Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 38: Aufbruch -------------------- @ SchmokSchmok: Ich bin auch evangelisch. Und danke für deinen Kommentar. Interessant, dass du versucht hast das lateinische zu übersetzen @ Fine: Ähm, Wikipedia kennt sich mich taufen aus, hat ein wenig recherche arbeit gekostet, aber wenn es gut rüber gekommen ist, dann hat es sich ja gelohnt. Zitat: Allerdings hat er das wohl auch nur getan, um bei Sam zu sein, nicht wahr? ->Yap und wo das enden soll? Warts ab. Ich hoffe nur, dass die sache wie ich sie hinterher auflöse einigermaßen nachvollziehbar wird. Und wenn sie dann zusammen sind gibt’s flausch ohne ende. @ KC8: wenn ich mich nicht verzählt habe müsste die Jessica sache in 5 kapiteln abgeschlossen sein. Das wird schon. @ RyouAngel: Freu mich, dass die Taufe so gut angekommen ist. Ja Jessica ist etwas penetrant, aber letztlich wird sie Sam in die Richtige richtung stoßen. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Sam gab Jenny einen Gute Nachtkuss und legte sie dann in das Bettchen. Dann drehte er sich zu Dean um. Den Tag nach der Taufe hatten die beiden faulenzend und mit Jenny herumalbernd verbracht. Am Nachmittag hatte Sam Dean ins Krankenhaus gefahren, wo Dr. Blake ihm die Fäden zog. Nach dem Abendessen hatten sie sich auf ihr Zimmer zurück gezogen, weil Pastor Jim an diesem Abend seine Bibelgruppe bei sich empfing. „Fühlst du dich wirklich wieder fit genug für einen Job?,“ fragte er den Älteren, der mit Sams Laptop auf dem Bett saß. „Ja doch Sam. Wie oft soll ich dir das noch versichern. Meinst du, die hätten mich entlassen, wenn es mir nicht gut gehen würde?“ „Du hast dich selbst entlassen Dean. Die Ärzte hätten dich als du auf eigene Verantwortung gegangen bist lieber noch eine halbe Woche da behalten wollen und selbst dann hättest du dich nach der Entlassung nach ihrer Meinung noch ne Weile zu Hause schonen sollen.“ „Sam, es ist alles in Ordnung mit mir. Ich bin jetzt seit drei Tagen raus. Die haben mir heute die Fäden gezogen und Dr. Blake meinte, wenn ich mich nicht schon selbst entlassen hätte, dann hätte sie es heute getan. Ich habe keine Schmerzen mehr, also hör auf dir Sorgen zu machen. Sieh mich gefälligst nicht mehr länger mit diesem grässlich skeptischen Blick an und lass das Stirnrunzeln, sonst bekommst du noch Falten.“ Sam seufzte, setzte sich neben Dean und lehnte seinen Kopf an die Schulter des Älteren. „Ich will doch nur nicht, dass du dir zu früh zu viel zumutest. Aber wenn du sagst es geht, komme ich gegen deinen Sturkopf wohl nicht an.“ Dean lächelte und streichelte Sam über die Wange. Der Ältere war für jedes Fitzelchen Nähe dankbar, das Sam zuließ. „Wie schön, dass ich gegen deinen Sturkopf angekommen bin, Sammy. Und weil du so einsichtig bist, darfst du auch aussuchen wo es hingehen soll. Also, was ist dir lieber, übelst verstümmelte Leichenteile in Forks, Washington oder erdrosselte Teenager, deren Leichen in einem alten Leuchtturm nahe Truro, auf Cape Cod, Massachusetts gefunden wurden, in dem es angeblich spukt?“ „Forks, Washington? Dann waren es wahrscheinlich Vampire,“ meinte Sam und grinste. „Vampire? Wie kommst du darauf?,“ fragte Dean. „Sag bloß, das sagt dir nichts. Forks, Stephenie Meyer, Twilight?,“ sagte Sam fragend. „Twilight? Ist das ne Bar dort?,“ erkundigte sich Dean. Sam seufzte. Dean hatte mal wieder keine Ahnung wovon er sprach. „Vergiss es einfach Dean. Forks hat die höchste Niederschlagsrate in Nordamerika. Da willst du garantiert nicht hin. Du brauchst Sonne, damit dein Gesicht wieder eine gesunde Farbe bekommt.“ „Also Cape Cod. Das war auch mein Favorit.