen dieser Kette mir Halt gibt. Sie repräsentiert für mich all die Menschen die mich lieb haben, verstehst du?“ Dean schluckte und nickte. Ja, er verstand und verfluchte die Engel dafür, dass sie sein kleines Mädchen in diese Situation gebracht hatten. Er wusste nicht was er sagen sollte, aber irgendwie musste er auch nichts sagen. Durch ihre Verbindung floss all das was er nicht in Worte fassen konnte. Vielleicht hatte er ja doch irgendwelche Kräfte, auch wenn sie nicht gerade typische „Superkräfte“ waren. ~Oh Gott! Ich bin doch ein Glücksbärchi~, dachte Dean seufzend. Dann hörte er Jenny leise kichern. Zufrieden sie durch seinen dummen Gedanken aufgeheitert zu haben, küsste er Jenny auf die Stirn ehe er die Umarmung lockerte. „Alles in Ordnung?,“ erkundigte Bobby sich, der sich mittlerweile ausreichend von seiner bewusstlosen Freundin verabschiedet hatte. „Ja, wir sollten endlich los,“ meinte Jenny. „Hoffen wir mal, dass Rufus und John jetzt damit fertig sind sich anzuzicken,“ sagte Dean. „Wenn nicht habe ich kein Problem damit deinen Vater in den Kofferraum zu sperren,“ entgegnete Bobby. Er hatte schon längst keine Geduld mehr mit dem ältesten Winchester. „Wut und Trauer haben den Menschen zerfressen, der er mal war und einen neuen Charakter geschaffen, der herzlichen Gefühlen gegenüber abgestumpft ist, weil sie ihn an das erinnern was er verloren hat,“ sagte Jenny und klang für Deans Geschmack viel zu alt und weise, zu sehr wie ein Engel und dennoch schwang Mitleid in ihrer Stimme. In Dean keimte nun eine völlig andere Angst auf. Würde er werden wie John, wenn Sam nun doch nicht … „Denk da nicht einmal dran. Erstens wird Papa nichts passieren und zweitens würdest du nie so werden wie John. Du hast deine Trauer in Liebe und Fürsorge für die Hinterbliebenen verwandelt. Nicht, wie John, in Rachdurst und Vernachlässigung,“ sagte Jenny in strengem Ton. Bobby schmunzelte. Dass Seine Patentochter scheinbar Gedanken lesen konnte irritierte ihn zwar ein wenig, aber sie hatte Pfeffer und zeigte Dean wo es lang ging. Dann räusperte der bärtige Jäger sich ehe er sagte: „Wie auch immer, was John passiert ist, gibt ihm noch lange nicht das Recht sich auf ewig wie ein Arsch zu benehmen.“ „Er wird sich nicht mehr ändern. Was soll‘s, wir gehen damit schon seit Jahren um. Um Sam zu helfen brauchen wir jeden den wir kriegen können und er beherrscht seinen Job,“ sagte Dean, bevor Jenny etwas auf Bobbys Worte entgegnen konnte. Er ließ seine Tochter auch nicht die Zeit, um auf seine Aussage zu reagieren, sondern ging zur Tür und verließ das Zimmer. Jenny blickte ihm hinterher und sagte dann in den Raum: „Er ist stark aber verletzlich. Die Hoffnung, die er noch in sich trägt darf nicht erlöschen. Er darf nicht aufgeben.“ Bobby trat zu ihr und legte Jenny eine Hand auf die Schulter. „Dafür werden wir sorgen,“ versprach er. Sie nickte. Dann folgten die beiden dem Winchester. Draußen warteten die anderen bereits. Rufus saß auf der Motorhaube seines Wagens und die Engel standen auf dem leeren Parkplatz daneben. Dazwischen lag John auf dem Boden. „Was ist denn mit dem passiert?,“ fragte Bobby und sah Rufus verdächtigend an. Der hob abwehrend die Hände und meinte: „Hey, ich hab damit nichts zu tun. Das hat der Vogel gemacht.