Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 24: Die letzte Woche ---------------------------- @Fine: Demnächst hat Jenny erstmal etwas sende pause und muss viel schlafen, während Sam und Dean sich näher kommen. Das mit dem Bienenstich wollte ich unbedingt mit reinbringen. Den rest des kapitels habe ich mehr oder weniger drum herum aufgebaut @Noir10: Also der Kuss wird schon noch kommen. @KC8: Die sache mit Sam als Krankenpfleger wird wohl zum running gag. Hab schon wieder ein Kapitel mit so nem ähnlichen spruch fertig. Kommt aber erst später. @L_Angel: Bin froh, dass euch die szene mit dem Bienenstich so gut gefällt @Morathi: Endlich mal jemand, der auf meine versteckte Liebeserklärung von Sam an Dean eingeht. Das war nämlich mein zweiter Angelpunkt in dem Kapitel. Das letzte Teil wird in diesem Kapitel gefunden und der Fall recht unspektakulär abgeschlossen. Und wo es dann hingeht? Na ja, sie werden zumindest im Staate Minnesota bleiben. Was mit den Freunden wird? Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Wenn ihr die mögt binde ich die vielleicht später noch mal ein. Habe da noch nen Handlungsstrang, der noch nicht wirklich ausgereift ist, aber die beiden könnten am Rande da rein passen. @RyouAngel: Aber die Klima wird jetzt reparriert, aber keine Bange. Dean wird schon im nächsten Kapitel wie automatisch in Sams Zimmer landen. Ja, das mit dem: Ich stehe nicht auf Männer wollte ich mit der passenden erklärung auch unbedingt mit rein bringen. @all: Sorry, dass das nächste Kapietle ein bisschen länger gedauert hat. Aber jetzt geht es ja weiter. Die letzte Woche Montag: „Oh man!, “ murmelte Dean als er am nächsten Morgen eng an Sam geschmiegt aufwachte. Er lies den Jüngeren augenblicklich los. Nachts schien er offensichtlich keine Kontrolle über sich zu haben, aber zum Glück schlief Sam noch. Warum nur zog Sam ihn an wie ein Magnet? Warum lösten Sams Berührungen und die Nähe zu ihm in letzter Zeit so ein wunderbares Gefühl in Dean aus? Warum dachte er ständig an den Jüngeren? Er kannte die Antwort auf die Fragen. Es hatte ihn ganz schlimm erwischt. Er war total verknallt in Sam. Aber warum war er in Sam verknallt? Warum gerade jetzt? Er hatte Sam immer lieb gehabt, schließlich war er sein Bruder. Aber seit ein paar Wochen war er es plötzlich nicht mehr und in Dean war eine ganz andere, zusätzliche Liebe zu Sam erwacht, die die rein brüderliche Liebe ergänzte und verstärkte. Egal wie sehr Dean sich bemühte, er konnte diese neuen Gefühle für Sam nicht abschütteln und länger verdrängen würde er sie bald auch nicht mehr können. Hoffentlich wird heute die Klimaanlage repariert, dachte Dean. Denn wenn er noch eine Nacht so nah bei Sammy schlafen würde, könnte selbst die funktionierende Klimaanlage in dessen Zimmer Dean nicht mehr abkühlen können. Sein Verstand hoffte, dass die Klimaanlage repariert wird, alles andere in Dean wünschte sich, dass der Defekt nicht behoben werden kann, damit er weiterhin bei Sam schlafen konnte, am liebsten für immer. Dean betrachtete den Jüngeren. Seine Gesichtszüge waren vollkommen entspannt, sein Brustkorb hob und senkte sich ruhig und gleichmäßig. Eine Strähne seines wuschel Haares hing ihm wirr über die Stirn. Der Ältere zögerte kurz, doch dann strich er Sam diese Strähne sanft aus dem Gesicht und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Dean seufzte wehmütig und stand dann auf um ins Bad zu gehen. Einen Augenblick später regte sich Sam. Er hatte einen schönen Traum gehabt. Dean hatte ihn im Arm gehabt, ihm sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen und ihn liebevoll auf die Stirn geküsst. Sam lächelte. Der Traum hatte sich verdammt real angefühlt. Der Jüngere stand auf um sich um Jenny zu kümmern und um Dean sein Sandwich für die Mittagspause zu machen. „So, die Klimaanlage tut es jetzt wieder,“ sagte der Techniker zu Sam. Es war mittlerweile gegen 14.30 Uhr. Dean hatte ihn in seiner Mittagspause angerufen und Sam erzählt, dass der Bus mit dem fehlenden Teil irgendwann in dieser Woche zur Wartung rein kommen würde. Beide konnten dem Braten irgendwie nicht trauen. Sollten sie tatsächlich mal einen Fall haben, der ihnen keine großartigen Schwierigkeiten bereiten würde? „Danke,“ sagte Sam. „Ihre letzte Woche?,“ fragte der Techniker. „Ja leider.