Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 192: Letzte Chance für Alaistair ---------------------------------------- Sie standen noch eine Weile bei dem Auto, bevor sie schließlich in einvernehmlichem Schweigen ins Haus gingen. Der Colt war nun in den Händen ihres Dads, so viel stand fest. Sam wollte zu gerne wissen, was sein Bruder mit John besprochen hatte, doch er wollte den Älteren nicht drängen und so schluckte er seine Neugier herunter und hoffte darauf, dass sein Partner eher früher als später redete. Nachdem sie sich umarmt hatten, wirkte Dean gelöster, irgendwie in seiner Entscheidung gefestigter und das war das Wichtigste. Gemeinsam gingen sie ins Haus zurück, um die Zeit bis zum Abendessen mit ihrer Tochter zu verbringen. Nachdem Gespräch mit Bobby hatte sich Sam wieder beruhigt und wollte Dean nicht zusätzlich auch noch mit seinem dämlichen Traum belasten. Der Jüngere beobachtete seinen Partner zufrieden, während sie mit Jenny spielten, oder es zumindest versuchten. Nichts schien sie wirklich zu interessieren und über längere Zeit beschäftigen zu können. So hatten sie alle Hände voll zu tun. Sam konnte gerade eben noch verhindern, dass seine Tochter einen Bauklotz durch den Raum warf. Dean hatte ähnliches Glück. Bei seinem Versuch ihr was vorzulesen, hatte die Kleine ihrem überraschten Vater das Buch aus den Händen geschlagen, weil sie sich langweilte, und er hätte sich fast am Papier geschnitten. Jetzt wurde es Sam zu bunt. So schwer es ihm auch fiel sie zu bestrafen, jetzt wurde es Zeit es zum ersten Mal zu tun, sonst würde sie ihnen irgendwann auf der Nase rumtanzen. Ohne weitere Vorwarnungen nahm er das bockige kleine Mädchen auf den Arm, trug das wild strampelnde Wesen unter lautstarkem Protestgeschrei ihrerseits die Treppe hoch und setzte sie in ihr Bettchen. Dean blickte ihm fragend hinterher. „So, Auszeit für dich, Jenny!“ „Wuäh!!!!!!!!!“ „Das hilft dir jetzt auch nicht. Da du nicht mit uns spielen willst, darfst du dich jetzt gerne allein beschäftigen!“ Er wusste, dass ihre Kleine nicht jedes Wort verstand, aber die Botschaft würde schon noch ankommen. „Wuähhh, wuäh!!!!!!!!!!“ Die quengelnde Einjährige in ihrem Zimmer zurücklassend kam er einige Minuten später wieder ins Wohnzimmer. „Ich weiß nicht was sie heute hat,“ sagte er entschuldigend zu Bobby, der gerade hereingekommen war, um Wodka für die Sauce aus dem Barfach zu holen. Er hatte bereits mit dem Kochen begonnen. Marcy hatte ihn in ihrer Mittagspause angerufen und sich für gegen halb acht angekündigt. „Kein Grund sich zu entschuldigen,“ meinte der Bärtige. Im Hintergrund war das gedämpfte Gebrüll von Jenny zu hören. „Das Geschrei muss dich doch nerven,“ entgegnete Sam und kniete sich neben Dean, der auf dem Boden saß und Jennys Spielsachen wegräumte. „Jedes Kind ist mal schlecht drauf, und im Vergleich zu meinem Jägeralltag, ist sogar ein quengelndes Kleinkind noch eine willkommene Abwechslung.“ „Trotzdem würde ich gerne wissen, was sie heute geritten hat.“ „Vielleicht wollte sie etwas von uns und wir haben es nicht verstanden, weil ihre Möglichkeiten sich mitzuteilen noch sehr beschränkt sind,“ meinte Dean. „Hm…dann war das Bauklotz werfen eine Art, um uns zu sagen, dass wir auf der falschen Spur sind?“ „Schätze schon. Wenn ich so darüber nachdenke, war sie die ganze Zeit nicht sonderlich daran interessiert mit uns zu spielen, nachdem ich zurück war.“ „Aber vorher hab ich doch mit ihr gespielt, da hat sie sich nicht wie ein kleines Monster aufgeführt.