Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 146: Die erste Nacht bei Bobby -------------------------------------- Anmerkung: in Kapitel 138 denkt sich Sam ja, dass er mit Dean mal 20 Fragen in Bezug auf dessen sexuelle Erlebnisse spielen sollte und zu mindest Kalea war davon sehr angetan. Ich dachte mir also, dass ihr doch mal die Fragen stellen könntet und ich die dann in einem späteren Kapitel inklusive Antwort mit einarbeiten könnte. Wäre dann ein interaktives Kapitel und natürlich wird Dean die Frage sicher nur beantworten, wenn er seinerseits auch Fragen an Sam stellen kann, also wenn ihr Interesse an einem solchen Kapitel habt, dann schickt mir doch eure Fragen an Dean und/oder Sam im Review oder per mail. Einsendeschluss 26.4 SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDDSDSDSDSDS Abschließend gab es Kaffee und Marcy’s Pfirsich Cobbler, denn alle mit Genuss verspeisten. Dean hatte zuvor noch eine pikante Entdeckung in Bobbys Kühlschrank gemacht. „Sprühsahne? Wow, ich bin beeindruckt Bobby. Planst du Schweinereien?“, fragte der ältere Winchester und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. „Das darf doch nicht wahr sein. Denkst du eigentlich auch mal an was anderes?“, kam es kopfschüttelnd von Bobby. Ob der Junge nun Onenightstand nach Onenightstand hatte wie in der Vergangenheit oder er, wie jetzt mit Sam zusammen war, dieser Teil seiner Persönlichkeit würde sich wohl nie ändern und irgendwie war Bobby erleichtert darüber. „Ja, manchmal denkt er auch an Jenny, sein Auto und an Essen,“ beantwortete Sam die Frage grinsend für seinen Bruder. „Als ob das bei dir anders wäre“, maulte Dean. „Ja, aber meine Gedanken platzen mir nicht immer gleich aus dem Mund raus.“ „Oh Mann! Wie auch immer. Du hast vielleicht zu viel 9 ½ Wochen gesehen, jedenfalls soll es auch Menschen geben, die Sprühsahne im Kühlschrank haben, weil sie sie zum Kuchen reichen wollen und jetzt gib endlich die Dose her, damit wir mit dem Nachtisch anfangen können, du Armleuchter.“ Trotz Deans großen Appetits blieb von dem Cobbler noch was übrig. Bobby stellte die Reste in den Kühlschrank und verdonnerte Dean zum Spüldienst, als kleine Strafe wegen der Sache mit der Sprühsahne. Während der ältere Winchester nun die Hände im Spülwasser hatte, suchte Bobby in seinem Privatarchiv nach einem passenden Ritual, um die Geige unschädlich zu machen. Sam hingegen war mit Jenny nach oben in ihr Zimmer gegangen, um ihre Sachen auszupacken und noch ein wenig mit seiner Tochter zu spielen. Er sah sich gerade mit ihr das Fischbilderbuch an, als Dean ins Zimmer kam. „Urgh…ich hab Spülhände.“ „Hast du das gehört Jenny? Wir sollten die Medien benachrichtigen.“ „Din! Fis,“ sagte die Kleine und winkte ihren Zweitvater zu sich. „Schau Dean! Sie liebt dich auch mit Schrumpelfingern.“ „Und was ist mit ihrem Vater?“ Er setzte sich neben Sam und Jenny. „Ich denke, der kann generös über dieses kurzzeitige Schönheitsmakel hinweg sehen.“ Er küsste ihn liebevoll auf die Lippen. „Gott, mir wird schlecht und wo zum Teufel kommt das Ding her? Das ist doch nicht etwa von dir Dean oder?“, ließ sie Karas kalte, angewiderte Stimme auseinander fahren. „Sieh einer, an was die Katze angeschleppt hat“, sagte Dean und drückte Sams Hand, damit dieser sich beruhigte und ihr nicht an die Kehle sprang. „Jenny ist kein Ding. Genau so wenig wie ich, und wenn es dir nicht passt, dass Dean und ich uns küssen, dann schlag ich vor, du hältst in Zukunft einfach deine blöde Fresse und gehst an uns vorbei in dein Zimmer.