Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 130: Eishockeyschlägerei oder Vaginamonologe ---------------------------------------------------- Ich hoffe ihr hattet alle schöne Weihnachten. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Nachschub gibt es wieder am 4. Januar 2011. Guten Rutsch ins neue Jahr. SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSD Als Dean den Impala vor Nelsons Haus anhielt, standen dort schon drei Autos und blockierten die Einfahrt. „Wo kommen die denn alle her?“, fragte Sam. „Oh je! Familienbesuch“, sagte Ray. „Familienbesuch?“, sagte Dean fragend. „Yap. Sieht ganz so aus, als wären Theresas Verwandten reingeschneit.“ „Ist das was Gutes oder was Schlechtes?“, fragte Sam skeptisch. „Kommt drauf an, ob ihre Cousinen und Schwestern alleine oder in männlicher Begleitung gekommen sind. Kennt ihr den Film „My big fat greek wedding“?“ Dean sagte der Titel nichts, aber Sam hatte schon mal davon gehört. Er hatte zu Beginn seines Studiums für kurze Zeit in einer Videothek gearbeitet. „Gut, dann stell dir das Ganze bei Theresas Familie genau so vor, nur halt nicht griechisch.“ „Oh“, sagte Sam. „Ja genau. Naja, aber eigentlich sind die ganz nett. Wird bestimmt ein lustiger Abend.“ „Was? Wie … man, kann mich mal einer aufklären?“, fragte Dean, der nur Bahnhof verstand. „Lasst uns rein gehen. Du wirst schon noch verstehen, was Sache ist“, sagte Ray. Kurz darauf standen sie vor der Haustür und wollten klingeln, als schon die Tür geöffnet wurde. Eine kleine, vollbusige Frau um die 30 stand an der Schwelle und musterte die drei Männer. „Hi Ray“, sagte sie dann in bester Flirtmanier. „Hi Carmen.“ In dem Moment trat Theresa hinzu. „Hey Jungs. Da seid ihr ja schon wieder. Kommt rein.“ Sie taten wie ihnen geheißen. „Wir haben überraschend Besuch bekommen. Meine Schwester Elena und meine Cousine Carmen haben einen Partyservice und unsere Familie stellt sich für neue Gerichte immer gerne als Versuchskaninchen zur Verfügung. Am besten ich stell euch mal vor. Kommt mit in die Küche.“ Sam und Dean folgten ihr. Ray blieb im Wohnzimmer zurück. Die drei Frauen, die in der Küche damit beschäftigt waren die Cellophanfolie von den mitgebrachten Anrichtetabletts voller Häppchen zu entfernen, drehten sich zu Theresa und den Jungs um. „Dean, Sam! Das sind meine Schwester Elena, meine Schwester Nina, meine Tante Sophia und meine Cousine Carmen habt ihr ja eben schon an der Tür getroffen.“ „Hi“, sagte Dean freundlich. Die Frauen sahen ihn und Sam mit Jenny auf dem Arm verzückt an kamen auf sie zu und fingen alle gleichzeitig an zu reden. „Ist die Kleine aber süß“, sagte Nina. „Ja, fast so hübsch wie meine Enkelin“, sagte Sophia. „Wie heißt sie denn?“, fragte Elena. „Jenny,“ antwortete Sam. „Wollt ihr was essen?“, fragte Carmen. „Natürlich wollen sie. Sieh sie dir doch an, nur Haut und Knochen“, sagte Sophia. Theresa beobachtete amüsiert, wie Carmen uns Sophia Dean und Sam zum Esstisch dirigierten. Während Carmen ihrer Mutter half die Speisen auf den Tisch zu bringen, hatte Nina es irgendwie geschafft Sam Jenny abzuluchsen und betüdelte diese nun während ihre Schwester Sam und Dean mit Fragen über ihr Leben als schwules Paar mit Kind löcherte. Zurückhaltung war für diese Frauen eindeutig ein Fremdwort. „Wie lange seid ihr schon zusammen?“, fragte Nina. „Ich bin nich so gut mit Zahlen. Frag da mal lieber Sammy. Hey, sind das Mini-Frühlingsrollen?“, fragte Dean Carmen. Diese nickte und schob ihm das Tablett hin. „Also Sam?