Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 214: Jennys Geschichte ------------------------------ „Ich verstehe,“ sagte Bobby nachdem Castiel ihm alles über Anna und den Auftrag erzählt hatte. Er konnte das Handeln des Himmelboten jetzt nachvollziehen. Der Engel wusste nicht genau was Zacharias damit zu tun hatte, aber auf jeden Fall war er mit Schuld an Annas Fall und allein schon dafür wollte Castiel sich rächen. Außerdem kam Castiel Annas letztem Wunsch nach, indem er den Winchestern half. Auch Dean hatte einen Großteil von Castiels Erzählungen mitbekommen. Es war schwer, aber dennoch schaffte er es das letzte Bisschen Mitgefühl, das er für andere in dem Moment noch übrig hatte, dem Engel gegenüber aufzubringen. „Es tut mir leid, dass du deine Partnerin verloren hast. Glaub mir, ich weiß wie du dich fühlen musst…Moment, kannst du als Engel überhaupt etwas fühlen?“ „Eigentlich nicht, aber mit Anna…da habe ich gefühlt und es war manchmal überwältigend, leider im Guten wie auch im Schlechten,“ sagte Cas traurig und Dean konnte erstmals deutlich Emotionen aus der Stimme des Engels heraus hören. „Ich weiß was du meinst,“ sagte Dean. Auch er hatte mit Sam zusammen Gefühle entwickelt, die er sich nie zuvor erlaubt hatte zu fühlen. Er hatte nicht einmal gedacht, dass es so eine intensive Liebe außerhalb von Film und Fernsehen überhaupt geben konnte. Aber er hatte auch die Schattenseiten kennen gelernt. Der Gedanke an Sams Vorwurf, er hätte mit einer Tussi auf dem Klo rumgemacht, schmerzte noch immer, genauso wie die Eifersucht, die ihn gepackt hatte als Sam sich in Trurro anfangs so gut mit Augustas Enkel verstanden hatte. Dean war sich sicher, dass es jedes Gefühl, dass es auf der Welt gab, er in Bezug auf Sam schon einmal gespürt hatte. Mit Ausnahme von Hass. Er könnte Sam niemals hassen. Insgesamt hatte der Engel ziemlich viel mit ihm gemeinsam, fand Dean. Auch er hatte lange Zeit Johns Befehle und Handlungen nie hinterfragt. In Sams Gegenwart waren ihm dann aber nach und nach Zweifel gekommen und schließlich erfolgte der Bruch, weil John etwas Unmögliches von ihm verlangt hatte, die Trennung von Sam. Zusätzlich hatte John auch noch sein Vertrauen missbraucht, als er in der Sache mit dem Colt mal wieder eigenmächtig vorgegangen war. Der Engel hatte gerade eben quasi die Himmelsversion des Winchester-Alltags beschrieben und auch er hatte aus ähnlichen Gründen rebelliert. Beide hatten sie das, vom Standpunkt anderer aus betrachtet, wohl etwas zu spät getan, auch wenn es bei Castiel schwerwiegender Konsequenzen hatte. Dean sah zu Bobby hinüber, doch dieser war bereits einen Schritt weiter mit seinen Überlegungen. „Castiel, gerade weil du weißt wie Dean sich ohne Sam fühlt, solltest du uns so gut es geht helfen,“ meinte Bobby. „Aber das mache ich doch,“ entgegnete der Engel. „Ja, aber du könntest vielleicht versuchen dich so auszudrücken, dass wir verstehen können was passiert ist. Nicht mehr in Rätseln sprechen, verstehst du?,“ sagte der bärtige Jäger. „Ich werde es versuchen so gut ich kann,“ versprach der Engel. Wenn es um Anna ginge und Dean würde nur seine Metaphern benutzen, um Castiel zu erklären wie er ihr helfen kann, würde der Engel schließlich auch wollen, dass Dean, wie hatte er es noch gleich genannt, Klartext redete. Er musste sein Engels-Hirn noch etwas zurück schrauben, denn anscheinend dachte er immer noch zu