“ „Sie hat auf gehört zu schreien, vielleicht seht ihr mal nach ihr. Ich muss mich jetzt weiter um den Fisch kümmern,“ sagte Bobby und verschwand mit der Wodkaflasche in der Küche. Die beiden Brüder folgten dem Rat ihres väterlichen Freundes und gingen nach oben. Jenny saß bedröppelt in ihrem Bettchen. Dean lachte. Sam sah ihn verwirrt an. „Sieh sie dir an, Sammy. In ihrem Gitterbettchen sieht aus wie eine kleine Gefängnisinsassin. Sollen wir ihr eine Feile besorgen?“ Sam lachte nun ebenfalls. „Pa-pa, Din!,“ quiekte die Kleine, stand auf und streckte ihnen ihre Ärmchen entgegen. Sam trat an ihr Bettchen und nahm sie auf den Arm. „Was machen wir nun mit dir?,“ fragte er seine Tochter. Jenny gab ihm einen sabberigen Babykuss. „Hm…du willst jetzt also wieder lieb sein zu uns?“ Wieder bekam er ein feuchtes Küsschen. Dean gesellte sich zu den beiden und gab seiner Sabberschnute ein Küsschen und streichelte ihr dann durchs Haar. Sie gab einen zufriedenen Laut von sich. „Soll das heißen, dass deine bockige Phase vorbei ist?“ Wieder gab sie ihm ein unbeholfenes Küsschen. Erleichtert seufzte Sam und streichelte ihr über die Wange. Dean jedoch lachte bei Sams Worten auf. Sein Partner war ja so naiv in manchen Dingen. „Was?,“ fragte der Jüngere. Der Kleinere Winchester warf ihm einen „Ist das dein Ernst“ -Blick zu. Sam seufzte als er verstand. „Das wird wohl noch häufiger vorkommen, oder?“ „Gut erkannt Watson,“ sagte Dean zu seinem Partner. Dieser nickte und gab Jenny einen Pustekuss auf die Wange, während Dean ihr über den Rücken streichelte. „Hey, warum bin ich der Sidekick?,“ wollte Sam dann wissen. „Ist das nicht offensichtlich?“ Der Jüngere stöhnte genervt. „Ja, klar. Du bist der Ältere.“ „Bingo!“ „Was hab ich gewonnen?“ Als Antwort darauf bekam er einen liebevollen Kuss von Dean. Sie genossen ihre Familienzeit. Nach einer Weile hatte Jenny offensichtlich ausgeknuddelt. „Na-ne“, verlangte sie nach etwas zu Essen. Gemeinsam gingen sie nach unten, um zu sehen wie weit Bobby mit dem Kochen war. Der Ältere hatte für Jenny schon Kartoffeln und Möhren zerdrückt und da keiner der Männer ein weiteres Wutgeschrei riskieren wollte, fing Sam schon mal an sie zu füttern. Dean versuchte unterdessen von der Soße zu naschen und fing sich von Bobby einen Schlag mit dem Kochlöffel auf die Hand ein. „Finger weg“, schimpfte der mit einem kaum zu unterdrückenden Grinsen. „Muss doch kosten, ob es gut genug ist!“, schmollte der ältere Winchester. „Deck lieber den Tisch, damit wir gleich essen können. Marcy müsste jeden Augenblick kommen.“ Grummelnd tat der wie ihm geheißen. „Dein Din ist eine Naschkatze“, erklärte Sam seiner Tochter und schob ihr einen weiteren Löffel in den Mund. Gleich darauf klingelte es an der Tür. Marcy hatte es in Rekordzeit vom Baumarkt hierher geschafft. Das Abendessen verlief harmonisch. Bobby hatte sich selbst übertroffen und selbst Dean, der eigentlich nicht der größte Fischliebhaber war, nahm sich eine zweite Portion. Das Gespräch drehte sich nur um die Alltäglichkeiten des Lebens. Niemand erwähnte den Colt oder John, und so konnte nichts die gute Stimmung trüben. Marcy hatten ihnen einen Aushang von einer zum Vermieten angebotenen Wohnung mitgebracht. Er hatte im Supermarkt an der Biete/Suche-Pinwand gehangen. „Bobby hat gestern erwähnt, dass ihr euer eigenes Nest bauen wollte, da habe ich gedacht, ihr könntet sie euch ja mal ansehen. Das Wohnhaus liegt schön im Grünen und ist gerade frisch restauriert worden. Vielleicht ist das ja was für euch,“ erklärte Bobbys Freundin. „Danke, klingt gut,“ sagte Dean. Es passte irgendwie gerade super ins Konzept. Sie wollten sesshaft werden