“, blickte Nina nun den jüngeren Winchester an. Nelsons Frau schmunzelte. „Ich werde mal Ray und Nelson holen“, sagte sie dann und ging wieder ins Wohnzimmer. „Du … du lässt sie da alleine bei den Löwinnen?“, fragte Ray seine Schwägerin. „Keine Bange. Sie wissen, dass die Zwei ein Paar sind und sie interessieren sich viel mehr für Jenny“, erklärte Theresa. Ray atmete durch. „Aber du als Singlemann bist weiter Freiwild“, fügte sie dann kichernd hinzu. „Oh Mann!“ Nicht, dass er nicht gerne flirtete, aber Theresas beide ledige Schwestern und Carmen waren einfach nicht Rays Typ, was die Damen nicht daran hinderte bei jedem erneuten Aufeinandertreffen erneut die Krallen nach ihm auszufahren. „Wo ist Nelson?“, fragte Ray sie dann. „Da wo er meistens ist, wenn er als einziger Mann geballtem Östrogen ausgesetzt ist. Er versteckt sich unter den Vorwand eine Flasche Wein zu holen im Keller“, sagte Theresa. „Soll ich ihn holen?“, fragte Ray. „Nein, du gehst in die Küche und leistest Sam und Dean Gesellschaft. Ich hol Nelson. Wenn ich dich gehen lassen würde, kämt ihr beiden ja nicht mehr hoch.“ Sie schob ihren Schwager in Richtung Küche. „Okay, okay. Aber wehe deine Schwestern, kneifen mir wieder in den Hintern.“ Als Ray in die Küche kam, war Dean dabei die Köstlichkeiten zu probieren und Sam versuchte tapfer das Kreuzverhör von Nina und Elena zu überstehen. „Eine Leihmutter. Ach, ihr Männer habt es gut. Ihr kriegt den kleinen Wonneproppen ohne lästige Schwangerschaftsbeschwerden“, sagte Nina. „Ja, keine Morgenübelkeit. Keine übersensiblen Brustwarzen, keine Hämorriden oder dicke Füße und vor allem keine Schwangerschaftsstreifen“, sagte Elena. „Nicht zu vergessen die Stimmungsschwankungen“, meinte Carmen. „Eigentlich ist es ja unfair“, meinte Nina. „Was wisst ihr schon über Schwangerschaftsbeschwerden? Ihr Kücken habt doch noch keine Kinder“, sagte Sophia. „Aber eine Cousine, die vor Kurzem ein kleines niedliches Baby bekommen hat und wir haben alle unter ihrer Schwangerschaft zu leiden gehabt“, sagte Nina. „Ja, besonders ich. Das eine Mal, wo ich sie morgens zum Arzt gefahren habe, hat sie mir ins Auto gekotzt“, sagte Carmen. „Und die Geburtsschmerzen sind sie auch umgangen“, sagte „Oh das war schlimm. Dammriss 3. Grades“, sagte Sophia. „Bei dem dicken Kopf, den das Baby von seinem Vater geerbt hat, kein Wunder“, meinte Carmen. Sam schluckte. Das waren alles Informationen, auf die er gerne verzichtet hätte. Wie konnte sein Bruder dabei so seelenruhig weiter Minifrühlingsrollen in sich rein stopfen? Wahrscheinlich hatte er irgendeinen Filter dafür, damit er in Ruhe mampfen kann. Na ja, zumindest waren die Frauen jetzt erst mal abgelenkt und löcherten ihn nicht länger mit Fragen, von denen Dean, unhilfreich wie er heute war, noch keine Einzige beantwortet hatte. Das blieb alles an ihm hängen. „Oh, hi Ray“, sagte Nina mit verführerischem Augenaufschlag, als sie den Schwager ihrer Schwester erblickte. „Nimm dir, doch was zu essen“, sagte Carmen. „Oh, ja danke. Das sieht wie immer alles köstlich aus.“ „Ischt esh aush“, sagte Dean mit vollem Mund. „Junger Mann, es ist ja schön, wenn es ihnen schmeckt, aber das ist kein Grund mit vollem Mund zu sprechen“, sagte Sophia. Sam musste sich beherrschen nicht zu lachen. Das war doch lächerlich. Er würde lieber Dean mit vollem Mund reden hören, als Sophia und ihre Tochter und Nichten über Hämorriden und Dammrisse sprechen zu hören. Sam brauchte eine Pause. Er zog Dean kurz am Hemdärmel. Dieser drehte sich dann auch prompt zu ihm. „Bevor wir es uns hier zu gemütlich machen, lass uns doch erst mal unsere Sachen rein holen“, schlug Sam seinem Bruder vor. „Geht ruhig. Jenny ist hier in guten Händen“, sagte Elena. „Okay. Aber eine nehme ich mit auf den Weg“, entgegnete Dean und nahm sich noch eine Minifrühlingsrolle, ehe sie die Küche verließen. „Schon satt?