schnell, als dass die beiden Männer ihm folgen konnten. Er musste sich daran erinnern wie Anna ihm das Wesen und die Sprache der Menschen näher gebracht hatte, dann würden Dean und Bobby ihn hoffentlich verstehen. Es gab noch so vieles, was er ihnen sagen musste und es blieb ihnen nicht mehr allzu viel Zeit. Sobald Jenny alt genug geworden war, mussten sie aufbrechen, um Sam zu suchen und dann mussten Bobby und Dean alles Nötige wissen. Der Winchester tupfte Jenny erneut den Schweiß ab. Die Kleine schien schon wieder etwas gewachsen zu sein. „Wie alt wird sie sein, wenn sie wieder aufwacht?,“ wollte Dean wissen. „Naja, sie wird die Entwicklung eines Menschenkindes bis zum erwachsenen Alter durchmachen. Sie wird dann ungefähr 18 sein, würde ich sagen.“ „Und wie schnell wird sie altern?,“ fragte Bobby. „Ihr Wachstum wird sich einer exponentiellen Kurve anpassen,“ sagte Cas. Dean sah ihn an als wolle er ihm gleich wieder an die Gurgel gehen. Herr Gott, warum musste er Fachbegriffe benutzen? Dean hatte doch nicht sämtliche mathematischen Definitionen auf Anhieb griffbereit. Er hatte in der Schule schon mal davon gehört, aber er hatte dem Unterricht in den höheren Klassen nicht mehr wirklich viel Beachtung geschenkt. Er konnte ein EMF Gerät aus einem Walkman bauen, dafür brauchte er nicht wissen wie das Funktionsprinzip in Formeln und Fachbegriffen zu beschreiben ist. „Also ungefähr so wie bei diesem Schachbrett und den Reiskörnern. 1. Feld ein Reiskorn, 2. Feld 2 Reiskörner, 3. Feld 4 Reiskörner, 4. Feld 8 Reiskörner und so weiter,“ versuchte Bobby es Dean gegenüber zu vereinfachen. Damit bewahrte er den Winchester vor einem Tobsuchtsanfall. „Okay und von welchen Zeiteinheiten reden wir hier? 1 Stunde ein Jahr, 2 Stunden zwei weitere Jahre etc.?,“ fragte Dean. „Ja, das könnte hinkommen,“ entgegnete der Engel. „Das heißt, sie wird noch etwa 4 Stunden bewusstlos sein?,“ hakte der Winchester nach. „Leider ja, aber glaub mir, dass ist besser so. Wenn sie wach wäre, würde das Ganze traumatisch für sie sein,“ sagte Cas. Dean lachte zynisch. „Und jetzt so wie es ist, ist ja alles Friede, Freude, Eierkuchen für sie oder was?“ Der Engel sah Dean verwirrt an. Was hatte denn jetzt ein Eierkuchen mit Jennys Situation zu tun. Bobby fuhr sich frustriert über das Gesicht. Er würde wohl noch die nächsten Stunden Dolmetscher für die beiden anderen machen müssen. „Was Dean meint ist, dass es auch so schon traumatisch für Jenny sein wird. Eben war sie noch ein Kleinkind und gegen Mittag ist sie eine junge Frau. Es gibt einen Grund warum Menschen nicht so schnell altern, verstehst du Castiel?“ „Oh…ihr braucht euch keine Sorgen machen. Ihre Psyche wird sich dem Alter anpassen. Sie hat alle Anlagen in sich, um ihr Schicksal erfüllen zu können.“ „Jetzt erzählst du schon wieder was von Schicksal. Ihr habt das so vorgesehen und von langer Hand geplant, das kann man nicht Schicksal nennen,“ murrte der Winchester. „Aber Schicksal ist doch ein anderes Wort für Vorherbestimmt oder nicht?“ Der Engel sah die beiden Männer irritiert an. „Ja schon…aber…“ Dean hatte nie so wirklich an Schicksal geglaubt, wenn dann müsste es von einer höheren Macht gesteuert werden, an die er auch nicht glaubte. Er konnte ja nicht wissen, dass diese höhere Macht aus bösartigem Geflügel bestand. „Ach…lass mich einfach in Ruhe damit. Sag mir lieber, wieso du Jenny brauchst, um Sam zu finden. Kannst du das nicht allein mit deinem Engel-Mojo?