Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 102: Jenny hat Durchfall -------------------------------- Anmerkung: Ich habe bei meinen Recherchen nichts zu Babys gefunden, die unnützerweise Abführmittel geschluckt haben, von daher ist das was ich geschrieben habe nicht unbedingt realitätsnah, aber ich hoffe das sei mir verziehen. SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS „Müssen wir wirklich dahin Sammy?“, maulte Dean. Sam hatte ihm wirklich das Frühstück ans Bett gebracht an diesem Morgen und seine Strafarbeit mit F nur zu gerne erfüllt. Danach hatte sich Sam um Jenny gekümmert, während Dean unter der Dusche war. Als Dean dann nach unten kam, gab Sam ihm die Aufgabe, sich mit Jenny zu beschäftigen, während er in der Garage verschwand, um die Waffen zu reinigen und die Axt zu schärfen. Nach dem Mittagessen, Sam hatte Spaghetti und Tomatensoße gemacht (Jennys Nudeln hatte er extra etwas länger kochen lassen, so dass er für sie nicht extra was machen musste), hatten sie ihr kleines Mädchen zusammen für ein Nickerchen hingelegt. Dann hatte Sam ihm die extra Comicseite aus der Sonntagszeitung vorgelesen, die Augusta vorbeigebracht hatte, während Dean geduscht hatte, zusammen mit einer Einladung zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Dean war gar nicht begeister erneut auf Jeff zu treffen. „Ich habe Augusta schon zu gesagt. Wo ist dein Problem? Es gibt Kuchen“, sagte Sam und blätterte durch den Gesellschaftsteil der Zeitung. „Ich mag nicht wie Jeff dich ansieht.“ „Dean, wir hatten doch gestern geklärt, dass du dir wegen ihm keine Gedanken brauchen musst. Er interessiert mich nicht, aber ich unterhalte mich gut mit ihm, soll ich damit jetzt aufhören, nur weil du dir einbildest, dass er scharf auf mich ist?“ „Ich bilde mir das nicht nur ein.“ „Dean, er ist nur nett zu mir, außerdem hat er einen Freund wie du weißt und er weiß, dass wir zusammen sind, warum denkst du also, dass er mich versucht anzumachen?“ „Sam, in was für einer Welt lebst du eigentlich? Wenn alle Menschen treu wären, gebe es kaum so viele Scheidungen. Carrie hat es gesagt, dass Jeff das mit der Treue nicht so ernst nimmt.“ Langsam hatte sich Dean in Rage geredet. „Dean, sein Freund ist nach dem Studium von seiner Familie in Oklahoma City zu ihm nach San Francisco gezogen. Sie sind seit dem zweiten Collegejahr zusammen, denkst du wirklich wenn Jeff so jemanden wie Paul hat, dass er ihn betrügen und damit riskieren würde ihn zu verlieren?“ „Gott Sam, wie kannst du nur so naiv sein und glauben, nur weil du, wenn du in einer Beziehung bist es schaffst die Hose beim Angebot von was vernaschbarem anzubehalten, Jeff auch so ist? Ich habe ihn beobachtet, er zieht dich förmlich mit seinen Augen aus, wenn er glaubt, dass ich nicht hinsehe.“ Mittlerweile war Deans Stimme weit über Zimmerlautstärke. „Ich bin nicht naiv, ich glaube nur nicht, dass alle Männer Schweine sind. Jeff ist ein netter Kerl und selbst angenommen, deine Einbildung wäre echt und er steht auf mich, dann weiß er doch, dass ich mit dir zusammen bin, also weiß er auch, dass es sinnlos wäre sich an mich ran zu machen, weil ich kein Interesse an ihm hab. Ich habe dich.“ Er gab Dean einen versichernden Kuss und versuchte damit den Älteren zu besänftigen. „Sam, ich weiß und ich vertraue dir, aber ihm nicht und ob du es wahr haben willst oder nicht, es gibt Menschen für die eine bestehende Beziehung kein Grund ist, um sich nicht an jemanden ran zu machen und ich bin mir ziemlich sicher, dass Jeff jemand ist, der nein, nicht als Antwort akzeptiert.“ „Willst du damit sagen, dass er mich im Notfall vergewaltigen würde? Dean, du hast definitiv zu viel ferngesehen.“ Er war drauf und dran Dean für durchgeknallt zu erklären. „Warum glaubst du mir nicht Sammy?