Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 94: Das Ritual ---------------------- Wenn er Kilometergeld bekäme, dann wäre er wahrscheinlich schon reich, dachte Dean während er gegen zwei Uhr morgens bei zunehmender Müdigkeit und Schmerzbelastung den Impala gen Nordwesten fuhr. Die Strecke mussten sie später wieder zurück fahren, damit Lea im Morgengrauen dieses komische Kraut pflücken konnte. Sie sagte dieses Kraut sei selten und schwer zu finden. Wenn das hier zu Ende war würde er einfach einen ganzen Tag durchschlafen. Natürlich erst, wenn er die Sache mit Sam geklärt hatte. Super, also gab es eigentlich nicht wirklich etwas worauf er sich freuen konnte, denn mit Sam zu streiten machte ihm in 9 von 10 Fällen keinen Spaß, aber es schien in diesem Fall unumgänglich, dass es zum Streit kommen würde. Es sei denn, sein Kleiner würde sofort einsehen, dass er Mist gebaut hat, aber so stur wie Sam war, war das wohl eher unwahrscheinlich. Er selber hatte zwar selten den Drang über Sachen zu reden, aber diese Sache konnten sie nun mal nicht durch Schweigen aus der Welt schaffen. Was war er nicht alles bereit in Kauf zu nehmen, nur um seine Beziehung mit Sam am Laufen zu halten. Er fand er hatte sich mit Sicherheit allemal den „Boyfriend of the year - award“ verdient. Vielleicht sollte er in die von Sam abzuarbeitenden Wiedergutmachungsliste auch hinzufügen, dass Sam ihm so eine Auszeichnung zu basteln hätte, obwohl... Deans Hand tastete nach seinem Anhänger, den er einst von Sam geschenkt bekommen hatte. Den „Best big brother - award“ konnte wohl eh nichts mehr toppen. Der Winchester lächelte. Er sah in den Rückspiegel. Auf dem Rücksitz war Lea eingeschlafen. Mortie saß nun neben ihm, weil er den Weg kannte. Ihr Ziel war ein Sägewerk in South Carver, dass von der Forstverwaltung des Myles Standish State Forest beauftragt war kranke, altersschwache und von Schädlingen befallene Bäume zu schlagen und so den Wald stark und gesund zu halten. Mit dem Holz konnte das Werk machen, was es wollte. Es hatte Dean einige Zeit gekostet, um aus Mortie heraus zu kitzeln, wie der Kontakt zu dem Werk zustande gekommen war. Der andere Mann hatte herumgedruckst und so wie Dean es verstanden hatte, brauchte irgendein Antikmöbelfälscher einen Holzlieferanten, den man nicht so leicht ermitteln konnte und bei dem er Holz unter dem Ladentisch bekam. Mortie hatte dann zwischen beiden Parteien einen Deal ausgearbeitet, von dem Dean sich sicher war, dass Mortie eigentlich der Hauptprofitör war. Im Geschäftlichen war Mortie ein echtes Schlitzohr. Irgendwie seltsam, dass er sich in allem anderen etwas dämlich anstellte. „Woher weißt du, dass die da Rotulmen haben?,“ fragte Dean plötzlich. Warum war ihm diese Frage eigentlich nicht eingefallen bevor sie losgefahren waren? Musste wohl am allgemeinen Enthusiasmus liegen, der eingekehrt war, als Lea die richtige Stelle im Tagebuch ihres Großvaters entdeckt hatte. „Naja, ich war halt zufällig im Laden des „Antiquitätenhändlers“ als dieser mit dem Typen vom Sägewerk telefoniert hat.“ „Und?“ „Da gab es wohl vor kurzem einen Schadbefall durch irgendeinen Pilz und sie haben eine großzügige Fläche an Rotulmen gerodet.“ Eins musste man Mortie lassen, er war sehr aufmerksam und hatte ein gutes Gedächtnis. „Weißt du was, du solltest viel mehr deiner eigentlichen Cleverness gegenüber den Frauen zeigen mit denen du versuchst zu flirten. Das würde dich einer Runde Sex sicher näher bringen, als deine bescheuerten Anmachsprüche.“ „Alter, normalerweise kann „Mort the man“ sich die Damen gar nicht vom Leib halten. Aber seit du in meiner Nähe bist hab ich keine Chance mehr. Irgendwie fliegen die Frauen immer auf die schwulen oder vergebenen Typen und du scheinst ja beides zu sein.“ „Dann werde ich wohl besser schnell das Feld räumen, damit du wieder bessere Chancen hast.“ An Selbstbewusstsein schien es Mortimer definitiv nicht zu mangeln. „Hey, wir sind bald da. Nur noch zwei Ausfahrten,“ sagte Mortie. „Schon ne Idee wie wir im Dunkeln das richtige Holz finden sollen?“ „Du hast doch sicher Taschenlampen oder?“ „Ja natürlich.