“ „Dadurch, dass er Luzifer in sich trägt, ist seine Seele abgeschirmt. Engel können ihn nicht aufspüren. Aber Jenny kann es. Allein durch ihre Verbindung zu Sam können wir ihn finden.“ „Verstehe, weil sie Vater und Tochter sind,“ sagte Bobby. „Oh…zum Teil. Es würde aber auch funktionieren, wenn Dean verschwunden wäre. Er hat eine ähnliche Bindung zu ihr.“ „Ja sicher. Ich hab sie lieb, wie mein eigenes Kind,“ sagte Dean. „Es ist viel mehr als das. Die Verbindung, die du zu ihr fühlst, geht nicht nur auf Liebe zurück sondern auch auf Blut.“ „Sam und ich sind keine Brüder, also sind Jenny und ich nicht blutsverwandt.“ Er betrachtete das kleine Mädchen, das längst nicht mehr so klein war wie vor einer Stunde. Wie Castiel voraus gesagt hatte, war sie nun inzwischen ein Jahr älter geworden. „Doch, du bist blutsverwandt mit ihr.“ „Das kann nicht sein.“ „Doch. Im weitesten Sinne schon. Ihr teilt das Blut des gleichen Engels.“ „Was?“ Er sah den Engel geschockt und verwirrt an. „Du und Jenny, ihr beide habt Blut von Barachiel, dem Obersten der Schutzengel, in euch. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, macht alles einen Sinn…du und Jenny…ihr seid da, um Sam zu beschützen. Aber natürlich…nicht um Luzifer zu töten…sondern um Sam zu retten. Das war der Plan. Nur deshalb hat Barachiel eingegriffen.“ In Castiels Kopf setzen sich alle Puzzleteile zusammen. „Oh Gott, ich glaub mein Kopf platzt gleich. Heißt das ich bin auch ein Engel?,“ sagte Dean völlig baff. Aber andererseits wusste er nun wenigstens was die Daywalker Vampirin gemeint hatte, als sie sagte, er hätte Blut von etwas Übernatürlichem in sich. „Nein, du bist kein Engel.“ „Aber wie…“ „Dean, entweder du lässt mich ausreden oder ich erzähl dir gar nichts mehr.“ Er hatte all seine Engelautorität in diesen Satz gelegt, was ziemlich beängstigend war. „Okay, ich halt meinen Mund.“ „Gut, denn ich fange auch gerade erst an die ganzen Zusammenhänge zu verstehen. Es ist also nur von Vorteil, wenn du meine Konzentration nicht unterbrechen würdest.“ „Ist ja gut. Red einfach weiter,“ forderte Bobby Cas auf. Das musste jetzt endlich alles raus, auch wenn er nicht wusste was er von dem Ganzen halten sollte. Dean und Engelsblut, Sam und Dämonenblut, Jenny mit beidem. Aber eigentlich spielte das keine Rolle. Es ändert nichts an den Menschen die sie waren und auch nichts an seinen Gefühlen für die drei. „Also meine Vorgesetzten wussten, was der Dämon, der Mary getötet hat mit Sam vorhatte. Lange bevor Sam geboren wurde. Dies war der Grund warum wir dich überhaupt in seine Familie geschleust haben. Um dem Dämonenblut, dass der Dämon deinem Bruder eingeflösst hat entgegen zu wirken, hat dir Barachiel…nun ja, wie soll ich es dir sagen ohne, dass du durchdrehst…er hat dir Engelsblut gegeben, auf gleichem Wege wie der Dämon Sam das Dämonenblut. Es war nötig, um zu gewährleisten, dass Jenny all die Eigenschaften bekommt, die sie braucht, um die Anforderungen zu erfüllen.