Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 78: Sturmwarnung ------------------------ Dean tigerte aufgewühlt im Wohnzimmer hin und her. Seit er in den Nachrichten im Radio gehört hatte, dass auf der Autobahn, die auch Sam würde nehmen müssen um zurück nach Truro zu kommen, auf Grund des heran nahenden Sturms ein Baum auf einen schwarzen Chevy gestürzt war, kam er fast um vor Sorge um seinen Sammy. Zu mal dieser auch nicht an sein Handy ging. Jenny sah zu ihm auf als wolle sie ihm mit ihrem warmen, niedlichem Kinderblick versichern, dass es ihrem Daddy gut ging, aber Dean hatte kein Auge für sie. Er rannte in den Flur als er das erlösende Geräusch eines Schlüssels hörte, der ins Schloss gesteckt wurde. Baby you can drive my car And maybe I'll love you, endete der Beatles Song als Sam den Motor abstellte. Er grinste. In letzter Zeit ließ Dean ihn häufiger seinen Wagen fahren und er liebte ihn nicht nur vielleicht sondern ganz bestimmt, dessen war Sam sich sicher. Als Sam gegen 18 Uhr endlich aus Chatham zurück kam und zur Tür herein trat schlossen sich fast sofort zwei starke Arme um ihn und zogen ihn in eine feste, innige Umarmung und ehe Sam es sichs versah, küsste ihn Dean zärtlich und streichelte ihm immer wieder über den Rücken. Dean schien ihn gar nicht mehr loslassen zu wollen. Ein klein wenig beunruhigte Sam dieses Verhalten. „Hey, was ist denn mit dir los? Hast mich etwa so sehr vermisst?,“ fragte Sam ihn überrascht. „Du warst verdammt lang weg,“ sagte Dean nur und drückte Sam noch enger an sich. „Ja, es hat länger gedauert. Da draußen ist die Hölle los, seit vor ein paar Stunden die Sturmwarnung rausgegeben wurde. Ich stand über eine Stunde im Stau, weil der Wind einen Baum umgesenst hat. Der Baum ist auf die Fahrbahn gestürzt und hat ein Auto unter sich begraben,“ erklärte Sam ihm. Dean machte immer noch keine Anstalten Sam aus der Umarmung zu lassen und langsam dämmerte dem Jüngeren auch warum. Er lächelte und schmiegte sich an den Älteren. Er hatte Dean anrufen wollen, um ihm zu sagen, dass er im Stau stand und er sich keine Sorgen zu machen brauchte, weil er noch nicht zurück war. Aber er fand kein Netz. Sowie Sam Dean kannte, hatte dieser sicher auch versucht Sam anzurufen und weil er ihn nicht erreichen konnte, hatte sich der Ältere dann wahrscheinlich doch ziemliche Sorgen um ihn gemacht. „Ich hab von dem umgestürzten Baum in den Nachrichten gehört und wollte dich anrufen um mich zu vergewissern, dass mit dir alles in Ordnung ist, aber du bist nicht ran gegangen,“ sagte Dean und sah Sam tief in die Augen. „Bei dem Wetter sind sicher ein paar Telefonmasten ausgefallen,“ sagte Sam und kraulte Dean liebevoll im Nacken. „Das habe ich mir dann auch gedacht, aber trotzdem...Ich…es hieß es wäre ein schwarzer Chevy und ich…“ „Ich weiß Dean.“ Sam schmiegte sich näher an ihn. Die beiden lächelten sich an. „Und jetzt bist du zum Glück wieder hier bei mir, wo ich dich im Auge behalten kann,“ flüsterte Dean Sam in den Nacken und bedeckte dessen Hals mit kleinen Küssen. „Ich hab dich vermisst,“ sagte Sam und zog Dean in einen langen, zärtlichen Kuss. „Ich liebe dich Sammy.“ „Ich liebe dich auch Dean.