“ „Ist ein schönes Haus, aber die Technik ist noch nicht so ganz ausgereift. Ich musste in den vergangenen Wochen schon fünf andere Klimaanlagen reparieren.“ „Da haben sie ja ordentlich zu tun.“ „Leider wird es nicht sonderlich gut bezahlt.“ ~Das werde ich für meinen Job auch nicht~ dachte Sam. „Also, dann wünsche ich ihnen noch eine schöne Woche,“ verabschiedete sich der Techniker. Sam fand, dass es jetzt für Jenny an der Zeit wäre ihr Schläfchen zu machen. Er nahm sie auf den Arm und ging mit ihr nach oben. Erst wollte er sie in ihr Bettchen bringen, aber als er die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte überlegte er es sich anders. Die Hitzewelle die momentan in St. Paul herrschte, machte Sam am heutigen Tag ziemlich müde. Er ging in sein Zimmer und setzte Jenny auf dem Bett ab. Sie krabbelte direkt auf die Kopfkissen zu. Sam ließ sich ebenfalls aufs Bett nieder. Ein wenig wehmütig sah er auf die Seite des Bettes auf der Dean die letzten beiden Nächte gelegen hatte. Heute Nacht würde er wieder in seinem `eigenen` Bett schlafen, in `seinem` Zimmer, auf der anderen Seite des Flures, viel zu weit weg von Sam. Der Jüngere seufzte. Die Gefühle, die er für Dean empfand würden ihn noch wahnsinnig machen. Vielleicht sollte er doch mal mit Dean darüber reden. Der Ältere hatte ihm gegenüber schon oft genug beteuert, dass er ihn nicht alleine lassen würde, egal was auch passieren würde. Aber würde Deans Versprechen auch dann noch bestand haben, wenn Sam ihm erzählen würde, dass er mehr als nur brüderliche Gefühle für ihn hegte? Jenny war jetzt bei Sam angekommen. Er nahm sie behutsam in den Arm. „Was meinst du? Wie kann ich Dean am besten sagen was ich für ihn fühle? Soll ich es ihm überhaupt sagen?,“ fragte er seine Tochter und betrachtete sie. Doch Jenny guckte ihn mit ihren großen Kulleraugen einfach nur an und lächelte. „Du bist mir echt ne große Hilfe, weißt du das? Es wird Zeit, dass du sprechen lernst.“ Er lächelte und gab ihr einen Kuss. „Aber erst Mal machen wir ein Nickerchen.“ Sam gähnte und schloss bald darauf die Augen. Dean kam heute ziemlich früh nach Hause. Es war nicht mal 16 Uhr. Er war überrascht Sam nicht im Erdgeschoss vorzufinden. Normalerweise spielte Sam um diese Zeit mit Jenny, saß an seinem Laptop, sah fern oder las irgendwas. Der Ältere ging nach oben. Die Tür zu Sams Zimmer stand offen. Dean lächelte als er Sam mit Jenny im Arm friedlich auf dem Bett schlafen sah. Er zog sich die Schuhe aus und legte sich neben Sam. Er gab Jenny einen Kuss und streichelte ihr über die Wange. Zu gerne hätte er das gleiche auch bei Sam gemacht, aber Dean hatte einfach zu viel Angst vor möglichen Konsequenzen. Er wollte Sam auf gar keinen Fall verschrecken. Er wollte einfach nur in Sams Nähe sein, damit er auf ihn aufpassen konnte. Auf ihn und auf Jenny. Er hatte noch nie für jemanden so viel Zuneigung empfunden wie für diese beiden Menschen die jetzt neben ihm lagen. Er schloss die Augen in dem Moment als Sam sie öffnete. Der Jüngere lächelte. „Du bist aber schon früh wieder zu Hause. Das ist schön,“ sagte Sam als Dean die Augen kurz darauf wieder öffnete. „Wir hatten heute nicht viel zu tun,“ informierte Dean ihn. „Die Klimaanlage funktioniert wieder,“ sagte Sam. „Oh, ähm, gut,“ nuschelte Dean. Sams Tochter fing derweil an sich zu regen. „Hast du schon ausgeschlafen?,“ fragte Dean sie und streichelte ihr über den Kopf. „Wie spät ist es?,“ fragte Sam den Älteren. Dean sah auf seine Armbanduhr. „Kurz vor vier.