Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 206: Ein falscher Engel und ein Teil der Wahrheit --------------------------------------------------------- Sam hatte das Zimmer verlassen. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen. Er brauchte einen Wagen. Deans Baby würde er nicht anrühren. Wenn er schon ging, wollte er seinem Partner sie nicht auch noch weg nehmen. Niemand zwang Sam zu gehen, aber er ging auch nicht wirklich freiwillig. Es war das Einzige was er tun konnte, um Dean zu schützen. Er musste den Schmerz, den er bei sich und Dean verursachte, in Kauf nehmen. Es würde ihnen im Großen und Ganzen schlimmere Schmerzen ersparen. Sam hatte das Gebäude umrundet und war an der Vorderseite angekommen. Von ihrem Dad war noch immer nichts zu sehen und Rufus wartete sicher in seinem Zimmer. Das Leuchtschild des Motels funktionierte noch nicht wieder. So gelang es ihm, unbemerkt das Gelände des Motels zu verlassen. Das Motel lag etwas abseits. Etwas weiter die Straße rauf gab es eine Tankstelle. „Nicht der beste Ort, um einen Wagen zu stehlen,“ kam es von der verhassten Stimme. „Was willst du? Ich dachte jetzt wo du mich auf den richtigen Weg gebracht hast, würdest du verschwinden,“ sagte Sam. „Sam, ob du es glaubst oder nicht, ich will euch nur helfen. Ihr seid meine Jungs.“ „Warum soll ich dir glauben?“ Er wollte ihre Worte noch immer nicht wahrhaben. „Was hätte ich davon dich anzulügen?“ „Ich weiß ja nicht mal was du eigentlich bist.“ „Ich bin deine Mum. Überleg mal, es muss doch so sein, wenn ich nur eine Halluzination von dir wäre, warum solltest du dir einbilden, dass Dean sterben wird? Wie erklärst du dir den Albtraum, der detailgetreu dieses Schlafzimmer gezeigt hat? Du warst niemals zuvor dort.“ „Wie kannst du meine Mum sein?“ „Ich bin es genau so wie in unserem alten Haus in Lawrence, nur dass ich diesmal nur dir erschienen bin. Ich will euch beide retten. Ihr seid meine Jungs.“ „Das in Lawrence war dein Geist.“ „Es war meine Essenz.“ „Was soll das nun wieder heißen?“ „Das ist zu schwer zu erklären.“ „War ja klar.“ Die Katze war im Sack. Zeit ihn zu zuziehen, dachte Alaistair. Teil 2 der Operation konnte beginnen. „Sam…ich…ich bin ein Engel.“ Hoffentlich würde Sam jetzt wie geplant und ohne Probleme anbeißen. Dem Dämon ging langsam die Geduld aus. „Was?,“ kam es verblüfft und ungläubig von Sam. Okay, ein erster Schock war zu erwarten. Weiter im Text, sagte Alaistair in Gedanken zu sich selbst. „Du hast mich schon richtig verstanden. Ich…ich darf dir nicht mehr sagen…aber ich…manchmal werden die Seelen der Verstorbenen zu Schutzengeln ihrer Hinterbliebenen.“ Er kannte die Schwachpunkte der Winchesters mittlerweile ziemlich gut. Diese rührselige Story war sein Matchball. Sam sah sie zunächst skeptisch an, doch dann breitete sich in seinem Gesicht der Ausdruck von Hoffnung aus. Im Gegensatz zu Dean hatte er schon immer an Gott und Engel geglaubt, ganz einfach weil er nicht wahr haben wollte, dass es zu all dem Bösen auf der Welt keinen guten Ausgleich gab. „Dann…dann kannst du Dean doch retten! Ich muss nicht…Moment…warum…was sollte das Ganze? Die ganzen Horror-Visionen…Warum wolltest du, dass ich ihn verlasse?“ „Wir dürfen nicht direkt eingreifen. Die Menschen sollen nicht wissen, dass es uns gibt. Ich habe versucht dich zu lenken, aber du bist so stur wie dein Vater und auf die anfängliche etwas sanftere Art hast du nicht wirklich reagiert, also musste ich zu drastischeren Mitteln greifen.