Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 41: Ein Babysitter für Jenny ------------------------------------ @ Morathi: Wieder mal danke für dein langes Kommi. Tja die beiden sind halt total verkorkst, da fehlte beiden in der Erziehung halt die Mutter, dann könnten sie wohl besser über Gefühle reden. Erst mal kommt da immer noch nicht wirklich was bei den beiden. die never ending story zieht sich noch was hin. Ja, Carrie und ihr Hund werden noch weiter auftauchen. Aber da sie 16 ist wäre sie eh nicht in frage gekommen für die beiden, was aber nicht heißt, dass sie es nicht versuchen wird...Und ja, es wird noch einen riesen Störfaktor geben, der möglicherweise alles kaputt macht @ KC8: Sam und Dean werden sich weiter durch die folgenden Kapitel quälen. Also liest du weiter... @Fine: Freut mich das dir das mit dem Auge und dem Kuss gefallen hat. Aber momentan sieht es bei den beiden noch immer nicht nach Beziehung aus. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Sam war in den Impala gestiegen und los gefahren. Was war nur los mit ihm? Das war doch nicht normal. Da hatte er das erste Mal seit Tagen nicht an Jessica gedacht und Dean diesen verdammt heißen Kuss gegeben und fühlte sich trotzdem schlecht, weil er Jessica für diesen Augenblick völlig vergessen hatte. Aber war es nicht das gewesen, was er wollte? Er hatte sich doch die ganze letzte Woche nichts sehnlicher gewünscht, als dass sie nicht mehr vor seinen Augen auftauchte und jetzt wo das endlich der Fall war brach ein schlechtes Gewissen über ihn herein, so als hätte er Jessica betrogen. Das ganze war doch verrückt. Irgendwie fühlte Sam sich hilflos. Der Kuss mit Dean war so unglaublich gewesen, so elektrisierend. Es hatte sich so verdammt gut angefühlt. Trotzdem fühlte Sam sich jetzt schlecht. Das war doch bescheuert. Jessica war tot. Dean zu küssen war doch kein Betrug. Jessica hätte sicher gewollt, dass er wieder glücklich würde, aber sie hatte sicher auch nicht gewaltsam sterben wollen. Sam hatte den Supermarkt erreicht und stellte den Wagen auf parken. Irgendwie befand er sich in einer auswegslosen Situation. Wütend schlug er auf das Lenkrad ein. Wütend auf den Dämon, weil er Jessica getötet hatte, wütend auf Dean, weil der so unglaublich war, dass Sam sich in ihn verliebt hatte, wütend auf Jessica, weil sie ihn nicht in Ruhe lies und vor allem wütend auf sich selbst, weil er einfach keinen Ausweg aus der Misere fand und er auch noch auf Dean und Jessica wütend war, obwohl die beiden absolut keine Schuld traf.. Als die Wut der Verzweiflung gewichen war und er langsam den Schmerz in seinen Händen spürte, stieg er aus. Er musste einkaufen. Er musste für den einzigen Menschen in seinem Leben sorgen, der ihn und seine Gefühlswelt momentan nicht verrückt machte. Jenny brauchte ihn. Einkaufen würde ihn hoffentlich ablenken. „Meinst du dein Dad leidet unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung?,“ fragte Dean die Kleine. Er saß immer noch auf dem Bett und beobachtete wie Jenny auf dem Bett herumkrabbelte. Anders konnte er sich Sams Verhalten nicht mehr erklären. Den einen Tag war er ganz normal ihm gegenüber, als wäre nie irgendwas zwischen ihnen gewesen, so wie Sam, den er als seinen Bruder kannte. Dann gab es Momente an denen der Jüngere ihm aus dem Weg ging, als wären sie zwei Fremde, die nur zufällig zusammen unterwegs waren. Und in ganz seltenen Fällen, so wie eben, da war er der Sam zu dem Dean