“ Sam küsste Dean noch einmal auf die Wange ehe sie sich von einander lösten. „Ich schätze mal Naturkatastrophen sind nicht so dein Ding,“ sagte der Jüngerer während er seine Tochter, die auf ihrer Spieldecke saß, mit einem kleinen Kuss auf die Stirn begrüßte. Dean hatte sich derweil aufs Sofa gesetzt. „Sind Naturkatastrophen das Ding von irgendjemandem?,“ fragte Dean und zog mürrisch die Augenbraue hoch. „Manche Leute fasziniert so was,“ meinte Sam und setzte sich zu Dean aufs Sofa. „Mich jedenfalls fasziniert so was nicht,“ versicherte Dean ihm. Sam kuschelte sich an ihn. „Ist es so schlimm wie fliegen?“ „Nein, eher wie Ratten.“ Dean legte seinen Arm um Sam. „Kann es sein, dass du dir zum ersten Mal seit langer Zeit wegen etwas nicht übernatürlichem Sorgen um mich gemacht hast?,“ fragte Sam. Dean antwortete nicht sondern gab Sam einen leidenschaftlichen Kuss. „Ich glaube an einer ähnlichen Stelle waren wir stehen geblieben ehe du heute Mittag los musstest,“ sagte Dean als er den Kuss kurz unterbrach. „Ich finde wir sollten ruhig weiter machen,“ sagte Sam verführerisch, ließ sich nach hinten fallen und zog Dean zu sich herab um ihn voller Verlangen zu küssen. Einige Minuten später wurden sie durch ein vehementes Klopfen gegen die Hintertür je unterbrochen. Dem Klopfen folgte ein aufgeregtes Bellen. Dean seufzte. „Das wird Ross sein. Er hat mir vorhin angeboten mir dabei zu helfen das Haus sturmsicher zu machen,“ sagte der Ältere. „Und er hat diesen unsäglichen Hund dabei,“ sagte Sam genervt. „Ja, der kleine Kerl entwickelt richtige Stalkerqualitäten.“ „Dich scheint das ja mal wieder sehr zu amüsieren,“ meckerte Sam. Dean stand auf und zog Sam ebenfalls auf die Füße. Der Ältere grinste. „Ach komm schon. Ihr zwei seid so ein süßes Paar. Es wäre interessant zu sehen was er und deine Wade für hübsche Kinder hätten.“ „Wenn du nicht aufpasst, dann verlass ich dich vielleicht für ihn,“ sagte Sam und warf Dean einen vernichtenden Blick zu. Aber alleine die Vorstellung, dass Sam dem Hund endlich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt und ihm gegenüber Interesse zeigte, brachten den älteren Winchester zum lachen. „Ich werde dann mal mit Ross das Haus sturmsicher machen.“ „Ja, geh du raus und schwing den Hammer. Darin bist du eh besser als ich.“ „Aber das haben wir doch noch gar nicht ausprobiert. Vielleicht ist dein Hammer gar nicht so schlecht. Groß ist er jedenfalls,“ sagte Dean, sah auf Sams Schritt und kniff ihm in den Hintern. „Wie schaffst du es nur in so gut wie alles was ich sage etwas sexuell anzügliches rein zu interpretieren?,“ fragte Sam ihn. „Frag dich lieber warum du denkst, dass ich das als sexuelle Anspielung verstanden hab.“ Dean küsste Sam auf die Wange und ging dann mit einem breiten Grinsen in die Küche, um Ross daran zu hindern noch weiter anzuklopfen. „Lass aber ja den Hund nicht rein,“ rief Sam dem Älteren hinterher. Der Jüngere schüttelte mit dem Kopf. Dean war einfach manchmal zu schlagfertig für ihn, aber irgendwie gefiel Sam das. Dean öffnete die Hintertür und achtete tunlichst darauf, dass Tristan sich nicht an ihm vorbei ins Haus stahl. „Tut mir leid Kleiner, aber Sam hat Kopfschmerzen. Du kennst die Frauen ja,“ sagte Dean zu dem Zwergpinscher. Ross lachte. „Lass uns anfangen, dann werden wir vielleicht fertig bevor es anfängt zu regnen,“ sagte der ältere Mann zu Dean. „Für ne Sturmwarnung ist es hier aber noch ziemlich ruhig,“ meinte Dean. „Das ist die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Du glaubst nicht wie blitzschnell das Wetter hier umschlagen kann. Und der Sturm wird definitiv kommen. In den Nachrichten haben sie gesagt, dass weiter südlich schon einige Bäume umgestürzt sind.