“ „Dann sollte das kein Problem sein,“ sagte der andere optimistisch. Das Fieber bei Sam blieb in einem für diese Umstände noch geradeso akzeptablen Bereich. Augusta kontrollierte noch ein Mal die Dosierung des Medikaments und hing eine neue Infusion an. Sam schlief jetzt wieder etwas ruhiger und so wollte sie die Zeit nutzen, sich ebenfalls etwas Schlaf zu gönnen. Es war ganz schön anstrengend Fulltimekrankenschwester und Babysitterin zu gleich zu sein. Vielleicht konnte sie Dean dazu bringen, dass er als Gegenleistung ihren Rasen mähte. Der hatte es nämlich mal wieder nötig. Vor allem, da am Samstag ihr Enkel kommen würde. Ross war gegen zehn noch mal rüber gekommen und hatte ihr erzählt, dass Jeff angerufen hätte. Sein Freund hatte nun doch keine Zeit ihn bei seinem Besuch zu begleiten und so würde er alleine kommen. Umso mehr hoffte sie, dass Sam und Dean bis dahin wieder auf dem Damm waren, damit sich ihr Enkel während seines Aufenthaltes bei ihnen nicht langweilen würde. Sie wechselte noch einmal die Wadenwickel und ging dann in das Gästezimmer indem Jennys Bettchen stand. Die Kleine schlief jedoch tief und fest neben ihrem Vater. Augusta gähnte und legte sich dann in das große Bett. „Es sollte kein Problem sein, waren dass nicht deine genauen Worte?,“ meckerte Dean Mortie an. Auf das Gelände des Sägewerks zu kommen war relativ einfach. Die Schwierigkeit bestand jedoch jetzt darin, dass man selbst mit Taschenlampen kaum mehr als Reihen voller Baumstämme sah und die waren nicht etwa mit Schildern bestückt, die einem die Art verrieten, sondern lediglich mit Neongrünen- gelben, - blauen oder roten Ziffern gekennzeichnet. Scheinbar hatten die verschiedenen Bäume spezielle Zahlencodes. „Hey, ich hätte mir das auch leichter vorgestellt,“ sagte Mortie. „Fangt jetzt nicht an zu streiten, das hilft uns auch nicht weiter,“ kam es von Lea. „Genau Dean, hör auf die Stimme der Vernunft.“ „Hör auf zu schleimen Mortie, sonst rutscht Lea noch aus.“ „Schluss jetzt. Leuchtet mal die Stämme näher an. Ich weiß in etwa wie die Borke aussehen sollte. Vielleicht kann ich sie trotz der bescheidenen Lichtverhältnisse identifizieren.“ „Gut. Die erste Reihe können wir wohl außer Acht lassen. Das sind irgendwelche Krüppelkiefern,“ sagte Dean. Zusammen mit Lea gingen die beiden Männer Reihe für Reihe ab. In der zweiten Reihe erkannte Lea Eichen und Ahorn. In der dritten jede Menge Birken und weitere Eichen. In der vierten wurden sie schließlich fündig. „Bingo. Eindeutig Ulme,“ sagte Lea. „Dann mal fix ans Holzhacken,“ sagte Mortie. „Du hast nicht vor mir zu helfen oder?,“ fragte Dean, der aus dem Kofferraum seine Axt mitgenommen hatte. „Wir leuchten dir.“ „Pass auf das ich dir nicht gleich mal Heimleuchte.“ „Fang schon an Dean. Ich fühle mich hier als Unbefugte auf Privatgrundstück nicht gerade wohl,“ sagte Lea. „Ja, ja. Ich mach ja schon.“ Mit ein paar gekonnten Schlägen, hatte er einen Teil des Stammes vom Rest abgetrennt. Die Axt, so befand Dean, könnte auch mal wieder geschliffen werden. Das würde auch auf Sams To do Liste kommen. „Und jetzt? Willst du das schwere Ding so mitnehmen?,“ fragte Mortie. „Es wird wohl zu kompliziert wenn ich jetzt hier auch noch anfange das große Teil hier auseinander zu hacken.“ „Ja, wir sollten nicht länger hier bleiben als unbedingt nötig,“ stimmte Lea ihm zu. „Also, gib Lea deine Taschenlampe und hilf mir beim tragen.“ „Ich? Geht nicht. Ich hatte als Kind nen Leistenbruch.“ „Mortie, reiz mich nicht.“ Es wäre schon so schwer genug für Dean den schweren Stammteil allein bis zum Impala zu tragen, aber mit seinem Rücken war es quasi unmöglich. „Gott, was bist du für ne Heulsuse Mortie?,“ fragte Lea und drückte ihm ihre Taschenlampe in die Hand. Wow, was für eine patente Frau, dachte Dean. Wenn er nicht schon glücklich mit Sam wäre, Lea würde ihn reizen. „Auf drei,“ sagte sie zu Dean. Er nickte. „Hier, trag wenigstens die Axt.“ Er reichte sie dem anderen Mann. Dann zählte Lea und bei drei hoben sie das Stück Baum hoch. Dean biss die Zähne zusammen und sie schafften es relativ zügig bis zum Wagen. Der Kofferraum war nicht tief genug für den Stamm, also musste er wohl oder übel auf dem Rücksitz neben Mortie transportiert werden. Hoffentlich hielten seine schönen Ledersitze das aus, die Borke war doch sehr rau. Als alles wieder ordnungsgemäß verstaut war, fuhren sie die 40 minütige Strecke wieder zurück. Gegen halb vier waren sie wieder beim Elternhaus von Lea. Sie schlug vor, dass sie sich alle eine Runde Schlaf gönnten, ehe sie im Morgengrauen, Sonnenaufgang war etwa gegen 5.50 Uhr, los ziehen und die noch fehlenden Pflanzen sammeln wollten. Dean brauchte jetzt unbedingt eine seiner Schmerztabletten. Er war fertig und müde. Das Baumstamm tragen hatte seinem Rücken den Rest gegeben und ohne Pille würde er wahrscheinlich keine Ruhe finden können. Lea machte für Mortie das Gästezimmer zu Recht, während Dean in Leas altem Zimmer und Lea im Schlafzimmer ihrer Eltern schlafen würde. Sie würde sich den Wecker stellen und die beiden Männer dann mit einem schönen, starken Kaffee wecken. Er hatte sich in der Küche ein Glas Wasser genommen und damit seine Tablette runter gespült. Jetzt brachte Lea sie auf ihre Zimmer. „Dir macht es nichts aus so früh aufzustehen?,“ fragte Mortie. „Das ist die übliche Zeit an der Vanessa Sonntagsmorgen von ner Partie zurück kommt und meistens ist sie so voll, dass sie sich übergeben muss. Da helfe ich ihr dann.