Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 75: X-Mas Special Teil 1 -------------------------------- Anmerkung: Was genau passiert ist und warum sie schließlich mit dem jagen aufgehört haben wird in meiner Langzeit ff „Zwei Jäger und ein Baby“ im späteren Verlauf der Story genauestens beschrieben werden, die Informationen sind aber nicht notwenig um die Story hier zu verstehen. Alles was für Leser wichtig ist, die „Zwei Jäger und ein Baby“ bis jetzt nicht gelesen haben, ist, dass Sam eine kleine Tochter hat und mit Dean zusammen ist. Detailliertere Informationen können natürlich gerne in „Zwei Jäger und ein Baby“ nachgelesen werden, sind aber nicht notwendig um diesen Two-Shot zu verstehen. Widmung: Diesen Two-Shot möchte ich gerne meinen treuen Lesern widmen Warnung: Extreme Kariesgefahr Verwendete Songs: Bing Crosby – White Christmas Wham – Last Christmas Connie Francis - Baby's First Christmas Gene Autry - Rudolph The Red Nosed Reindeer Brenda Lee - Rockin' Around The Christmas Tree Shakin' Stevens - Merry Christmas Everyone SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS Es waren nun fast zwei Monate vergangen seit sie nachdem einschneidenden Erlebnis aus dem Krankenhaus entlassen worden waren und es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Ein Feiertag, der wie alle anderen im Leben der Winchesters keine Besondere Rolle gespielt hatte – bis jetzt. Sie hatten schließlich gemeinsam entschieden zusammen ein „normales“ Leben zu beginnen. Niedergelassen hatten sie sich in Vermillion, South Dakota. Sie glaubten zwar endlich Ruhe vor dem Übernatürlichen zu haben, wollten aber zur Sicherheit trotzdem in Bobbys Nähe bleiben. Ihre Verletzungen des letzten Kampfes waren schon recht gut verheilt. Dean hatte einen Job in einer Autowerkstatt angenommen. Auch Sam wollte einen Job annehmen, schließlich würde er an der University of South Dakota erst im Sommersemester wieder anfangen um seinen Collegeabschluss zu machen. Aber Dean wollte, dass er seinen Wunden mehr Zeit gab zu heilen, bis zum Semesterbeginn bei Jenny in ihrer, kleinen, aber ansehnlichen Wohnung blieb und sich im Haushalt nützlich machte. Sams Gegenwehr war zwar enorm gewesen, aber Deans geradezu flehendem Blick hatte der Jüngere schließlich doch nachgegeben. Beide waren einigermaßen zufrieden mit ihrem neuen, normalen Leben. Der Vorteil war natürlich, dass sie leben konnten, ohne in Gefahr zu geraten von irgendwelchen Monstern angegriffen zu werden. Sie hatten ein zu Hause. Wenn Sam mit dem College fertig war und dann auch einen Job hätte, dann könnten sie sich wahrscheinlich auch eine größere Wohnung leisten, damit Jenny mehr Platz zum spielen hatte. Momentan hatte ihr Zimmer nämlich kaum größere Ausmaße als eine Abstellkammer, aber wenigstens hatte das Zimmer ein Fenster. Sie hatten jede Menge Spaß gehabt sich ihr kleines Reich einzurichten. Besonders toll war es immer gewesen, wenn sie Regale oder andere Möbel zusammen bauten. Dabei bekamen sie sich nämlich jedes Mal in die Harre, aber dass war nicht das Tolle daran, sondern der Versöhnungs-Sex, der folgte nachdem das Möbelstück nach langem rumgemeckere und rumgeschraube dann endlich funktionstüchtig war. Aber dieses normale Leben hatte einen gewaltigen Nachteil, wie beide schon ein paar Wochen nach ihrem Einzug festgestellt hatten. Der Job in der Autowerkstatt garantierte zwar ein sicheres Einkommen und die drei konnten einigermaßen gut davon leben. Es war schön, endlich mal für seine Arbeit bezahlt zu werden, aber die Arbeit hielt Dean ganze acht Stunden von den beiden Menschen fern, die er doch so liebte, was für jemanden, der es gewohnt war fast 24 Stunden pro Tag mit seinen Lieben zu verbringen, eine ziemliche Umstellung war. Dean litt jedoch eindeutig mehr darunter, als Sam. Es nervte Dean, dass er jetzt weniger Zeit hatte, um Jennys Entwicklung zu beobachten. Er hatte in den vergangenen Wochen fast tägliche SMSen von Sam bekommen in denen der Jüngere ihm mitteilte, dass Jenny ein neues Wort gelernt hatte oder gerade irgendwas Lustiges gemacht oder gesagt hatte. Das schönste an Deans Arbeitstag war seine Mittagspause. Die Werkstatt war nicht weit von ihrer Wohnung entfernt und er konnte daher seine Mittagspause zu Hause machen. Wenn er sich beeilte kam er noch rechtzeitig nach Hause um mit Sam Jenny für ihren Mittagsschlaf hinzulegen. Dann machte er mit Sam zusammen Lunch und wenn noch Zeit blieb gaben sie sich einigen Erwachsenen-Vergnügungen hin, damit Dean auf der Arbeit nicht zu sehr unter Entzugserscheinungen leiden musste, wie