“ Dieser menschlich kleine Scheißer wusste ja gar nicht was dass alles für Arbeit gemacht hatte und immer noch machte. Und dass alles dafür, dass Luzifer wieder auf Erden wandeln konnte. Seit Jahrhunderten versuchten sie es nun schon. In jeder Generation wurde nach geeigneten Hüllen gesucht. Experimente gemacht, um herauszufinden welche Eigenschaften die Hülle würde haben müssen. All die lästigen Rückschläge. Die Menschen waren schon für normale Dämonen zu schwach, nicht strapazierfähig genug. Luzifer würde sie nur noch schneller zerfallen lassen. Dann kamen die Blut-Versuche. Der einzige Geistesblitz den Azazel je hatte. Aber auch das war nicht auf Anhieb erfolgreich. Die Dosierung war schließlich der Schlüssel. Zu viel Dämonenblut ließ die Versuchspersonen zwar erstarken, doch sie gerieten außer Kontrolle. Wenn sie der helfenden Hand der Dämonen überdrüssig wurden, waren sie so stark, dass sie Dämonen töten konnten. Was in einer Epoche fast schon in dämonischem Genozid ausgeartet wäre. Zum Glück verfiel die Versuchsperson dem Wahnsinn und erschoss sich. Wahnsinn war nun auch keine gewünschte Eigenschaft. Mit geringerer Dosierung minimierten sich Macht und Nebenwirkungen. Einige Nebenwirkungen gingen auch auf ungeeignete Versuchspersonen zurück. Azazel hatte nicht immer ein glückliches Händchen. Doch letztlich hatten sie in Sam Winchester die perfekte Hülle gefunden. Sei es drum, dass sie bei ihrem Plan zum Ende hin ein wenig Hilfe von dem stinkenden, himmlischen Geflügel hatten. Die versuchten ihren eigenen Zwecken nachzugehen, wechselten deshalb zum Teil die Seiten, im Glauben am Ende die Oberhand zu haben. Arrogante Flattermänner. Das Gegenteil war der Fall. Am Ende würden die Dämonen siegen. Luzifer würde seinen Geschwistern jede Feder einzeln rausreißen. Der Gedanke daran ließ Alaistair das nötige Quäntchen Geduld aufbringen, diese Scharade weiter zu spielen. Tausend Fragen schwirrten Sam durch den Kopf. Allen voran die nach dem Sinn des Großen Ganzen. Für einen Moment hatte er die Sache mit Dean vergessen und er fragte den Engel: „Warum…warum lässt Gott das alles zu? Warum dürfen die Engel sich nicht zeigen?“ Oh man! Gott interessierte Alaistair einen Scheißdreck. Soweit er wusste schmollte er, weil die Menschen ihn nicht mehr lieb hatten und hatte sich deswegen von allem zurück gezogen. Kein Wunder also, dass dieser Zacharias das Ruder an sich gerissen hatte. Okay, Konzentration, was würde ein Engel diesem Menschen antworten? „Ich weiß es nicht. Nur die höheren Engel haben Kontakt zu Gott.“ „Bürokratie gibt es wohl überall,“ kam es zynisch vom Winchester. „Warum…wieso hast du dich entschieden dich mir jetzt doch zu offenbaren?“ Bingo, endlich kam die Frage, die Alaistair erwartet hatte und dessen Antwort ihn hoffentlich ein gutes Stück weiter bringen würde im Plan. „Weil ich einen anderen Weg gefunden habe, wie du Dean retten kannst.“ „Was? Warum hast du das nicht eher gesagt? Was muss ich machen?“ Strike. Alaistair machte innerlich die Siegesfaust. Menschen waren so berechenbar. Sam war so begierig seinen Bruder/Partner zu retten, dass er dafür alles machen würde. Er nahm ihm sogar die nun wirklich nicht wasserdichte oder überzeugende Engels-Nummer ab. Einfältiger Mensch. So leichtgläubig. John Winchester war laut Zacharias Aussage genauso beeinflussbar gewesen nachdem er ihn weichgekocht hatte. Die Weichen waren gestellt. Die beiden menschlichen Marionetten fast da wo sie gebraucht wurden. Nur noch ein Schubs in die Richtige Richtung und die Mission würde zum Selbstläufer werden. Der Schubs bestand darin, dass er Sam zu John führen musste. Dann musste er Sam dazu bringen sich an die Fersen seines Vaters zu heften und ja zu sagen. Wenn das eintrat brauchten sie nur noch warten bis John Azazel erschoss. „Um dir das zu erklären muss ich ein bisschen weiter ausholen. Du musst nämlich wissen, dass du etwas Besonderes bist. Du hast ganz spezielle Fähigkeiten.