“, fragte Theresa, die Nelson mittlerweile mit weiblichen Tricks aus dem Keller gelockt hatte. Dean schüttelte kauend mit dem Kopf. „Wir holen nur eben unsere Sachen aus dem Impala“, sagte Sam. „Oh, okay. Dann warte ich auf euch und zeig euch gleich euer Zimmer“, sagte Theresa. „Das wäre nett“, sagte Sam ehe er und Dean zur Haustür hinaus traten. „Du kannst ruhig schon in die Küche gehen. Ray ist auch da und meine Familie beißt nicht, das weißt du“, sagte sie zu ihrem Mann, der dann widerstrebend mit seiner Rotweinflasche in der Hand in die Küche ging. So, hier war sie nun. War kurzfristig in die Hülle einer kleinen, blonden Pfadfinderin geschlüpft, die mit ihrem Bollerwagen unterwegs war, um für einen guten Zweck Kekse zu verkaufen. Jetzt wollte sie doch mal sehen, wie die Typen aussehen, die ihrem Bruder so viele Probleme bereiten. Sie hatte sie orten können, da Sam das Blut ihres Bruders in sich hatte. Das war nun sehr nützlich, aber was machten zwei Jäger hier in einem Vorortviertel? Sie war gerade vor dem Haus angekommen, als Sam und Dean hinauskamen. ~Gott ist der süß~ dachte die Dämonin. Dean würde sich gut in ihrer Sammlung machen. Spielkameraden konnte man schließlich nie genug haben und wenn der andere seine Aufgabe als die Hülle für ihren Vater endlich übernehmen würde, hatte Dean ja eh nichts mehr zu tun und würde ihr gehören. Vielleicht sollte sie sich dann auch mal einen erwachsenen Frauenkörper zulegen. „Hi, wollt ihr Kekse kaufen?,“, fragte sie die beiden Brüder und trat auf sie zu. „Gerne! Sammy, bezahl die junge Dame“, sagte Dean und nahm sich ein Päckchen Kekse vom Bollerwagen. Sein Bruder rollte mit den Augen, nahm aber seine Brieftasche aus der Hosentasche. „Wie viel macht das?“ „Ähm … 5 Dollar.“ „Hier bitte.“ Sam reichte ihr einen Geldschein. Plötzlich nieste sie. Verdammt, jetzt wusste sie, was ihrem Bruder so zu schaffen machte. Sie konnte deutlich die Aura eines Engels spüren. „Schönen Tag noch.“ Wie ein geölter Blitz rannte sie ihren Bollerwagen hinter sich herziehend davon. Kein Wunder, dass sein Bruder noch nichts erreicht hatte. Ein einzelner niederer Dämon hatte gegen einen Engel kaum eine Chance. Sie selbst würde sich auch nicht freiwillig mit einem einlassen. Einfach Engel könnten sie zwar nicht töten, aber wieder in die Hölle schicken und darauf konnte sie gut und gerne verzichten. Aber wenn sie gleich eine kleine Abordnung ihrer Armee entsenden würde, dann sollte das schon klappen und sie könnte ihrem Bruder triumphierend das Baby präsentieren. Er musste ja nicht erfahren, dass sie dass nicht alleine gemacht hatte. Sie war um die Ecke verschwunden und nun außerhalb der Sichtweite der Brüder, als sie den Kopf in den Nacken warf und in Form von schwarzem Rauch verschwand. Das kleine Mädchen sackte bewusstlos neben ihrem Bollerwagen zusammen. „Merkwürdig, die Kleine“, meinte Sam. „Findest du? Egal! Die Kekse schmecken.“ Erst jetzt sah Sam, dass Dean die Packung bereits geöffnet hatte. Sam seufzte. „Wash?“ Natürlich redete er wieder mit vollem Mund. „Lass uns einfach unsere Sachen rein holen.