Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 104: Marinara Soße aka Hangover Teil eins ------------------------------------------------- Sein Mund fühlte sich an, als sei etwas Pelziges hineingekrochen und da verendet. Sein Schädel dröhnte, als würde ihn jemand mit einem Presslufthammer bearbeiten. Das Sonnenlicht, das ins Zimmer hinein schien, schmerzte in seinen Augen und dann war da noch diese laute, widerlich fröhliche Stimme. „Guten Morgen Sammy! Raus aus den Federn, die Sonne lacht!“ Von dem Jüngeren kam nur ein unverständliches Brummen und er versuchte sich unter der Bettdecke vor dem Störenfried zu verstecken. Dean grinste schelmisch bei dem Anblick. „Schau dir deinen Dad an Jenny. Ist er nicht erbärmlich? Ich hoffe du lernst daraus, dass du besser die Finger vom Alkohol lässt, wenn du erwachsen bist.“ So langsam erkannte Sam diese Stimme. Er zog seinen Kopf unter dem Kissen hervor und gab ein murmelndes „Dean?!“ von sich. „Ja, ich bin es Sammylein und für dich ist es Zeit aufzustehen“, sagte er in einer furchtbaren Singsang Stimme. Mit einem Ruck zog er Sam die Decke weg. Der Jüngere war noch zu benommen, um irgendeine Art von Gegenwehr zu leisten. „Zieh Leine Dean! Lass mich in Ruhe sterben“, jammerte Sam und legte seinen Arm über seine Augen. Sein Kopf würde sicher jeden Augenblick explodieren. „Du stirbst nicht Sammy. Dafür werde ich schon sorgen.“ Bis jetzt hatte Dean nur die Lamellen der Jalousie geöffnet und sie noch nicht hochgezogen, aber das würde er nun tun. Kaum war die Jalousie oben, da wurde der Raum auch schon von Sonne durchflutet. „Argh…verschwinde Dean!“ Sofort versteckte Sam seinen Kopf wieder unter dem Kissen. „Bist du heute Morgen etwa lichtscheu Sammy?“ Dean lachte und für Sam klang es ziemlich diabolisch. Er tastete um sich rum, bis er Deans Kopfkissen zu fassen bekam und es in die Richtung warf, aus der die Stimme des Älteren gekommen war. „Daneben! Aber irgendwie ist er doch putzig oder was meinst du Jenny?“ “Pa-pa!”, giggelte das kleine Mädchen. Dean setzte sie aufs Bett und sie krabbelte direkt auf ihren Vater zu und patschte an ihm herum, während sie immer wieder Papa rief. Der ältere Winchester hatte sich nun neben Sam aufs Bett gesetzt und zog ihm das Kissen weg. „Ich hasse dich Dean!“ Sam klang so herrlich weinerlich, dass Dean wieder lachen musste. „Das ist aber nicht das, was du gestern Abend zu mir gesagt hast, als ich in die Bar kam und den Eindruck hatte ich erst recht nicht, als du später, als wir wieder hier waren, versucht hast mich zu verführen.“ „Ich kann mich nicht erinnern, was gestern Abend passiert ist.“ Mühsam setzte er sich auf. „Hier, ich habe dir Kaffee gemacht und ein paar Kopfschmerztabletten habe ich dir auch mitgebracht“, sagte Dean und klang nun liebevoll und fürsorglich als er seinem verkaterten Partner die Tasse reichte. „Vorsichtig, er ist noch …” Zu spät. „Verfluchte Scheiße!“ Sam hatte sich ordentlich die Zunge verbrannt. Er stellte die Tasse auf den Nachttisch. „Jetzt wäre es wohl angebracht, die Pillen zu schlucken.“ Dean reichte ihm zwei Tabletten und ein Glas Wasser. „Danke“, sagte Sam, als er die Pillen geschluckt und das Glas geleert hatte. Er fühlte sich nun etwas besser und hoffte, dass die Tabletten bald ihre Wirkung entfalten würden. ~Was war gestern nur passiert? So amüsiert, wie Dean klang, muss es ja für mich ziemlich peinlich gewesen sein~ dachte Sam. „Dean, was … was war gestern Abend?”, fragte er ihn. Der Gefragte lächelte ihn an. „Du kannst dich wirklich nicht erinnern?” „Glaub mir, wenn ich mich erinnern könnte, würde ich dich nicht fragen.