Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 168: Die Antwort auf die Frage aller Fragen --------------------------------------------------- Achtung! Chick-Flick-Moment-Alarm, trotzdem viel spaß beim lesen SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS Dean kippte sich was von dem Whiskey ein, ließ die Cola jedoch weg. Sam musste natürlich so eine Hammer-Frage auspacken. Aber vielleicht konnte er durch das Trinken einen Freifahrtschein erhalten. Das hatte er zuvor ja auch schon geschafft. War ja alles nach den dämlichen Regeln von Sams doofem Frage-Spiel. Er trank einen Schluck von dem Whiskey und hoffte, dass sich das Thema damit erledigt hätte, doch der jüngere Winchester schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein, Dean. Du hast dich schon zu oft meinen Fragen verweigert. Diesmal kommst du nicht so davon.“ „Ach, willst du mich etwa zwingen?“ „Na ja, so ungern ich es auch tun würde, aber ich denke Mr. Snoozleberg und ich könnten es auch die eine oder andere Nacht allein zum schlafen auf dem Sofa aushalten.“ „Oh bitte, mach wenn du meinst, dass dich das weiter bringt.“ Er würde sich sicher nicht durch Sams Drohung erpressen lassen, zumal er ja irgendwie bei ihrer Sexverzichtswette von vor ein paar Wochen als Sieger vom Platz gegangen war, auch wenn er offiziell einem Unentschieden zugestimmt hatte. „Ist es dir das wirklich wert? Ist es so schwer für dich, mit mir darüber zu sprechen, dass du lieber hier alleine nächtigst?“ „Hey, du hast Mr. Snoozleberg, ich hab Mr. Rechte-Hand.“ Er wackelte mit eben dieser. „Irgh…Du bist echt ein Schwein. Das kann man ja wohl nicht miteinander vergleichen. Ich bin doch nicht der Hund der, in diesem Film mit Adam Sandler, die Plüschente rammelt.“ Er hatte den Ausschnitt vor einiger Zeit in einer Kinovorschau im Fernsehen gesehen. http://www.youtube.com/watch?v=gBjfQBB6Ch8 „Oh mein Gott! So hab ich das gar nicht gemeint und da sagen immer alle ich hätte schmutzige Gedanken.“ Bei Deans Worten nahm Sams Gesicht himbeerfarbene Züge an. „Wie auch immer. Aber du erklärst dann Bobby, warum ich unten auf der Couch schlafe,“ meinte Sam dann. Okay, das war wirklich harte Verhandlungstaktik. Jetzt galt es abzuwägen. Mit Sam oder Bobby reden. Und wieder kam ihm in den Kopf, dass er selber vorgeschlagen hatte mehr zu reden. Doofe Idee. Aber schließlich kam es zu dem Entschluss, dass er wohl in den sauren Apfel beißen und Sams Frage beantworten musste. Aber vorher brauchte er noch einen Drink. Er füllte sein Glas erneut. Ohne den Drink würde er es wohl nicht schaffen über die bis dato schwärzeste Zeit seines Lebens zu berichten. „Dean…“, kam es mahnend von Sam. „Mach dir mal nicht ins Höschen Sammy, ich beantworte dir ja deine scheiß Frage.“ Er nahm noch einen Schluck und murmelte etwas, das in Sams Ohren wie „neugieriger Mistkerl“ klang. Der größere Winchester war überrascht, dass er Dean tatsächlich dazu gebracht hatte auszupacken und hörte ihm dann auch gespannt zu, als dieser zu erzählen begann. „Du warst gerade für einen Monat weg als Dad meinte es wäre gut, wenn wir uns aufteilen würden, da wir so mehr Fälle lösen und nach dem Ding suchen könnten das Mum getötet hat. Er hat mich auf einen Geist in Pomona, Kalifornien angesetzt und meinte, er hätte eine Spur von dem Dämon in Utah. Wir würden uns in zwei bis drei Wochen wieder treffen, hatte Dad gesagt und dann war er auch schon weg.