“ „Ich denke, sie hat genug geschlafen,“ meinte Sam daraufhin. „Draußen ist es jetzt ziemlich angenehm. Was hältst du davon, wenn wir mit ihr einen Spaziergang machen und dann in dem Cafe ein paar Straßen weiter nen Kaffee trinken gehen?,“ fragte Dean Sam. Der Jüngere lächelte. „Soll dass etwa eine Einladung sein?,“ fragte er Dean. Der Ältere wand den Blick von Sam ab. Ach du scheiße, legte sich da etwa ein Hauch von Rosa über Deans Wangen? So was war ja noch nie vorgekommen. „Nenn es wie du willst,“ sagte Dean leise. „Aber ich dachte du hasst den Laden, wegen den zu abgefahrenen Kaffeesorten.“ „Ja schon, aber der Kuchen ist verdammt gut,“ kam es prompt von Dean. Sam grinste. „Okay, lass uns das machen. Ich glaube, ich muss sie vorher nur noch mal wickeln,“ sagte der Jüngere und stand mit Jenny auf. Einige Minuten spazierten die drei durch den kleinen Park in der Nähe der Wohnsiedlung und genossen gemeinsam die warmen Strahlen der Nachmittagssonne. Dienstag: Schweren Herzens war Dean am gestrigen Abend in sein Bett gegangen. Er hatte lange gebraucht bis er eingeschlafen war und deswegen war er jetzt auch noch ziemlich verschlafen, als er nach unten in die Küche kam. Sam schob ihm die obligatorische Tasse Kaffee zu und machte Dean dann sein Sandwich für die Arbeit. Jenny schlief noch. „Sam, was sollen wir eigentlich mit dem ehrlich verdienten Geld machen, dass wir uns hier hart erarbeitet haben?,“ fragte Dean den Jüngeren. Sam sah ihn überrascht an. „Ich weiß es nicht. Was hast du denn mit dem Geld vor?“ „Ich schwanke zwischen einem Renten Fond für uns oder einem College Fond für Jenny.“ „Geht’s dir gut?,“ fragte Sam ihn. Er hielt Dean die Hand gegen die Stirn. „Hm, Fieber hast du nicht,“ sagte der Jüngere. „Sammy, das war ein Scherz. Obwohl, ein kleines Häuschen in Florida wäre für den Lebensabend schon verlockend.“ „Ja klar und dann spielst du nach deinem Nachmittagsschläfchen Scrabble.“ Sam sah ihn skeptisch an. „Wäre doch toll. Was meinst du wie viele Punkte bringt `Wendigo` bei doppeltem Buchstabenwert ein?“ Dean grinste. Sam musste Lachen. Manchmal hatte Dean schon seltsame Gedanken. Dean mit Lesebrille und Strickjacke in einem Schaukelstuhl – irgendwie hatte diese Vorstellung etwas schönes und beruhigendes. Das würde er zu gerne sehen. Falls sie überhaupt jemals ein so hohes Alter erreichen würden. Sam machte sich dahingehend keine Illusionen. Ihr Job war verdammt gefährlich. Wenn sie nicht zusammen unterwegs wären, hätte es sie sicher schon längst erwischt. Er packte das Sandwich für Dean ein und legte noch einen Schokoriegel dazu. „Andererseits wäre es schön, wenn Jenny vielleicht Medizin studieren würde. Dann könnte sie uns später zusammen flicken,“ sagte Dean. „Dean, das bisschen Geld reicht weder für das eine noch für das andere.“ Er reichte seinem Bruder die Tüte mit seinem Mittagessen. „Du bist so ein Spielverderber Sammy.“ „Einer von uns muss doch realistisch bleiben. Bis später Dean.“ Dean rollte mit den Augen. „Bis später Sam.“ Mittwoch: „Sam, der Bus mit unserem letzten Teil kommt heute Nachmittag rein,“ sagte Dean als er in seiner Mittagspause Sam anrief. „Gut, dann werden wir den Job heute Abend zu Ende bringen,“ sagte Sam. „Ja. Wie geht es Jenny?“ „Ausgezeichnet. Ich habe sie dazu gekriegt den Bunten Kartoffel-Auflauf – Brei zu essen.“ „Das hat dich sicher jede Menge Überredungskünste gekostet.“ „Ich gebe zu sie hat nur das halbe Glas gegessen. Mit dem Rest hat sie mich bespuckt.“ Dean lachte herzhaft. „Das findest du witzig was? Na warte, wenn du sie das nächstes mal fütterst werde ich dafür sorgen, dass nur Pastinakenbrei im Haus ist und dann wünsch ich dir viel Spaß.“ „Bist du verrückt? Sie hasst das Zeug und es ist auch widerlich. Sie hat nicht einen Löffel bei sich behalten und die Küche sah hinterher aus wie Sau.