Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 43: Donna ----------------- @Fine: Doch, das Wort Ansprechpersonen gibt es. Und Carrie muss ja was taugen, da es den beiden ja an Alternativen mangelt. Jap und dieses knabbern an Jessica wird noch verheerende Folgen haben. Und ich werde jetzt wieder fast täglich Posten, weil ich am 12. August für 4 Wochen in den Urlaub fliege und euch mit einer möglichst entspannten Situation zwischen den beiden zurück lassen will. @Noir10: Das sie was zu zweit machen können, ist (momentan) aber eigentlich nicht sinn der sache mit dem Babysitter. Sam hat sich da nur wegen dem Job drauf eingelassen. Dean kann halt nicht von Sam weg, also muss er sich leider dieser qual aussetzen. Und Sam als alte Jungfer, herrlich diese vorstellung. @Morathi: Deine Kommis sind ja bald so lang wie meine Kapitel. Aber ich liebe sie und diffus, war er nicht. Dean musste seinen Frust mal loswerden. Ist auch schön, dass du das Verhalten der beiden noch nachvollziehen kannst. Dean bildet sich sicher ein, dass er es schaffen würde bei einem nein weiter an Sams seite zu bleiben. Aber wie Dean auf eine von ihm als nein gedeutete Situation reagiert, kannst du ja in diesem und dem darauf folgenden Kapitel erfahren. Wegen dem Fall musst du dir aber keine Sorgen machen, den werden die beiden bis auf ein paar kleine blessuren gut überstehen. Carrie bleibt auch weiterhin so sagen wir mal „anzüglich“. Oh ja, großer Krach, das kannst du laut sagen. Auf die Freunde der Opfer musst du wohl verzichten, hatte keine Lust mir dazu was auszudenken, weil die ja eh nichts wissen und für den weiteren verlauf wird diese Befragung auch nicht sonderlich wichtig sein. Und natürlich war das aufteilen nicht wirklich ne gute Idee, aber nicht auf die weise, die du vielleicht denkst. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Anmerkung: Wer Dean gerne leiden sieht, wird dieses Kapitel sicher mögen Verwendete Songs: Alice Cooper- Poison Metallica- Fade to black +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Carrie war am Mittag gekommen als Jenny ihr Mittagsschläfchen machte. Dean und Sam hatten ihr erzählt was Jenny am liebsten machte und waren auch irgendwie froh, dass sie mal eine Marienkäferbilderbuch Pause bekamen. Dann waren sie aufgebrochen um mit Freunden und angehörigen der Opfer zu sprechen. Sam klingelte gerade an der Tür der Martins. Kellys Freunde hatte er bereits abgeklappert aber nicht viel erfahren. Eine blonde junge Frau etwa in seinem Alter öffnete die Tür. Sam stockte der Atem. Es war als hätte er das Ebenbild von Jessica vor sich. Ihre Haare waren von dem selben Blond, nur waren sie etwas kürzer als Jessicas. Aber die Frau vor ihm hatte die gleichen Gesichtszüge, die gleiche Augenfarbe. Sam war sich sicher, dass wenn man ein Foto von ihr machen würde, könnte man es perfekt über eins von Jessica legen. Es wäre garantiert Deckungsgleich. „Hallo? Ist alles okay?,“ riss ihn die Stimme der Frau aus seiner Starre. „Ähm, ja.“ Mehr bekam er im Moment nicht raus. Das konnte unmöglich sein. Dann hatte er sich doch nicht getäuscht. Dies musste die Frau sein, die er am Tag zuvor im Supermarkt gesehen hatte und die er für eine Halluzination gehalten hatte, weil sie so schnell wieder verschwunden war. „Sind sie sicher? Sie sehen nämlich aus, als hätten sie einen Geist gesehen,“ sagte die Frau. Es war einfach unmöglich. Die Ähnlichkeit dieser Frau mit Jessica war einfach zu groß um Zufall zu sein und wenn es kein Zufall war, dann konnte es eigentlich nur eins bedeuten… „Christo,“ sagte er und beobachtete ihre Mimik. Doch sie sah ihn nur irritiert an. „Meinen sie den Verpackungskünstler? Wer sind sie eigentlich und was wollen sie?“ Sam entspannte sich etwas. Die Frau vor ihm war kein Dämon. Aber wie war es möglich, dass sie Jessica so ähnlich sah? Ein Formwandler konnte es nicht sein, denn der benötigte ja eine lebende Person als Matrize. Er war zwar kein Anhänger der Hypothese, dass jeder Mensch auf der Welt irgendwo einen Doppelgänger hatte, aber scheinbar war da doch was dran. Anders konnte er sich die Ähnlichkeit nicht erklären. Sam räusperte sich. Er musste endlich etwas sagen. „Guten Tag. Entschuldigen sie die Störung. Ich bin Agent Walsh vom FBI. Ich weiß, ich komme wahrscheinlich Ungelegen, aber ich habe ein paar Fragen an sie wegen dem Tod von Kelly Martin.