Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 51: Sam, das Shoppingmonster und Kindheitserinnerungen -------------------------------------------------------------- @459: Freu dich, dass es jetzt wieder weiter geht. @Fine: Kapitel kommen jetzt wieder öfter. Ja, das mit Henriksen wird noch interessant. @all: Dieses Kapitel lag mir besonders am Herzen. Ich hoffe es gefällt euch *++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Als sie wieder am Ferienhaus ankamen wollte Sam einen Termin bei der Ärztin machen. Die freundliche Sprechstundenhilfe teilte ihm jedoch mit, dass sie keine Termine vergaben und sie daher jeder Zeit vorbeikommen könnten. Danach wartete er noch auf Dean, der sich eine andere Hose anziehen wollte ehe sie noch einmal loszogen um einkaufen zu gehen. „Din!“ „Er kommt ja gleich runter Kleines,“ sagte Sam zu seiner Tochter. „Dean!,“ rief er dann aber selber nach dem Älteren. „Was?,“ kam es genervt von Dean zurück als er die Treppe herunter kam. „Wie lange brauchst du denn um dich umzuziehen?“ „Wenn ich dir zu langsam bin, kannst du mir ja das nächste mal beim ausziehen helfen, ich wette, dann geht es schneller,“ sagte Dean und grinste. Sam seufzte. Egal was er sagte, irgendwie hatte er das Gefühl, dass Dean aus allem eine sexuelle Anzüglichkeit daraus machen konnte. „Können wir denn dann los? Der nächste Walmart ist in Teaticket. Das sind fast 1 ½ Stunden von hier.“ „Walmart? Gibt es Windeln nicht auch in nem kleinen Supermarkt hier in der Nähe?“ „Die haben aber im Walmart diese Woche Kinderkleidung im Ausverkauf.“ Sam hielt Dean einen Prospekt hin. Dean sah ihn fragend an. „Augusta hat das heute Morgen vorbeigebracht. Zusammen mit der Tageszeitung. Sie meinte wir könnten uns die Tageszeitung teilen, damit wir nicht extra selber eine kaufen müssen.“ „Ausverkauf,“ sagte Dean und sah Sam an als wäre er ein Werwolf in einem rosa Ballett Tutu. „Ich dachte Jenny könnte eine Ergänzung zu ihrer spärlichen Garderobe vertragen, wo sie doch immer alles voll sabbert und voll kleckert.“ „Ausverkauf,“ sagte Dean noch ein Mal. Die Fassungslosigkeit stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Ja, dann müssen wir die Leute nur um die Hälfte ihres Geldes betrügen.“ „Du bist ein braver Bürger Sammy.“ „Lass uns einfach fahren Dean,“ sagte Sam genervt. Dean schnappte sich die Autoschlüssel. Als sie im Impala saßen, sagte er noch ein Mal: „Ausverkauf, ich halt es doch nicht aus. Was kommt als nächstes? Fängst du an Rabattmarken zu sammeln?“ Der Jüngere schwieg zu dem Thema. Es war etwas stink normales, leicht spießiges. Klar, dass Dean da nicht ohne murren mit machen würde. Aber soviel wie Dean aß wären Rabattmarken vielleicht wirklich keine so schlechte Idee. Dean startete den Motor und setzte sein Baby in Richtung Walmart in Bewegung. „Und, haben sie am Leuchtturm was erfahren?,“ fragte Agent Wilks seinen Partner, als der wieder auf der Polizeistation war. „Höchstwahrscheinlich nichts, was nicht schon in den Akten steht. Die beiden alten Fetteln am Leuchtturm waren nicht gerade besonders auskunftsfreudig,“ sagte Henriksen. „Leute aus Kleinstädten sind oft nicht besonders gesprächig gegenüber Fremden.“ „Oh, gesprächig waren die beiden. Haben geredet wie die kanadische und amerikanische Seite der Niagara Fälle, aber nur bis zu dem Punkt wo ich ihnen meine Marke gezeigt und mein Anliegen vorgetragen hatte.“ „Meinen sie die beiden haben was mit den Todesfällen zu tun?