“ Wow, Sam war sonst nie jemand der Kraftausdrücke gebrauchte. Dean musste ihm im Griff behalten, sonst würde noch ein Unglück geschehen. „Du bist nett und freundlich wie eh und je Sammy, du kleiner Pisser.“ „Sammy bleib ruhig. Wir wollen doch vor Jenny kein Blutbad anrichten“, sagte Dean und hinderte ihn daran aufzustehen. „Genau, das arme Kind ist ja schon traumatisiert und geschädigt genug, dadurch, dass es von zwei Schwuchteln großgezogen wird.“ Dean zuckte zusammen. „Pass, auf was du sagst oder …“ „Oder was Sammylein?“ „Nenn ihn gefälligst nicht Sammy und wenn ich du wäre, dann würde ich den Ball flach halten, denn ansonsten kriegst du richtig Ärger mit uns. Wir wohnen zurzeit unter dem gleichen Dach und sollten demnach miteinander umgehen wie zivilisierte Menschen.“ „Wann bist du denn so diplomatisch geworden, Dean? Aber okay, ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen. Also, wo habt ihr das Baby her?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an.“ „SAM!“ Er zog den Jüngeren zu sich heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Beherrsch dich, lass dich nicht auf ihr Niveau herab. Sie ist wie eine von diesen Cheerleader-Tussen aus den Teenie-Serien. Wenn du sie ignorierst, wird es ihr langweilig und sie lässt dich in Ruhe.“ „Und das von dem Mann, der am liebsten jeden verprügelt hätte, der mir in meiner Schulzeit dumm gekommen ist“, murrte Sam. „Din, Pa-pa, fis“, versuchte Jenny ihre Väter von dieser schrecklichen, rumkeifenden Person abzulenken. „Gleich meine Süße. Papa und … Daddy Dean müssen nur noch eben was klären.“ Das Daddy hatte er ihr unter die Nase gerieben, um ihr klar zu machen, dass Dean zu ihm und Jenny gehörte. Sam küsste sie auf die Wange und fokussierte seinen Blick, dann auf die leicht sprachlose Kara. „Oh mein Gott! Du bist der Vater von Sams Baby? Das wird ja immer kränker.“ „Was? Nein, auch wenn ich es wirklich gerne wäre, aber ich bin nicht der Vater von Jenny. Überhaupt, selbst du müsstest in der Schule mitbekommen haben, wie das mit den Bienen und Blumen läuft, also wie kommst du auf so eine verrückte Idee?“ „Hey, ich hab schon mal von so was gehört. Verfluchte Fruchtbarkeitsstatuen sollen angeblich jeden schwängern, der sie berührt und danach Sex hat. Wer weiß denn schon, was sich Leute wie ihr einfallen lasst, um Arsch-Babys zu kriegen. Aber soweit ich es gehört habe, sterben „schwangere“ Männer, weil sie die Abnormität nicht gebären können und da Sammy zu meinem Verdruss ja noch lebt und die Kleine ganz munter zu sein scheint, kann ich meine Theorie wohl ausschließen.“ Dean konnte Sam nun nicht mehr am Boden halten. Er war im Bruchteil einer Sekunde auf den Beinen und schritt bedrohlich auf Kara zu. Wow. Sammy ist wirklich gewachsen, dachte sie und schreckte leicht zusammen, als er ihr näher kam, doch letztlich hatte Dean sich auch erhoben und hielt Sam zurück. „Du solltest jetzt besser auf dein Zimmer gehen“, meinte Dean und sah sie mit einem finsteren Blick an. Das musste man ihr nicht zwei Mal sagen. In Windeseile war sie in ihrem Zimmer verschwunden. Das war ziemlich gut gelaufen, wie sie fand. Sie hatte Sam bis aufs Blut gereizt. Das hatte ihr gefallen und Dean hatte sie vor ihm geschützt. So egal konnte sie ihm also nicht sein. Wunderbar. Ab morgen würde sie sich dann daran machen Dean von Sams ungesundem Einfluss zu befreien und ihn für sich zu gewinnen. Sie wusste nicht mal was schöner werden würde, Dean zu bekommen oder ihn Sam wegzunehmen. Nachdem sie gegangen war schloss Dean Sam beruhigend in die Arme. „Wie kannst du so ruhig bleiben? Sie hat mir eben praktisch den Tod gewünscht und Jenny als Arsch-Baby bezeichnet.