“ „Eben drum und du wirst dann alles sauber machen.“ „Nur weil ich eben gelacht habe? Findest du die Strafe nicht etwas zu hart?“ „Irgendwie muss man dir doch Einhalt gebieten,“ sagte Sam streng. „Du hättest das mit dem Bespucken auch für dich behalten können. Gib es doch zu, du wolltest mich zum Lachen bringen.“ „Wollte ich nicht,“ stritt Sam ab, obwohl Dean damit genau ins Schwarze getroffen hatte. Der Jüngere liebte es, wenn Dean lachte, selbst wenn es auf seine Kosten ging. „Du kannst leugnen so viel du willst. Ich weiß es besser,“ neckte Dean ihn. „Ja, ja. Ist ja gut. Du bist der Ältere, du weißt immer alles besser,“ schmollte Sam. „Nicht immer. Manchmal hat auch meine Lieblings Nervensäge Recht.“ Sam lächelte. „Dass ich das noch mal hören würde, hätte ich nie gedacht. Dean Winchester gibt zu, dass sein kleiner Bruder manchmal auch Recht hat.“ „Hey, bild dir darauf bloß nichts ein.“ „Ich doch nicht. Ich werde Jenny jetzt hinlegen.“ „Gut, wir sehen uns später und gib ihr einen Kuss von mir.“ „Ja doch. Bis nachher.“ Sam legte auf. Er wünschte sich manchmal er wäre Jenny, dann würde er auch so viele Streicheleinheiten von Dean bekommen. Es war kurz vor Feierabend. Dean hatte das Lenkgetriebe ausgebaut und durch ein anderes ersetzt. Jetzt musste er nur noch das Teil aus der Werkstatt schmuggeln. Er ging zu den Spinden um sich umzuziehen. Dort traf er auf Brad, den Vorarbeiter, der jede Minute nutzte um seinem Chef in den Arsch zu kriechen. Er mochte Dean nicht und Dean mochte ihn nicht. Er ging Brad so gut es ging aus dem Weg, aber Brad war darauf bedacht ihn im Auge zu behalten. Dean war ihm suspekt. Dean war bei den meisten hier beliebt. Brad hasste Leute, die beliebt waren, einzig aus dem Grund weil er es nicht war. „Brad,“ sagte Dean kalt und öffnete seinen Spind in dem er vor einer Stunde das letzte Teil ihres Puzzles verstaut hatte. „Was haben sie da in ihrem Spind?,“ fragte er und sah ihn durchdringend an. „Was meinen sie?,“ fragte Dean ihn. „Spielen sie mir hier nicht den Dummen. Sie wissen genau was ich meine. Ich habe sie beobachtet. Seit sie hier angefangen haben ist es immer wieder zu unerklärlichen Unregelmäßigkeiten in der Wartung gekommen. Ich bin ihre Wartungsberichte durchgegangen. Sie haben Teile ausgewechselt.“ „Das ist mein Job,“ sagte Dean ruhig. „Ja, aber nirgendwo sind die angeblich defekten Teile auffindbar.“ „Die Teile waren defekt. Was spielt es da für eine Rolle, wo sie hingekommen sind?“ „Oh, dass spielt eine Rolle. Ich habe mit den Fahrern gesprochen. Ihnen ist kein Defekt an ihren Bussen aufgefallen.“ „Es ist besser die Teile auszutauschen ehe sich der Defekt bemerkbar macht, finden sie nicht auch?“ „Dean, ich weiß genau was sie hier treiben.“ „Ich treibe gar nichts. Was wollen sie überhaupt von mir?“ „Sie täuschen vor Teile auszutauschen und lassen die neuen mitgehen.“ „Was hätte ich denn bitte schön davon?“ „Ganz einfach, sie verkaufen sie.“ „Ja, damit kann ich sicher jede Menge Geld verdienen.“ „Für einen netten kleinen Nebenverdienst reicht es aus.“ „Haben sie irgendeinen Beweiß für ihre Anschuldigungen?“ „Wenn sie endlich von ihrem Spind zurück treten, dann ja.“ „Was ist denn hier los?,“ fragte Nelson als er in den Raum herein kam. „Ich habe ihren Kollegen beim Diebstahl von Ersatzteilen erwischt,“ sagte Brad. „Was?“ Nelson sah von Brad zu Dean und dann wieder zu Brad. „Jetzt treten sie zurück von ihrem Spind,“ forderte Brad Dean erneut auf. Na super. Bis jetzt war alles so schön glatt gegangen, aber ausgerechnet jetzt, wo der Job kurz vor dem Abschluss stand, musste ihm dieser Karriere Geile Sack dazwischen kommen. Was sollte er jetzt tun? Er konnte ihm ja wohl keine überbraten und sich mit dem Teil aus dem Staub machen, auch wenn er Brad zu gerne eine verpassen würde. Zusätzlich hatte er noch das Problem, dass Nelson mit im Raum war und er wollte ihn nicht unnötig mit in die Sache