Sam immer zu sagen pflegte. Sam genoss es Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Auch für ihn war es ungewohnt Dean nicht mehr fast 24 Stunden um sich zu haben, aber was ihm mehr zu schaffen machte, war die Tatsache die ganze Zeit nicht wirklich was zu tun zu haben. Die Hausarbeit war nicht wirklich anspruchsvoll. Die Wohnung war klein und das Saugen und putzen schnell erledigt. Die größten Highlights waren immer das Einkaufen und Spaziergänge mit Jenny, aber ansonsten langweilte ihn sein momentanes Dasein als „Hausmann“ ziemlich und er freute sich jetzt schon darauf wieder aufs College gehen zu können. Beide waren am zufriedensten wenn es Wochenende war und sie alle drei zusammen sein konnten. Mit seinen Arbeitskollegen kam Dean gut zu Recht, auch wenn sie älter waren als er und sich bis jetzt keine wirkliche Freundschaft entwickelt hatte. In seiner Freizeit gab es demnach nur Sam und Jenny, aber mehr brauchte Dean auch in einem normalen Leben nicht unbedingt. Seine Kollegen wussten, dass er mit Sam zusammen war und sie eine Tochter hatten. Seinen Kollegen war Deans Sexualität jedoch gleichgültig, familiäres war eh eher selten das Thema im Kollegium. Am besten verstand er sich mit seinem Chef Mr. Freebody. Er war zwar schon dem Pensionsalter sehr nahe, aber da er vor ein paar Monaten sein erstes Enkelkind bekommen hatte, hatten er und Dean ein gutes Thema über das sie reden konnten, wenn mal wenig zu tun war und sein Chef hatte auch Verständnis, wenn Dean mal seine Mittagspause überzog. Doch seit Anfang Dezember trieb sein Weihnachtsverrückter Chef Dean mit geradezu sadistischer Freude mit unzähligen Weihnachtssongs in den Wahnsinn. Es war nicht so, dass Dean Weihnachten jetzt Grinch-Mäßig hasste, dieses Fest hatte nur nie die Rolle gespielt, wie es das für normale Familien tat. Seit Sam in die Pubertät gekommen war und von Dad mit zur Jagd genommen wurde, war Weihnachten praktisch aus dem Winchester Kalender gestrichen, aber das waren alle Feiertage und auch ihre Geburtstage, auch wenn er und Sam sich zumindest an ihren Geburtstagen kleine Geschenke machten. Weihnachten erinnerte beide, besonders Sam, irgendwann nur noch daran, dass sie nicht normal waren und in der Zeit in der Sam in Stanford war, hatte Dean in der Weihnachtszeit niemals das Radio angemacht um durch die gespielten Weihnachtslieder nicht noch mehr daran erinnert zu werden wie verkorkst sein Leben und wie einsam er war. Jetzt war er zwar nicht mehreinsam und sein Leben war weit weniger verkorkst, aber das ständige Gedudel aus dem Radio nervte ihn einfach, da es noch immer mit schlechten Erinnerungen verbunden war. Es fiel ihm schwer die Altlasten abzustreifen und sich auf ein richtiges Weihnachtsfest mit seiner Familie zu freuen. Die ganze Normalität, die sie sich hier aufgebaut hatten schien zu gut um wahr zu sein und der Ältere traute dem Braten nicht. Und die Welt schien sich auch noch gegen ihn verschworen zu haben, denn egal wo Dean hinkam drangen die Klänge von Weihnachtsliedern an sein Ohr. Sogar Sam schien sich auf Weihnachten zu freuen und summte ständig irgendeine weihnachtliche Melodie vor sich hin. Heute war sein letzter Arbeitstag vor den Feiertagen. Sie hatten nicht mehr allzu viel zu tun. Ihre Kunden waren mit Wintercheckups und Winterreifen versorgt, so dass die Autos es ohne Problem und auch bei Schnee es pünktlich zur Bescherung bis zur Oma oder Erbtante schaffen würden. Da also nichts los war in der Werkstatt hatte ihr Chef eine kleine Weihnachtsfeier organisiert und seine Mitarbeiter mit Kaffee und dem leckeren Baumkuchen seiner Frau versorgt und bei dieser kleinen Party durfte Bing Crosby natürlich nicht fehlen. I'm dreaming of a white Christmas Just like the ones I used to know Where the treetops glisten, and children listen To hear sleigh bells in the snow Wenn der Baumkuchen nicht gewesen wäre, hätte Dean schon längst Reißaus genommen. Aber seine Liebe zu Kuchen überwog die Abneigung gegen Weihnachtslieder. Als die zweite Strophe erklang, packte er zum zweiten Mal seinen Teller voll. I'm dreaming of a white Christmas With every Christmas card I write May your days be merry and bright And may all your Christmases be white Nebenbei hörte er mit einem Ohr seinen Chef mit einem Kollegen über das Weihnachtsessen reden. „Und was gibt es bei dir und Sam an Weihnachten?,“ erkundigte sich sein Chef bei Dean. Dieser schluckte seinen Kuchenbissen herunter, ehe er antwortete. Sams Erziehungsmaßnahmen trugen langsam Früchte. „Darüber haben wir ehrlich gesagt noch gar nicht gesprochen.