“ „Kann ich mir nicht vorstellen. Mir kam es nur so vor als würden sie mich nur möglichst schnell loswerden wollen, damit wir der Sache nicht weiter nachgehen und möglicherweise für schlechte Publicity sorgen.“ „Ist nicht jede Art von Publicity gut fürs Geschäft?“ „Sehe ich aus als würde ich in der Werbebranche arbeiten? Was weiß denn ich? Ich weiß nur, dass hier in den letzten 10 Jahren in jedem Sommer Menschen sterben und wir werden herausfinden wieso. Und wenn es ein Killer ist, dann bringen wir ihn zur Strecke. Ich habe bis jetzt jeden Fall abgeschlossen. Wann kommt endlich der Phantombildzeichner?“ „Die Zentrale hat angerufen. In Winchester gab es einen Banküberfall und unser Anliegen hat ganz offensichtlich nicht die höchste Priorität. Der Zeichner kann frühestens Morgen Mittag hier sein.“ ~Winchester~, warum ließ ihn der Name hellhörig werden? Henriksen fiel es nicht ein. „Tja, dann hoffen wir mal, dass unsere Zeugen sich morgen noch an möglichst viele Details erinnern.“ „Könnte ich jetzt meine Mittagspause machen?,“ fragte Wilks. „Ja, okay.“ Henriksens Kollege war auf dem Weg zur Tür. „Ach Wilks.“ Victor ging das alles viel zu langsam voran. Er war sehr ehrgeizig und hasste es wenn die Dinge nicht so liefen wie er wollte. Sein Partner sah ihn fragend an. „Wenn sie schon in der Stadt unterwegs sind, sein sie doch bitte so gut und finden sie heraus ob es hier nicht irgendeinen verkappten Dorfkünstler gibt. Vielleicht kann der für uns eine Zeichnung anfertigen.“ „Ich werde sehen was ich tun kann,“ sagte Agent Wilks und seufzte. Er hatte schon einige Male mit Henriksen zusammen gearbeitet und wusste, dass es diesem nie schnell genug gehen konnte. Er verließ die Polizeistation. Henriksen lass sich die Notizen durch die Wilks sich zu den Polizeiakten gemacht hatte. Dean hatte es in seinen Jahren als Jäger schon mit so einigen Kreaturen zu tun gehabt, aber nichts davon hätte ihn auf das Wesen vorbereiten können, dass jetzt neben ihm durch die Gänge der Bekleidungsabteilung des Walmarts ging. Dieses Wesen war Dean bis dato völlig unbekannt, aber er war auf der Hut. Sam, das Shoppingmonster durfte man sicherlich nicht unterschätzen und unter keinen Umständen aus den Augen lassen, wenn man nicht wollte, dass es seinem Patenkind Klamotten verpasste, die vor rosa und pink nur so trieften und für Deans Geschmack zu Mädchenhaft waren. Aber soweit der ältere Winchester es überblicken konnte, gab es in der Mädchenabteilung kaum etwas, was seine kleine Sabberschnute nicht in eine Fleischgewordene Barbie verwandeln würde. Sam war jedoch der Meinung, dass Jenny als Mädchen auch ruhig wie eines aussehen sollte, genau wie alle anderen kleinen Mädchen. Also hieß es für Dean Schadensbegrenzung zu betreiben und das in zweierlei Hinsicht. Denn so viele Klamotten wie Sam momentan über seinem Arm hängen hatte, würde das wohl ausreichen um alle Babys auf ganz Cape Cod einzukleiden. „Sam, so schnell wie die Kleine wächst passen ihr die Klamotten in ein paar Monaten sowieso nicht mehr. Du brauchst also nicht den ganzen Laden leer zu kaufen,“ sagte Dean und schmiss gerade ein par rosane Oberteile, die Sam bereits in den Einkaufswagen gelegt hatte wieder raus auf einen Haufen voller Kleidung, die wohl irgendein armer Mitarbeiter für einen Hungerlohn wieder zusammen falten musste.“ „Ich will doch nur, dass es ihr an nichts fehlt,“ entgegnete Sam, der als Kind oft die Klamotten bekam, die Dean zu klein geworden waren. Nur Schuhe bekam Sam immer neue. Ihr Dad legte Wert auf ordentliches, festes Schuhwerk, aber ansonsten investierte er sein Geld eher in Waffen, Munition und alte Bücher. „Sam, ein 10 Monate altes Baby braucht keine 25 Oberteile. Ich weiß, du willst ihr das geben, was du und ich nie wirklich hatten, aber wenn du das alles kaufst, dann sprengt das den Kreditrahmen unserer Kreditkarten und das trotz Ausverkauf.