“ Dean hatte dem Ganzen zugehört und musste sich echt zusammen reißen, um dem Engel nicht an die Gurgel zu gehen, aber das würde wohl eh nichts bringen, denn wie es schien, war er in der Engelshierarchie nur ein kleines Licht und wie hieß es doch so schön: NOLI NECARE NUNTIUM – Töte nicht den Überbringer. Nichts destotrotz konnte er sein Temperament nicht mehr wirklich im Zaum halten. „Die Anforderungen? Jenny ist doch kein Produkt,“ schrie Dean. Sein Puls raste vor Zorn. „Für dich ist sie das nicht, aber für meine Vorgesetzten schon. Sie haben alles daran gesetzt, dass sie gezeugt wurde,“ ließ Cas eine weitere Bombe platzen. „Jenny’s Mum…willst du behaupten, dass das Ganze kein Zufall war? Ich meine, dass sie und Sam…“ Deans sah ihn fragend an. „Sagen wir es mal so. Es war nicht geplant, dass gerade Elisabeth die Mutter werden sollte, aber Jenny sollte geboren werden. Sie ist kein zufälliges Resultat eines One-Night-Stands, wie ihr Menschen es nennt.“ Ein bisschen über Sexualität hatte Anna ihm bei gebracht. „Was meinst du?,“ wollte Bobby wissen, auch wenn er so eine Ahnung hatte. „Naja, meine Vorgesetzen waren schon einige Zeit auf der Suche nach einer Frau, die Sams Samen empfangen und sein Kind austragen sollte und dann fanden sie Elisabeth. Sie war sehr gläubig und es hat sie glücklich gemacht, dass sie dem Himmel von Nutzen sein konnte.“ „Und wieso das? Ich verstehe den Zusammenhang nicht,“ sagte Dean. „Denk doch mal nach Dean, überrascht es dich nicht, dass dein Bruder, der sich deines Wissen in der Regel nur in festen Beziehungen sexuell entfaltet, auf einmal einen One-Night-Stand mit einer Frau hat, die er gerade mal ein paar Stunden kennt?“ „Ja schon, aber…“ „Dean, ein Engel ist sie gefahren und hat sie gesteuert. Der Engel, genauer gesagt Barachiel hat Sam bewusst umgarnt. Sie war auf ihn angesetzt. “ „Ihr habt das arme Mädchen sexuell missbraucht!“ Und meinen Sammy noch dazu, fügte er in Gedanken hinzu. Dean wurde übel. Was für ein geflügelter Abschaum. „Oh…ich glaube ihre Körper sind auf ihre Kosten gekommen,“ sagte der Engel und Dean glaubte einen Anflug von Röte auf Castiels Wangen zu erkennen. Es konnte aber auch nur an der Lichteinstrahlung liegen. „Das macht es auch nicht besser.“ „Also haben du und deine geflügelten Freunde Kuppler gespielt,“ verpackte Bobby das Thema etwas freundlicher. „Ja und wie sich heraus stellte, hat es auch auf Anhieb funktioniert. Alle Spielsteine wurden so platziert, dass die zwei sich in einer schicksalsreichen Nacht begegneten und dieses kleine Mädchen gezeugt haben.“ „Jetzt hat er schon wieder was von Schicksal gefaselt,“ brummte Dean. Bobby ignorierte ihn. Sie mussten das Gespräch jetzt zu Ende führen. Also fragte er: „Okay, aber warum ist er nicht mit Elisabeth zusammen gekommen?“ „Das war nie der Plan gewesen. Sie sollten kein Paar werden, nur das Kind zeugen, von daher haben wir ein paar Weichen verstellt und sie zurück in den Schoß ihrer Familie geführt, wo es für sie und dieses wertvolle Kind am sichersten war. Es war für uns dort wesentlich einfacher, ein Auge auf sie zu haben und zu kontrollieren, dass die Schwangerschaft gut verläuft und Elisabeth lange genug durchhält.“ „Was soll das schon wieder heißen? Warum sollte sie die Schwangerschaft nicht durchhalten?“ Was für ein abgefucktes Spiel trieben die Engel hier eigentlich? „Nun ja, Jenny ist kein normales Kind,“ sagte Cas. „Ganz offensichtlich, aber was macht sie so besonders? Was habt ihr ihr angetan?,“ knurrte Dean gereizt. „Wir haben ihr gar nichts angetan.“ Jetzt war Dean fuchsteufelswild. Er tigerte hin und her. „Du wirst mir jetzt auf der Stelle sagen, was Sache ist.“ Er war noch lauter geworden und die mittlerweile dreijährige Jenny regte sich leicht. Auch in ihrem komaartigen Zustand merkte sie scheinbar noch immer die Gefühle, der ihr nahestehenden Personen. „Beruhige dich. Ich werde dir ja alles sagen.