Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 61: Kara ---------------- @Morthi: hier, liest du das noch mal. Beantwortet wohl einige deiner Fragen bezüglicher der Vampire: Sie hatten heraus gefunden, dass es hier einen Vampir Clan gab, der anscheinend irischer Abstammung war und hier einen kleinen Teil der irischen Mafia darstellte. Sie hatten das Oberhaupt ausgemacht. Ein Typ namens Ewan, der eine Art Buchmacher war und die Leute, die nicht zahlen konnten, wurden zur Nahrung für seine Familie. -->die sind halt modern und haben sich in die Gesellschaft integriert UND: Dean trifft Mortimer in einem irischen Pub, kein wunder also, dass die Vampire da so selbstbewusst rein kommen. War von Mortie natürlich noch nen schlag dämlicher Die „Ex-Freundin ist nicht wahnsinnig, nur ein bisschen von Dean besessen… Aber was du sonst zu ihr geschrieben hast stimmt schon. Und wegen Gordon musst du dir keine Sorgen machen. 1. weiß der noch nichts von Freaky Sammy und 2. wird er weder Sam noch Jenny in absehbarer Zeit begegnen. Nach dem Vampir Intermezo ziehen er und die Frau wieder von dannen. Aber sie wird später noch mal vorkommen. @all: Was seid ihr eigentlich in letzter Zeit so erschreckend Kommentarschreibfaul? ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Sam saß kerzengerade im Bett, kaum das Jenny angefangen hatte zu schreien wie am Spieß. ~Nein, nein, nein. Nicht schon wieder, Dean~, schoss es Sam durch den Kopf. Krampfhaft versucht seine Tochter zu beruhigen, tastete er nach seinem Handy. Dean durfte nichts passiert sein. Er musste die Stimme seines Bruders hören. Er würde Dean anrufen und der würde ihm sagen, dass alles in Ordnung war und dass er aufhören sollte, sich Sorgen zu machen. Jenny hatte schlicht und einfach vielleicht wirklich nur Koliken. Sam betete, dass es so war und es Dean gut ging. Er wählte Deans Nummer. Es klingelte. Viel zu lang. „Komm schon, geh ran Dean,“ fluchte Sam. Die Mailbox ging ran. Sam legte auf und versuchte es noch mal. Wieder nur die Mailbox. Jenny schrie immer noch. Sam versuchte immer wieder Dean zu erreichen. Nach dem fünften Mal, sprach er ihm aufs Band und bat ihn ihn anzurufen, wenn er das abhörte. Aber er rief weiter hin Dean an. Nach seinem achten Versuch merkte er, dass Jennys Weinen leiser geworden war. „Ist das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?,“ fragte Sam die Kleine. Er wählte wieder Deans Nummer und streichelte liebevoll Jennys Bauch. „Bitte, lass mit Dean alles in Ordnung sein,“ murmelte er immer wieder. Dean spürte wie sein Handy in seiner Jackentasche vibrierte. Wahrscheinlich war es Sam. Panik stieg in ihm hoch, während er versuchte seinen Hals aus der Reichweite der Vampirzähne zu manövrieren. Er würde als Sonntagsbrunch für die Vampire Enden und Sam und Jenny niemals wieder sehen, wenn ihm nicht schnell etwas einfiel. Der Vampir stieß ihn hart gegen die Wand, damit er endlich aufhörte sich zu wehren. Ein Schmerz durchzog Deans Rücken. Falls er das hier überleben sollte, würde er sicher ordentliche Prellungen am Rücken davon tragen, von den Blutergüssen an den Handgelenken ganz zu schweigen. Wieder senkte der Vampir seinen Kopf. Mit letzter Kraft schmiss Dean sich nach rechts zur Seite. Sein Hals entkam so zwar den Zähnen, aber diese bohrten sich in die Stelle an der der Hals in die Schulter über ging und die nicht durch Deans Jacke geschützt war. Dean schrie auf, während der Vampir genüsslich stöhnte und begann Deans Blut heraus zu saugen. Mortimers Schreie waren nun beunruhigen leise geworden und Dean spürte wie ihm etwas schwummerig wurde. Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Der Vampir begann seltsam zu röcheln und ließ abrupt von ihm ab. Gleichzeitig wurde die Tür aufgerissen und ein Mann und eine Dean sehr bekannte Frau stürmten herein. Ehe der Vampir reagieren konnte, hatte der Mann auch schon den Kopf abgeschlagen. Dean rutschte, jetzt nicht mehr von dem Vampir an die Wand gedrückt, an den Fliesen hinunter und sackte erschöpft auf dem Boden zusammen. „Kümmere dich um ihn. Ich erledige den anderen,“ sagte der Mann und stürzte sich auf den anderen Vampir, der offensichtlich von Mortimer abgelassen hatte und aus der Toilettenkabine gekommen war. Da der Vampir überrascht war, hatte er gegen den Mann keine Chance. Der Mann machte kurzen Prozess mit dem Vampir, der ihm zwar einige Mal geschickt ausweichen konnte, aber nichts desto trotz eine Minute später auch seinen Kopf verlor. Die Frau hatte sich neben Dean gekniet und drückte ein paar Papierhandtücher aus dem Spender neben dem Waschbecken auf die blutende Bisswunde. Deans Blick fiel auf den Kopf des Vampirs, der ihn gebissen hatte. Er hatte seltsame Verätzungen am Mund und an dem Stück Speiseröhre, das sichtbar war. So was hatte er noch bei keinem Vampir gesehen, den er bis jetzt geköpft hatte. Es schien so als hätte Deans Blut den Vampir so zugerichtet, als wäre sein Blut wie eine starke anorganische Säure. „Scheint so, als hätte er dein Blut nicht vertragen,“ sagte die Frau, die es auch gesehen hatte, aber die es scheinbar nicht beunruhigte, dass sein Blut den Vampir verätzt hatte, als hätte er mit Flusssäure gegurgelt. Dean jedoch fand das sehr merkwürdig, war im Moment aber zu erschöpft und dankbar noch am Leben zu sein, um weiter darüber nachzudenken. Er sah die Frau an. „Kara Articiani, ich war glaube ich noch nie so froh dich zu sehen wie jetzt,“ sagte der Winchester und lächelte leicht. „Dean Winchester,“ entgegnete sie und verpasste ihm eine kleine Ohrfeige. „Aua, spinnst du?“ Er rieb sich mit der Hand über die linke Wange. „Du Arschloch“ Du hast gesagt, du würdest dich melden,“ sagte Kara in einem halb wütendem, halb enttäuschtem Tonfall. „Ich hatte viel zu tun,“ murmelte er. Aus der Toilettenkabine rief ihnen der Mann zu: „Der Kerl hier lebt noch, aber er muss ins Krankenhaus. Er braucht einige Konserven Blut, sollte aber bald wieder auf dem Damm sein.“ Er zerrte den bewusstlosen und leichenblassen Mortimer aus der Toilettenkabine heraus. „Wie sieht es bei den anderen aus?,“ fragte er Kara und deutete auf Dean und den leblosen Mann neben dem Waschbecken. „Er ist tot,“ sagte Kara, nachdem sie zu dem toten Mann rüber gegangen war um seine Vitalfunktionen zu überprüfen. „Es geht schon wieder,“ sagte Dean und hievte sich auf die Beine. „Gut, dann kannst du mir ja helfen den Typen ins Krankenhaus zu bringen,“ sagte Kara. „Ihr kennt euch?,“ fragte Gordon. „Kann man so sagen. Gordon, dass ist Dean Winchester. Ich habe dir von ihm erzählt. Sein Vater hat meinem Vater und meinem Bruder dabei geholfen die Vampire zur Strecke zu bringen, die meine Mutter und meine kleine Schwester auf dem Gewissen hatten. Dean, das ist Gordon Walker, ein ausgezeichneter Vampirjäger,“ stellte sie die beiden Männer einander vor. Gordon reichte Dean die Hand und dieser schüttelte sie. Gordon hatte einen festen Händedruck. Kara trat zu Dean heran. Sie hatte aus ihrer Hosentasche ein Pflaster geholt, mit dem sie jetzt die Papierhandtücher ersetzte. „Danke,“ sagte Dean. Sie lächelte glücklich. „Bring du mit Dean den Kerl hier ins St. Elizabeth's Medical Center. Die Kümmern sich vornehmlich um Opfer von Bandenstreitereien und werden nicht viele Fragen stellen. Ich werde hier aufräumen und zusehen, dass ich unsere Spuren verwische, damit wir für heute Nacht ruhe vor den anderen haben. Danach komme ich auch ins Krankenhaus.“ „Den anderen? Heißt es gibt hier in der Nähe noch mehr Vampire? Ich dachte die wären schon fast ausgestorben.