“ Sam seufzte. Dean hatte ja Recht. Es war irgendwie ein wenig mit ihm durchgegangen. Der Ältere legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Sammy. Besorg du doch die Windeln und was wir sonst noch gebrauchen können und ich suche zusammen mit Jenny hier ein paar Anziehsachen aus, okay?“ Sam nickte. „Gut.“ Dean küsste Sam kurz liebevoll auf die Wange. Sie war weich und glatt wie ein Babypopo. Der Jüngere ließ es selten soweit kommen, dass er unrasiert aussah. „Wir treffen uns dann in sagen wir 15 Minuten vorne rechts an der Kasse, wo sie die Hühnchenteile verkaufen. Shopping macht mich immer so hungrig.“ Sam lachte. „Was macht dich eigentlich nicht hungrig?“ „Hm, zum Beispiel wenn wir uns im Leichenschauhaus die Überreste von Werwolfangriffen oder überhaupt Leichen ansehen.“ „Na Gott sei dank.“ „Su und jetzt trab ab. Jenny und ich suchen jetzt ein paar Klamotten aus mit denen man sich auch auf die Straße trauen kann.“ Dean nahm Sam die Klamotten ab, die er noch über seinem Arm hängen hatte und warf sie ebenfalls auf den Kleiderhaufen rechts neben den Umkleidekabinen. „Abmarsch Sam,“ sagte der ältere Winchester und gab dem Größeren einen Klaps auf den Hintern. „DEAN!“ „Entschuldigung, ich konnte einfach nicht anders,“ sagte Dean und grinste schelmisch. „Reiß dich zusammen,“ sagte Sam zu ihm. Dean rollte mit den Augen. Der Ältere hatte die Botschaft ja verstanden. Sam wollte nicht, dass er ihm in der Öffentlichkeit an den Hintern oder sonst wo hinlangte, nur fiel dem Älteren das bei dem Anblick von Sams Hintern ziemlich schwer. Sam setzte sich dann mit dem Einkaufswagen in Bewegung. Was Dean jedoch nicht mehr sehen konnte, was dass Sam dies mit einem Lächeln auf den Lippen tat. Letzten Endes schafften es doch einige Kleidungsstücke durch Deans harte Kontrolle. Ein orangenes T-Shirt mit Sonnenblumenmuster, eine hellblaue T-Shirt/Hosen Kombi mit Babyeisbären drauf, ein graues T-Shirt mit einem bunten Schmetterling drauf und eine für Babyverhältnisse echt coole Jeans, die es tatsächlich schaffte Jennys dicken Windelhintern etwas zu kaschieren. Zusätzlich hatte er sich auch noch für eine schwarze Überjacke mit Kapuze entschieden, die mit goldenen und silbernen Glitzerschmetterlingen bedruckt war und die von weitem aussah wie eine Motorradjacke aussah. Außerdem nahm er noch ein paar Garnituren Unterwäsche und ein hellblauer Badeanzug mit kleinen Entchen drauf. Irgendwas sagte Dean, dass Sam seine Tochter auch nicht nackt baden lassen würde. Auch an Socken hatte Dean gedacht. Er hatte ein Doppelpack türkiser Söckchen mit Tinker Bell ausgesucht. Er war schon immer scharf auf Peter Pans Fee gewesen. Jetzt wartete der ältere Winchester am vereinbarten Treffpunkt. Sam konnte ihn bereits sehen, als er aus dem Gang mit Babynahrung heraustrat. Dean hatte Jenny auf dem einem Arm und die Anziehsachen auf dem anderen. Im Moment wurden die Kunden mit „My Girl“ von den Temptations beschalt und der Jüngere hätte schwören können, dass sein Bruder mit Jenny auf dem Arm zu der Musik leicht hin und her wippte und mit summte. Er liebte es Dean beim Umgang mit Jenny zu beobachten. Es zauberte Sam jedes Mal ein glückliches Lächeln ins Gesicht. Er liebte die beiden und wollte für die zwei und sich ein