reinziehen, wenn es sich vermeiden ließ. Ihm blieb also nichts anderes übrig als zur Seite zu treten. Was konnte schon passieren? Brad konnte ihn feuern, dann müssten er und Sam eine andere Lösung finden an das fehlende Teil zu kommen, aber ihnen würde schon was einfallen. Sie hatten bis jetzt immer eine Lösung gefunden. „Dean, was ist passiert?,“ fragte Sam seinen Bruder, als der ins Haus kam und die Tür dermaßen stark zuknallte, dass man meinte die Wände wackelten. „Ich hab’s verbockt,“ sagte Dean wütend auf sich selbst. Das klang nicht gut. Sam dirigierte Dean ins Wohnzimmer. Der Ältere setzte sich. „Erzähl es mir,“ sagte Sam und setzte sich neben Dean. „Ich habe meinen Job verloren und noch dazu das Teil und das nur weil ich nicht bemerkt habe, wie mich dieser Arsch von Vorarbeiter bespitzelt hat.“ „Dieser Schleimer Brad?,“ hakte Sam nach. Dean nickte und erzählte Sam was passiert war. „Und dann hat er das Lenkgetriebe an sich genommen und mich raus geschmissen. Nelson wollte mich verteidigen und ihn überzeugen mich nicht zu feuern, aber Brad hat gemeint, dass er froh sein kann, dass er ihn nicht auch raus schmeißt, was er aber nur zu gerne tun wird, wenn er raus bekommt, dass Nelson von meinen Aktionen wusste und mir vielleicht sogar geholfen hat.“ „Das ist scheiße gelaufen, aber wir kriegen das hin,“ sagte Sam und klopfte Dean aufmunternd auf die Schulter. „Und wie?“ Dean sah ihn skeptisch an. „Wir brauchen Nelsons Hilfe. Er arbeitet ja zum glück noch da.“ „Sam, ich will nicht, dass er auch noch seinen Job verliert.“ „Dean, es ist die einfachste Lösung, oder willst du da einbrechen und Gefahr laufen verhaftet zu werden?,“ fragte Sam ihn rhetorisch und sah ihn eindringlich an. „Okay, ich rufe ihn an und bitte ihn uns zu helfen.“ „Dean, was ist da heute passiert? Was willst du mit den Teilen. Du hast die doch nicht wirklich geklaut um was neben bei zu verdienen?,“ fragte Nelson ihn als sie einige Minuten später telefonierten. „Nein, ich verdiene daran nichts. Hör zu du musst mir einen riesen Gefallen tun. Du musst mit dieses Lenkgetriebe besorgen, aber genau dieses.“ „Aber wozu brauchst du das? Und warum muss es genau dieses sein?“ „Nel, dass kann ich dir jetzt schwer erklären. Aber morgen werde ich dir all deine Fragen beantworten, nur bitte besorg mir das Teil. Ich bitte dich. Es ist sehr wichtig.“ Am anderen Ende der Leitung herrschte für einen Augenblick lang Stille. „Okay Dean, ich werde es versuchen. Ich komme morgen nach Feierabend zu euch, falls ich meinen Job dann noch habe.“ „Danke Nel.“ „Schon gut, aber wehe ich bekomme morgen keine Antworten.“ Donnerstag: „Was machen wir wenn Nelson nicht an das Teil kommt?,“ fragte Sam seinen Bruder am nächsten Nachmittag. „Sam, wenn er sagt, er besorgt es, dann tut er es auch. Ich vertraue ihm, er schafft das.“ In diesem Moment klingelte es an der Haustür. Dean öffnete. „Nelson,“ sagte er erleichtert. „Ich hab das Teil im Kofferraum. Ich hab es dir besorgt, wie du mir gesagt hast. Könntest du mir jetzt bitte endlich erklären, warum ich dieses Lenkgetriebe geklaut und meinen Job riskiert habe?“ „Ich glaube Sam kann dir das besser erklären. Gibst du mir deinen Autoschlüssel, dann hole ich das Lenkgetriebe aus deinem Wagen,“ sagte Dean. Nelson reichte ihm den Wagenschlüssel und sah dann Sam fragend an. Dean verschwand nach draußen und Sam führte Nelson ins Wohnzimmer um ihn ins Bild zu setzen. Als Dean das Teil zu den anderen in die Garage gebracht hatte und jetzt wieder zu den beiden ins Wohnzimmer kam konnte er Nelson nur fassungslos mit dem Kopf schütteln sehen. „Ihr seid wirklich totale Freaks.“ „Weiß er jetzt alles?,“ fragte Dean seinen Bruder. „So ziemlich.“ „Ihr macht das ganze also nicht bloß nebenbei sondern sozusagen Hauptberuflich?“ „Ja, das kann man so sagen,“ sagte Dean. „Aber wo von lebt ihr?