Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 60: Ein Trottel namens Mortie ------------------------------------- @Ju_chan: Na ob dir die Vampire den Gefallen tun werden? ################################################################## Dean schob sich seine Lieblingswaffe in den Hosenbund, ehe er ins „The Times“ ging, was offensichtlich ein irischer Pub war. Sicher war sicher. Auch wenn Bobby gesagt hatte, dass Rufus sich sicher war, dass dieser Mortimer in Ordnung war, so hatte John Dean doch gelehrt niemandem zu vertrauen, den man vorher nicht selber überprüft hatte. Während er für den Impala einen Parkplatz gesucht hatte, hatte er Mortimer angerufen, um ihn zu fragen, woran er ihn erkennen können würde. Mortimer hatte gesagt, dass er an dem Tisch am Gang zu den Toiletten sitzen würde. Allein das machte Dean schon etwas stutzig. Er betrat den Pub und blieb einige Meter von dem Tisch an den Toiletten stehen um den etwa 40jährigen Mann zu mustern, der dort saß. Er sah unglaublich nervös aus, wie ein nervliches Wrack. Das kam Dean seltsam vor. Vertrauenerweckend sah Mortie jeden Falls nicht aus. Nachdem Dean die Umgebung gecheckt hatte, befand er diesen Ort jedoch als sicher genug und ging schließlich zu Mortimer an den Tisch. „Mortimer Davis?,“ sagte Dean fragend. „Dean Winchester,“ sagte Mortimer feststellend. Dean reichte ihm die Hand und Mortie schüttelte sie mit seiner verschwitzten Hand. Der ältere Winchester wischte sich daraufhin seine Hand an der Hose ab und setzte sich. „Ich weiß zwar nicht wie es dir geht, aber ich könnte jetzt ein Bier vertragen,“ sagte Mortimer. Er musste Zeit schinden. Wenn sein Gegenüber mitbekam, dass er kein GPR für ihn hatte, dann würde er wahrscheinlich sofort wieder verschwinden. Er würde also Dean Winchester ein Bier ausgeben und dann das Thema langsam auf Vampire lenken. Dean sah Mortimer misstrauisch an. Der ältere Winchester hatte nicht vor sich mit diesem Clown hier, einen lustigen Abend zu machen. Er wollte das Geschäft abwickeln und dann ganz schnell zurück zu Sammy, aber er bleib ruhig. „Ja, okay. Ein Bier wäre nicht schlecht und dann reden wir über den Preis.“ „Preis, ja,“ murmelte Mortimer und winkte eine Kellnerin herbei um 2 Bier zu ordern. Dean sah zu ihm herüber, aber Mortimer mied seinen Blick. Der Jäger gab seinem Instinkt nach. „Christo!“ Keine schwarzen Augen, aber irgendwie zeichnete sich auf Mortimers Gesicht Erleichterung ab. ~Gott, danke! Er ist tatsächlich ein Jäger~, dachte Mortimer. Ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen, als er sagte: „Ich bin kein Dämon, Dean.“ „Gut zu wissen,“ entgegnete der Winchester. Die Kellnerin brachte das Bier. „Also, was haben sie sich preislich so vorgestellt?,“ fragte Dean ihn. Mortie nahm einen großen Schluck aus seiner Bierflasche. „Hast du eigentlich in letzter Zeit mit Vampiren zu tun gehabt?“ „Was?“ Dean sah ihn verwirrt an. Was zur Hölle lief denn hier eigentlich? Sie waren den beiden bis zu diesem Pub gefolgt. Seit Tagen waren sie jetzt schon der vampirischen Brut auf der Spur. Sie wollten ihr „Nest“ finden und die ganze Sippe ausrotten. Beide hassten sie Vampire mehr als alles andere Übernatürliche. Das war aber auch schon alles, was sie gemeinsam hatten. Er, über 30, Afroamerikaner, durchtrainiert und bereit für den Kampf, sein Gesicht gezeichnet von Wut und Hass. Sein Blick voll konzentriert und auf den Pub gerichtet. Sie Ende 20, unglaublich hübsch. Schlanke, kurvige Figur, mediterraner Teint, schwarze, leicht gelockte, seidig glänzende Haare und dunkelbraune Augen, in denen sich eine tiefe Traurigkeit verbarg, verursacht durch den Verlust der Menschen, die sie liebte. Im innersten war ihr Herz fast erkaltet vor Einsamkeit und doch noch hatte sie einen winzigen Funken Hoffnung in sich irgendwann Liebe zu finden und neu anfangen und ihre schreckliche Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Es war Zufall, dass sie aufeinander getroffen waren. Irgendwo in Oklahoma, wo sie beide die Fährte von einer kleinen Vampir Gruppe aufgenommen hatten. Sie hatten sich zusammen getan und den Fall erfolgreich abgeschlossen. Danach waren sie im Bett gelandet und schließlich hatten sie sich geeinigt weiterhin zusammen zu jagen, schließlich hatten sie ja das gemeinsame Ziel, so viele Vampire, wie