Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 31: Aufgewacht ---------------------- @Noir10: Ich mag die Bezeichnung. Mein Papa nennt mich immer so. Freut mich das es dir gefallen hat. @KC8: Da bin ich ja beruhigt. @Fine: Ja, Jenny hat irgendwelche Kräfte. Aber was sie alles kann muss ich mir noch ausdenken. Ist quasi noch in arbeit. Muss dich enttäuschen. Dean wird sich nicht wirklich an das „geträumte“ erinnern. Was das kuscheln und die Bettszene betrifft: Ich dachte da muss jetzt auch mal was kommen und wenn dann nur in der Traumsequenz. @L_Angel: Wieso nimmt dass das Happy End vor weg? Ich habe doch geschrieben dass er in diesen sequenzen das sieht was er sich am meisten wünscht und was passieren kann. Das heißt aber nicht, dass das auch so eintreffen wird wie das was er da gesehen hat. Wenn es dir nicht so gut gefallen hat tut es mir leid. Aber jetzt wo die spannung ja für dich scheinbar raus ist brauchst du ja nicht mehr weiter lesen ;-). Ein bisschen hast du ja schon recht, aber dieses Kapitel war von mir quasi als Ausblick auf kommendes gedacht. Ich hoffe also, dass du trotzdem weiter liest, sonst muss ich heulen @RyouAngel: Jenny muss dir nicht suspekt sein. Böse ist sie jeden Falls nicht. Aber ein Kind von Sam kann nun einmal eigentlich nicht einfach normal sein. Er fühlte sich als wäre er von einer Dampfwalze überrollt worden. Er war unfähig sich zu rühren. Aus weiter Entfernung hörte er eine warme, ihm sehr vertraute Stimme besorgt seinen Namen rufen. Was war mit ihm los? Er wollte antworten, aber er konnte es nicht. Irgendwas war in seinem Hals. Er bekam keinen Ton raus. Er wollte wissen was mit ihm passierte, doch er konnte seine Augen nicht öffnen. Panik stieg in ihm auf. „Die Herzfrequenz ist auf 140 gestiegen,“ vernahm er eine Frauenstimme. Er spürte wie jemand seine Hand hielt. „Dean, es ist alles in Ordnung. Du musst dich beruhigen. Ich bin hier. Du bist im Krankenhaus,“ hörte er die bekannte Stimme beruhigend auf ihn einreden. Sie klang auf einmal viel näher. Krankenhaus? Wie zum Teufel war er denn hier gelandet? Er fühlte wie sein Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte. Er spürte wie seine Hand fest gedrückt wurde und etwas warmes, nasses auf seinen Handrücken tropfte. „Dean, es ist alles Gut. Du brauchst keine Angst haben. Dir passiert nichts. Ich bin bei dir.“ Er erkannte endlich die Stimme. Sam. Sammy war da. Er beruhigte sich langsam. „Herzfrequenz fällt wieder. Reden sie weiter mit ihm,“ hörte er die Frau wieder. Verdammt, was hatten die mit ihm gemacht? „Dean, komm schon. Mach deine Augen auf.“ Was meinst du was ich hier gerade versuche, dachte Dean. Er kämpfte gegen die Schwere seiner Augenlider an. „Ich glaube er kommt zu sich,“ sagte Sam. „Herzfrequenz wieder unter 100. Das sieht gut aus.“ „Mr. Bonham? Können sie mich hören?,“ fragte eine andere Frau. Mr. Bonham? War er das? Meinte sie ihn? „Versuchen sie es noch mal Sam,“ bat die zweite Frau. „Dean,“ sagte er fragend. Plötzlich fühlte Sam, wie der Ältere seine Hand drückte. Er blickte zu Deans Gesicht empor und lächelte glücklich als er die grünen Augen sah. Deans Augen spiegelten deutlich seine Verwirrtheit wieder. „Hey,“ sagte Sam sanft und streichelte ihm über den Handrücken. Deans Augen wanderten von Sam aus im Raum umher. Eine Ärztin und eine Schwester standen um sein Bett herum. Er wollte etwas sagen, aber alles was zu hören war, war ein leises Röcheln. „Du kannst nicht sprechen Dean. Man hat dir einen Schlauch in die Luftröhre eingeführt, damit man dich beatmen konnte,“ erklärte Sam ihm. Zur Hölle, was war bloß mit ihm passiert? Er sah Sam flehentlich an. Sam verstand was Dean wollte. „Können sie den Tubus entfernen?,“ fragte er die Ärztin. Diese warf einen prüfenden Blick auf den Bildschirm vor sich. „Die Werte sind in Ordnung. Ich denke schon, dass wir es riskieren können,“ sagte sie schließlich. „Hast du gehört Dean? Gleich bist du den Schlauch los,“ sagte der Jüngere und streichelte Dean über die Wange. „Mr. Bonham, machen sie jetzt bitte das was ich ihnen sage. Ich werde jetzt den Tubus entfernen. Ich zähle jetzt bis drei und bei drei atmen sie bitte tief aus, alles klar?