Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 205: Der Abend aus anderer Perspektive ---------------------------------------------- Verwendeter Song: Stevie Nicks - Talk To Me SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS Einige Stunden zuvor bei Bobby: „Sie schläft jetzt tief und fest,“ sagte Marcy als sie die Treppe runter kam und sich dann zu Bobby aufs Sofa gesellte. Sie hatten beide einige Zeit versucht Jenny zum Schlafen zu bringen. Ohne ihre Dads bereitete es ihren Sittern jedoch einige Mühe. Marcy war wie verabredet nach ihrer Schicht zu Bobby gefahren. Sie freute sich darauf Bobbys alten Freund Rufus kennen zu lernen. Jedoch wurde sie enttäuscht, denn als sie bei ihrem Freund (und allein diese Bezeichnung für Bobby erweckte Schmetterlinge in ihrem Bauch) ankam, fand sie diesen ziemlich lädiert vor. Nur unter großen Protesten ließ er sich von ihr helfen wieder ins Wohnzimmer auf die Couch zu kommen. Er hätte es auch ohne sie geschafft, nur hätte das wesentlich länger gedauert. Im Wohnzimmer saß Jenny auf dem Boden und kaute abwesend wirkend auf dem kleinesten Kringel ihrer Kringelpyramide herum. Bobby wollte zunächst nicht damit rausrücken was vorgefallen war, aber Marcy war eine geduldige Frau und Meisterin im Informationen aus der Nase ziehen. Unnachgiebig aber ruhig bohrte sie nach, bis Bobby sich ihr schließlich öffnete. Was er berichtete beunruhigte sie, und sie konnte kaum alles auf einmal verarbeiten. Es war alles so kompliziert und sie hatte einfach nicht das nötige Hintergrundwissen, um Bobby richtig folgen zu können. Das Wichtigste hatte sie jedoch sehr wohl verstanden. Ein Dämon hatte Bobby angegriffen doch sie hatten ihn zum Glück rechtzeitig ausschalten können. Sam und Dean waren dann mit Rufus nach Sturgis gefahren, auch wegen irgendeiner Dämonen-Sache. Marcy hatte sich nach dieser erschreckenden Nachricht Jenny geschnappt und sie geknuddelt. Sie verstand nicht wirklich viel von all dem Übernatürlichen um sie herum, aber sie spürte intuitiv, dass das kleine Mädchen das jetzt brauchte. Ohne ihre Väter kam sie sich sicher verloren vor. Und Bobby war auch nicht gerade in der richtigen Verfassung, um sich dem Kind vollkommen aufmerksam zu widmen, aber sie konnte es. Bobby war ziemlich angespannt und sie kannte ihn mittlerweile gut genug, dass sie wusste, dass etwas Ernstes im Busch war. Er versuchte seine Sorge um seine Jungs zu verbergen, um sie nicht zu sehr zu beunruhigen, doch sie merkte es trotzdem. Zwar konnte sie nichts gegen Dämonen ausrichten oder Bobby die Sorgen nehmen, dennoch wollte sie Bobby helfen. Also übernahm sie Jennys Betreuung. Es wirkte Wunder. Ihr Freund kam auf dem Sofa etwas zur Ruhe, ließ sich sogar ein wenig von ihr umsorgen und die Kleine wurde wieder etwas lebhafter. Ein wenig Ablenkung schien genau das gewesen zu sein, was sie brauchte. Zwischendurch hatten die Jungs angerufen und Bobby’s Anspannung hatte sich ein wenig gelöst. Als es Zeit wurde zu kochen und Marcy in der Küche verschwand widmete er sich liebevoll seinem Patenkind. Sie hatten dann zusammen gegessen. Jenny zu füttern war um einiges leichter gewesen als später das ins Bettbringen. Bobby hatte sich dafür extra wieder die Treppe hoch geschleppt. Sie hatte aber einfach nicht einschlafen wollen, war sogar zum Schreien übergegangen. Sicher fehlten ihr Sam und Dean. Marcy hatte vorgeschlagen, dass sie doch die beiden anrufen sollten, aber Bobby hatte gemeint, dass es bei einer Jagd ungünstig sein könnte. Bobby hatte es irgendwie geschafft die Kleine ein wenig zu beruhigen, aber schlafen wollte sie noch immer nicht. Marcy hatte ihn irgendwann wieder nach unten geschickt. Sie war der Meinung, dass Bobbys Sorge um die Jungs irgendwie Jenny beeinflusste und damit hatte sie Recht. Nachdem Bobby gegangen war, versiegten nach und nach Jennys Tränen und Marcy konnte sie ohne Protest wieder in ihr Bettchen legen. Sie überlegte was sie tun konnte, um Jenny zum