“ „Meine Visionen und das eine Mal wo ich Telekinese ausgeübt habe,“ kam es wie aus der Pistole geschossen von Sam. Die Mary-Engelsgestalt neben ihm nickte. „Ich habe die Zeichen falsch gedeutet. Das was ich für einen Fluch hielt, ist in Wirklichkeit ein Segen.“ „Wie können dein Tod, der Tod von Dad‘s Eltern, der Leute seiner Kompanie und Jessica‘s Tod ein Segen sein?“ „Wir sind in die Schusslinie von etwas viel Größeren geraten.“ „Sprechen Engel immer so in Rätseln?“ Langsam nervte es Sam, dass seine Mutter nicht zum Punkt kam. Man, war er gut. Er hatte sogar schon das seltsame Gefasel der Flatter-Männer drauf. Wenn es einen Best-Acting-Demon-Award gäbe, hätte er in sich mittlerweile sowas von verdient, fand Alaistair. „Hab doch etwas Geduld, ich sagte doch, dass ich etwas weiter ausholen muss.“ Als Special-Effekt ließ er ein wenig Energie versprühen. Das würde bei Sam Eindruck schinden und ihn glaubhafter machen. Und tatsächlich hatte es die gewünschte Wirkung. Sam senkte leicht entschuldigend den Blick. „Okay, aber versteh doch. Wenn es einen Weg gibt Dean zu retten, ohne dass ich ihn aufgeben muss, dann will ich davon schnellstens erfahren.“ „Das verstehe ich doch. Also, hast du je drüber nachgedacht wo deine Fähigkeiten herkommen?“ „Ja…ich…hab immer das Gefühl gehabt, dass es mit dem Dämon zusammen hängt…“ Cleveres Bürschchen, schade nur, dass die Menschen von der Liebe blöd gemacht werden und man sie manipulieren kann. Es sollte ein leichtes sein, Sam seine Lüge unter zu jubeln, dachte Alaistair und fuhr fort. „Ganz im Gegenteil, Sam. Diese Fähigkeiten sind von den Engeln.“ „Was? Ich…das verstehe ich nicht. Bin ich ein Engel oder was?“ „Nein, aber du bist der Auserwählte. Das Schwert Michaels.“ Er konnte Sam natürlich nicht sagen, dass er Luzifers Hülle werden sollte, also waren Zacharias und Lilith zu der Entscheidung gekommen, dass er Sam diese Lüge vorgaukeln sollte. „Das was? Moment, Michael? Wie Michael der Erzengel?“ „Ja, mein Liebling. Du bist dazu bestimmt für den Himmel gegen das Böse zu kämpfen.“ „Ich kämpfe seit ich ein Teenager bin gegen das Böse.“ „Nicht in dem Sinne wie es vorher bestimmt ist. Du bist das Schwert Michaels. Die mächtigste Waffe des Himmels im Kampf gegen die Dämonen.“ „Eine Waffe? Ich verstehe immer noch nicht.“ „Erzengel brauchen eine Hülle, einen menschlichen Körper, um auf der Erde wirken zu können und du bist Michaels Hülle.“ „Sie…ergreifen Besitz von Menschen wie Dämonen?,“ kam es leicht sauer und ungläubig von dem jüngeren Winchester. Wenn Engel nicht besser waren als Dämonen, dann gab es wohl den von ihm erhofften Ausgleich zwischen Gut und Böse gar nicht. „Nein, sie brauchen die Erlaubnis der Menschen und wenn die Arbeit getan ist, können sie normal weiter leben. Sie tragen keinen Schaden davon.“ Offenkundig waren Engel doch besser als Dämonen, befand Sam. „Aber mir ist der Zusammenhang immer noch nicht klar,“ gab er ehrlich zu. „Die Dämonen wissen, dass du Michaels Hülle bist und wollen verhindern, dass du ihnen gefährlich werden kannst.“ „Warum töten sie mich nicht einfach?“ „Das versuchen sie ja. Aber normalerweise wachen die Engel über dich und schirmen dich ab. In ganz seltenen Fällen, zweien um genau zu sein, konnten die Dämonen dich jedoch trotzdem Ausfindig machen. Aber Jessica und ich kamen dazwischen.“ „Was? Ihr…ich…ich meine in Wirklichkeit war ich das Ziel?“ „Ja, als sie dich in Stanford gefunden hatten, hatte Dean dich bereits wieder außer Reichweite gebracht und ihren Ärger darüber dich verpasst zu haben ließen sie…“ Sam hob abwehrend die Hand. Er wollte es nicht hören. Er ballte die Fäuste zusammen und presste die Kiefer aufeinander. Alle hatten ihm immer gesagt, dass er keine Schuld hatte an Jess Tod, aber jetzt hatte er es quasi schwarz auf weiß, dass dies doch der Fall war. „Und als du ein Baby warst, da kam ich ihnen…“ „Nein, nein…es reicht. Ich brauch nicht mehr zu hören. Sag es nicht, bitte!