Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 34: Exorzismusvorbereitung ---------------------------------- @Noir10: Yap, auch wenn es mit dieser Vision noch eine besondere Bewandtnis haben wird. @Fine: Sam hat es halt nicht leicht, besonders weil die vision diesmal so viel heftiger war als sonst. Weshalb das so war, darüber wird sich sam in diesem Kapitel gedanken machen. Und John wird auf das ganze halt auf typische John Winchester art reagieren. Deine vorstellung kommt dem ganzen schon sehr nahe. @Morathi: Was Sams Männlichkeit angeht brauchst du dir absolut keine Sorgen machen. Die von Dean ist da eher in Gefahr :-). Was John angeht, ich mag ihn zwar nicht, aber ich kann ihn auch nicht einfach so töten. Und bei Jenny vermutest du ganz richtig. Jessica selber wird nicht vorkommen, aber die rolle, die sie in sams leben inne hatte und sams erinnerungen an sie werden noch einige probleme für seine Beziehung mit Dean mit sich bringen. Sam zweifelt eigentlich nicht direkt an seinen Gefühlen für Dean, er weiß nur nicht ob eine Beziehung mit Dean wirklich klappen kann und ob er schon wieder bereit für eine beziehung ist. Und die szene mit dem Tisch gehört auch zu meinen lieblingsszenen in dem kapitel @ RyouAngel: Sam wird in diesem Kapitel auch dämmern, dass Jenny was damit zu tun hatte @ KC8: Was meinst du wie sehr sich Dean freuen wird, wenn er merkt dass er jetzt zwei von der sorte hat :-) @kaliel: Hm, worauf läuft denn deine Geschichte hinaus? Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. Wäre echt ein riesen Zufall, wenn wir beide das gleiche Ziel hätten. Das mit Jessica hat einen bestimmten zweck und ein paar Kapitel wird es noch dauern bis das was mit Sam und Dean wird. Zitat: Und naja... du beschreibst da schon einige Dinge die mich langsam neugierig auf... Sam und Deans Beziehung (nennen wir es jetzt mal so) machen... hehe. Was denn zum Beispiel? @L_Angel: Lange wird es Dean nicht mehr im Krankenhaus aushalten. Das mit John wird schon schief gehen. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einige Minuten vergingen bis die Krankenschwester wieder zu sich kam. Dean reichte ihr sofort ein Glas Wasser. „Was ist passiert?,“ fragte sie ihn. „Können sie sich an nichts erinnern?“ „Doch, da war ein Mann. Ich habe ihn gefragt was er will und danach wurde alles schwarz.“ „Ich habe sie eben hier so gefunden, aber ich habe keinen Mann gesehen,“ sagte Dean. „Was kann er nur gewollt haben?“ „Vielleicht haben die Sicherheitskameras ihn eingefangen,“ meinte Dean, der dadurch eigentlich nur heraus kriegen wollte ob es Sicherheitskameras gab. „Wir haben leider nur welche auf der Säuglingsstation,“ sagte sie und versuchte aufzustehen. Dean half ihr hoch. „Am besten sie gehen runter in die Notaufnahme,“ meinte Dean. „Ich glaube es geht schon wieder. Wie kommt es, dass sie mich gefunden haben? Warum liegen sie nicht in ihrem Bett?“ „Ähm, ich konnte nicht schlafen und wollte sie um eine Schlaftablette bitte,“ log Dean. „Ist ihre erste Nacht alleine hier, nicht wahr?“ Er nickte und plötzlich wurde ihm auch klar, warum der Dämon so lange gewartet hatte bis er wieder zugeschlagen hatte. Er wollte Sam aus dem Weg haben. Er hatte gewartet bis Dean die Nacht über alleine war. Das hätte ihm doch gleich in den Kopf kommen müssen, dann hätte diese arme Frau jetzt keine Taubenei große Beule an der Stirn. „Ich kenne das. Wenn man erst mal dran gewöhnt ist seinen Partner ständig und vor allem in der Nacht um sich zu haben fällt es vielen Patienten schwer hier problemlos einzuschlafen. Noch dazu kommt die unbekannte und wenn ich ehrlich bin stellenweise nicht gerade einladende Umgebung. Ich könnte hier wahrscheinlich auch nicht einschlafen. Kommen sie, holen wir ihnen eine Tablette.