“ „Du willst es wirklich wissen? Mit allen peinlichen Einzelheiten?“ „DEAN!” “Okay, okay! Was ist das Letzte, an das du dich erinnern kannst?” Sam dachte kurz nach, da fiel es ihm wieder ein. Das Abendessen, nein davor war auch noch was. Ja, genau er hatte Jeff gerade zugesagt, ihn zusammen mit Dean zur Bar zu begleiten, als der Ältere vom Einkaufen wieder kam. „Gestern, am späten Nachmittag“, sagte Sam und begann damit die Geschehnisse wieder zu geben. Am Vortag gegen viertel nach fünf: Jeff war vor einigen Minuten gegangen. Nachdem Sam ihm zugesagt hatte am Abend, so gegen 20 Uhr, mit Dean und ihm eine der Bars unten an der Strandpromenade zu besuchen (Carrie hatte sich bereits angeboten in der Zwischenzeit auf Jenny aufzupassen), hatten sie noch eine Weile über das Buch geredet, dass Jeff ihm geliehen hatte. Sam hatte bis jetzt etwas mehr als ¼ davon gelesen und fand es gut zu lesen, auch wenn ihm Browns spätere Bücher besser gefielen. Der jüngere Winchester hörte, wie Dean den Impala in der Garage abstellte. Kurz darauf steckte der Ältere seinen Kopf aus der Hintertür. “Hi, na habt ihr zwei Spaß?”, fragte Dean seinen Bruder. “Ja. Ich glaube Jenny wird mal Architektin. Sie hat viel Spaß dabei mit ihren Bauklötzen zu spielen”, sagte Sam und lächelte Dean an. “Du weißt schon, dass, wenn sie irgendwo ne Stelle kriegen will ihre Gebäude länger als drei Minuten stehen bleiben sollte oder?” “Dean ist so ein Spielverderber”, sagte Sam und streichelte seiner Tochter durchs Haar. “Hey, ich will nur, dass sie Erfolg hat und bis dahin ist es noch ein weiter Weg.” “Allerdings. Der erste Stopp auf dem Weg nach oben ist der Kindergarten. Hey Dean?” “Ja, Sammy?” “Hast du Lust nachher gegen acht auf ein paar Bier an die Strandpromenade zu gehen?” Dass Jeff auch dabei sein würde, erwähnte Sam nicht, da er nicht wollte, dass Dean wieder anfing zu meckern. “Klar, aber dann fang ich besser sofort an Abendessen zu kochen.” “Du willst kochen? Ich dachte, ich wäre dein Kochsklave laut deiner superschurkenmäßigen Bestrafungsliste”, sagte Sam überrascht. “Ich mach heute mal eine Ausnahme und bevor du fragst, ja, ich habe vor die Küche in einem präsentablen Zustand zurück zulassen.” “Okay, dann viel Vergnügen.” “Gut, aber komm nicht rein, ehe ich es dir gestatte.” “Wieso? Planst du ein Soufflé, das zusammenfallen würde, wenn ich rein komme?” “Nein, aber ich will nicht, dass du meckerst, falls es noch unordentlich aussehen sollte, wenn du rein kommst.” Das war nur die halbe Wahrheit. Er hatte vor Sams Lieblingsessen zu kochen. “Na gut. Memo an mich: Küche Sperrzone, ehe Dean sein Okay gibt.” “Bingo.” “Hey, bekomme ich vorher wenigstens nen Kuss?” “Oh, natürlich.” Manchmal war Sam wirklich zu niedlich. Dean ging hinaus zu ihm und küsste ihn. Doch nur kurz, denn dann zog er sich leicht angewidert zurück. “Alter, du schmeckst nach Thunfisch. Ich hasse Thunfisch.” “Du warst lange weg und ich hatte Hunger. Da hab ich mir ein Sandwich gemacht. Reg dich ab”, sagte Sam etwas genervt. “Ich reg mich ab, aber nimm das hier, bevor du mich das nächste Mal küsst.” Er reichte Sam eine kleine Dose Pfefferminzbonbons. “Geht klar. Man bist du pingelig.” Er stopfte sich eins der Bonbons in den Mund. “Sammy, wenn ich auf meine extra Zwiebeln verzichte, dann solltest du auch auf Thunfisch verzichten.” “Du sollst aber auf die Zwiebeln