“ Dean schaltete den Laptop aus und stellte ihn auf den Nachttisch. Dann wollte er sich an Sam kuscheln, doch der war aufgestanden und machte anstallten sich ins zweite Bett im Zimmer zu legen, wie schon an den Tagen zuvor. „Man Sam, kannst du nicht einmal über deinen Schatten springen und dich zu mir legen?,“ fragte Dean enttäuscht. Seit er aus dem Krankenhaus raus war, verhielt sich Sam ihm gegenüber total zurückhaltend, fast schon abweisend. Sie hatten sich auch seit er aus dem Krankenhaus raus war nicht mehr geküsst, weil Sam angst hatte dabei gesehen zu werden, jeden Falls hatte er sein Verhalten Dean gegenüber so begründet. „Das hatten wir doch geklärt Dean. Ich werde nicht im Haus eines katholischen Pfarrers, der noch dazu eine Vaterfigur für uns ist, mit dir in einem Bett schlafen. Ich will gar nicht daran denken wie er reagiert, wenn er uns so sieht,“ machte Sam seinen Standpunkt unmissverständlich klar. Daraufhin murmelte Dean etwas, dass wie ´Feigling´ klang und drehte sich von Sam weg. Der Jüngere sah noch ein Mal zu Dean herüber, seufzte und legte sich dann aber trotzdem ins zweite Bett. Am nächsten Morgen stand Sam als erster auf. Er war sehr früh wach geworden. Er hatte wieder diesen merkwürdigen Traum von Jessica gehabt. Er wusste immer noch nicht wirklich was er zu bedeuten hatte, aber er wollte darüber nicht mit Dean reden. Anfangs hatte ihn dieser Traum nur verwirrt, mittlerweile machte er ihm jedoch angst. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Traum ihn warnen wollte. Aber wie passte Jessica in das ganze und warum verhinderte sie, dass er raus zu Dean ging, wenn es doch eine Warnung sein sollte und warum blieb er bei ihr anstatt zu Dean zu gehen? Das passte alles nicht wirklich zusammen. Er hatte Angst, dass Dean etwas passieren würde, wenn er ihm zu nahe stand, deshalb wich er ihm aus, auch wenn es ihm schwer fiel Dean zu widerstehen. Jedes Mal wenn er drauf und dran war seinem Drang nachzugeben und Dean zu küssen tauchte Jessica vor seinen Augen auf und sah ihn so an als würde er gerade etwas falsches machen, also ließ er es schließlich doch bleiben. Nachdem er geduscht und angezogen war nahm er den Laptop von Deans Nachttisch. Er sah Dean noch eine Weile beim schlafen zu. Der Ältere sah einfach zum anbeißen aus wenn er schlief. Nach ein paar Minuten riss Sam sich von diesem göttlichen Anblick los und ging nach unten, wo Pastor Jim nach seiner Morgenandacht damit zu Gange war ein Frühstück vorzubereiten. „Guten Morgen Sam. Schläft Dean noch?“ „Ja, aber sicher nicht mehr lange. Jenny ist der beste Wecker der Welt und wie ich ihren Rhythmus kenne wird sie sicher bald wach werden.“ Der Geistliche lachte herzlich, was Sam ein Grinsen entlockte. „Was willst du eigentlich mit deinem Laptop?,“ wollte Jim wissen. „Dean ist der Meinung, dass es langsam Zeit wird weiter zu ziehen. Er hat Hinweise auf übernatürliche Vorkommnisse in Massachusetts entdeckt und jetzt suche ich nach nem Appartement oder so für uns. Jetzt wo ich Jenny dabei habe will ich ungern in ein Motel, jeden Falls nicht länger als nötig. Wir werden es wohl nicht an einem Tag von hier bis nach Cape Cod schaffen, also müssen wir zwangsläufig ein paar Nächte in einem Motel verbringen.“ „Hhm, Cape Cod ist ein beliebtes Urlaubsgebiet. Wenn du Glück hast findest du vielleicht ein kleines Ferienhaus für euch. Aber ist Dean denn schon wieder gesund genug um auf die Jagd zu gehen?“ „Er sagt ja, aber ich werde trotzdem ein Auge auf ihn haben. Schließlich habe ich Dad versprochen auf ihn aufzupassen.