Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 129: Die Zamboni ------------------------ Verwendeter Song: I want to drive the Zamboni by Mario Townsend SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSD Einige Minuten später saßen die Winchesters mit Ray im Impala und waren auf dem Weg zum Unigelände. Als Ray den Impala gesehen hatte, hatte es sich herausgestellt, dass Ray Oldtimer genau so gern mochte wie sein Bruder Nelson, nur das er weniger Ahnung davon hatte, also hatte Dean ihm angeboten doch mit dem Impala nach Minneapolis zu fahren. Sam war von Dean nach hinten auf den Rücksitz neben Jenny verbannt worden, angeblich damit Ray Dean den Weg weisen konnte, aber Sam war sich ziemlich sicher, dass Dean dass aus reiner Gehässigkeit tat, wusste er doch, dass es für den Jüngeren mit seinen langen Beinen dahinten ziemlich unbequem sein würde. Sie hatten sich dazu entschieden Jenny mitzunehmen, weil Theresa noch einen Arzttermin hatte und sie es Nelson nicht zutrauten bzw. zumuten wollten alleine auf ihre außergewöhnliche Tochter aufzupassen. Der Geist, sollte es sich wirklich um einen handeln, hatte bisher nur Spielern geschadet, also sollte ihnen keine Gefahr drohen. „Wie lange arbeiten Sie schon als Eiswart?“, fragte Dean Ray. „Seit fast fünf Jahren, aber hey, lassen wir doch die Förmlichkeiten. Wir können uns duzen.“ „Kein Problem, solange ich nicht mit dir Bruderschaft trinken und dich küssen muss.“ „Ne lass mal. Darauf kann ich verzichten, außerdem will ich ja deinen Freund nicht gegen mich aufbringen.“ „Da tust du gut dran, denn Sammy ist ganz schön eifersüchtig“, sagte Dean. Sam war kurz davor zu sagen, dass das nicht stimmte, aber das wäre eine glatte Lüge gewesen und Dean hätte ihn bestimmt deswegen zur Schnecke gemacht und wohlmöglich wieder die Sache mit der Tussi im Waschraum aufgewühlt, nur um ihn zu ärgern und darauf konnte Sam gut verzichten. Also blieb Sam größtenteils still und gab nur hier und da ein wenig seinen Senf dazu, während Dean mit Ray über Autos und Eishockey sprach. Dean und Eishockey, ausgerechnet. Als Kind hatte Dean es mal unbedingt ausprobieren wollen. Sie waren in Blue Earth bei Pastor Jim gewesen. Er war vier oder so und Dean etwa acht. Es war Winter und einige Jungs aus Deans Klasse trafen sich immer nach der Schule an einem zugefrorenen Teich um Eishockey zu spielen. Einer der Jungs hatte Dean mal eingeladen mit zu spielen. Er hatte Dean sogar seine alten Schlittschuhe geliehen. Das Problem war, Dean konnte nicht eislaufen. Nichtsdestotrotz versuchte er es, so schwer konnte es ja nicht sein. Sein erster Versuch endete damit, dass er ungünstig fiel und sich den linken Arm brach. Da Dean aber kein Mensch war, der freiwillig aufgab, übte er heimlich, um es zu lernen. Heimlich deswegen, weil der Arzt meinte, er solle sich schonen und Pastor Jim ihm geraten hat sich daran zu halten und John Dean telefonisch mitgeteilt hatte, dass er auf Pastor Jim hören sollte. Tat Dean nicht. Er schlich sich immer raus, wenn Pastor Jim etwas in der Gemeinde zu tun hatte. Das klappte auch, denn Sam, war ein guter kleiner Bruder und verriet Dean nicht, solange der Ältere sich bereit erklärte später mit ihm zu spielen. Ihr Dad hatte Dean eingebläut, Sam nie alleine zu lassen und so nahm Dean ihn auch immer mit, wenn er übte, natürlich musste Sammy am Ufer und in Deans Sichtweite bleiben, aber das war okay für Sam. Wie gesagt, es klappte