“ Seine Mutter und seine Freundin waren lediglich Kollateralschaden gewesen. Dean beschützte ihn immer und irgendwann würde auch er in die Schusslinie geraten. Das war es was die von Mary gesendeten Träume bedeuteten. Alaistair konnte förmlich spüren wie in Sam die Schuldgefühle hoch kamen. Der Winchester war Butter in seinen Händen. Er kam dem Ziel immer näher. „Du darfst dir deswegen keine Vorwürfe machen. Du wusstest nichts davon und hättest es nicht verhindern können.“ Die Worte kamen bei Sam nicht an. „Warum Dad’s Eltern und seine Kompanie?“ „Die Dämonen wussten, dass du geboren werden würdest und wollten deine Existenz verhindern. Sie wollten deinen Vater…“ Wieder hob Sam die Hand. Er verstand. Die anderen Leute waren ebenfalls Kollateralschaden. All diese Menschen waren tot ... seinetwegen. Er musste das beenden. Dieser angebliche Segen durch die Engel war ein Fluch. Das hatte Mary schon ganz richtig verstanden. „Was…was muss ich tun, um meine Familie zu beschützen?“ „Es wird Zeit, dass du deiner Bestimmung folgst. Die Dämonen sammeln sich in dieser Gegend. Der perfekte Zeitpunkt um sie auszulöschen. Michael hat nur auf so einen Moment gewartet.“ „Wie…sag mir wie ich es anstellen muss. Wie werde ich Michaels Hülle?“ ‚Satzgewinn für mich‘, dachte Alaistair. „Du musst dorthin, wo der oberste Dämon sein wird und im richtigen Moment „ja“ sagen, Michael rein lassen.“ „Woher soll ich wissen wo der oberste Dämon ist?“ „Du kennst die Pläne deines Vaters. Wenn du ihn findest…“ „Werde ich den Dämon finden,“ vervollständigte Sam ihren Satz. Sie nickte. Die Zufriedenheit war nicht einmal gespielt. „Ich werde Deans Hilfe brauchen, um John zu finden. Wenn ich ihm erzähle was du mir eben gesagt hast…“ ‚Verdammt, kam es jetzt doch zum Tiebreake?‘ Ständig kam Alaistair etwas dazwischen. Jetzt hieß es noch einmal improvisieren. Sam auf Kurs halten. „Sam, Dean…ich glaube er wird es nicht verstehen. Er versucht zwar so zu tun als würde deine Andersartigkeit ihm nichts ausmachen, aber…das…ich denke, dass wird selbst für ihn zu viel. Außerdem könnte er ins Fadenkreuz der Dämonen geraten. Sie könnten versuchen dich mit ihm zu erpressen, damit du Michael nicht auf Erden lässt.“ Ja, Dean war wirklich sehr gut, um Sam in die Richtung zu bringen, in der man ihn wollte. „Du hast ihn jetzt verlassen, sie werden denken, dass du dich nicht mehr für ihn interessierst und ihn in Ruhe lassen.“ „Du hast Recht. Ich darf ihn nicht in Gefahr bringen. Ich muss John alleine finden.“ „Du bist nicht alleine, du hast mich. Ich werde dir soweit es geht helfen.“ So eine schmalzige Aussage war Vertrauen erweckend und kam bei Menschen immer gut an. Es war also doch keine Zeitverschwendung gewesen diese kitschigen Serien zu schauen, wann immer Lilith sich anderweitig vergnügte und er auf sie wartete. Sam sah sie durchdringend an. „Wirst du keinen Ärger bekommen, weil du dich mir offenbart hast?“ „Nein, denn diesmal habe ich einen direkten Auftrag erhalten. Ich handele sozusagen als Michaels Vermittler.“ „Wenn ich Michael meinen Körper zur Verfügung stelle und die Dämonen vernichte…kann ich dann wieder mit Dean zusammen sein?“ „Wenn Michael die Dämonen besiegt hat, werdet ihr so leben können, wie ihr es wollt.