“ Er zeigte ihr einen seiner gefälschten Ausweise. „Oh, kommen sie doch rein,“ sagte sie und führte ihn ins Wohnzimmer. „Die Polizei war schon hier und hat meine Eltern befragt und da war Kelly noch nicht einmal beerdigt,“ sagte sie offensichtlich empört über das mangelnde Feingefühl der Beamten. „Warum interessiert sich das FBI für den Fall?“ „Es gab in der Vergangenheit bereits ähnliche Fälle. Es gibt da vielleicht einen Zusammenhang, denn alle Leichen wurden in diesem Leuchtturm gefunden.“ „Setzen sie sich doch.“ Sie deutete aufs Sofa. „Danke.“ Er setzte sich. „Sind sie alleine hier?,“ fragte Sam sie. „Ja, meine Eltern sind beim Steinmetz. Sie wollen, dass Kellys Grabstein so schnell wie möglich aufgestellt wird.“ „Verzeihen sie. Ich habe ganz vergessen ihnen mein Beileid auszusprechen,“ sagte Sam kleinlaut. „Schon gut. Ich habe das in den letzten Tagen schon oft genug gehört. Die meisten Leute sagen das eh nur, weil sie denken, dass die Angehörigen das hören wollen und nicht weil sie es wirklich so meinten.“ Sam nickte. Er verstand was sie meinte. Es war eine Floskel. „Also, wie kann ich ihnen helfen?,“ fragte sie Sam. „Vielleicht sagen sie mir kurz ihren Namen,“ sagte Sam freundlich und lächelte. „Ich bin Donna, Kellys große Schwester.“ „Leben sie auch noch hier bei ihren Eltern?“ „Nein, ich bin vor vier Jahren mit einer Freundin zusammen in eine Wohnung in Boston gezogen. Wir sind seit der Junior High die besten Freundinnen. Sie studiert und ich arbeite in einem Restaurant als Köchin. Zum Glück habe ich eine nette Chefin. Sie hat mir frei gegeben, damit ich mich eine Weile um meine Eltern kümmern kann. Die beiden stehen immer noch unter Schock.“ „Das ist doch nur verständlich. Es ist schrecklich wenn ein geliebter Mensch so unerwartet und auf solch eine Weise aus dem Leben gerissen wird.“ „Kein ´muss´ ?“ „Wie bitte?“ „Na ja, die Polizisten die hier waren haben die gleiche Floskel losgelassen. `Es muss schwer sein jemanden so zu verlieren´. Das ´muss´ drückt jedoch deutlich aus, dass sie in Wirklichkeit keine Ahnung haben, wie man sich in so einer Situation fühlt. Sie haben jedoch nicht das Wörtchen ´muss´ verwendet, was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass sie tatsächlich wissen wovon sie sprechen.“ Sie sah ihn eindringlich an. „Ja, leider. Meine Freundin wurde vor über einem halben Jahr ermordet.“ Sam wusste nicht warum er Donna davon erzählte. Er kannte sie doch gar nicht. Sie sah nur Jessica zum verwechseln ähnlich, aber sie war nicht Jessica, trotzdem kam es ihm vertraut vor mit ihr zu sprechen. „Das tut mir leid,“ sagte sie und Sam merkte, dass sie es ehrlich meinte und es nicht nur eine Floskel war. „Haben sie den Täter gefunden?,“ erkundigte sich Donna. „Nein noch nicht, aber ich werde diesen Scheißkerl schnappen und erledigen und wenn es das letzte ist was ich tue. Der Kollege, der ihren Fall bearbeitet verfolgt momentan eine Spur. Er vermutet, dass es der gleiche Täter ist, der auch seine Frau getötet hat,“ sagte Sam mit ernster, fester Stimme. „Es muss schwer sein, an das Gute zu glauben wenn man ihren Job hat und einem dazu auch noch privat so etwas passiert,“ sagte sie mitfühlend. „Es ist nicht leicht. Das einzige, dass ich tun kann, ist zu verhindern, dass das Böse überhand nimmt.“ „Da trifft es sich doch ganz gut, dass sie beim FBI sind,“ versuchte sie Sam aufzuheitern. „Ja.“ Sams Gesicht erhellte sich durch den Anflug eines Lächelns. „Gott, was mache ich hier eigentlich? Ich frage sie nach Dingen, die mich gar nichts angehen. Dabei sind sie doch hier um über Kelly zu sprechen.“ „Schon gut. Wie sollen sie mir denn vertrauen, wenn sie gar nichts von mir wissen,“ beruhigte er sie. Was redete er da eigentlich? „Sie wohnen also seit 4 Jahren in Boston. Wie war ihr Verhältnis zu ihrer kleinen Schwester?“ „Wir haben uns immer gut verstanden. Na ja, bis auf die kleinen Geschwister Streitigkeiten versteht sich. Es hat mich in meiner Highschoolzeit immer auf die Palme gebracht, wenn Kelly ungefragt an meine Sachen gegangen ist.“ Sie erzählte ihm ein paar Anekdoten über entwendete Lippenstifte und Oberteile. Dann erkundigte sie sich, ob er Geschwister hätte, woraufhin er entgegnete er hätte einen älteren Bruder und dass man das mit Schwestern kaum vergleichen könne. Sie stimmte ihm zu. „Wie oft haben sie Kelly in der letzten Zeit gesehen?