bis zu einem Sonntagnachmittag im späten Februar. An dem Tag hätte Sam seinen Bruder zum ersten Mal fast verloren, denn es war seit ein paar Tagen wärmer geworden und ein früher Frühling stand ins Haus. Dean hatte noch immer seinen Gips und war im dünner werdenden Eis des Teiches eingebrochen. Wenn ein vorbeilaufender Jogger ihn nicht aus dem Eisloch gezogen hätte, wäre er vermutlich ertrunken, denn der Gips zog ihn ziemlich runter und lange hätte er sich nicht mehr an der Kante festhalten können. Sam konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie er panisch aufs Eis gelaufen war. Dean aber hatte ihm sofort befohlen wieder ans Ufer zu gehen. Zunächst weigerte Sam sich, schließlich wollte er Dean helfen, aber zum Glück kam dann der Jogger. Er schickte Sam ebenfalls vom Eis und zog Dean raus. Der bibbernde 8 jährige wurde ins Krankenhaus gebracht und in etliche Wärmedecken gepackt. Sam war nicht mehr von seiner Seite gewichen, bis ein aufgebrachter Pastor Jim Sam vor die Tür schickte, um ein paar Takte mit Dean zu reden, doch das war lange nicht so schlimm wie die Standpauke, die sich Dean später von ihrem Dad anhören musste. John verbot Dean strickt jemals wieder aufs Eis zu gehen und an Dads Verbote hielt Dean sich, jedenfalls bis zu einem gewissen Alter und auch dann noch an die meisten, bis auf wenige Ausnahmen. Dean hatte nie Eislaufen gelernt und niemals Eishockey gespielt und auch im Fernsehen sah sich Dean Spiele selten an. Er war, wenn überhaupt, eher an den Schlägereien der Spieler interessiert und zu genau diesem Thema waren die beiden Männer jetzt gekommen. „Heute ist das ja heftiger als früher, weil wegen der Schutzkleidung weniger passieren kann. Ich habe neulich eine DVD mit den größten Schlägereien im Eishockey gekauft. Wenn wir auf dem Rückweg kurz bei mir zu Hause anhalten, kann ich sie holen und wir können sie uns bei Nel angucken“, schlug Ray vor. „Cool,“ meinte Dean und Sam rollte nur mit den Augen. Einige Minuten später dirigierte Ray sie auf den Angestelltenparkplatz hinter der Eishalle. „Sammy, nimm du Jenny. Ich kümmere mich um unser Equipment.“ „Equipment? Habt ihr doch Staubsauger?“, fragte Ray neugierig. „Nein, Geister bekämpft man mit anderen Mitteln. Komm, ich zeig’s dir.“ Dean ging mit Ray zum Kofferraum und zeigte ihm ihr Handwerkszeug. Auskunftsfreudig erklärte er Ray die Wirkung, die Salz auf Geister hatte und schließlich präsentierte ihm stolz sein selbst gebautes EMF-Gerät. Sams Laune wurde etwas düsterer. Für seinen Geschmack verstanden sich die beiden etwas zu gut. Er musste Dean ja schon mit Nelson teilen, aber jetzt auch noch mit dessen Bruder? Was blieb dann noch für ihn? Er gönnte Dean ja ein paar Freunde, aber eigentlich wollte er Dean lieber für sich alleine. Oh Gott! Er war so egoistisch, aber er war es nicht gewohnt Dean teilen zu müssen, waren sie doch fast ständig zusammen. „Cool und du hast das echt aus ´nem alten Walkman gebaut?“, fragte Ray fasziniert. Dean nickte und erklärte Ray wofür man es benutzte. „Schleimer“, murmelte Sam und schnallte Jenny aus ihrem Kindersitz. „Also los, Sammy. Ich habe alles.