“ „Dann wird es aber Zeit. Meine Frau hat gestern fürs Essen eingekauft und meinte es wäre die Hölle gewesen. Wenn ihr also noch einen anständigen Weihnachtsschinken haben wollt sollte ihr bald mal einkaufen gehen, sonst ist bei euch an Weihnachten Schmalhans Küchenmeister. Hast du denn schon ein Geschenk für Sam?“ „Ja, ich muss es nur noch kaufen. Sam und ich wollten auch noch ein paar Sachen für Jenny besorgen.“ Auf den Besuch im Kaufhaus freute er sich jetzt schon. Da gab es kein Entkommen für Weihnachtssong-Allergiker. „Alles auf den letzten Drücker, was?“ Mr. Freebody lachte. Er ging in sein Büro und holte ein paar Umschläge aus seiner Schreibtischschublade. I'm dreaming of a white Christmas With every Christmas card I write May your days be merry and bright And may all your Christmases be white “So Jungs, kommt mal her. Ich habe eine Kleinigkeit für euch.“ Die Belegschaft versammelte sich um ihren Arbeitgeber. „Das Jahr ist richtig gut gelaufen für uns, daher bin ich in der Lage, euch eine ordentliche Weihnachtsprämie zahlen zu können.“ Er gab jedem Mitarbeiter einen Umschlag mit dem Lohncheck und einem zusätzlichen Bonuscheck. Dankendes Gemurmel erfüllte den Raum, bei dem auch Dean mit einstieg nachdem er die Summe des Zusatzchecks gesehen hatte. „So und weil bald Weihnachten ist mach ich den Laden heute früher zu. Papierkram kann bis zum neuen Jahr warten. Ich will in einer viertel Stunde niemanden mehr hier sehen. Seht zu, dass ihr zu euren Familien kommt.“ Das musste er seinen Arbeitern nicht zwei Mal sagen. Einige Minuten später war Dean auf dem Heimweg. Es war Nachrichtenzeit und er wollte den Wetterbericht hören, aber er schaltete das Radio einen Tick zu früh an. Last Christmas I gave you my heart But the very next day you gave it away This year To save me from tears I'll give it to someone special “Oh Hölle!,” entfuhr es Dean und schaltete das Radio wieder ab. Einen Weihnachtssong von jemandem, der sich beim Pimpern in einer Toilette erwischen und verhaften lies, musste er sich nun wirklich nicht antun. Als er zu Hause ankam, saß Jenny auf ihrer Spieldecke und Sam schmückte den Weihnachtsbaum, den sie am Vortag gekauft hatten. Die Kleine stand auf und wackelte auf ihren Zweit-Daddy zu, als er ins Wohnzimmer kam. „Din!,“ quiekte sie fröhlich. Der ältere Winchester schloss sie in seine Arme und gab ihr einen Kuss. Er war stolz wie Oscar gewesen, als Jenny ihre ersten Schritte gemacht hatte. Mit der kleinen Maus auf dem Arm schritt er zu Sam herüber, der bis jetzt noch nicht gemerkt hatte, dass Dean zu Hause war, da er mit dem Schmücken beschäftigt war und die Äste an denen die roten Kugeln hängen sollten, mussten gut gewählt werden. Wenn man bedachte, dass sie in ihrem Leben nie einen richtigen, eigenen Baum (Dean hatte ein Mal einen gestohlen, um Sam vorzugaukeln, Dad wäre da gewesen. Aber Sam hatte ihn gebeten so was nie wieder zu tun, weil er dabei an die Familie dachte die nun ohne Weihnachtsbaum da saß) gehabt hatten, war es nur verständlich, dass Sam das Schmücken ein wenig zelebrierte. Dabei sang er leise: It's baby's first Christmas, It's somethin' to see, Mommy and Daddy, Trimmin' baby's Christmas tree “Sammy, ich hoffe doch wohl sehr, dass du in diesem Fall die Mami bist,” sagte Dean und rollte mit den Augen. Nicht mal zu Hause entkam er den Weihnachtsliedern. Als der Klang der wohlbekannten Stimme an sein Ohr drang, drehte sich Sam zu Dean um und lächelte ihn glücklich an, brachte seine Grübchen voll zum Einsatz. „Hey Baby!“ Er legte die Kugel, die er gerade aufhängen wollte zurück in den Karton und gab Dean dann einen leidenschaftlichen Kuss. „Du weißt, aber dass es nicht Jennys erstes Weihnachten ist,“ sagte Dean. „Aber das erste mit uns,“ entgegnete Sam und streckte Dean die Zunge raus. „Dada fech,“ kam es von Jenny. „Ja, du hast Recht dein Daddy ist frech,“ stimmte Dean der Kleinen zu. „Oh Gott, ich wusste doch, dass ihr euch irgendwann gegen mich verbündet.“ „Nur wenn du es verdient hast,“ sagte Dean und küsste Sam zärtlich. „Ni auch.“ Dean gab Jenny zu Sam weiter, damit auch die Kleine die Gelegenheit dazu bekam ihren Daddy zu küssen. „Da du ja heute schon so früh zurück bist, dann können wir ja gleich los ins Kaufhaus,“ sagte Sam und setzte Jenny wieder auf ihrer Spieldecke ab. „Oh ja, da freu ich mich schon den ganzen Tag drauf.“ „Haben sie dich auf der Arbeit geärgert oder warum bist du so miesepetrig?“ „Weihnachtsstress, würde ich mal sagen.“ „Armes Baby, aber jetzt hast du ja erst Mal ein paar Tage frei.