“ „Hey, ich würde sie auch gerne erwürgen, aber sie ist ein Mensch und eine Frau und wir töten weder das eine noch das andere, verstanden?“ „Sie … Gott! Sie macht mich so wütend. Ich hasse sie.“ „Versuch sie einfach zu ignorieren, sonst überträgt sich der ganze Stress noch auf Jenny.“ Er sah zu dem Mädchen hinunter, dass sie mit großen Augen ansah und ihnen das Bilderbuch hinhielt. Dean legte Sam seine Hand in den Nacken, um ihn zu einem Kuss heranzuziehen. Als sie sich wieder lösten, sagte er: „Alter dein Nacken und deine Schultern sind total verspannt.“ „Das kommt nun mal davon, wenn man in der Hocke steht und den Kopf komisch hält, um die Buchtitel lesen und die Bücher sortieren zu können. Außerdem trägt Bilderbuchlesen im Schneidersitz und dem Buch, wegen der Kleinen, nicht gerade auf Augenhöhe, das übrige dazu bei“, erklärte Sam und schmiegte sich an Dean. „Hey, ich habe eine Idee. Warum gehst du nicht schnell duschen. Ich bring Jenny ins Bett und dann massiere ich dich, so gut ich das als nicht gelernte Masseur-Kraft hinkriege? Dann kann ich auch gleich das Massageöl ausprobieren, das ich gekauft hab. Na, hört sich das gut an?“ „Dean Winchester, habe ich dir schon mal gesagt, dass ich dich liebe?“ Er sah ihn dankbar an. „Ja, ich meine diese schmalzigen drei Wörter schon mal von dir gehört zu haben.“ „Schmalzig? Von wegen. Du stehst drauf, wenn ich es sage.“ „Hm … wenn ich es mir recht überlege … ja, kann sein.“ „Idiot,“ murmelte Sam ihm gegen den Hals. „Gib Jenny einen Gute Nacht Kuss und dann unter die Dusche mit dir.“ „Du musst ihr erst noch die Zähne putzen.“ „Oh, stimmt. Gut, dass du mich dran erinnerst, dann lass uns mal zusammen ins Bad gehen.“ Im Bad angekommen, zog Sam sich aus und stieg sofort unter die Dusche. Dean kontrollierte ihre Windel und zog Jenny ihren Schlafanzug an, ehe er ihr die Zähne putzte. Anschließend schob Dean den Duschvorhang leicht zur Seite und hielt Sam seine Tochter hin, damit er ihr einen Gute Nacht Kuss geben konnte. „Schlaf schön Kleines“, sagte er, ehe er den Kopf wieder unter die Brause hielt. „Bis gleich Sam.“ Dean verließ das Bad und traf auf dem Flur auf Bobby. „Hey, ich wollte nur fragen, ob ihr noch was braucht.“ „Nein, wir haben alles. Du hast ja sogar frische Handtücher ins Bad gelegt. Du bist wirklich ein sehr guter Gastgeber, ich bin sicher Marcy…“ „Fang nicht schon wieder damit an oder willst du, dass ich dich an die Luft setze?“ „Okay, okay. Ich werde mich nicht mehr einmischen. Nur eins noch.“ „Und das wäre?“ „Sam, Jenny und ich, wir … wollen dein Bestes und wir wissen, dass du Marcy magst und sie mag dich auch. Ich kann verstehen, warum du nichts unternehmen willst, aber du solltest dir deine eigene Chance auf etwas Glück nicht entgehen lassen. Überleg dir einfach, ob sie es nicht vielleicht doch Wert ist, etwas zu riskieren.