“ Die Schwester machte ein paar tapsige Schritte und taumelte dann. Dean stützte sie. „Ich glaube, ich sollte doch lieber runter in die Notaufnahme,“ meinte sie als sie wieder einen einigermaßen sicheren Stand hatte. „Das denke ich auch,“ sagte Dean. „Außerdem muss ich diesen Vorfall melden.“ „Der Polizei?,“ fragte Dean und versuchte sich den leichten Schrecken nicht anmerken zu lassen. „Erst mal meinen Vorgesetzten. Die werden dann alles Weitere in die Wege leiten. Sein sie so gut und begleiten mich bis zum Aufzug? Sicher ist Sicher.“ „Ja klar.“ Super, jetzt würden die Bullen hier bald auftauchen. Darauf konnte er gut und gerne verzichten. Er brachte die Schwester bis zum Aufzug. „Ich denke, die schicken gleich jemanden von unten hoch als meine Vertretung. Wenn sie bis dahin nicht von alleine eingeschlafen sind wird die Vertretung ihnen sicherlich eine Tablette geben,“ sagte die Nachtschwester und stieg dann in den Fahrstuhl. Dean ging zurück in sein Zimmer. Er wollte Sam anrufen und sich erkundigen wie der Stand der Dinge war. Schlafen würde er heute sowieso nicht mehr können. Als er sich aufs Bett setzte fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste wo sein Handy eigentlich war. All seine persönlichen Sachen fehlten. Das Handy war weg, genau so wie sein Ring, seine Armbanduhr und seine Kette. Man hatte ihn ausgeraubt! ~So ein Blödsinn~ schalt Dean sich selbst. Die hatten ihm das Zeug sicher wegen der OP abgenommen. Nur wo waren die Sachen jetzt? Er würde morgen danach fragen, aber wie konnte er jetzt Sam erreichen? Selbst wenn er irgendwo ein Telefon auftreiben konnte, er hatte Sammys Nummer im Kurzwahlspeicher und keinen Plan wie die Telefonnummer lautete. So oft wie sie ihre Handys wechselten konnte man sich ja gerade mal seine eigene Nummer merken. Dean seufzte. Also konnte er nur hier sitzen und hoffen dass alles in Ordnung war mir ihrem Dad. Hm, wenn er sich anstrengte würde ihm Sams Nummer vielleicht wieder einfallen, oder wenigstens die von Jim, Bobby oder Caleb. Als Sam sich hinter das Steuer von Pastor Jims Wagen gesetzt hatte, kehrten die Kopfschmerzen zurück. Der Adrenalinschub der Rettungsaktion war abgeklungen und das verhasste Pochen in seinem Schädel war wieder da. Außerdem war ihm wieder schlecht und hatte das Bedürfnis sich wieder mit der Kloschüssel zu vereinen. Er sagte sich immer wieder, dass er sich zusammen reißen musste. Wenigstens so lange bis er bei Pastor Jim war und nicht mehr Gefahr lief mit dem Wagen gegen eine Laterne oder einen Baum zu prallen. Zu den Nebenwirkungen der Vision gesellte sich auch noch der Schlafmangel der vergangenen Tage. Und bei Pastor Jim erwartete ihn nicht etwa ein weiches Bett, sondern der Exorzismus seines Vaters. Gott, sein Leben war so was von verkorkst. Andere Menschen in seinem Alter beendeten gerade ihr Studium und überlegten sich ob sie ihren festen Freunden bzw. Freundinnen einen Antrag machen und/oder ihren Eltern vorstellen sollten. Er dachte darüber nach wie er für seine plötzlich entdeckte Tochter