“ „Ja, das habe ich auch gehört.“ „Also los jetzt. Ich halt die Leiter.“ Und so machten sich die beiden ans Werk. Im Haus spielte Sam derweil mit seiner Tochter. „Din?,“ sagte sie und sah ihren Vater fragend an. „Dean kommt gleich wieder,“ sagte Sam zu Jenny. „Pa, da?,“ sprach sie nun ihren Dad an. Sam freute sich immer wenn er diese Silbe von ihr hörte. Es war zwar noch nicht das lang ersehnte Da-Da aber immer noch besser als Mam-Sa oder Sa-Sa. Erstmals hatte sie es vor ein paar Tagen gesagt, als er sie ins Bett gebracht hatte. „Ja, ich bin hier.“ Die Kleine reichte ihrem Vater ein Bilderbuch. Ihr Lieblings Bilderbuch, das sich Sam und Dean täglich mindestens dreimal mit ihr ansehen mussten. „Schon wieder?,“ fragte Sam mit gequältem Gesichtsausdruck. Jenny warf ihm ihren unglaublichen Welpenblick zu, der bei Sam zwar nicht so wirkungsvoll war wie bei Dean, sie aber meistens doch ans Ziel führte. „Na gut, aber dafür will ich einen Kuss,“ sagte Sam, gab ihr einen Kuss auf die Wange und kitzelte sie ein bisschen. Jenny giggelte fröhlich. Sam liebte es seine Tochter lächeln und lachen zu sehen. Besonders schön war es, wenn auch noch Dean dabei war. Seine kleine Familie machte Sam unglaublich glücklich. Momentan lief es geradezu perfekt, wenn man davon absah, dass John immer noch auf seinem einsamen Kreuzzug unterwegs war und Dean und er sich immer noch mit übernatürlichem Gesocks herumplagen mussten, aber das war etwas, dass leider irgendwie zu ihrem Leben gehörte und das sie einfach nicht abschütteln konnten, selbst wenn sie wollten. Der Gedanke, dass Leute starben, die sie vielleicht würden retten können, verhinderten, dass sie sich einfach in ihre selbst errichtete kleine Welt flüchteten und vor dem Übernatürlichen die Augen verschlossen. So verrückt sein Leben dadurch auch war, Sam war zum ersten Mal mit sich und seinem Schicksal im reinen. Solange er Jenny und Dean hatte war er glücklich. Es gab da allerdings eine Sache, die Sam seine momentane Glücksphase noch zusätzlich versüßen und das ganze noch abrunden würde und das war Sex mit Dean. Er war soweit, Dean sowieso. Alles was noch fehlte war der perfekte Moment (okay, möglicherweise hatte Dean doch recht und er war das Mädchen in ihrer Beziehung) und da spielte ihm das drohende Unwetter hilfreich in die Karten. Sam war sich ziemlich sicher, dass das was auch immer für die Erkrankung dieser Kinder verantwortlich war, bei einem Sturm ebenfalls zu einer Zwangspause verdonnert war und ihr neuer Job somit wohl fürs erste auf Eis lag. Die beiden hatten also alle Zeit der Welt für sich und wenn Jenny weiterhin brav die Nächte durchschlief stand ihnen absolut nichts mehr im Weg. Er sah zu seiner Tochter herüber. Sie kniff konzentriert die Augen zusammen. Sam wusste was das bedeutete. Gleich durfte er wieder die Windeln wechseln. Es klopfte an der Tür. Sam küsste Jenny aufs Haar und ging dann in die Küche um zu öffnen. Es war Carrie, zum Glück hatte sie ihren Hund nicht dabei. „Du kannst die Tür ruhig weit aufmachen. Tristan ist im Haus bei meiner Grandma, du brauchst also keine Angst vor sexueller Belästigung zu haben,“ sagte sie. „Sehr witzig, aber komm doch rein,“ sagte Sam. Er hatte sich tatsächlich langsam mit ihr angefreundet. „Danke, aber ich muss gleich wieder rüber zu meiner Grandma. Konserven sortieren, Batterien in den Taschenlampen überprüfen usw.. Sie wird immer ganz hibbelig vor Hurricanes. Letztes Jahr war es genau so.