“ Er küsste Dean auf die Wange. Dean lächelte leicht. Ein wenig ansteckend war Sams gute Laune ja schon irgendwie ein bisschen. Er nahm den Umschlag mit den Checks aus seiner Hosentasche und hielt den Bonuscheck vor Sams Nase. „Was meinst du wie viel Spielzeug man davon kaufen kann?“ Als Sam den Betrag sah pfiff er anerkennend. Dean umarmte ihn von hinten und küsste ihn in den Nacken. „Wow, das ist fast das Doppelte deines Monatsgehalts. Dein Chef ist echt großzügig.“ „Yap, da gibt’s nichts zu klagen.“ „Ich finde wir sollten aber nicht alles ausgeben, sondern was davon sparen.“ „Da bin ich doch zur Abwechslung mal deiner Meinung. Du wirst das Geld brauchen Collegeboy.“ Dean sah Sam mit einem ernsten Blick an, der dem Jüngeren klar machte, dass es zwecklos war das Geld abzulehnen. Dean war der Höhlenmenschlichen Ansicht, dass er als Mann für seine Familien Sorgen musste und dass schloss das Bezahlen von Sams Schulgeld mit ein. Ein Thema worüber sie sich bereits zur Genüge gestritten hatten. Sam hatte schließlich auch hier klein bei gegeben, weil er wusste, dass es Dean glücklich machte, wenn er etwas für Sam tun konnte. „Es fühlt sich immer noch irgendwie surreal an, dass wir ein richtiges zu Hause haben und uns Gedanken über Geldanlagen machen,“ sagte Sam. „Ja, es fühlt sich so erschreckend normal an,“ meinte Dean. „Wir werden uns schon dran gewöhnen. Hauptsache wir sind glücklich. Du bist doch glücklich oder?“ Sam sah Dean in die Augen und versuchte dabei abzulesen was in Deans Kopf vor sich ging. Doch der rollte bei der Frage nur mit den Augen. Er hasste es immer noch über Gefühle zu reden. „Oh Gott! Nicht schon wieder.“ Sam fragte ihn das ziemlich oft, seit sie ihr neues Leben begonnen hatten. Dean war glücklich, aber das hatte weniger damit zu tun, dass sie jetzt ein normales Leben führten, sondern es lag daran, dass er Sam und Jenny hatte. Alles andere war ihm egal. Genau das hatte er Sam auch geantwortet, aber der schien ihm irgendwie nicht zu glauben. Wahrscheinlich war dieses ständige Nachfragen Sams Art festzustellen wie Dean mit der Normalität zu Recht kam. Sam biss sich auf die Unterlippe. Auch diesmal würde er wieder keine befriedigende Antwort bekommen. Deans Standardantwort, dass er glücklich war, solange er nur mit Sam zusammen war, erschien dem Jüngeren lediglich als das, was Dean glaubte, was Sam hören wollte. Es beantwortete jedoch nicht seine Frage. Er wollte nicht wissen, ob Dean mit ihm glücklich war (die Antwort darauf bekam er schließlich mehr als eindrucksvoll so gut wie jede Nacht. Ihr Verbrauch an Gleitgel war ein gutes Indiz dafür), sondern ob er über ihre neue Lebenssituation glücklich war. Und das war es worauf er bis jetzt noch nie eine wirkliche Antwort von dem Älteren bekommen hatte. „Entschuldige, dass ich gefragt habe,“ sagte Sam leicht frustriert. Er nahm Jenny auf den Arm und wollte mit ihr in ihr Zimmer gehen um sie für ihren Ausflug ins Kaufhaus anzuziehen. „Jetzt sei nicht sauer,“ sagte Dean und hielt den Jüngeren am Arm fest. „Ich bin nicht sauer. Ich will bloß sicher stellen, dass es dir gut geht und du dich wohlfühlst, auch unabhängig von mir.“ „Oh,“ sagte Dean. Er hatte gerade erst den wirklichen Sinn der Frage verstanden. „Ich denke, es wird noch einige Zeit dauern, bis ich dir darauf eine wirkliche Antwort geben kann,“ informierte er seinen Lebenspartner schließlich. „Oh, verstehe,“ sagte Sam darauf. Anscheinend war es Dean bis jetzt genau sowenig gelungen sich ein richtiges Bild von ihrem neuen Laben zu machen wie ihm. Er küsste Dean flüchtig auf den Mund. „Ich werde Jenny fertig machen gehen und dann fahren wir ins Kaufhaus.“ „Okay.“ Er gab Sam ebenfalls einen flüchtigen Kuss, ehe der Jüngere in Jennys Zimmer verschwand. Sam trällerte „Jingle Bells“ während er Jenny warm anzog, schließlich war es im Winter recht kalt in South Dakota. Aber er durfte sie auch nicht zu warm anziehen, schließlich würden sie ja die meiste Zeit im doch recht warmen Kaufhaus verbringen. Sam freute sich wie ein Schneekönig auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Früher hatte er Weihnachten immer gehasst. Sie waren keine normale Familie und das wurde ihm jedes Jahr aufs Neue bewusst. Und jedes Jahr wünschte er sich nichts sehnlicher als normal zu sein. Von einem frohen Familienfest war nie wirklich was zu spüren. Ihr Dad war meistens nicht mal da. Untergebracht waren sie in irgendeinem gammeligen Motel ohne richtigen Weihnachtsbaum. Geschenke gab es keine, da ihnen dazu das nötige Kleingeld fehlte. Ihr Weihnachtsmenü bestand aus Spaghetti aus der Dose und auch