“ Ray führte die Winchesters zu einem Seiteneingang und sie betraten die Eishalle. „So da wären wir! Hinter den Kulissen sozusagen“, meinte Ray. „Um das Ganze abzukürzen, schlage ich vor, dass Ray uns zeigt, wo die Spieler verletzt wurden und wir dort dann mal alles mit dem EMF-Gerät scannen“, sagte Sam. „Von mir aus, gerne. Die Umkleidekabine ist auf der anderen Seite der Halle,“ sagte Ray und führte die Brüder in den Innenraum. „Hey, müssen wir um die Eisfläche herumgehen? Es ginge doch viel schneller, wenn wir einfach übers Eis flitzen“, sagte Dean und klang ein wenig euphorisch. „Eigentlich lasse ich niemanden in Straßenschuhen auf mein Eis, aber weil ihrs seid, werde ich mal eine Ausnahme machen“, sagte Ray und öffnete eine Tür in der Bande. „Cool“, sagte Dean und rieb sich die Hände. Da ihr Dad ihm verboten hatte aufs Eis zu gehen, blieb Dean zum Schlittern nur die Möglichkeit, vereiste Flächen auf dem Bürgersteig zu nutzen, aber es hatte ihm als Kind immer spaß gemacht und irgendwie kam seine kindliche Seite heute in ihm hoch. Ray war bereits auf dem Eis und Dean wollte ihm folgen, als er aus dem Augenwinkel sah, dass Sam sich in Bewegung gesetzt hatte. „Hey, wo willst du hin, Sammy?“ „Mit Jenny auf dem Arm will ich lieber außen rum gehen. Eis ist rutschig, und wenn ich Jenny auf dem Arm hab, kann ich meine Balance nicht so gut halten und ich bin eh schon nicht gerade ein Scott Hamilton, was Eislaufen angeht.“ „Ne, eher Michelle Kwan“, sagte Dean lachend. „Ja, so ein rosa Kleidchen mit Pailletten, würde Sam sicher gut stehen“, fügte Ray lachend hinzu. Dean boxte Ray gegen den Arm. „Hey, ich mach hier die Witze, schließlich ist Sammy mein Mädchen.“ Während Ray und Dean ihr Lachen vereinigten, warf Sam seinem Partner einen bitterbösen Blick zu. „Verstehst du heute wieder keinen Spaß, Sam?“, fragte Dean. „Tut mir leid, dass ich das nicht witzig finde“, sagte Sam nur und zeigte Dean den Stinkefinger, ehe er sich mit Jenny auf den Weg auf die andere Seite machte. „Wow, das war heftig. Reagiert er immer so sensibel?“, fragte Ray. „Normalerweise kann er einiges ab. Ist heute wohl mit dem falschen Bein aufgestanden.“ Dean konnte sich jedoch denken, dass ihr durch die Wette bedingtes Zölibat seinen kleinen etwas dünnheutiger als sonst machte. Ziemlich viel angestautes Testosteron bürstete sie beide langsam auf Krawall, aber die Wette ging Ray ja mal überhaupt nichts an. Dean betrat das Eis. Während Ray schon ein paar Längen voraus war, hatte Dean so seine Schwierigkeiten mit dem kalten, glatten Untergrund. Er machte winzig kleine Schritte. „Beeil dich mal, Dean. Sonst ist Sam noch vor uns da“, rief ihm Ray zu, der schon dreiviertel der Strecke zurückgelegt hatte. Dean versuchte dann sein Tempo etwas zu erhöhen und kam ziemlich ins Straucheln. Auf Mitte der Strecke rutschte er ziemlich stark weg und wedelte wild mit den Armen, um nicht hinzufallen. Es war wirklich sehr amüsant das mit anzusehen. Die Eisfläche war für jemanden von Sams Größe von allen Seiten aus einsehbar und so genoss der Jüngere schmunzelnd die kleine „Dean on Ice Show“. Der Ältere hatte es fast geschafft, als er dann doch noch das Gleichgewicht verlor und auf dem Hintern landete. Sein Stolz litt ziemlich, als Ray ihm hoch half. Sam kam kurz darauf auch auf der anderen Seite an. „Hey Dean, das war echt elegant. Wie eine Elfe bist du übers Eis geglitten oder wie heißt das Tier mit dem Rüssel noch gleich?