“ Er klang halb sauer, halb enttäuscht. „Weil deiner Urteilsfähigkeit im Moment nicht zu trauen ist. Du bist eifersüchtig auf ihn, weil du nicht meine gesamte Aufmerksamkeit für dich hast und deswegen versuchst du jetzt, dir eine abstruse Geschichte zusammenzubasteln, um ihn mir unsympathisch zu machen.“ „Verdammt Sam, ich bin nicht eifersüchtig, kapier das endlich“, schrie Dean. Sam atmete tief durch. Er wollte nicht auch noch rum brüllen. Sanft und verständnisvoll sagte er dann zu Dean: „Baby, ich verstehe ja, dass du mich am liebsten ganz für dich alleine hättest, schließlich, ist das hier deine erste wirkliche Beziehung, aber du willst doch, dass ich glücklich bin, oder?“ „Ja natürlich, was ist das für eine dämliche Frage? Aber was hat das mit Jeff zu tun? Reich ich dir nicht? Mach ich dich nicht glücklich?“ Sam konnte in Deans Stimme ganz deutlich die Angst vor der Antwort darauf hören. Er nahm Deans Hand in seine und küsste sie. Wann hatte sich ihre Beziehung in eine Seifenoper verwandelt? Dean war doch sonst nicht so. „Natürlich machst du mich glücklich. Ich liebe dich und du bist alles für mich, aber nichts desto trotz ist es auch mal ganz nett mit anderen Leuten zu reden und platonische Freundschaften aufzubauen. Wenn Nelson dich besuchen käme und ihr über Sport oder Autos reden würdet, dann würde ich auch nicht eifersüchtig auf ihn sein, sondern mich freuen, dass du Spaß hast.“ „Nelson steht ja auch nicht auf mich. Er ist verheiratet.“ „Und Jeff steht auch sicher nicht auf mich und er hat einen Freund.“ Dean seufzte. Sam verstand ihn einfach nicht und wollte ihm nicht glauben. „Also, entweder du begleitest mich und Jenny nach Nebenan und wir verbringen einen schönen Nachmittag gemeinsam oder ich gehe mit Jenny alleine rüber und esse mit ihr den leckeren Kuchen alleine.“ Er rieb zärtlich Deans Handgelenk. Und so saß er nun nachdem Jenny aus ihrem Mittagsschlaf erwacht war auf einem schönen, weichen Gartenmöbelpolster, um seinen von der letzten Nacht ramponierten Hintern zu schonen, mit Sam, Jenny und Jeff im Garten. Kein Kuchen und ein Sam alleine mit Jeff hatten ganz eindeutig gegen Kuchen mit Sam und in Anwesenheit von Jeff dem Arschloch verloren. Augusta war in der Küche um Kaffee zu kochen und den Kuchen zu schneiden und Ross und Carrie waren noch spazieren. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Sam zugestimmt hatte, dass Jeff Jenny mal auf den Arm nahm. Der Kerl hatte doch am Vortag eindeutig gezeigt, dass er sich nen Dreck für die Kleine interessierte. Er hatte sich nichtmal ihren Namen gemerkt. Merkte Sam denn nicht, dass Jeff sich nur bei ihm einschmeicheln wollte? Aber dagegen einzuschreiten hätte nur wieder zu einem Streit geführt und streiten mit Sam war er langsam leid. Jetzt musste sich Dean schleimige Plattitüden in Babysprache darüber anhören, wie süß Jenny doch war. Das entsprach zwar der Wahrheit, aber Jeff meinte es nicht ehrlich, dieses widerliche, schleimige Arschloch. Sams Gesicht zeichnete ein mildes Lächeln, das Dean verdeutlichte, dass er Jeff für ein wenig albern hielt. Weder er noch Dean sprachen je in dieser Teletubbie-Sprache mit ihr, schließlich wollten sie nicht, dass sie verblödete. „Willst du das Plüschi?