wenn Dean sich alle Mühe gab es für Sam so schön wie nur möglich zu machen, änderte das nichts an der meist doch recht trostlosen Stimmung. Sam war Dean für die Bemühungen dankbar, aber er fand es nicht richtig, dass der Ältere sich darum kümmerte. Es war doch gar nicht Deans Aufgabe. Sein Bruder war doch selbst noch ein Kind und so schloss er in seine Wünsche fürs kommende Weihnachten auch immer mit ein, dass Dean endlich auch mal nur Kind sein konnte. Aber er war ein Winchester und Winchestern wurden nie Wünsche erfüllt, sie mussten sich sogar an dem bisschen Glück das sie hatten fest krallen. Aber dieses Jahr hatten sie Jenny und er wollte, dass seine Tochter ihr Leben lang nur Erinnerungen an schöne Weihnachten haben würde und er wollte, dass Dean endlich das Weihnachten bekam, dass er verdient hatte. Dieses Jahr und alle folgenden Jahre sollte Weihnachten anders sein als die Weihnachten ihrer Jugend. Er konnte Dean seine Kindheit nicht zurück geben, aber er konnte dafür Sorgen, dass Weihnachten etwas werden würde worauf sich Dean freuen konnte. Sam checkte noch ein Mal ihre Windeln. Alles trocken. Dabei betrachtete er sich ihr liebevoll eingerichtetes Kinderzimmer. Sie hatten die eine Wand hellblau gestrichen und die andere grün. Dann hatten sie die blaue Wand mit Bildern von Meeresschildkröten verziert und die grüne mit Landschildkröten. Sie hatten einen Wickeltisch, ein Kinderbettchen und eine große Kommode aus hellem Holz gekauft. Dadurch war das Zimmer voll, so dass all ihre Spielsachen im Wohnzimmer unterkommen mussten. Etwas mehr platz wäre nicht schlecht gewesen, aber mehr konnten sie sich im Moment nicht leisten. Aber sie hatten ein eigenes zu Hause, ein Heim und das war es was zählte. Sie würden hier ein schönes, gemütliches Weihnachten feiern können. Sie mussten nur noch einige Besorgungen machen. „Was glaubst du was sich Daddy Dean zu Weihnachten wünscht?,“ fragte er Jenny, während er ihr ihre Schühchen anzog. „Ball,“ kam es von Jenny. Sam lachte. Dean spielte gerne mit Jenny und ihrem gelben Schaumstoffball mit dem Fußballmuster. Daher nahm seine Kleine wohl an, dass sich Dean über einen eigenen Ball freuen würde. „Meinst du? Na ja, mal sehen.“ Sam wusste nicht so recht, was er Dean schenken sollte. Er wollte, dass sie sich gegenseitig etwas richtiges schenkten, aber es sollte auch nichts zu teures sein, schließlich waren ihre Mittel begrenzt. Auch wollte er Dean an ihrem ersten richtigen Weihnachten gerne etwas persönliches schenken, kein Null acht fünfzehn Geschenk wie eine DVD oder so was, zumal sie ja eh keinen DVD-Player hatten. Er würde schon wissen, was das Richtige für Dean war, wenn er es sah. „Pidy mit?,“ fragte Jenny und deutete auf ihr geliebtes Plüschtier, als sie wieder ins Wohnzimmer kamen. „Nein, besser nicht. Es ist voll im Kaufhaus und du willst Speedy doch nicht verlieren oder?“ „Pidy mit.“ Diesmal war es keine Frage sondern eine Aussage. „Nein Jenny, er bleibt hier und wartet auf dich,“ sagte Dean. „Pidy mit,“ schrie sie und es kullerten auch schon erste Tränen runter. „Nein, er bleibt zu Hause,“ sagte Sam mit fester Stimme. Nun brach der Damm und Sams Tochter flennte bitterlich. Und das Sweatshirt ihres Vaters weichte langsam durch. „Lass uns gehen Dean. Sie beruhigt sich schon wieder.“ „Vielleicht sollten wir ihn doch mitnehmen,“ meinte der Ältere. Er hasste es Jenny weinen zu sehen. Sam schüttelte mit dem Kopf. „Sie wird nur noch mehr heulen, wenn sie ihn tatsächlich verliert. Es ist besser so.“ „Gib sie mir,“ bat Dean. Sam rollte mit den Augen. Dean schien nur das kleine Engelchen in ihr zu sehen, dass sie ja meistens auch war, aber er schien nicht zu merken, dass die Kleine manchmal auch ein richtig durchtriebenes, kleines Teufelchen sein konnte, wenn sie ihren Willen durchsetzen wollte, besonders Sam gegenüber. Sam seufzte und reichte Jenny an Dean. Der „strenge“ Elternteil zu sein war scheiße, aber einer musste ja die Arschkarte haben. Während Dean seinen Wonneknubbel tröstete, zog Sam sich seine Jacke an. Als Dean mit Jenny auf dem Arm zu Sam in den Flur trat, hatte sich die Kleine tatsächlich beruhigt und nuckelte an Deans Zeigefinger herum. Er musste definitiv der Strenge sein, Jenny hatte Dean einfach rettungslos um ihren kleinen Finger gewickelt. Der Ältere war ihr hoffnungslos verfallen und liebte sie abgöttisch. „Lass uns fahren,“ sagte Sam und sah die beiden mit einem zärtlichen Blick an. Sie sahen zusammen einfach zu süß aus. Kurz darauf hatte Dean Jenny in ihrem Kindersitz festgeschnallt und den Impala auf den Weg zum Einkaufszentrum in Bewegung gesetzt. Unterwegs sang Sam wieder: It's baby's first Christmas, And oh, what a joy, Shopping all around, For every pretty toy. “Warum kann man dich eigentlich nicht ausschalten wie das Radio?,“ fragte Dean leicht genervt und sah zu Sam rüber. „Hey, es ist Weihnachten, also sei nicht so grummelig. Sonst kommt zu dir nur Knecht Ruprecht.