aus einem anderen Grund verzichten als wegen schlechtem Atem”, murmelte Sam. Dean hatte ihn jedoch verstanden. “Was meinst du damit Sam?” Wums und schon war der rosa Teint zurück. “Also ... ähm ... ich ... ich habe, bevor wir unsere Beziehung vertieft haben ein bisschen im Internet recherchiert”, stammelte der Jüngere. “Und?” “Ich habe da in einem ForumfürFrauen was Interessantes entdeckt.” Sam hatte die Worte so schnell gesprochen in der Hoffnung, dass Dean nicht verstehen würde, in was für einem Forum Sam den Tipp gelesen hatte. Doch zu früh gefreut. “So, dann wäre ja mal ein für alle Mal geklärt, wer hier die Frau in der Beziehung ist.” “Klar, den Spruch musstest du ja jetzt bringen”, sagte der Größere und rollte mit den Augen. “Was hast du denn nun da entdeckt?” “Also, die User meinten, dass der Verzehr von Zwiebeln das ...” Sam wurde noch röter. “Sam, jetzt spucks schon aus.” “Das ja eben nicht.” “Könntest du vielleicht aufhören in Rätseln zu reden?” “Ist ja gut.” Er atmete tief durch. Man, war das peinlich. Er hatte fast täglich heißen Sex mit Dean und wurde trotzdem gerade dermaßen rot, nur weil er von Sperma sprach. “Also Sam, was meinten die User?” “Die User meinten, dass Zwiebeln Sperma ekelig schmecken lässt und daher ...” Sam brauchte den Satz gar nicht zu vollenden, denn Dean hatte es geschnallt. Er grinste breit und küsste Sam dann leidenschaftlich. Sein Kleiner mutierte ja langsam zum Sex-Freak. Wenn er ein wenig an Deans Ernährung rumspielte, nur damit er ihm die oralen Gefälligkeiten so gut wie möglich machen konnte, dann zeugte das schon von echter Liebe und ... Moment! “Hey, hast du deswegen auch angefangen diesen tropischen Weingummi zu essen?” “Ähm ... ja. In dem Forum stand, dass bestimmte Fruchtsäfte es besser ...” Dean ließ ihn nicht aussprechen sondern küsste ihn erneut. Sam hatte das gemacht, damit es für Dean angenehmer war und das, obwohl er Fruchtgummi noch nicht mal wirklich mochte. “Danke, Sammy”, sagte Dean. Der Jüngere sah ihn verlegen an. “Ähm ... nichts zu danken?!” Dean küsste ihn erneut. “So, dann werde ich mal kochen gehen.” “Tu das. Ich bleib hier draußen und versuche mein krebsrotes Gesicht wieder los zu werden.” “Mhm, was riecht denn hier so gut?”, fragte Sam als er eine Stunde später auf Deans Geheiß in die Küche kam. Jenny wackelte ihm aus dem Garten, in dem sie bis eben gespielt hatten, hinterher. Irgendwie kam ihm dieser Duft bekannt vor. Das war doch nicht etwa ... “Dean, ist das etwa Marinara Soße?” “Yap!” Dean grinste zufrieden. Er wusste, dass es Sams Lieblingsessen war und hoffte, dass er durch die Mühe, die er sich gemacht hatte, den Jüngeren dazu bringen konnte das leidige Thema um Jeff abzuhaken und sie endlich ihren zweisamen (Dreisam, wenn man Jenny mit einbezog), wohlverdienten kleinen Urlaub miteinander beginnen konnten, ohne Störung von zeckenähnlichen Nachbarsenkeln. Nudeln mit Marinara Soße, Sam liebte Deans Marinara Soße. Es war das Einzige, was bei Dean von seinem kurzen, dreiwöchigen Haushaltskunde Intermezzo während seines ersten Highschooljahres hängen geblieben war. Sie waren in Orem, Utah. Ihr Dad war hinter einem Geist her, der nicht-mormonische Bürger der Stadt tötete. Dean war in der Timpanogos Highschool eingeschrieben. Da dort aber die „männlichen“ Technik-Kurse mitten im Schuljahr alle belegt waren, musste Dean in den Haushaltskundeunterricht, was in Anbetracht der Fülle an Mädchen in der Klasse für den älteren Winchester doch nicht so