“ Er wedelte wie ein Bekloppter mit Jennys Stoffschildkröte vor ihrem Gesicht herum. Jenny quengelte. Es gefiel ihr offensichtlich gar nicht, dass der Typ ihr ihre geliebte Schildkröte nicht einfach gab. Jeff hielt nun das Stofftier hinter seinem Rücken versteckt. „Wo ist das Plüschi?,“ fragte er dümmlich. ~Gott, Jenny ist doch kein Hund du Idiot~ dachte Dean. Augustas Enkel fing an das Mädchen auf seinem Arm zu schaukeln. Der ältere Winchester lächelte leicht, als er Jenny ansah und bei ihr, das „ich muss spucken“ Gesicht erkannte und kurz darauf verewigte sich ein Spucke-Tomatennudelmatsch-Gemisch auf Jeffs edlem Designer T-Shirt. Aus Deans Lächeln wurde ein breites, genugtuendes Grinsen. „Igitt“, kam es von Jeff. Er lies Speedy los und hielt Jenny soweit es ging von sich weg. „Oh, das tut mir leid“, sagte Sam und reichte ihm eine Serviette. Dean nahm ihm ihr kleines Mädchen ab, wischte ihr mit ihrem Spucktuch, das er aus ihrer Wickeltasche genommen hatte, den Mund ab und gab ihr dann ihr Stofftier. Er war ja so stolz auf die Kleine. Jeff hatte bekommen, was er verdient. Er versuchte sich mit der Serviette den Spuckfleck abzuwischen, aber der Fleck schien nur noch tiefer ins Gewebe des T-Shirts einzudringen. „Verdammt“, sagte Jeff. „Ähm, Jeff bitte fluch nicht vor der Kleinen“, ermahnte Sam ihn. Jeff sah ihn an, als hätte der jüngere Winchester nicht mehr alle Tassen im Schrank. Dean konnte sich ein Lachen nun nicht länger verkneifen. Jeff warf ihm einen bitterbösen Blick zu, dann stand er auf und ging angesäuert ins Haus, um im Bad den Fleck auszuwaschen. Dämliches Balg. Er hatte sie eh nur auf den Arm genommen, weil er bei Sam Bonuspunkte sammeln wollte und jetzt hatte dieses Ding ihn lächerlich gemacht und von Dean hatte er sich auch noch auslachen lassen müssen. Niemand verspottete oder machte sich ungestraft lustig über ihn. Dean würde es noch bereuen. Er öffnete das Badezimmerschränkchen über dem Waschbecken und fand schnell wonach er gesucht hatte. Er hielt das Döschen mit den kleinen, weißen Pillen hoch. Sein Großvater nahm zum Glück immer noch die Pillen gegen Verstopfung. Wenn eine Tablette bei jemandem mit Verstopfung normalen Stuhlgang hervorrief, dann müsste es theoretisch bei einem normalen Menschen Durchfall hervorrufen. Wenn Dean also viel Zeit auf dem Klo verbringen würde, hätte er endlich freie Bahn bei Sam und könnte ihm zeigen, dass Dean streng genommen ein Looser war. Sam hatte ihm gestern erzählt, Dean wäre freiberuflicher Oldtimer Restaurateur und würde ständig zwischen verschiedenen Liebhabern solcher Autos hin und her fahren, um denen bei der Wartung oder dem Wiederaufbau zu helfen. Für Jeff klang das ganz nach Mechaniker. Solche Typen hatten seiner Kenntnis nach nicht viel in der Birne. Sam hingegen war klug. Es war also quasi seine Pflicht als guter Mensch, Sam klar zu machen, dass er ohne Dean besser dran wäre, der war einfach unter seinem Niveau. Jeff steckte sich eine Pille ein. Nachdem er feststellte, dass das T-Shirt ohne eine Runde in der Waschmaschine nicht zu retten war, ging er schnell in sein Zimmer und zog sich ein Neues an. Als er umgezogen war, traf er in der Küche auf seine Großmutter, die ihm sogleich zwei Teller mit Kuchen in die Hand drückte. „Bring die doch schon mal raus“, bat sie ihren Enkel. „Kein Problem.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging wieder in Richtung Garten. Unterwegs drückte er schnell das Abführmittel in die Kirschfüllung des Kuchens. Als er bei den Brüdern ankam, stellte er den Teller mit dem präparierten Kuchen vor Dean und den anderen gab er Sam. Der Winchester nahm den Teller dankend entgegen und Jeff berührte kurz seine Hand, auch wenn es für Deans Geschmack trotzdem zu lang für eine zufällige Berührung war. „Kaffee müsste gleich fertig sein“, sagte er zu den beiden. „Der Fleck geht in der Wäsche auf jeden Fall raus“, sagte Sam. „Kein Ding. Kinder machen sowas halt. Ich war eben nur etwas überrascht“, versuchte Jeff seinen Schnitzer von vorhin wieder auszumerzen. Sam nickte ausdruckslos. Kinder waren halt nicht jedermanns Sache. In dem Augenblick kamen Ross und Carrie in den Garten. Sie waren nach dem Mittagessen mit Tristan spazieren gewesen. Sie setzten sich an die gedeckte Kaffeetafel. Carrie streichelte Jenny durchs Haar. Kurz darauf brachte Augusta