“ „Warum gerade Kalifornien?“ „Wahrscheinlich hatte er geglaubt ich würde nach dem einfachen Salzen und Verbrennen die restliche Zeit nutzen, um zu dir zu fahren und dich wieder zurück zu holen, keine Ahnung. Ich hab nicht gefragt. Na ja, jedenfalls war ich also zum ersten Mal in meinem Leben wirklich allein, ohne, dass jemand gewartet hat wenn ich zurück kam. Für 22 Jahre war ich Teil eines Ganzen, ich war ein Winchester. Ich hatte immer dich und Dad, aber auf einmal war ich allein. Ich hab mich gefühlt wie…“ Er überlegte kurz, bis er einen passenden Vergleich gefunden hatte. „Wie ein Schiff ohne Kapitän auf hoher See?,“ schlug Sam vor. „Danke, Mr. Metapher,“ scherzte Dean. „Immer gern.“ Sam lächelte ihn liebevoll an. „Jedenfalls war Alles mit einem Schlag anders. Aber ich bin Richtung Westen gefahren, um mich um den Geist zu kümmern, ich hatte ja sonst nichts zu tun.“ Er trank einen weiteren Schluck Whiskey. Eigentlich wollte er nicht reden, aber da er nun angefangen hatte, würde Sam nicht locker lassen. Manchmal war er echt wie ein Pitbull, der sich irgendwo fest gebissen hatte. Aber er war ja selber schuld, was hatte er Sam auch vorgeschlagen mehr zu reden. Als er das tat, hatte er allerdings nicht gedacht, dass Sam so tief graben würde, um Leichen im Keller zu finden. Sam war sich bewusst, dass das was er von Dean verlangte nicht leicht für den Älteren war, aber es war eine Frage, die schon seit langem auf seiner Seele lastete. Dean war immer nur sauer gewesen auf ihn, aber er hatte nie darüber geredet, wie er sich gefühlt hatte und Sam war der Meinung, dass Dean mal alles raus lassen sollte und nahm auch in Kauf, dass sein Partner sich dazu erstmal ein wenig Mut antrinken musste, aber was solls? Er hatte noch genügend Whiskey übrig, Cola würde jedoch wohl nicht mehr benötigt werden, außerdem hatte Dean ja selbst gesagt, dass sie mehr reden sollten. Sie saßen so noch ein paar Minuten schweigend auf dem Bett nebeneinander, dann stand Dean auf und ging mit dem Glas zum Fenster. Während er in die mittlerweile hereingebrochene Dunkelheit hinaus blickte, fing er wieder an zu reden. „Den ersten Tag bin ich gefahren, bis mir vom Sitzen der Hintern weh tat. Ich hatte mich dann in ein billiges Motel eingemietet. Irgendwo in Oklahoma. Dann saß ich da in dem Einzelzimmer. Kein Fernseher und das Radio, das es gab, bekam nur einen Country-Sender rein, aber ich hab es laufen lassen. Das Zimmer war wirklich nicht sonderlich geräumig. Total vollgestellt mit hässlichen, leicht gammeligen Möbeln, aber es kam mir ziemlich groß und leer vor.“ Sams Gesichtsausdruck war wehmütig geworden. Auch wenn Dean es nicht direkt sagte, war es nur allzu deutlich, dass er sich verdammt einsam gefühlt haben musste. Am Fenster nahm Dean einen weiteren Schluck. Gott, warum hatte Sam auch diese dämliche Frage stellen müssen? „Als ich mich zum Schlafen hingelegt hatte, konnte ich nicht einschlafen. Es war einfach so still, also bin ich zum Impala gegangen und hab mich zum Schlafen auf den Rücksitz gelegt.