sich hingezogen fühlte, von dem der Ältere gerne mehr hätte, mit dem Dean zusammen sein wollte. Nicht so verschlossen, grüblerisch, mürrisch und starköpfig wie der Sam, den er von Stanford mitgenommen hatte, sondern witzig (ja, Sam konnte tatsächlich witzig sein) lebensfroh, verdammt sexy und vor allem zärtlich, liebevoll und voller Verlangen ihm gegenüber. Dabei schien er auf eine bestimmte Art glücklich und zufrieden zu sein, auch wenn er wohl immer grüblerisch und starköpfig sein würde. Dean wünschte sich insgeheim, dass er der Grund dafür war, dass Sam glücklich war, dass Sam ihn genau so sehr wollte wie Dean ihn. Der Ältere Winchester fragte sich, welcher dieser drei Sam Varianten letzten Endes der reale Sam war. Wenn Sam allerdings keine gespaltenen Persönlichkeit hatte und nur heiß und kalt mit ihm spielte, dass konnte Dean auch. Vielleicht sollte er den Jüngeren mal eine Kostprobe seiner eigenen Medizin zu schmecken geben, aber das würde gegen sein vor Jahren stillschweigend gegebenes Versprechen verstoßen Sam vor jeglichem Unheil zu bewahren und dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht sowohl physisch als auch psychisch. Dean seufzte und streichelte Jenny über den Kopf. „Dein Daddy wird wohl auf ewig ein einziges großes Mysterium für mich bleiben. Ich weiß nicht was ich machen soll.“ Dean hatte zwar schon einige zaghafte Versuche gestartet Sam darauf anzusprechen, aber Sam sagte ihm einfach nicht was wirklich mit ihm los war. Jenny zeigte auf die Bauteile des Bettes. Dean lächelte. „Ich mach ja schon.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Weißt du Kleines, egal was aus mir und deinem Dad wird, ich hab dich trotzdem lieb.“ Dean hatte letztlich doch einen Blick in die Bauanleitung riskiert und es schließlich geschafft Jennys Bett ordnungsgemäß zusammen zu bauen. Nun stand er mit Jenny auf dem Arm davor und betrachtete stolz sein Werk, so wie Frankenstein sein Monster. „Sieht zumindest stabil aus,“ erklang eine junge, weibliche Stimme hinter ihm. Dean fuhr erschrocken herum. Carrie stand hinter ihm, kokett gegen den Türrahmen gelehnt und sichtlich amüsiert über Deans verschrecktes Gesicht. „Ganz ruhig, ich bin es nur. Du siehst ja aus, als wäre dir der Leibhaftige erschienen.“ „Wie bist du hier reingekommen?,“ fragte Dean, dessen Herzschlag sich langsam wieder erholte. „Die Hintertür war nicht abgeschlossen,“ sagte sie als würde das alles erklären. „Haben dir deine Großeltern nicht beigebracht, dass man anklopft?“ „Oh, ich habe angeklopft, aber da warst du wohl noch mit deinem Hämmerchen beschäftigt und hast das Klopfen von mir nicht gehört.“ „Und da dachtest du dir, du lässt dich einfach selber rein. Der Kerl da oben ist ja eh schon fast 30, da jagen wir ihm mal so einen Schrecken ein, dass er seinen ersten Herzinfarkt bekommt.“ „Entschuldige, das ist immer noch das Haus meiner Großeltern und ich wusste doch nicht, dass du so schreckhaft bist wie ein kleines Mädchen, dass ne Ratte auf sich zulaufen sieht.“ Was für eine Frechheit, jetzt bezeichnete ihn diese Göre als Mädchen, auch wenn er Ratten tatsächlich nicht leiden konnte. Dean versuchte wieder auf cool umzuschalten. „Wo jetzt geklärt ist wie du rein gekommen bist, was willst du hier?