“ „Also wenn du mich bestrafen willst Sammy, dann solltest du dir was anderes ausdenken, als mir anzudrohen deine „Rute“ raus zu holen,“ sagte Dean mit einem schelmischen Grinsen. „Du bist so versaut Dean,“ sagte Sam, aber eigentlich hatte er nichts dagegen, Dean seine „Rute“ zu zeigen. Sam errötete ein ganz klein wenig, was Dean nur noch mehr grinsen ließ. Nachdem sie den proppe vollen Parkplatz drei Mal umrundet hatten, fand Dean endlich einen für sein Baby. Dann kämpften sie sich ihren Weg zum Eingang. „Alter, ich kann nur immer wieder sagen: Dämonen verstehe ich, aber Menschen sind einfach nur verrückt. Niemand sonst würde sich freiwillig in so ein Chaos stürzen,“ sagte Dean, als er die Menschenmenge sah, die genau wie sie noch Weihnachtsbesorgungen machen mussten. „Tja Dean und wir sind auch noch mitten drin,“ sagte der Jüngere und lächelte leicht. Es erklang, wie sollte es auch anders sein, Weihnachtsmusik. You know Dasher and Dancer And Prancer and Vixen, Comet and Cupid And Donner and Blitzen, But do you recall The most famous reindeer of all? „Ich hasse dich.“ „Ich liebe dich auch Baby.“ Er küsste Dean auf die Wange. „Das reicht noch nicht um mich davon zu überzeugen, dich nicht einfach hier zu lassen und das Weite zu suchen.“ „Hm, dann muss ich mir wohl mehr Mühe geben.“ Er zog Dean in einen längeren, innigen Kuss, der den Älteren dann doch überzeugte die Sache durch zu ziehen. Rudolph, the red-nosed reindeer had a very shiny nose. And if you ever saw him, you would even say it glows. „Wie gehen wir am besten vor, damit wir hier schleunigst wieder raus kommen?“ Plötzlich war er irgendwie in seinem Element. Die Weihnachtseinkäufe waren ein Fall, den er lösen musste. Die Verkäufer, die ihnen unnützes Zeug andrehen wollten, waren die Monster, die mit Bargeld oder Kreditkarten gebannt werden konnten. Es war aber der 23. Dezember, daher waren die Monster besonders gefährlich und er und Sam mussten auf der Hut sein. Vielleicht würde das ganze doch ein wenig Spaß machen. „Ich würde vorschlagen, wir ziehen zunächst alleine los und treffen uns dann beim Spielzeugladen,“ sagte Sam. „Okay. Was denkst du wie lange du brauchen wirst?“ „Ich würde sagen, wir treffen uns so gegen 16 Uhr beim Spielzeugladen.“ „Abgemacht.“ Er küsste Sm zum Abschied, gab auch Jenny noch ein Küsschen und bahnte sich dann seinen Weg durch die Menge. Sam sah seinem Bruder noch kurz hinterher, beobachtete wie er gekonnt einer Frau mit einem Starbucksgetränk mit Sahne oben drauf auswich und machte sich dann selber auf die Suche nach geeigneten Geschenken für Dean. All of the other reindeer used to laugh and call him names. They never let poor Rudolph join in any reindeer games. Was sollte er Sam schenken? Früher als sie Kinder waren, war Dean froh wenn er überhaupt etwas für Sam auftreiben konnte, auch wenn es nur ein Schokoriegel oder Comicheft war. Jetzt wo er die Möglichkeit hatte mehr Geld oder überhaupt Geld zu investieren, schien ihn die Auswahl ein wenig zu überfordern. Er hatte zwar schon etwas für Sam gekauft, als sie sich Küchenmöbel zugelegt hatten, aber er wollte Sam auch etwas schenken, das ihn so an Dean erinnern würde, wie ihn das Amulett, das er von seinem Kleinen bekommen hatte, an Sam erinnerte. Während er noch überlegte was genau er wollte, kam er an einem Schreibwarenladen vorbei und ihm kam noch eine andere Idee. Mit einem Grinsen betrat er das Geschäft. Then one foggy Christmas Eve Santa came to say: "Rudolph with your nose so bright, won't you guide my sleigh tonight?" Was schenkte man jemandem, der in seinem Leben noch nie wirklich etwas geschenkt bekommen hatte (von dem Amulett, das anfangs nicht mal für ihn vorgesehen war und einigen Schokoriegeln als Kuchenersatz zum Geburtstag mal abgesehen)? Das einzige, was ihm als Geschenk einfiel und einen persönlichen Touch hatte, war Schmuck. Aber würde Dean ihn nicht damit aufziehen, dass er ihm Schmuck schenkte? Sam war bereit dieses Risiko einzugehen. Wie es der Zufall so wollte, hatte Dean vor kurzem sein Lederarmbändchen verloren. Es war schon so abgetragen, dass es wohl einfach abgefallen war. Da hatte er sogar einen Grund Dean Schmuck zu schenken. Er steuerte mit