“ Dean versuchte ein Nicken, was ihm sogar gelang. Die Ärztin bat Sam ein wenig zurück zu treten, damit sie Platz zum arbeiten hatte. Der Jüngere tat wie ihm geheißen, hielt aber weiter Augenkontakt zu Dean. Dr. Blake zählte bis drei und zog dann den Schlauch raus. Daraufhin fing Dean heftig an zu husten. „Ja, so ist es gut. Husten sie alles ab.“ Sam sah sie fragend an. „Sie können jetzt wieder näher kommen,“ beantwortete Dr. Blake Sams ungestellte Frage. Sam ließ sich sofort wieder auf dem Stuhl neben Deans Bett nieder. „Haben sie Schmerzen?;“ fragte die Ärztin Dean. Schmerzen? Er fühlte sich einfach fertig. Aber Schmerzen spürte er eigentlich nicht. „Nein,“ sagte er. Es war mehr ein Wispern als ein richtiges Wort. „Das ist gut. Das Sprechen wird ihnen noch eine Weile schwer Fallen. Das ist normal nach einer längeren Intubation.“ Plötzlich ging ihr Piper. „Ich muss in den OP. Ruhen sie sich aus. Kayla behalten sie seine Werte noch eine halbe Stunde im Auge. Wenn alles konstant bleibt können sie ihn auf die Innere verlegen. Die haben noch Betten frei. Ich versuche später noch mal nach ihnen zu sehen. Falls ich es doch nicht mehr schaffen sollte sehen wir uns Morgen bei der Visite.“ Sie lächelte Dean und Sam zu und ging dann aus dem Raum. „Sam,“ kam es kaum hörbar von Dean. Der Jüngere nahm wieder seine Hand. Die Schwester notierte etwas auf einem Klemmbrett. „Ich werde ihnen jetzt ein schöneres Zimmer besorgen. Sie bekommen sozusagen ein Upgrade,“ sagte sie freundlich und ging dann hinaus. Dean sah Sam fragend an. „Sie mussten dich operieren. Du hattest innere Blutungen, aber das haben sie in Ordnung gebracht. Aber weil du während der OP einen Herzstillstand hattest mussten sie sie dich für drei Tage in ein künstliches Koma versetzen. Aber jetzt bist du wieder wach. Die peppeln dich hier schon wieder auf,“ erklärte Sam Dean. Der Ältere versuchte tief durch zu atmen, aber sofort machte sich ein leicht schmerzhaftes Ziehen an seinem Bauch bemerkbar. Er verzog das Gesicht. „Das ist die Drainage, die sie dir gelegt haben damit die überschüssige Wundflüssigkeit abfließen kann,“ sagte Sam, der Deans Gesichtsausdruck goldrichtig gedeutet hatte. Der Ältere lächelte leicht. Sein Sammy hatte scheinbar auf alles eine Antwort. Wenn er Berufsberater wäre, hätte er Sam schon längst dazu geraten Medizin zu studieren. Wer hatte Sam eigentlich den Floh von dem Jura Studium ins Ohr gesetzt? Sam war doch als seine private Krankenschwester viel besser aufgehoben. „Sam,“ kam es wieder leise von Dean. „Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht. Pastor Jim hat sich Sorgen um dich gemacht.“ ~So, nur Pastor Jim? Da kannst du mir ja viel erzählen. Ich sehe dir doch an deinem Gesicht an, dass du dir viel mehr Sorgen um mich gemacht hast als er. Du machst dir ja sogar jetzt noch Sorgen. Ich sehe es in deinen Augen~ dachte Dean. Was war eigentlich passiert? Er konnte sich kaum an etwas erinnern. Er dachte nach. Aber alles was ihm wieder einfiel war, dass Sam ihm wohl Metallica vorgesummt und dabei fast jeden Ton versemmelt hatte. Und das Sam ihm irgendwas von Pizza und Bruchrechnung erzählt hatte. Aber was war passiert bevor er hier im Krankenhaus gelandet war? Die Schwester kam zurück. „Sieht alles gut aus,“ sagte sie nach einem Blick auf den Monitor. „Ich habe ein Zimmer für sie. Wir können sie gleich verlegen. Hat Lucy ihnen schon die Anti-Thrombose Spritze gegeben?,“ fragte Kayla. „Heute noch nicht,“ sagte Sam. „Gut, dann kriegen sie die heute mal von mir, ehe wir sie gleich nach unten bringen. Dann kann ich gleich auch noch ihre Temperatur messen. Ich bin gleich wieder da.