“ „Das willst du gar nicht wissen,“ sagte Dean. Sam konnte ihm nur beipflichten. „Ich glaube so einiges von dem was Sam mir gerade erzählt hat, hätte ich lieber nicht erfahren wollen,“ sagte Deans Kollege. „Das kann ich verstehen,“ sagte Sam. „Und diese Geister, die hören auf zu morden, wenn ihr die Ersatzteile verbrennt?“ „Das sollten sie,“ sagte Dean. „Dann seid ihr beiden also doch die Ghostbusters.“ „Kannst du das ganze für dich behalten?,“ fragte Dean seinen Kollegen. „Klar, aber ich denke es würde mir eh niemand glauben.“ „Danke man!“ „Und werdet ihr es jetzt tun? Ich meine die Teile verbrennen?“ „Wir warten bis es dunkel ist,“ sagte Sam. „Wir wollen keine Aufmerksamkeit erwecken,“ fügte Dean hinzu. „Verstehe und danach?“ „Werden wir weiter ziehen,“ sagte Sam. „Echt? Könnt ihr denn nicht noch bleiben? Theresa und ich mögen euch wirklich gerne.“ „Wir können euch auch gut leiden, aber wir müssen weiter. Aber du hast ja meine Nummer. Wir bleiben in Verbindung und wenn du oder jemand den du kennst ein Problem der besonderen Art hat, dann brauchst du mich nur anzurufen. Sam und ich kümmern uns dann darum.“ Nelson lächelte und zog Dean in eine freundschaftliche Umarmung. Das gleiche wiederholte er bei Sam. „Ach bevor ich es vergesse. Hier, ich habe dir aus dem Personalbüro deinen Gehaltscheck geholt,“ sagte Nelson und reichte Dean einen Umschlag. „Danke. Machs gut Nel,“ sagte Dean. „Meldet euch bloß bei uns und passt auf euch auf,“ sagte Nelson. „Das werden wir. Versprochen,“ sagte Dean. Nelson nickte und machte sich dann auf den Heimweg. Dean ließ sich ein wenig niedergeschlagen auf die Couch sinken. „Ich weiß jetzt wie du dich gefühlt hast, als ich dich aus Stanford weg geholt habe.“ „Freunde zurück zu lassen ist schwer, aber es gibt so viele Möglichkeiten in Verbindung zu bleiben. Ich könnte dir einen Email Account einrichten,“ bot Sam an. „Danke Sammy. Ich werde darüber nachdenken.“ „Wir sollten langsam los,“ sagte Sam, nachdem er Jenny in den Kinderwagen gelegt hatte. Unten am Kinderwagen war ein Körbchen in dem er zuvor die zu verbrennenden Teile sowie Benzin und Salz verstaut hatte. Jenny gehörte um diese Zeit eigentlich ins Bett, aber beide Brüder hielten es für besser, wenn sie den Schlussakt ihres Jobs zusammen erledigten, weil man ja nicht wissen konnte, ob die Geister nicht doch noch aktiv werden würden, also mussten sie Jenny mitnehmen. „Ich komme ja,“ sagte Dean und zog sich die Schuhe an. Eine halbe Stunde später hatten sie den Grillplatz erreicht, den sie für die Verbrennung Wochen zuvor ausgesucht hatten. Dean warf die Teile in die Feuerstelle, während Sam das Salz und das Benzin darüber verteilte. Es war immer noch ruhig. Scheinbar traten die Geister wirklich nur an ihrem Todestag in Erscheinung. Dean entzündete ein Streichholz und warf es auf die Teile. Sofort entzündete sich das Benzin und ein ziemlich großes Feuer wurde entfacht. „Was denkst du, sollen wir bleiben bis das Feuer erloschen ist?,“ fragte Sam Dean. Der Ältere wollte zu einer Antwort ansetzen, als er in der Nähe einen Zweig knacken hörte. „Was machen sie da?,“ fragte eine Männerstimme. Im Schein des Feuers erkannten Dean und Sam zwei Polizisten. Das lief ja wieder super. Warum musste es jetzt wo die Sache quasi beendet war noch so ein Dickes Ende kommen? „Wo nach sieht es denn aus?,“ entgegnete Dean und bekam dafür von Sam einen unsanften Stoß in die Rippen. Warum konnte Dean nicht mal sein vorlautes Mundwerk halten? „Werden sie nicht frech. Also, was tun sie hier?“ „Wir wollten nur ein kleines Lagerfeuer machen,“ sagte nun Sam. „Haben sie nicht mitgekriegt, dass wegen der heißen Temperaturen in letzter Zeit das Lagerfeuer machen untersagt wurde, weil die Brandgefahr momentan zu groß ist?,“ fragte nun der zweite Polizist. ~So eine Scheiße~ dachte Dean. Jenny war aufgewacht und weinte. Der Ältere beugte sich über den Kinderwagen um sie zu beruhigen. „Was machen sie um diese Uhrzeit hier draußen mit einem Baby?,“ fragte der erste Polizist. „Der Babysitter hat uns abgesagt,“ sagte Sam und war froh, dass Dean Jenny dazu gebracht hatte aufzuhören zu weinen. „Verkaufen sie Drogen?,“ fragte der erste Polizist. „Was?,“ fragte Sam verwirrt. „Hier in der Gegend haben wir in letzter Zeit häufig Drogendealer Dingfest gemacht.