“ „Ich habe gesehen, dass Sam weggefahren ist, da dachte ich mir, ich komme rüber um dich wieder umzupolen. Es ist doch eine Schande, dass so ein Leckerbissen wie du , deinen süßen Hintern an einen Mann verschwendest und er der Damenwelt vorenthalten bleibt. Auch wenn ich es natürlich ein wenig verstehen kann. Sam sieht nicht schlecht aus, nicht so gut wie du, aber von der Bettkante würde ich euch beide nicht stoßen,“ sagte sie mit einem frechen Grinsen. Warum gab es solche 16 jährigen nicht, als er in dem Alter war?, schoss es Dean durch den Kopf. Dann merkte er wie Jenny in seinem Gesicht rum patschte um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Plötzlich kam ihm ein Bild vor Augen, wie Jenny mit einem Hormongesteuerten Fottballspieler rumknutschte und ihm wurde klar, dass 16 jährige Mädchen auf keinen Fall so reden sollten wie Carrie. Gedanklich machte er sich noch eine Notiz, dass er Jenny erst mit Jungs ausgehen lassen würde wenn sie 40 war oder so. Sam würde ihm da sicher beipflichten. Er hatte eine Weile nichts gesagt, also ergriff Carrie wieder das Wort. „Wenn du dich nicht aufregst macht es gar keinen spaß dich auf die Schippe zu nehmen.“ Was war nur mit diesem Mädchen los? Benutzte sie ihn als Versuchskaninchen für ihre Flirttechniken oder war sie einfach nur besessen? Er hustete ein „Christo“, aber nichts geschah. Erleichtert atmete Dean tief aus. Carrie war also nur verrückt und schien das was sie eben gesagt hatte als Scherz zu verstehen. „Mich kannst du doch damit nicht so leicht schocken, aber du kannst dein Glück ja nachher noch mal bei Sam versuchen.“ „Heißt das, dass das zwischen uns nichts wird?,“ scherzte sie. Dean lächelte leicht. Carrie war definitiv ein Original und auf eine nette Art verrückt. „Tja, du kommst zu spät.“ „Verstehe, du gehörst Sam. Das wusste ich zwar, aber ich dachte ein Versuch kann nicht schaden.“ „Wir können ja trotzdem Freunde bleiben,“ sagte Dean mit gespieltem Ernst und beide lachten. Schließlich reichte sie ihm die Hand. „Okay, Freunde.“ Er schüttelte ihre Hand. „Also, weshalb bist du hier? Doch nicht nur um mit mir zu flirten, auch wenn ich Sam garantiert sagen werde, dass du mich viel attraktiver findest als ihn,“ sagte Dean leicht geschmeichelt und musterte sich selbst im Spiegel. Carrie lachte. „Erzählst du ihm auch, wie du dich wie ein kleines Mädchen erschreckt hast?“ „Ich weiß nicht wovon du redest. Also schieß los, was willst du?“ „Ich komme wegen eines Jobs. Mein Taschengeld ist knapp bemessen und da dachte ich mir, ich biete euch meine Dienste als Babysitter an, dann könnte ihr zwei Mal in Ruhe turteln.“ Das war doch mal ein Angebot. Sie konnten wirklich jemand brauchen, der auf Jenny aufpasste, damit sie Zeit hatten sich um ihren Fall zu kümmern, denn vom turteln waren Sam und er im Moment soweit entfernt wie die Erde vom Mond, aber andererseits war auch diese Entfernung von Menschen bereits überwunden worden, vielleicht sollte er sich und Sam dann doch nicht so schnell als hoffnungslosen Fall abstempeln. „Carrie, komm mit nach unten. ES wird Zeit für ein ernsthaftes Bewerbungsgespräch.“ „Okay Mr. Winchester.“ „Oh man! Nenn mich nicht so, da fühl ich mich so alt. Mr. Winchester ist mein Vater. Nenn mich Dean. Moment, du verarscht mich doch gerade wieder.“ „Ja, und fast hättest du es nicht gemerkt.“ Sie gingen runter ins Wohnzimmer. „Setz dich Carrie, ich hol dir nur schnell ein Wasser aus der Küche.“ Dean hatte zwar mit „Christo“ schon ausgeschlossen, dass sie ein Dämon war, aber sicher war sicher, also füllte er ein Glas aus dem Küchenschrank mit Weihwasser und ging dann, immer noch Jenny auf dem Arm tragend, zurück ins Wohnzimmer. Er setzte sich neben Carrie auf die Couch. Das Mädchen nahm einen Schluck aus dem Glas, aber auch hier blieb eine Reaktion aus. Das beruhigte Dean. „Also Carrie, wie viele Kinder hast du schon gesittet?