“ „In welche Stadt wird es euch denn genau verschlagen?,“ fragte Pastor Jim. „Die Stadt heißt Truro, warum?“ „Ich kenne ein Ehepaar, das mehrere Ferienhäuser auf Cape Cod vermietet. Die beiden haben bis zur Pensionierung hier in der Gemeinde gelebt. Vielleicht haben die beiden ein Häuschen für euch. Soll ich sie anrufen und nachfragen?“ „Das wäre super,“ sagte Sam erfreut. „Gut, dann werde ich sie nach dem Frühstück anrufen.“ Der Jenny-Wecker machte sich nun bemerkbar. „Ah, sie ist wach,“ sagte Sam und lächelte. Dean hatte sich gerade auf die andere Seite gedreht, als er von Jenny geweckt wurde. „Warum kannst du nicht noch ein bisschen schlafen?,“ murmelte Dean während er sich aus dem Bett quälte. Er war noch viel zu müde und das war Sams Schuld. Was musste der sich auch wie ein Hasenfuß verhalten und Dean alleine schlafen lassen. Der Ältere hatte noch lange wach gelegen und über Sam nachgedacht. Warum war er bloß so abweisend zu ihm? Okay, er war auch nicht gerade scharf darauf von Pastor Jim beim knutschen mit Sam überrascht zu werden, aber deswegen brauchten sie doch nicht gleich auf alle nicht brüderlichen Berührungen verzichten. Es war ja nicht so als hätte Dean von Sam verlangt hier und jetzt Sex mit ihm zu haben. Er wollte ihm doch nur nahe sein und ab und zu wenn sie ganz sicher alleine waren mal küssen. War denn das zu viel verlangt? Dean hatte bereits mehrfach versucht mit Sam darüber zu reden. Aber der Jüngere schaltete immer auf Stur, so wie gestern Abend und das obwohl Dean ihm erzählt hatte, dass Pastor Jim wusste, dass sie keine Brüder waren. Wollte Sam ihn bestrafen, weil er Pastor Jim nicht auch gleich gesagt hatte, dass er und Sam jetzt wo sie keine Brüder mehr waren, eine andere Form von Beziehung und Liebe für einander entdeckt hatten? Nein, so gemein war Sam nicht, außerdem hatte er ja selber gesagt, dass es besser wäre ihm nichts zu sagen. Langsam bekam Dean das Gefühl, dass Sam doch nicht das gleiche für ihn empfand wie er für Sam und dieses Gefühl versetzte seinem Herzen einen Stich. Er nahm Jenny aus dem Bett. Sie hatte ihm bereits ihre Ärmchen entgegen gestreckt. „Was geht nur in deinem Daddy vor?“ Er ging mit ihr ins Bad und wickelte sie auf der Kommode. Während er sie wickelte gab er ihr einen Pustekuss auf den Bauch. Dann ging er wieder mit ihr ins Zimmer und zog sie an, ehe er sich selber fertig machte und mit ihr nach unten ging. Wie erwartet saßen Pastor Jim und Sam bereits dort und warteten mit dem Frühstück auf ihn und Jenny. „Guten Morgen Dean,“ sagte Pastor Jim. „Morgen,“ gab Dean mürrisch von sich. „Kaffee?,“ fragte der Geistliche. Dean nickte. Sam saß an seinem Laptop. „Dir auch einen guten Morgen Sam,“ sagte Dean. „Morgen Dean,“ meinte der Jüngere beiläufig ohne aufzusehen. ~Ja, behandle mich ruhig wie Luft~ dachte Dean und setzte sich mit der Kleinen an den Küchentisch. „Was liest du da?,“ wollte der Ältere wissen. „Den Artikel über die toten Teenager in dem Leuchtturm in dem es angeblich spuken soll. Scheint als wäre da wirklich was dran. Ich habe noch einige ältere Artikel gefunden in denen ebenfalls über Leichenfunde bei dem Leuchtturm berichtet werden.“ „Wurden die Opfer auch erdrosselt?,“ fragte Dean und nahm einen großen Schluck Kaffee. Pastor Jim stand derweil am Herd und machte Rührei. „Manche wurden erdrosselt, manche fand man auch erhangen vor. Im letzteren Fall ging man von Selbstmord aus.“ „Hast du schon etwas über diesen Leuchtturm rausgefunden?,“ fragte Dean ihn. „Nein, soweit bin ich noch nicht.“ „Fütterst du Jenny oder soll ich das machen?“ „Mach du das bitte, dann kann ich hier weiter lesen.