“ Sie verließ den Raum um die Spritze und das Thermometer zu holen. „Spritze?,“ wimmerte Dean wenig begeistert. „Nur ne Kleine. Das wirst du kaum merken,“ versicherte Sam ihm. Schon war Kayla zurück. Schnell maß sie seine Temperatur. „36,8. Kein Fieber. Wunderbar.“ Sie notierte die Temperatur auf dem Klemmbrett. Dann schlug sie die Bettdecke ein Stück zurück, damit sie an Deans Oberschenkel heran kam. Kayla desinfizierte einen Flecken Haut. Dean hatte dabei registriert, dass er einen dieser Kleidähnlichen OP-Kittel trug. „Fertig,“ sagte Kayla und deckte Dean wieder zu. Wow, sie war wirklich gut. Er hatte gar nichts gespürt. Jetzt kam eine zweite Schwester herein. „Sam, warten sie doch bitte kurz draußen bis wir die Kabel und überflüssigen Anschlüsse entfernt und Mr. Bonham für den Umzug auf die Innere vorbereitet haben.“ „Klar, kein Problem.“ Zehn Minuten später fuhren sie mit dem Fahrstuhl zwei Etagen tiefer. Deans neues Zimmer war wesentlich heller und freundlicher, dass konnte man auch erkennen obwohl es draußen schon dunkel war. „So, da wären wir. Hier gilt auch nicht mehr die eingeschränkte Besuchszeit. Sie können also so lange bleiben wie sie wollen,“ sagte die zweite Schwester und ging dann. Kayla blieb noch und erklärte Dean die Fernbedienung für sein Bett und den Fernseher. Sam hatte sich nicht an die eingeschränkte Besuchszeit gehalten. Am ersten Tag hat Kayla ihn zwar hinaus gebeten, doch hatte er sie mit einem so Herzzerreißenden, bettelnden Dackelblick angesehen, dass sie ihn hatte bleiben lassen. „Was ist passiert? Wo ist Dad?,“ wisperte Dean nachdem Kayla den Raum wieder verlassen hatten. Nachdem er drei Tage lang intubiert war fiel ihm das Sprechen noch etwas schwer. Sam saß nun wieder an Deans Bett und legte sachte seinen Finger auf Deans Lippen. „Scht! Du hast doch die Ärztin gehört, du sollst dich ausruhen.“ „Aber Sam!“ Dieses Mal war Deans Stimme etwas kräftiger. Sam reagierte nicht. „War es ein Geist?“ Sam schüttelte mit dem Kopf. „Dean, du brauchst Ruhe. Ich werde dir alles später erzählen, aber nur wenn du jetzt versuchst ein bisschen zu schlafen.“ Sam strich dem Älteren sanft über die Wange. Für das was er Dean erzählen musste, sollte der Ältere wirklich erstmal wieder 100%ig aufnahmefähig sein. „Geh nicht weg,“ bat der kleinere ihn. Das waren ja ganz neue Töne, dachte Sam. „Keine Angst Dean, ich bleibe bei dir.“ Sam machte es sich auf dem Stuhl bequem und hielt Deans Hand. Der Ältere hatte eingesehen, dass er aus Sam im Moment keine weitere Information mehr heraus kriegen würde. Nicht zu wissen was los war machte ihn fast wahnsinnig, aber Sams Berührungen beruhigten ihn soweit, dass er die Augen schloss und bald darauf in einen ruhigen, traumlosen Schlaf fiel. Als Dean wieder erwachte schien von draußen ein wunderbar warmer Sonnenstrahl durch das Fenster seines Krankenzimmers. Er hatte also die Nacht durchgeschlafen. Deans Blick schweifte zu Sams Kopf hinab. Der Jüngere hatte seine Wange gegen Deans Hand geschmiegt und war mit dem Kopf an der Bettkante eingeschlafen. Mit seiner freien Hand strich er Sam eine Strähne aus dem Gesicht und wuschelte ihm dann liebevoll durchs Haar. So wie er Sam kannte, hatte er sich selbst in den letzten Tagen ziemlich vernachlässigt um für Dean da zu sein und scheinbar hatte die eintretende Erschöpfung irgendwann in der Nacht ihren Tribut gefordert. Dean wollte Sam nicht wecken und zog seine Hand wieder von Sams Kopf zurück, was dieser mit einem etwas unzufriedenen brummen quittierte. „Sammy?