Einschlafen zu bringen. Zunächst versuchte sie es mit einem klassischen Schlaflied, aber ohne Erfolg. Ihr fiel dann siedend heiß ein, dass Dean gesagt hatte, dass er auf gute alte Rock Musik stand. Also versuchte sie ihr Glück. Es war nicht ganz ihre Musikrichtung, aber das einzige was ihr einfiel, dass in etwa in diese Richtung ging, was sie kannte und mochte war Stevie Nicks. Wahrscheinlich nicht ganz das was Jenny vielleicht von Dean gewöhnt war, aber ein Versuch war es wert. I can see we're thinkin' bout the same things And i can see your expression when the phone rings We both know there's something happening here Well,there's no sense in dancing round the subject A wound gets worse when it's treated with neglect Don't turn around ,there's nothing here to fear Sie hatte lange nicht mehr gesungen und besonders gut war sie auch nicht, aber es zeigte Wirkung. Jennys Augen wurden schwerer. You can talk to me Talk to me You can talk to me You can set your secrets free,baby Und bereits beim Refrain war sie eingenickt. „Schlaf schön Kleines,“ hatte Marcy noch gesagt, ehe sie das Zimmer verließ und nach unten zu Bobby gegangen war. „Danke,“ kam es leise von Bobby als sie sich schließlich neben ihn setzte. „Nichts zu danken,“ sagte Marcy und schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Doch. Ich bin froh, dass du hier bist.“ Wie lange hatte er sich selbst die Einsicht verwehrt, dass er jemanden wie Marcy in seinem Leben brauchte? Aber damit war Schluss. Er hatte zwar die Jungs, aber sie konnten ihm nicht die Art von Beistand geben, den er von ihr bekam. Sie musste dafür nicht einmal viel tun. Sie schenkte ihm Ruhe und Gelassenheit, einfach dadurch, dass sie dar war. Sie war das Fleckchen Normalität, das er brauchte, so wie Sam und Dean es für einander waren. „Ich wäre jetzt nirgends lieber als bei dir, naja die Umstände könnte etwas rosiger sein, aber…“ „Ich weiß und darum bin ich dir ja auch dankbar. Das alles…das ist kein Zuckerschlecken. Ich…ich bin einfach dankbar, dass du mir trotz allem eine Chance gibst.“ Seine Marcy war eine außergewöhnliche, toughe Frau. „Ich kann dir bei vielen Dingen keine Hilfe sein, ich…ich bin zu sehr Zivilist, das weiß ich, aber ich tu was ich kann, um dich zu unterstützen. Ich habe eine Scheiß Angst, aber ich will ein Teil von deinem Leben sein und ich werde nicht davon rennen, wenn es brenzlig wird, es sei denn du rätst es mir in gewissen Situationen, dann werde ich es vielleicht in Erwägung ziehen.“ Sie überraschte ihn immer wieder. Sie war wie ein Traum. Es überkam ihm etwas ziemlich schmalziges zu sagen. Musste wohl an der Schmerztablette liegen, die er zuvor genommen hatte. „Weißt du Marcy, ich glaube, ich bin mir jetzt fast sicher, dass ich dich liebe.“ Sie grinste. Sie hatte einen Blick aufgesetzt, den er schon einmal bei Dean gesehen hatte, bevor dieser Sam geküsst hatte. Er hatte diesen Gedanken gerade zu Ende geführt, als er auch schon Marcys Lippen auf den seinen spürte. Bobby erwiderte den Kuss augenblicklich und zog sie näher an sich heran. Sie wusste, dass er diese Ablenkung gebrauchen konnte und beließ es nicht bei dem einen Kuss. Er blieb nicht untätig und fing an sie zu streicheln. Langsam ließ er eine Hand unter ihre luftige Sommerbluse wandern. Sie ließ es zu und gab einen genießerischen Laut von sich, der Bobby bis ins Mark ging. Er schwelgte in dem wohlig warmen Gefühl, dass ihre Küsse und die warme, weiche Haut unter seinen Händen verursachten. Bis das Telefon klingelte. Castiel war in der Nähe des kleinen Mädchens geblieben. Er hatte versucht nach ihrem Vater zu sehen, da er das Gefühl hatte, dass etwas nicht in Ordnung war, jedoch war es ihm nicht gelungen ihn in Sturgis zu orten. Die Stadt war so voller dämonischer Energie, dass es unmöglich war seine erwachsenen Schützlinge zu finden. Das Einzige was er wusste, war dass sie unversehrt waren. Das musste ihm reichen. Er hatte dann mit ansehen müssen wie sehr das Kind