“, sagte Sam spitzbübisch und erntete diesmal einen Lacher von Ray. „Haha, Sam“, sagte Dean grimmig. „Fant“, brabbelte Jenny, die sich daran erinnerte wie Dean ihr das Elefanten-Teil ihres Zoopuzzles erklärt hat. Sam grinste und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Wange. „Oh, nicht du auch noch“, seufzte Dean, musste nun aber auch schmunzeln. „Okay Jungs. Da drüben ist die Umkleide und da rechts geht es zu den Duschen und zur Sauna“, erklärte Ray ihnen nun wieder ernster. „Okay, Sam. Las uns loslegen“, sagte Dean und ging auf die Tür der Umkleidekabine zu. „Wartet, ich muss die Tür erst aufschließen,“ sagte Ray und holte seinen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche heraus. Dann schloss er die Tür auf. „So, dann wirf mal deine Wundermaschine an.“ Dean tat wie ihm geheißen. Er hatte das EMF-Gerät kaum angeschaltet, da blinkte und piepte es auch schon. Sam seufzte, es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn es mal kein Fall für sie gewesen wäre. „Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?“, fragte Ray. „Gratulation Ray, in deiner Eishalle treibt ein Geist sein Unwesen“, erklärte der ältere Winchester. „Und was bedeutet das jetzt? Müsst ihr was exorzieren?“ „Das macht man bei Dämonen“, sagte Sam. „Erstmal müssen wir raus finden, mit wessen Geist wir es hier zu tun haben“, sagte Dean. „Oh, hey Ray! Hier bist du“, schreckte sie eine männliche Stimme auf. „Hey Mike. Waren wir verabredet?“, fragte Ray, als ein etwa 30 jähriger Mann zu ihnen kam. „Nein, aber es ist trotzdem gut, dass ich dich erwische. Gleich kommen die neuen Goldy Gopher Anwärter und ich wollte das Kostüm holen, aber ich hab meinen Schlüssel vergessen. Schließt du mir schnell den Raum auf? Oh, hey. Du hast Besuch?“, kam es fragend von Mike als er die Winchesters entdeckte. „Das sind Sam und Dean Winchester. Freunde meines Bruders, sie sind zu Besuch bei ihm, und da er heute keine Zeit hat, hat er mich gebeten ihnen ein bisschen was zu zeigen. Die beiden sind große Eishockey Fans“, erklärte Ray. Dean und Sam waren beeindruckt von Rays Improvisationstalent. „Freut mich. Ich bin Mike Elder, der Trainer der Maskottchen.“ „Trainer der was?“, fragte Dean, der glaubte sich verhört zu haben. „Der Maskottchen unserer Sportmannschaften“, wiederholte Mike. Dean lachte. „Sie meinen diese überdimensionalen Plüschtierchen mit den Trikots an? Wofür brauchen die denn einen Trainer?“ Mikes freundliches Lächeln verschwand. Sam schluckte. Sein Bruder war scheinbar in ein Fettnäpfchen getreten. Mike schien sich beleidigt zu fühlen. „Ich möchte Sie gern mal sehen, wie Sie mit dem Kostüm an eine Choreographie mit den Cheerleadern tanzen“, sagte er. Um Mike zu besänftigen, sagte Sam: „Das ist sicher schwerer als es aussieht.“ „Da können Sie von ausgehen. Trotzdem gibt es so komische Witzbolde wie den da, die meinen sich über uns Maskottchen lustig machen zu müssen.“ „Ich bin sicher, Dean hat es nicht so gemeint.“ „Wie auch immer. Ray, gibst du mir den Schlüssel?“ „Klar. Hier.“ Er löste einen Schlüssel von seinem Bund. „Danke. Ich leg ihn dir auf deinen Schreibtisch.“ „Ist gut.“ „Viel Spaß noch“, sagte Mike höflich an Sam gewandt und bedachte Dean noch mit einem grimmigen Blick, ehe er davon ging. „Alter, da hat Sam dir deinen Arsch gerettet. Was seine Maskottchen angeht, ist Mike sehr empfindlich. Er nimmt das sehr ernst, der hätte dir bestimmt am liebsten in den Arsch getreten“, erklärte Ray. „Der und mir in den Arsch treten. Der schmächtige Spacko? Mal ehrlich, die Leute, die in diese Kostüme steigen, sind doch alles Freaks und oder verpickelte Looser.“ „Dean, sei nicht so gemein.