“ Dean hatte noch immer ein unangenehmes Kratzen im Hals. Nur langsam rappelte der genannte sich auf. Sein Körper machte ihm sofort klar, dass es eine dumme Idee gewesen war in dieser Position einzuschlafen. Er drückte seine Hände in seinen Rücken und streckte sich dann. Er hatte schon wieder diesen Traum von Jessica gehabt in dem der Impala in die Luft geflogen war. Er würde sicher verrückt werden, wenn er nicht raus fand was der Traum bedeutete, jetzt hatte er aber keine Zeit darüber nachzudenken. Dean war wach. Nach einem kurzen Gähnen fragte er Dean: „Wie geht es dir?“ „Abgesehen davon, dass die mir nen Blasenkatheter und ne Drainage, die tierisch zwickt wenn ich auch nur anstallten mache meine Position zu verändern, verpasst haben und ich wohl noch eine Zeit lang in diesem verflixten Krankenhaus bleiben muss und mich noch immer nicht erinnern kann wie ich überhaupt hier gelandet bin, kann ich eigentlich nicht klagen. Aber was zum Teufel habe ich da an meinen Beinen?,“ fragte Dean ihn und streckte sein Bein unter der Decke hervor. „Das sind Kompressionsstrümpfe. Die sollen verhindern, dass du eine Thrombose oder Embolie bekommst. Irgendwie siehst du darin sexy aus,“ sagte Sam, konnte sich dabei aber ein Lachen nicht verkneifen. Dean sah ihn mit strafendem Blick an. „Ich denke, dass du den Katheter heute los werden wirst,“ wechselte Sam das Thema. „Das hoffe ich doch.“ „Außer dem zwicken der Drainage hast du keine Schmerzen?“ „Nein, aus diesem Tropf scheint stetig genügend Schmerzmittel zu fließen. Also, erzählst du mir jetzt endlich was los ist?“ „Ich habe auch nicht alles mitbekommen. An was kannst du dich noch erinnern?“ „Das letzte an das ich mich erinnern kann ist, dass wir drei von Pastor Jim aus zu diesem Lagerhaus gefahren sind, weil Dad der Meinung war, dass was immer ihn angegriffen hatte, sich dort versteckt. Dad und ich haben uns das Erdgeschoss vorgenommen und du solltest die Büroräume in der oberen Etage checken. Ich habe in meinem Bereich mit dem EMF Messer nichts feststellen können und bin dann wieder zu Dad gegangen, der links vom Eingang ein paar Kisten untersuchte. Ich habe ihm gesagt, dass ich nichts entdecken konnte und dann weiß ich nur noch, dass ich gestern Abend hier im Krankenhaus aufgewacht bin mit einem verdammten Schlauch im Hals,“ beendete er seine Ausführungen. „Das ist nicht gerade viel.“ „Sam, ich dreh dir den Hals um wenn du nicht gleich mit der Sprache rausrückst,“ fuhr der kleinere ihn an. „Okay, okay! Ich erzähle dir jetzt, was ich gesehen habe nachdem ich die Büroräume durchforstet hatte.“ „Ich bitte darum,“ sagte Dean nun wieder etwas ruhiger. „Ich kam gerade die Treppe herunter als ich dich aufschreien hörte. Ich rannte in die Richtung aus der dein Schrei gekommen war. Ich sah dich zu Boden gleiten während Dad ein blutverschmiertes Messer aus deinem Köper zurück zog.“ „Dad hat auf mich eingestochen?,“ fragte Dean ungläubig. Sam nickte und fuhr mit seiner Erzählung fort. *Flashback* Dean sackte in sich zusammen. Seine Schrotflinte entglitt seiner Hand und kam neben ihm auf dem Boden auf. „Du wirst mich nicht daran hindern Marys Mörder zu finden,“ murmelte John und zog das Messer aus Deans unterem Bauchraum. Sam trat näher an die beiden heran. „Dad, was tust du da?,“ fragte er John verwirrt und erschrocken über das Bild, was sich ihm hier bot. Dean lag nun am Boden. Immer mehr Blut drang durch sein T-Shirt und sein Hemd. John hatte Dean scheinbar von Höhe des Magens bis fast zur Leistengegend hin aufgeschlitzt. John fuhr zu ihm herum. Mit einem Blick, der an Wahnsinn grenzte trat er nun auf Sam zu. „Was hast du getan?,“ fragte der jüngste Winchester und wich unweigerlich ein paar Schritte zurück. Sein Dad kam noch näher. „Ich musste es tun. Er steckt mit diesem Dämon unter einer Decke, er wollte mich von seiner Spur abbringen,“ erklärte John mit angst einflößender Kälte in seiner Stimme. John hatte ihn mittlerweile mit dämonischer Kraft gegen die Wand einer Kiste gedrängt, so dass auch Sam seine Waffe verlor. „Was redest du da? Dean ist doch kein Dämon. Warum sollte er dich daran hindern den Dämon aufzuspüren, der Mum getötet hat?