“ „Weder kaufen noch verkaufen wir irgendwelche Drogen,“ sagte Dean barsch. Er stellte sich vor den Kinderwagen, damit die Polizisten ihre mit Steinsalz geladenen Waffen nicht entdeckten, die noch im Korb unter dem Kinderwagen lagen. „Wir würden ihnen ja gerne glauben, aber trotzdem werden wir sie jetzt danach abtasten,“ sagte der zweite Polizist. Klasse. Leibesvisitationen. Zum Glück beließen es die beiden dabei Sam und Dean abzutasten und ließen den Kinderwagen außer acht. „Sie scheinen sauber zu sein,“ sagte der erste Polizist. „Entschuldigen sie, aber man kann nie wissen,“ sagte sein Kollege. „Trotzdem müssen wir sie wegen dem Feuer verwarnen. Jack, nimm ihre Personalien auf. Ich werde derweil das Feuer löschen.“ „Geben sie mir bitte ihre Ausweise,“ sagte der zweite Polizist. Personalien, das wird ja immer besser. Sam kramte in seiner Hosentasche nach seiner Brieftasche, während Dean überlegte, welcher seiner gefälschten Ausweise wohl am echtesten wirkte. Der andere Polizist versuchte derweil das Feuer mit Erde zu ersticken. Sam reichte dem anderen Polizisten endlich seinen Ausweis. Und auch Dean schien sich endlich für einen entschieden zu haben. Der Polizist warf einen Blick auf die Ausweise und notierte sich die Daten, dann gab er den beiden die Ausweise zurück. Das Feuer war nun aus und nur noch das Mondlicht und die Taschenlampen der Polizisten erhellten den Grillplatz. „Also, sie können jetzt gehen,“ sagte der erste Polizist, nachdem er von Sam ein Verwarnungsgeld von 10 Dollar einkassiert hatte. „Und keine weiteren Lagerfeuer ehe die Brandgefahr wieder gesunken ist,“ sagte der andere Polizist und zusammen verschwanden die beiden wieder und ließen Sam und Dean zurück, die erleichtert waren, dass sie so glimpflich davon gekommen waren. „Das war knapp. Ich dachte schon, sie würden die Waffen entdecken,“ sagte Dean. „Dann hätten die uns garantiert verhaftet. Meinst du das Feuer hat gereicht?“ „Das hoffe ich doch. Ich habe keine Lust das Zeug wieder auszugraben, noch mal anzuzünden und dann noch mal erwischt zu werden.“ „Lass uns gehen, ehe denen einfällt, dass sie vergessen haben den Kinderwagen zu kontrollieren,“ sagte Sam. „Was machst du?,“ fragte Dean den Jüngeren als er ins Wohnzimmer kam. Er hatte Jenny ins Bett gebracht, nachdem sie wieder zurück waren. „Tja, da wir Morgen Mittag wieder ausziehen packe ich unsere Sachen.“ „Unsere Sachen?,“ sagte Dean ein wenig belustigt und sah in den Karton, der auf dem Couchtisch stand. „Okay, dann eben Jennys Sachen,“ sagte Sam, der gerade die Spieldecke seiner Tochter in den Karton packte, in dem schon einige Spielsachen von ihr lagen. Dean sah Sam ernst an. „Was ist?,“ fragte Sam ihn. „Vielleicht solltest du für dich und Jenny eine Wohnung suchen und ne Weile kürzer treten.“ „Bitte was?“ Sam sah ihn entgeistert an. „Wir wären heute Nacht beinahe verhaftet worden.“ „Ja, aber die Bullen haben es bei einer Verwarnung belassen.“ „Aber sie haben unsere Personalien aufgenommen und sobald sie unsere Daten mit denen in ihren Computern vergleichen, werden sie feststellen, das mein Ausweis gefälscht ist und wenn sie sich deinen Namen genauer durch den Kopf gehen lassen und eins und eins zusammen zählen, werden sie mit Sicherheit auf die Sache in St. Louis stoßen.“ „Bis dahin sind wir hier weg,“ sagte Sam. „Verstehst du denn nicht Sam? Bis jetzt haben wir es geschafft deinen Namen größtenteils raus zu lassen, aber wenn denen klar wird, dass ich gar nicht tot bin und du mit mir herumziehst, werden die nach dir genau so suchen wie nach mir. Ich will nicht, dass du verhaftet wirst, daher solltest du ne Weile untertauchen.