“ „Hurricane?“ „Ja, im Wetterbericht haben sie eben gesagt, der Sturm könnte Hurricanestärke erreichen. Weshalb ich überhaupt gekommen bin, meine Grandma hat mich gebeten euch ein paar Kerzen und Taschenlampen zu bringen, für den Fall, dass es zu einem Stromausfall kommt. Grandma meint oben in einem der Schlafzimmerschränke müsste ein Karton mit Kerzenständern stehen,“ sagte Carrie und reichte ihm einen Beutel. „Sag deiner Grandma vielen Dank. Warte einen Augenblick.“ Sam trat in die Küche und nahm die Kuchenplatte. „Hier, die kannst du ihr wieder bringen. Dean hat den Kuchen verschlungen wie nichts.“ Sam gab Carrie die Kuchenplatte. „Okay, werde ich ihr ausrichten. Macht’s gut und grüß Dean von mir. Wenn er mit Werkzeug hantiert sieht er übrigens extrem heiß aus.“ Sie zwinkerte ihm vielsagend zu und ging dann wieder rüber. So war es nun mal. Während Sam versuchte dem paarungswilligen Zwergpinscher aus dem Weg zugehen, flirtete dessen Frauchen entweder mit Dean oder starrte diesem auf den Hintern. Was für eine frühreife 16 jährige und weil Dean wusste, dass es Sam ein bisschen ärgerte und es Carrie nicht ernst war, ging er auf diese Flirts auch gerne mal ein. Zum Glück hatte Carrie die Angewohnheit wie aus dem nichts aufzutauchen wenn Dean und er sich küssten oder auch mehr taten, abgelegt. Es war etwas, was auch Dean zusehnst genervt hatte. Aber eigentlich war das irgendwie seine und Deans Schuld, weil sie tagsüber die Hintertür nicht abschlossen wenn sie da waren und wenn sie sich so richtig küssten, waren sie meist so abgelenkt, dass es tatsächlich möglich war, dass sie ein Klopfen von Carrie überhören könnten. Jedenfalls behauptete sie jedes Mal steif und fest, dass sie angeklopft hätte bevor sie rein kam. Die Hintertür abzuschließen, hatte genau den Effekt, den Sam befürchtet hatte. Carrie hatte sich irgendwie in den Kopf gesetzt die beiden älteren Männer als gute Freunde zu gewinnen und hatte geklingelt bis ihr schließlich von Dean aufgemacht wurde, dessen T-Shirt auf halb acht hing und der sie ansah als würde er sie am liebsten erwürgen. Deans Todesblick hatte Carrie dann wohl davon überzeugt den beiden ihre Privatsphäre zu lassen. Auch Carries Großmutter hatte ein Auge auf sie beide geworfen. Sie versuchte ständig Dean mit Kuchen zu verführen und Sam kniff sie gerne mal in den Hintern, wenn Ross nicht hin sah und wenn Dean es mitbekam zog er Sam auch noch damit auf. Sam seufzte und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Jenny saß noch immer auf ihrer Spieldecke. Sie grinste und hielt Sam das Bilderbuch hin, das sie sich eigentlich hatten ansehen wollen. „Gleich Kleines, aber ich denke wir verpassen dir erstmal ne neue Windel, bevor du anfängst noch mehr zu müffeln.“ Er nahm sie auf den Arm, aber Jenny ließ das Buch nicht los. „Okay, dann nehmen wir dein Buch eben mit nach oben.“ Er küsste sie auf die Wange und ging dann die Treppe hoch. „Was meinst du wie ich mich schon darauf freue wenn du endlich alleine aufs Klo gehen kannst,“ sagte Sam. Als er die Tür zu Jennys Zimmer öffnete grinste er, als er Deans Kopf am Fenster sah. Sam ging zum Fenster und öffnete es als er Dean ebenfalls grinsen sah. „Kommt ihr gut voran?,“ fragte er den Älteren. „Oben sind wir gleich fertig. Es fehlt nur noch dieses Fenster.