auf einem Tablett den restlichen Kuchen und die Kaffeekanne hinaus. Sie platzierte je einen Teller mit Kuchen vor Carrie, Jeff und Ross und gab Dean dann einen Teller mit einem geradezu gigantischen Stück Kuchen. Der Winchester lächelte zufrieden und bedankte sich bei seiner Gastgeberin. Jeff nervte zwar, aber der Kuchen riss das wieder raus. Jeff sah verwirrt auf das zweite Stück Kuchen vor Dean. Wenn das große für Dean war, dann hatte er ja das falsche Kuchenstück mit der Abführpille gespickt. Er war zuerst etwas entsetzt, als Dean nun Jenny mit dem kleineren Stück Kuchen zu füttern begann. „Alles in Ordnung?“, fragte Augusta ihn. „Ja, ich bin okay.“ Wenn er es recht überlegte, würde ein Baby mit Durchfall auch seinen Zweck erfüllen. Sicher würde sie viel schreien und von seinen Nachbarn wusste er, dass ein schreiendes Baby die Eltern oft dazu brachte sich zu streiten und wenn Sam sich mit Dean stritt, dann konnte er davon doch eigentlich nur profitieren. Eine Pille von dem Abführmittel würde die Kleine schon nicht umbringen. Er würde sein Ziel schon erreichen und Sam vor seiner Rückkehr nach San Francisco schon noch ins Bett kriegen. Er beobachtete Jenny und Dean. Das Kind war schon fast so gierig wie Dean. Schließlich gelang das Stück mit der Pille drin in ihren Organismus, auch wenn Sam sie nicht das ganze Stück Kuchen essen ließ. Dean sorgte kurz danach bei seiner zweiten Tasse Kaffee schon dafür, dass der Rest von Jennys Kuchen nicht schlecht wurde. Jeff fragte sich, wie bei der Menge an Essen, die Dean in sich rein stopfte er noch laufen konnte und noch nicht durch die Gegend rollte. Dean hatte gerade den letzten Bissen des Kuchens verdrückt, als Sam lächelte, sich zu Dean beugte und ihm mit dem Daumen die Kirschfüllung vom Mundwinkel wischte. Dean nutzte die Gelegenheit, um dem Jüngeren einen Kuss abzuluchsen. Nach dem Kuss grinste Dean glücklich, Sam strahlte, auch wenn er errötete und Jeff musste seinen Kotzreiz unterdrücken. Die zwei schienen ja geradezu widerlich glücklich zu sein, doch Jeff hielt das nur für eine Fassade. Die zwei passten ganz einfach nicht zusammen und er würde ihre Defizite schon so zu nutzen wissen, dass er sie auseinander bringen und Sam für sich gewinnen konnte. Dem älteren Winchester war nicht entgangen, dass Jeff ihn und Sam missmutig angesehen hatte und es gefiel ihm gar nicht. Dieser schmierige Typ hatte es definitiv auf seinen Sammy abgesehen. Es wäre schön, wenn Sam ihm glauben würde, aber sein Kleiner interpretierte sein, in Deans Augen aufdringliches Angemache, als einfaches nett sein. Doch Dean konnte Jeff das nicht weiß machen. Er hatte jahrelang in Bars rumgehangen und wusste wie Männer aussahen, die auf der Pirsch waren und Jeff sah genau so aus. Sam davon zu überzeugen schien aussichtslos, denn er war wirklich so naiv, dass er glaubte ein Freund daheim würde Jeff davon abhalten sich an andere Männer ran zu machen, also musste Dean Jeff selber scharf im Auge behalten. Wenn er auch nur irgendwas versuchen sollte, würde er Jeff mit der von Sam heute Morgen frisch geschliffenen Axt den Arm oder am besten gleich beide abhacken und sein Ding zwischen seinen Beinen. Oh ja, mit einem Arm- und Penislosen Jeff konnte er leben. Er grinste leicht verzückt. Sam warf ihm einen skeptischen Blick zu, dann lehnte er sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm leise ins Ohr: „An was denkst du gerade?“ „Das willst du nicht wirklich wissen“, hauchte er eben so leise zurück. „Später vielleicht?“ „Vielleicht, ja.“ Er küsste Sam auf die Wange. „Was hast du denn vor während du hier bist?“, fragte Sam Jeff nun. „Ich habe noch nicht wirklich was geplant. So lange bin ich ja auch nicht hier. Am Mittwoch muss ich wieder zurück nach Frisco. Ich mache so gut wie jedes Jahr einen kleinen Abstecher zu meinen Großeltern und meistens mach ich nicht viel. Ich nutze die Zeit einfach, um mich zu entspannen und vom Alltagsstress zu erholen.