Leben, das unter den gegebenen Umständen so normal wie möglich verlief. Ein bisschen Normalität würde Dean gut tun und Dean kam damit klar, dass hatte ja ihr Aufenthalt in St. Paul gezeigt. Dean und er hatten sich dort sehr wohl gefühlt. Sie blieben nie lange an einem Ort. Vermutlich würde Dean nach Abschluss dieses Falles auch gleich wieder weiter ziehen wollen. Aber vielleicht könnte er den Älteren ja überreden noch eine Weile hier zu bleiben. Schließlich hatten sie das Ferienhaus ja bis August gemietet. Sam gefiel es hier. Er mochte das Meer. Er hatte im Atlantik schwimmen gelernt. An einem kleinen Strandabschnitt in der Nähe von Atlantic City genauer gesagt. Flashback Sommer 1988 Es war in dem Sommer bevor Sam eingeschult wurde. Er war 5 und Dean 9. Es war ein schöner Sommer. Ihr Dad hatte sie zu Ferienbeginn bei Pastor Jim abgeholt. Sie hatten John ein paar Wochen nicht gesehen und freuten sich darauf etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Damals wusste Sam noch nicht was ihr Dad tat, wenn er weg war. Pastor Jim und Dean hatten ihm lediglich erzählt, dass John arbeiten war, wenn er nach ihrem Dad fragte. John hatte sie abgeholt und dann waren sie mit ihm die Ferien über die Ostküste entlang gefahren. Ihr Dad war sogar die meiste Zeit da. Nur abends verschwand er oft und an manchen tagen setzte er sie an Zoos oder anderen Sehenswürdigkeiten ab und sammelte sie erst abends wieder ein. Er und Dean hatten aber eine schöne Zeit zusammen. Es war eine der wenigen schönen Kindheitserinnerungen, die Sam hatte. Es war das erste und zu gleich das letzte mal an das sich Sam erinnern konnte bei dem sich John wirklich Zeit für sie nahm und sich ihnen gegenüber wie ein richtiger Vater verhielt. Da sie die meiste Zeit an der Küste waren, hatte John entschieden, dass es jetzt Zeit wurde, dass Sam schwimmen lernte. Also war ihr Dad mit ihnen an einem sonnigen Julie Tag an den Strand gefahren. Während Dean einige Tauchübungen machen sollte, wollte ihr Dad Sam das schwimmen beibringen. Anfangs stellte sich der Jüngere ein wenig an, weil das Wasser ihm etwas zu kalt war, wollte er einfach nicht so weit rein wie es nötig wäre um zu schwimmen. Damit zerrte er sehr an Johns Nerven. Ihr Dad war kein besonders geduldiger Mensch. „Jetzt komm schon Sam. Stell dich nicht an wie ein Mädchen. So kalt ist das Wasser nicht,“ rief John seinem Jüngsten zu. Der älteste Winchester stand bereits bis zum Bauch im Wasser. „Aber die Wellen sind so hoch,“ kam es von Sam. „Wenn du nicht ins Wasser kommst lernst du nie schwimmen.“ Der 5 Jährige ging ein paar Schritte weiter rein. Etwas leicht schleimiges streifte sein Bein. Er war mittlerweile bis zu den Knien im Wasser. Es war wahrscheinlich nur Seegras, Algen oder der Rest einer Seegurke, aber er war fünf und tastete sich gerade in ein fremdes Terrain vor, also hatte er ein wenig Angst. Er ging wieder ein paar Schritte zurück. „Was ist denn jetzt schon wieder?,“ fragte John. „Dad, gibt es hier Quallen?“ „Nein Sam und jetzt komm endlich ins Wasser.“ John Winchester verfluchte sich insgeheim dafür, dass er Sam immer Jacques Cousteau - Geheimnisse des Meeres im Fernsehen ansehen ließ. „Bist du sicher?,“ fragte Sam noch ein Mal. „Ja Sam, ich bin sicher.