“ „Du bist auch einer von denen. Du willst auch euren Anführer schützen, mich ausschalten. Aber ich lasse mich nicht aufhalten,“ sagte John mit einem paranoiden Grinsen auf dem Gesicht. Er stand jetzt direkt vor Sam und holte mit dem Messer nach ihm aus. Dieser sah sich in einer ausweglosen Situation. Er konnte nicht ausweichen. Links und rechts von ihm standen Kisten. Nur noch Zentimeter trennten die Klinge von seiner Brust, als plötzlich ein Schuss erklang und John an der rechten Schulter traf. Die Wucht des Steinsalzes verriss die Stoßbewegung des Messers und schickte den ältesten Winchester zu Boden. Sam, der seine Augen noch immer auf seinen Vater gerichtet hatte, suchte nun hektisch nach der Quelle des Schusses. Sein Blick blieb an Dean hängen. Dieser hatte scheinbar mit letzter Kraft nach der Schrotflinte neben ihm gegriffen, sich wieder ein wenig aufgerichtet und den Schuss abgegeben um Sam zu retten. Die beiden sahen sich kurz in die Augen ehe Dean wieder auf den Boden sank. Sam trat über den benommenen Körper seines Vaters und eilte zu Dean, der so eben das Bewusstsein verloren hatte. Ohne nachzudenken hob Sam den schlaffen Körper seines Bruders hoch und schaffte es ihn auf seine Arme zu hieven, so dass er Dean tragen konnte. Sein Vater war nicht schwerverletzt und was immer mit ihm los war konnte warten bis Sam sicher gehen konnte, dass Dean versorgt ist. Also ließ er John am Boden liegend in der Lagerhalle zurück, trug Dean zum Impala, ließ den Älteren auf den Beifahrersitz gleiten und fuhr ihn ins nächste Krankenhaus. „Dean, stirb mir jetzt bloß nicht weg,“ sagte Sam immer wieder zu seinem bewusstlosen Bruder. *Flashback Ende* „Du warst die ganze Zeit über bewusstlos. Im Krankenhaus angekommen wurdest du sofort in der Notaufnahme behandelt. Als die Ärzte mir sagten, dass du operiert werden müsstest, habe ich die nötigen Formulare unterschrieben. Dann haben sie dich auf der Trage in den Fahrstuhl verfrachtet und in den OP gebracht. Danach bin ich sofort zur Lagerhalle zurück gefahren. Dads Truck stand noch da, aber von ihm selbst fehlte jede Spur,“ beendete Sam den Monolog und sah zu seinem Bruder herüber. Während er Dean berichtet hatte was passiert war, war Sam durch das Zimmer gelaufen. „Was meinst du damit von Dad fehlt jede Spur?,“ wollte Dean wissen. „Er ist verschwunden Dean,“ sagte Sam resignierend. „Er ist verschwunden? Gott weiß was ist in ihn gefahren und da sitzt du Tagelang an meinem Bett anstatt ihn zu suchen? Du hättest ihn überhaupt nicht dort zurücklassen dürfen,“ schrie Dean wütend seinen Bruder an. Seine Stimme klang härter als beabsichtigt. „Dean, du hast geblutet wie ein abgestochenes Schwein. Wenn ich noch Mal zurück gegangen wäre um Dad zu holen wärst du jetzt vielleicht tot. Dad war nicht verletzt, entschuldige, dass mir dein Leben in dem Moment wichtiger war,“ entgegnete Sam nicht weniger wütend. Darauf konnte Dean nichts erwidern, schließlich hätte er vermutlich genau so gehandelt, also fragte er Sam: „Du hast wirklich keinerlei Hinweise auf seinen Verbleib?“ „Dean, ich habe dort alles nach ihm abgesucht. Weil ich nichts fand bin ich zurück zu Pastor Jim gefahren und habe ihm alles erklärt. Er hat daraufhin Bobby und Caleb angerufen und die suchen jetzt weiter nach Dad. Pastor Jim meinte ich solle mich am besten um dich kümmern. Er selbst passt weiterhin auf Jenny auf.“ „Geht es ihr gut?