“ Sam musterte Dean, der die Leiter nun noch etwas höher gestiegen war um die Scharniere der Fensterläden zu überprüfen, die die Scheiben vor Sturmschäden schützen sollten. Er hatte einen Schraubenzieher in der Hand um die Schrauben an den Scharnieren noch einmal ordentlich fest zu ziehen. Carrie hatte Recht. Dean sah mit Werkzeug in der Hand verdammt sexy aus. Sam konnte der Versuchung nicht widerstehen ihn zu küssen, da er aber nicht wollte, dass Dean die Leiter runter fiel wartete er brav bis er mit der Kontrolle der Scharniere fertig war und ihm das Gesicht wieder zuwandte. Sam lächelte Dean an. „Was?,“ fragte der Ältere etwas verwirrt. Der Jüngere legte seine freie Hand an Deans Wange, mit der anderen hielt er Jenny, beugte sich nach vorne und küsste Dean so hingebungsvoll, dass der Ältere ein klein wenig Mühe hatte sich auf der Leiter zu halten. „Ich muss dir ja wirklich gefehlt haben,“ sagte Dean leicht außer Atem nachdem Sam den Kuss gelöst hatte. Sam lächelte nur glücklich. Jenny streckte Dean ihr Bilderbuch entgegen. „Sorry, Süße aber ich habe gerade keine Zeit dafür, aber dein Daddy sieht es sich gleich mit dir an,“ sagte Dean und streichelte der Kleinen über den Kopf. „Was treibt ihr denn da? Spielt ihr die Balkonszene aus Romeo und Julia nach? Sieh zu, dass du Fertig wirst. Bei meinem Haus ist auch noch einiges zu tun,“ kam es von unten von Ross. „Ich komme ja. Sam, ich sage dir, wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich schwören, dass Ross mit Bobby verwandt ist.“ „Vielleicht sind sie Brüder im Geiste.“ Sam gab Dean einen kurzen, flüchtigen Kuss ehe der die Leiter runter stieg. Als Dean etwas später wieder ins Haus kam, war Sam bereits mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beschäftigt. Jenny saß auf dem gefliesten Boden und spielte mit ihrem Ball. Der Ältere wusch sich die Hände und beobachtete Sam beim Gemüseschneiden. Irgendwie schaffte es Sam sogar dabei unglaublich sexy auszusehen. Dean dachte kurz über Sam nach. Der Jüngere schmiss den Haushalt wie eine perfekte kleine Hausfrau (wenn er das gegenüber Sam so äußern würde, würde der Jüngere ihn garantiert eine verpassen) und nebenbei jagte er auch noch Geister- und Dämonenjäger und war ein wunderbarer Vater für Jenny, wie Dean fand. Ab und zu fand Sam sogar noch die Zeit sich mit Dean zu „Beschäftigen“. Das musste Sam erst mal jemand nachmachen. Okay, ja sie waren mittlerweile vielleicht die nicht jugendfreie Variante der Cosbys, aber Dean war verdammt noch mal zum ersten Mal in seinem Leben wirklich richtig glücklich und zufrieden. „Was hat eigentlich dein treffen mit dem Kinderarzt gebracht?,“ fragte er Sam während er sich in der Küche nach einem Handtuch umsah. Als er sich Sam zu wand hielt dieser ihm bereits das Gesuchte hin. „Danke,“ murmelte Dean. „Ich habe nichts wirklich Hilfreiches erfahren. Der Arzt mit dem ich gesprochen habe…“ „Der Pädiater,“ sagte Dean stolz, dass er sich den Fachausdruck für Kinderarzt gemerkt hatte. Sam lächelte. „Ja. Der Kinderarzt kann sich nicht erklären wieso so viele Kinder auf ein Mal erkrankt sind. Sie können einfach keine Krankheit diagnostizieren. Aber alle Kinder haben die gleichen Symptome. Hohes Fieber und Alpträume. Wegen dem Fieber halten sie es jedoch für eine Infektionskrankheit.