schlimm war. Seit Dean das Rezept in der Schule gelernt hatte, kochte er es, wann immer sie ein Motel oder Apartment mit Küche hatten, da er wusste, dass es sich zu einem von Sams Lieblingsessen entwickelt hatte, auch wenn er dies immer abstritt und behauptete es wäre gerade nichts anderes da. Sam hatte sein Leibgericht seit Jahren nicht mehr gehabt und ihm lief bereits das Wasser im Mund zusammen. Dean hatte ihm sein Lieblingsessen gekocht. Vielleicht wollte sich Dean damit ja für sein lächerliches Verhalten in Bezug auf Jeff und ihn bei ihm entschuldigen, dachte Sam. “Komm Sam, ich dachte, wir essen heute mal im Wohnzimmer”, sagte Dean und schob den Jüngeren in den Nachbarraum. Sam war sprachlos bei dem Anblick. Dean hatte den Couchtisch mit einer rotweiß karierten Tischdecke bedeckt, wie man sie häufig in italienischen Restaurants oder Pizzerien fand. Auf dem Tisch stand ein kleines angezündetes Teelicht und in zwei Schüsseln dampften Nudeln und Soße. Dean hatte ein Winchestermäßiges Candlelight Dinner arrangiert. Sam drehte sich zu Dean um und stellte jetzt erst fest, dass dieser sich nach dem Einkauf wohl umgezogen hatte, denn nun trug er seine beste Jeans, die er früher nur anzog, wenn er Frauen aufreißen ging, da sie so eng saß, dass sie für die Jagd zu unbequem und unpraktisch war, aber Deans Hintern wunderbar zur Geltung brachte. Außerdem hatte er über seinem T-Shirt das olivgrüne Hemd an, das Deans Augen besser zur Geltung brachte und das Sam an Dean am liebsten mochte. Kurz um, Dean sah aus wie Sex auf zwei Beinen. In Kombination mit dem liebevoll gedeckten Tisch und dem Duft seines Lieblingsessens konnte Sam gar nicht anders als den Älteren an sich zu ziehen und ihn so leidenschaftlich zu küssen, dass diesem fast die Luft wegblieb. Doch dann erwiderte Dean den Kuss stürmisch und beide stöhnten leise angeregt. Langsam wurde Sam klar, wieso die Leute in Film und Fernsehen, wenn sie für sich und ihren Partner ein Candelight Dinner zu Hause planten, nie dazu kamen zu essen. Dean und das Ambiente um sie herum war für Sam so voller knisternder Erotik, dass er das Essen und leider auch seine Tochter für einen kurzen Augenblick völlig vergaß und Dean am liebsten sofort auf dem Sofa genommen hätte. Sam hatte seine Hände bereits unter Deans T-Shirt gleiten lassen, als dieser ihn urplötzlich zur Seite stieß und in Richtung Couchtisch hechtete. Sam wollte gerade fragen, ob Dean noch alle Tassen im Schrank hätte, als er erkannte, warum Dean ihn weggestoßen hatte. Seine Tochter war drauf und dran sich an dem Teelicht zu schaffen zu machen und der ältere Winchester schaffte es gerade noch so das Mädchen an ihrer Buchse zu packen, sodass sie auf ihrem windelgepolsterten Po landete und er die kleine Flamme auspusten und das Teelicht aus Jennys Reichweite stellen konnte. “Das war knapp”, sagte Dean. Die kleine Jenny saß verdattert vor dem Tisch. “Ja, Gott sei Dank hattest du ein Auge auf sie ... ich ... ich hatte sie für einen Augenblick total vergessen”, sagte Sam und fuhr sich durchs Haar. Dean erkannte diesen Blick in Sams Gesicht. Dean zog ihn mit sich auf die Couch. “Mach dir keine Vorwürfe. Es war meine Schuld. Ich hätte die Kerze nicht anzünden sollen. Ich hätte wissen müssen, dass das mit Jenny in der Nähe zu gefährlich ist. Es tut mir leid.” Sam sah ihn an, lächelte und dann küsste er ihn. “Schon gut, ich denke wir beide müssen darauf achten Jenny nicht aus dem Fokus zu verlieren. Das hier, das ist ... wow, das hätte ich nie erwartet”, sagte Sam und bekam wieder entzückende rosa Flecken auf den Backen. Dean schmunzelte. “Ich weiß! Dean Winchester ist einfach zu Gut für diese Welt”, sagte er in einem selbstverliebten Tonfall. Sam lachte. “Dean Winchester redet jetzt also in der dritten Person von sich?” „M.I.S.T.K.E.R.L.