“ „Unglaublich. Du musst zuviel Oprah gesehen haben,“ murmelte Bobby. Er gab Jenny einen kurzen Kuss auf die Wange und ging die Treppe runter. Sein Zusammensein mit Sam schien den älteren Winchester auf jeden Fall weicher gemacht zu haben. So viel hatte er ihn noch nie über Gefühlskram reden hören. Liebe schien wohl auch den härtesten Mann wenigstens ein klein bisschen rührselig zu machen. Er würde jetzt noch einen Kaffee machen und weiter nach dem Ritual zum Entsorgen der Geige suchen. Ein paar Bücher dazu hatte er bereits gefunden. Als Dean Jenny ins Bett legte, gähnte sie bereits und verzog dabei unwiderstehlich niedlich ihr kleines Gesicht. „Hast du es bequem Kleines? Ich wette du wirst in dem Bett, dass Bobby dir hergerichtet hat wunderbare Träume haben.“ Er gab ihr ihre Stoffschildkröte und einen Gute Nacht Kuss. Dabei sog er den wunderbaren Babyduft ein. Das sollte man mal als Duftbäumchen für Autos herstellen. Vielleicht würde das Teenager abschrecken, ungeschützten Sex im Auto zu haben. Man war er gut. Er sollte seine innovativen Ideen landesweit vermarkten. „Du riechst so gut, wenn deine Windel nicht voll ist.“ Das Mädchen hatte sich an ihr geliebtes Plüschtier gekuschelt und war bereits dabei ins Traumland abzudriften. Mit ihrer kleinen Sabberschnute hatten sie es echt gut getroffen. Wenn es ans Schlafen gehen ging, machte sie ihnen so gut wie nie Probleme. Er konnte nur beten, dass das in Zukunft auch so blieb. „Schlafgut.“ Mit diesen Worten ging er zur Tür, schaltete das Licht aus und schloss dann die Tür hinter sich. Er ging in ihr Schlafzimmer und suchte in seinem Seesack nach der schwarzen Tüte mit seinen Sexshop Erwerbungen. Schließlich fand er sie und er holte das Massageöl hervor. Danach musste er aber erstmal die dabei raus gewühlten Socken wieder rein stopfen. Er setzte sich dann aufs Bett, öffnete das Fläschchen und hielt es sich unter die Nase. Oh ja, definitiv Apfelkuchen. Damit würde Sam dann ultimativ zum Anbeißen sein. Er stellte das Massageöl auf das kleine Beistelltischchen zwischen den beiden Betten und wartete dann auf seinen Bruder. Dieser schien sich beim Duschen allerdings reichlich Zeit zu lassen. Endlich nach zehn Minuten Wartezeit betrat er in Schlafshorts und einem Handtuch um die Schultern das Zimmer. „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon dich hätte was in den Gulli gezogen.“ „Hey, Bobby hat keinen Fön und wenn ich mit meinen Haaren bei der mir versprochenen Massage nicht das Bett voll tropfen soll, muss ich sie ja wenigstens halbwegs trocken rubbeln.“ „Okay, eins zu null für dich. Wer will schon auf ´nem nassen Kissen schlafen.“ Er stand auf, ging zu Sam, zog ihn in seine Arme und küsste ihn sanft. „Hey, du hattest mir eine Massage versprochen, keine Rum-Mach-Session.“ „Kein Unterschied. Flach legen werde ich dich so oder so.“ Er grinste, zog Sam zum Bett und schupste ihn dann darauf. „Leg dich auf den Bauch, dann bekommst du deine Massage.“ Der Jüngere tat wie ihm geheißen. Als Dean davon überzeugt war, dass Sam bequem und entspannt vor ihm lag, griff er nach dem Massageöl und gab eine ordentliche Portion davon in seine Hände und zielte damit sogleich auf Sams Schultern ab. „Hey, willst du das Zeug nicht erst mal in deinen Händen warm werden lassen?“ „Selbsterwärmend, schon vergessen.“ „Oh, na dann fahre fort.“ Mit sanften Berührungen und Streicheleinheiten verteilte Dean nun das Massageöl auf der ebenen, weichen Haut von Sams Rücken. Anschließend wurden seine verhärteten Muskelpartien von dem Älteren geknetet, gewalkt und gerieben. „Gott Dean! Das fühlt sich fantastisch an.“ „Schön und so langsam wirst du zu Butter in meinen Händen.