ein einigermaßen normales Leben aufbauen konnte und ob er eine Beziehung mit seinem Ex-Bruder anfangen sollte oder ob das nach dem Tod seiner Freundin noch zu früh war und wenn er was mit Dean anfangen würde, würde sein Vater den Exorzismus überstehen, so dass Sam ihm davon erzählen konnte? Sollte er ihm überhaupt davon erzählen? Immerhin war es Deans Wunsch, dass John nichts davon erfuhr, dass Dean nicht sein Sohn war. Aber irgendwie hatte Sam den Wunsch mit irgendjemandem über seine Gefühle zu Dean zu reden, aber es gab niemanden, dem er sich anvertrauen konnte. Genau so wenig wie es jemanden gab mit dem er über den Verlust von Jessica hatte reden können. Gut, hier und da hatte er mal mit Dean drüber geredet, aber Dean war kein Typ mit dem man wirklich über Gefühle reden konnte. Sam wusste, dass Dean verstand was in ihm vorging, aber er wusste auch, dass der Ältere einfach nicht wusste was er Sam jetzt sagen sollte und meistens kam dann nur so was wie: `Sam, du darfst dir hin und wieder auch mal Spaß gönnen` was dem Jüngeren absolut nicht weiter half. Und was die Gefühle anging, die die beiden für einander seit neustem hegten, war Dean ihm auch keine große Hilfe. Sam seufzte. Das was er „beruflich“ machte war ja schon verrückt, aber seine momentane Gefühlswelt topte das noch um ein Vielfaches. Wie konnte er auch nur für einen winzigen Augenblick glauben, dass in seinem ohnehin schon verpfuschten Leben wenigstens sein Liebesleben einigermaßen problemfrei sein könnte. Am liebsten würde Sam mal eine Weile an gar nichts denken. Nachdenken verstärkten seine Kopfschmerzen nur noch. Sam atmete tief durch und bog in die Straße ein in der Pastor Jims Haus stand. In der Einfahrt parkten bereits Caleb und Bobby und die beiden waren dabei John vom Rücksitz zu zerren und ins Haus zu bringen. Sam hatte doch tatsächlich für zwei Minuten an nichts gedacht, doch jetzt ging es weiter. Wahrscheinlich würde er niemals zur Ruhe kommen. Er parkte hinter Calebs Wagen, stellte den Motor ab und stieg aus. „Ist er zu sich gekommen?,“ fragte Sam Bobby. „Nein, zum Glück nicht,“ antwortete der bärtige Jäger. Sam half den beiden John ins Haus zu tragen. Pastor Jim hatte bereits einen Teil der Dämonenfalle weg gemacht, so dass sie John ins Haus holen konnten. Sie setzten John kurz auf dem Sofa ab, während Caleb in der Mitte des Wohnzimmers schnell eine weitere Dämonenfalle auf den Boden zeichnete. Schließlich fesselten Bobby und Caleb John an einen Stuhl, der sich in der Mitte der Dämonfalle befand. „Wie geht es jetzt weiter?,“ wollte Sam wissen. „Wir werden ihn exorzieren,“ sagte Caleb. „Aber das ist nicht so einfach. In einem alten Buch habe ich gelesen, dass diese `Paranoia-Dämonen` sich beim Exorzismus fest an dem Wirtskörper klammern und ihn von innen her zerreißen, quasi die Eingeweide zerfetzen.“ „Das war es also, was du vorhin meintest mit `Es ist nicht ganz ungefährlich für den Wirtskörper`,“ stellte Sam fest. Bobby nickte und sagte dann: „Aber es gibt da einen Trank, der dieses festklammern verhindern soll und den Wirt vor dem schlimmsten bewahrt. Ich habe alle Zutaten dafür im Auto. Die Zubereitung dauerte etwa eine Stunde. Das Problem ist nur, ich habe das noch nie gemacht und ich weiß nicht ob es auch wirklich funktionieren wird.