“ Der Impala, das einzige was er in dem Moment von seiner Familie gehabt hatte, etwas, dass Psychologen wohl einen „sicheren Ort“ nennen würden. Was immer er sich früher auch ausgemalt hatte, so schlimm hatte Sam sich Deans Verbleib während seiner Zeit in Stanford nicht vorgestellt und er wusste wirklich nicht, ob er noch mehr hören wollte. Dean schien seine Gedanken zu kennen, denn er fragte: „Willst du noch mehr hören, denn die nächsten Tage waren nicht besser.“ ~Wenn du ihn jetzt nicht ausreden lässt, wird er es dir nie erzählen~, sagte eine Stimme in Sams Kopf und so räusperte sich der Jüngere kurz und sagte: „Ich…red weiter, ich…möchte alles hören.“ Wieder trank Dean einen Schluck. „Am nächsten Tag bin ich weiter gefahren, hab meine Kassetten in einer Lautstärke gehört, bei der du immer ausflippst, aber du warst nicht da, um zu meckern und am Abend hatte ich genug von der Stille. Ich bin in eine Bar, hab mich voll laufen lassen und bin mit der erst besten Tussi in einem Motelzimmer verschwunden, nur weil ich nicht mehr allein sein wollte, ganz schön erbärmlich, was? Das ging ein paar Tage so und ich kann dir sagen, ich war kein schöner Anblick mehr. Den Job hab ich so eben mit Ach und Krach und einem Mordskater über die Bühne gebracht und war froh, als ich mich mit Dad wieder in Utah getroffen hab.“ „Oh, Dean!“ Sam stand nun ebenfalls vom Bett auf und trat zu ihm ans Fenster. Dean seufzte als er Sam mit einem mitfühlenden Blick neben sich stehen sah. „Ich wusste, ich hätte es dir nicht erzählen sollen. Ich will nicht, dass du mich mit diesem mitleidigen Blick ansiehst, weil ich ein erbärmlicher Schlappschwanz bin, der nicht mal ein paar Tage alleine sein konnte.“ „Das bist du nicht,“ versicherte Sam ihm und streichelte ihm leicht über den Oberarm. „Außerdem ist es doch, dass was ich wollte.“ „Was, dass wir uns gegenseitig die Ohren voll jammern über Dinge aus der Vergangenheit, die wir eh nicht ändern können?“ „Nein, dass wir Zwei mal so richtig reden. Du bist ja nicht gerade scharf darauf über deine Gefühle zu sprechen und ich bin auch nicht wirklich viel besser, meistens. Deine Aussage, wir sollten mehr reden, war quasi ein Freifahrtsschein für diese Aktion. Ich denke, dass es einfach an der Zeit ist, dass wir uns über die fehlenden Jahre austauschen.“ „Das war also Ziel des ganzen Spiels.“ „Nein, nicht nur. Ich wollte eigentlich hauptsächlich mehr über deine sexuelle Vergangenheit erfahren,“ meinte Sam grinsend. „Ach und warum, wenn ich fragen darf Mr. Kinsey?,“ neckte Dean Sam und brachte so wieder etwas Leichtigkeit in ihre Unterhaltung. „Ich finde es wichtig, dass wir die Vorlieben des anderen kennen lernen, weil ich gehofft habe, dass es da das eine oder andere gibt, was wir gemeinsam ausprobieren könnten und du meintest doch auch selber, dass wir da vorher drüber reden sollten, bevor ich einfach wild drauf los mach.“ „Also was das angeht war das Spiel doch sehr ergiebig. Ich würde gern mal mit dir Anwalt und Mandant spielen.“ Er grinste anzüglich und Sam lächelte, ehe er Dean einen kurzen Kuss aufdrückte. Aber noch hatte Dean ihm noch nicht alles erzählt, also hakte er noch einmal nach. „Dean?“ „Was denn, Sammy?“ Was ihn anging hatte er jetzt genügend Seelenstriptease gemacht. „Wie hat sich das dann mit dir und Dad eingependelt?“ Dean seufzte. Warum konnte Sam die Sache jetzt nicht auf sich beruhen lassen? „Ich weiß nicht, ob er was gemerkt hat oder selber auch nicht allein sein wollte, aber er hat jedenfalls dann ´ne ganze Zeit lang keine Alleingänge mehr vorgeschlagen. Er hat es irgendwann wieder gemacht, aber auch wenn ich dann hin und wieder zu viel getrunken und mit zahlreichen Frauen rum gemacht hab, bin ich nie wieder so abgestürzt.