und suchten eine Wohnung. Es wurde eine Wohnung angeboten. Sollte das ein Wink des Schicksals sein? „Aber ich denke mal, dass ihr euch beeilen müsst mit der Besichtigung. Bei so einer guten Lage gehen die Wohnungen sicher so schnell weg wie gratis Donuts,“ meinte Marcy. „Okay, wir haben morgen nichts vor. Wollen wir sie uns am Vormittag ansehen, was meinst du Sam?,“ fragte er seinen Partner, der etwas abgelenkt war, da Jenny gerade hustete, weil der Happen, den sie geschluckt hatte zu groß war. „Häh?...Oh…Wohnungsbesichtigung…richtig. Ja, klar können wir das morgen machen,“ stimmte Sam schließlich zu. „Nochmals danke, Marcy,“ sagte der Ältere. „Kein Problem.“ Anschließend widmeten sie sich dem Wackelpudding, den Bobby zum Nachtisch gemacht hatte. Nun waren die Brüder oben, um Jenny ins Bett zu bringen und Marcy half Bobby beim Abwasch. „Bobby?“ „Ja?“ „Ich hab bis jetzt nichts wegen des Colts gesagt und ich werde auch nicht fragen, was ihr damit macht oder gemacht habt, aber versprich mir eins. Sag mir Bescheid bevor du etwas Gefährliches unternimmst, damit wir uns vorher von einander verabschieden können.“ „Ver…verabschieden?“ „Oh…nein, nein. Nicht was du denkst, nur…mein…mein verstorbener Mann…,bevor er zu seinem letzten Einsatz aufgebrochen ist konnten wir uns nicht von Angesicht zu Angesicht von einander…verabschieden, weil ich bei meinem Vater war, als er überraschend einberufen wurde und…du weißt, der Einsatz…es hat nicht gut geendet…ich…ich würde mich einfach wohler fühlen…“ „Sch…alles was du willst. Jedes Ritual, dass es dir einfacher macht…machen wir.“ „Bobby…“ Sie lehnte sich gegen ihn und er ließ den Abwasch Abwasch sein, drehte sich zu ihr und umarmte sie. Nachdem die Brüder Jenny ins Bett gebracht hatten, kamen sie wieder runter ins Wohnzimmer, wo ihr väterlicher Freund gerade Kaffee servierte. Sie redeten wieder nur über Belangloses. Es war irgendwie genau das, was sie alle nach diesem Tag brauchten. Gegen elf fand Marcy es wäre Zeit, nach Hause zu fahren. Am nächsten Tag hatte sie wieder Frühschicht. Ihr Freund brachte sie noch zur Tür. Bobby hörte, wie Dean hinter seinem Rücken neckische Kussgeräusche machte, hielt es aber für besser, es zu ignorieren. Musste jedoch lachen, als er mitbekam, dass der ältere Winchester deswegen von Sam einen Klaps auf den Hinterkopf bekam. Marcy lachte ebenfalls herzlich. Nachdem der Größere seinen Bruder mit den leeren Kaffeetassen in die Küche dirigiert hatte, gab sie Bobby einen wundervollen Gute Nacht Kuss und machte sich dann auf den Heimweg. Der bärtige Jäger füllte für seine Jungs und sich noch einen Schlummertrunk ein und brachte die Gläser in die Küche, wo seine Ziehsöhne darüber diskutierten, ob sie die Tassen noch heute oder erst morgen nach dem Frühstück spülen sollten. „Dean hat Recht. Lass die Tassen stehen. Ich hab noch genug für morgen früh.“ Sofort setze Dean sein markantes Siegerlächeln auf, was Sam mit den Augen rollen ließ. Sie nahmen Bobby jeweils ein Glas ab und dann stießen sie wortlos an. Es wusste ohnehin jeder worauf. Nun, da sie John den Colt überlassen hatten, wollten sie einen Neustart wagen und das Jägerbusiness langsam beenden. Keiner von ihnen ahnte, was sich just in dem Moment rund um sie herum zusammen braute. Sie wollte ihn sehen und er wusste nicht, ob er sich freuen oder bestürzt sein sollte. Er hatte noch immer keinen verwertbaren Fortschritt bei dem Winchester erzielt. Ein niederrangiger Dämon öffnete ihm die Tür zu der Hotelsuite in der Lilith momentan residierte. Scheinbar war sie auf Luxus aus. Sie war in den Körper eines weiblichen, singenden und schauspielernden Teenieidols geschlüpft. Er würde glatt noch ein Mal in die Hölle kommen für dass, was er gerne alles mit Lilith in dem minderjährigen Körper anstellen wollte. Allerdings rechnete er sich diesbezüglich nicht wirklich Chancen aus. Alaistair trat über den schmalen Flur hinüber in den kleinen Konferenzraum. Dort saß sie an dem langen Konferenztisch, den sie zu einer Dinnertafel umfunktioniert hatte. „Alaistair, komm und setz dich zu mir.