“ Er beugte sich vor und verteilte kleine Küsse auf Sams Halspartie. „Ich hab mir überlegt, da du gesagt hast, dass wir keine Menschen töten, da könnten wir Kara vielleicht Abführmittel in den Kaffee kippen und das Klo zu kleben und das Toilettenpapier verschwinden lassen“, schlug Sam vor. „Sammy, Kara weckt echt das Schlechteste in dir. So fiese Pläne bin ich gar nicht von dir gewohnt.“ „Sagt der Mann, der dem Maskottchen-Freak 20 Ekelpizzen nach Hause liefern lassen wollte.“ „Er hätte es verdient gehabt.“ „Kara auch.“ „Ja, aber überleg mal. Wer macht dann die ganze Sauerei weg?“ „Ups, da hast du auch wieder recht.“ „Ich bin halt der Ältere von uns beiden und hab dir daher so einiges voraus. Mann, riechst du jetzt lecker.“ Er küsste Sam an der Stelle unter seinem Ohr, die ihn zum Erzittern brachte. Er war nun vollkommen entspannt und schon leicht schläfrig. Deans Küsse weckten seinen Unterleib wieder auf, was in dem Moment von Sam eigentlich nicht gewünscht war. Er wollte sich gleich nur noch an Dean kuscheln und schlafen. „Wenn du so weiter machst, bohrt mein wachsender Ständer gleich ein Loch in die Matratze.“ „Dann dreh dich doch um und ich kümmere mich auch noch um deine Forderseite.“ „Ne, mach lieber Schluss. Ich lieg hier gerade so gemütlich.“ „Geht’s dir gut?“ Er verrieb abschließend zärtlich die Überreste des Öls. „Mhm…mir geht’s wunderbar.“ „Kuss?“ „Ja, den hast du dir redlich verdient.“ Sam drehte seinen Kopf zur Seite und nahm Deans Lippen in Empfang. Der Kuss wurde durch ein leichtes Magenknurren seitens Deans gestört. „Du kannst doch nicht schon wieder Hunger haben.“ „Ich kann nichts dafür. Du riechst halt so appetitlich. Ich glaub ich geh runter und gönn mir noch ein Stück Pfirsich Cobbler. Soll ich dir ein Stück mitbringen?“ „Nein, aber wenn Bobby Eiscreme im Gefrierschrank hat, würde ich dazu nicht nein sagen,“ meinte Sam. Dean lachte. „Das bezweifle ich, Sammy. Bobby ist für mich nicht der Häagen Dazs Typ.“ „Na dann nicht, aber wenn du wieder kommst, dann küss mich, denn du schmeckst nach dem Verzehr von Kuchen immer so schön süß.“ „Oh Sammy! Du hast ja doch einen süßen Zahn und ich weiß jetzt auch, wie du deine Kalorien sparst. Hm … vielleicht bring ich was von der Sahne mit und wir probieren noch das Schokoladenbodypainting aus“, sagte Dean und wackelte mit den Augenbrauen. „Küssen reicht mir heute. Deine super Massage hat mich schläfrig gemacht, außerdem will ich das Bobbys Laken lieber nicht zumuten.“ „Spielverderber, aber okay, mit Küssen kann ich leben und wir wollen es uns mit Bobby ja nicht verscherzen.“ Er gab Sam kurz einen Kuss auf die Stirn und machte sich dann auf den Weg nach unten in die Küche. Von der Treppe aus hörte er Kara und Bobby im Wohnzimmer diskutieren. Er brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, was ihr Streitthema war. Es ging um Sam und ihn. „Zwei Männer Bobby, das ist doch krank und der leichte Inzest-Touch macht es nur noch abartiger. So was solltest du in deinem Haus nicht dulden.“ „Und wer bist du bitte schön, dass du dir einbildest, ich würde mir von einem dummen Kücken wie dir was sagen lassen? Das ist mein Haus und wen ich hier wohnen lasse, ist meine Sache. Die beiden Jungs sind mir wichtig und es ist mir egal, was sie wann mit wem treiben. Wenn es für dich ein Problem ist, mit den beiden unter einem Dach zu wohnen, kannst du gerne deine Sachen packen und gehen. Du weißt ja, wo die Tür ist.