“ „Dann schieß los,“ sagte Dean. „Ähm…ich habe keine Waffe.“ Warum musste dieser Mann ihn immer so irritieren? „Ich dreh durch…Bobby…tu doch was…ich…“ Immer wieder schlossen und öffneten sich Deans Fäuste. „Dean, setz dich. Lass ihn doch einfach erzählen. Anschreien kannst du ihn danach immer noch.“ An Cas gewand sagte er: „Sprich weiter.“ Das tat Cas dann auch. „Sie ist so besonders, weil sie sowohl menschliches Blut, dämonisches Blut und Engelsblut besitzt.“ Wenn Dean vorher schon sauer war, so war er jetzt auf 180. „Was für eine kranke Scheiße ist das? Wie kommt sie an Dämonenblut?“ „Das hat sich in Sams Genetik fest gesetzt nachdem Azazel ihm als Baby Dämoneblut eingeflößt hat. Das Engelsblut kommt daher, dass in ihrer Mutter während der Schwangerschaft ein Engel inne wohnte und dennoch bekam sie von Sam auch noch menschliches Blut, weil er ja kein Dämon ist,“ erklärte Castiel ausführlich. „So, lass mich das eben Klarstellen. Ihr habt in Jenny eine Art Super-Mutant erschaffen? Mein Kind ist ein verdammter Ninja-Turtle?,“ regte sich der Winchester erneut auf. „Ich bin mir sicher, dass Jenny kein Reptil ist,“ sagte Cas. Dean wusste nicht, ob er wegen dieser Antwort lachen oder weinen sollte. Nein, eigentlich wollte er dem dämlichen Engel jede Feder einzeln raus reißen. „Ich denke, dass du jetzt sicher einige Fragen haben wirst und wohl auch etwas Luft raus lassen musst,“ meinte Castiel, der Deans Gesichtsausdruck goldrichtig gelesen hatte. „Oh ja, das kannst du laut sagen. Warum habt ihr nun genau die Schwangerschaft überwacht?“ „Weil wir uns nicht sicher waren, ob ihr Körper stark genug sein würde ein Baby mit einer derartigen Kraft auszutragen und wie sich rausstellte, war die Geburt einfach zu viel für sie. Sie starb kaum das Barachiel ihren Körper verlassen hatte.“ „Warum hat er sie sterben lassen?,“ schrie Den erneut. Er konnte das alles gar nicht glauben. „Ich weiß es nicht. Niemand hat ihn seitdem gesehen oder von ihm gehört.“ „Ganz toll…wirklich toll.“ Da sein Junge sich jetzt mal wieder erst mal beruhigen musste fragte Bobby weiter. „Wenn du von einer derartigen Kraft sprichst, was meinst du dann? Ich meine, bis auf ihre empathische Fähigkeit und das sie wohl Visionen kriegen kann, hat sie noch nicht sonderlich Kräfte entwickelt, die euch bei diesem Kampf weiterhelfen können.“ Er sah auf das nun mittlerweile etwa dreijährige Mädchen, das von Dean liebevoll gestreichelt wurde. Irgendwie schien sie ihn zu beruhigen. „Oh, warte ab bis sie volljährig ist. Wenn das Ganze nicht künstlich beschleunigt werden würde, hätte sie automatisch jedes Jahr kontinuierlich weitere Kräfte hinzu bekommen. Sie wird auf Grund ihres gemischten Blutes immun gegen die Kräfte von Dämonen und Engeln sein, darum ist sie die ideale Waffe gegen Luzifer.