“ „Babysitten ist meine Haupteinnahmequelle. Zu Hause in Duluth habe ich einen festen Kundenstamm. Ich habe leider keine Referenzen dabei, aber du kannst die Familien gerne anrufen. Ich habe ihre Nummern alle in meinem Handy gespeichert.“ Sie zog das Handy aus ihrer Hosentasche. Dabei fiel etwas flaches, buntes in Plastik verpacktes heraus. Dean griff danach und hob es auf. „Was ist das denn?,“ fragte er sie. „Das ist ein Spongebob-Schwamm. Wenn man den nass macht geht der auf und wird größer.“ „Was ist ein Spongebob?“ „Das ist eine Zeichentrickfigur. Die Serie ist wirklich witzig manchmal. Dieser Schwamm war jedenfalls gratis, als ich neulich im Drugstore ein paar Besorgungen für meine Großmutter gemacht habe und ich dachte mir, ich könnte es als Bestechungsgeschenk für Jenny gebrauchen.“ „Oh, das ist nett, aber ich glaube das wäre gar nicht nötig gewesen. Jenny scheint dich zu mögen.“ Die Kleine guckte Carrie mit ihren neugierigen Augen an und lächelte. „Heißt das ich hab denn Job?“ „Ich denke schon, aber ich muss Sam noch fragen, schließlich ist Jenny seine Tochter.“ „Okay. Sag mir einfach bescheid, wenn ihr mich braucht.“ „Gut, ach Carrie wo gehen denn hier die Leute hin wenn sie was trinken wollen?“ „An der Strandpromenade gibt es ein paar Bars, aber ich weiß nicht ob da auch eine Schwulenbar dabei ist.“ „Sam und ich gehen nicht in Schwulenbars,“ konnte Dean gar nicht schnell genug versichern. „Dann geht doch ins `After Sunset`. Da ist immer was los und unter der Hand verkauft Peter auch mal Alkohol an Minderjährige, daher ist die Bar auch recht beliebt bei Teenagern.“ Dean nickte. „Danke für die Info.“ „Ich muss dann wieder rüber und meiner Großmutter bei den Vorbereitungen fürs Abendessen helfen.“ „Ich melde mich dann, wenn wir eine Babysitterin brauchen.“ „Mach das. Ich kann das Geld wirklich gebrauchen.“ Sie schüttelte Jenny die kleine Hand und machte sich dann auf die Socken. Die Bar würde Dean heute Abend mit Sam mal unter die Lupe nehmen. Wenn sie bei Teenagern so beliebt war, dann wusste man da vielleicht auch was über die beiden toten Teenager, die man im Leuchtturm gefunden hatten. Sollte das nun das Zeichen sein um das er gebeten hatte oder verlor er nun schon den Verstand? Sam war mit dem Einkaufen fertig und auf dem Rückweg. Aber im Supermarkt hatte er eine art Begegnung der dritten Art gehabt. Während er eine Schale Erdbeeren abwog, hatte Sam in der Obst und Gemüseabteilung ein leises Stoßgebet gesprochen und darum gebeten, dass Gott ihm ein Zeichen schicken möge, weil Sam langsam nicht mehr in der Lage zu sein schien selbst zu entscheiden, was er tun sollte. Sam trieb ziellos in einem Ozean aus Fragezeichen umher. Er hatte die sichere Insel verlassen müssen, weil dort die Süßwasserquelle versiegt war und er dort nicht mehr leben konnte. Die Insel auf der er sich wohlgefühlt hatte, war tot. Und die Frage war nun, ob Dean lediglich ein Rettungsring war an den sich Sam klammerte weil er nicht mehr schwimmen konnte oder war Dean das rettende Ufer des Festlands auf dem Sam leben konnte und auf dem er sicher war und auch vor Stürmen geschützt werden würde, was ein Rettungsring nicht vermochte. Als Sam die Erdbeeren in den Einkaufswagen getan hatte und den Kopf umherschweifen ließ um den Weg zu den Frühstücksflocken zu finden, sah er Jessica, die einen Einkaufswagen vor sich herschiebend an ihm vorbei in den Gang mit den Fischkonserven verschwand. Sam hatte die Augen zusammengekniffen und mit dem Kopf geschüttelt. War das das Zeichen? Wenn ja, dann war es nicht besonders hilfreich. Jessica war tot, wie konnte sie also die Lösung seines Problems sein? Das fragte sich Sam immer wieder während er den Impala zu seinem Besitzer zurück steuerte. Er war der Frau im Supermarkt gefolgt, doch dann kam ein Mitarbeiter mit einer riesen Palette Joghurt an ihm vorbei und schnitt ihm den Weg ab und als Sam weiter konnte war die Frau verschwunden und er war noch verwirrter gewesen als zuvor. Jetzt hatte er schon wieder Halluzinationen von Jessica und dabei hatte er gedacht, die Erscheinung nach dem Bloody Mary Fall wäre eine einmalige Sache gewesen. Sam fühlte sich irgendwie ausgelaugt und müde und gleich würde er Dean wieder Gegenüberstehen, der sicher so einige Fragen hatte wegen dem Kuss vorhin. Er parkte den Wagen in der Garage. Dean hatte den Motor seines Babys vernommen und war hinaus getreten. Sam stand am Kofferraum mit einigen Tüten auf dem Arm, als Dean zu ihm kam. Der Ältere hatte den Entschluss gefasst Sam ein wenig zu ignorieren, vielleicht konnte er ihm ja so ein paar Gefühlsäußerungen entlocken. Er nahm Sam eine der leichten Tüten ab und ging dann wieder ins Haus. „Na das hilft mir jetzt doch sehr weiter,“ sagte der Jüngere, der immer noch den halben Einkauf auf seinen Armen balancierte und sich nun langsam ins Haus vor tastete. Sich nur die Tüte mit dem Süßkram zu schnappen war mal wieder typisch Dean und damit konnte er Sam immer wieder ein kleines Lächeln aufs Gesicht zaubern. In manche4n Dingen war der Ältere einfach total berechenbar, aber das machte ihn in Sams Augen nur noch liebenswerter. Sam stellte die Tüten auf den Küchentisch und warf einen Blick ins Wohnzimmer. Dean saß mit Jenny auf der Couch und war gerade dabei drei Haufen aus den Süßigkeiten zu bilden. „Die sind für dich, das ist für mich und der Haufen da ist eigentlich für Sammy, aber wenn unserer Süßigkeiten alle sind, nehmen wir einfach was von deinem Daddy, der merkt das eh nicht,“ sagte Dean in einem verschwörerischen Ton. „Und ob er das merkt,“ sagte Sam. „Du isst ein Bonbon im Monat oder so. Deine Süßigkeiten setzen Schimmel an ehe du sie aufgegessen hast. Du brauchst gar keinen eigenen Haufen.“ Dean teilte die Süßigkeiten noch mal auf. „So, wenn du nichts mehr übrig hast, kannst du dir auch noch was von mir nehmen Jenny,“ sagte Dean und gab der Kleinen einen Keks. Sam lächelte. „Das wird schön, wenn du später, wenn sie laufen kann hinter ihr her rennen musst, weil sie im Zuckerrausch ist.“ „Sieh doch nicht immer alles so negativ.“ „Ich sehe es realistisch, das ist alles.“ „Dein Realismus ist manchmal erschreckend ernüchternd,“ sagte Dean missmutig. Sam seufzte. Der Ältere sah ihn an. Irgendwie machte Sam einen erschöpften Eindruck. So konnte Dean ihn einfach nicht ignorieren. „Soll ich dir bei den restlichen Tüten helfen?“ „Ich dachte schon du würdest nie fragen.“ Sam lächelte, als sie zusammen zur Garage gingen. „Moment, habe ich dich richtig verstanden? Du willst heute Abend mit mir in eine Bar gehen um an dem Fall zu arbeiten und willst Jenny bei einer fremden 16 jährigen lassen, die Carrie heißt?,“ fragte Sam als Dean ihm beim ausräumen der Tüten von seinem Vorhaben erzählt hatte. „Du hast eindeutig zu viel Stephen King gelesen, aber ja, so war der Plan.