“ Sie hatten sich mittlerweile darauf geeinigt solche Ausdrücke nur noch zu buchstabieren, wenn sie nicht gerade impulsive aus ihnen hinaus schossen. “Ja, ja. Ich liebe dich auch, aber jetzt lass uns essen, ehe alles kalt wird.” “Das ich das noch jemals von dir hören würde”, sagte Dean im gespielt ergriffenem Ton. “Was bist du heute aber wieder witzig”, sagte Sam sarkastisch. “Ja, ich weiß. Ich sollte längst meine eigene Comedy-Show haben.” “Du kannst dich ja mal bei dieser neuen Talentshow America’s Got Talent bewerben.” “Ne lass mal. Wenn ich da mit dem Impala ankomme, denkt Hasselhoff doch, das wäre der Knight Rider. Ich lasse den besoffenen Blödmann doch nicht in die Nähe meines Babys.” “Soweit ich gehört habe, hat er gerade ne Entziehungskur gemacht.” “Sammy, das haben sie immer. Bis sie dann die Nächste machen.” Dean hatte, während sie redeten, bereits Sams Teller befüllt. “So und jetzt iss”, sagte er dann zu Sam. “Danke Dean, aber was ist mit Jenny?” “Um die kümmere ich mich jetzt.” Er stand auf und schnappte sich das kleine Mädchen. Er setzte sie sich auf den Schoß und füllte den Teller vor sich mit ein paar Nudeln und einem Klecks Soße. Als er Sam immer noch nicht essen sah, sagte er: “Nun mach schon. Iss. Ich will doch wissen, ob ich es noch drauf habe.” Kurz darauf bekam Dean seine Antwort auf die Frage, ob es Sam schmecke, durch ein genüssliches, nahezu orgasmusreifes Stöhnen des Jüngeren. Dean strahlte zufrieden. So was hörte er von Sam sonst nur beim Sex. Essen stimulierten Sam sonst nicht zu solcherlei Freudenlauten. “Gott ist das lecker”, kommentierte Sam ehe er sich eine weitere Gabel voll Nudeln in den Mund schob. Veni vidi vici, dachte Dean. Dieser Jeff bekam sicher nicht mal ne Dose alleine auf, geschweige denn eine Soße zustande, in die sich Sam sicher am liebsten reinlegen würde. Warum verglich er sich eigentlich mit diesem Penner? Oh Gott! Sam und Carrie hatten doch recht. Er war eifersüchtig. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Aber woher sollte Dean denn dieses Gefühl auch kennen? Vor Sam gab es schließlich nicht wirklich jemanden, der es wert war, eifersüchtig zu werden. Scheiße, was sollte er denn jetzt machen? Er atmete tief durch, während er Jenny fütterte. Die Kleine hatte den ganzen Tag über keinen Durchfall mehr gehabt und Dean fand, ein paar Nudeln wären als Härtetest für ihren Magen-Darm-Trakt ganz gut geeignet. Neben ihm schmatze Sam frohlockend vor sich hin. ~Kein Problem Dean, sagte er zu sich selbst. Sam ist jetzt bei dir. Er will doch gar nichts von Jeff und da dieser blöde Sack am Mittwoch eh die Düse macht, brauchst du dir auch keine Sorgen machen, dass er dir noch mal ins Gehege kommt. Gleich gehst du mit Mr. I love Marinara Soße in eine Bar unten an der Strandpromenade, auf ein Feierabend Bierchen und wenn du morgen früh aufstehst, kannst du mit Sam und Jenny an den Strand gehen, ehe der Schleimbeutel mit einer Idee zur Freizeitgestaltung bei euch auf der Matte steht~ Durch seinen Gedankengang selbst beruhigt, konnte Dean nun endlich auch sein Essen genießen. Sam hatte sich tatsächlich nachgenommen. Nicht weil er hungrig war, sondern weil es