“ „Okay, halt sie kurz, dann mach ich ihr Frühstück,“ sagte Dean, setzte Jenny auf Sams Schoss und stand auf. Er nahm sich die Packung mit der Breizubereitung und stellte den Wasserkocher an. Dann rührte er Sams Tochter eine Frühstücksportion des „Feine Früchte Milchbreis“ an und setzte sich dann wieder an den Tisch. Sam reichte Dean die Kleine. Dean nahm einen Löffel voll Brei und fing an Jenny zu füttern. Mittlerweile war Pastor Jim auch mit den Eiern und dem Speck fertig und füllte ihnen dreien etwas davon auf die Teller. Nachdem Frühstück rief Pastor Jim wie versprochen bei dem Ehepaar an, dass die Ferienhäuser vermietete. Augusta und Ross Harris waren Mitte 60 und immer noch geschäftstüchtig. Wie sich herausstellte wohnten sie zur Zeit selbst in einem ihrer Ferienhäuser in Truro und hatten auch noch ein weiteres Ferienhaus dort, das noch bis August leer stehen würde. Großzügig boten sie Pastor Jim an, dass Sam und Dean mit Jenny gerne bis August in diesem Haus wohnen durften und das für die Hälfte des normalen Mietpreises. Die Brüder bräuchten sich bei ihrer Ankunft bloß bei den beiden melden. Allerdings müssten sie für ein Kinderbett selber sorgen, da das Ferienhaus nur über zwei Schlafzimmer mit großen Betten verfügte. Damit waren Sam und Dean einverstanden. Dabei würde zwar ihr ehrlich verdientes Geld aus St. Paul drauf gehen, aber sie wollten Pastor Jims Bekannte nicht mit gefälschten Kreditkarten abspeisen. Der Geistliche übermittelte die Zusage und verabschiedete sich dann von seinen ehemaligen Gemeindemitgliedern. „Wann wollt ihr denn los fahren?,“ fragte Pastor Jim die beiden. „Am besten noch heute,“ sagte Dean. Fast gleichzeitig sagte Sam jedoch: „Morgen früh.“ „Ich denke ihr zwei solltet euch erstmal einig werden. Ich bin jetzt erst Mal für eine Weile weg. Der Älteste Mann unserer Gemeinde wir heute 98 Jahre Alt und ich will ihm einen Besuch abstatten.“ Die beiden Brüder nickten stumm. „Aber fahrt nicht ohne euch von mir zu verabschieden. Ich bin gegen Mittag zurück.“ Der Geistliche verließ das Haus. Auf dem Weg zu seinem Geburtstagsbesuch dachte er über Sam und Dean nach. Irgendwas war da zwischen den beiden. Pastor Jim war zwar ein Mann der Kirche, deswegen jedoch noch lange nicht Weltfremd. Irgendwas war bei den beiden im Busch. Irgendwas brodelte da unter der Oberfläche der beiden, das konnte man selbst als Außenstehender deutlich spüren. Er selbst hatte zwar keine Erfahrung damit, aber irgendwie wurde der Geistliche das Gefühl nicht los, dass das, was zwischen Dean und Sam war, wohl das war, was die Leute meinten wenn sie von sexueller Spannung redeten. Allein die verstohlenen Blicke die die beiden sich an den beiden letzten Abenden zugeworfen hatten, immer wenn der andere nicht hinsah. Und er hätte schwören können, dass Dean Sam gestern Abend als sie nach dem Abendessen hoch gingen um Jenny ins Bett zu bringen, auf den Hintern gestarrt hatte während sie die Treppe hoch gingen. Man könnte fast meinen die beiden wären verliebt. Pastor Jim war sich nur nicht sicher woher die sexuelle Spannung herrührte. Hatten die beiden sich ihre Gefühle noch nicht eingestanden oder nahmen sie sich in seinem Haus wegen ihm lediglich zurück? Dabei hätten sie keinen Grund dazu. Er verurteilte niemanden. Er war sich sicher, dass Gott wirklich alle seine Schäfchen liebte und im Gegensatz zur landläufigen Meinung der katholischen Kirche zum Thema Homosexualität, hatte er kein Problem damit, sicher freute sich Gott über jegliche Art von Liebe auf der Welt. Es war zwar irgendwie seltsam, sich die beiden als Paar vorzustellen, wo sie Zeit seines Lebens ja als Brüder zusammen