weinte. Nicht einschlafen konnte. Hatte gespürt wie die empathische Gabe der Kleinen vergeblich versuchte die Winchesters zu orten. Scheinbar hatte sie die gleichen Probleme wie er. Noch dazu kam die spürbare Sorge, die von dem älteren Mann mit der Baseballkappe ausging. Am liebsten hätte er allen dreien einen traumlosen Schlaf beschert, aber durfte sich nicht zu erkennen geben. Er war überrascht als Jenny schließlich doch zur Ruhe gekommen war. Scheinbar war sie auch soweit zu ihren Eltern durchgedrungen, dass sie wusste, dass sie wohlauf waren. Dieses Kind hatte offenbar noch größere Kräfte als er gedacht hatte. In den falschen Händen könnte sie zu einer mächtigen Waffe werden. Doch mittlerweile war er sich sicher, dass auch die vermeintlich richtigen Hände, das Zacharias, falsch und gefährlich war. Er musste das Kind beschützen. Aber wie viel konnte er alleine gegen Zacharias und seine Anhänger ausrichten? Er würde Hilfe brauchen. Nur woher sollte er sie nehmen? Er wusste, dass tief in Dean und Sam etwas verborgen war, dass, wenn es erweckt werden würde, sie zusammen mit ihm eventuell gegen den höheren Engel eine Chance haben würde. Nicht im Sinne davon, dass sie ihn ausschalten könnten, aber sie könnten die Kleine vor ihm verbergen. Allerdings wusste er nicht wie diese Kraft, die in den beiden jungen Männern steckte, aktiviert werden konnte. Es waren schlafende Riesen und er wusste nicht wie man sie weckte oder welche Auswirkungen eine Erweckung haben würde. Viele Menschen, die auf die Weise von den Engeln gesegnet worden waren, konnten mit dem Geschenk, der besonderen Gabe, nicht umgehen. Dieser eine Maler hatte sich das Ohr abgeschnitten, dieser Mathematiker hatte begonnen Leute zu sehen, manche starben früh wie dieser Komponist. Castiel war gelinde gesagt überfordert. Er musste das Kind bewachen, wollte Hilfe holen, konnte aber nicht zu den Winchesters, da er sie nicht genau orten konnte. Selbst wenn, wie hätte er sie einweihen sollen? Gleichzeitig waren die Dämonen immer noch auf Sam als Hülle für Luzifer aus und so wie es aussah, würde es gelingen. Zacharias hatte gesagt, es sei Schicksal, man könnte so das Paradies auf Erden wieder herstellen. Aber Anna…sie fand das nicht richtig und er auch nicht. Dieses Kind sollte nicht die Bürde haben gegen einen gefallenen Engel zu kämpfen und Sam nicht sein Hülle werden. Man durfte die Menschen nicht für Himmels-Zwecke missbrauchen. War das wirklich Gottes Wille? Er konnte es sich nicht vorstellen. Gott hatte ihnen aufgetragen die Menschen zu achten und zu beschützen. Nicht sie zu manipulieren und für das höhere Wohl zu opfern. Das konnte nicht richtig sein. Nur wie sollte er das als Einzelkämpfer verhindern? Das Kind schlief mittlerweile. Er blickte aus dem Kinderzimmerfenster gen Himmel. „So gib mir doch bitte ein Zeichen, was kann ich tun? Was soll ich tun? Ich brauche deine Führung, deine Hilfe!“ Er bekam kein Zeichen. Castiel seufzte. Er beamte sich unsichtbar nach unten, als er das Telefon klingeln hörte. zeitgleich im Motel bei Rufus: Rufus hatte nach wie vor seinen Blick auf die Einfahrt des Motels gerichtet. Es war nicht mehr so einfach etwas zu erkennen nachdem ein Stromausfall das Leuchtschild des Motels getilt würde hier gelöscht schreiben hatte. Gleichzeitig wählte er nun Bobbys Nummer. Nachdem er vor dem Stromausfall gesehen hatte wie die Winchesters sich die Mandeln abgetastete hatten, ging er nicht davon aus, dass sie den Kopf frei hatten um den väterlichen Freund anzurufen. Gott sei Dank gab es den Stromausfall, sonst hätte er wohl mehr gesehen als ihm lieb war. Es klingelte. Es klingelte eine ganze Weile. Länger als er es von Bobby gewohnt war. Gerade als er anfing sich zu sorgen, nahm der andere Jäger endlich ab. „Rufus, was gibt’s?,“ erkundigte sich der Bärtige. Kam es dem schwarzen Jäger nur so vor oder atmete sein alter Weggefährte etwas schwerer als sonst? Bobby hatte einen Augenblick gebraucht um sich zu sammeln. Wow, das letzte Mal, dass er so rumgeknutscht hatte war…viel zu lange her. Marcy hatte sich beim Klingeln des Telefons aufgesetzt, aber trotzdem dauerte es noch einen Moment bis Bobby schließlich das Telefon an seinem Schreibtisch erreichte. Alles im allem hatte das Geknutsche und das Gehen zum Schreibtisch ein wenig den Atem geraubt. „Was es gibt? Verrat mir mal lieber warum du so lange gebraucht hast, bist du endlich ans Telefon gegangen bist.