Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 148: Bleib da stehen und sieh gut aus --------------------------------------------- Das Recherchieren gestaltete sich schwieriger als gedacht, weil Jenny einfach keine fünf Minuten still sitzen konnte und Sam aufpassen musste, dass seine Tochter auf ihren kurzen Beinen nicht davon wackelte, um irgendwelchen Unsinn anzustellen. Also gab Sam es nach einigen Minuten auf. „Da hat heute wohl jemand Hummeln im Hintern.“ Er legte das Buch, das er gerade durchgeblättert hatte, beiseite und nahm Jenny bei der Hand. „Na los, lass uns mal sehen, was dein Din so treibt.“ Bereits als sie ins Freie traten, musste er ihre Hand loslassen und sich strecken, denn, um sie an der Hand zu nehmen, musste er ziemlich schief laufen und den Rücken krumm machen und das tat Selbigem nicht wirklich gut. Er seufzte. „Mann, wenn du nicht bald wächst, krieg ich es noch im Kreuz.“ Die Zeit, in der sich Sam gestreckt hatte, hatte die Kleine bereits genutzt, um sich ein paar Meter abzusetzen und war nun bereits an den Stufen der Veranda angekommen. Man, je schneller sie wurde, desto schwerer war es sie im Auge zu behalten. Das war ja, wie einen Sack Flöhe hüten. „Vorsicht bei den Stufen“, sagte er und hatte sie schnellen Schrittes auch schon eingeholt. Es war unglaublich niedlich, wie sie die Stufen runter kletterte. Er sah voraus, um eventuelle Gefahren auszumachen, aber jetzt, da Dean den Impala offensichtlich umgeparkt hatte, lagen nur ein paar Quadratmeter freie Fläche vor ihnen. So konnte er beruhigt seinen Sonnenschein losstarten lassen. Sie lief jedoch nur ein paar Meter und blieb dann stehen. „Papa, Din?!“ „Wir werden ihn wohl suchen müssen, da können wir gleich deine Spürnase testen.“ Er nahm sie nun wieder an der Hand und schlug mit ihr den Weg entlang einer Reihe Autowracks ein. Er vermutete, dass sein Partner sein Baby hinterm Haus geparkt hatte, wo mehr Platz war. Als sie schließlich um die Ecke bogen, sah er Dean auch schon, nur war er nicht allein. Kara stand neben ihm. Sie schienen miteinander zu reden, doch konnte Sam noch nicht hören, was sie sagten. Dafür musste er näher ran. „Din!“, quiekte das Mädchen, als auch sie ihren Zweitvater erkannte. „Ja, lass uns zu ihm gehen.“ „Ich meine es ernst“, hörte Sam Kara sagen. Die beiden standen seitlich zu Sam, sodass dieser nicht direkt in ihrem Blickfeld war. Er sah, wie Dean nickte und dann hatte der ältere Winchester auch schon diese Schlampe am Hals. Sam spürte, wie der Wunsch in ihm hochstieg, sie einfach von Dean wegzuzerren, sie abzumurksen und in einem Loch zu verscharren. Aber eigentlich war sie es nicht wert, dass er sich an ihr die Finger schmutzig machte. Mit Genugtuung sah er dann, wie Dean sie an den Armen packte und mit Nachdruck von sich schob. „Was ist?“, fragte sie verwirrt. „Nur weil ich deine Entschuldigung akzeptiere, macht uns das nicht automatisch zu Freunden. Du wirst mir erstmal beweisen müssen, dass ich dir wirklich vertrauen kann, bevor sich dahingehend etwas tun kann.“ „Du kannst mir vertrauen“, sagte sie und streichelte ihm über die Wange. Jetzt riss Sam die Hutschnur. Er ließ Jenny stehen, ging zu den beiden, packte Kara an den Schultern und schuppste sie unsanft von Dean weg. „Lass deine manikürten Pfoten von ihm, du Miststück.“ „Sammy lass gut sein“, sagte Dean und legte seine Arme beruhigend um den Jüngeren, doch der schüttelte ihn ab. „Nein Dean! Wir sind zusammen. Sie hat kein Recht dich so anzutatschen.