“ Ihre Stimme klang bittersüß und ihm schwante nichts Gutes. Dennoch setzte er sich an ihre rechte Seite. Wie passend, war er doch ihre rechte Hand. „Wir haben Grund zu feiern. John Winchester ist im Besitz des Colts und wird ihn demnächst benutzen. Wir müssen nur noch seinen „oh mein Gott, ich bin an einem Wendepunkt in meinem Leben“-Moment abwarten. Wie steht es bei dir, denkst du, du hast Anrecht mit mir zu dinieren?“ Sie sah ihm in die Augen. Sie anzulügen wagte er sich nicht, also antwortete er: „Nein, Herrin.“ „Und warum ist dem so?“ „Ich…ich habe die Hülle für euren Vater noch nicht beschaffen können.“ „Immer noch nicht? Da frage ich mich doch, ist diese Aufgabe zu schwer für dich oder gibst du dir nur nicht genug Mühe?“ Ihr Blick und ihre Stimme waren eiskalt und wie von Geisterhand blieb ihm kurz, schmerzhaft die Luftweg, als sie sporadisch begann seine dämonische Seele aus seiner menschlichen Hülle zu ziehen. „Ich gebe mir nicht genug Mühe.“ „Dann solltest du das ändern. Ich bin es satt zu warten. Weißt du, einen kleinen Sieg mit einem gut zubereiteten Baby à L`Orange zu feiern, ist nur halb so köstlich, wenn ich es alleine tun muss. Es wird bitter, wenn ich dich bestrafen muss. Ich will es nicht tun, du weißt wie gerne ich all das mit dir teile, aber es scheint so, als lässt du mir keine andere Wahl.“ Wieder fügte sie ihm Schmerzen zu. „Herrin,“ brachte er flehend heraus. „Ja, Alaistair? Gibt es etwas, dass du mir sagen willst?“ „Bitte, gebt mir noch eine letzte Chance. Ich glaube, ich weiß, wo die Schwachstelle in meinem Plan ist. Ich kann das abstellen und meine Aufgabe erfüllen.“ „Das wollte ich hören.“ Sie hatte sich erhoben und stand nun neben ihm. Sie hob sein Kinn und blickte ihn mit weißen Augen an. „Wenn du mich nochmal enttäuschen solltest, wirst du für den Rest dieses Jahrtausends kein Tageslicht mehr zu sehen kriegen und dein Recht an meiner Seite zu dienen, verlieren.“ „Oh, bitte nicht.“ „Deine Hülle sieht verführerisch aus, wenn du bettelst. Ich denke, ich werde dir etwas geben, dass dich daran erinnert was für dich auf dem Spiel steht.“ Sie gab ihm einen brutal-harten Kuss und er stöhnte genüsslich. „Sieh das als Ansporn an, nicht zu Versagen.“ „Ja, Herrin. Danke.“ „Und jetzt geh mir aus den Augen, damit ich in Ruhe mein Essen genießen kann.“ Dieser Aufforderung kam Alaistair augenblicklich nach. Er stieg in den nächsten Fahrstuhl und fuhr hinauf aufs Dach. Er musste nachdenken. Während Lilith ihn malträtiert hatte, war ihm eine Idee gekommen. Er hatte Sam Winchester die ganze Zeit über nur mit Worten und Bildern bedroht. Aber er musste einen Schritt weiter gehen. Die Römer hatten die Gefahr die von den Karthagern ausging auch unterschätzt, bis es dann hieß Hannibal ante portas. Er musste den Winchester mit seiner Angst quasi direkt vor seiner Haustür konfrontieren. Allerdings waren da noch diese verflixten Engel. Solange er unsichtbar blieb konnten sie seine Dämonenspur nicht erkennen, da sie durch das Engelsmojo, das er von Zacharias erhalten hatte, neutralisiert wurde. Aber er musste sich als Dämon zu erkennen