“ „Wieso? Es machte mir nicht gerade den Eindruck, dass ihr Freundinnen seid ,“ sagte Dean. „Entweder ich helfe ihr oder ich laufe Gefahr in Kotze zutreten, wenn ich später ins Bad gehe, weil sie alleine das Klo nicht getroffen hat.“ „Oh, das macht Sinn,“ sagte der Winchester. „So, das Gästezimmer ist hier,“ sagte Lea und deutete auf eine Tür. „Danke,“ sagte Mortie und ging in das Zimmer. „Komm, ich zeig dir jetzt mein Zimmer.“ „Bitte lass es nicht pink sein,“ sagte Dean. Lea lachte. „Keine Sorge Dean.“ Sie öffnete die Tür zu ihrem alten Zimmer und schaltete das Licht ein. Die Wand war in einem warmen Ockerton gestrichen und das Bett sah zum Glück auch nicht aus wie das von einer Disney Prinzessin. „Hier lässt es sich aushalten,“ sagte Dean und ließ seine müden Glieder auf dem Bett nieder. Er machte einen sehr erschöpften Eindruck. Lea knabberte auf ihrer Unterlippe herum. Eigentlich ging es sie ja nichts an und es war auch nicht ihre Art sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen, aber ihr war Dean sympathisch und sie machte sich, obwohl sie ihn kaum kannte, ein wenig Sorgen um ihn, also entschied sie sich doch den Mund aufzumachen. „Geht es dir gut? Dir schien das Tragen schwer gefallen zu sein.“ „Ein paar Probleme mit dem Rücken. Nichts Wildes.“ „Okay, hey! Soll ich dich schlafen lassen? Ich meine ich kann auch mit Mortie alleine die Pflanzen zusammen suchen. Ich würde dich dann wecken, wenn wir alles haben und nach Chatham fahren können, dann kannst du dich länger ausruhen.“ „Das ist nicht nötig. Ich komme klar. Ich weiß nicht, ob Mortie einen Brombeerstrauch von einem Stachelbeerstrauch unterscheiden kann, geschweige denn die speziellen Pflanzen die du brauchst. Ich will nicht, dass die Sache vermurkst wird. Ich…ich will auf Nummer sicher gehen…es geht um Sam.“ „Ich verstehe schon. Du vertraust wohl niemandem so leicht und willst immer alles selber im Auge haben und alles überprüfen.“ Er nickte und lächelte leicht. „Du liebst ihn sehr, oder?“ Sie lachte. „Was für eine blöde Frage. Natürlich liebst du ihn. Sonst würdest du kaum bis tief in die Nacht unterwegs sein, um an seiner Rettung zu arbeiten. Dein Sam ist zu beneiden. Ich wünschte ich hätte so jemanden wie dich. Aber ich nehme mein Studium sehr ernst und habe gar keine Zeit jemanden kennen zu lernen. Vielleicht sollte ich Vanessas Rat folgen und doch ab und zu Mal ausgehen.“ Sie schien dabei mehr mit sich selbst zu reden als mit Dean. „Gute Nacht,“ sagte sie dann und verließ dann das Zimmer, damit Dean seine Ruhe hatte. Es kam Dean vor, als wäre er gerade erst eingeschlafen, als Lea einige Stunden später an seine Tür klopfte. Wahrscheinlich war es auch so. Er hatte lange an Sam gedacht und immer wenn er meinte endlich einschlafen zu können ging ihm etwas durch den Kopf, wie ihr Plan schief laufen könnte und seine Sorge um seinen Kleinen wurde wieder größer. „Wir sollten bald los Dean,“ sagte sie leise. Der Jäger brummelte etwas Unverständliches. „Komm schon, wir müssen doch deinen Prinz Charming retten,“ neckte Mortie ihn, der ebenfalls ins Zimmer getreten war. Auch im „gerade aufwach Modus“ hatte Dean noch sehr gute Reaktionszeiten und so traf Mortie kurz darauf ein Kissen am Kopf. Sam als Prinz Charming? Das war ja lächerlich. Wenn dann war Sam Dornröschen und er war der Prinz. Nur das er Sam durch einen Kuss auch nicht wach kriegen würde. Sam küssen…hm, das würde ihn selber sicher schneller wach kriegen. Yap, jede Menge Küsse würde er auch noch von seinem Sammy einfordern. Noch ein Punkt für seine Wiedergutmachungsaufgabenliste, die er Sam überreichen würde. Lea lachte über Deans Kissenwurf und riss den Winchester damit aus seinen Gedanken. „Kaffee!“ „Ja gibt es. Steht unten in der Küche. Beeil dich. Wir warten unten,“ sagte sie und zog Mortie hinter sich her aus dem Raum. Dean wälzte sich aus dem Bett. Also dann mal auf zu lustigen Pflanzensuchen bei Sonnenaufgang. Er war eher der Sonnenuntergangstyp. Zum Glück wirkte die Schmerpille noch so dass er relativ flott unterwegs war. Die Treppen stellten heute Morgen ein wesentlich kleineres Hindernis dar, als noch am Morgen zuvor. Er kam zur Küche rein und Lea reichte ihm eine Tasse Kaffee. „Danke.