“ „Warum nicht?,“ wollte Sam wissen. „Weißt du noch wie ich dir in Oasis Plains erzählt habe, dass Dad dich im Auge behalten hat?“ Sam nickte. „Nun ja, ich hab dich auch im Auge behalten. War ein paar Mal da. Ich hab dich mit deinen Freunden gesehen und dann hat es irgendwann bei mir Klick gemacht und ich habe erkannt, dass du mich nicht brauchst. Du hattest Dad und mich abgehakt und neu angefangen und ich wusste du würdest nicht mehr zurück kommen und da hab ich zu mir gesagt: Hey, wenn der Kleine dich nicht mehr braucht und neu anfängt, dann kannst du das auch und so hab ich mich mit der Zeit daran gewöhnt, dass es nur noch Dad und mich gab. Bis Dad verschwunden ist.“ Erneut machte sich in Sam das schlechte Gewissen breit. Er hatte nicht nur seiner Familie den Rücken gekehrt, sondern er war nicht mal für Dean da, als es ihm so schlecht ging. „Es tut mir so leid.“ „Lass stecken. Kann man jetzt eh nicht mehr ändern.“ „Sieh mich an Dean.“ Der Angesprochene wand sich seufzend Sam zu. „Ich werde dich immer brauchen, nur nicht auf die Weise wie damals als Kind. Du bist mittlerweile soviel mehr als mein großer Bruder.“ Er zog Dean langsam in seine Arme. „Ich liebe dich!“, haucht er ihm zu und es hinterließ eine Gänsehaut, die sich Deans Körper entlang zog. „Und ich brauche dich.“ Er küsste Dean hauchzart auf den Mund. Die beiden sahen sich eine Weile an. Durch seinen Blick versuchte Sam dem Älteren zu zeigen wie ernst er seine Worte meinte. Deans Blick wandelte sich von leicht skeptisch, über zurückhaltend und nachdenklich, zu einem entschlossenen Ausdruck. Er schien eine Entscheidung getroffen zu haben. Er konnte in Sams Blick erkennen, dass er es ehrlich und ernst meinte, und nach einem kurzen Überlegen hatte er sich entschieden, wie der Abend weiter verlaufen sollte. Er war des Redens so müde. Dean wollte nun Taten sprechen lassen. „Ich will dich!“, flüstert er, während seine Hände sich um Sams Wangen legten. Dem Jüngeren einen letzten sehnsüchtigen Blick schenkend, vereinigte er ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Sam hatte in Deans Augen, wie eigentlich immer, nur pure, bedingungslose Liebe gesehen. Eine Liebe die ihm täglich Kraft gab. Den Kuss genießend, jedoch nicht hundertprozentig bei der Sache, gingen ihm einige Dinge durch den Kopf. Dieses Gespräch hatte ihm in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Hauptsächlich für Dinge, die er bis dato einfach verdrängt hatte. Er war eine lange Zeit sauer auf Dean gewesen, weil dieser in seinen Augen immer nur auf Dads Seite stand. Dabei war ihm nie in den Sinn gekommen, wie schwer es für Dean gewesen sein musste immer als, oftmals vergeblicher, Vermittler zwischen den Fronten zu stehen. Nie wirklich Partei ergreifen zu können, aus Angst die Gegenpartei würde sich von ihm abwenden und dass war ja dann letztlich auch so eingetroffen. Er hatte Dean und John verlassen, um zu studieren. Dean hatte im nach hinein sogar gesagt, dass er stolz auf ihn war, weil er seinen eigenen Weg gegangen war. Sam hatte immer verlangt, dass Dean auf seiner Seite sein sollte, war gleichzeitig aber nie darauf gekommen, dass der Ältere auch mal jemanden auf seiner