“ Er deutete auf Castiel. Dean kniete sich neben seinen Vater und sah dann fragend den Engel an. „Er … er wollte einfach nicht zuhören,“ sagte Cas. Dean verstand genau was der Engel meinte. Barachiel ergänzte dann noch: „Also hat Castiel ihn, sagen wir mal … ruhig gestellt. Aber keine Sorge. Es geht ihm gut.“ „Zeit ihn aufzuwecken,“ meinte Dean und schüttelte John an der Schulter. „So geht das nicht. Warte, ich mach schon,“ sagte Jenny und berührte nun ihrerseits ihren Großvater an der Schulter. Er zuckte kurz und öffnete dann die Augen. Dean half ihm auf. Zur Abwechslung blieb John dabei still. „Hey, kannst du alles was die Engel können?,“ erkundigte sich Bobby. „Ich … ich weiß es ehrlich gesagt nicht,“ antwortete Jenny. „Wir werden es noch früh genug heraus finden,“ sagte Dean. Dann wand er sich an Barachiel. Dieser schien angesichts der Vorführung von Jennys Kräften zufrieden zu sein. „Wie sieht es mit der Ablenkung aus? Denkt ihr, dass euer Heer genügend Dämonen von uns ablenken kann?“ „Sie haben sich bereits formiert. Laut Castiel sammelt sich auch schon eine Horde besessener Menschen im Osten des Waldgebiets in dem Luzifer auferstanden ist und in dessen Zentrum er sich nun befindet.“ „Können wir dann jetzt vielleicht endlich los? Dieses Gewarte macht mich noch wahnsinnig,“ meldete sich Rufus zu Wort. „Da hat er mal Recht,“ stimmte John ihm zu. „Und das aus deinem Munde,“ stänkerte der schwarze Jäger. „Fangt nicht schon wieder an ihr beiden,“ kam es von Bobby. „Und wie läuft das jetzt?,“ fragte Dean den Chef der Schutzengel. „Wie ich schon versucht habe den Sturköpfen klar zu machen, die Dämonen haben die hiesige Polizei infiltriert und rund um die Zufahrt zu dem besagten Waldstück Straßensperren errichtet. Wir haben keine Chance dadurch zukommen, ohne dass alle auf uns aufmerksam werden. Scheinbar rechnen Luzifers Leute damit, dass Dean und oder andere Jäger mit dem Auto kommen, um sich durchzuschlagen. Von daher werden Castiel und ich euch an die westliche Waldgrenze transportieren, von wo aus wir dann ins Zentrum vorrücken werden und dabei hoffentlich auf wenig Gegenwehr treffen.“ „Gut, macht das. Wir sind bereit,“ sagte Dean kämpferisch. Barachiel nickte und zusammen mit Cas stellte er die Menschen zu Gruppen zusammen und kurz darauf waren sie auch schon unterwegs. Es fühlte sich noch immer seltsam an, aber das war Dean in dem Moment ziemlich egal. Zudem wurde das Gefühl dadurch gemildert, dass Jenny seine Hand hielt. Sie kamen an einem verlassen wirkenden Feldweg an, der direkt an den Wald grenzte. Die vier Jäger blickten sich sofort sichernd um. „Hier sind keine Dämonen. Die Engel haben diesen Korridor vor den Wesen der Hölle abgeriegelt,“ informierte Jenny die Männer. „Ich frag gar nicht mehr woher sie das weiß,“ murmelte Rufus. „Ist wohl auch besser so,“ meinte John. „Wer hat denn mit dir geredet?“ „Hört auf damit,“ meinte Bobby, um eine weitere Streiterei im Keim zu ersticken. So langsam wurde es ihm zu bunt. Wenn Rufus mal jemanden wirklich nicht leiden konnte hielt er damit nicht hinterm Berg, aber das konnten sie gerade jetzt nicht gebrauchen und er hatte besseres zu tun als die beiden ständig zu ermahnen. Er war Jäger, kein Kindergärtner. „Menschen sind verrückt,“ meinte Castiel. Dean lächelte sympathisierend. Ihm ging es oft genauso. Besonders seit der Sache mit den Menschenjägern. „Lasst uns losgehen,“ meinte Barachiel. Dann sagte er noch an John gewandt: „Sie waren bei den Marines. Ich nehme an, Sie wissen wie Sie sich in dieser Situation zu verhalten haben. Ich will nicht hören, dass Ihr Freund Sie noch mal zurechtweisen muss.