“ „Das ist kein Grund so grob zu werden. Ich habe mich doch nur bei Dean entschuldigt.“ „Entschuldigt?“ „Ja, es tut mir leid, dass ich gestern so ausgetickt bin. Ich war nur so schockiert, aber nachdem Bobby mir die Leviten gelesen hat, weiß ich, dass es falsch war, euch so zu beschimpfen. Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis ich mich an den Gedanken an euch als Paar gewöhnt habe, aber so ein Aussetzer wie gestern wird nicht mehr vorkommen und ich hoffe, dass es uns gelingt, trotz allem freundschaftlich miteinander umzugehen.“ Oh, wie gern sie Sam einen mit der Schaufel überbraten und ihn in einem Loch verscharren würde. Aber ihr nächster Schritt beim Plan, Dean wieder für sich zu gewinnen, war es nun mal, erstmal alles zu tun, um Dean gnädig zu stimmen. Erst dann würde Schritt zwei in Kraft treten, in dem sie versuchen würde, die beiden so weit es ging, voneinander fernzuhalten, um Zwietracht zwischen ihnen zu sähen, dann würden sie sich streiten und Sam hoffentlich sein Balg nehmen und abhauen, damit Dean sieht, was Sam für ein Arsch ist. „Das ist mit Abstand der größte Bullshit, den ich je gehört habe“, sagte Sam, der noch immer aufgebracht war. Was bildete diese Kuh sich ein? Freundschaftlich zusammenleben am Arsch. Sie konnte froh sein, dass Dean ihn soweit unter Kontrolle hatte, dass Sam noch kein Hackfleisch aus ihr machen konnte. Jenny hatte sich bei dem ganzen Geschrei ein wenig ängstlich an Deans Bein geklammert. „Ich glaub dir kein Wort.“ „Dean glaubt mir aber.“ „Dean … was? Wovon redet sie?“ Sam war ein wenig angepisst darüber, dass Dean scheinbar ein Friedensabkommen ohne sein Einverständnis schloss und wie zum Teufel konnte er diesem verlogenen Frauenzimmer glauben? Kara fand, dass es sich schon langsam in ihre Richtung entwickelte, und entschloss sich, nun etwas zurückzutreten. „Ich denke, es ist wohl das Beste, wenn ich euch alleine lassen würde.“ „Ja, hau ab“, sagte Sam barsch ~Warts nur ab, Sam, wenn ich mit euch fertig bin, wird es Dean sein, der hau ab zu dir sagt~, dachte sie und zog von dannen. „Dean, wie kannst du nur glauben, dass sie diese Entschuldigung ernst meint?“ „Ich habe keine Lust mich mit ihr zu streiten, dafür ist sie mir nicht wichtig genug, aber wenn sie sich entschuldigt, dann akzeptiere ich es um des lieben Friedens willen, und wie ich eben schon zu ihr gesagt habe, bedeutet das nicht, dass wir Freunde sind.“ „Das scheinst du allerdings wohl nicht nachdrücklich genug zum Ausdruck gebracht zu haben, so wie sie dich angegrabscht hat und dieses „freundschaftlich miteinander umgehen“, bei ihrem Getue wird mir fast schlecht.“ „Sam ich hab ihr gesagt, dass wir versuchen können, noch mal bei null anzufangen, wenn sie sich auch bei dir entschuldigt. Ich habe in keinster Weise, weder durch Worte noch durch Gesten angedeutet, dass wir Freunde sind, sondern lediglich, dass ich will, dass wir uns auf dem Flur begegnen könne, ohne uns anzukeifen.“ „Okay, aber nur weil du ihr ein Friedensangebot unterbreitet hast, heißt das nicht, dass ich das auch tun muss, denn um ehrlich zu sein, ich glaube ihr kein Wort.“ „Ich trau ihr auch nicht gerade weiter als ich sie werfen kann …“ „Und selbst das ist in meinen Augen noch zu weit“, fiel ihm Sam ins Wort. Dean seufzte eher er fort fuhr. „Aber ich werde schon merken, wenn sie das mit der Entschuldigung nicht ernst gemeint hat.“ „Das ist doch noch nicht mal das Hauptproblem. Sie ist sicher clever genug ihren Mund nicht mehr aufzureißen.