“ „Komm Dean, hilf mir mit ihm hier. Ich erkläre dir alles während wir zum Krankenhaus fahren,“ sagte Kara. Damit musste sich Dan wohl erstmal zufrieden geben. Er half ihr Mortie zu stützen und gemeinsam brachten sie ihn ohne Zwischenfälle zum Impala und legten ihn auf die Rückbank. Dann ließ Dean den wagen an. Er hatte einige Fragen an Kara, musste aber erst Mal den armen Trottel ins Krankenhaus bringen. Kara gab ihm Anweisungen wo er lang fahren sollte und dann schwiegen sie einige Minuten. Deans Handy vibrierte wieder. Der ältere Winchester holte es aus seiner Jackentasche und nahm endlich Sams Anruf entgegen. Sam wollte schon wieder auflegen, als Dean endlich ran ging. „Gott sei Dank, Dean. Endlich gehst du ran. Ich versuch schon fast eine halbe Stunde dich anzurufen. Ist alles in Ordnung?,“ fragte Sam. Dean konnte deutlich die Sorge aus der Stimme seines Bruders heraus hören. „Beruhige dich Sammy. Es geht mir gut. Was gibt es denn so wichtiges, dass du mich schon so lange zu erreichen versuchst?“ „Es war nur so ein Gefühl,“ sagte Sam. Dean wollte ihn fragen, ob er eine Vision gehabt hatte, aber er verkniff sich das jedoch, weil er bemerkte wie Kara ihn beobachtete. „Ist wirklich alles in Ordnung?,“ fragte Sam erneut. Irgendwie klang Deans Stimme merkwürdig angespannt und das beunruhigte den Jüngeren. „Ja doch, Sam.“ „Und warum bist du dann nicht an dein Handy gegangen?“ „Es gab da einen lästigen Zwischenfall.“ „Zwischenfall?“ „Ja, es hat sich heraus gestellt, dass der Gute Mortie ein kleines Problem mit Vampiren hat.“ „Vampire?,“ fragte Sam und klang dabei ein wenig erschrocken. „Keine große Sache.“ „Keine große Sache?“ „Hast du dich in einen Papagei verwandelt Sammy?,“ fragte Dean leicht genervt. Sam überging diesen Kommentar. „Brauchst du meine Hilfe?“ „Nein Sam, bleib bei Jenny. Ich komme klar.“ „Soll das heißen, dass du länger weg bleibst?“ „Sieht ganz so aus.“ „Verdammt Dean, hör gefälligst auf so zu tun, als wären Vampire harmlos. Alleine ist es zu gefährlich für dich, also entweder du wartest dort, bis ich da bin um dir zu helfen, oder du setzt deinen Arsch in Bewegung und kommst nach Hause.“ „Gott Sam, ich bin erwachsen und du hörst dich an wie die Mutter eines Teeniejungen, die ihrem Sohn befielt nach Hause zu kommen, weil sie spitz gekriegt hat, dass auf der Party auf die ihr Sohn ist, Drogen verkauft werden. Vertrau mir, ich krieg das auch gut ohne dich hin.“ „Ich werde dich da nicht alleine hinter Vampiren herjagen lassen.“ „Ich bin auch gar nicht alleine, okay? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Hier sind noch zwei Jäger.“ „Sind die vertrauenerweckend?“ „Sie wissen, was sie tun.“ Mehr brauchte Sam nicht zu wissen. Allerdings vertraute er Gordon nicht so wirklich. Der war ihm irgendwie suspekt. Dean wusste auch nicht warum. Dean wollte nicht, dass Sam Hals über Kopf ein Auto klaute und her kam. Das würde die Polizei nur noch mehr in Aufruhe versetzen. „Seit wann ist dein Bruder so um dich besorgt?,“ fragte Kara Dean mit gehässigem Unterton. „Dean, war das eine Frauenstimme? Wer ist da bei dir?,“ fragte Sam leicht aufgebracht und eifersüchtig. Dean seufzte. Eigentlich wollte er Sam ja nichts von Kara erzählen, schließlich waren sie alles andere als gute Freunde. Zumindest waren sie dass nicht in jenem Sommer, den sie drei zusammen zwangsläufig hatten verbringen müssen, während ihre Väter nach den Vampiren jagten. Seit dem waren sich Sam und Kara allerdings nicht mehr begegnet. Also hoffte Dean, dass sein Bruder mittlerweile besser auf Kara zusprechen war als damals. „Sam, erinnerst du dich an Kara Articiani?“ Eisiges Schweigen am anderen Ende der Leitung. ~Okay, Sammy ist immer noch nicht gut auf sie zu sprechen~, dachte Dean. Sam hasste schon allein den Namen dieser Person. Wenn es eine Person gab mit der er sich in seinem Leben noch mehr gestritten hatte als mit seinem Vater, dann war es Kara und es gab auch keinen Menschen auf dem Planeten, den er weniger leiden konnte, auch wenn sie sich nur in einem Sommer vor über 10 Jahren begegnet waren, hatte das gereicht um eine riesige Antipartie gegen sie zu entwickeln. Sie war das erste Mädchen, für das sich Dean je interessiert hatte. Er war in jenem Sommer 9 gewesen und Dean 13. Es war der Sommer nachdem Sam erfahren hatte, was ihr Dad wirklich tat und sie, damals 14, hatte sich ordentlich an Dean herangeschmissen und war Sam gegenüber äußerst aggressiv und böse gewesen, weil sie eifersüchtig auf ihn war, weil Dean sich so gut mit ihm verstand und sie nicht immer seine ganze Aufmerksamkeit hatte. Er wiederum, hatte sich von ihr nicht herumschubsen lassen wollen und war zutiefst enttäuscht, wenn Dean oftmals auf ihrer Seite stand und das nur weil sie Brüste hatte und nicht etwa weil sie im Recht war. Sam wusste ja, dass er Dean nicht für ewig für sich haben konnte, aber er wollte seinen großen Bruder auch nicht an so eine furchtbare Hexe verlieren. Letzten Endes hatte er mit seinen Hundeaugen jedoch nicht wirklich eine Chance gegen Körbchengröße B und so blieb sie für Sam auf ewig als die Person in Erinnerung, die ihm irgendwie seinen Bruder weg genommen hatte. „Ja ich weiß wer das Miststück ist. Was machst du mit ihr?“ „Wir haben uns hier sozusagen zufällig getroffen.“ „Klar, rein zufällig,“ sagte Sam und lies nicht den geringsten Zweifel daran, dass er Dean nicht glaubte. Er kochte vor Eifersucht und Misstrauen. Wahrscheinlich hatte die Schlampe mittlerweile D Körbchen und eine Wirkung auf Männer wie Poison Ivy auf Batman. Und Sam wollte seinen Dean, jetzt wo sie endlich richtig zusammen gefunden hatten auf keinen Fall an sie verlieren. Auf der anderen Seite hatte er aber auch die Befürchtung, dass Dean extra wegen ihr nach Boston gefahren war und es doch nicht ehrlich mit ihm meinte. „Sam, hör mal. Das ist jetzt gerade kein günstiger Zeitpunkt um zu diskutieren. Wir müssen Mortimer ins Krankenhaus bringen. Der Vampir hat ihn fast leer gesaugt.“ „Tja, scheinbar brauchst du mich nicht. Du hast ja Kara,“ sagte Sam verletzt. Er hatte damals schon keine Chance gegen sie, warum sollte es jetzt anders sein. „Sam, das verstehst du falsch,“ sagte Dean, der sauer war, weil es schon wieder zu einem Missverständnis zwischen ihnen gekommen war. Seit sie zusammen waren hatte er das Gefühl nicht mehr er selbst zu sein und permanent das falsche zu Sam zu sagen. Gott, diese ganze Chick-Flick Scheiße machte ihn fertig. „Wir sehen uns wenn du zurück bist,“ sagte Sam und seinem Tonfall konnte Dean entnehmen, dass für ihn das Gespräch jetzt beendet war. „Sam…“ „Pass auf dich auf Dean,“ war das letzte, dass Sam sagte, bevor er auflegte. Sam legte sein Handy auf den Nachttisch und kuschelte sich dann an Jenny, die mittlerweile wieder ganz ruhig geworden war und gerade ins Traumland zurück driftete. Dean ging es scheinbar gut und Jenny hatte die Gefahr durch die Vampire gespürt. Sam seufzte. Jenny würde jetzt hoffentlich friedlich schlafen und was schönes Träumen. Für ihn würde der Sandmann wohl nur Alpträume parat haben und Sam wusste im Moment nicht welcher Traum schlimmer war. Dean, der von Vampiren leer gesaugt wurde oder Dean, der mit Kara im Bett lag und sich zusammen mit ihr über ihn lustig machte, weil er zu Hause brav auf ihn wartete. Er wusste nicht mal warum er Dean misstraute. Es muss wohl daran liegen, dass er sich in seinem tiefen inneren immer noch nicht so richtig vorstellen konnte, dass Dean „Mr. Womanizer“ Winchester bereit war, sein reges Sexualleben mit ständig wechselnden, dummen Schönheiten, einfach so aufzugeben um ausgerechnet mit seinem Ex-Bruder eine feste Beziehung einzugehen. ~Sam, du bist so ein Idiot. Er hat dir bis jetzt noch nicht ein Mal einen Grund gegeben, an seinen Gefühlen für dich zu zweifeln. Er liebt dich. Du solltest ihm vertrauen. Er hat es verdient, dass du ihm vertraust. Er würde dir nie weh tun~, ermahnte sich Sam kopfschüttelnd. Jetzt blieb nur noch seine Angst, dass Dean ohne ihn etwas zustoßen würde, aber auch das würde ausreichen, um Sam nicht zur Ruhe kommen zu lassen, bis Dean wie bei ihm war, wo er auch naturgemäß hingehörte. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln hatten sie den Rest des Weges zum Krankenhaus zurück gelegt. Ihre Meinung über Sam hatte sich mal wieder bestätigt, denn sie hatte beobachtet, wie sich Deans Laune von einer Sekunde auf die andere verändert hatte und er nur noch mürrisch auf die Straße achtete. Bestimmt hatte Sam wieder irgendwas gesagt, was Dean schlechte Laune bereitete. Aber immerhin wusste sie jetzt, dass Dean scheinbar noch immer mit Sam unterwegs war, aber Sam momentan wohl nicht in der Nähe war und wer war Jenny? Hieß Sams Freundin nicht so? Aber die war doch tot, hatte Dean ihr erzählt. Genau so gestorben wie damals Mary Winchester. Ach nein, die Freundin hieß Jessica. Dann war Jenny wahrscheinlich Sams neue Freundin. Die Frau war zu bedauern. Ob sie weiß auf was sie sich da einließ? Denn scheinbar war man in Sams Nähe als Frau alles andere als sicher und irgendwie hatte Kara auch das Gefühl, dass es für Dean besser war, wenn er möglichst weit weg von Sam war. Sam würde Dean nur eh wieder enttäuschen und irgendwann wieder sein eigenes Ding machen. Sam war es doch egal, wie Dean sich fühlte, sonst wäre er ja nicht aufs College gegangen. Sam hatte einen Bruder wie Dean überhaupt nicht verdient. Es hatte ihr in der Seele weh getan, als sie sich damals das erste Mal wieder getroffen hatten. Sam war gerade ein paar Monate am College und hatte sich weder an Weihnachten noch an diesem Tag, Deans Geburtstag bei seiner Familie gemeldet. Das hatte sie aus dem bereits ziemlich angetrunkenen Dean herausbekommen, den sie in Santa Fe, New Mexiko in einer Bar getroffen hatte. Sie war zur Zeit mit ihrem Vater und ihrem Bruder wegen eines neuen Jobs in Santa Fe. John war scheinbar auch an diesem Geist dran, der wohl irgendwie Tierschützer war und bereits drei Besitzer von Zoogeschäften getötet und die Tiere frei gelassen hatte. Dean hatte ihr gesagt, dass John ihm gesagt habe, dass er, weil er ja heute Geburtstag hätte, sich den Abend frei nehmen und ein wenig feiern sollte. Er selbst würde noch etwas recherchieren und dabei musste Dean nun wirklich nicht dabei sein. John war, zwar auch nicht gerade Karas Favorit, aber er hatte seinen Sohn wenigstens nicht im Stich gelassen, wie Sam es getan hatte. Sie und Dean hatten sich zwar einige Jahre lang nicht gesehen, aber sich sofort wieder ganz gut verstanden. Dean war so enttäuscht von Sam und sauer auf ihn und dass er seinen Geburtstag ganz alleine verbringen musste, hob seine Stimmung auch nicht gerade an. Und obwohl Sam sich wie ein egoistisches Arschloch verhalten hatte, vermisste Dean ihn. Denn wie sie an diesem Abend erfuhr, hatte Sam bis dato immer an Deans Geburtstag gedacht und ihm sogar von seinem kleinen Taschengeld irgend ne Kleinigkeit gekauft, genau so wie Dean es immer an Sams Geburtstag machte. Sie hatte ihm den Rest seines Geburtstages über Gesellschaft geleistet. Ihm zugehört, während er darüber sprach wie scheiße sein Leben eigentlich war und dass er Sam vermisste und ihm dabei zusah, wie er langsam einen Alkoholspiegel erreichte, der ihn doch schließlich in eine bessere Stimmung brachte. Schließlich hatte sie ihn mit zu sich ins Motelzimmer genommen. Sie und ihre Familie hatten im gleichen Motel eingecheckt wie die Winchester. Leider war Dean in der Nacht zu betrunken, als das da noch hätte was laufen können, aber sie war froh, dass sie ihn wieder gesehen hatten. Sie hatten Nummern ausgetauscht und sich in den nächsten vier Jahren öfters gesehen. „Hilf mir mal mit Mortie,“ riss Dean Kara aus ihren Erinnerungen. Erst jetzt bemerkte sie, dass Dean nicht mehr links neben ihr saß, sondern seine Stimme hinter ihr erklungen war, wo er gerade dabei war