“ Dem Winchester klappte die Kinnlade runter. So hatte noch nie jemand mit ihm gesprochen. Er fühlte sich mies und das Gefühl verstärkte sich nur, als Jenny ihn beim vorbeigehen am Arm berührte und in ihm eine Erinnerung aufblitze in der er Dean, als der noch klein war, auf ähnliche Weise ermahnte. Was hatte er seinen Jungs nur angetan? Er bereute es, dass er sie so erzogen hatte. Er musste einen Weg finden das wieder gut zu machen. Ein Anfang wäre es sicher, wenn er Rufus einfach ignorieren würde, wenn der ihm wieder dumm kam. So zogen sie dann in den Wald. Barachiel ging voraus. Ihm folgten Dean und Rufus. Bobby und Jenny waren in der Mitte und Castiel und John bildeten die Nachhut. Auf halbem Weg merkte Bobby, dass seine Patentochter recht angespannt war und wollte sie ein wenig ablenken. „Erzähl mir doch ein bisschen von dir. Ich mein wann hat man schon mal die Möglichkeit die Zukunftsversion seines Patenkindes vorab kennen zu lernen.“ „Ich hoffe, dass ich nicht die Zukunftsversion von „deiner“ Jenny werde. Weißt du, da draußen in der … Sphäre der Parallelwelten existieren viele Versionen von mir. Ich habe jede einzelne davon gesehen und glaub mir, ich bin die beschissensten Variante davon.“ „Welche Versionen gibt es denn noch?“ „Ich glaube, dass sollte lieber im Verborgenen bleiben. Außerdem würden die Geschichten über all die verschiedenen Schicksale den Rahmen dieser Unterhaltung deutlich überspannen.“ „Verschiedene Schicksale?,“ hakte Bobby nach. „Ich dachte es gibt für jeden nur ein Schicksal.“ „Das kann man pauschal so nicht sagen. Das Schicksal, das Leben … es ist ein Weg voller Abzweigungen. Er wird beeinflusst von den Ereignissen, die in deiner Umwelt passieren und den Entscheidungen die du triffst. Manch einer biegt niemals ab und folgt einem geebneten Weg, ein anderer muss sich ständig neu orientieren und erst einige Steine aus dem Weg räumen. Damit will ich nicht sagen, dass ein gerader Weg besser oder sicherer ist, im Gegensatz zu einem kurvenreichen. Ich glaube aber, dass letzterer manchmal erfüllender sein kann.“ Dieser Weg wird kein leichter sein Dieser Weg wird steinig und schwer Nicht mit vielen wirst du dir einig sein Doch dieser Leben bietet so viel mehr „Dann hat also am Ende jeder sein Schicksal doch selbst in der Hand,“ schlussfolgerte Bobby. „Ja, ich denke so hat es Gott vorgesehen.“ „Woher weißt du das alles?“ „Muss wohl der Engelsteil von mir sein. Sie waren dabei, als Gott die Menschen geschaffen hat und das Wissen darüber ist tief in ihnen verankert. In gewisser Weise hüten sie das Geheimnis des Lebens. Auch wenn sie es wahrscheinlich selbst nicht mal wissen, dass es so ist.“ Sie lächelte leicht. „Hm … und was weißt du über Dämonen?“ „Das waren meist Menschen die beim Bestreiten des Weges geschummelt haben. Sagen wir mal, sie haben eine Planierraupe benutzt und dafür mussten sie am Ende zahlen.“ „Das habe ich zwar nicht gemeint, aber danke für die Info.