“ „Mindestens ein Mal pro Woche. Seit ich in dem Restaurant arbeite richte ich meinen Dienstplan immer so ein, dass ich wenigstens ein Mal pro Woche herkommen kann. Abends haben wir dann immer zusammen gegessen.“ Sie erzählte ihm was für eine gute Köchin ihre Mutter ist und dass sie sie überhaupt erst dazu ermutigt hat Köchin zu werden. Sie fragte ihn ob er kochen könne, woraufhin er antwortete, dass er mit seinen Kochkünsten recht schnell an seine Grenzen stoßen würde, wenn er denn mal Zeit zum Kochen hatte. „Wann haben sie Kelly vor ihrem Tod das letzte Mal gesehen?“ „Das war am Mittwoch vorher. Ich war hier um meiner Wäsche zu waschen. Die Waschmaschine bei mir zu Hause hat so ihre Macken und hat am Dienstag total ihren Geist aufgegeben und die Wäsche hier zu waschen, ist immer noch billiger als in einem Waschsalon. Ich erinnere mich nicht mal mehr was sie an dem Tag anhatte,“ sagte Donna und atmete schwer um Tränen zu unterdrücken. „Hat sich Kelly in letzter Zeit irgendwie anders verhalten als sonst?“ „Sie war etwas nervös, aber dass war ja verständlich. Schließlich ging sie einem neuen Lebensabschnitt entgegen. Sie hätte diesen Herbst mit dem Studium angefangen. Sie hatte ein volles Stipendium für Yale. Sie war die erste aus unserer Familie, die es aufs College geschafft hatte. Wir waren alle so stolz auf sie. Sie hatte eine glänzende Zukunft vor sich und jetzt ist sie tot. Ich kann es immer noch nicht glauben. Wissen sie, Kelly hatte so viele Träume, sie war glücklich.“ Donnas Augen füllten sich mit Tränen. Sam hatte plötzlich das Bedürfnis sie zu berühren und zu trösten. Er legte ihr sachte den Arm um die Schulter und strich ihr beruhigend über den Oberarm. Er war überrascht, dass sie es zuließ, immerhin war er ihr völlig fremd. Wahrscheinlich hatte sie die ganze Zeit ihre Eltern getröstet und hatte niemanden, der sie mal in den Arm nahm. „Ich hoffe sie kriegen diesen Mistkerl, der ihr das angetan hat,“ sagte sie mit Wut in ihrer Stimme. Nun rannen ihr die Tränen über die Wangen. Sam griff in seine Jackentasche und reichte ihr ein Taschentuch. „Danke,“ sagte sie und schnäuzte. „Schon gut. Habe ich sie richtig verstanden? Sie denken nicht, dass ihr Freund sie getötet hat und sich dann ebenfalls das Leben nahm?,“ hakte Sam nach. Noch immer hatte er seinen Arm um sie gelegt. „Dylan hat sie geliebt. Er hätte ihr niemals etwas antun können. Sie hätten sie zusammen sehen sollen. Sie waren das perfekte Paar. Er wurde ebenfalls in Yale angenommen. Sie wollten sich dort eine gemeinsame Wohnung nehmen. Sie waren glücklich. Er hatte keinen Grund sie zu töten. Irgendein kranker Killer muss die beiden ermordet haben. Wahrscheinlich ist es ein Serienkiller, der auch die anderen Teenager ermordet hat. Vielleicht lockt er sie irgendwie in den Leuchtturm um sie dort zu töten.“ „Kelly hat ihnen nicht zufällig gesagt, dass sie vorhatte mit ihrem Freund zum Leuchtturm zu gehen?“ „Nein, sie hat mir zwar gesagt, dass sie vorhatte mit Dylan an diesem Abend auszugehen, mehr aber auch nicht.“ „War sie schon mal auf dem Leuchtturm?“ „Bestimmt. Es ist ein beliebter Ort für Teenager, die feiern oder rumknutschen wollen, schon seit Jahren. Ein zusätzlicher Anreiz ist natürlich diese Spukgeschichte.“ „Was hat es mit dieser Spukgeschichte eigentlich auf sich?“ „Angeblich soll dort seit den 90ern der Geist der Privatsäkreterin eines Stadtrats ihr Unwesen treiben. Der Stadtrat soll mit ihr eine Affäre gehabt haben und als sie drohte das ans Tageslicht zu bringen, soll er sie dort am Leuchtturm erwürgt haben,“ erzählte sie ihm. Das war ja wenigstens was womit er was anfangen konnte. Dem würde er später nachgehen. „Glauben sie, dass es dort wirklich spukt?,“ fragte Sam sie neugierig. „Nein, ich glaube nicht an Spukgeschichten. Außerdem war ich während meiner Highschoolzeit so oft dort, dass ich da sicher was bemerkt hätte.“ „Zum rumknutschen oder zum feiern?“ Sam hatte das eigentlich nur gedacht, aber irgendwie hatte sein Mund diese, in seinen Augen ziemlich indiskrete Frage, ausgeformt. Sie errötete leicht. „Bei Sonnenuntergang ist es dort wirklich sehr schön,“ antwortete sie schließlich darauf und Sam konnte sich seinen Teil denken. „Dann waren sie sicher auch schon mal mit ihrem Freund dort.