“ Also da hatte sich Kara fast verzockt. Sie wollte auf keinen Fall ausziehen und eigentlich hatte sie es auch nicht so gemeint, dass Bobby die Jungs rausschmeißen sollte. Sie hatte nur gehofft, dass Bobby die beiden vielleicht zwingen, könnte in unterschiedlichen Zimmern schlafen zu lassen, sodass sie leichter an Dean ran kommen konnte, aber die übertriebene Loyalität des älteren Jägers gegenüber den Winchesters machte ihren Plan zunichte. „Okay, okay. Ich will nicht gehen, also werde ich mich bemühen, darüber hinweg zusehen.“ „Ich hoffe, du hältst dich da auch dran und noch was. Ich habe vorhin mitbekommen, wie du wie eine aufgebrachte Furie mit Dean und Sam gesprochen hast. Solltest du je in meiner Gegenwart ihnen gegenüber ausfällig werden, dann schmeiß ich dich achtkannt raus und vertreib dich wenn nötig mit meiner Lieblingsschrotflinte von meinem Hof. Haben wir uns verstanden?“ Kara nickte und verschwand aus dem Zimmer. Dean war derweil die restlichen Stufen hinunter gekommen und war in die Küche geschlüpft, aber auch von dort hatte er den Rest der Unterhaltung der beiden noch mitbekommen. Es war schön zu wissen, dass Bobby voll auf ihrer Seite stand, das war schließlich nicht unbedingt selbstverständlich und Kara hatte es verdient von dem älteren Jäger so zur Schnecke gemacht zu werden. Er hörte wie jemand – höchstwahrscheinlich Kara, die Treppe hoch ging, und wand sich dann dem Grund zu, weswegen er überhaupt nach unten gekommen war. Er holte sich ein mittelgroßes Stück Cobbler aus dem Kühlschrank, verteilte noch etwas Sahne darauf und ließ sich seinen – er sah auf die Uhr, es war nicht mal ganz zehn – Vormitternachts-Snack schmecken. Als er fertig war, vergewisserte er sich, dass Bobby kein Eis im Haus hatte und tatsächlich war eismäßig Fehlanzeige in dessen Eisfach. Aber was war das ganz hinten? In eine dicke Eisschicht eingebettet lag da ein uraltes Eis am Stiel. Uralt deshalb, weil Dean wusste, dass die Firma vor gut zehn Jahren Pleite gemacht hatte. Es musste also ein Überrest aus einem ihrer letzten „Ferien“ bei Bobby gewesen sein. Ob er das Sam noch vorsetzen konnte? Besser nicht. Er beließ die Erinnerung an ihre Jugend, wo sie war, und nahm stattdessen eine Flasche Wasser für den Jüngeren mit nach oben. Sam hatte mittlerweile seine Position auf dem Bett geändert und saß nun ans Kopfende gelehnt mit einem Buch in der Hand. „Hey, ich hab dir Wasser mitgebracht.“ „Danke“, sagte Sam und lächelte Dean an. Dieser quetschte sich neben seinen Bruder ins Bett und berichtete kurz, was er unten mit angehört hatte. „Ich hoffe, sie wird noch mal ausfällig. Ich würde nämlich zu gern sehen, wie Bobby sie mit der Schrotflinte vom Schrottplatz jagt. Würde ihr nur Recht geschehen.“ „Wusste gar nicht, dass du so schadenfroh sein kannst.“ „Baby, was du nicht über mich weißt, könnte ein Buch füllen“, sagte Sam und versuchte dabei cool rüber zukommen. „Ja, vielleicht, aber im Gegensatz zu der Enzyklopädie, mit dem was ich über dich weiß, kommt dein mickriges Büchlein ja fast schon wie ein lustiges Taschenbuch rüber.“ Sam rollte mit den Augen, auch wenn Dean da nicht so ganz Unrecht hatte. „Apropos Bücher. Was liest du denn da?“ „Vonnegut’s Schlachthof 5.“ „Hey, das ist doch eins von meinen. Ich hab es dir zigmal angeboten, aber du wolltest es nie lesen.“ Dean erinnerte sich, wie er in einem Sommer notgedrungen das Bett hüten musste, weil er sich bei einer Jagd in der ersten Ferienwoche ein paar Rippen angeknackst hatte. John hatte dann seine beiden Söhne bei Bobby abgesetzt, weil sie ihn nur aufhielten, und war alleine losgezogen. Da er sich mit Sam nicht draußen rum treiben konnte, hatten sie in dem Sommer Unmengen von Büchern verschlungen, von denen einige noch in dem kleinen Regal an der Wand standen. „Ja, war damals nicht mein Ding, aber ich dachte, ich könnte dem Buch noch mal eine Chance geben.