“ Keine zehn Minuten später liefen sie durch das Wäldchen hinter dem Haus. Lea kannte eine Stelle an der die noch fehlenden Pflanzen ziemlich nah bei einander wuchsen. Für Dean war es ganz angenehm durch einen Wald zu gehen, der nicht gruselig war und wo kein Monster auf ihn wartete. Zwischen einigen jungen Eichen fanden sie schließlich wonach sie suchten. Lea zeigte ihnen die entsprechenden Pflanzen und dann zupften sie genügend von jeder aus. Auf dem Rückweg tauschten sie Ideen aus, wie sie am besten und schnellsten an die persönlichen Sachen der Kinder kommen konnten. Einbrechen und was mitgehen lassen kam nicht in Frage, da war einfach das Risiko zu hoch von den Eltern oder Geschwistern überrascht zu werden. Lea hatte schließlich einen guten Einfall. Im Krankenhaus hatten sie alle Kinder zusammen. Das würde schon mal Zeit sparen. Wenn sie sich beeilten konnten sie in Chatham sein, wenn Schichtwechsel war und dann konnte einer von ihnen sich am ehesten unbemerkt auf die Station schleichen und dort etwas mitgehen lassen, während die anderen schmiere standen. Damit war Dean mehr als nur einverstanden. Dean und sein Baby schafften es in einer Rekordzeit von nur einer halben Stunde bis nach Chatham. Dank seiner zum Glück nicht eingerosteten Flirtfähigkeiten erfuhr Dean von einer der Schwestern der Notaufnahme, dass auf der Kinderintensivstation in der Regel gegen viertel vor acht Schichtwechsel war, was bedeutete, dass sie sich beeilen mussten, denn es war bereits zwanzig vor acht. Sie entschlossen sich dazu, dass Dean und Mortie schmiere stehen würden, während Lea sich etwas von den Kindern nehmen würde. Da es am schnellsten ging, entschied sich Lea dazu tatsächlich jedem eine Haarsträhne abzuschneiden. Das wäre auch am einfachsten raus zu schmugeln. Mortie checkte den Flur. Alles war leer. Keine Schwester zu sehen. Lea ging in das erste Zimmer. Aufgrund der hohen Patientenzahl lagen drei Kinder in einem Zimmer anstatt wie sonst üblich nur eins. „Operation Rapunzel hat begonnen,“ sagte Mortie. „Operation Rapunzel?“ Dean sah ihn an als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Wegen der Haare,“ erklärte Mortie. Dean schlug sich mit der flachen Hand gegen den Kopf. Langsam drohte er an einer Überdosis Mortie einzugehen. Nach etwas mehr als einer Minute kam Lea wieder aus dem Zimmer. Eins geschafft, noch drei übrig und endlich war mal das Glück auf Deans Seite. Sie wurden nicht gestört, was vor allem daran lag, dass Lea unglaublich schnell war. Noch vor acht waren sie fertig und gleich darauf machten sie sich auf den Weg zum Spielplatz. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Sams (Alp)traum Part 5: Er hielt beim erst besten Motel. Nachdem er Jenny hingelegt hatte schmiss er sich auf das andere Bett und fing an zu weinen bis fast keine Träne mehr übrig war. Er hatte Dean verloren. Das wichtigste in seinem Leben hatte ihn verlassen und auch für seine Erzfeindin. Was sollte jetzt aus ihm werden? „Hör auf zu weinen,“ sagte eine weibliche Stimme. Er drehte sich um, in die Richtung aus der die Frauenstimme gekommen war. Zwischen den beiden Betten stand eine schlanke, große Frau mit warmen, sorgevollen, braunen Augen und langem, braunem lockigem Haar. „Wer bist du?,“ fragte Sam sie. Irgendwas an ihr sagte ihm, dass sie keine Gefahr darstellte. Sie kam ihm sogar irgendwie vertraut vor. „Du kommst mir so bekannt vor,“ fügte er seiner Frage noch hinzu. „Sieh mich an und dann hör auf dein Innerstes. Du weißt wer ich bin,“ sagte sie. Sam musterte sie genauer. Schließlich blieb sein Blick auf ihrer Halskette haften. Es war eine Silberkette mit einem kleinen, zarten Taufkreuzanhänger und einem kleinen, runden Anhänger mit eingraviertem Pentagramm und einigen Schutzrunen. Sam erkannte die Kette. Bobby hatte sie Jenny zur Taufe geschenkt. Das war doch unmöglich. Das konnte doch nicht seine Tochter sein. Seine Kleine schlief doch in dem Bett vor dem diese Frau stand. „Jenny? Aber wie…“ Sam war aufgestanden. Das Bett in dem Jenny liegen sollte war leer. „Was ist hier los?“ Sie lächelte als ihr Vater sie endlich erkannte. „Sagen wir einfach ich bin so etwas wie dein Schutzengel und habe mir erlaubt mich ein wenig älter zu machen, da ich dir so besser helfen kann, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass wir zusehen wie wir Dean zurück bekommen.