“ Was war bloß in ihn gefahren? Was stellte er denn für Fragen? Das ging ihn doch gar nichts an und eigentlich sollte ihn das auch gar nicht interessieren. Es war ihm wieder nur so raus gerutscht. „Ich habe zur Zeit keinen Freund,“ sagte sie. Gott, sie musste ja denken, dass er mit ihr flirtete. „Ähm, wenn sie schon so oft dort waren, können sie bestimmt meine nächste Frage beantworten. Ist ihnen dort jemals ein merkwürdiger schwarzer Rauch oder der Geruch von Schwefel oder Ozon aufgefallen?“ Sam glaubte zwar nicht, dass sie es bei dem Fall mit einem Dämon zu tun hatten, aber auf Nummer sicher zu gehen, hatte noch nie geschadet. „Nein, denken sie er hat sie irgendwie vergiftet oder betäubt oder so?“ „Wir ziehen alles in Betracht.“ Ehe Sam seine Antwort weiter ausführen konnte, klingelte sein Handy. Schnell hatte er es aus seiner Jackettasche gefischt. Der Anruf kam von Dean. Dean! Er warf einen Blick auf die Standuhr, die an der Wand gegenüber dem Sofa stand. Es war bereits halb sieben. Er war fast eine Stunde hier. Normalerweise hatte er solche Gespräche sonst innerhalb einer viertel Stunde beendet. Um sechs hatte er sich mit Dean in einem Diner treffen wollen um ihre Ergebnisse der Befragungen zusammen zu tragen. Wie hatte er Dean nur vergessen können? Sam drückte die Rufannahmetaste. Donna war mittlerweile aufgestanden und in ein anderes Zimmer gegangen, damit er in Ruhe telefonieren konnte. „Hey, woh bischt du?,“ erklang Deans Stimme. Scheinbar hatte er den Mund voll. „Entschuldige, es hat etwas länger gedauert.“ ~Und warum?~ fragte Sam sich. Weil er zu viel über unwichtiges mit ihr gesprochen hatte, wenn er ehrlich war hatte das stellenweise eher was von Speeddating als von einer Befragung durch das FBI. „Kein Ding,“ versicherte Dean ihm. „Ich wollte eigentlich nur wissen, ob du noch herkommst oder gleich nach Hause fährst.“ „Nein, solange wird das hier nicht mehr dauern. Soll ich dich abholen?“ Dean hatte Sam ausnahmsweise den Impala gegeben, weil Dylans Familie, die Dean befragen wollte (laut dem Barmann den sie am Vorabend über die Teenager befragt hatten, war Dylans Dad mal Roadie bei den Rolling Stones gewesen) ganz in der Nähe ihres gemieteten Ferienhauses lebten. Die Martins jedoch wohnten ein ganzes Stück Stadteinwärts. „Wenn du es einrichten kannst. Wo bist du gerade?“ „Bei den Martins. Die Eltern sind nicht da und die Tochter ist ziemlich Gesprächsbedürftig.“ ~Als wenn dich das stören würde. Du hast dich doch gerne mit ihr unterhalten. Ihre Stimme klingt wie Jessicas~ sagte eine Stimme in Sams Kopf. „Heißt die Tochter Donna?,“ fragte Dean. „Ja, warum fragst du?“ „Dylans Eltern waren keine große Hilfe, also dachte ich mir, ich spiele ein bisschen Sammy und habe mich auf ins Zeitungsarchiv gemacht um über die anderen toten Teenager zu recherchieren. Und siehe da, ihr Name taucht im Zusammenhang mit einem Fall von vor sechs Jahren auf. Sie hat damals mit ihrem Freund Robert Burns die Leichen gefunden und die Polizei informiert.“ „Davon hat sie nichts gesagt,“ meinte Sam. „Dann bringe sie doch am besten mit, vielleicht kriegen wir zusammen noch was aus ihr raus. Du weißt schon, guter Cop, böser Cop. Ich bin der böse Cop.“ „Okay, ich werde sie bitten mit zukommen.“ „Aber beeil dich. Carrie bleibt nur bis acht. Bis dahin sollten wir also fertig sein.“ „Ich weiß, also bis gleich.“ Sam beendete das Gespräch. Dann ging er durch die Tür durch die Donna das Wohnzimmer verlassen hatte und fand sich in der Küche wieder. „Das war mein Kollege. Er hat auch noch ein paar Fragen an sie. Wenn es ihnen also nichts ausmacht würde ich sie bitten mich zu begleiten.“ „Kein Problem. Wo geht’s denn hin?“ „In ein Diner in der Nähe der Strandpromenade. Mein Kollege wartet dort.“ „Ein seltsamer Ort für eine Befragung,“ fand Donna. „Wir arbeiten nur ungern mit der Polizei zusammen. Daher nutzen wir auch selten ihre Räumlichkeiten.“ „Okay, dann ist das ja wirklich wie im Fernsehen. Ich meine, dass sich die einzelnen Behörden nicht leiden können und sich aus dem Weg gehen.“ „Was heißt nicht leiden können. Die Beamten hier sind doch auf solche Fälle gar nicht vorbereitet. Sie wissen nicht womit sie es hier zu tun haben. Darum sind wir ja hier.