“ „Und was ist das Hauptproblem?“ „Ich denke, dass du sie, dadurch, dass du ihre Entschuldigung akzeptiert hast, nur wieder auf falsche Ideen bringst. Ich weiß doch, dass sie immer noch auf dich steht und sie wird sich sicher wieder an dich ran zu machen versuchen.“ Er war ziemlich laut geworden und ließ in seinen Worten all seinen Befürchtungen wegen und Wut auf Kara freien Lauf. „Komm mal her Sammy“, sagte Dean und zog ihn in seine Arme. „Dean, mir ist jetzt nicht danach“, kam es von Sam, der halbherzig versuchte, sich aus der Umarmung zu befreien. Doch als er merkte, dass seine Tochter nun auch sein Bein festhielt, hörte er auf. „Mir aber.“ Er küsste zärtlich Sams Hals, genau an der Stelle, die Sam immer Butter in seinen Händen werden ließ. „Hör mir mal zu. Erstens bezweifle ich, dass Kara versuchen wird, sich an mich ran zu machen, wo sie doch weiß, dass du wie ein Schießhund auf mich aufpasst und zweitens, selbst wenn? Ich habe keinerlei Interesse an ihr, du musst dir also keine Sorgen machen.“ „Ich will sie einfach nicht in deiner Nähe sehen, allein wie sich dich eben umarmt hat, hat mich rasend gemacht.“ „Du vertraust mir doch oder?“ „Natürlich, aber ich vertraue ihr nicht.“ „Was soll sie schon groß machen? Ich mein, selbst wenn sie sich mir nackt an den Hals schmeißt, kann ich sie immer noch wegschubsen.“ „Boah, wenn sie das versucht, schleif ich sie an den Haaren von dir weg und …“ „Sam, so gewalttätig kenn ich dich gar nicht. Das bist irgendwie nicht du.“ „Sie bringt das Schlechteste in mir zum Vorschein. Können wir sie nicht doch umbringen?“ „Nein, aber ich sag dir was. Wenn sie mich das nächste Mal antatscht, darfst du ihr auf deine Art „auf die Finger klopfen“.“Er küsste ihn innig. „Mhm…okay, damit kann ich leben.“ „Ich liebe dich, Sammy.“ „Ich liebe dich auch.“ „Wie sieht es aus? Ist dein Baby schon aus der Intensivstation raus?“, wechselte Sam schließlich das Thema. „Nicht ganz. Der Impala wird gerade auf ein Hauttransplantat vorbereitet.“ „Pala“, sagte Jenny und deutete auf den Wagen. Dean lächelte und tätschelte den Kotflügel des Autos. „Hast du gehört Baby? Mein anderes Baby kennt deinen Namen, und wenn sie alt genug ist, bringen wir ihr bei, wie man dich durch die Straßen leitet.“ „Dean, wenn sie alt genug ist, gibt es wahrscheinlich nicht mehr genügend Sprit für dein durstiges Baby.“ „Oller Pessimist. Aber eins sage ich dir, selbst wenn ich ihr einen Hybridmotor einbauen muss, ich werde mich nie von ihr trennen.“ „Ja, ja … ich weiß und sobald es in einem Staat legal wird sein Auto zu ehelichen, bist du weg, um mit ihr die Felgen für die Hochzeit auszusuchen.“ „Hm, dann muss ich wohl doch ein Bigamist werden, denn von dir will ich mich auch nie trennen.“ Er küsste Sam auf die Wange und nahm dann Jenny hoch, um sie aufs Wagendach zu setzen. „Na, wie ist die Aussicht von da oben?“ „Ni Pala piln!“ „Äh … nein. Der Impala ist kein Spielzeug.“ Sam, der das amüsiert mitbekommen hatte, sagte: „Können wir dir denn irgendwie helfen?“ „Nein, ich muss das nur eben zu Ende abschleifen. Bleib du am Besten da stehen und sieh gut aus und nimm Jenny, es könnte ihr so nah am Auto doch etwas zu laut werden.“ Sam nahm seine Tochter auf den Arm und trat dann die Augen verdrehend beiseite. Es war ja klar, dass Dean ihn nicht an sein Baby ran lassen würde, aber Dean bei der Arbeit am Impala zu zusehen reichte ihm völlig aus, denn der Kleinere sah dabei einfach heiß aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)