“ „Tu es Bobby. Es ist die einzige Möglichkeit,“ sagte Sam ohne mit der Wimper zu zucken. „Okay,“ sagte Bobby und machte sich auf um die Sachen aus dem Auto zu holen. „Es wird nur ziemlich schwer werden ihm das Zeug einzutrichtern,“ meinte Caleb. „Angenehm wird es sicher nicht, aber dieser Dämon wird dafür bezahlen, was er Dean und Dad angetan hat und wenn ich ihm diesen Trank mit Gewalt einflössen muss,“ sagte Sam. Bobby kam mit einer Papiertüte zurück ins Haus. „Wie geht es Jenny?,“ fragte Sam den Geistlichen, der bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte. „Sie schläft. Ich denke es geht ihr gut, aber vielleicht solltest du mal hoch und nach ihr sehen. Ich werde Bobby in der Küche helfen und Caleb bleibt hier und bewacht den Dämon.“ Damit waren alle einverstanden. Bobby folgte Jim in die Küche und Sam ging nach oben. Sam betrat das Zimmer in dem Pastor Jim ihn, Jenny und eigentlich auch Dean einquartiert hatte. Vorher war er noch im Bad gewesen. Die Übelkeit war langsam abgeklungen, aber sein Kopf hämmerte immer noch, also hatte er sich eine Kopfschmertablette genehmigt. Der Anblick des Bettes, der sich ihm darbot, war so unglaublich einladend und er so unglaublich müde. Nein, jetzt konnte er nicht schlafen. Aber er hätte gerne die anderen den Job zu Ende machen lassen, doch das ging nicht, schließlich ging es um seinen Vater. Er beugte sich über Jennys Bettchen und war überrascht seine Tochter wach vorzufinden und das weit nach Mitternacht und einem immensen Weinkrampf. „Hey süße, du schläfst ja gar nicht.“ Er streichelte ihr sanft über den Kopf und die Kleine schnappte sich sofort seine Finger und hielt sie fest. So lautes und lang anhaltendes Schreien wie vorhin war ganz und gar untypisch für Jenny. Sie konnte zwar manchmal ganz schön quengelig sein, aber an sich war sie ein ruhiges Kind und kein Schreibaby. Es war vorhin bei seiner Vision irgendwie merkwürdig gewesen. Nicht so wie sonst. Jenny hatte geschrien und er wollte sie beruhigen. Die Vision übermannte ihn genau in dem Moment wo er sie berührt hatte. Die Vision war auch wesentlich deutlicher und stärker als sonst gewesen. Ganz zu Schweigen davon, dass ihm nach Visionen zwar immer schlecht war, er sich aber tatsächlich noch nie hatte übergeben müssen. Irgendwie war es ihm vorgekommen, dass Jenny als eine Art Verstärker der Vision gewirkt hatte. Aber wie war das möglich? Sie war noch ein Baby. Sie konnte doch unmöglich ebenfalls Visionen haben. Allerdings war Sam lange genug im `Geschäft` um zu wissen, dass eigentlich nichts unmöglich war. Hatte er womöglich diese Fähigkeit an sie weiter vererbt? Und zeigte sich diese Fähigkeit bei ihr schon in so jungem Alter? Er hatte keinen Handfesten Beweis dafür, doch würde es einiges erklären. Für ihn als Erwachsener waren die Visionen schon schwer zu ertragen, wie schlimm muss es dann erst für eine so kleine Person sein? Die einzige Möglichkeit der Außenwelt zu verdeutlichen, dass sie litt und Schmerzen hatte, wäre wohl sich die Lunge aus dem Leib zu schreien. Kein Wunder, dass sie kaum zu beruhigen war. Hatte vielleicht gar nicht er die Vision von Dean gehabt, sondern Jenny? Hatte sie irgendwie diese Vision an ihn weiter geleitet, damit er bescheid wusste und was unternehmen konnte? Plötzlich fiel ihm ein, dass sie auch vor ein paar Tagen so laut geweint hatte, als John sie hielt. Hatte sie vielleicht auch gesehen, was in der Lagerhalle passiert war? Wenn er sie auf den Arm genommen hätte, hätte er dann den ersten Angriff