“ „Ja, die haben es echt nicht leicht. Die stecken in dem Kostüm und schwitzen sich einen ab und werden von den meisten verspottet. Man sollte ihnen schon etwas Respekt entgegen bringen, da hat Mike recht.“ Dean zuckte nur mit den Schultern und sagte dann: „Ich wundere mich, dass die immer wieder Leute finden, die das freiwillig machen wollen.“ „Unser Eishockey Team braucht ein neues Maskottchen. Der Junge, der es sonst immer gemacht hat, ist vor etwa einem Monat bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“ Sam und Dean sahen sich an, beide hatten die gleiche Idee. „Wurde der Junge auch vom Eishockey Team geärgert?“, fragte Dean. „Ja, manchmal. Aber eigentlich immer harmlos.“ Die Brüder sahen ihn skeptisch an. „Okay, manchmal haben sie ihm Juck- oder Stinkpulver ins Kostüm getan und ihn gehänselt, aber warum wollt ihr das wissen?“ „Na ja, wir suchen hier nach einem rachsüchtigen Geist und ein angepisster Junge, der in seiner Funktion als Maskottchen gehänselt wurde, passt ziemlich gut ins Profil,“ erklärte Dean ihm. „Du meinst er rächt sich nun an den Spielern, indem er sie in kleinere Unfälle verwickelt?“ „Ja, das könnte sein. Gibt es sonst noch jemanden, der mit den Spielern in Verbindung stand und vor Kurzem gestorben ist?“, wollte Sam wissen. „Nein. Seit ich hier arbeite, ist niemand gestorben, der was mit dem Team zu tun hatte.“ „Okay, dann ist dieser Junge unser einziger Verdächtigter. Weißt du noch, wie er hieß?“, erkundigte sich der kleinere Winchester. „Ted irgendwas. Da müsste ich noch mal nachsehen. Ich habe irgendwo in meinem Büro noch einen Nachruf über ihn liegen. Kommt mit“, bat Ray sie. Sie folgten dem Eiswart zu seinem Büro, dabei kamen sie an der Eisaufbereitungsanlage vorbei und daneben stand SIE. „Ist das etwa eine Zamboni?“, fragte Dean mit leuchtenden Augen und deutete auf die Eisbearbeitungsmaschine. Ray lächelte und nickte. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Zamboni_ice_resurfacer.jpg „Darf ich da mal mit fahren?“ „Mal sehen. Wenn ihr mir den Geist vom Hals schafft, vielleicht.“ „Oh, das werden wir“, versicherte Dean und sah die Zamboni verzückt an. „Dean, das ist ein Eisglätter auf Rädern. Wieso bist du so fasziniert davon?“ „Alter, du hättest anstatt Familie Feuerstein als Kind lieber mal die Peanuts gucken sollen, denn dann wüsstest du, dass es drei Dinge gibt, die Menschen gerne anstarren: Eines ist ein plätschernder Bach, ein weiteres ist ein Feuer im Kamin und das andere eine Zamboni, die dauernd im Kreis fährt. Man Sam, ich wollte schon immer mal mit dem Ding fahren“, sagte Dean. Ray räusperte sich und stimmte dann ein Lied an. Well I went down to the local arena Asked to see the manager man He came from his office, said, "Son can I help you?" I looked at him and said, "Yes you can..." I want to Drive the Zamboni...hey I want to Drive the Zamboni...Yes I do! Now ever since I was young it's been my dream That I might drive a Zamboni machine I'd get the ice just as slick as could be And all the kids would look up to me Sam machte große Augen, als sein Bruder beim zweiten Refrain mit einstieg. Dean konnte ihn doch immer wieder überraschen. Er hatte viel zu schnell erwachsen werden müssen und hatte sicher noch viele unerfüllte Kindheitsträume. I want to drive the Zamboni...hey I want to drive the Zamboni...Yes I do! Now the manager said, "Son, I know it looks keen But that right there is one expensive machine And I've got Smokey who's been driving for years." About that time I broke down in tears. Cause I want to drive the Zamboni...hey I want to drive the Zamboni...Yes I do! “Boni”, brabbelte Jenny. Dean lächelte. „Willst du auch mitfahren?