“ „Ich war…beschäftigt.“ Er sah zu Marcy rüber, die immer noch auf dem Sofa saß. Sie war leicht errötet, sah entzückend aus und war dabei ihre Bluse zurecht zu zupfen. „Beschäftigt? Wie beschäftigt? Moment…“ Ihm war eingefallen, dass Sam und Dean über Marcy geredet hatten während er nach Johns Motel gesucht hatte. „Amüsierst du dich mit der Misses während ich hier bei der Überwachung fast vor Langeweile sterbe?“ „Ähm…“ „Ich nehm alles zurück was ich in Bezug auf dich als alter Knacker gesagt habe. Du hast es noch voll drauf. Kriegst doch noch Tinte auf den Füller.“ Bobby konnte Rufus Grinsen praktisch vor sich sehen. „Tja…was soll ich sagen…also, was gibt’s?“ „Ich wollte dir eigentlich nur Bescheid sagen, dass wir Johns Motel gefunden haben. Aber bis jetzt ist er noch nicht aufgetaucht.“ Schnell brachte er Bobby auf den neusten Stand. „Okay, dann weiß ich jetzt dass ihr über Nacht nicht im Auto schlaft sondern im Day Inn Motel. Wie geht es den Jungs?“ „Oh, glaub mir sie haben es wahrscheinlich wesentlich komfortabler als ich.“ Er summte die Melodie von B52’s Love Shack. „Die zwei sind einfach unverbesserlich.“ „Das kannst du laut sagen.“ „Also, pass gut auf die zwei auf und sieh zu, dass du am Leben bleibst. Bestattungen sind ziemlich teuer geworden in letzter Zeit.“ „Du kannst mich mal,“ sagte Rufus, konnte sich aber ein Lachen nicht verkneifen. „Wir hören von einander.“ „Darauf kannst du wetten.“ Damit war das Telefonat beendet. „Geht es den Jungs gut?,“ fragte Marcy als Bobby wieder zu ihr zum Sofa kam. „Ja, bestens.“ Bobby war beruhigt. Zumindest heute Nacht würde er sich nicht allzu sehr sorgen müssen. Das weckte seine Lebensgeister und seine Abenteuerlust. Er reichte seiner Freundin die Hand und fragte: „Sag mal Marcy, habe ich dir eigentlich schon mein Schlafzimmer gezeigt?“ Sie lächelte, ergriff seine Hand und antwortete: „Nein, aber ich hätte nichts gegen eine Führung einzuwenden.“ Der Engel beobachtete wie das Paar im Schlafzimmer des Jägers verschwand. Das Haus war ruhig und Castiel um eine Information reicher. Die Winchesters waren im Day Inn Motel. Er beamte sich nach Sturgis. Vom Parkplatz aus konnte er seine Schützlinge spüren. Er beamte sich in ihr Motelzimmer. Dort angekommen war er von dem Geschehen und den Emotionen überwältigt. Es war einfach zu viel. Er konnte die beiden nicht lesen. Zu verflochten war alles. Der menschliche Paarungsakt war nichts was er richtig verstehen konnte. Besonders nicht zwischen zwei Partner des gleichen Geschlechts. Es sollte doch der Fortpflanzung dienen, wie bei den anderen Tieren, doch bei Menschen kamen diese Latte von Gefühlen dazu, die Gott ihnen geschenkt hatte und die für Castiel zu verwirrend waren. Anna hatte versucht ihm Liebe zu erklären. Engel kannten so etwas nicht. Nur geschwisterliche Kameradschaft und auch die war anders als bei Menschen. Verstehen konnte er es noch immer nicht wirklich, aber zumindest war er fähig gewesen es selber zu spüren, wann immer er die Gelegenheit hatte auf diese Weise mit Anna zusammen zu sein und auch wenn sie nicht zusammen waren. Die Gefühle, die Liebe, die diese zwei Männer gerade teilten, das war zu viel für Castiel. Er fühlte einen leichten Schmerz…er vermisste Anna. Sie fehlte ihm. Er konnte nicht hier bleiben. Nicht während diese zwei sich so nah waren. Aber da er die Liebe deutlich spüren konnte, machte er sich weniger Sorgen um Sam und kehrte zurück zu Bobbys Haus, um das Kind zu bewachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)