verhindern können? Dean hatte sie jedoch auf den Arm genommen. Er hatte diese Fähigkeit nicht, also hatte sie Sam diese `Nachricht` nicht zukommen lassen können. Aber bei Dean hatte sie sich bald darauf beruhigt. Scheinbar schien seine bloße Präsenz die Heftigkeit der Visionen abzumildern. Auch Sam fühlte sich immer sofort etwas besser, wenn Dean sich nach den Visionen um ihn kümmerte. Sam hob seine Tochter aus dem Bettchen. Sie lächelte ihn an. So als ob sie wüsste, dass mit Dean jetzt alles in Ordnung war. Sam hielt sie eine Weile im Arm und küsste sie liebvoll auf die Stirn. „Wenn du doch bloß schon reden könntest, dann könntest du mir vielleicht sagen, was mit dir los ist und ob an meiner Vermutung was dran ist.“ Er wünschte sich jedoch, er würde unrecht haben, denn diese Fähigkeit war etwas, was er ihr gerne ersparen würde. Wenn er aber doch Recht hatte, wäre es für Dean sicher der Overkill. Er sollte sich seiner Sache sicher sein bevor er Dean davon erzählte, schließlich wollte er ihn nicht unnötig beunruhigen. Dean machte sich ja schon Sorgen um ihn wegen dieser ominösen Fähigkeit. Wenn Jenny auch noch davon betroffen war würde Dean sicher noch ein Magengeschwür vom vielen Sorgenmachen bekommen. Sam seufzte. Dean verdiente es glücklich zu sein. Würde er mit Sam als Partner an seiner Seite glücklich sein können? Könnte er Dean glücklich machen? Er der Psycho Freak, wie Dean ihn manchmal nannte. Er wusste, dass Dean es nicht böse meinte sondern damit lediglich versuchte die Sache runter zu spielen, wenn die Beunruhigung über Sams Fähigkeit wieder mal in ihm ausbrach. „Sam!“ Der Jüngste Winchester wurde von Caleb aus seinen Gedanken gerissen, die ihn mal wieder zu Dean geführt hatten. Er küsste seine Tochter und legte sie wieder zurück ins Bett. „Versuch zu schlafen.“ Dann ging er wieder nach unten. „Was ist Caleb?,“ fragte er den älteren Jäger. „Ich wollte mal nachsehen wie weit Bobby mit diesem Trank ist. Bleib du hier und behalt deinen Dad im Auge.“ „Das ist nicht mein Dad,“ sagte Sam und sah John voller Verachtung an. „Er wird es bald wieder sein,“ sagte Caleb und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „War er zwischenzeitlich bei Bewusstsein?,“ wollte Sam wissen. Caleb schüttelte den Kopf und ging dann in die Küche zu Bobby und Jim. „Was stinkt hier so?,“ fragte er Bobby. „Das ist der Trank,“ sagte Jim und deutete auf einen Topf aus dem Dampfschwaden aufstiegen und diesen widerlichen Gestank mit sich führte. „Es ist wirklich großzügig von dir, dass du uns deine Küche für dieses abscheulich riechende Gebräu zur Verfügung stellst,“ sagte Caleb zu Jim. „Sind das Fischaugen?,“ fragte Caleb Bobby, der gerade zwei glibberige, Augenähnliche Bällchen in den Topf warf. „Hey, ich habe mir das `Rezept` nicht ausgedacht, also lass mich bloß in Frieden.“ „Ist Sam noch oben?,“ fragte Jim. „Nein, ich habe ihn zum Aufpassen nach unten abkommandiert.