ihm einfach so gut schmeckte. Dean lächelte zufrieden. Das Essen war vorbei und Sam ließ Jenny an seiner Schulter, die natürlich mit dem Spucktuch abgedeckt war, ihr Bäuerchen machen. Sie wurde ihre überschüssige Luft zwar auch alleine los, aber trotzdem machten Sam und Dean es ab und zu noch, weil sie sie so heimlich knuddeln konnten. “Ich mach den Abwasch, wenn du Jenny badest”, sagte Dean schließlich. “Abgemacht.” Jenny präsentierte ihnen einen schönen Rülpser. Dann stand Sam mit ihr auf, gab Dean einen Kuss auf die Wange und ging dann mit Jenny auf dem Arm nach oben. Dean war mit dem Abwasch schneller fertig als Sam mit dem Baden, sodass der ältere Winchester sich noch dazu setzte und beobachtete, wie Sam ihr Badewannenpuzzle zusammensetzte, während Jenny ihre Aufmerksamkeit auf Dean richtete und versuchte aus der Badewanne zu entkommen. Als er seinen Partner lachen hörte, drehte sich Sam um. “Hey, hier geblieben”, sagte der Größere und schnappte sich Jenny. “Din!” Sie streckte ihre Arme nach ihm aus. “Ich werde dir jetzt noch die Haare waschen und dann kannst du zu Dean.” Die Kleine zappelte und rief immer wieder nach Dean. “Okay, ich gebe es auf. Wasch du ihr die Haare”, sagte Sam resignierend. “Du willst doch nicht etwa Kleinbeigeben?” “Eigentlich nicht, aber ich will auch nicht die ganze Nacht hier sitzen.” “Aber dann hat sie gewonnen.” “Dean, bitte. Ich hab heute nicht den Nerv auf Vater-Tochter Machtspielchen. Wir hatten doch noch was vor.” Vater sein war manchmal so anstrengend. “Okay. Überredet.” Dean kniete sich neben Sam vor die Badewanne und startet Operation Haarewaschen. Eine halbe Stunde später lag Jenny sauber und von dem warmen Wasser ziemlich schläfrig geworden in ihrem niedlichen Winnie Pooh Schlafanzug, den Sam und Dean vor ein paar Wochen bei einem weiteren Besuch im Walmart gekauft hatten, in ihrem Bettchen. http://img580.imageshack.us/img580/4972/96062.jpg Eine Strophe von Enter Sandman genügte, um sie ins Reich der Träume zu befördern. Beide Männer gaben ihr noch einen gute Nacht Kuss und verließen dann das Zimmer. “Ich werde mich nur schnell umziehen. Ich hab mich mit Soße bekleckert.” “Tu das. Ich muss noch den Herd sauber machen, damit du nicht meckerst.” Dean küsste Sam kurz und ging dann wieder nach unten. “Jenny schläft, können wir los?”, fragte Sam, nachdem er sich umgezogen und noch mal nach Jenny gesehen hatten. Dean nickte. “Mit Verlaub, du siehst gut aus. Ich wusste gar nicht, dass du auch Jeanshosen hast, die dir wirklich passen”, sagte Dean und küsste sich Sams Nacken entlang. “Oh Dean, fang doch jetzt nicht damit an. Carrie und Jeff werden gleich hier sein”, sagte Sam. “Seit wann ist Jeff so wild aufs Babysitten?”, fragte Dean überrascht. “Er wird nicht Babysitten. Er kommt mit uns in die Bar.” “Er macht was?”, fragte Dean und hoffte er hätte sich verhört. “Jeff kam vorhin rüber und hat gesagt, dass er heute Abend in eine Bar wollte und hat gefragt, ob wir nicht Lust hätten mit zu kommen und ich habe ja gesagt.” Das war jetzt zu viel für Dean. Er ließ Sam im Flur stehen und ging ins Wohnzimmer, wo er sein Handy gelassen hatte. Er musste sich zusammen nehmen, um nicht auszurasten. Wie konnte Sam ihm das antun? Er wusste doch mittlerweile ganz genau, dass Dean Jeff nicht leiden konnte und fast schon lieber eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen würde, anstatt einen Abend mit Jeff zu verbringen. Er wollte doch bloß mit Sam zusammen sein, aber das war Sam