möglich tot zu sehen. Er, weil es so viel leichter war diese Bastarde zur Strecke zu bringen und sie, weil sie einfach nicht mehr alleine sein wollte. Es war bei der einen gemeinsamen Nacht geblieben und er pflegte ein rein professionelles Verhältnis zu ihr. Sie jagten gemeinsam, aber schliefen stets in getrennten Zimmern. Schließlich waren sie in Boston gelandet und hatten einen verdammt dicken Fisch an der Angel. Sie hatten heraus gefunden, dass es hier einen Vampir Clan gab, der anscheinend irischer Abstammung war und hier einen kleinen Teil der irischen Mafia darstellte. Sie hatten das Oberhaupt ausgemacht. Ein Typ namens Ewan, der eine Art Buchmacher war und die Leute, die nicht zahlen konnten, wurden zur Nahrung für seine Familie. Sie mussten nur noch das „Nest“ finden und konnten, dann hoffentlich die Stadt von den Vampiren befreien. Auch sie hatte nun ihre Augen auf den Pub gerichtet, war jedoch nicht ganz so bei der Sache wie ihr Mitstreiter im Moment. Sie hatte „sein“ Baby, wie er seinen Wagen, den er von seinem Vater bekommen hatte, immer liebevoll nannte, gesehen. Der Wagen hatte zwar ein anderes Kennzeichen, aber sie fühlte, dass es „sein“ Impala war. Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in ihr aus, bei dem Gedanken, dass „er“ hier war. Ihr einziger Lichtblick an ihrem sonst so düsteren Horizont. Seit fast einem Jahr hatten sie sich nicht mehr gesehen und fast genau so lange auch nicht mehr miteinander telefoniert. Sie waren damals auch nicht gerade im Guten auseinander gegangen. „Er“ wollte zu seinem Bruder fahren um gemeinsam mit ihm ihren Vater zu suchen und davon war sie nicht gerade begeistert gewesen, wollte sie doch selber an seiner Seite sein und ihm bei der Suche helfen, schließlich waren sie sich in der Zeit in der Sam am College war näher gekommen, aber „er“ hatte sie abgewiesen, meinte es wäre eine Familienangelegenheit und er wolle sie da nicht mit rein ziehen oder gar unnötig in Gefahr bringen, so war „er“ nun mal und darum mochte sie „ihn“ ja auch so sehr und deswegen hatte sie sich in ihn verliebt, auch wenn er in ihr mehr eine Schwester sah. Familie? Wusste sein Arschloch von Bruder überhaupt, was das Wort bedeutete? Sie konnte es sich nicht vorstellen, hatte er „ihm“ und seinem Vater den Rücken gekehrt um sich seinen egoistischen Traum von Normalität zu erfüllen. Hatte die Menschen verlassen, die ihn liebten und brauchten. Sie hatte Sam noch nie leiden können, schon nicht damals, als sie das erste Mal auf einander trafen und er noch ein Kind war. Für sie stand er schon immer zwischen ihr und „ihm“. Sie hatte „ihm“ auch deutlich zu verstehen gegeben, was sie von Sam hielt, aber damit hatte sie sich bei „ihm“ nicht gerade beliebt gemacht. „Er“ war zwar selber sauer auf seinen kleinen Bruder, aber dennoch ließ er nicht zu, dass jemand anders schlecht über ihn sprach. Sie hatten sich gestritten und am nächsten Morgen war „er“ nach Palo Alto aufgebrochen. Sie blieb alleine zurück, wenigstens hatte sie da noch ihren Bruder gehabt, aber auch der hatte sie mittlerweile verlassen. Gegen Mittag des Tages hatte sie „ihn“ dann noch mal angerufen, sich doch tatsächlich entschuldigt und gesagt, sie hoffe, dass „er“ seinen Vater bald finden würde. Dann herrschte Funkstille. Einige Wochen später rief sie „ihn“ dann erneut an. „Er“ hatte ihr erzählt, dass er jetzt mit seinem Bruder unterwegs sei, aber seinen Vater noch nicht gefunden hätte. „Er“ versprach sich wieder bei ihr zu melden, wie immer und wie immer hatte er es nicht getan und sie hatte es dabei belassen. Sie hatte es satt ihm hinterher zu rennen und jetzt auf ein Mal waren alle Gefühle für „ihn“ wieder da und er schien zum greifen nah. War er auch hinter den Vampiren her? War der ihr verhasste kleine Bruder auch hier? Gordon faste sie an der Schulter und so richtete sich ihre gesamte Aufmerksamkeit wieder auf den Pub. Mortimer sah Deans verwirrten Gesichtsausdruck. Er wollte ja eigentlich nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber ihm lief die Zeit davon. Die Kellnerin kam wieder an ihren Tisch und stellt Mortimer einen Kurzen hin. „Mit freundlichen Grüßen von den beiden Herren dort am Tresen,“ sagte sie und deutete auf zwei große Männer, die an der Theke standen und zu ihm herüber sahen. ~Scheiße, sie sind hier~, schoss es Davis durch den Kopf. „Es ist schon einige Jahre her, seit ich das letzte mal mit Vampiren zu tun hatte,“ sagte Dean. Sein Misstrauen und seine Skepsis dem Mann gegenüber, war wieder gestiegen. Mortie schluckte. Dean folgte seinem Blick. „Freunde von ihnen?,“ fragte er ihn. „Nicht wirklich. Entschuldige mich kurz.