“ „Denken sie, es ist ein Serienkiller?“ „Tut mir leid, aber ich kann es ihnen nicht sagen. Ich bin nicht befugt mit ihnen über die laufenden Ermittlungen zu sprechen,“ sagte Sam, der diesen Spruch aus irgendeinem Krimi aufgeschnappt hatte. „Verstehe. Warten sie kurz. Ich hole nur meine Handtasche.“ Kurze Zeit später hatten sie das Haus verlassen und Donna staunte nicht schlecht, als sie den Impala entdeckte. „Oh, ich hätte jetzt eher mit einem schwarzen SUV gerechnet,“ sagte sie überrascht als Sam ihr die Tür aufhielt. „Tja, es ist halt doch nicht alles so wie im Fernsehen.“ Fünf Minuten später erreichten sie das Diner. Sam ging voraus und führte sie in den hinteren Teil des Lokals wo er Dean erspäht hatte. Er saß an einem Vierertisch. Eine Kellnerin fragte ihn gerade ob er noch Kaffee wollte und als Dean Sam und die Schwester des Opfers auf ihn zukommen sah bestellte er gleich drei Kaffee. Dean musterte Sam. Sam standen diese FBI-mäßigen Anzüge wesentlich besser als ihm und Sam sah heute irgendwie ganz besonders gut aus. Es lag wahrscheinlich daran, dass sie sich heute ne Weile nicht gesehen hatten. Ihm fiel auf, dass die beiden lachend auf ihn zukamen. Na super. Sam hatte gute Laune, hatte scheinbar Spaß gehabt ohne ihn und lachte mit dieser Frau, während er sich bei Dylans Eltern zu Tode gelangweilt hatte. Denn es hatte sich heraus gestellt, dass Dylans Vater nicht Roadie bei den Rolling Stones war, sondern Hausmeister in der Redaktion der Zeitschrift Rolling Stone. Noch dazu kam, dass Dylans Mutter völlig am Ende war und kaum einen Satz raus bekam wegen ihres lang anhaltenden Weinens und dabei fühlte sich Dean sichtlich unwohl. Er wusste nie wirklich was er sagen sollte. Sam war im Beileidsbekunden irgendwie besser. Vielleicht sah er deswegen Oprah um sich in dieser Sache zu verbessern, um Einfühlsamer zu werden. Dean war neidisch auf diese Frau, weil sie Zeit mit Sammy verbracht hatte, in der er eigentlich mit ihm hätte zusammen sein sollen um zu versuchen ihm wieder etwas näher zu kommen, denn Sam war ihm gegenüber noch immer ziemlich distanziert. Die beiden kamen jetzt an seinen Tisch. „Donna Martin, das ist mein Kollege Agent Sanders,“ stellte Sam die beiden einander vor. Dann rutschte er in die Bank. Donna schüttelte Dean kurz die Hand und setzte sich dann neben Sam, was sie Dean nicht gerade sympathischer machte. Dean saß den beiden nun gegenüber. Die Kellnerin brachte den Kaffee. „Agent Walsh meinte sie hätten noch ein paar Fragen an mich?,“ sprach Donna Dean an. „Ja, allerdings. Als ich die Akten der Morde durchgegangen bin, die hier seit Jahren passieren, bin ich auf ihren Namen gestoßen, bei dem Mordfall von Andrea Banks und Carl Peters. Sie und ihr Freund Robert Burns haben damals die Leichen gefunden. Laut Polizeiunterlagen waren die beiden da noch keine Stunde tot,“ erklärte Dean. „Ja, das stimmt. Robert und ich haben die beiden gefunden. Wir hatten uns mit den beiden treffen wollen. Sie wissen schon, nachts auf dem Leuchtturm, das war ne Art Mutprobe damals. Wir haben unten am Leuchtturm auf die beiden gewartet, aber als sie nach einer Stunde immer noch nicht da waren, haben wir gedacht die beiden hätten es sich anders überlegt und würden jetzt irgendwo rumknutschen, also sind Robert und ich den Leuchtturm hoch und da haben wir die beiden entdeckt. Robert hat sofort die Polizei verständigt.“ „Donna, warum haben sie mir vorhin nichts davon erzählt?,“ fragte Sam sie. „Das ist nicht gerade etwas an das ich mich gerne zurück erinnere. Außerdem habe ich ja nichts mitbekommen von dem Mord, also hätte ihnen das nicht weiter geholfen, wenn ich es vorhin gesagt hätte.“ „Die beiden sind in ihrer unmittelbaren Nähe umgekommen und sie wollen mir erzählen, dass sie nichts davon mitbekommen haben?,“ fragte Dean mit harter Stimme. „Wir haben weder etwas gesehen noch gehört,“ versicherte sie. „Sie haben also nichts mitbekommen und ein paar Jahre später stirbt an gleicher Stelle ihre Schwester mit ihrem Freund und davon haben sie natürlich auch nichts mitbekommen.“ „Nein, habe ich nicht.“ „Es ist also reiner Zufall, dass ihr Name bei zwei Doppelmorden auftaucht.“ „Behaupten sie allen ernstes ich hätte was damit zu tun?,“ fragte sie entsetzt. „Sagen sie es mir, also für meinen Geschmack ist das ein bisschen zu zufällig.