“, fragte er die Kleine. Sie giggelte nur. „Würde das gehen?“, erkundigte er sich dann auch so gleich bei Ray. „Im Prinzip schon. Wenn du langsam fährst, sollte es gehen. Aber natürlich bestehe ich darauf, hinten drauf zu steigen und dir ein bisschen beim Einfahren zu helfen.“ „Super, dann ist das ein Deal! Wir erledigen den Geist und dann lässt du mich die Zamboni fahren.“ Dean hielt Ray die Hand hin. „Abgemacht“, sagte Ray und schlug ein. „Ähm, ich will ja nicht der Spielverderber sein, aber Ray, könntest du jetzt eben gucken, wie Teds Nachname ist?“, fragte Sam. „Stimmt ja, das hätte ich jetzt fast vergessen“, sagte Ray und ging in sein Büro. „Din!“, quickte Jenny und streckte ihre Hände nach ihrem Zweitvater aus. „Ich glaub, da will jemand zu dir“, sagte Sam und reichte seine Tochter an seinen Bruder. Dean nahm sie entgegen und gab ihr einen Kuss. „Krieg ich auch einen?“, fragte Sam. „Nein“, antwortete Dean knapp und sah sich mit Jenny auf dem Arm die Zamboni genauer an. Sam sah ihn perplex und leicht verletzt an. Was sollte das denn jetzt? Dean hatte ihm den Rücken zugedreht. Er wollte Sams verletzten Gesichtsausdruck nicht sehen. Er hatte sich sehr zusammen reißen müssen, um Sam den Kuss zu verweigern, aber wenn er diesen „Krieg“ beenden wollte, musste er seine Taktik beibehalten. Ein paar Minuten später kam Ray wieder aus seinem Büro und hielt einen Zettel hoch. „Ted Lancaster“, sagte er und reichte Sam den Nachruf. Sam überflog ihn. Der kurze Text enthielt keine weiteren Informationen, die ihnen weitergeholfen hätten, also würde sich Sam in den Computer der Uni hacken und Teds Akte suchen, um die Adresse von dessen Angehörigen herauszufinden. „Und?“, erkundigte sich Dean. „Wir haben seinen Nachnamen. Wenn wir seine Verwandten ausmachen, die hoffentlich in der Nähe wohnen, können die uns hoffentlich etwa über den Verbleib seiner sterblichen Überreste sagen. Das Übliche halt“, sagte Sam. „Gut, gut. Den Recherche Job überlass ich dir.“ „Wenn ihr dann soweit seid, können wir die DVD abholen und zurück zu Nelson fahren.“ „Wir sind hier fertig, oder Sammy?“ „Ja, wir können. Wir sollten vielleicht morgen auch die verletzten Spieler fragen, ob sie irgendwas gesehen haben, dann können wir vielleicht auch wirklich festmachen, dass es Ted ist“, merkte der Jüngere an. „Die Jungs hätten doch gesagt, wenn sie was gesehen hätten“, meinte Ray. „Wenn du etwas sehen würdest, das du dir nicht erklären kannst, weil es nicht sein kann, würdest du es dann anderen erzählen, auch wenn du dir ziemlich sicher sein kannst, dass man dich für verrückt hält?“, fragte Dean ihn. „Hm, nein. Wahrscheinlich nicht. Ich würde es wahrscheinlich als Einbildung abtun.“ „Eben und daher sollten wir noch mal nachfragen. Meist kriegen wir so doch noch einiges raus, wenn wir den Leuten klar machen, dass wir ihnen glauben, auch wenn es total verrückt klingen mag, was sie gesehen haben“, sagte Sam. „Okay, wartet kurz.“ Ray ging noch ein Mal in sein Büro und kam kurz darauf mit einer Liste in der Hand zurück. „Was ist das?“, fragte Dean. „Die Liste mit den Eiszeiten und Trainingseinheiten. Ich habe euch ´ne Kopie gemacht, damit ihr wisst, wann ihr die Jungs hier antreffen könnt.