“ Manchmal war Sam so müde. Wieso musste er sich auch in eine Fressmaschine ohne Tischmanieren verlieben? Dean stand am Kofferraum des Impalas und Sam hatte eine wunderbare Aufsicht auf dessen Hintern. Ach ja, weil er verdammt sexy war und auf eine seltsame Art und Weise auch charmant und irgendwie auch ziemlich süß und niedlich. Dean reichte ihm seine Tasche und nahm seine eigene und die mit Jenny s Sachen selber. Dann schritten sie gemeinsam zurück ins Haus. Theresa führte sie die Treppe hoch und blieb dann an einem Zimmer neben dem Badezimmer stehen. Sie öffnete die Tür und schaltete das Licht an. Um das Zimmer kühl zu halten, hatte sie das Rollo herunter gelassen. Das Zimmer war klein aber fein. Genau so wie das Bett, auf das die Augen der Brüder gerichtet war. Da sollten sie zusammen drin schlafen? Verdammt, da war Körperkontakt ja quasi unvermeidbar. „Ich weiß, das Gästebett ist nicht besonders groß, aber hey, ihr seid ein Paar und es ist doch super zum Kuscheln“, meinte Theresa. „Oh ja! Dean liebt es zu kuscheln“, sagte Sam grinsend. Dieses schmale Bett war ja quasi wie ein Sechser im Lotto. Wenn sie so nah beieinander liegen würden musste Dean doch einfach schwach werden. „So ein Quatsch“, maulte Dean. „Hör nicht auf Sam. Seine Eltern haben ihn als er klein war ein paar Mal vom Wickeltisch fallen lassen“, sagte er dann an Theresa gewandt. Sie lächelte. „Schon klar, du willst deine Männlichkeit aufrechterhalten. Keine Bange, ich werde niemandem sagen, dass du gern mit Sam kuschelst.“ Dean zog eine beleidigte Schnute und Theresa und Sam gingen lachend in das kleine Zimmer, in dem Nelson und sie unbenutzte Möbel aus ihrer Singlezeit lagerten. Dort stand eine kleine Couch, auf der sie Jenny ein Nachtlager errichten wollten. Dean stellte ihre Taschen ab und ging dann wieder nach unten in die Küche. „Die beiden sind wirklich sexy. Schade, dass sie schwul sind“, meinte Elena. „Ja, aber kannst du dir vorstellen wie die Zwei sich küssen?“, fragte Nina mit einem verzücktem Gesichtsausdruck. „Meinst du sie, würden sich mal vor uns küssen, wenn wir sie fragen?“, erkundigte sich Carmen bei Nelson. Theresas man dachte kurz darüber nach und sagte dann: „Das bezweifle ich. Um ehrlich zu sein, habe ich die beiden sich noch nie küssen sehen.“ „Echt nicht? Seltsam, wenn ich einer der beiden wäre, könnte ich kaum die Finger von dem anderen lassen“, sagte Carmen. „Von wem könntest du schon die Finger lassen“, neckte Nelson sie. „Na ja, vielleicht sind sie einfach keine Fans von der öffentlichen Zurschaustellung von Zärtlichkeiten“, meinte Ray. In dem Moment kam Dean in die Küche. „Ich hoffe die Frühlingsrollen sind noch nicht alle. Hi Süße.“ Er nahm Elena Jenny ab und setzte sich mit ihr wieder an seinen Platz. Sein kleines Mädchen war bei ihm sicher besser aufgehoben als bei den sympathischen, wenn auch ziemlich aufdringlich und leicht durch geknallten Frauen. Er hatte mitbekommen, was eben gesagt wurde. Nelson hatte sie sich noch nie küssen sehen, weil sie damals noch nicht wirklich zusammen waren und jetzt würde er sie sich nicht küssen sehen, weil das seinem Plan im Weg stand, Sam durch das zeigen der kalten Schulter in die Knie zu zwingen. „Männer mit Babys sind unglaublich sexy“, meinte Nina. Ray rollte mit den Augen. „Wo sind Theresa und Sam?“, fragte Nelson. „Noch oben. Sie wollten noch Jennys Bettchen bauen.“ „Schon erledigt“, sagte Theresa und kam mit Sam im Schlepptau zurück in die Küche. „Das ging ja schnell“, sagte Dean. „Ja, Sam meinte wir sollten uns beeilen, weil du sonst alles wegfrisst.