“ Dass er am Mittwoch wieder verduften würde, war Musik in Deans Ohren. Er konnte die Wochenmitte praktisch kaum noch erwarten. „Ist sicher schön für dich mal von deinem stressigen Job abzuschalten“, sagte Sam. Dean drehte es bei der Aussage fast den Magen um. Sam und er hatten einen stressigen Job. Dieser Jeff saß sich doch in seinem Büro den Tag über nur den Arsch platt. Langsam übertrieb es Sam echt mit seiner höflichen Konversation. „Ja, im Büro geht es schon mal hektisch zu.“ „Wir haben auch noch nicht viel von der Gegend gesehen, obwohl wir schon fast vier Wochen hier sind. Vielleicht können wir ja mal was zusammen unternehmen“, schlug Sam vor. Ja, war denn Sammy jetzt von allen guten Geistern verlassen? Die letzte Woche sollte ihnen gehören. Er wollte nicht noch mehr Zeit mit dem König der Arschlöcher verbringen. Er machte seinem Ärger Luft, indem er Sam unterm Tisch einen kräftigen Tritt verpasste. Das würde ihm hoffentlich verdeutlichen, was Dean von seinem brillanten Vorschlag hielt. Sam kniff die Augen zusammen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, als er Deans Tritt spürte. Was hatte der Ältere bloß für ein Problem mit Jeff? Langsam reichte es ihm mit Dean. Was wäre denn so schlimm, wenn sie alle zusammen was unternahmen, als Freunde. Als er auf dem College war, hatten sich Jessica und er oft mit Freunden getroffen. Sie hatte sich nie so angestellt, auch wenn er sich sicher war, dass sie ein paar seiner Freunde auch nicht sonderlich mochte. Er würde wohl noch mal mit Dean reden müssen. Er verstand ja, dass es schwierig für Dean sein muss, schließlich hingen sie in der Regel 24/7 zusammen, aber Jeff war nicht so übel wie Dean ihn machte. Okay, er sah ihn manchmal komisch an und berührte ihn schon mal kurz am Arm oder wie eben an der Hand, aber das hatte doch nichts zu bedeuten. Dean interpretierte da viel zu viel rein. Das machten Freunde nun mal so. Okay, Freund war vielleicht noch eine etwas übertriebene Bezeichnung für Jeff, aber sie verstanden sich ganz gut. Sam wollte mit ihm was zusammen unternehmen. Das war doch praktisch schon die halbe Miete, dachte Jeff. Dean schien es nicht zu gefallen, also würde er vielleicht hier bleiben und auf das sabbernde Ding aufpassen, während er und Sam was zusammen machten. „Auf jeden Fall“, sagte er daher erfreut. „Ich wollte schon immer mal Whale Watching machen“, schaltete sich nun Carrie ins Gespräch ein. „Das ist doch eine ausgezeichnete Idee. Jeff, mach doch mit deiner Cousine und unseren Nachbarn so eine Tour“, schlug Augusta vor. Carrie, für einen kurzen Augenblick hatte er die kleine Ziege ganz vergessen, super, aber wenn er der Lieblingsenkel bleiben wollte, musste er ja nun ja sagen, also hatte er das Gör an der Backe. „Klar, warum nicht.“ Er lächelte gekünstelt. „Klingt interessant, was meinst du Dean?“, fragte Sam ihn. „Ich weiß nicht …“Auf der einen Seite würde er das persönlich schon gerne machen, aber wenn Jeff dabei war, obwohl, ein Schubs und er wäre Fischfutter. „Carrie, du hattest doch schon so eine Broschüre besorgt, hol sie doch mal her“, meinte Ross. Die 16 jährige stand auf und rannte ins Haus. Wenn Sam und Dean mitkommen würden, dann würde sie es mit Jeff aushalten, ohne zu versuchen ihn vom Boot zu schubsen. „Ach komm schon Dean, das wird bestimmt Spaß machen und deswegen sind wir doch im Urlaub“, sagte Sam. Die bettelnden Hundeaugen hatten gewonnen, wieder einmal und so saßen sie den Rest des Nachmittags in Augustas und Ross Garten und planten unter der Leitung von einer euphorischen Carrie ihren Trip. Die Broschüre versicherte, dass auch die