Jenny im Kinderwagen auf den nächsten Juwelier zu. Then all the reindeer loved him as they shouted out with glee, Rudolph the red-nosed reindeer, you'll go down in history Mit einer großen Tüte kam Dean schließlich aus dem Schreibwarenladen. Was er gekauft hatte würde Sam sicher für die Uni brauchen können. Jetzt hatte er also was praktisches für Sammy. Jetzt fehlte nur noch „Das Geschenk“, etwas dass für Sam so bedeutsam sein würde, wie es das Amulett, das Dean um den Hals trug für ihn selbst war. Er kam an einem kleinen Stand vorbei, der auf „alt“ gemachten Schmuck und Münzen verkaufte. Schnell fiel ihm etwas ins Auge. Es mochte vielleicht kitschig sein Schmuck zu verschenken, aber es war ja nicht so, dass er Sam einen Ring gekauft hätte. Ihm war noch etwas eingefallen, was das Geschenk noch etwas persönlicher machen würde und er erkundigte sich bei der Frau, die den Stand hatte, wo man hier Gravuren anfertigen lassen konnte. Sie zeigte ihm die Richtung und Dean machte sich auf den Weg. Rocking around the Christmas Tree at the Christmas party hop Mistletoe hung where you can see Ev'ry couple tries to stop Oh ja, einen Mistelzweig sollte er auch noch besorgen, auch wenn das eigentlich gar nicht nötig war um Dean dazu zu bekommen ihn zu küssen, aber es würde das ganze etwas weihnachtlicher machen. Es war gar nicht so leicht etwas Passendes für Dean zu finden. Die Juweliere waren Fehlanzeigen. Als er an einem Laden vorbei kam in dem Freizeit- und Sportkleidung verkauft wurde, viel ihm etwas im Schaufenster auf. Es stellte sich heraus, dass das Armband, das die Schaufensterpuppe trug gar kein Artikel des Ladens war, sondern von einer perfektionistischen Praktikantin zur Abrundung des Outfits dort angebracht worden war. Der Verkäufer holte die Praktikantin aus dem Lager. Sie erzählte Sam, dass sie das Armband mal von einer Tante geschenkt bekommen hatte, es aber nie getragen hatte, da es ihr nicht gefiel und so wurde sie sich mit Sam sehr schnell Handelseinig. So verließ Sam freudestrahlend kurz darauf den Laden. You will get a sentimental feeling When you hear voices singing "Let's be jolly; Deck the halls with boughs of holly" Rocking around the Christmas Tree Have a happy holiday Everyone's dancing merrily In a new old fashioned way Dean hatte eine Weile gebraucht, um sich eine Gravur auszudenken, die passend war. Der Juwelier, der die Gravur noch jetzt an Ort und Stelle anfertigen würde, hatte ihm zwar einen kleinen Katalog mit Gravurvorschlägen gegeben, aber die waren fast alle so schmalzig, dass ihm fast die Galle hochgekommen wäre. Einen fand er schließlich doch passend und sogar noch recht erträglich. Er notierte dem Juwelier, was er auf die Rückseite des Amuletts eingravieren sollte und wartete dann, bis dieser damit fertig war, was in anbetracht der Tatsache wie voll der Laden war, doch relativ schnell der Fall war. Dann ließ er sich die Kette noch schön einpacken und machte sich dann auf den Weg zum Spielzeugladen. Rocking around the Christmas Tree Let the Christmas Spirit ring Later we'll have some pumpkin pie and we'll do some carolling Auch Sam hatte sich entschlossen etwas eingravieren zu lassen. Etwas von dem er hoffte, dass es Dean klar machen würde wie viel er ihm bedeutete und dabei nicht allzu schmalzig rüber kam, dass Dean sich darüber lustig machen würde. Dafür musste er aber wieder zu einem Juwelier zurück. Zum Glück musste er nicht all zu lange warten, so dass er auf dem Weg zum Spielzeugladen noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen konnte um Dean noch eine Kleinigkeit zu besorgen. You will get a sentimental feeling When you hear voices singing "Let's be jolly; Deck the halls with boughs of holly" Rocking around the Christmas Tree Have a happy holiday Everyone's dancing merrily In a new old fashioned way “Pileug,” sagte Jenny, als Sam mit ihr schließlich an dem Laden ankam bei dem er sich mit Dean treffen wollte. Der Ältere war bereits da, so dass Jennys „Pileug“ gleich ein fröhliches „Din!“ folgte. Sam erspähte sogleich die große Tüte, die Dean bei sich trug. „Du brauchst gar nicht so große Augen machen Sammy. Ich lass dich nicht in meine Tüte gucken,“ feixte der ältere Winchester. „Du hast mir doch nicht irgendein Sexspielzeug gekauft, oder?,“ fragte Sam leise. „Was? Hier gibt’s nen Sexshop? Warum hast du dass denn nicht gleich gesagt, dann hätte ich gar nicht so lange nach einem Geschenk suchen brauchen,“ neckte Dean ihn. „Was?....Nein…nicht, dass ich wüsste…,“ stammelte Sam und wurde leicht rosa um die Nase. Time for partys, celebrations People dancing, all night long Time for presents, and exchanging kisss Time for singing, christmas songs Dafür bekam er von Dean einen liebevollen Kuss. Dann beugte sich Dean zu Jenny runter. „Na, verrätst du mir was dein Daddy gekauft hat?