“ Sam nickte kaum merklich. Er dachte über alles nach. Er würde Dean retten können, ihm endlich etwas zurück geben für all die Male, die Dean es getan hatte und dann war da auch noch Jenny. Seine Tochter. Dean und er hatten sie vor einem Dämon gerettet. „Meine Tochter hat auch diese Fähigkeiten. Woher hat sie sie? Ist sie in Sicherheit? Die Dämonen wissen von ihr,“ kam es besorgt von Sam. „Mit dir beginnend wird deine Blutlinie diese Fähigkeiten weiter geben. Eines Tages wird Michael wieder kommen, denn Dämonen wird es immer wieder geben, solange es Menschen gibt, die in der Hölle landen. Er war bereits zuvor auf der Erde, aber die Blutlinie seiner letzten Hülle ist ausgestorben. Aber Jenny ist in Sicherheit. Das Haus eures Freundes ist dämonensicher.“ Sam war zuerst erleichtert, doch dann verstand er die Ausmaßen von Marys Aussage. Sein Kind und seine Kindeskinder waren eine Art Back-Up-Plan der Engel. Werkzeuge, nein Waffen, des Himmels. Ohne Wahl an das Leben mit dem Übernatürlichen gebunden, aber Mary hatte doch gesagt sie konnten leben wie sie wollten. „Wie soll Jenny oder ihre Kinder ein normales Leben führen, wenn sie eines Tages…“ „Wenn es soweit ist wird jemand kommen und es deinen Nachkommen erklären, sie müssen nicht zwangsläufig das Leben leben, das euer Vater mit euch angefangen hat.“ „Wer ist `jemand´?,“ wollte Sam wissen. „Du könntest es sein oder ein anderer, zukünftig verstorbener Angehöriger.“ So langsam reichten Alaistair Sams viele Fragen. „Soll das heißen, dafür, dass wir unsere Körper zur Verfügung stellen, kriegen wir einen Freifahrtsschein in den Himmel?“ „Nicht automatisch. Pro Generation ist nur eine Person der potentielle Auserwählte.“ Wenn diese Fragerei so weiter ging, würde er Gefahr laufen sich zu widersprechen. Wie hielt dieser Dean den nervigen Sam nur aus? „Verstehe. Eine Frage noch, warum gerade ich?“ „Das kann ich dir nicht beantworten, weil ich es nicht weiß. Aber vielleicht liegt es daran, dass du ein guter Mensch bist. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.“ Durch das viele Schleimen wurde dem Dämon schon fast schlecht. „Ich wünschte ich hätte dich kennen lernen können,“ kam es wehmütig von Sam. „Ich war immer irgendwie bei dir. Und jetzt lass uns überlegen wo dein Vater stecken könnte.“ Der Winchester war in sich gegangen und war zu dem Schluss gekommen, dass wenn John noch im Ort war, er mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Bar sein könnte. So war er losgelaufen. Immer die Straße runter. Sam war bereit sein Schicksal anzunehmen, er könnte damit nicht nur Dean retten, sondern auch noch viele andere Menschen. Noch dazu würde er danach wieder ganz normal mit Dean zusammen sein. Er würde ihm alles erklären. Mary hatte sie vielleicht all die Jahre über beobachtet, aber er kannte Dean besser. Er würde sich nicht von ihm abwenden, nur weil er die Hülle eines Engels war. Sicher würde er sauer sein, weil er es Dean nicht eher gesagt hat, aber wenn er dann begreifen würde was Sam getan hatte, dass er quasi die Welt gerettet hatte, würde Dean sicher seinen Ärger vergessen und stolz auf ihn sein. Dann konnten sie all die Träume in die Tat umsetzen, die Dean hatte. Sie würden glücklich sein. Schließlich entdeckte er einige Kilometer vom Motel entfernt, vor einer Bar den Truck von John. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand auf dem Parkplatz eines kleinen, schäbigen Supermarktes ein abgetakelter Lexus aus den 90er Baujahren, wie er schätzte. Schnell überquerte er sie Straße und machte sich daran den Wagen zu knacken und zum Kurzschließen bereit zu machen. Er würde John folgen, wenn er weg fuhr. Eine innere Stimme sagte ihm, dass John nicht noch einmal zum Motel zurück kehren würde. Sam wusste, dass die Straße ganz lang geradeaus ging ohne Abzweigung. Er würde ihn praktisch nicht aus den Augen verlieren können, auch wenn er los fuhr. Sam blieb im Auto sitzen und wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)