“ „Hast du mit den Eltern gesprochen?,“ fragte Dean. „Die Eltern haben Angst um ihre Kinder. Ich habe nicht viel aus ihnen herausbekommen. Manche Eltern kannten sich und das einzige, was mir aufgefallen ist, dass alle Kinder in der Nähe des Spielplatzes im Stadtpark waren, bevor sie erkrankten.“ „Dann werden wir uns dort mal umsehen, wenn das Wetter wieder besser ist,“ sagte Dean und umarmte Sam von hinten. Er legte seinen Kopf auf die Schulter des Größeren. „Was gibt’s eigentlich zu Essen?,“ fragte Dean und sah zu dem bereits geschnittenen Gemüsehaufen neben dem Herd. „Da ein Hurricane herannaht, dachte ich versuche mal so ne Art Eintopf.“ „Dank deiner Kochkünste ist mein Cholesterinspiegel nach all den Jahren Fast Food langsam wieder dabei einen normalen Pegel einzunehmen, glaube ich,“ sagte Dean und küsste Sams Nacken. Auf diese Berührung hin stellten sich die kleinen Härchen rund um die geküsste Stelle in Sams Nacken auf. Er lächelte. „Ist das wieder ein Versuch von dir vom Dessert zu naschen ehe das Hauptgericht serviert wird?,“ fragte er Dean. Der Ältere lachte. „Eigentlich will ich an die Vorspeise ran.“ Er drehte Sam zu sich um und küsste ihn innig. „Mmhh,“ gab der Jüngere einen genießerischen Laut von sich. Langsam schob Dean seine Hand unter Sams Shirt und fing an die warme, weiche Haut zu streicheln. Der Jüngere schlang bereitwillig die Arme um sein kleineres Gegenüber. Nach und nach wurden die Küsse immer leidenschaftlicher. Plötzlich löste sich Sam von Dean. „Das.., das Essen,“ stammelte Sam ein klein wenig außer Atem. „Häh?“ Dean sah ihn mit leicht verklärtem Blick an. „Ich sollte jetzt das Essen machen. Jenny hat sicher auch schon Hunger,“ sagte Sam und lächelte beim Anblick von Deans Gesicht. „Das kann doch warten,“ meinte der Ältere und küsste Sam abermals. ~Wow, `das Essen kann warten´, so was hört man nicht oft von Dean~ dachte Sam. Mit ein klein wenig mehr Nachdruck schob er den Kleineren ein Stück weit von sich. „Dean, je schneller wir mit dem Essen fertig sind, desto schneller können wir zum Nachtisch kommen.“ Er warf Dean einen vielsagenden und verführerischen Blick zu. Dean grinste. „Okay, kann ich was tun, um die Sache zu beschleunigen?“ „Du könntest dich um das zweite Mitglied deines Fan Clubs kümmern. Ich glaube Jenny fühlt sich wenig vernachlässigt, weil du sie vorhin wegen ihrem Bilderbuch vertröstet hast.“ „Klar, ich kann mich an Marienkäfern nie satt sehen,“ sagte Dean. Er stoppt den kleinen Ball der auf ihn zu rollte mit dem Fuß und hob ihn auf. Dann nahm er Jenny auf den Arm. „Wir sind dann im Wohnzimmer.“ „Und das soll essbar sein?,“ fragte Dean und betrachtete das fragwürdige Gemisch aus Gemüsematsch und Stückchen, die darin herum schwammen, auf seinem Teller vor sich. „Hör auf dich zu beschweren oder du kochst dir dein Essen morgen selbst,“ sagte Sam und boxte Dean gegen den Oberarm. „Alter, du hast echt nachgelassen,“ kommentierte Dean den Schlag gegen seinen Arm. Jenny giggelte und sah die beiden an. „Ich glaube bevor ich probiere, lasse ich mal den Vorkoster ran,“ sagte der Ältere und schob Sams Tochter einen Löffel des „Eintopfs“ in den Mund. Misstrauisch beobachtete er ihre Reaktion, während Sam ihn böse ansah. „Hm, es scheint jeden Falls nicht giftig zu sein,“ verkündete Dean sein Urteil. „Iss jetzt oder du kannst dein Dessert für heute vergessen.“ Der Ältere schluckte schwer. Der Ton, den Sam anschlug gefiel ihm gar nicht. „Sammy, es ist unmenschlich jemanden mit Liebesentzug zu bestrafen.