“ „Du bist ja so gemein Sammy! Ich habe bloß einen gesunden Appetit“, maulte der ältere Winchester und zog eine Schnute. „So kann man das natürlich auch nennen“, neckte Theresa ihn. „Oh, wie ich sehe, habt ihr euch oben gegen mich verschworen.“ „Hey, waren das Anti-Humorkekse, die du eben gegessen hast?“, fragte Sam. Normalerweise konnten sie beide Scherze auf ihre Kosten vertragen, aber die Auswirkungen ihrer Wette schien sie dünnhäutiger zu machen. „Hier, sieh das als ein Versöhnungsgeschenk an“, sagte Theresa und schob Dean ein Bier zu. „Danke“, sagte der ältere Winchester. Sam setzte sich neben ihn und bekam von Sophia prompt einen Teller mit Leckereien zugeschoben. „Hier, iss Junge“, sagte sie zu ihm und machte sich dann daran auch Theresa einen Teller fertig zu machen. Das restliche Essen verlief mehr oder wenig harmonisch. Carmen versuchte Ray zu becircen, Nelson und Dean redeten über die Kollegen in der Buswartung und nebenbei fütterten Sam und Dean ihre Tochter. Der Jüngere wurde immer wieder von den Frauen in ein Gespräch verwickelt. Jetzt wo auch Ray und Nelson im Raum waren, kamen glücklicherweise Dammrisse nicht mehr zur Sprache. Irgendwann waren sie alle. „Ich hab die DVD dabei Nel“, sagte Ray, der jetzt endlich den Fängen von Carmen entkommen wollte. „Super, dann lasst uns rüber ins Wohnzimmer gehen“, meinte Nelson. Dean und Ray standen auf. Sam blieb mit Jenny sitzen. „Hey, kommst du nicht mit Sam?“, fragte Dean. „Denkst du wirklich, dass Eishockeyschlägereien das Richtige für ein kleines Mädchen ist?“ „Du kannst Jenny ruhig bei uns lassen“, sagte Elena. „Nein, ist schon gut. Ich wollte ihr eh noch ihren Gutenacht-Tee machen, weil sie heute etwas unruhig ist“, meinte Sam. „Soll ich dir beim ins Bett bringen helfen?“, fragte Dean. Sam hätte am liebsten ja gesagt, aber er wusste, dass Dean was mit Ray und Nelson machen wollte und ein bisschen Normalität, wie das Rumhängen mit Freunden hatte sich Dean verdient, auch wenn Sam ihn lieber für sich gehabt hätte und er nicht sonderlich scharf drauf war hier bei den Frauen zu bleiben, die ihn wohl eh schon förmlich entmannt und ihn als Mädchen in Deans und seiner Beziehung in ihre Damenrunde aufgenommen hatten. „Okay, aber lass mich ihr noch einen gute Nachtkuss geben, ehe du sie ins Bett bringst.“ „Wie süß! Warum kann ich nicht mal einen so netten Mann treffen“, sagte Elena. „Weil du nicht genug verdienst, um ihn durchzufüttern“, scherzte Theresa. „Sehr witzig“, sagte Dean und streichelte Jenny durchs Haar. „Als würde Jenny ohne einen gute Nacht Kuss von dir freiwillig einschlafen“, entgegnete Sam auf Deans Bitte hin. Er lächelte. Dean mit Jenny umgehen zu sehen machte ihn glücklich. „Hier fang“, sagte Nelson und warf Dean eine Chipstüte zu. „Falls wir später noch Hunger kriegen“, sagte Nelson grinsend. Sam rollte mit den Augen und sah den Dreien hinterher, die nun ins Wohnzimmer gingen. „Ich setz schon mal das Wasser für ihren Tee auf“, sagte Sophia. „Danke. Ich geh und hol den Tee und ein bisschen Spielzeug“, sagte Sam und ging nach oben. Als Sam wieder runter kam, waren die Frauen bereits in Gespräche vertieft. Während Elena, Nina und Carmen über Make-up sprachen, unterhielten sich Theresa und Sophia über Theresas Termin beim Gynäkologen, den sie am Nachmittag gehabt hatte. Sie schienen sich von Sams Anwesenheit nicht stören zu lassen. Er nahm sich eine Tasse und brühte Jenny etwas Tee auf. „Ich hasse Termine beim Frauenarzt. Das Spekulum ist immer so kalt“, beschwerte sich Theresa bei ihrer Tante. „Ich habe dir doch schon so oft geraten zu Dr. Madison zu gehen. Sie wärmt das Spekulum immer an“, sagte Sophia. „Okay, Schluss damit“, brach es nun aus Sam heraus. Die Frauen sahen ihn überrascht an. „Ich decke in euren Augen vielleicht den weiblichen Teil in unserer Beziehung ab, aber ich bin immer noch ein Mann und glaubt mir, als ein solcher will ich über Frauenarztbesuche nichts hören, also könnt ihr vielleicht das Thema wechseln?