geben, sonst würde er den Winchester nie in die Position kriegen, in der er ihn brauchte. Er ging in Gedanken durch, was er über Engel wusste. Dann ging ihm ein Licht auf. Diese stümperhaften Dämonen, die Azazel ausgeschickt hatte, um das Baby zu töten, waren immer direkt im Kinderzimmer erschienen, so dass die Engel sie unschädlich machen konnten. Die Jäger hatten nie was davon mitbekommen. Engel durften sich den Menschen nicht offenbaren. Das himmlische Geflügel pochte doch tatsächlich auf Geheimhaltung. Wenn er sich also den Winchesters direkt zeigen würde, konnten die Engel nicht eingreifen. Das war das Schlupfloch. Sein Weg zum Erfolg. Jetzt brauchte er nur noch eine geeignete Hülle. Irgendwas mit Stil, etwas das ins Bild passte. Er würde schon den richtigen Menschen finden. Aber vorher, musste er noch zu einer Wohnungsbesichtigung… Etwas später machten sich die Brüder fertig für die Nacht. Dean lag schon im Bett als Sam in ihr Zimmer kam. Er hatte noch einmal nach Jenny gesehen, die tief und fest schlief. Lächelnd betrachtete er seinen Partner, der sich nicht so ganz sicher zu sein schien, ob ihm für die Nacht die dünne Decke reichen würde oder er doch noch zusätzlich die Überdecke nehmen sollte. Schließlich entschied er sich für die Überdecke. „Steh da nicht so dumm rum und starr mich an. Komm ins Bett,“ meinte er dann zu Sam. Dieser gehorchte aufs Wort. „War ein langer Tag,“ meinte er, nachdem er sich an den Älteren gekuschelt hatte. „Ja und ich bin froh, dass er vorbei ist.“ „Ich bin richtig stolz auf uns, dass wir herausgefunden haben was mit Jenny los war.“ „Ja, wir sind schon ein gutes Team,“ stimmte Dean zu. Ihm kamen Johns Worte ins Gedächtnis und er schüttelte leicht den Kopf. „Er hat so was von unrecht,“ murmelte er während er herzhaft gähnte. „Wer hat unrecht?,“ fragte Sam. „Oh, hab ich das eben laut gesagt?“ „Ja,“ antwortete der Jüngere nur. Da es offensichtlich war, dass Dean das nicht hatte sagen wollen, unterließ er es noch mal nachzufragen. Stattdessen schaltete er das Licht aus und gab seinem Partner einen kleinen gute Nacht Kuss. Dean war überrascht, dass Sam nicht nachbohrte. Er schloss die Augen, doch nach einer Weile öffnete er sie wieder. Er lauschte auf Sams Atmung. Es klang nicht so als würde er schon schlafen. Irgendeine kleine Stimme in Dean sagt ihm, dass es besser für ihn wäre, wenn er mit Sam über John reden würde. Während er die Augen geschlossen hatte, hatte er versucht die Stimme zu überhören, doch letztlich gewann sie. Er würde nicht ins Detail gehen, aber das wesentliche sollte Sam wissen. Da er sich sicher war, dass sein Bruder noch wach war, fing er einfach an zu reden. „John wird es alleine machen. Er will uns nicht in Gefahr bringen.“ „Hm,“ kam es von Sam als Zeichen dafür, dass er verstanden hatte und zuhörte. „Ich hab ihm gesagt, dass er ein Egoist und schlechter Vater ist.“ Wieder ein „Hm“. „Aber wenn er wirklich ein richtiger Vater werden will und uns akzeptiert, wenn die Sache mit dem Dämon wie geplant verläuft, würde ich ihm gerne die Chance dazu geben.“ „Okay.“ „Er hat jede Menge Mist über uns gesagt, aber er irrt sich. Er kennt uns gar nicht richtig. Wir sind nicht mehr die Jungs, die er quer durchs Land reisend aufgezogen hat, entsprechen nicht mehr dem oberflächliche Eindruck, den er von uns hat.“ „Ich weiß.“ „Ich liebe dich, Sammy.“ Der Jüngere nickte und gab dem anderen einen Kuss. Er war froh, dass Dean sich ihm mitgeteilt hatte. Ihn nicht zu drängen funktionierte tatsächlich. Bald darauf waren die beiden eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)