“ „Ich habe nichts getan. Der Tag an dem ich meine Freunde dort oben auf dem Leuchtturm gefunden habe, war der schlimmste in meinem Leben.“ „Klar, denn Robert hat sie dabei gesehen, als sie die beiden getötet haben,“ sagte Dean und seine Stimme wurde aggressiver. Er ließ seinen ganzen Frust an der armen Donna aus. „Was? Ich habe die beiden nicht umgebracht, wie können sie das behaupten? Die beiden waren meine besten Freunde.“ Donna brach in Tränen aus. Sam griff nach ihrer Hand um sie zu beruhigen. Was sollte das werden? Was war nur in Dean gefahren? Diese Geste machte Dean nur noch wütender. „Dann ist es also kein Zufall, dass ihr Freund Robert eine Woche später bei einem Autounfall ums Leben kam. Sie haben ihn nicht umgebracht, weil er versucht hat sie zu erpressen.“ „Er hat den Tod von Car und Andrea nicht verkraftet. Er hatte getrunken und was eingeworfen. Deswegen hatte er den Unfall,“ schluchzte sie. „Haben sie ihm die Drogen vielleicht in seinen Drink getan?,“ fuhr Dean sie an. „Dean, es reicht,“ sagte Sam. Was sollte dieses ganze Theater? „Miss Martin war gar nicht in der Stadt als ihre Schwester ermordet wurde.“ „Vielleicht hat sie einen Komplizen,“ meinte Dean, doch als er die weinende Donna sah, bekam er plötzlich ein schlechtes Gewissen. Sam war wohl einfach nur nett zu ihr gewesen. Sam war immer nett und er machte hier so einen Aufstand wie ein südländischer, eifersüchtiger Ehemann. Das war ja gerade zu peinlich. „Verzeihung.“ Der ältere Winchester stand auf und verließ Wortlos seinen Platz um die Waschräume aufzusuchen. „Ich denke, sie wollen jetzt sicher gehen,“ sagte Sam und reichte ihr erneut ein Taschentuch. Donna nickte. Sam bezahlte die Rechnung und begleitete dann Donna nach draußen. „Entschuldigen sie bitte das Verhalten meines Partners. Er neigt dazu überzureagieren und springt auf jeden kleinen Hinweis an wenn er in einem Fall nicht so schnell voran kommt wie er es gerne hätte, auch wenn der Hinweis sich im Sand verläuft und der Verdacht völlig unbegründet ist,“ sagte Sam. „Er wäre in Guantanamo sicher besser aufgehoben,“ sagte Donna und schnäuzte sich. „Eigentlich ist er kein schlechter Kerl.“ „Auf jeden Fall danke, dass sie sich für mich eingesetzt haben. Wenn sie mal Zeit hätten könnten wir uns ja mal privat treffen. Da sie vom FBI sind brauche ich ihnen nicht mal meine Nummer zu geben, die kriegen sie sicher auch so raus.“ Sie winkte ein Taxi heran. Ehe sie einstieg drehte sie sich noch ein Mal zu Sam um und küsste ihn schüchtern. Sam war völlig perplex. Es fühlte sich nicht schlecht an, aber irgendwas in ihm sagte, dass es nicht richtig war, was hier gerade passierte. Aus dem Augenwinkel sah er Dean wie er versteinert vor dem Diner stand und zu ihnen herüber sah. Es war nicht nur nicht richtig, sondern verdammt falsch was er hier gerade zuließ, das wurde Sam sofort klar. Ehe er jedoch seinem Körper die Anweisung geben konnte sich von Donna zu lösen, hatte sie es bereits getan. Sie lächelte verlegen und stieg dann in das Taxi. Sam drehte sich zu Dean um und ging auf ihn zu. Dieser hatte sich schlagartig in die entgegen gesetzte Richtung in Bewegung gesetzt. Er wollte plötzlich nur noch weg. Weg von Sam, der nun versuchte ich aufzuhalten. „Dean, es…“ „Sam, erspar dir und mir das ach zu klischeehafte `es ist nicht das wo nach es aussieht`,“ kanzelte der Ältere ihn ab. „Du verstehst das falsch,“ der Jüngere hielt Dean am Arm fest. „Ich versteh das schon Richtig, Sam. Lass mich los,“ sagte Dean und klang dabei so verletzt, dass es Sam das Herz brach. „Lass mich doch bitte erklären,“ sagte er und lies Dean immer noch nicht los. „Ich will nicht mit dir reden, hörst du.