Seite gebrauchen konnte. Ihr Leben hätte vielleicht viel reibungsloser verlaufen können, wenn er nicht so egoistisch gewesen wäre. Aber das würde sich ändern. Er konzentrierte sich nun voll und ganz auf den Kuss. Nach einer Weile lösten sich die beiden wieder von einander. Sie spürten jeweils den Atem des anderen auf der Haut, während sie sich abermals ansahen und diesen intimen Moment genossen. Es war einfach wundervoll. Schließlich nahm Sam Dean bei der Hand und zog ihn zum Bett herüber, wo die beiden es sich, sich gegenüberliegend, bequem machten. So lagen sie eine Weile schweigend da und genossen die Nähe des anderen. Schließlich drehte Sam Dean auf den Rücken und platzierte sich über ihm. Bereitwillig ließ sich Dean auf diesen Positionswechsel ein und schlang die Arme um seinen Sammy. Während der Ältere nun damit beschäftigt war hingebungsvoll über Sams muskulösen Rücken zu streicheln, verteilte Sam viele kleine, sanfte Küsse über Deans ganzes Gesicht. Sam hatte gespürt, dass Dean heute eher Zärtlichkeit als wilde Leidenschaft brauchte. Er sah das, zusätzlich zu seinem Gefühl, auch in der Art wie sanft Deans Blick und wie weich seine Gesichtszüge waren. Die Tatsache, dass Dean ihm soweit vertraute und seine Hüllen hatte fallen lassen, so dass seine Bedürfnisse für Sam jetzt so offensichtlich wurden, bewies, dass ihnen das ehrliche Gespräch gut getan hatte. Sam nahm sich vor, dass er Dean heute Nacht zeigen würde wie sehr er ihn liebte. Er gab Dean einen langen, innigen Kuss und sah ihm dann tief in die Augen. „Lass mich dich lieben, Baby.“ „Sammy…“ Dean nickte ohne einen blöden Kommentar abzulassen und strich Sam durchs Haar. Der Jüngere lächelte glücklich und fuhr damit fort Dean zu liebkosen. Mit dem Daumen strich er Dean immer wieder zärtlich über die leicht verstoppelte Wange, während er kaum aufhören konnte ihn zu küssen. So wärmten sie sich, sportmetaphorisch, gesehen auf für den Hauptevent auf. Deans Küsse schmeckten immer noch leicht nach Whiskey und dem üblichen, typischen Dean-Aroma von dem Sam bereits wieder wie berauscht war. Nur kurz ließ er von Dean ab, um ihm das zu sagen. „Ich liebe es wie du schmeckst.“ „Dito.“ Und sofort begannen sie den nächsten Kuss. Kurz darauf lösten sie sich wieder von einander. Dean hatte die Augen geschlossen und wartete bereits auf den nächsten Kuss. Doch als der ausblieb öffnete er seine Augen und sah Sam verwirrt an, der ihn nur liebevoll ansah. „Was?“ „Ich liebe dich, Dean.“ „Ich liebe dich auch Sam und jetzt mach hier weiter.“ „Was sind wir heute aber ungeduldig.“ Beide lachten. Dann wurden sie wieder ruhiger. Ihre Zuneigung zu einander war deutlich sichtbar und benötigte keinerlei Worte mehr. Während sie sich wieder küssten, fingen sie langsam an sich auszuziehen. Schließlich lagen sie sich nackt in den Armen. Zärtlich streichelte Dean Sam über die Arme und Schultern. Dem Jüngeren entfuhr ein glücklicher Seufzer. Seine Hände streichelten derweil über Deans Brust. Er fand schnell eine von Deans Brustwarzen, die er zu verwöhnen gedachte. Die Hände des Älteren wanderten nun über Sams Flanken und er stöhnte, als Sam an seiner Brustwarze leicht zu knabbern begann. Dies war erst der Anfang. Sie ließen sich viel Zeit den Körper des jeweils anderen zu erkunden. Beide mehr auf die Nähe zueinander als auf einen Höhepunkt aus. Für