“ „Hast du noch alle Tassen im Schrank?“ „Das heißt also, dass du noch unentschlossen bist.“ „Unentschlossen? Nur über meine Leiche.“ „Das sagst du nur, weil ihr Hund dich sexuell belästigt hat.“ „Das ist nicht wahr. Ich lasse meine Tochter nur nicht einfach bei einer Göre, die ich nicht kenne und ich kann nicht verstehen wie du diesen Vorschlag machen kannst `Mr. Ich vertrau niemandem so einfach`.“ „Das ist nicht gerade eine meiner Eigenschaften die ich unbedingt so streng beibehalten sollte, findest du nicht auch?“ „Sie könnte ein Dämon sein, Dean.“ „Ist sie nicht. Ich habe es doppelt gecheckt.“ Der Ältere strich Sam sachte über die Oberarme um ihn ein wenig runter zu holen. „Sam sie ist in Ordnung. Du könntest natürlich noch ein paar Dämonenfallen an den Eingängen anbringen, wenn du dich dann wohler fühlst, aber ich bin mir sicher, dass Jenny bei Carrie nichts passiert.“ „Dean, sie ist mein Baby, ich will sie nicht alleine lassen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.“ „Du hast sie bei Pastor Jim gelassen als ich im Krankenhaus war.“ „Das war was anderes.“ „Ah, ich hatte es ja fast vergessen. Du legst ja hier die Regeln fest. Ist ja auch dein gutes Recht, sie ist ja deine Tochter. Bleib bei ihr, ist schon gut. Ich gehe alleine in die Bar. Wenn ich Glück habe, treffe ich da eine hübsche Barkeeperin, die mir über die Opfer Auskunft geben kann.“ Das hatte gesessen. Sam sah Dean grimmig an und der Älterer bildete sich ein bei Sam einen Funken Eifersucht in den Augen aufblitzen zu sehen. Die Vorstellung von Dean, der mit einer Frau flirtete gefiel Sam jeden Falls so ganz und gar nicht. Bereits der Gedanke daran versetzte Sams Herz einen Stich. „Du vertraust Carrie?,“ fragte der Jüngere schließlich. Dean nickte. „Aber sie ist erst 16. Sie ist viel zu Jung um auf ein Baby aufzupassen.“ „Dad hat mich mit dir alleine gelassen als ich nicht mal 10 war.“ „Und das war verantwortungslos. Ich weiß nicht ob du dich noch erinnern kannst, aber du hast mich mal im Supermarkt verloren als ich fünf war.“ „Natürlich kann ich mich daran erinnern. Du hattest danach mindestens einen Monat lang Albträume, weil du es irgendwie geschafft hattest in den Kühlraum der Fleischabteilung zu kommen und da die Rinder und Schweinehälften an den Haken hast hängen sehen.“ „Ja, allerdings und das war ein Schock fürs Leben.“ „Sammy, ich rede doch nicht davon, dass wir Jenny Tagelang alleine mit Carrie lassen sollen. Nur für ein oder zwei Stunden am Abend, wenn Jenny schläft. Bevor sie merkt, dass wir nicht da sind, sind wir schon wieder zurück.“ Sam seufzte. „Okay, ich komme mit, aber wenn Jenny irgendwas passiert bringe ich dich um und Carrie sowieso.“ „Mach dir keine Sorgen. Carrie kriegt das schon hin.“ Dean küsste Sam sanft auf die Stirn. So berechenbar Dean auch in mancher Hinsicht war, so konnte er Sam doch auch immer noch in mancher Situation durch sein Verhalten überraschen und sei es auch nur durch eine liebevolle Geste wie gerade eben. „Du siehst ein wenig müde aus. Geh ins Wohnzimmer. Ich und Jenny werden mal sehen was wir heute Abend essen können,“ sagte Dean. „Okay, aber versprich mir nicht wieder so ein Chaos anzurichten wie bei den Pfannekuchen.“ „Null Problemo.“ „Hast du wieder ALF Wiederholungen im Fernsehen gesehen während ich weg war?“ „Nein, ich musste ja Jennys Bettchen zusammen bauen.“ „Dann werde ich mir das mal ansehen.