“ Er stieß den Jüngeren von sich weg. Sam konnte gerade noch das Gleichgewicht halten. „Dean, bitte,“ begann er erneut. Doch dieser sah ihn nur an. In seinem Gesicht spiegelte sich keine Wut, nur ein Übermaß an Enttäuschung und eine Traurigkeit, die er bei Dean noch nie gesehen hatte. „Lass mich einfach in Ruhe,“ sagte er. Dann drehte der ältere Winchester ihm den Rücken zu und ging schnellen Fußes davon. Tränen liefen Sam die Wangen herunter als er Dean hinterher sah. Er wagte es nicht ihm zu folgen, um ihn nicht noch mehr aufzuregen und sich eine von Dean einzufangen, auch wenn er das wahrscheinlich verdient hätte. Was hatte er nur getan? Besser gefragt, was hatte er nicht getan? Sie nämlich nicht sofort weggestoßen. Donna hatte ihn total überrumpelt und Dean war zum falschen Zeitpunkt aus dem Diner gekommen. Sam hatte wohl dass geschafft von dem die meisten Leute wohl glaubten, dass es unmöglich wäre. Er hatte Dean Winchesters Gefühle verletzt und er hasste sich dafür. Es war offiziell. Sam Winchester hatte sich Dean gegenüber wie ein riesen Arschloch verhalten, die Gefühle die der Ältere ihm entgegenbrachte mit Füßen getreten und jetzt stand er auch noch hier und bemitleidete sich selbst, weil er wohl das wertvollste verloren hatte, dass er besaß. Wie sollte er das nur wieder gut machen? Konnte er das überhaupt? Dean würde wohl nicht so schnell wieder mit ihm reden, wenn er es denn überhaupt jemals wieder tun würde und zuhören würde er ihm wohl auch nicht. Aber Sam musste versuchen das ganze klar zu stellen. Er hatte Donna doch gar nicht geküsst. Sie hatte ihn geküsst. Er wollte sie gar nicht küssen. Er sah auf seine Uhr. Er musste nach Hause, weil Carrie um acht weg wollte. Sam atmete tief durch und stieg dann in den Impala. Was keine gute Idee war, da es ja schließlich Deans Baby war. Kaum saß er da drin, überkam ihn ein kleiner Heulkrampf. Er hatte alles kaputt gemacht, denn egal wie er es drehte, dass ganze war schon seine Schuld. Wenn er Donna gegenüber nicht so nett gewesen wäre, wäre die nie auf die Idee gekommen ihn zu küssen. Er musste Dean davon überzeugen, dass er ihn liebte. Ja das tat er. Er liebte Dean und erst jetzt wo der weg war, war Sam sich dessen absolut sicher geworden. Er war so ein Idiot. Er startete den Motor, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und fuhr schließlich zurück zum Ferienhaus. „Harter Tag?,“ fragte ihn der Barkeeper und schob ihm ein Bier und einen Kurzen zu. „Kann man so sagen.“ Zum Glück war die Bar wie schon beim letzten Mal recht voll, so dass Dean nicht noch mehr mit dem Typen reden musste, der sich wohl dadurch, dass er den `Gott und die Welt - Versteher` raus hängen ließ, ein großes Trinkgeld erhoffte. Dieser Barkeeper war am Vortag nicht hier gewesen. Wahrscheinlich fing Alex erst später an. Das `After Sunset` war die dritte Bar in der er gegangen war nachdem er Sam den Rücken zugekehrt hatte. Er hatte auch schon einiges Intus. Wie viel genau wusste er nicht mehr, aber solange er noch laufen und sprechen konnte, konnte es noch nicht zu viel gewesen sein. Die erste Bar hatte er nach ein paar Runden freiwillig verlassen, weil die Musik scheiße war und fast nur verliebte Paare da waren, die ihn ankotzten. Wie konnte man nur so widerlich glücklich sein? Aus der zweiten Bar war er gegangen, weil die Bardame ihm nach ein paar Runden nichts mehr geben wollte. Die hatte ja keine Ahnung. Dieser Schmerz war immer noch da. Dieser Schmerz, den Sam bei ihm ausgelöst hatte, der ihm aber bis dato völlig unbekannt war und Dean würde nicht eher aufhören zu trinken bis dieser Schmerz in seinem Herzen endlich aufhören würde. Es erklang „Love hurts“ von Nazareth. Ja klasse, da kam doch gleich positive Stimmung auf. Dean kippte sich den Kurzen hinter die Binde. Wie hatte Dean auch nur eine Minuten glauben können, dass er auch mal glücklich sein könnte? Das war ja fast so als wenn jemand gesagt hätte, alle die glauben Glück verdient zu haben bitte vortreten und als er es dann gerade machen wollte hielt ihn Gott auf und sagte: Nicht so schnell Dean Winchester. Was hatte Dean sich eigentlich dabei gedacht sich in Sam zu verlieben? Und ja er war in ihn verliebt. Hatte er tatsächlich geglaubt, dass Sam ihn auch lieben würde? So ein Quatsch. Niemand liebte ihn, das war wohl die nackte, unbarmherzige Wahrheit und der musste Dean ins Auge sehen. Er würde einsam sterben und das wohl früher als später. Das Lied ging zu Ende und das nächste erklang. „Fade to black“ von Metallica. Na wenn das einen nicht aufheiterte. Dean bestellte sich noch mal das Selbe. I have lost the will to live Simply nothing more to give There is nothing more for me Need the end to set me free Okay, der Selbstmordtyp war er nun nicht. Aber auch der Song schien irgendwie auf seine Situation zu passen. Das was er zu geben hatte, wollte Sam ja allem Anschein nach nicht haben. Aber