“ Sam gab ein hohles Lachen von sich. „Da kann man wohl nichts machen. Er will mich ja nicht mal sehen. Er liebt mich nicht. Es ist zwecklos etwas zu tun.“ Kaum hatte Sam das ausgesprochen als er auch schon die Ohrfeige spürte, die Jenny ihm verpasst hatte. „Sag sowas nie wieder. Du darfst nicht aufgeben und erst Recht nicht an Dean zweifeln. Er liebt uns mehr als alles andere auf der Welt, aber ist im Moment nicht er selbst,“ sagte seine Tochter. „Man, du hast echt einen Schlag am Leib, Mädchen,“ entgegnete Sam und rieb sich über die Wange. „Sorry, das musste sein. Dean ist nicht Dean im Moment. Er würde uns nie einfach so fallen lassen, egal wie viel Mist wir bauen. Dafür liebt er uns zu sehr. Er braucht uns. Wir müssen ihm helfen. Er hätte uns nie aus freien Stücken verlassen. Schon gar nicht für diese Schlampe.“ „Es sei denn dieses Miststück hat ihre Finger im Spiel,“ sagte Sam. Jenny lächelte. Ganz offensichtlich hatte ihre Ohrfeige ihren Vater aus seinem Tief gerissen. „Wie hat sie das angestellt?,“ spornte sie Sam zu weiteren Überlegungen an. „Ich weiß nicht genau. In ihrer Anwesenheit war Dean noch abweisender und gemeiner zu mir. Moment! Die Kette…Dean trägt nicht mehr das Amulett, dass ich ihm mal geschenkt haben sondern eine Silberkette mit so einem runden Silberanhänger. Der Anhänger hat geleuchtet, als sie ihn berührt hat.“ „Vielleicht steuert sie ihn mittels dieses Anhängers,“ schlug sie vor. „Sie schien mein Schlag, den ich ihr verpasst habe ziemlich kalt zu lassen.“ „Sie ist eine Hexe!,“ schlussfolgerte Jenny. „Das muss es sein. Irgendwie hat sie seine Erinnerungen manipuliert und ihm neue eingepflanzt und mit der Kette kontrolliert sie ihn. Ich habe sie schon immer gehasst und jetzt hab ich den Beweis, dass sie wirklich vor nichts zurück schreckt, um an ihn ran zu kommen.“ „Wenn wir Dean dazu bringen die Kette abzulegen oder wir sie ihm abreißen, dann…“ „Können wir den Bann von ihm nehmen und alles wird so wie es seine Ordnung hat.“ „Lass uns das Drecksstück fertig machen,“ sagte Jenny. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Augusta war erleichtert, als sie am frühen Morgen Sams Temperatur überprüfte und fest stellte, dass sie wieder auf das Niveau von gestern Mittag gesunken war. Auch schlief er nun wieder wesentlich ruhiger. Allerdings machte sie sich ein paar Sorgen um Jenny. Sie lag neben ihrem Vater und schwitze, allerdings war ihre Temperatur nicht nennenswert erhöht und sie sah auch nicht krank aus. Es machte eher den Eindruck, als würde sie sich auf irgendeine Art und Weise anstrengen. Augusta würde das im Auge behalten und später Dr. Potter danach fragen. Die Ärztin wollte vor der Öffnung ihrer Praxis noch ein Mal vorbei schauen. Bis dahin würde aber noch ein gutes Stündchen vergehen. Sie ließ die Kleine noch weiter schlafen und ging nach unten, um sich selber Frühstück zu machen. Es etwa zehn nach acht, als durch die kleine Häusersiedlung zum Parkplatz vor dem Spielplatz fuhr. Ein großer Vorteil daran, dass sie so früh vor Ort waren, war das zu der Zeit auf dem Spielplatz noch nichts los war. „Ich schlage vor, dass wir ein Stückweit rein in den Wald gehen. Da ist eine alte Hütte in der der Acheri wohl haust, wenn er nicht gerade mit den Kindern „spielt“,“ erklärte Dean. Er wusste zwar nicht genau was passiert war, aber er war sich ziemlich sicher, dass sein Bruder den Zweck seines Herkommens erfüllt hatte, ehe er zurück nach Truro gefahren war, daher fand Dean, dass keine Gefahr bestand der Hütte näher zu kommen. „Ähm, hallo? Sollen wir etwa die ganzen Holzscheite in den Wald schleppen? Ich meine es ist ja das eine, dass ich es für dich gehackt habe, während du heute Morgen noch gepennt hast…“ „Halt die Klappe Mortie! Du hast das nicht für mich gemacht, sondern nur um Lea zu beweisen, dass du kein totales Weichei bist,“ wetterte Dean. „Als ob ich das nötig hätte!“ „Ja genau, Mr. Leistenbruch,“ mischte sich Lea ein und lachte. „Wir haben jetzt echt wichtigeres zu tun,“ sagte Dean. „Du hast Recht. Und ja Mortie, wir werden die Körbe mit den Holzscheiten in den Wald tragen. Wir können doch hier auf dem Spielplatz kein Feuer entzünden.“ Ehe Mortie auch nur den Hauch eines weiteren Protests äußern konnte, hörten sie zwei Kinderstimmen näher kommen. Dean drehte sich um und sah zwei Jungs auf den Parkplatz zukommen. Er hörte wie der ältere der beiden auf den Impala zeigte und zu dem Jüngeren sagte: „Siehst, ich habe dir ja gesagt ich hab den Wagen gesehen.