kleinsten Passagiere wie Jenny an Bord sicher aufgehoben waren und so reservierte Carrie bei dem Veranstalter telefonisch fünf Plätze für den kommenden Tag. Die Bezahlung würde bei Abholung der Tickets erfolgen. Augusta lud sie zu einem Resteessen ein. Vom BBQ vom Vortag war noch jede Menge übrig. Jenny zeigte keinen besonders großen Appetit, als Sam sie mit einem ihrer Gute Nacht Breie, den er aus ihrem Ferienhaus geholt hatte, füttern wollte und so landete das Gläschen fast unangerührt später wieder im Kühlschrank. „Wahrscheinlich ist sie noch satt vom Kuchen“, meinte Augusta. „Sie ist auch ein bisschen quengelig. Ich denke, sie ist müde“ sagte Dean. „Das denke ich auch. Es ist ja auch schon recht spät für sie. Ich finde wir sollten gehen und sie ins Bett bringen“, meinte Sam. Sein Bruder stimmte zu und nachdem sie sich verabschiedet hatten, gingen sie nach Hause. Als sie wieder in ihren eigenen vier Wänden waren, versuchte Sam seinen Partner noch mal auf Jeff anzusprechen, doch Dean blockte ab. Also musste Sam resignieren. Es begann gegen acht. Das Paar hatte Jenny vor etwa einer halben Stunde ins Bett gebracht, als die Kleine sich mit einem ohrenbetäubenden Gebrüll meldete. Es klang gar nicht gut. Sam stand vom Sofa auf und eilte sofort nach oben, um zu sehen was seiner Tochter fehlte. In ihrem Zimmer roch es streng und nachdem Sam ihre Decke zurück geschlagen hatte, sah er auch den Grund dafür. „Oh man!“ Sam hob das weinende Mädchen aus ihrem Bettchen. Sie hatte zweifelsohne Durchfall und das nicht zu knapp. Die Windel hatte die beängstigend flüssigen Exkremente nicht stoppen können und ein Teil davon war durch ihren Schlafanzug gesuppt und hatte das Laken eingesaut. Kein Wunder, dass sie so plärrte. Es musste ziemlich unangenehm sein und wenn Sam an ihrer Stelle wäre, würde er auch heulen. Man, war das ekelig. „Dean, ich könnte hier oben dringend deine Hilfe gebrauchen“, rief er laut, um gegen seine Tochter anzukommen. „Ich komme“, kam sofort die Antwort seines Bruders. Sam legte die Kleine auf das Handtuch, dass sie auf dem großen Einzelbett in ihrem Zimmer platziert hatten und auf dem sie sie immer wickelten. Er begann damit sie auszuziehen. Es war widerlich, aber verdammt noch mal, sie war seine Tochter und sie brauchte ihn. Dean kam in dem Moment ins Zimmer, als Sam das volle Ausmaß enthüllte und ihr die Windel abmachte. Sie schrie immer noch. „Sch, es ist alles okay. Daddy kümmert sich darum. Gleich bist du wieder sauber.“ „Heilige Mutter Gottes! Sie schwimmt ja geradezu in ihrer eigenen …“ „DEAN!“, fiel ihm Sam ins Wort. „Bring sie am besten ins Bad und wasch sie. Ich…entsorge das hier“, erklärte Dean sich bereit. Sam schenkte ihm ein leichtes, dankbares Lächeln. Nachdem er sicher war, dass sie nicht tropfte, trug er seine Tochter ins Badezimmer. Nachdem er sie in der Wanne kurz, aber gründlich abgespült hatte, wickelte er sie zum abtrocknen in ein Handtuch. Während er sie gewaschen hatte, hatte sie sich einigermaßen beruhigt, aber nun fing sie wieder an zu weinen und Sam erkannte auch sofort warum. Jenny hatte noch mal nachgeladen und das Ergebnis davon zierte nun das Handtuch. „Nicht gut“, sagte Sam und wickelte sie wieder aus, um sie erneut zu waschen. Kurz darauf kam Dean mit dem abgezogenen Bettzeug und Jennys schmutzigen Sachen ins Bad. Er schmiss beides in den Wäschekorb. Sie müssten das Zeug natürlich morgen sofort zu Augusta rüber bringen, aber jetzt wollte er die Familie nicht mehr stören. „Was ist passiert?“, fragte Dean als er das andere schmutzige Handtuch neben dem Waschbecken sah. „Wonach sieht es denn aus?“, fragte Sam schnippisch. „Sie hat das doch nicht auch noch vollgemacht.