“ Johns Körper hatte sich noch immer nicht gerührt. Sam konnte diesen Anblick nicht ertragen. John sah friedlich aus, aber Gott verdammt es steckte noch immer ein verfluchter Dämon in ihm. Sam kramte aus einer von Bobbys Taschen einen Flakon Weihwasser und schüttete es John ins Gesicht. Mit einem ächzenden Schmerzensschrei kam der Dämon zu sich. „Ah, der Junge Winchester,“ sagte der Dämon, als er Sam erkannte. Sam sagte nichts. „Du und dein Bruder, ihr habt mir die Tour vermasselt. Zwei Mal und anstatt euch zu entschuldigen und um Vergebung zu winseln, holst du deine Freunde und die haben mich an diesen Stuhl gefesselt, wie unhöflich“ „Fahr zur Hölle,“ war alles was Sam sagte. „Oh nicht doch. Du kannst dir nicht vorstellen wie unglaublich langweilig es da unten ist. Die guten Jobs wie das Seelenquälen sind an höherrangige Dämonen vergeben und das einzige was jemandem wie mir bleibt, sind die Freuden des Außendienstes zu genießen und nicht einmal das ist mir richtig vergönnt gewesen diesmal.“ „Außendienst? Du meinst unschuldigen Menschen Scheiße in den Kopf zu pflanzen und das als Wahrheit zu verkaufen? Das macht dir Spaß?“ „Hey, mal langsam Bürschchen. Ich kann lediglich das verstärken, was schon da ist und dein Daddy war ganz schön angepisst, weil du die Familie im Stich gelassen und aufs College gegangen bist. Du hast ihn einfach sitzen lassen, mit deinem Bruder. Es war ein leichtes ihm einzureden, dass du ihn verraten hast und ja es hat ungemein Spaß gemacht ihn damit zu quälen.“ Wutendbrand schlug Sam ihm hart ins Gesicht. „Reagier dich ruhig ab. Durch physische Gewalt kannst du mir keinen Schmerz zufügen. Du schadest damit nur deinem Dad. Weißt du eigentlich wie sehr es deinen Dad fertig gemacht hat sich Deans Gebettel anzuhören, er solle sich doch wieder mit dir vertragen? Aber du kennst ja deinen Dad. Er weiß welch Knöpfe er bei Dean drücken muss, damit er seine Klappe hält und schließlich hat er deinen Bruder zum Schweigen gebracht und trotzdem hatte er ständig Deans Bitte im Kopf und das hat deinen Dad dazu gebracht immer wieder mal nach Stanford zu fahren um heimlich nach dir zu sehen. Es hat mich schon etwas mehr Mühe gekostet, deinen Vater davon zu überzeugen, dass du Dean auf deine Seite gezogen und dich mit ihm gegen Daddy verschworen hast, aber ich liebe Herausforderungen,“ sagte der Dämon mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. „Und es war einfach ein geiles Gefühl deinen verwirrten Vater auf deinen Bruder einstechen zu lassen, schade, dass du dazwischen gekommen bist. Ich hatte mit Daddy und Dean noch so viele schöne Sachen vor. Meine Kinder hätten sich sicher über ein Mobile aus Deans Gedärmen gefreut. Außerdem hätte ich so gerne gesehen wie Dean euren Dad um sein erbärmliches Leben anbettelt.“ „Du mieses Drecksschwein. Ich bring dich um,“ schrie Sam und schlug wieder auf ihn ein. Caleb kam ins Zimmer und hielt Sam zurück. „Sam, lass dich von ihm nicht provozieren. Bobby ist gleich soweit.“ Als er merkte, dass Sam sich langsam wieder beruhigte, ließ Caleb ihn los. „Es wird mir eine Freude sein dich zurück in die Hölle zu schicken,“ sagte Sam kalt und verließ das Haus. Er stand in Pastor Jims Vorgarten und atmete tief durch. Plötzlich klingelte sein Handy. Unbekannter Anrufer? Sams Laune besserte sich schlagartig als er Deans Stimme hörte. Dem Älteren war eingefallen, dass Sam der Schwester seine Nummer gegeben hatte, für den Fall, das was passieren sollte. Also war Dean noch mal ins Schwesternzimmer zurück gegangen, hatte schnell den Zettel mit Sams Nummer drauf neben dem Telefon im Schwesternzimmer gefunden, musste dann aber verschwinden weil zwei Schwestern auf das Zimmer zu kamen. „Unglaublich was ihr zugestoßen ist. Was hat der Mann nur gewollt?,“ fragte die eine die andere Schwester. Dean blieb noch in der Nähe um zu lauschen und vielleicht an neue Informationen zu kommen. „Darum sollen wir ja jetzt den Medikamentenschrank kontrollieren. Du hast ja gehört wie sie ihn beschrieben hat. Er soll ziemlich verwahrlost ausgesehen haben. Wahrscheinlich war das ein Drogenjunkie.