“ Bobby lief weiter und merkte zunächst nicht, dass Jenny stehen geblieben war. Dass etwas nicht stimmte, stellte er aber dann fest als er gegen Dean prallte. Dieser war ebenfalls stehen geblieben, weil vor ihm Barachiel gestoppt hatte. „Was ist?,“ fragte er verdutzt. Dean antwortete nicht, sondern trat zu seiner Tochter. Rufus zuckte nur mit den Schultern. „Alles okay?,“ fragte Dean Jenny. Sie schüttelte mit dem Kopf. Dann sah sie zu Barachiel, der nickte. Die junge Frau schluckte. „Dämonen,“ sagte sie dann mit erstickter Stimme. Es war zu früh, sie waren noch nicht nah genug an Luzifer dran. Sie war noch nicht bereit zu kämpfen und Dean allein weiter zu schicken und doch war es das, was sie tun musste. Woher sie es wusste konnte sie sich nicht erklären. Sie umfasste ihren Anhänger. „Sie werden bald hier sein. Sie müssen wohl einen Trupp zurück gelassen haben,“ meinte Castiel. „Lasst sie nur kommen,“ meinte Rufus. „Das sind keine Wald- und Wiesen Dämonen wie die, mit denen ihr es bis jetzt zu tun hattet. Das ist Luzifers Elite. Die ältesten und dunkelsten von ihnen,“ sagte Barachiel. Er tauschte mit Castiel einen Blick. Dann wand er sich an die Menschen. „Castiel und ich werden sie aufhalten. Geht ihr weiter.“ John nickte sofort. Er verstand, dass es in dieser Situation am besten war. Die Operation durfte nicht ins Stocken geraten. „Wir können auch …,“ begann Bobby. „Nein, ihr könnt nicht,“ meinte Jenny. Der bärtige Jäger wollte protestieren, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. Sie richtete sich an die beiden Engel. „Und macht euch nichts vor, ihr beiden könnt alleine gegen Luzifers Garde auch nicht viel ausrichten … aber ich kann es,“ die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. „Du tickst doch nicht ganz Richtig! Das lasse ich nicht zu,“ schrie Dean seine Tochter an. Diese hatte ihnen gerade die Schnapsidee unterbreitet alleine gegen die Ober-Dämonen anzutreten während Barachiel und Castiel mit ihnen weiter gehen sollten. „Du musst aber. Es ist unsere einzige Chance,“ sagte sie in flehendem Tonfall. Ihr fiel es alles andere als leicht, aber es ging um Sam und ihr Inneres hatte diesen Weg irgendwie vorhergesehen. „Seht ihr das auch so?,“ fragte Dean die beiden Engel. „Ich will ehrlich zu dir sein, Dean. Zwei Engel gegen eine Garde hochrangiger Dämonen? Das wäre unser Ende. Sie würden uns nicht sofort töten, aber vermutlich foltern, um heraus zu finden was wir vorhaben,“ sagte Barachiel. „Es würde die ganze Operation gefährden,“ sagte John. „Operation? Du redest hier von Sam … er ist doch nicht einfach nur ein strategisches Ziel,“ fuhr Bobby ihn an. „Bobby, du weißt doch wie er es meint,“ sagte Jenny. „Die anderen können gehen … aber ich bleib bei dir. Ich lass dich nicht allein,“ sagte Dean. „Das geht nicht … du … ich will nicht das dir was passiert.“ „Sie hat Recht. Du weißt nicht was für Kräfte dort wirken werden. Du könntest als Kollateralschaden sterben,“ meinte Barachiel. „Das ist mir egal. Ich kann sie doch nicht alleine lassen. Sie ist mein Kind …“ „Dean, ich … ich muss das tun und wenn du dabei bist … wäre ich abgelenkt. Ich könnte einen Fehler machen und du müsstest den Preis zahlen. Bitte, Dad … vertrau mir. Ihr geht nur vor. Ich komme nach.“ „Du … du hast mich gerade Dad genannt.“ Ein Gefühl der Rührung gewann die Oberhand. Aber warum musste sie diesen Meilenstein gerade jetzt machen? Jetzt konnte er sie doch erst recht nicht alleine zurück lassen. „Ich bin dein Kind, du bist mein Dad.