“ „Doch, gerade nachdem ich sie sauber hatte“, entgegnete der Jüngere. Diesmal schafften sie es Jenny in ihre Windel zu packen, ehe sie erneut anfing zu schreien und das ganze Prozedere von neuem begann. Langsam hatte sich Jenny eingeschrien und nichts schien sie zu beruhigen. Bei der fünften neuen Windel in einer Stunde bekam Sam langsam Panik. Er saß mit ihr im Schlafzimmer in ihrem Bett und versuchte weiterhin sie zu beruhigen. Sie musste ungemein dolle Bauchschmerzen haben, so wie sie schrie. Dean saß am Schreibtisch und blättert ihre Babyratgeber durch. Sam hatte als Kind öfters mal Durchfall gehabt, aber da war er bereits groß genug, dass Dean ihn mit Salzstangen und Gingerale kurieren konnte. Das würde bei Jenny nicht funktionieren, daher suchte er nach einer Alternative. „Dean, wir müssen sie zum Arzt bringen. Dieser Durchfall ist doch nicht normal“, sagte Sam und klang schon leicht hysterisch. „Sammy, es ist Sonntagabend, fast schon Nacht. Kein Arzt ist jetzt in seiner Praxis anzutreffen“, sagte Dean. Er machte sich auch Sorgen um Jenny, aber er musste jetzt ruhig bleiben, wo Sam drauf und dran war auszuflippen. „Dann eben in die Notaufnahme. Es geht ihr schlecht, der Durchfall kann doch nicht gut für sie sein.“ „Natürlich nicht Sam, aber es ist nichts ungewöhnliches für Kleinkinder und Babys, dass sie mal Durchfall kriegen. Versuch dich deswegen nicht verrückt zu machen. Es war kein Blut dabei, also ist es sicher was Harmloses. Ich hab hier ein paar nützliche Tipps gefunden. Ich denke damit versuchen wir es jetzt erst mal und Morgen früh fahren wir dann zu Dr. Potter. Ich befürchte, wir landen in der Notaufnahme wieder bei der Ärztin, die dachte, dass du mich verprügelst und wir sind momentan beide viel zu aufgeregt um uns eine vernünftige Hintergrundstory auszudenken und ich habe nicht den Nerv für unangenehme Fragen.“ „Für mich wirkst du gar nicht aufgeregt. Es scheint dir ja gar nichts auszumachen, dass sich unser Kind hier die Lunge aus dem Leib brüllt“, warf Sam Dean vor. Es versetzte Dean einen Stich. Doch was Sam dann vom Stapel ließ, brachte das Fass zum Überlaufen. „Wenn ihr was passiert, dann ist das deine Schuld, was musstest du ihr auch so viel Kuchen geben?“ Es konnte doch unmöglich an dem halben Stückchen von dem kleinen Stück Kuchen liegen. Sie hatten ihr schon öfters Kuchen gegeben und das hatte sie auch vertragen. Dean hoffte, dass da nur der panische Vater aus Sam sprach und er es nicht wirklich so meinte. Er gab Sam eine saftige Ohrfeige und die war nötig, brachte sie Sam doch wieder zur Besinnung. „Gott, Dean. Es tut mir leid. Ich hab es nicht so gemeint. Ich…ich mache mir nur solche Sorgen um sie. Bitte verzeih mir.“ Sam hatte Tränen in den Augen. Dean seufzte ehe er zu Sam sprach. „Schon gut, ich weiß ja, dass du aufgeregt bist, aber es hilft ihr nicht, wenn wir anfangen uns zu streiten.“ „Dean, es tut mir leid, es tut mir leid.“ Er hatte Dean in eine Umarmung gezogen. Der Ältere atmete tief durch und löste sich dann von Sam. „Es ist okay, Sammy.“ „Wirklich?“ „Ja wirklich.“ Um Sam zu überzeugen gab er ihm einen kurzen Kuss gegen den Mundwinkel. Mit solchen Krisen musste man als Eltern wohl rechnen. „In dem Buch steht drin, was man bei Babys mit Durchfall machen soll. Wenigstens hat sie kein Fieber, aber wir müssen zusehen, dass sie nicht zu viel Flüssigkeit verliert.“ Er las vor: „Um den Flüssigkeits- und Elektrolyt-Mangel auszugleichen, geben sie ihrem Kind als Flüssigkeitszufuhr Tee mit Traubenzucker. Gut eignen sich Teesorten wie Kamille, Pfefferminze und Fenchel. Auf 1Liter Flüssigkeit geben sie 7 Teelöffel Traubenzucker und 1 Teelöffel Salz.