Mortie in eine sitzende Position zu bringen um den schlaffen Körper leichter aus dem Wagen ziehen zu können. Sofort hatte sie die Beifahrertür geöffnet und war ausgestiegen. Sie half Dean Mortie aus dem Wagen zu bugsieren und bis in die Notaufnahme des St. Elizabeth's Medical Centers zu transportieren. Unterwegs war Mortimer zu sich gekommen und gab leise Erschöpfungslaute von sich. Eine Krankenschwester kam ihnen entgegen und führte sie in ein Behandlungszimmer. Sie sah die Bisswunde an Mortimers Hals, warf Kara und Dean kurz einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts. Dann ging sie wieder raus um einen Arzt zu holen. Dean hatte gesehen, dass hier momentan viel los war und konnte sich ausrechnen, dass es ein paar Minuten dauern würde, bis sich ein Arzt Mortie ansehen würde. Er warf Kara einen musternden Blick zu, während er versuchte Mortimers Gejammer auszublenden. Ihre Schönheit haute ihn immer noch um wie in jenem Sommer, als sie sich das erste Mal begegnet waren und seit dem war sie noch heißer geworden, aber das hatte er ja schon vor einigen Jahren festgestellt. Der liebe Gott, sollte es wirklich einen geben, hatte es sehr gut mit ihr gemeint. Sie hatte alles was ihn bei Frauen anmachte. Sie war schlank, hatte aber glücklicherweise das italienische Gen für üppige Kurven von der väterlichen Seite geerbt und noch dazu lange Haare und ein hübsches Gesicht. Zum Supermodel fehlten ihr leider nur einige Zentimeter an Größe, was sie wiederum auch ihrem italienischen Vater zu verdanken hatte. Ihr Vater, Toni Articiani war mit John bei den Marines gewesen und sie hatten auch nach ihrer Dienstzeit regen Kontakt. Beider Familien hatte ein ähnliches grausames Schicksal ereilt. Tonis Frau und jüngste Tochter waren getötet worden, während er mit seinem Sohn Marco und seiner Tochter Kara unterwegs war um in einer Videothek ein paar Videos fürs Wochenende auszuleihen. Getötet von Vampiren, wie er später mit Johns Hilfe heraus gefunden hatte und natürlich hatte John ihm versprochen ihm dabei zu helfen seine Frau und seine Tochter zu rechen, aber als John das Nest der Brut fand, waren alle Vampire ausgeflogen, außerdem war Toni in der damaligen Verfassung noch nicht so weit es mit Vampiren aufzunehmen, also ließ er sich von John in alles einweihen, während Kara und Marco bei ihren Großeltern waren. Sam und er waren in dieser Zeit mal wieder bei Pastor Jim. Schließlich brach Toni zusammen mit seinen beiden Kindern auf um die Verfolgung aufzunehmen und bleib auch weiterhin mit John in Kontakt. Einige Jahre später hatten sie sich in jenem Sommer in Page, Arizona getroffen. Toni hatte endlich eine heiße Spur, dass sich die Vampire irgendwo am Lake Powell aufhielten. John und Toni hatten ein wenig Geld zusammen geschmissen um für Kara, Dean und Sam eine kleine Ferienwohnung am See zu mieten. Marco war damals 17 und hatte Toni und John auf die Jagd begleitet und so hatten Kara, Sam und Dean sich kennen gelernt. Die Jagd war erfolgreich gewesen, auch wenn sie länger gedauert hatte, als erwartet und schließlich waren beide Familien wieder ihrer Wege gezogen. Toni hatte mit der Jagd weiter gemacht und so seine beiden Kinder ebenso zu einem Leben auf der Straße verurteilt wie John es mit seinen Kindern getan hatte. Toni war vor nicht ganz zwei Jahren gestorben und seit dem waren Marco und Kara alleine unterwegs. Aber jetzt war Kara mit diesem Gordon auf Jagd. Was war mit Marco? War er auch gestorben? Vielleicht sogar bei der Jagd? Dean nahm sich vor das Schweigen zu brechen und sie endlich zu fragen, was ihn so brennend interessierte. „Sag mal, fährt dein Bruder immer noch diese heiße 69er Corvette Stingray?,“ fragte er sie. „Kann sein, dass müsstest du ihn schon selber fragen,“ antwortete sie kalt und Dean merkte sofort, dass er bei ihr einen Wunden punkt getroffen hatte. „Was soll das heißen? Wo ist er überhaupt?,“ hakte Dean nach. „Er hat nen Sammy gemacht.