“ „Sie ist keine Waffe, sie ist mein Baby, du herzloser Bastard,“ fuhr Dean den Engel an. „Es tut mir leid,“ stammelte Castiel und man merkte ihm an, dass er es wirklich so meinte. Kopfschüttelnd drehte sich Dean von ihm weg und kümmerte sich wieder um Jenny. „Castiel, warum haben sich die Engel nicht um die Kleine gekümmert?,“ fragte Bobby. „Nach Elisabeths Tod wussten wir nicht so Recht was wir mit Jenny machen sollten. Wir konnten sie ja nicht einfach vor den Augen ihrer Großmutter verschwinden lassen. Es gab große Diskussionen. Schon da zeigten sich Jennys Fähigkeiten bereits, denn sie war es, die Sam die Vision geschickt hat, die euch zu ihr geführt hat. Sie hat gespürt, dass sie bei ihrer Großmutter nicht sicher sein würde und hat quasi per Telepathie ihren Vater zur Hilfe gerufen. Sie ist unserer Entscheidung gewissermaßen zuvor gekommen. Von da an hat zunächst Anna über euch gewacht und später dann wir beide,“ schloss Cas den Kreis seiner Geschichte. Dean rieb sich die Schläfen. Er wollte Fragen, warum Anna nicht eher eingeschritten ist, aber das würde genauso wenig fruchten wie vorhin als er Castiel diese Frage gestellt hatte. „Was hast du?,“ fragte Bobby seinen Jungen. „Kopfweh.“ Dean stand auf. „Wo gehst du hin?“ „Ins Bad, irgendwo müssen da Aspirin sein. Nachdem was du mir da eben erzählt hast, hab ich die bitter nötig.“ „Okay, Cas, warum gibst du Dean nicht etwas Zeit das alles erst mal sacken zu lassen und wartest draußen?,“ schlug Bobby vor, gerade als Dean mit einem Glas Wasser und einer Tablette aus Sams Kulturbeutel wieder ins Zimmer kam. Gott, seine Hände hatten gezittert als er den Beutel öffnete. Es gehörte Sam. Er vermisste ihn und wenn sie nicht bald etwas unternahmen waren der Beutel und ein paar von Sams Klamotten alles, was ihm noch von seinem geliebten Sammy übrig blieb. „Aber ich muss doch auf ihn auf passen,“ protestierte der Engel. „Du hast hier doch alles gesichert, so dass du sicher auch von vor der Tür aus über ihn wachen kannst.“ „Okay,“ sagte der Engel und war verschwunden. Bobby schob den Vorhang am Fenster zur Seite und sah Castiel vor dem Zimmer stehen. „Benutzen die eigentlich nie Türen?,“ murmelte der Bärtige und wand sich dann an Dean. „Willst du darüber reden?,“ fragte er ihn, auch wenn er die Antwort darauf erahnen konnte. „Sehe ich so aus? Verdammt Bobby, Sam, Jenny und ich…wir drei sind Freaks.“ „Egal was ihr seid oder was ihr tut, ihr seid immer noch meine Jungs. Wir sind wie eine Familie. Ich werde euch immer helfen wo ich nur kann. Wir bekommen Sam schon zurück. Ihr Winchesters seid wie Katzen. Ihr landet immer auf euren Pfoten.“ Dean sah seinen väterlichen Freund erleichtert und dankbar an. „Danke, man!,“ nuschelte er. Bobby seufzte. Dass Dean so erleichtert klang, musste bedeuten, dass er mit Ablehnung gerechnet hatte. So ein dummer Junge. „Ich lass Marcy kurz in deiner Obhut. Ich will mal sehen wo Rufus sich rum treibt. Für den Haufen Scheiße in den wir hier geraten sind brauchen wir jede Menge Schaufeln. Kommst du für einen Moment klar?“ „Ja, geh. Wir können wirklich jede Hilfe gebrauchen, die wir kriegen können.“ „Okay, ich bin gleich wieder da. Man, Engel. Rufus wird denken ich wäre nicht mehr ganz dicht. Das wird ein Spaß ihm das klar zu machen,“ sagte Bobby mit seinem typischen Galgenhumor und verließ dann das Zimmer. „Wenn ich Engelsblut in mir habe, wo sind dann meine tollen Fähigkeiten?,“ fragte Dean in den Raum hinein, kaum dass Bobby weg war und er die Tablette runter gespült hatte. „Oh, du hast Fähigkeiten, nur äußern sie sich auf eine völlig andere Weise als bei Sam,“ sagte eine fremde und gleichzeitig irgendwie bekannte Männerstimme. Dean zuckte zusammen und war geplättet, als er neben sich plötzlich Clint Eastwood stehen sah. Super, jetzt hatte er auch noch Halluzinationen von einem seiner Lieblingsschauspieler. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)