“ Er ging nach oben. „Ich glaube dein Daddy mag mich doch,“ sagte Dean zu Jenny. „Er mag mich nicht,“ sagte Carrie. Sie und Dean standen in der Tür zu Jennys Zimmer. Sam brachte seine Tochter gerade ins Bett. „Sam ist nur besorgt um Jenny. Wir haben sie bis jetzt noch nie bei jemandem gelassen, den wir nicht so gut kennen. Warte doch unten. Ich rede mit ihm.“ „Okay.“ Carrie schlenderte langsam die Treppe hinunter. Sam hatte Schutzsymbole und Dämonenfallen in den Zimmern und vor den Eingängen angebracht. Er hatte Carrie skeptisch beobachtet seit sie die Haustürschwelle passiert hatte. Jeden ihrer Schritte verfolgte er mit Argusaugen. Sam hatte sich schließlich dazu durchgerungen Jenny Carrie anzuvertrauen nachdem er sich nach einem halbstündigen `Probearbeiten` selbst davon überzeugt hatte, dass Carrie mit seiner Tochter zurecht kam. Carrie hatte die Kleine unter Sams Aufsicht gebadet und sogar den Schwamm eingeweicht und der Jüngere schien zufrieden zu sein. Jetzt stand Sam schon fast eine viertel Stunde an Jennys Bettchen und konnte sich nicht so recht los reißen. Dean trat neben ihn. „Sie ist eingeschlafen. Sie sieht so niedlich und unschuldig aus wenn sie schläft,“ sagte Sam. Dean lächelte und dachte bei sich `ganz der Vater`. „Was denkst du wann wir zurück sein werden?,“ wollte Sam wissen. „Sam, wir sind noch nicht mal weg.“ „Warum fällt es dir so leicht sie alleine zu lassen?“ „Das tut es ja gar nicht. Ich würde auch lieber mit euch beiden hier bleiben, aber wir haben einen Job zu erledigen, also sollten wir den so schnell wie möglich erledigen, damit wir wieder beide hier bei ihr sein können, so wie Dad es auch immer gemacht hat.“ „Dean, ich werde meine Tochter niemals Tage oder gar Wochenlang alleine lassen.“ „Das verlangt ja auch keiner, aber wenn wir weiter jagen wollen, wird uns auf die Dauer nichts anderes übrigbleiben.“ „Von wollen kann ja wohl kaum die Rede sein.“ „Sam, lass uns jetzt bitte nicht wieder mit einer Grundsatzsituation anfangen.“ „Weißt du was, lass uns einfach gehen,“ sagte Sam kopfschüttelnd und verließ das Zimmer. Dean und er drehten sich irgendwie im Kreis was dieses Thema anging, aber wenn Dean weiter machte und das würde er sicher tun, schließlich hatte er es nicht anders gelernt, dann konnte Sam ihn nicht alleine lassen. Alles was der Jüngere tun konnte war immer wieder mal zu versuchen Dean dazu zu überreden mit dem Jagen aufzuhören, aber da konnte er eigentlich genau so gut gegen eine Wand reden. Er musste den Älteren so nehmen wie er nun war. Die erzieherischen Fehler seines Dads konnte er kaum in ein paar Monaten ausbessern, auch wenn Dean schon einige Fortschritte gemacht hatte. Der zurückgelassene Dean seufzte. „Schlaf gut Kleines.“ Der Ältere folgte Sam nach unten. Er musste sich verbessern. Sam und er waren nicht soweit vom turteln entfernt wie Erde und Mond, sondern wie Merkur und Pluto. Er hatte es irgendwie mal wieder geschafft Sams Laune auf einen neuen Tiefpunkt zu bringen. Warum auch wurden kleine Brüder, auf die man urplötzlich scharf war, nachdem sich rausgestellt hatte, dass man nicht genetisch mit ihnen verwandt war nicht mit Gebrauchsanweisung geliefert? Das würde einiges leichter machen. Als er unten ankam, hatte Sam Carrie gerade seine und Deans Nummer für den Notfall gegeben. Als Sam Dean sah, ging er zur Haustür. „Bis später,“ sagte Carrie. Dean nickte und verließ dann mit Sam das Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)