Sam war der erste Mensch, dem er das wirklich gebe wollte. All seine Liebe. Gott, Alkohol hatte ihn noch nie schmalzig werden lassen. Das war alles nur Sams Schuld. Der hatte sich schließlich langsam still und heimlich in sein Herz geschlichen mit diesem wuschel Haar, den Grübchen, den unvergleichlichen Hundeaugen und einem Lächeln zum dahin schmelzen. Und dann küsste der diese Frau. Dean war eigentlich nicht besonders eifersüchtig. Dazu hätte er sich ja auch erstmal tiefer mit einer Frau einlassen müssen. Wenn eine lieber nen anderen Typen wollte, hatte er sich halt an die nächste Braut rangemacht. Aber bei Sam war es anders. Ihn wollte Dean unbedingt und deswegen war er auch so eifersüchtig. Nun gut, wahrscheinlich wäre er weniger eifersüchtig gewesen, wenn er und Sam wirklich richtig zusammen wären. Vielleicht hätte er dann sogar über diesen Kuss hinweg sehen können. Aber sie beide hatten auch noch nicht mehr getan als sich zu küssen und daher hatte ihn das ganze so sehr verletzt. Wie viel musste er denn noch trinken um diesen Schmerz zu betäuben? Einige Minuten vergingen. Dann erklang „Poison“ von Alice Cooper. I want to love you, but I better not touch (Don't touch) I want to hold you but my senses tell me to stop I want to kiss you but I want it too much (Too much) I want to taste you but your lips are venomous poison You're poison runnin'thru my veins You're poison, I don't want to break these chains Wer wählte hier eigentlich die Musik aus? Durch diesen Song fühlte er sich gleich noch schlechter. Ja, Sam hatte ihn mit einem Gift infiziert als er am Abend ihres ersten Kusses nicht vor Dean zurück geschreckt war oder ihn angewidert weggestoßen hatte, sondern seinen Kuss sachte erwiderte. Und jetzt war Dean verloren. Er wollte Sam so sehr wie er nie zu vor jemanden gewollt hatte. Aber offensichtlich empfand Sam nicht so wie er. Wenn Dean nicht wollte, dass sein Herz in viele kleine Stücke zersprang, sollte er sich wohl besser von Sam fern halten. Aber es war zu spät. Dean würde nie von ihm los kommen. Er könnte es vielleicht schaffen seine Gefühle zu verdrängen, aber so wenig wie er aufhören konnte Jäger zu sein sowenig war er in der Lage Sam zu verlassen. Er konnte es nicht, wollte es nicht. Er musste auf Sam aufpassen, auch wenn er in seiner Nähe in Zukunft Qualen erleiden würde. Gott, wieso hatte er sich nur so sehr in ihn verliebt? Er trank bereits das siebte Bier und den fünften Kurzen in dieser Bar. Wieso hatte Sam diese Donna geküsst? Was hatte sie was er nicht hatte? Okay, Brüste vielleicht und der restliche Kram der an ner Frau halt so dran war. Und vor allem warum saß er hier und jammerte still vor sich hin anstatt Sam in den Arsch zu treten und ihn zu fragen warum er das getan hatte? Weglaufen war doch sonst nicht seine Art. Er würde jetzt gehen, genau. Naja, wenn seine Füße mitmachten. Und dann würde er mit Sam mal Tacheless reden. Dean zahlte und schaffte es langsam auf doch recht wackeligen Beinen zum Ausgang, wo er Alex in die Arme lief. „Geht’s ihnen gut Sir?,“ fragte der Barkeeper ihn. Nachdem Dean in Rekordschnelle von etwa 30 Sekunden entschieden hatte welcher der drei Alexs ihn eben gefragt hatte, antwortete er mit einem kurzen `Jap` gefolgt von einem Rülpser. „Hey, sie waren doch gestern schon mal hier. Ist ihr Kollege auch hier? Wenn ja sollten sie vielleicht besser warten bis er bei ihnen ist, bevor sie weiter gehen.“ „Ähr wid aba nih bai mür sain,“ lallte Dean. „Ich glaube, ich rufe ihnen ein Taxi. Bleiben sie einfach hier stehen. Ich bin gleich wieder zurück,“ sagte Alex und verschwand in der Bar um zu telefonieren. Dumm nur, dass Dean nach einem kurzen Nicken schon wieder vergessen hatte, was Alex gesagt hatte und munter weiter torkelte. Er nahm sein Handy aus der Hosentasche. Zwei Anrufe in Abwesenheit. Super, Sam baute schieße und alles was er für Dean übrig hatte waren zwei mickrige Anrufe. Während er versuchte eine mit Schimpfwörtern beladene SMS an Sam zu schreiben lief er weiter und bemerkte nicht, dass er nicht mehr auf dem Gehweg, sondern auf der Straße war und er bemerkte auch nicht wie ein kleiner Lastwagen, deren Fahrer sich ganz und gar nicht an die Höchstgeschwindigkeitsgrenze hielt, direkt auf ihn zu steuerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)