“ „Aber wer sind die Leute da? Das ist nicht Sam, Nick.“ Hatte der kleine Junge eben Sam gesagt? Die beiden erkannten das Auto. Waren sie Sam gestern begegnet? Dann konnten sie ihm ja vielleicht berichten was passiert war. „Hey ihr beiden,“ sagte er und winkte sie zu sich. Die beiden verharrten einen Augenblick, so als schienen sie zu überlegen, ob sie ihm trauen sollten. „Es ist okay, ich bin ein Freund von Sam,“ versicherte Dean ihnen. Die Jungs sahen sich an. Dann nickte der Ältere und sie kamen zu ihm. „Ist das ihr Wagen?,“ fragte Nick Dean. „Ja, das ist mein Baby,“ sagte der Winchester nicht ohne Stolz. „Dann bist du Sams Bruder,“ sagte Josh. Lea und Mortie sahen Dean überrascht an. Was sollte Dean darauf nun antworten? Sollte er die Kinder verstören indem er ihnen erzählte, dass er Sams Lover war oder sollte er in Kauf nehmen, dass Lea und Mortie gleich unangenehme Fragen stellen würden? Er entschloss sich zum Wohle der Kinder in den sauren Apfel zu beißen. Er hoffte nur Mortie und Lea würden genügend Taktgefühl haben und ihn nicht sofort mit Fragen zu bombardieren würden. „Ja. Sam ist mein kleiner Bruder.“ Er sah zu den beiden anderen herüber, die sichtlich verwirrt aussahen, aber zum Glück keine Anstalten machten sich in das Gespräch zwischen Dean und den Kindern einzumischen. Also fuhr Dean fort: „Ich heiße Dean und das sind Lea und Mortie. Ihr könnt mich duzen und wer seid ihr?“ „Ich bin Nick und das ist mein kleiner Bruder Joshie,“ sagte Nick und wuschelte seinem Bruder über den Kopf. „Man Nick! Hör endlich auf mich immer Joshie zu nennen. Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Mein Name ist Josh.“ Nick grinste und Josh wusste, dass das die Rache dafür war, dass er Nick gegenüber Sam am Vortag Nicky genannt hat. Dean lachte. Die Abscheu vor verniedlichten Vornamen schien irgend so ein „kleiner Bruder“- Tick zu sein. Die Jungen erinnerten ihn total an Sam und sich selbst. „Was ist so witzig?,“ wollte Nick wissen. „Nichts, aber mein Bruder regt sich auch immer auf, wenn ich ihn Sammy nenne. Er versteht einfach nicht, dass egal wie alt er wird, er immer mein kleiner Bruder bleibt.“ „Dean, ich weiß genau wovon du redest,“ entgegnete Nick. „Wo ist Sam? Er hat uns gestern nämlich vor diesem Geist gerettet,“ erklärte Josh. „Aber er konnte ihn nicht ganz ausschalten. Hat ihn nur in so nen Salzkreis eingesperrt.“ „Sam ist zu Hause. Er…hat er euch erzählt, dass dieser Geist für die ganzen erkrankten Kinder in dieser Stadt verantwortlich ist?“ Die beiden Jungs schüttelten mit dem Kopf. „Verstehe.“ Dann erzählte er den beiden Jungs die Light Version des Falles. „Armer Sam,“ sagte Josh. „Tja, wenn er auf seinen Bruder gehört hätte, dann wäre das nicht passiert,“ meinte Nick. „Aber er wollte doch nur helfen und das Richtige tun,“ sagte Josh. Von der Seite aus betrachtet hatte der Junge natürlich schon irgendwie Recht, dachte Dean. „Hey, erzählt ihr mir jetzt was passiert ist als Sam euch gerettet hat?“ Nick nickte und im Wechsel schilderten die beiden Kinder was am gestrigen Morgen vorgefallen war. Die Aktion war Dean-Typisch fand Dean. Sein Sam war doch eigentlich immer besser ausgerüstet. Er hatte ihm doch erzählt, dass er zwei rote Bänder hatte, da hätte er von ihm erwartet, dass Sam auch beide bei sich trug, was aber nicht der Fall war. Aber so wie die beiden Brüder es geschildert hatten, war Sam wirklich sehr vorsichtig gewesen und wären die beiden Jungs nicht gewesen, wäre Sam wahrscheinlich auch ohne Probleme zurück gekommen. Das milderte seinen Ärger über den Jüngeren etwas, auch wenn er es immer noch nicht gut hieß, dass dieser alleine losgezogen war. Lea und Mortie hatten die ganze Zeit über daneben gestanden und der Unterhaltung gelauscht. Während Lea angetan davon war wie gut Dean mit den beiden Jungs umging schien Mortie noch immer an der Information zu knabbern, dass Sam Deans Bruder war. „Also, wir werden jetzt dafür sorgen, dass dieser Geist verschwindet und ich möchte, dass ihr wieder nach Hause geht und erst wieder hier auf den Spielplatz kommt, wenn ihr in den Nachrichten hört, dass die Kinder aus dem Krankenhaus entlassen worden sind, okay?,“ erklärte Dean. Die Jungs nickten. „Gut, dann geht jetzt und danke, dass ihr Sam geholfen habt.“ „Ja,“ sagte Josh und lief schon in Richtung ihres Hauses. „Dean, wenn Sam wieder gesund ist grüß ihn von uns und sei nicht so streng mit ihm. Du weißt doch wie kleine Brüder sind,“ sagte Nick und folgte Josh. Nachdem die Kinder außer Sicht waren, drehte er sich zu Lea und Mortie um sich deren garantiert aufkommenden Fragen zu stellen. Lea war diejenige, die sich schließlich nicht länger ihre Frage verkneifen konnte. „Was seid du und Sam nun eigentlich. Brüder oder ein Paar?