“ „Wir haben Fencheltee und ich glaube im Auto ist noch eine Packung Traubenzucker“, sagte Sam und klang nun wieder ruhiger. Dean war froh, dass Sam ab und zu mal Traubenzucker nahm, wenn sie längere Strecken fuhren und weit und breit kein Diner oder ne Tankstelle in der Nähe war. „Okay, dann bleib du hier bei ihr. Reib ihr den Bauch oder so und ich werde ihr den Tee machen“, sagte Dean. Sam nickte und sah besorgt auf die Kleine hinab. „Hey, Kopf hoch Sammy, wir kriegen das schon hin. Ich bin sicher, dass es ihr Morgen wieder besser geht und wenn nicht gehen wir auf jede Fall zu Dr. Potter.“ Er streichelte ihm durchs Haar, gab Jenny einen Kuss auf die Stirn und ging dann nach unten. Als Jenny wieder unruhiger wurde, während Dean unten in der Küche war, fing er an ihr ein Lied vorzusingen und sie beruhigte sich wieder etwas. http://www.youtube.com/watch?v=JfRMelaPMjs „Hey, woher kenn ich den Song noch gleich?“, fragte Dean Sam, als er ihn singen hörte, als er mit dem Fencheltee, den er wie angegeben mit Traubenzucker und Salz versetzt hatte zurück ins Schlafzimmer kam. „Das ist aus dem Familie Feuerstein Special wo Pebbles und Bamm-Bamm Kinder bekommen. Du warst gezwungen es mit mir anzusehen als ich 10 war, weil Dad weg war und ich ne fette Grippe hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich an den Song erinnerst.“ Es war wahrscheinlich für andere Menschen auch nicht möglich, aber irgendwie konnte sich Dean an alles erinnern, was auch nur im Entferntesten mit Sam zu tun hatte. „Wieso erinnerst du dich daran?“, fragte Dean Sam. „Na ja, Jess hat nicht nur die Schlümpfe gemocht. Wann immer eine Wiederholung von dem Film kam, hat sie ihn sich angesehen.“ „Wie süß, ihr mochtet beide Familie Feuerstein, kein Wunder, dass sie deine Auserwählte war“, neckte Dean Sam. „Ja, das hat ganz sicher den Ausschlag gegeben“, meinte Sam leicht lächelnd und es war das erste Mal seit ihrem Tod, dass es ihm nicht weh tat über sie zu reden. Dean setzte sich neben ihn, küsste Sam gegen die Schläfe und fing dann an Jenny vorsichtig den noch warmen Tee einzuflößen. „Ich liebe dich Dean“, sagte Sam und lehnte sich an seine Schulter. Der Ältere hatte es geschafft, ihn davor zu bewahren allzu sehr in Panik zu geraten und er war unendlich dankbar dafür, dass er Dean in seinem Leben hatte. Er bereute es, dass er Dean vorhin so angeschnauzt hatte, aber er würde es wieder gut machen bei ihm, sobald Jenny wieder gesund war. Nachdem Dean ihr den Tee verabreicht hatte, rieb er der Kleinen über den Bauch, was sie ruhiger werden ließ. Es schien Sam fast so als hätte Dean magische, heilende Hände oder so. Dean hatte seine Hand gerade mal ein paar Mal über ihren Bauch kreisen lassen und schon entspannte sie sich sichtlich. Sie mussten noch einige Male ihre Windeln wechseln und beide litten darunter Jenny weinen zu sehen, aber es ließ langsam nach. Zwischenzeitlich holte Sam ihr noch mehrmals etwas von dem Tee. Die Kleine hielt die beiden noch eine ganze Weile auf Trapp, aber beide blieben ruhig und versuchten es Jenny so angenehm wie möglich zu machen. Endlich, gegen halb vier Morgens fiel Sams Tochter in einen ruhigen Schlaf, der hoffentlich erholsam für sie werden würde. Dean meinte, sie sollten sie in ihr Bettchen bringen, doch Sam wollte sie bei sich haben und Sams Hundeblick konnte Dean nichts abschlagen. So schlief nun Jenny friedlich in Sams Armbeuge. Er lag auf der Seite und Dean hatte seinen Arm um seine Hüfte gelegt. „Tut mir leid, dass ich vorhin…“ Dean unterbrach ihn. „Ist schon okay, du hast nur die Nerven verloren. Ich liebe dich Sammy, schlaf gut.“ Er küsste seinen Kleinen in den Nacken. Was Sam gesagt hatte, hatte Dean getroffen, aber der Jüngere bereute es ehrlich und hatte vorhin einfach überreagiert, darum verzieh er ihm das. Sam würde einen Weg finden es wieder gut zu machen. „Du auch, Dean. Lieb dich.“ Es dauerte nicht lange und die beiden erschöpften Eltern waren eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)