“ „Und gleich kommt ein Polizeizeichner um ein Phantombild anzufertigen. Ich weiß nicht ob ich mich nach so einer Sache darauf konzentrieren könnte den Täter zu beschreiben. Ich wäre wahrscheinlich noch viel zu geschockt.“ ~Hoffen wir bei eurer Kollegin ist es auch so~ dachte Dean. Zum Glück gingen die Schwestern gleich in den Raum in dem scheinbar die Schränke mit den Medikamenten standen. Dean schlich leise zurück ins Schwesternzimmer und schnappte sich das Telefon und verschwand damit in seinem Zimmer. „Hey Sammy!“ Waren die ersten Worte die der Jüngere vernahm. „Ist alles in Ordnung?,“ fragte Sam den Älteren. „Wie man’s nimmt. Der Schwester scheint es soweit gut zugehen. Aber sie hat Dad gesehen und soll ihn einem Phantombildzeichner beschreiben. Zum Glück gibt es in diesem Krankenhaus nur Überwachungskammeras auf der Säuglingsstation.“ „Ein Phantombildzeichner? Heißt das die Polizei ist schon wieder da?“ „Scheint so, aber vermutlich unten in der Notaufnahme.“ „Na klasse, dann werden wir Dad also im Notfall hier behandeln müssen.“ „Ins Krankenhaus solltet ihr ihn jeden Falls nicht bringen. Wie geht es ihm? Habt ihr in exorziert?,“ wollte Dean wissen. „Nein noch nicht. Bobby hat da ein etwas aufwändigeres Ritual entdeckt, dass ein wenig Vorbereitungszeit erfordert, aber wir kriegen das hin.“ „Alter, wo sind meine Sachen? Mein Handy und der Kram, meine ich. Weißt du wie schwer es war an ein Telfon zu kommen?“ „Oh, entschuldige Dean. Ich habe ganz vergessen sie dir zu geben. Ich habe deine Sachen hier bei mir. Ich bring sie dir Morgen.“ „Gut. Sammy?“ „Ja Dean?“ „Woher wusstest du, das Dad mich töten wollte?“ Dean konnte sich eigentlich denken, wie Sam es geschafft hatte ihn zu retten. Aber er wollte das verhasste Wort mit V nicht aussprechen. Sam hatte dadurch zwar schon einige Leute retten können, aber dafür hatte der Jüngere immer mit furchtbaren Kopfschmerzen zu kämpfen und Dean fühlte sich immer so hilflos, weil er ihm nicht helfen konnte. „Ich hatte eine Vision und ich war noch nie so froh darüber diese Fähigkeit zu haben wie heute,“ sagte Sam und zerdrückte eine Träne als er wieder daran dachte, wie knapp es gewesen war. Wäre Sam nur ein paar Minuten später aufgetaucht, hätte er Dean verloren. „Geht es dir einigermaßen?,“ fragte Dean besorgt. „Mir ging es nie besser,“ sagte Sam und lächelte. „Hey, das ist mein Spruch,“ scherzte Dean. „Hast du etwa ein Patent darauf? Das würde ich dann gerne sehen.“ „Willst du mir jetzt etwa mit juristischen Fachausdrücken kommen?“ „Idiot.“ „Mistkerl.“ „Ach hier bist du Sam. Bobby hat das Gebräu fertig. Wir können anfangen.“ „Ich komme gleich Caleb.“ Der Ältere Jäger nickte und ging wieder ins Haus. „Tja, die Arbeit ruft.“ „Sam, es ist mehr als ein normaler Job, es ist Dad.“ „Ich weiß.“ „Und versuch nicht gleich wieder dich mit ihm in die Wolle zu kriegen.“ „Es wird Zeit für dich zu Schlafen Dean,“ sagte Sam. „Bis Morgen Sam,“ sagte Dean, der natürlich bemerkt hatte, dass das Thema Dad für Sam mal wieder unangenehm war. Die beiden legten auf. Sam ging ins Haus und Dean schmuggelte das Telefon wieder unbemerkt ins Schwesternzimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)