“ „Pileug,“ giggelte sie nur und sah Dean aufgeregt an. „Also gut, wagen wir uns schlussendlich in die Höhle des Löwen,“ sagte Dean und deutete auf den Spielzeugladen, wo so einige Eltern Mühe hatten ihre Kinder wieder raus zukriegen. „Hat der Junge gerade eben seinen Vater gebissen?,“ fragte Sam und deutete auf ein recht aggressives, etwa fünfjähriges Kind. „Nimm dir daran bloß kein Beispiel, Jenny,“ sagte Dean nur fassungslos. Sie gingen an dem gebissenen Mann vorbei, der die Mutter des Jungen, seine Ex-Frau, dafür verfluchte, dass sie sich durchgesetzt und das Ritalin abgesetzt hatte und er sich jetzt mit dem kleinen Monster klar kommen musste. Snow is fallin, all around me Children playing, having fun Its the season, love and understanding Merry christmas everyone Für das menschliche Auge erschien sie wie eine alte Oma, dabei war sie noch sehr jung und unerfahren, was das Feenbusiness anging. Sie war dieses Jahr zum ersten Mal unter den Menschen unterwegs um Wünsche aufzuschnappen. Jede Fee konnte in der Weihnachtszeit den Wunsch eines guten Menschen erfüllen. Dabei handelt es sich aber nicht um materielle Wünsche, sondern um Herzenswünsche. Natürlich tat sie dass nicht uneigennützig. Feen zogen ihre Lebensenergie aus dem Glück, dass sie bei Menschen durch die Erfüllung der Wünsche verursachten. Aber das taten sie nicht auf parasitische Weise sondern symbiotisch, so dass der Mensch dadurch keinen Nachteil hatte. Und so stand sie am Eingang des Spielzeugladens, verteilte Zuckerstangen und sammelte dabei die ausgesprochenen und unausgesprochenen Wünsche der Menschen, um am Ende des Tages einen davon zu erfüllen. „Dean, du warst ja schwerer aus dem Laden raus zu kriegen als die meisten Kinder,“ neckte Sam seinen Bruder. Es war so schön gewesen Dean zu beobachten. Seine Augen hatten richtig gestrahlt, als sie in die Abteilung mit den Modelautos gekommen waren. Leider hatte es keinen Mini-Impala gegeben, sonst hätte Sam Dean einen gekauft. Aber vielleicht fand er ja noch einen vor Deans Geburtstag Ende Januar. „Stimmt ja gar nicht,“ protestierte Dean. „Jawohl, ich musste dich von der Monstertruck und Modelautoabteilung förmlich loseisen.“ „Ich hab lediglich ein wenig gestöbert.“ „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“ „Ist es mir auch nicht, immerhin waren da noch jede Menge andere interessierte Väter.“ „Weißt du was ich mir wünsche?“ Dabei wurde die Anfänger Fee hellhörig. „Mich nackt auf dem Esstisch, während du mir Cranberry Sauce vom Körper leckst? Nein Moment, dass ist ja mein Wunsch.“ Beide lachten herzlich und küssten sich. Die Fee wurde fast genau so rot wie Sam es oft tat. „Nein ernsthaft. Ich wünschte mir wir könnten noch mal Kinder sein. Normale Kinder, die miteinander spielen und sich um Spielsachen streiten.“ Wenn das nicht mal ein Wunsch war, der von Herzen kam, dachte die Fee. „Sammy wenn wir nennenswert Spielsachen gehabt hätten, dann hätte ich mit dir geteilt.“ Die beiden Winchester kamen an der Fee vorbei, die noch immer ihre Zuckerstangen verteilte. „Hier eine Zuckerstange für sie. Wenn sie sie essen, wenn sie an ihren Wunsch denken, dann gehen ihre Wünsche in Erfüllung,“ sagte sie und reichte Sam und Dean je eine Zuckerstange. „Dankeschön. Frohe Weihnachten,“ sagte Sam und schenkte ihr ein Lächeln. Dean nickte ihr zu und lächelte ebenfalls. „Ihnen auch frohe Weihnachten.“ Die Fee lächelte und wusste, welchen Wunsch sie dieses Jahr erfüllen würde. Sie wusste ja noch nicht, dass jeder ausgesprochene Wunsch ernst genommen war. Underneath the mistletoe,well kiss by candle light “Es wird Zeit nach Hause zu fahren. Das Lebensmittelshopping verschieben wir auf Morgen. Heute will ich nur noch den Baum zu Ende schmücken und dann mit dir im künstlichen Kerzenschein rum machen,“ flüsterte Sam Dean ins Ohr als sie zum Ausgang gingen. „Oh Sammy, du alte Romantiksau,“ sagte Dean und gab ein gespieltes, geradezu mädchenhaftes Kichern von sich. „Idiot.“ Sam stieß Dean mit der Schulter an. „Mistkerl.“ Dean küsste Sam auf die Wange. Das würde sicher ein toller Abend werden. Vor allem, da es ja hoffentlich mal eine Pause von den Weihnachtssongs geben würde. Keiner der beiden konnte jedoch erahnen unter welchen Umständen sie am nächsten Morgen aufwachen würden. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)