“ Er gab Sam die Liste. „Danke. Hey, morgen früh haben sie hier Konditionstraining. Da könnten wir ja mal nachfragen“, sagte Sam, nachdem er einen Blick auf die Termine geworfen hatte. Dean nickte. Sam faltete die Liste und schob sie sich in die Hosentasche. „Dann lasst und mal los“, meinte Dean. „Willst du wieder übers Eis?“, fragte Ray Dean neckisch. Sam grinste. „Ne, lass mal,“ sagte Dean mürrisch. Gemeinsam gingen sie dann zurück zum Impala und fuhren über einen kleinen Umweg über Rays Wohnung zurück zu Nelson. „Ich weiß gar nicht, wieso du dich so aufregst. Ich finde die Aufgaben sind doch gerecht verteilt“, sagte Lilith, die das Kaninchen des kleinen Jungen, dessen Schwester sie in Besitz genommen hatte, genüsslich mit einem Küchenmesser traktierte. Der kleine Junge vergoss bittere Tränen. Neben ihm saßen ebenso hilflos seine Eltern. „Das findest du gerecht? Du feierst hier jeden Tag Kindergeburtstag und ich kann sehen wie ich unseren Plan in die Tat umsetze um unseren Vater zu befreien“, beschwerte sich der andere Dämon. „Hey, ich kann nichts dafür, dass du und deine Unterdämonen unfähig seid. Du warst jedenfalls zu jeder Party eingeladen. Dein Pech, wenn du dein Tagewerk nicht pünktlich verrichtet kriegst.“ Mit ihren dämonischen Kräften zog sie den Vater des Jungen von der Couch. „Was?“, fragte er schwach. „Ich will meinen Spaß mit euch teilen. Ich habe noch ein paar Messer. Nimm dir eins und mach mit“, sagte Lilith freudig. „Nein“, stammelte er. Er konnte doch nicht vor den Augen von Frau und Sohn das Haustier quälen. Lilith hörte auf zu lachen. „Mach mit oder ich mach aus deinem Sohn eine Piñata und schlage zu, bis die zuckersüßen Gedärme raus kommen.“ „Oh Gott!“, mit zittriger Hand nahm der Vater eins der Küchenmesser. „Geht doch. Jetzt stich zu. Du glaubst nicht wie toll e sich anfühlt zu sehen wie sich das flauschige Kaninchen im Todeskampf windet“, kam es frohlockend von dem blonden, kleinen Mädchen. Der Vater musste gegen seine Übelkeit ankämpfen als er anfing ebenfalls auf das Kaninchen einzustechen. „Was heißt unfähig? Wir könnten längst einen Schritt weiter sein, wenn du aufhören, würdest ständig Partys zu feiern und mir mal helfen würdest“, sagte der gelbäugige Dämon. „Okay, okay. Wenn es dich glücklich macht, werde ich mir unser Pärchen mit dem Kind, das dir soviel Ärger macht mal ansehen. So schwer kann das doch nicht sein. Gib mir fünf Minuten. Ich muss nur sehen, dass meine Gäste beschäftigt sind, dann kümmere ich mich darum, Hauptsache du hörst endlich auf zu meckern. Du klingst ja fast schon wie ein Mensch.“ „Wann hörst du endlich auf uns zu quälen?“, fragte die Mutter. „Wenn ich Langeweile bekomme, aber im Moment hab ich euch so lieb und so viel Spaß mit euch, dass ich glaube, dass wir noch einige Zeit miteinander verbringen werden, aber jetzt muss ich kurz weg.“ Die Eltern atmeten leicht auf. „Aber keine Sorge. Ich lass euch meinen Bruder da. Er musste viel arbeiten in letzter Zeit und kann ein bisschen Spaß vertragen, also seid lieb zu ihm.“ Der Gelbäugige rollte mit den Augen. Super, jetzt blieb ihm nur Liliths abgelegtes Spielzeug über, dabei hätte er viel lieber in seiner Freizeit ein paar afrikanische Diktatoren zum Völkermord aufgestachelt. So eine 0/8/15 Bilderbuchfamilie war nicht gerade eine Herausforderung und den größten Spaß hatte seine Schwester ja schon verbraucht. „Pass gut auf meine Familie auf,“ sagte Lilith und war im nächsten Moment verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)