“ „Oder Gott bewahre, Brüder und ein Paar,“ fügte Mortie hinzu. „Es ist schon etwas komplizierter,“ sagte Dean. „Oh, ich denke wir sollten bis zu dieser Hütte, die du erwähnt hast genügend Zeit haben, um uns deine Erklärung anzuhören,“ sagte die Enkelin des Schamanen. „Genau, aber lass ja die Schlüpfrigen Details nicht aus. Ich hab nichts gegen einen guten Schwulenporno.“ Lea gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Deren Sexleben geht uns überhaupt nichts an.“ „Sei ja froh, dass Lea dir zuerst eine verpasst hat,“ sagte Dean. „Also, rückst du nun mit der Sprache raus?“ „Wenn es sein muss,“ seufzte Dean. Sie schnappten sich jeder einen Korb voller Holzscheite und machten sich auf den Weg zur Hütte. Unterwegs erzählte Dean ihnen eine stark abgespeckte Version der letzten Monate seines Lebens. Wie Jenny zu ihnen gekommen war, von dem DNS Test, wie sie in St. Paul ein Paar gemimt hatten, um kostenlos in dem Musterhaus zu wohnen und wie sie schließlich gemerkt hatten, dass sie Gefühle für einander hatten, die über das Brüderliche hinaus gingen und schließlich zusammen gekommen waren. Aber er ließ den ganzen Gefühlskram größtenteils außen vor. Genau so wie das, was Sam über seine wohl richtigen Eltern rausgefunden hatte und er erwähnte auch nicht den Dämon, der das ganze ins Rollen gebracht hatte. Um den Bruderschaftstest zu erklären, behauptete er, ihr Vater hätte sowas angedeutet, als Sam nach Stanford abgehauen war. Als er geendet hatte war er zum einen etwas erleichtert, dass er es endlich mal jemandem sagen konnte und auf der anderen Seite fühlte er sich etwas schuldig, da er es zuerst Leuten sagte, die ihm eigentlich relativ fremd waren. „Ist es nicht komisch für dich den Mann zu küssen, der eigentlich, wenn nun auch nicht genetisch, dein Bruder ist?,“ fragte Lea. „Naja unser Leben war nie normal. Ich habe ihn praktisch aufgezogen. Wir hatten schon immer eine stärkere Bindung zueinander als andere Geschwister. Wir sind nicht nur Brüder, wir sind wie…“ „Seelenverwandte?,“ schlug Lea vor. „Es ist zwar furchtbar kitschig, aber ja. Ich denke besser kann man es wohl nicht beschreiben. Unsere Beziehung hat sich so entwickelt als würden sich beste Freunde in einander verlieben. Küssen und alles andere kam irgendwann automatisch,“ sagte Dean. Er glaubte es gerade nicht, dass er hier sein Privatleben vor einer Frau auspackte, die er vor nicht mal 24 Stunden kennen gelernt hatte. Aber ihm war ja keine sonderliche Alternative geblieben, wenn er nicht wollte, dass sie ihn für einen Perversen hielten. „Jetzt mal den sentimentalen Scheiß beiseite. Wer ist oben, wer ist unten?,“ fragte Mortie, bekam nur einen weiteren Klaps gegen den Hinterkopf von Lea und ein Augenrollen von Dean als Antwort. Einige Minuten später erreichten sie die Hütte. Deans Augen fielen direkt auf den gezogenen Salzkreis. Von dem Acheri war nichts zu sehen. Der Jäger umrundete schnell die Hütte und stellte fest, dass der Salzkreis seines Bruders an keiner Stelle durchbrochen war. Also sollte ihnen während der Durchführung des Rituals nichts dazwischen kommen. Mortie hatte derweil Lea geholfen ein kleines Lagerfeuer zu entfachen. Bald würden die ersten Rotulmenscheite Feuer fangen und Lea konnte dann die Kräuter hinein werfen und unter dem dabei aufsteigendem Rauch sollten dann die Haare der Kinder und Sams Hemd verbrannt werden. Als Dean näher kam hörte er wie Lea und Mortie über seine Beziehung zu Sam redeten. „Sei mal ehrlich. Was hältst du davon?,“ fragte Mortie sie. „Ich finde es irgendwie romantisch. Die beiden scheinen für einander wirklich die eine Person zu sein, so wie Dean die Sache beschrieben hat.“ Dean lächelte. Ja, irgendwie war Sam es für ihn, aber das würde er Sam nicht sagen, sonst würde er noch mit so ner schrägen Idee wie heiraten kommen oder so. Er ging weiter. „Ich finde es gut. Weißt du, dadurch habe ich weniger Konkurrenz bei den Ladys.Wären doch noch mehr Männer schwul…“ „Wenn es so wäre würden die meisten Frauen wohl eher lesbisch werden ehe sie mit dir ausgehen,“ triezte Dean ihn und lachte. Einige Zeit später brannte endlich das Ulmenholz und Lea begann in einer bestimmten Reihenfolge die übrigen Pflanzen ins Feuer zu werfen. Erst schien nichts zu passieren, doch als alle Zutaten loderten entwickelten sich gewaltige Rauchschwaden. „Last uns anfangen die Haare hinein zu werfen.