manch einen mag es wie Blümchensex erscheinen, doch für sie war es das zärtlichste und emotionalste Liebesspiel das sie je genießen durften und das sowohl als Paar als auch jeder für sich, denn die Intimität zwischen ihnen war so viel weitreichender als bei jedem Partner mit dem sie je zuvor das Bett geteilt hatten. „Das war schön,“ sagte Sam, als sie sich später verliebt in den Armen lagen. Die Temperaturen waren zum Glück wieder etwas runter gegangen im Vergleich zu den letzten Tagen. „Ja und jetzt lass uns schlafen. Ich wette Jenny will morgen ihr O-by-Car ausprobieren,“ erstickte Dean den drohenden Chick-Flick-Moment im Keime. Sam lächelte, denn das war typisch Dean. „Okay. Gute Nacht. Ich liebe dich.“ Sie kuschelten sich in die Kissen und bald darauf herrschte Stille im Raum. Doch Dean schlief nicht. Er sah Sam zärtlich an und ließ seine Hand hauchzart über Sams Haar gleiten. „Genug Ersatzteile für den Impala bis ans Ende aller Tage, dass es dir und Dad immer gut geht und ihr glücklich seid und die Möglichkeit immer in deiner Nähe zu sein. Das sind die drei Dinge, die ich mir wünsche,“ sagte Dean, der davon ausging, dass Sam bereits eingeschlafen war. Er hätte sich zwar auch seine Mum wieder lebendig gewünscht, aber wenn er sich wünschte, dass sie nie gestorben wäre, dann würde sich ihr Leben, so wie sie es kannten schlagartig verändern. Er würde sicher nie erfahren, dass er nicht Sams richtiger Bruder war. Sie würden normal aufwachsen und sich nie in einander verlieben. So sehr er Mary vermisste und so seltsam seine Beziehung mit Sam war, er liebte den Jüngeren und war glücklich mit ihm. Er würde diese Liebe für nichts und niemanden eintauschen, nicht mal für seine Mutter und diese Erkenntnis schockte ihn ziemlich, zeigte es doch auf, dass er Sam wirklich mehr liebte als alles andere auf der Welt. Und sich Mary einfach wieder im hier und jetzt lebendig zu wünschen, das ging irgendwie auch nicht. Das wäre, als würde man einen Zombie erschaffen. Sie würde sich in dieser Zeit gar nicht zu Recht finden und irgendwas in ihm sagte ihm, dass sie das gar nicht wollen würde. Er wusste nicht, was sie von seiner Beziehung zu Sam halten würde, aber so wie er sie in Erinnerung hatte, war sie eine liebevolle Mutter, die nur wollte, dass ihre Jungs glücklich wurden. Er seufzte. Man konnte halt nicht alles haben. Der Jüngere hatte lange trainieren müssen, um in der Lage zu sein, seinen Bruder täuschen zu können, aber diesmal klappte es. Als Dean einige Zeit später anfing leise vor sich hin zu schnorcheln, kuschelte Sam sich wieder näher an ihn. Sein Partner hatte wirklich selbstlose Wünsche. Zuerst dachte er dabei an seine Familie und ja, irgendwie gehörte der Impala dazu, und erst ganz zuletzt minimal etwas für sich selbst. Er wollte lediglich in Sams Nähe sein dürfen, mehr nicht. Sam hatte zwar gedacht, es wäre unmöglich Dean noch mehr zu lieben als er es tat, doch die Wirkung dessen Worte bewiesen ihm das Gegenteil. „Ich verspreche dir, dass ich für immer bei dir sein werde als dein Bruder und Partner.“ Er gab ihm einen hauchzarten Kuss auf die Wange, von dem Dean nicht wach wurde. Dann schloss er die Augen und war auch bald darauf eingeschlafen. Keiner von ihnen bemerkte, dass Bobby in dieser Nacht nicht nach Hause kam… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)