gelebt hatten, aber die beiden waren erwachsen und mussten wissen was sie taten. Seit gestern Abend überlegte der Geistliche ob er Sam und Dean darauf ansprechen sollte, aber da er sich nicht wirklich sicher war, was genau da zwischen den beiden lief, hielt er es für das beste, die beiden das was zwischen ihnen war alleine in den Griff kriegen zu lassen. „Was ist los mit dir?,“ fragte Sam Dean. Er würde am liebsten solange wie möglich bei Pastor Jim bleiben, denn solange sie hier waren, hatte er eine Ausrede für sein zurückhaltendes Verhalten gegenüber Dean. „Das gleiche könnte ich dich fragen,“ entgegnete Dean. Er konnte es nicht abwarten hier weg zu kommen. Wenn sie nicht mehr hier waren, würde Sam vielleicht endlich wieder bereit sein ihre Beziehung zu vertiefen. „Was soll mit mir los sein? Ich finde einfach, dass es noch einiges vorzubereiten gibt ehe wir los fahren können,“ sagte Sam. „Was denn?“ „Hast du ein Kinderbett?“ „Sam, dass passt eh nicht ins Auto. Das müssen wir schon vor Ort besorgen.“ „Wir müssen noch packen.“ „Wenn ich dir helfe geht es schnell.“ „Wenn du mir hilfst finde ich hinterher nichts wieder.“ „Gut, dann helfe ich dir eben nicht. Aber trotzdem brauchst du nicht nen ganzen Tag zum packen,“ sagte Dean und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. „Ich weiß was los ist Sam. Ich bin nicht blöd. Du willst nur noch Zeit raus schinden, weil du immer noch der Meinung bist, dass ich einer neuen Jagd noch nicht wieder gewachsen bin.“ „Ich will nur, dass es dir gut geht,“ sagte Sam, der auf die vom Älteren ermittelten Ursache für sein Herauszögern des Aufbruchs nur zu gern einging. „Mir würde es besser gehen, wenn du mich nicht wie einen Invaliden behandeln würdest. Wenn mir irgendwas weh tut, dann werde ich dir das schon sagen, also fahren wir heute?“ Sam bezweifelte sehr, dass Dean es ihm sagen würde, wenn er Schmerzen hatte, dass würde ja bedeuten, dass sich Dean Winchester mal eine Schwäche eingestehen müsste. „Okay, wir brechen heute nach dem Mittagessen auf. Aber ich fahre und du machst es dir auf dem Beifahrersitz bequem und ruhst dich aus.“ „Du und mein Baby? Ob das harmoniert?“ „Dean, ich verspreche dir, dass ich sie mit Samthandschuhen anfassen werde.“ „Einverstanden, dann geh hoch und fang an zu packen.“ „Erstmal werde ich mich dranmachen eine Route raus zu suchen und mir zu überlegen wo wir Zwischenstopps einlegen. Wir schaffen es eh nicht an einem Tag dort hin zu kommen. Ich schlage vor wir verteilen die Strecke auf drei oder vier Tage.“ „Mach wie du meinst. Jenny und ich sehen uns derweil Cartoons an. Wenn du unsere Hilfe brauchst, wir sind im Wohnzimmer.“ Er nahm Jenny auf den Arm und küsste Sam flüchtig auf die Wange ehe er die Küche verließ. Sam blieb mit einem Lächeln alleine in der Küche zurück. Gedankenverloren streifte er mit der Hand über seine Wange, dort wo Dean ihn geküsst hatte. Warum war er nur so verunsichert? Sein Herz, da war sich Sam sicher, hatte sich längst hoffnungslos in Dean verliebt und er hatte nicht den Hauch eines Zweifels an den Gefühlen des Älteren. Einzig sein Verstand, der leider die Macht über seine Entscheidungen hatte, verweigerte es Sam seinem Herzen zu folgen, solange er nicht herausfinden würde, weshalb er diesen Traum von Jessica hatte, denn wenn auch nur der leiseste Verdacht bestand, dass Dean so enden würde wie seine Mum und Jessica, dann durfte er einfach nicht mit ihm zusammen sein. Nur wie sollte er herausfinden was der Traum bedeutete? Er war sich ja nicht mal sicher, dass es eine Warnung war. Vielleicht wollte sein Unterbewusstsein ihn auch nur einfach quälen, weil er es tatsächlich wagte glücklich sein zu wollen, obwohl Jessica tot war. Vielleicht sollte er sich einfach in eine Anstallt einweisen lassen, denn viel fehlte nicht mehr bis Sam Wahnsinnig werden würde. „Weißt du, dass Dean im Wohnzimmer sitzt und sich irgendeine Seifenoper ansieht?,“ fragte Pastor Jim Sam, als er zwei Stunden später wieder zurück war. „Oh, die Cartoons müssen dann wohl schon zu Ende sein,“ entgegnete Sam. „Und wann fahrt ihr nun?