“ „Wie bitte?,“ fragte er und sah sie verwirrt an. „Na ja, er hat sich halt genau so aus dem Staub gemacht wie dein Bruder. Das war ein paar Wochen nachdem wir das letzte Mal telefoniert hatten, Dean. Marco meinte, jetzt wo Dad tot ist wolle er nicht mehr jagen sondern endlich ein normales Leben anfangen. Hat sich in Portland, Oregon von mir abgeseilt um mit so nem Typen aus der Bücherei, der uns bei der Recherche für einen Fall geholfen hatte, eine Beziehung anzufangen. Ein Kerl Dean! Ein Kerl, den er gerade mal ne Woche kannte. Mein Bruder lässt mich sitzen um mit nem Typen rum zu schwulen, den er kaum kennt, in den er sich aber angeblich Hals über Kopf verliebt hat. Er will sich lieber von einer dahergelaufenen, gottverdammten Bibliothekarenschwuchtel in den Arsch ficken lassen, als bei seiner Schwester zu bleiben.“ Dean sah ihr in die Augen und war überrascht und geschockt darüber, darin mehr Abscheu gegenüber ihrem schwulen Bruder zu sehen, als Trauer, darüber jetzt alleine zu sein. Er hätte sie niemals als homophob eingeschätzt. Wenn sie diese Abscheu ihrem Bruder ebenso deutlich gezeigt hatte, wie ihm jetzt gerade, dann war es kein Wunder, dass Marco sich von seiner Schwester distanziert hatte. Dean kannte Marco ja auch und er und Kara standen sich eigentlich nahe, wenn auch nicht so nahe, wie er und Sam es immer getan hatten und Marco hätte sie niemals einfach so sitzen lassen. „Und er hat dich nicht gebeten auch auf zu hören mit dem Jagen?,“ fragte Dean deshalb nach. „Doch, aber was sollte ich da? Etwa zusehen wie die beiden rum machen? Nein Danke! Auf Ekelherpes kann ich gut und gerne verzichten.“ Ein Arzt kam zu ihnen in den Behandlungsraum. „Was ist passiert?,“ fragte er und sah Dean und Kara an. „Er hat viel Blut verloren,“ sagte Kara und ging dann zur Tür. Der Typ würde jetzt behandelt werden und somit hatte sie ihre Schuldigkeit getan. Als Dean ihr nicht folgte blieb sie stehen. „Kommst du Dean?,“ fragte sie ihn. „Ja gleich. Ich will nur sicher gehen, dass es ihm gut geht.“ Schließlich musste er gesund werden, damit Dean ihm in den Arsch treten konnte für soviel Dummheit. „Okay, ich bin im Wartezimmer. Wir müssen eh noch auf Gordon warten.“ Sie ging hinaus. „Würde sie zurück treten, damit ich ihn untersuchen kann?,“ fragte der Arzt Dean. „Kein Problem.“ Er setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke und sah zu wie der Arzt an Mortie rumdoktorte. Mittlerweile war auch noch eine Krankenschwester herein gekommen und hing die erste von vier beschafften Blutkonserven an, während der Arzt einige Anweisungen auf ein Klemmbrett schrieb. „Ihr Freund muss über Nacht hier bleiben. Dann sollte er wieder in Ordnung sein. Er hat nur eine seltsame Bisswunde am Hals. Keine Ahnung wie er dadurch so viel Blut verlieren konnte. Wir geben ihm jetzt Blut und es sollte ihm schon bald wieder besser gehen,“ informierte er Dean. Der Winchester nickte und dann verließ der Arzt den Raum um sich um andere Patienten zu kümmern. Die Schwester folgte ihm kurz darauf. Dean blieb noch eine Weile sitzen. Langsam kam wieder etwas Farbe in Morties Gesicht und das Leben kehrte in ihn zurück. „Oh Gott, ich sterbe,“ jammerte Mortimer. „Nein, du stirbst nicht. Du schuldest mir nämlich noch immer ein GPR-Gerät,“ sagte Dean, klopfte Mortimer auf die Schulter und erhob sich dann aus dem Stuhl. „Alles was du willst,“ murmelte Mortie. „Gut und ich nehme doch an, dass es mich nichts kosten wird, oder?“ Daraufhin kam von Mortimer lediglich ein Grummeln, das nicht gerade nach bereitwilliger Zustimmung klang. „Das war doch hoffentlich ein ja, oder?“ Dean schlug einen leicht bedrohlichen Tonfall an. „Ja,“ kam es dann kleinlaut von Mortimer. „Wunderbar, dann ruh dich mal gut aus.