“ „Natürlich, aber sie vermisst dich. Pastor Jim war gestern Nachmittag mit ihr hier um zu sehen wie es uns beiden geht. Leider warst du da noch bewusstlos. Da fällt mir ein, dass ich ihn anrufen sollte um ihm zu sagen, dass du aufgewacht bist.“ Er ging auf den Stuhl an Deans Bett zu und holte sein Handy aus seiner Hemdtasche. Es war so warm an diesem Tag, dass er es ausgezogen hatte. Das T-Shirt reichte vollkommen. Ehe Sam die Nummer wählen konnte, sagte Dean: „Ich habe auf Dad geschossen?“ „Ja, wenn du das nicht gemacht hättest, wären wir jetzt wahrscheinlich beide tot, also mach dir deswegen keine Vorwürfe. Es war richtig, was du getan hast und außerdem war es ja nur Steinsalz.“ Die Tür öffnete sich und eine Schwester kam herein. Sie hatte starke Ähnlichkeit mit Missouri, nur dass sie scheinbar Sam auf dem Kieker hatte, denn als sie das Handy in Sams Hand sah, sagte sie im scharfen Ton: „Sie haben doch nicht etwa vor, dass hier im Krankenhaus zu benutzen, oder?“ „Nein Emily. Ich werde natürlich zum telefonieren nach draußen gehen. Ich bin gleich wieder zurück Dean.“ Sam schenkte dem Älteren ein warmes Lächeln und verließ dann das Zimmer. „Ihr Freund muss sie unglaublich doll lieben. Seit sie aus dem OP kamen ist er kaum fünf Minuten freiwillig von ihrer Seite gewichen. Meine Kolleginnen und ich konnten ihn nur mit Mühe und Not dazu bringen mal nen Kaffee zu trinken. Noch schwieriger war es ihn dazu zu kriegen was zu essen. Er hat viel mit ihnen gesprochen, ihnen was von AC/DC und Metallica vorgesummt, ihre Hand gehalten und ihnen versichert, dass alles gut wird,“ berichtete die Krankenschwester ihm, während sie seine Werte maß und diese auf der Kurve eintrug. Dean lächelte leicht, auch wenn er nicht wusste wie sie darauf kam, dass Sam sein Freund war. Schließlich hatte Sam doch diese Formulare unterschrieben und Dean wusste, dass nur Angehörige in die OP einwilligen dürfen. Aber im Grunde war das ja auch egal. Die Schwester hatte Recht. Sam war ja mehr oder weniger sein Freund, obwohl beide eigentlich seit ihrem letzten Kuss noch gar nicht die Zeit dazu hatten, zu definieren, was sie nun genau für einander waren, was sie einander bedeuteten und was sie für einander fühlten. Aber augenscheinlich empfand Sam das Selbe für Dean, dass er für Sam empfand und alleine diese Bestätigung durch einen dritten zu erfahren, erzeugte in Dean ein leicht benebelndes Glücksgefühl. Na ja, die Schmerzmittel trugen sicher auch ihren Teil dazu bei. „Ihre Werte sind alle in Ordnung. Es ist zwar schon etwas spät, aber ich werde mal sehen ob ich irgendwo für sie und ihren Freund noch ein Frühstück auftreiben kann. Dr. Blake kommt dann in etwa einer Stunde zur Visite.“ Die Schwester hang das Klemmbrett mit Deans Werten wieder ans Fußende des Bettes. „Und ich rate ihnen schnell wieder gesund zu werden. Wenn ihr Freund sich noch länger Sorgen um sie machen muss klappt er irgendwann noch zusammen.“ „Ich tu mein bestes,“ sagte Dean und lächelte. Sie lächelte ebenfalls und verließ dann das Zimmer wieder. Einige Minuten später kam Sam zurück. „Pastor Jim kommt heute Nachmittag mit Jenny her. Er erwartet heute Mittag noch einen Anruf von Caleb. Er meldet sich täglich um 13 Uhr bei ihm um ihn und damit auch uns auf den neuesten Stand zu bringen und um sich zu erkundigen wie es dir geht.“ Sam ließ sich wieder auf dem Stuhl neben Deans Bett nieder. „Sammy, ich möchte, dass du nachher mit Pastor Jim zurück fährst und dich ausruhst.“ „Aber Dean….“ „Kein aber, ich sehe doch wie erschöpft du bist. Ich will dass du bei Pastor Jim eine heiße Dusche nimmst, dich danach ins Bett legst und in einen langen hardcore R.E.M. Schlaf fällst.“ „Und was ist mit dir?