“ Auf diese Worte hin drückte Dean seine Tochter fest an sich. Wieder war da diese angenehme Wärme. „Woher weißt du was du machen musst?,“ fragte Dean sie dann. „Ich …“ „Stimmt ja, du kannst es nicht erklären. Jenny … ich … es geht nicht … ich … kann dich nicht allein lassen. Das ist gegen meine Natur.“ „Leute, uns läuft die Zeit davon,“ sagte Rufus, der bereits eine dunkel-lila Front auf sie zukommen sah. „Dad, ich bitte dich … geh …“ „Nein …“ mehr konnte er nicht sagen, weil Barachiel ihn zum Schweigen brachte. Der Winchester sah ihn bitterböse an. „Hey …,“ beschwerte sich Bobby. Jenny sah ihn an und flüsterte inständig das Wort „Geht“. „Tu was getan werden muss. Ich vertraue dir. Wir kümmern uns um ihn,“ versprach der bärtige Jäger ihr schweren Herzens. Er musste darauf vertrauen, dass sie es schaffen würde. Jenny tat es um sie zu schützen und ihnen eine Chance zu geben, zu Sam vorzudringen. Und dann würden sie dort ausharren bis seine Patentochter sie wieder eingeholt hatte. Er hoffte nur, dass Dean ihm sein Handeln verzeihen würde. Dean konnte nichts dagegen machen, als die übermenschliche Kraft der Engel ihn mit sich zog. In seinem Kopf hörte er noch ein „ich hab dich lieb, Dad“ als er Jenny aus den Augen verlor. Nach einem guten Kilometer löste der Oberste Schutzengel den Sprechbann bei Dean. Dieser fing sofort an die Engel zu verfluchen. Auch Bobby bekam sein Fett weg. Wie hatte sein väterlicher Freund diesem Wahnsinnsplan nur zustimmen können? „Hör auf mit dem Meckern. Es war die richtige Entscheidung,“ sagte John. „Die richtige Entscheidung? Sie ist noch ein Kind und ganz allein. Wir haben sie im Stich gelassen. Ich habe …“ „Dean, Junge … du hast sie nicht im Stich gelassen. Wir haben getan was sie wollte,“ sagte Bobby mit sanfter Stimme. „Sie ist noch zu jung um zu wissen was sie will … ich …“ „Auf bestimmte Weise ist sie älter als wir alle, das ist meine Meinung,“ meinte Rufus. „Vertraue auf ihren Instinkt,“ meinte Barachiel. „Bis jetzt ist sie damit gut gefahren,“ sagte Rufus. „Ihr wird sicher nichts passieren,“ meinte Castiel aus einem Anflug von Menschlichkeit. Dean schien jedoch noch immer besorgt und schuldbewusst. Bobby wollte zu einem weiteren Satz ansetzen, als plötzlich etwas passierte, was keiner von ihnen je erlebt hatte. Es war das lauteste Donnergrollen, das sie je gehört hatten. Es verursachte Vibrationen als wäre es ein oberirdisches Erdbeben. Danach folgte etwas, was man nur mit einem gigantischen Blitz vergleichen konnte. Wo er einschlug könnte er mit seiner Wucht glatt bis zur Kontinentalplatte durchdringen. Bobby schluckte. Was auch immer da passiert war, es hatte für eine, wenn nicht gar für beide Parteien sicher kein gutes Ende genommen. Dem ganzen folgte die wohl die unheimlichste Stille die die Jäger je vernommen hatten. Doch dies hielt nicht lange an. Außer sich vor Sorge um seine Tochter brach Dean die Stille und schrie mit angst erfüllter, panischer Stimme den Namen seines Kindes. „JENNY!“ TBC….? ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ *So stelle ich mir den Anhänger vor (für alle die Kapitel 38 nicht mehr auf dem Schirm haben): http://www.fotos-hochladen.net/view/21yqdx434dlslahbd3wvik5.jpg Verwendeter Song: Xavier Naidoo – Dieser Weg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)