“ „Entschuldige“, sagte Theresa reumütig. „Was für ein Shampoo benutzt du Sam? Dein Haar sieht so weich aus“, sagte Nina. Sam seufzte. Ob es wohl unhöflich war, wenn er sich mit Jenny einfach absetzten, würde? „Kein Besonderes“, antwortete er dann. Es war ja nett, dass sie ihn mit einbeziehen wollte, aber er kannte sie nicht und so gab es kein Thema, worüber sie sich wirklich unterhalten könnten und zu Smaltalk war er heute gar nicht aufgelegt. Diese Version der „Sex and the City“ Damen war auch nicht gerade seine Welt. Im Gegensatz zu Mortie und Lea fand er zu Theresas Verwandten keinen Draht. „Pa-pa“, brabbelte seine Tochter und Sam half ihr den bereits etwas abgekühlten Tee zu trinken. Sie ließen ihn danach größtenteils in Ruhe, nur Theresa und Elena schenkte ihm und vor allem Jenny noch ein wenig Aufmerksamkeit und bald war das kleine Mädchen endlich müde geworden. „Sag Gute Nacht Jenny“, sagte er zu seiner Tochter, die nur niedlich gähnte und die Damenrunde in Verzückung versetzte. Dann ging er ins Wohnzimmer zu Dean. „Din!“, quickte Jenny, als sie Sams Bruder sah. Nelson drückte auf Stopp. „Hey Kleines!“ Dean stand vom Sofa auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Schlaf gut.“ Wieder gähnte Jenny. „Da ist aber jemand müde“, sagte Ray. „Es ist ja auch schon weit nach ihrer üblichen Bettzeit“, sagte Sam und ging dann mit Jenny hoch, um sie hinzulegen. Während er seine Tochter umzog, schlief sie bereits ein. Dann bettete er sie auf ihre Schlafstädte. Er gab ihr noch einen leichten Kuss auf die Stirn und ging dann wieder nach unten. Als er aus dem Zimmer war, erschien der rothaarige Engel. Sie hatte am Nachmittag kurz die Präsenz eines Dämons in der Nähe des Hauses gespürt. Sie würde besonders wachsam sein müssen, da die Brüder bis jetzt keinen Anstalten gemacht haben das Haus abzusichern. Scheinbar fühlten sie sich hier so sicher, dass sie es nicht für nötig hielten, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Sie würde ihnen ja gerne mal den Kopf zu Recht rücken, aber es war ihr untersagt sich ihren Schutzbefohlenen zu zeigen. Jenny schlief jetzt und er konnte für seine Abendunterhaltung wählen zwischen Nel, Ray und Dean, die sich mit Bier und Chips ins Wohnzimmer verzogen hatten, um die DVD mit den Eishockeyschlägereien anzusehen oder er konnte sich wieder zur schnatternden Damenrunde im Esszimmer gesellen. Ganz toll, entweder Männern zusehen, wie sich wegen eines Pucks die Schädel einschlugen oder die Vagina Monologe, vielleicht sollte er besser auch ins Bett gehen, denn beides war nicht wirklich verlockend. Schließlich entschied er sich dafür zu den anderen Männern zu gehen, dann war er wenigstens bei Dean. Er betrat das Wohnzimmer und ließ sich neben seinem Bruder auf der Couch nieder, dabei aber einen deutlichen Abstand lassend, schließlich waren ja auch noch Ray und Nelson da. „Hey Sam, du kannst dich ruhig näher zu deinem Süßen setzen, uns stört das nicht“, sagte Nel. „Ja, solange ihr euch hier nicht gegenseitig die Zunge in den Hals steckt ist das okay“, pflegte Ray seinem Bruder bei. Sam lächelte und rutschte näher an seinen Bruder heran. Mal sehen, ob dieser ihm immer noch auswich. Dean legte widerstrebend