“ „Sam, es geht mir gut und ich bin hier bestens versorgt. Aber ich mache mir Sorgen um dich. Ich will nicht, dass die dich auch noch hier behalten wegen eines akuten Schwächeanfalls.“ Sam wollte Dean nicht alleine lassen, aber er wollte auch nicht, dass er sich Sorgen um ihn machte, also nickte er nur. Dean dankte es ihm mit einem leichten Lächeln. „Ach, Sam!“ „Ja?“ „Wegen Dad...“ begann Dean, doch Sam ließ ihn nicht ausreden. „Du musst das aus meiner Perspektive sehen, ich konnte nicht riskieren, dass du stirbst. Nicht nachdem… Dean, ich…,“ begann Sam und sah sein Gegenüber mit einem warmen, liebevollen Blick an. „Ich weiß Sammy. Ich dich auch.“ Dean griff nach Sams T-Shirt und zog ihn zu sich herab um ihn sachte zu küssen. Als Sam begann den Kuss sanft zu erwidern ließ Dean sein Shirt los und vergrub seine Hand in Sams dichtem Haar. Dean wusste, dass Sam zur gegebenen Zeit ein ausführlicheres Gespräch über ihre neu entdeckten Gefühle mit ihm führen wollen würde und Dean würde Sam zu liebe in diesen sauren Apfel beißen, denn Sam verdiente mehr als nur diese Satzfetzen. Zum Glück war Sam jedoch wohl auch der Meinung, dass dies weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort war um tiefschürfende Gespräche zuführen und schien mit der Situation im Moment ganz zufrieden zu sein. Sam gab ein wohliges Stöhnen von sich, als Dean den Kuss intensivierte. Beide genossen im Augenblick die Nähe des anderen und das Gefühl ihre weichen, warmen Lippen auf einander zu spüren. Schließlich löste Sam den Kuss, viel zu früh für Deans Geschmack. Dean zu küssen fühlte sich verdammt gut an, aber auch irgendwie komisch fand Sam. Nicht weil Dean ein Mann war bzw. sein Bruder, sondern weil er einfach nicht Jessica war. Dean war der erste den er wirklich richtig und mehrmals geküsst hatte seit Jessicas Tod. Warum dachte er jetzt eigentlich an Jessica? Er war doch gerade dabei eine Beziehung zu Dean einzugehen. Vielleicht war es gerade deswegen. Er hatte zu Dean gesagt es wäre Zeit Jessica los zulassen, dass versuchte er ja auch, aber war er wirklich schon bereit für eine neue feste Beziehung? Immerhin war Jessica noch nicht mal ein Jahr tot. „So, ich habe tatsächlich noch Frühstück für sie zwei bekommen,“ sagte Emily und riss Sam somit aus den Gedanken. Die Schwester stellte zwei Tabletts auf das Tischchen neben Deans Bett. Dann schob sie den Tisch so hin, dass Dean bequem essen konnte. „Was zur Hölle ist das?,“ fragte Dean und deutete angewidert auf die grau-braune Pampe auf seinem Teller. „Haferbrei. Wegen ihrer Darmverletzung dürfen sie bis auf Weiteres noch keine feste Nahrung zu sich nehmen,“ erklärte Emily ihm. Neidisch sah Dean zu den Weißbrotscheiben und dem kleinen Töpfchen Marmelade auf Sams Teller herüber. „Na super,“ maulte Dean. „Heute Mittag bekommen sie Suppe,“ sagte Emily. „Da freu ich mich jetzt schon drauf,“ sagte Dean mürrisch. „Danke,“ sagte Sam zu Emily und sah sie an. „Keine Ursache. Hey, Finger weg von dem Toast,“ sagte sie ermahnend zu Dean, der seine Hand nach einer Brotscheibe ausgestreckt hatte. „Man, da hätte ich es ja im Knast besser. Da kriegen die Gefangenen wenigstens Wasser und Brot und nicht Tee und Fensterkitt.“ Langsam ging das Sprechen wieder besser. „Ich kann ihnen gerne ein paar Gurte zum festschnallen aus der Geschlossenen Psychiatrischen Abteilung holen, dann kommt ein besseres Gefangenen Feeling auf,“ bot Emily mit einem Grinsen an und verließ dann das Zimmer. Damit hatte sie Dean erstmal die Sprache verschlagen. „Komm iss was Dean. Ekeliger als das was du sonst in dich rein stopfst sieht das nun auch nicht aus,“ meinte Sam. Widerwillig schob er sich einen Löffel Haferbrei in den Mund. „Und?,“ fragte Sam. „Schmeckt wie aufgeweichte Zeitung. Iss deinen Toast.“ „Ich habe keinen Hunger.