“ John knirschte mit den Zähnen. Dean hatte sich damals, als er ihm das Schwimmen beigebracht hatte, nicht so angestellt. Sein ältester tauchte gerade ein par Meter neben ihm auf. „Dad, ich hab’s geschafft unter Wasser die Augen auf zu machen,“ sagte Dean stolz. John nickte ihm nur kurz zu, lächelte aber leicht. „Üb weiter,“ sagte John und sah dann wieder zu Sam herüber. Dean tauchte wieder ab. „Willst du jetzt schwimmen lernen oder nicht?,“ fragte er den 5 Jährigen. Dean, der in Sams nähe wieder hoch kam sah nun ebenfalls zu seinem kleinen Bruder herüber. „Sammy, wenn du erst Mal drin bist ist es gar nicht mehr so kalt,“ sagte Dean ermutigend. Sam sah zu Dean herüber. „Was ist wenn ein Hai kommt?“ Vor ein paar Tagen hatte er mit Dean den Film „Der weiße Hai“ im Fernsehen gesehen. „Sammy, es gibt hier keine Haie. Denkst du, die würden die Leute hier schwimmen lassen, wenn hier was wäre, was den Schwimmern gefährlich werden könnte?“ Wenn Dean sagte, dass es nicht gefährlich war, dann war das auch so. Dean war schließlich sein großer Bruder und wusste über alles bescheid. Jedenfalls hatte das Sm damals geglaubt. „Was ist jetzt?,“ kam es genervt von John. „Komm Sammy, las dir von Dad zeigen wie man schwimmt, dann habe ich endlich jemanden gegen den ich beim Wettschwimmen gewinnen kann.“ John ließ Dean nie gewinnen egal bei was. Sam ging weiter rein. Als er bis zum Bauch drin war riss ihn eine Welle um. Als 5 Jähriger war Sam die reinste Bohnenstange und hatte der Welle nichts entgegen zusetzen. Die Welle trieb ihn wieder ein ganzes Stück gen Ufer. Er tauchte wieder auf, kniete und hustete etwas. Als er versuchte wieder aufzustehen. Kam auch schon die nächste Welle und drohte Sam erneut umzureißen. Plötzlich spürte Sam wie ihn jemand an den Armen fasste und hoch zog. Die Welle schwappte ihm entgegen aber er fiel nicht um. Er blickte auf in das Gesicht seines Bruders, der ihn fest hielt und stützte. Sam lächelte leicht. Er hätte es sich denken können. Dean war immer für ihn da und würde das auch immer sein. „Sammy, du willst doch nicht absaufen ohne überhaupt versucht zu haben zu schwimmen.“ Sein kleiner Bruder hustete immer noch. „Also Sammy, wenn du rein gehst und eine Welle auf dich zu kommt, dann spring einfach hoch, dann reist sie sich nicht so einfach um,“ erklärte der Ältere. John beobachtete seine beiden Söhne. Dean hatte einen viel besseren Draht zu Sam als er. Er war einfach zu oft weg, da war das auch kein Wunder. Was John aber besonders aufgefallen war, war dass Sam oft wenn er ihm etwas sagte, immer erst noch mal zu Dean rüber sah ehe er tat was von ihm verlangt wurde, so als wäre Dean die oberste Instanz, die ihm erst noch mal versichern musste, dass alles was John sagte auch seine Richtigkeit hatte. Wenigstens schaffte Dean es Sam dazu zu bringen es noch mal zu probieren und das in wenigen Minuten. Er hätte dafür sicher eine Ewigkeit gebraucht. Flashback Ende „Sam? Alles in Ordnung? Warum stehst du denn da wie angewurzelt?,“ riss Dean den Jüngeren aus seinen Erinnerungen. Er sah Dean an und lächelte. „Ich habe nur gerade an was gedacht.“ „Hast du dir die Sache mit dem Nacktbaden doch noch mal überlegt?“ „Was? Nein!“ „Das habe ich leider befürchtet und mir die hier besorgt.“ Er hielt Sam eine Knielange dunkelblaue Badehose mit hellblauem Hawaiiblumenmuster entgegen. Sam sah sein Gegenüber überrascht an. „Das ist dein Ernst, ja?“ „Gefällt sie dir nicht? Ich kann auch noch mal zurück gehen und mir die mit den kleinen Haien drauf holen. Die mit den vielen bunten, neonfarbenen Dreiecken war auch nicht schlecht,“ sagte Dean und Sam lachte. „Nein, ist schon okay. Nimm ruhig die. Ich würde es mich nicht wagen deinen Modegeschmack in Frage zu stellen.