“ Dean verließ das Behandlungszimmer. Er setzte sich neben Kara in den Warteraum. Jetzt wo er wusste, was mit Marco war, musste er nur noch herausfinden was es mit diesem Gordon auf sich hatte. „Woher kennst du diesen Gordon?,“ fragte er geradeheraus. „Wir hatten beide zufällig die gleiche Gruppe Vampire in Oklahoma verfolgt. War da schon einige Monate alleine unterwegs. Und seit dem jagen wir zusammen.“ „Seit ihr ein Paar?,“ fragte Dean. Kara schien in die Frage etwas völlig anderes hineinzuinterpretieren als tatsächlich dahinter steckte, nämlich, dass Dean wissen wollte, ob sie noch zu haben war und er vielleicht sogar etwas eifersüchtig auf Gordon war. „Nein, wir hatten zwar ein Mal Sex, aber wir waren beide der Meinung, dass es besser wäre wenn die Jagd das einzige bleiben würde, dass uns verbindet.“ Dass Gordon nach diesem einen Mal kein weiteres sexuelles Interesse mehr an ihr zeigte, hatte sie verdrängt. „Verstehe,“ sagte Dean nur. „Was weißt du über ihn?,“ fragte er dann. „Ein Vampir hat seine Schwester angegriffen und sie mitgenommen und er konnte nichts dagegen tun. Danach ist er von zu Hause weg und hat nach Informationen gesucht und schließlich den elenden Blutsauger zur Strecke gebracht. Der Vampir hatte seine Schwester aber nicht getötet, sondern in einen von den seinen verwandelt, also musste er sie auch töten.“ „Du willst mir erzählen, dass du mit jemandem auf die Jagd gehst, der so kaltblütig ist, dass er sogar seine eigene Schwester tötet?,“ fragte er sie leicht geschockt. Er könnte Sam niemals töten, eher würde er selber sterben. „Er musste sie töten, sie war kein Mensch mehr,“ sagte Kara unberührt von Deans Frage. Ehe der Winchester noch etwas erwidern konnte, kam Gordon durch die Eingangstür. „Ist er okay?,“ fragte er Kara nach Mortimer. „Ja, wie du gesagt hast. Ein bisschen Blut und er kann bald wieder raus aus dem Krankenhaus,“ antwortete sie ihm. „Ich werde die Nacht über hier bleiben und darauf achten, dass diese Mistkerle hier nicht auftauchen um den Job ihrer Freunde zu Ende zu bringen. Ich habe zwar all unsere Spuren verwischt und ein paar Kräuter in der Herrentoilette verbrannt um unseren Geruch zu überdecken, aber man kann nie sicher genug sein. Du weißt was zu tun ist.“ „Ja, ich werde zum Motel zurück fahren und auch Dort ein Paar Kräuter verbrennen.“ Gordon nickte. Kara stand auf. „Komm mit Dean, du schläfst heute Nacht bei mir. Wie in alten Zeiten,“ sagte sie lächelnd und zog ihn vom Stuhl hoch. ~Wie in alten Zeiten? Ich erkenn dich kaum wieder~, dachte Dean. Und tatsächlich war von dem netten, warmherzigen Mädchen, das einstmals kein Blut sehen konnte und dass er glaubte zu kennen, nur noch die hübsche Hülle über. Ansonsten war sie nun scheinbar kompromisslos, blutrünstig, hart, eiskalt und voller Hass, von ihrem Verhalten gegenüber ihrem Bruder gar nicht erst zu reden und das bereitete Dean leichte Kopfschmerzen und Sorgen. In ihm läuteten die Alarmglocken, die ihm sagten, dass er so schnell wie möglich die Kurve kratzen und wieder zurück zu Sammy fahren sollte. Aber da war auch noch eine andere Stimme in ihm, die ihm sagte, dass von dem Mädchen, dass er eigentlich mochte immer noch was übrig war und er ihr helfen und auf sie aufpassen sollte, weil er nicht fand, dass sie in Gordons Nähe sicher war. Es war die gleiche Stimme, die ihm auch immer sagte, dass er auf Sammy aufpassen sollte und dieser Stimme gab er schließlich nach. Zusammen mit Kara ging er zurück zum Impala. Er trat aus dem Badezimmer. Er hatte geduscht. Wollte den Schmutz loswerden. Er blieb vor dem Bett stehen, in dem Kara auf dem Bauch lag und schlief. Das dünne Laken mit dem sie sich zugedeckt hatte umspielte ihren schönen Körper. Dean seufzte. Er wünschte sich nichts sehnlicher als jetzt bei Sam zu sein. Aber mit Sam hatte er es sich wohl erst Mal verscherzt. Er legte sich ebenfalls hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)