“ Mortimer musste einen klaren Kopf bewahren. Er verschwand im Herrenklo. Er wollte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht spritzen und dann diesem Dean schnell sein Problem erklären. Die zwei Typen waren bereits hier um ihn kalt zu machen und der Jäger war noch immer unvorbereitet. Mortimer bereute es, Dean nicht vorgewarnt zu haben. Wie sollte der Jäger ihn denn jetzt beschützen? Dean sah Mortimer hinterher. Der Kerl war ein komischer Kauz. Er trank einen Schluck von seinem Bier, als er aus dem Augenwinkel sah, wie die Kerle von der Bar in Richtung der Toiletten gingen. Kaum waren die Kerle im Herrenklo verschwunden, als Dean plötzlich ein Licht aufging. Mit einem halb lauten `Scheiße` stand er auf und folgte den beiden. Die Kacke war so was von am Dampfen und er hatte nicht mal ne Machete dabei. Wenn er noch zum Auto gehen würde, wäre der gute Mortie sicher Geschichte, wenn Dean zurück kam. Also musste wohl sein Messer und seine Pistole reichen um Mortie aus der Situation zu befreien, so dass sie sich in Sicherheit bringen konnten. Danach würde er Mortie kräftig in den Arsch treten. Der Idiot hätte ja wenigstens vorher was sagen können. Jetzt musste er sich hier seinetwegen in Gefahr bringen. Gott, Sam würde ihn umbringen, wenn er mit Verletzungen zurück kommen würde. Dean betrat die Herren Toilette. Neben dem Waschbecken lag ein Mann leblos auf dem Boden. „Oh, das ist heute ja unser Glückstag. Da kommt noch jemand,“ hörte Dean eine tiefe Männerstimme sagen und dann kam auch schon einer der beiden Typen aus der Toilettenkabine, die für Behinderte war und trat auf ihn zu. Dean sah, wie der andere Mortimer in der Mangel hatte. Der Jäger zog schnell sein Messer. „Wie niedlich, willst du mich mit dem Zahnstocher etwa pieksen?,“ sagte der Vampir und lachte. Er hatte Ähnlichkeit mit Colin Farrell. Dean schluckte. Er wusste ja selber, dass er mit seinem Messer nicht allzu viel würde ausrichten können, aber er musste es zumindest versuchen. Der Jäger in ihm sagte, dass er diesem Trottel namens Mortie helfen musste. Dämliches Helfersyndrom. Aber um den Vampir überhaupt verletzen zu können, musste er ihn unangenehm an ihn heran lassen und selbst dann sahen seine Chancen nicht gerade rosig aus. Ja, okay. Es war ein verdammtes Himmelfahrtskommando. Aber seiner großen Klappe entkam: „Wir werden ja sehen, wer zu letzt lacht.“ „Oh, du willst dich wirklich mit mir anlegen. Mutig.“ Dean hörte Mortimer schreien. Der ältere Winchester holte mit dem Messer aus, als der Vampir nah genug dran war. Kurz darauf fand Dean sich mit dem Rücken an die Wand gedrückt wieder. Der Vampir hatte ihn mit seiner übermenschlichen Kraft einfach überwältigt und schlug jetzt immer wieder schmerzhaft Deans Handgelenk gegen die Fliesen, bis er schließlich das Messer fallen lies. Der Jäger hatte die Kräfte des Vampirs eindeutig unterschätzt und saß jetzt ganz schön in der Tinte. „Du machst es mir aber ganz schön einfach.,“ sagte der Vampir. Immer noch waren Mortimers Schreie zu hören. Er lebte also noch und wenn jetzt ein Wunder geschehen würde und den beiden Vampiren plötzlich der Kopf abfallen würde, könnten sie beide vielleicht halbwegs unversehrt nach Hause gehen. Dean wunderte sich allerdings warum niemand ins Klo kam um zu sehen, wer hier so schrie. Das laute Schreien musste man doch bis in den Gastraum hinein hören. Der Vampir kam Deans Gesicht immer näher. „Also schon allein an deinem Geruch, kann ich sagen, dass du das leckerste bist, was mir seit langem untergekommen ist. Du hast Glück, dass ich gerade erst gegessen habe.“ Er deutete auf den leblosen Körper am Boden. „So kommt dir die Ehre zu teil für unsere Familie das Dessert nach unserem Sonntagsmahl abzugeben. Aber ich glaube, ich probiere dich vorher selber schon mal, bevor ich mich dich zum mitnehmen einpacken lasse.“ Seine Vampirzähne traten hervor und sein Kopf senkte sich in Richtung Deans Halsschlagader. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)