“ Dean hätte auch im Traum nicht daran gedacht sich noch für eine andere Badehose zu entscheiden. Zum einen, weil ihm eine einfarbige dann doch zu langweilig wäre und zum anderen, wenn Sam sich schon weigerte seiner überaus genialen Nacktbadeidee zuzustimmen (sie würden sich immerhin den Kauf einer Badehose sparen), dann sollte sich der sich wenigstens für seine ausgesuchte Badehose im Hawaii-Look fremd schämen. Sam hatte jedoch nicht gelacht weil er Deans Badehose furchtbar fand, sondern weil Jessica ihm eine ähnliche Scheußlichkeit zu seinem 22. Geburtstag geschenkt hatte. Nur war seine schwarz mit weißen Blumen. Sie war nicht wie die meisten seiner anderen Klamotten dem Brand zum Opfer gefallen, weil sie noch in seinem Seesack war, den er nur noch benutzte wenn er zum schwimmen oder zum Sport ging, seit er in Stanford war. Als Dean ihn in der Halloween Nacht letztes Jahr von der Uni weg geholt hatte, damit er ihm half ihren Dad zu suchen, hatte Sam einfach ein paar Sachen in den Seesack gestopft ehe sie aufgebrochen waren. So war ihm die Badehose erhalten geblieben, da das Feuer nicht die gesamte Wohnung vernichtet hatte und er sich den Seesack später klammheimlich noch aus dem verqualmten Wohnzimmer holen konnte. Sie gingen zur Kasse und bezahlten. Sm war mit Deans Klamottenwahl einverstanden. Dean hatte sich noch eine Box voller Hühnchenteile mitgenommen. Jetzt waren sie auf dem Rückweg. Aus den Lautsprechern dröhnte irgendwas von Black Sabbath und Dean sah immer wieder zu Sam herüber. „Was?,“ fragte der Jüngere schließlich. „Ich bin nur neugierig. Woran hast du vorhin gedacht?“ „An den Sommer in dem ich schwimmen gelernt hab.“ Sam lächelte. „War ein schöner Sommer,“ fügte der Jüngere dann noch hinzu. Dean lächelte ebenfalls als er sich daran erinnerte. Flashback Ihr Dad hatte gesagt, er müsse einige wichtige Anrufe tätigen. Vermutlich ging es um einen neuen Job. Jedenfalls hatte er Dean ein wenig Geld gegebne, damit sie sich bei einer der Imbissbuden am Strand was zu essen besorgen konnten. Es war früher Abend und der Sonnenuntergang würde vermutlich bald hereinbrechen. Sam hatte in den letzten Tagen ein paar kleine Fortschritte beim schwimmen gemacht. Das Hundepaddeln beherrschte er jetzt schon sehr gut, aber wie richtiges schwimmen sah das noch lange nicht aus. Die beiden Brüder hatten sich an einer Bude Hamburger und Pommes besorgt und saßen jetzt in einer Sandkuhle, während sie ihr essen verspeisten. „Ich werde nie schwimmen lernen,“ sagte Sam resignierend nachdem er den letzten Bissen seines Burgers runter geschluckt hatte. „Du schaffst das schon Sammy. Du brauchst nur einfach mehr Übung. Du darfst dich nicht entmutigen lassen. Du kannst alles schaffen, was du willst. Denk doch nur mal daran wie schnell du lesen gelernt hast.“ Als Sam 4 war, hatte er eine schlimme Grippe und musste ein paar Tage im Bett bleiben. Immer wenn Dean aus der Schule kam, las er seinem kleinen Bruder vor, sogar die Bücher, die nach Deans Ansicht nach für Babys waren, die Sam aber zu gerne vorgelesen bekam. Obwohl Dean erst 8 war, konnte er sehr gut vorlesen. Als Sam wieder gesund war, hatte er zu Dean gesagt, wenn er mal krank werden würde, dann würde er ihm auch vorlesen. Der Ältere hatte daraufhin gesagt, dass Sam ja gar nicht lesen könne. Sam sagte, dann würde er es halt lernen. Dank ein wenig Hilfe von Pastor Jim konnte Sam ein paar Wochen später bereits die einfachsten seiner Bücher selber lesen. Dean war unglaublich stolz auf Sammy. Wenn sie ins Bett gingen, lasen sie sich jetzt immer gegenseitig vor. Bald waren sie dazu über gegangen Deans Bücher