anscheinend nicht genug. Der Jüngere war von Deans Reaktion etwas beunruhigt. Dean verhielt sich in letzter Zeit einfach nicht wie er selbst. Er folgte dem Älteren ins Wohnzimmer und sah, dass dieser gerade eine Nummer wählte. “Was machst du da?,” fragte Sam ihn. “Ich rufe Carrie an und sage ihr, dass sie nicht auf Jenny aufpassen muss.” “Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?” “Weil ich auf sie aufpassen kann.” “Dean, was soll das?” “Ich habe sie Schnauze voll Sam. Wenn du lieber mit Jeff was unternehmen willst, anstatt mit mir, dann geh. Ich bleibe hier. Ich mag Jeff nicht und muss mich nicht mit ihm abgeben, nur weil du es tust.” Dean bemühte sich wirklich ruhig zu bleiben. “Dean, du spinnst doch. Natürlich will ich mit dir was unternehmen. Es ist doch nicht schlimm, wenn Jeff uns begleitet. Ich wäre doch mit dir dort.” “Ja klar. Ich darf dann wieder zusehen, wie er dich anmacht und du, als die Unschuld vom Lande, so tust als würdest du es nicht bemerken. Vielleicht hast du dich ja für ihn so schick gemacht.” Nun wurde er doch lauter. “Das ist doch überhaupt nicht wahr. Warum sollte ich so was tun?”, fragte Sam. Dean regte ihn im Moment nur noch auf. “Ich weiß nicht. Vielleicht gefällt es dir wenn er um dich herumschlawenzelt und versucht dich beiläufig anzutatschen”, sagte Dean aufgebracht. “Das meinst du doch nicht ernst. Du weißt doch ganz genau, dass ich nicht so bin”, fuhr der Jüngere ihn an. “Tja, vielleicht kenne ich dich doch nicht so gut wie ich dachte”, sagte Dean in einem verletzten Tonfall. “Ja, scheint so, denn wenn du mich kennen würdest, würdest du nicht so eine Scheiße erzählen.” “Ich erzähle Scheiße? Du willst mir doch nicht etwa allen Ernstes erzählen, dass du wirklich so blind bist und immer noch nicht gemerkt hast, dass das Einzige was Jeff an dir interessiert, dein Arsch ist.” “Weißt du was Dean? Ich habe von dir auch dir Schnauze voll. Nicht jeder denkt nur mit dem Schwanz wie du. Mir steht deine paranoide Eifersucht bis hier. Wenn du nicht mitkommen, willst okay, aber ich lasse mir von dir nicht den Abend verderben. Ich gehe.” Sam schüttelte frustriert und wütend den Kopf und ging in die Küche. Dean folgte ihm, wollte ihn so nicht gehen lassen. “Dann geh doch. Abhauen, das kannst du doch am Besten.” Beide Brüder teilten nun Treffer aus, die weit unter die Gürtellinie gingen. Sam drehte sich zu Dean um und der Ältere bereute seine Worte augenblicklich. Sam sah so dermaßen traurig und verletzt aus. “Du bist manchmal so ein Arschloch Dean.” Das war alles was Sam noch sagte, ehe er seinen Weg zur Hintertür fortsetzte. “Sam, warte ...” Doch der Jüngere reagierte nicht. “Schön, dann hau doch ab. Geh zu Jeff. Ich brauch dich nicht.” Es tat Dean weh Sam so zu verletzen, aber was Sam gesagt und getan hatte, hatte ihn selber auch hart getroffen und er war wütend auf Sam, Jeff und sich selbst. Er wollte sich doch nicht mit Sam streiten. Deans letzte Worte hatte Sam einen Stich ins Herz versetzt. Er verließ das Haus. Eine Träne schlich sich aus seinem Auge, als er die Tür hinter sich schloss. Dean rang mit sich. Sollte er Sam hinterher gehen? Er kam nur bis zur Tür. Verzweifelt und frustriert lehnte er seine Stirn gegen die hölzerne Barriere, die ihn von Sam trennte, der auf der anderen Seite gerade dasselbe tat und überlegte, ob er nicht wieder zu Dean ins Haus gehen sollte, um zu versuchen, das Ganze zwischen ihnen zu klären. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)