“ „Hey, das liegt ganz bei dir. Also entweder, du probierst das jetzt und dann gibt’s was süßes,“ Sam hauchte Dean einen Kuss auf die Lippen, „oder du verzichtest, bleibst ohne Abendessen und schläfst heute Nacht alleine auf der Couch.“ „Wenn du mich so nett darum bittest.“ Dean fing an zu essen. Der Jüngere blickte ihn zufrieden an und aß dann ebenfalls, während er parallel Jenny fütterte. „Und, war es so schlimm?,“ fragte er Dean, als sie mit dem Essen fertig waren. „Es war okay, aber nichts im Vergleich zu deinem Parmesanhühnchen mit diesen knusprigen Kartoffelecken,“ schwärmte der Ältere. „Dafür hatte ich ein Rezept aus einer von Augustas Hausfrauenzeitschriften. Dieser Gemüseeintopf ist hingegen auf meinem eigenen Mist gewachsen und war völlig improvisiert.“ Sie standen an der Küchenzeile. „Eigentlich gefällt es mir wenn du improvisierst,“ raunte Dean Sam verführerisch in den Nacken. Der Jüngere gab einen wohligen Laut von sich. „Was machen wir mit dem Rest?“ „Wenn du es pürierst und noch ein paar Gewürze dran machst, wird daraus vielleicht ein Dipp für meine Chips.“ „Dann lass ich es noch stehen.“ „Hey, jetzt wo wir gegessen haben, können wir dann…“ Dean knabberte forsch an Sams Ohrläppchen. „Oh, ich denke der Abwasch kann auch bis morgen warten.“ Sam küsste Dean zärtlich. „Aber zuerst sollten wir die Minderjährigen Anwesenden ins Bett bringen,“ fügte der Jüngere hinzu und sah zu Jenny herüber. „Das übernimmst du. In dem heutigen Kapitel in dem Winnie Pooh Buch kommt dieses Schwein vor, dass kannst du besser rüber bringen als ich.“ „Ja, du bist eher der Tigger Typ,“ meinte Sam und grinste. „Vielleicht sollten wir ihr mal ein neues Buch kaufen,“ schlug Dean vor. Das Märchenbuch hatten sie bereits wieder in die Bücherei zurück gebracht. „Gute Idee. Also, ich bringe sie ins Bett, aber dafür bringst du den Müll raus.“ Er küsste den Älteren und nahm seine Tochter auf den Arm. „Okay, vielleicht sollte ich die Mülltonne auch irgendwie sichern.“ „Tu das.“ Sam reichte Dean die Mülltüte. Als Dean raus trat war es um einiges windiger als noch eine Stunde zuvor. Der Sturm würde wohl in dieser Nacht über Cape Cod hinweg fegen. Der ältere Winchester verfrachtete den Müllbeutel in die Tonne und schob diese dann in die Garage, damit sie bei stärkerem Wind nicht weg fliegen konnte. Er machte dann noch eine kleine Runde um sein Baby und versicherte sich, dass Sam pfleglich mit ihr umgegangen war. Aber er fand keinen Kratzer also strich er zärtlich über den Kotflügel und wünschte dem Impala eine gute Nacht. Als er aus der Garage kam, hatte es angefangen zu regnen. Er wollte gerade zurück ins Haus gehen, als er Carrie auf der Bank vor dem Haus ihrer Großeltern sitzen sah. Dean war eigentlich nicht der Typ Mensch, der sich ungefragt in die privaten Probleme anderer Leute einmischte, aber das Mädchen war ihm irgendwie sympathisch und sie sah im Moment ziemlich traurig aus. Es regnete und sie saß nur da. Er seufzte. Eigentlich wollte er schnell wieder zu Sam, aber Carrie sah aus, als könnte sie jemanden zum Reden gebrauchen. Er war dafür zwar nicht gerade der geeignete Kandidat, aber jetzt wo er sie gesehen hatte, konnte er sie nicht einfach so im Regen sitzen lassen. Die Bank war zwar überdacht, aber bei dem Wind spielte das keine Rolle. Die Tropfen kamen mehr oder weniger aus allen Richtungen. Er ging also zu ihr. Er war noch ein paar Schritte von ihr entfernt, als sie den Kopf hob und ihn an sah. Da er nicht wusste, was er sagen sollte blickte er einfach nur zurück. Da sie aber auch nichts sagte ergriff er schließlich das Wort. „Stimmt was nicht?