zu lesen. Bei manchen Wörtern brauchte Sam natürlich noch Hilfe und die bekam er auch immer von Dean. Der Ältere erklärte ihm auch Wörter die er nicht kannte. Nach einer Weile hatten sie alle Bücher, die sie bei Pastor Jim hatten ausgelesen und der Geistliche brachte ihnen oft neue Bücher aus der Leihbücherei mit. „Lesen ist einfacher als schwimmen,“ sagte Sam und schob Dean den Rest seiner Pommes zu, die er nicht mehr schaffte, aber in Dean einen dankbaren Abnehmer fanden. „Findest du? Ich fand jeden Falls schwimmen einfacher zu lernen als lesen.“ „Du hast ja leicht reden. Du bist ja auch Wassermann.“ Dean lachte. „Was?“ „Ach Sammy, das Sternzeichen hat doch damit nichts zu tun oder denkst du dir wachsen irgendwann noch Hörner, weil du Stier bist?“ „Nein,“ kam es kleinlaut von den Jüngeren und er wurde rot. Als Kind wurde Sam immer rot, wenn er der Meinung war, etwas total idiotisches gesagt zu haben. „Ich habe das Gefühl ich lerne Dad nicht schnell genug.“ „Ach darum geht es dir.“ Dean brachte den Abfall zum Mülleimer. Dann kam er zu Sam zurück und zog sich sein T-Shirt und die Schuhe aus. Es war warm und sie liefen quasi den ganzen Tag in Badehosen rum. „Was hast du vor?,“ fragte Sam seinen großen Bruder. „Wonach sieht es denn aus? Wenn du schneller schwimmen lernen willst brauchst du mehr Übung. Also rein ins Wasser.“ „Du hilfst mir?“ „Klar und wir gehen auch nicht zu tief rein. Ich habe keine Lust bei dem Versuch dich vor dem ersaufen zu retten, selber unter zu gehen.“ Er grinste Sam an. Der Jüngere zögerte. „Wenn du nicht willst, dann bleib ruhig hier. Ist nicht schlimm. Ich gehe jeden Falls noch mal kurz rein. Pass auf, dass dich die Sandflöhe nicht beißen, du Landratte.“ Dean ging in Richtung Wasser. „Dean warte auf mich,“ rief Sam ihm hinterher. Schnell hatte er sich bis auf die Badehose ausgezogen und folgte seinem Bruder. Dean erklärte ihm noch einmal was er wie tun sollte und ließ Sam dann machen. Dean hatte alles genau so erklärt wie ihr Dad es getan hatte, aber jetzt alleine mit seinem großen Bruder gab Sam nach einigen Versuchen plötzlich einen ganz passablen Brustschwimmer ab. „Gut Sammy. Siehst du, es geht doch,“ sagte Dean stolz. Wahrscheinlich lag es daran, dass Sam bei ihm nicht so viel angst hatte etwas falsch zu machen wie bei ihrem Dad. Sie blieben noch eine Weile im Wasser, aber als es Sam langsam kalt wurde gingen sie wieder raus. „Meinst du jetzt wo ich schwimmen kann geht Dad mit uns in diesen Wasserpark mit den vielen Wasserrutschen, von dem in der Motellobby die Broschüren ausliegen?,“ fragte Sam. „Ich weiß nicht Sammy. Vielleicht sollten wir Dada mal fragen.“ Sie gingen am Strand entlang in Richtung ihres Motels. Über eine Treppe gelangten sie schließlich zum Bürgersteig, der an der Straße zu ihrem Motel verlief. Unterwegs kamen sie an einem Eisstand vorbei und schon damals konnte Dean Sams Hundeblick nichts entgegen setzen. Allerdings reichte das Restgeld vom Burgerkauf nur noch für ein Eis. Zum Glück hatte der Eisverkäufer auch Doppeltes Eis am Stiel mit Kirschgeschmack, Sams Lieblingssorte, was Fruchteis anging. Dean brach das Eis mit den zwei Stielen geschickt in der Mitte durch und reichte Sam seinen Anteil. „Danke,“ sagte Sam fröhlich. Sie gingen weiter. Langsam senkte sich die Sonne. „Du, Dean!“ „Ja, Sammy?“ „Ich hab dich lieb.“ Dean lächelte. „Ich dich auch Kleiner und jetzt iss dein Eis bevor es schmilzt.“ Flashback Ende „Ja, der Sommer war cool,“ stimmte Dean zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)