“ „Gleich nach dem Mittagessen. Ich habe eben gepackt und jetzt mach ich uns oder besser gesagt für Dean, Snacks für unterwegs.“ „Das ist schade. Ihr wisst, dass ihr ruhig solange bleiben könnt wie ihr wollt.“ „Ja, aber wir finden beide, dass es Zeit ist wieder los zu ziehen.“ „Ich habe eurem Vater immer gesagt, er soll euch bei mir lassen. Aber als ihr älter wurdet und John der Meinung war, dass Dean alleine auf dich aufpassen konnte, hat er euch trotzdem mitgenommen, weil er euch bei sich haben wollte, auch wenn er euch oft alleine gelassen hat. Er hat immer gesagt, dass ihr seine Familie seid und er nicht will, dass ihr denkt, er hätte euch zu mir abgeschoben, weil er euch nicht will. Und jetzt wo ihr erwachsen seid, kennt ihr nur dieses Nomadenleben.“ „Dean und ich wissen, was es für Kreaturen gibt und so sehr wir uns für Jenny auch ein normales Leben wünschen, so können wir beide einfach nicht in ein Häuschen mit weißem Gartenzaun ziehen und die Augen vor dem verschließen was da draußen ist. Wir können den Leuten helfen und das sollten wir auch weiterhin tun.“ „Aber versprecht mir, dass ihr auf euch aufpasst.“ „Natürlich.“ „Gut. Was kann ich euch denn zum Mittag anbieten?“ „Sie brauchen nichts machen. Ich habe mich an ihrem Kühlschrank so reichlich bedient und so viele Sandwichs gemacht, dass es für eine halbe Kompanie reicht.“ „Okay, dann werde ich mich mal bedienen.“ Er nahm sich eines der Sandwichs, die Sam auf einem Teller gestapelt hatte. „Sehr gut das Sandwich,“ sagte der Geistliche nach dem er abgebissen hatte. „Ich bringe mal die anderen ins Wohnzimmer. Könnten sie was zu trinken raus bringen?“ „Mach ich. Ich glaube im Kühlschrank war noch was von der Hausgemachten Limonade, die mir die kleine Katie gestern an ihrem Stand verkauft hat.“ Nach dem Mittagessen verabschiedete sich Pastor Jim von den dreien. Er war zu einer Nottaufe ins Krankenhaus gerufen worden. Dort war ein Frühchen zur Welt gekommen. Sam und Dean beluden dann den Wagen und Sam erklärte seinem Bruder seinen Plan. „Wir fahren heute bis nach Madison, dass sind etwa fünf ein halb Stunden. Dann fahren wir morgen weiter bis nach Cleveland und übermorgen dann bis nach Utica und von dort aus schließlich nach Truro. Ich weiß, früher sind wir die Strecke an zwei Tagen abgefahren, aber jetzt wo wir Jenny dabei haben will ich nicht, dass sie den ganzen Tag im Auto verbringt und du solltest das auch noch nicht wieder tun.“ „Kein Problem Sammy. Jetzt wo wir Jenny dabei haben sollten wir eh einen Gang runterschalten was das jagen angeht.“ „Und das aus deinem Mund?“ „Ich finde einfach, dass sie bei all unseren Überlegungen an erster Stelle stehen sollte.“ „Okay, wo das geklärt ist, wollen wir dann los?“ „Fahr zu, Sammy.“ Der Jüngere lächelte und startete den Motor. „Aber damit eins klar ist, wenn du anfängst einen auf nörgelnden Fahrlehrer zu machen, schmeiß ich dich hochkantig aus deinem heiß geliebten Baby und brenne alleine mit ihr durch. Du kannst dann sehen wie du weiter kommst,“ drohte Sam und ließ nach einem kurzen nicken von Dean, den Impala aus der Einfahrt rollen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)