seinen Arm um Sam. Wenn er sich vor den beiden abweisend Sam gegenüber verhielt, wie er es eigentlich seinem Plan gemäß machen wollte, dann würden Ray und Nelson wahrscheinlich fragen, warum er das tat und Dean hatte keine Lust auf diese Frage zu antworten. So, wie Sam grinste, als er sich an seine Schulter lehnte, passte es dem Jüngeren diese Situation ziemlich gut in den Kram. Zusammen sahen sich die Vier die DVD weiter an und Sam stellte überrascht fest, dass das Ganze ziemlich lustig war. Diese erwachsenen Männer kabbelten sich wie kleine Kinder. So wie Dean und er in ihrer Jugend, wenn sie sich um das letzte Stück Pizza oder die erste heiße Dusche nach einer Outdoortrainingseinheit mit ihrem Dad stritten. Als sie noch kleiner waren, hat Dean ihn immer gewinnen lassen, aber später musste sich Sam alles hart erkämpfen. Beim Essen war er meist chancenlos gegen Dean, aber bei dem Kampf auf das Anrecht auf die erste Dusche konnte er sich meistens durchsetzen, weil er mit seinen langen Beinen schneller an der Badezimmertür war als Dean. Heutzutage endeten solche Kabbeleien meist mit einer wilden Knutscherei, so wie neulich bei der Kissenschlacht im Motel. Aber das war vor der Wette. Er musste sich dringend etwas einfallen lassen, um Dean rumzukriegen, denn auf ein Mal mehr oder weniger wieder nur Deans Bruder zu sein reichte Sam nicht. Körper und Seele sehnten sich nach Intimität mit Dean und nur seine Sturheit verhinderte, dass er nachgab und nur weil er sich beweisen wollte, dass er den längeren Atem hatte. Es liefen gerade die Top 5 Eishockeyfights in der NHL als Theresa mit ihren Verwandten aus der Küche kam. Sophia und Carmen trugen die Tabletts, schienen also auf dem Weg nach Hause zu sein. „Ich dachte ihr wolltet euch Eishockey ansehen“, sagte Theresa. „Machen wir doch“, entgegnete Ray. „Das sieht aber eher wie Boxen aus“, sagte Nina. „Da sieht man mal wieder, dass Frauen keine Ahnung von Männersport haben. Hast du schon mal Boxer gesehen, die Eishockeyschläger benutzen?“, fragte Nelson und deutete auf den Schläger, der neben den Handschuhen auf dem Eis lag. „Ah ja, verstehe. Dann lassen wir euch mal besser mit eurem männlichen Männersport mit Männern alleine“, sagte Nina und folgte ihrer Schwester und ihrer Tante zur Haustür. „Kommst du Carmen?“, fragte sie ihre Cousine, die noch immer auf den Fernseher starrte. „Ja, ja … gleich. Man, die DVD sollte ich mir auch mal ausleihen“, sagte sie und starrte auf den einen Spieler, der nach einem Scharmützel mit einem Gegner nun oben ohne da stand. „Frau, du brauchst dringend einen Freund“, sagte Ray. „Willst du dich anbieten?“ „Oh nein!“ „Oh doch, komm bring Carmen nach Hause, bevor sie uns hier noch den Teppich voll sabbert bei den knackigen Kerlen“, sagte Theresa. „Du hast sie gehört. Fahr mich nach Hause Ray“, sagte Carmen grinsend. „Hey Nel, lässt du zu, dass deine Frau mich raus schmeißt?“ „Sorry Ray, aber sie hat hier die Hosen an“, sagte Nelson, dessen Frau gerade damit begonnen hatte ihm zärtlich die Schultern zu massieren. „Okay. Wir sehen uns. Machts gut“, sagte Ray. „War nett euch kennenzulernen“, sagte Carmen zu den Brüdern. Die anderen Frauen verabschiedeten sich mit einem kurzen Gruß in die Runde und dann waren nur noch die beiden Paare im Wohnzimmer. Sam zog seinen Bruder auf die Beine. Ihre Gastgeber sollten ruhig etwas Zeit für sich haben. „Gute Nacht“, sagte er an Theresa und Nelson gewandt. „Schlaft gut ihr zwei“, rief Theresa den Brüdern hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)