“ Lea holte den Beutel mit den Haaren der Kinder aus ihrer Umhängetasche und leerte sie über dem Feuer aus. Anschließend warf sie noch das Hemd hinein, dass Dean ihr gegeben hatte. Nachdem alles verbrannt war fragte Mortie Lea: „Und das war es jetzt?“ „Ja. Wir sollten noch warten bis das Feuer erloschen ist und dann ins Krankenhaus fahren und sehen, wie es den Kindern geht.“ Warten das war ja mal absolut nicht Deans Stärke. Ob er vielleicht schon mal bei Augusta anrufen sollte? ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Sams Traum Part 6: Es war nachts. Sam und Jenny hatten sich vor dem Haus, dass Kara mit Dean bewohnte auf die Lauer gelegt. Als alles dunkel war machten sie sich an die Arbeit. Das Haus war zwar Dämonen-, aber nicht Einbruchssicher und verfügte nicht über eine Alarmanlage. Sie mussten nur jetzt, wo sie im Haus waren, leise sein. Sie wussten nicht genau in welchem der Zimmer sie schliefen, aber das sollte sich relativ schnell klären lassen. Sie teilten sich auf. Sam würde zuerst rein gehen und Jenny würde ihm etwas später folgen. Dieser Plan sollte sich noch als sehr Weise herausstellen. Einbruchssicher war das Haus nicht, aber das war nicht nötig. Sam stand gerade im Flur, der zu den Schlafzimmern führte, als er etwas hinter sich hörte. Er drehte sich um und erblickte Kara. „Wusste ich es doch, dass du kleines Stück Scheiße hier irgendwann wieder auftauchen würdest. Aber egal was du auch vorhast, du wirst es nicht in die Tat umsetzten.“ Kaum hatte sie ausgesprochen als sie auch schon mit dem Messer auf ihn los ging. Zum Glück hatte Sam gute Reflexe und so konnte er ihr immer wieder ausweichen und hatte seinerseits ein Messer gezogen. Er brachte es fertig den Kampf in Richtung Küche zu verlegen, so dass Jenny kurz darauf unbemerkt zu den Schlafzimmern durch kam. Das blöde war nur, dass Sam vergessen hatte, dass eine Stufe zwischen dem Wohnzimmer und der Küche lag und so stolperte er beim Rückwärtslaufen und knallte gegen die Küchenzeile. Vor Schreck hatte er glatt das Messer los gelassen. Einen Wimpernschlag später stand Kara vor ihm. Sie lachte höhnisch und schob das Messer beiseite. In der Zwischenzeit hatte Jenny Dean gefunden. Er lag schlafend im Bett. Kurzerhand riss sie ihm die Kette vom Hals dabei wachte Dean auf. Er schreckte hoch. „Was zum Teufel…“ Wer war diese Frau? „Beeil dich. Sam braucht dich.“ Egal wer sie war. Sam war jetzt wichtiger. Er stand auf und rannte los. Kara war über Sam gebeugt, bereit ihm das Messer ins Herz zu rammen. Es ertönte ein Schuss und die Frau glitt leblos zu Boden. Sam sah seinen Retter an. Er konnte es kaum glauben. Jenny hatte es geschafft. Dean stand vor ihm und dort wo vorher die Silberkette hing, waren nun rote Striemen zu sehen. Sam sah ihm tief in die Augen. „Dean,“ sagte sam erleichtert. Mit ein paar schnellen Schritten war der Ältere bei Sam und küsste ihn leidenschaftlich. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ „Ich sehe bis jetzt keine Verbesserung seines Zustands,“ sagte Dr. Potter nach ihrer Sam-Visite zu Augusta. Sie hatte sich auch Jenny angesehen. Sie war der gleichen Meinung wie Augusta. Das starke Schwitzen von dem Mädchen war nicht durch ein Fieber ausgelöst, aber es war auch schon wieder weniger geworden, so dass die junge Ärztin keinen Grund zur Besorgnis sah. „Ich bleibe dabei. Ich werde sam heute Abend ins Krankenhaus bringen, falls nicht vorher noch ein Wunder geschieht.“ Wie aufs Stichwort wurde sam etwas unruhiger, aber es war anders als bei seinen Alpträumen. „Dean,“ stöhnte Sam und klang dabei irgendwie glücklich. „Was ist denn das?,“ fragte Augusta und deutete auf die Beule, die sich unter Sams Decke gebildet hatte. Dr, Potter folgte ihrem Finger. „Oh man, ich denke unser Patient hat einen feuchten Traum,“ sagte die Ärztin. „In all meinen Jahren als Krankenschwester habe ich noch nie erlebt, dass ein Patient mit Katheder eine Erektion bekommen hat.“ „Ist mir auch noch nicht unter gekommen. Im Prinzip ist es allerdings möglich, aber ich denke, dass das nicht lange anhalten wird.“ „Das muss doch weh tun.“ „Sicherlich, aber zum Glück ist Sam ja Momentan nicht wirklich bei Sinnen.“ „Dean… mhm…ah…au…“ „Hat er eben au gesagt?,“ fragte Augusta. Als Dr. Potter erneut zu Sam sah, blickten ihr müde Augen auf Halbmast entgegen und Sams Gesichtsausdruck merkte man deutlich an, dass ihm was weh tat. „O mein Gott! Er wacht auf,“ sagte Augusta. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)