“ „Na dann lies mir, doch was vor“, sagte, Dean und lehnte sich an ihn. „Ist das dein Ernst?“ „Ja natürlich. Komm schon, immerhin hab ich dir, als wir im Musterhaus gewohnt haben, da hab ich dir auch die Geschichte mit der Maus und den Keksen erzählt, zum Einschlafen.“ „Okay, les ich dir halt was vor. Muss ja in Übungen bleiben für Jenny.“ Er schlug die Seite wieder auf und begann zu lesen. „Billy wurde 1922 in Ilium, im Staat New York, als einziges Kind eines dortigen Friseurs geboren. Er war ein komisch aussehendes Kind, das ein komisch aussehender junger Mann wurde – groß und schwach, und mit einer Gestalt wie eine Coca-Cola-Flasche. Er absolvierte die höhere Schule von Ilium und besuchte dann ein Semester die Abendkurse der Iliumer Schule für Brillenoptik, bevor er zum Militärdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde. Sein Vater war bei einem Jagdunfall während des Krieges ums Leben gekommen. So geht das.“ * Nach Sex war das hier im Moment die zweitbeste Art den Abend ausklingen zu lassen. Es war richtig gemütlich und von ihm aus könnten sie aus dem Vorlesen ein abendliches Ritual machen. An Sams Schulter geschmiegt, lauschte er weiter Sams Lesung. Nach etwa 30 Seiten gähnte Sam. Dean schmunzelte und meinte: „Ich glaub das war genug für heute. Zeit zum schlafen.“ „Das hast du früher auch immer gesagt.“ Sam lächelte und legte das Buch zur Seite. Sie rutschten etwas nach unten und kuschelten sich in die Kissen. Wenn Deans Kissen aussah wie Sam, wen störte es? So groß war das Bett nun mal nicht. Sam löschte das Licht, legte seinen Arm um den Kleineren und kraulte eine Weile liebevoll dessen Kopf. Für ein paar Minuten sagten beide nichts, schließlich ergriff Dean aber noch einmal das Wort. „Sammy? Schläfst du schon?“ Als Antwort bekam er ein gegähntes nein. „Weißt, du was ich vorhin gemeint habe, dass ich gerne Jennys Vater wäre, dass hab ich Ernst gemeint.“ Ein erneutes Gähnen von Sam. „Du bist ihr Vater.“ „Nein, ich meine ihr richtiger, leiblicher Vater. Ich … ich habe nie übers Kinderkriegen nachgedacht, bis Jenny in unser Leben getreten ist und das mit uns passierte.“ „Worauf willst du hinaus?“ „Ich … hätte gerne Kinder mit dir“, kam es leise von Dean. Sam lachte. „Lach nicht. Ich mein das ernst. Ja, ich weiß, es ist nicht möglich, aber ich finde, du solltest wissen, dass wenn es möglich wäre, du die einzige Person bist, mit der ich Geschwister für Jenny haben wollen würde.“ „Ah, das ist süß von dir … Au!“ Dean hatte ihn gekniffen. „Nicht das böse s-Wort, schon vergessen?“ „Dein Kneifen ändert nichts, aber ja, wenn es möglich wäre, dann wäre es mir eine Ehre, wenn du Jenny ein Geschwisterchen austragen würdest.“ „Du bist das Mädchen, du trägst es aus.“ Sam rollte mit den Augen, so langsam nervte es ihn. „Egal, es hilft ja nichts, über ungelegte Eier zu reden. Wir können beide keine Kinder kriegen. Schlaf gut, Dean.“ „Ich liebe dich, Sammy.“ „Ich liebe dich auch, Baby.“ Ja, es war leider nicht möglich, aber das änderte nichts daran, dass Sam in dieser Nacht von einem frechen, aufgeweckten kleinen Jungen mit braunem Wuschelhaar, grünen Augen und Grübchen träumte. *= Original Textauszug aus dem Buch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)