“ „Sammy, wenn ich jedes Mal wenn ich das von dir höre einen Dollar kriegen würde, säße ich jetzt wahrscheinlich mit nem dicken Bankkonto auf den Bahamas. Also iss jetzt.“ „Nur wenn du den Haferbrei auf isst.“ „Weißt du was? Lass den Toast liegen. Ich kann dich ja schließlich nicht zum Essen zwingen,“ meinte Dean und schob seinen Teller beiseite. Dann sah er zu Sam herüber. „Sammy, wann hast du eigentlich das letzte Mal etwas gegessen weil du es wolltest und nicht weil es notwendig war?“ „Deine Pfannkuchen waren lecker,“ sagte Sam und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Dean lächelte ebenfalls. „Iss den Toast Sam.“ „Ist ja gut.“ Dean hatte schließlich widerwillig wenigstens den Tee getrunken während er Sam dabei zu sah wie er den Toast aß. Es klopfte an der Tür und Deans Ärztin kam herein. „Sie sind aber früh dran. Die Schwester die eben hier war meinte, sie kämen erst in einer Stunde,“ sagte Dean. „Guten Morgen. Wie ich höre klappt es mit dem Sprechen schon wieder besser. Ich dachte mir ich komme etwas eher zu ihnen, weil ich dann auch gleich bei ihnen einen Ultraschall machen kann. Wenn ich bis zur regulären Visite warte hat sich das Tragbare Ultraschallgerät schon ein anderer Arzt unter den Nagel gerissen und dann kann ich wahrscheinlich wieder bis Nachmittag warten bis ich die Untersuchung machen kann.“ Es klopfte an der Tür und eine Schwester reichte das kleine Ultraschallgerät herein. „Danke schön Cynthia,“ sagte Dr. Blake. „So Dean, ich darf sie doch Dean nennen, oder?“ Er nickte. „Bringen sie ihr Kopfende mal wieder in die Waagerechte und machen sie dann ihren Oberkörper frei. Vielleicht kann Sam ihnen helfen den Kittel auszuziehen. Ich bin gleich wieder da. Cynthia hat das Ultraschall Gel vergessen.“ Sie verließ kurz den Raum. Dean drückte einen Knopf auf der Fernbedienung des Bettes und lag kurz darauf wieder flach auf dem Rücken. „Hast du gehört, du sollst mich ausziehen,“ sagte Dean mit einem leicht unkeuschen Grinsen. Sam rollte mit den Augen, beugte sich über ihn und öffnete die Schleife in Deans Nacken, die den Kittel daran hinderte herunter zu rutschen und streifte Dean den Kittel schließlich ab. Schon war Dr. Blake zurück. Zunächst zog sie vorsichtig die Pflaster von den Nähten ab. „Das sieht sehr gut aus. Es hat nicht mehr nach geblutet. Zur Sicherheit werde ich aber nach der Ultraschaluntersuchung noch mal Pflaster drauf machen. Ende der Woche können wir wahrscheinlich schon die Fäden ziehen. Aber jetzt lassen sie uns mal sehen ob die Verletzungen im Inneren auch so gut heilen wie die Äußeren. Ziehen sie doch bitte ihre Decke noch ein Stückchen tiefer.“ „Wenn sie wollen, aber ich hab nichts drunter,“ sagte Dean. „Soweit brauchen sie die Decke nun auch nicht runter zu ziehen,“ sagte Dr. Blake und lachte. Dean tat wie ihm geheißen. „Ähm, ich werde mal Jim anrufen und ihn bitten dir ein paar Klamotten mitzubringen,“ sagte Sam und verließ das Zimmer. Man, er war doch tatsächlich ein klein wenig rosa angelaufen als Dean da einen Teil seiner Leistenregion freilegte. Unweigerlich waren ihm wieder die Bilder von Dean in der Badewanne in den Kopf gekommen und plötzlich war ihm irgendwie heiß geworden. Wenn er geblieben wäre hätte sich sicherlich mehr in ihm geregt als ihm lieb war und dass hätte Deans Grinsen sicherlich so breit werden lassen, dass es ihm aus dem Gesicht gesprungen wäre. Seltsam, Sams Körper schien sich in dem was er wollte sicherer zu sein, als Sams verquere Gefühlswelt. Nur war Sam Winchester niemand der sich primär und bedingungslos seinen körperlichen Bedürfnissen hingab so wie Dean. Es war vielleicht doch ganz gut, dass er diese Nacht mal wieder richtig schlafen konnte. Vielleicht würde ein wenig Abstand von Dean Sam wieder etwas klarer im Kopf werden lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)