“ „Du bist immer noch schwul und vergeudest deinen Hintern an Sam,“ scherzte sie. Dean grinste. Er wusste warum sie ihm so sympathisch war. Sie hatte genau wie er immer einen flotten Spruch auf den Lippen. „Aber deswegen sitzt du nicht hier draußen im Regen. Du weißt doch, dass das mit uns eh nicht klappen würde.“ Damit brachte er sie zum lachen. „Nein, deswegen sitz ich nicht hier. Grandma und Grandpa gucken Glücksrad und ich brauchte ein bisschen Ruhe zum Nachdenken.“ „Sammy grübelt auch ständig. Scheint so ein Mädchen Ding zu sein,“ sagte er mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen. „Wurde Sam auch mal von seinem Vater abgeschoben um bei seiner Mutter und dessen neuem raffgierigen Freund von Anwalt zu leben, nur weil sein Vater der Meinung war er könnte ihm nichts bieten, weil er pleite ist?“ „Verstehe, aber du willst nicht zu deiner Mum.“ „Unter keinen Umständen. Ich hasse diese Frau für das, was sie meinem Dad angetan hat. Sie hat ihn geheiratet, weil er auf einem aufstrebendem Ast in der Computerbranche war und anfing richtig viel Geld zu verdienen. Dann hat die Firma für die er gearbeitet hat pleite gemacht und meine Mutter diese Schlampe hat ihn erst betrogen und dann schließlich verlassen um ihn dann noch bis aufs letzte Hemd auszunehmen zusammen mit diesem geldgeilen Anwalt.“ „Okay, da kann ich jetzt nicht wirklich mit reden,“ sagte Dean, dem kurzzeitig die Kinnlade runter geklappt war. „Gut so, ich hatte schon befürchtete von dir käme der gleiche Spruch wie von meinen Großeltern, nämlich dass es das Beste für mich wäre ein wenig bei meiner Mum zu wohnen, bis Dad sich neu organisiert hat.“ „Klingt ganz vernünftig. Andererseits bist du 16 und nicht 6. Du könntest deinem Dad sicher bei seinem Neuanfang helfen.“ „Das habe ich ihm auch gesagt.“ „Dann musst du einen Weg finden ihm das klar zu machen. Weißt du, Eltern wollen nur das Beste für ihre Kinder, aber deswegen sind ihrer Entscheidungen nicht immer richtig.“ „Und was soll ich bitte sagen?“ „Sag ihm, dass das mit dir und deiner Mutter nie gut gehen wird und du bei ihm wohnen willst. Dass du weißt, dass es vielleicht nicht leicht wird während er sich eine neue Existenz aufbaut, aber ihr das irgendwie hinbekommt, weil ihr eine Familie seid.“ „Wow, danke Dean. Das hat mir jetzt sicher eine Sitzung bei dem Psychiater erspart, zu dem meine Mutter mich schicken wollte um mit dem ganzen Scheidungsstress besser klar zu kommen,“ sagte Carrie mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen. Dean setzte nun sein „Ich bin unglaublich“ Lächeln auf und sagte: „Keine Ursache.“ „Ich sollte jetzt langsam rein gehen. Es wird mir langsam zu nass hier draußen.“ Dean, der die ganze Zeit vor ihr gestanden hatte, merkte nun auch wie sein Shirt langsam durchweichte und die Feuchte des Regens von seiner Jeans besitz ergriff. Carrie stand auf. „Gute Nacht Dean.“ „Grüß deine Grandma und dank ihr noch mal von mir für den Kuchen.“ „Mach ich.“ Sie ging ins Haus. Mit dem Gefühl die Gute Tat des Tages erledigt zu haben (Sams Einfluss auf ihn war mittlerweile enorm) ging er ebenfalls durch den immer stärker werdenden Regen zurück ins Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)