“ „Ach und was ist mit dir?,“ fragte Sam etwas verärgert. „Ich habe einen Job, den ich weiter machen muss.“ „Ich dachte wir haben einen Job, den wir durchziehen bis wir diesen Mistkerl gefunden haben der Mum und Jessica getötet hat.“ „Sam, sehen wir es realistisch. Das alles wird nie ein Ende finden. Selbst wenn wir den Dämon vernichten, der Mum getötet hat. Da draußen ist noch so viel anderes Böses. Böses das tötet und andere Familien zerstört und weil ich das weiß, werde ich nie ein normales Leben führen können so wie du dir das vorstellst und wie ich es mir insgeheim manchmal selber wünsche. Ich kann mich nicht einfach zurück lehnen und ignorieren, dass da draußen weiterhin Menschen sterben. Jemand, der von einem Unrecht weiß und es nicht verhindert ist nicht besser als der jenige, der das Unrecht begeht. Sam verstehst du, das einzige was ich tun kann, ist zu versuchen so viele Leute zu retten wie ich kann. Das ist mein Leben, damit habe ich mich abgefunden und ich komme damit klar. Aber ist es das Leben, das du willst? Ich meine für dich ist es vielleicht noch nicht zu spät. Vielleicht ist Jenny für dich das Zeichen das ganze hinter dir zu lassen und mit ihr ein neues, ein normales Leben aufzubauen. Du musst das hier nicht machen. Dein Leben muss nicht so laufen wie das von Dad, innerlich zerrissen von Wut und dem Wunsch nach Rache.“ „Was soll der Scheiß? Vor fast einem Jahr bist du noch bei mir auf dem College aufgetaucht, hast mich aus meinem Leben gerissen, mich nahezu angebettelt, dass ich mit dir nach Dad suche. Und nach der Sache mit Jessica hast du mir Wochenlang was erzählt, von wegen es wäre unser Familienauftrag das Böse zu jagen. Jetzt auf ein Mal, wo ich dir bereits mehrmals versichert habe, dass ich das hier mit dir durchziehe willst du mir allen ernstes erzählen ich soll aufhören und ein normales Leben führen?,“ sagte Sam wütend. „Sammy, du kannst dir nicht vorstellen wie oft ich das insgeheim bereut habe. Ich hätte dich nicht wieder in die Sache mit reinziehen sollen. Du wolltest dieses Leben nie führen und ich hätte das respektieren sollen. Ich war genau so sauer wie Dad als du damals weg gegangen bist, aber wenn ich ehrlich bin, waren die Jahre die du auf dem College warst die einzige Zeit an die ich mich erinnern kann, in der ich mir keine Sorgen um dich gemacht habe. Du warst auf dem College, du warst glücklich und in Sicherheit. Du solltest dein Leben leben und nicht das von Dad und mir.“ „Dean, ich habe mich für dieses Leben entschieden und das zwei Mal. Nach Jessicas Tod und nach diesem Streit den wir hatten wegen Dad und ich dich vor der Vogelscheuche gerettet habe,“ sagte Sam nun wieder etwas ruhiger. „Ich weiß, aber ich will nicht, dass du später diese Entscheidung bereust und dich fragst, was passiert wäre wenn du die Entscheidung nicht gefällt hättest, dich mir wieder anzuschließen,“ versuchte Dean ihm klar zu machen. „Dean, jeder Mensch fragt sich später was passiert wäre, wenn er früher anders entschieden hätte,“ sagte Sam verständnislos. „Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass du diese Entscheidung nicht aus dem Grund getroffen hast, weil es dein freier Wille ist und es richtig findest was wir machen sondern einzig und allein um Rache zunehmen.“ „Spielt es denn eine Rolle warum ich das hier tue?,“ fuhr er Dean an. „Ja Sam. Wer weiß schon ob wir diesen Dämon der Mum getötet hat jemals finden. Vielleicht bekommst du nie die Chance dich zu rächen. Ich weiß wie du dich fühlst, aber wenn du das hier nicht auch aus Überzeugung machst, weil du findest, dass es das ist, was du tun musst, dann wirfst du einfach nur dein Leben weg.“ „Halt die Klappe Dean. Hör auf über Dinge zu reden von denen du keine Ahnung hast. Du weißt absolut nichts darüber was ich fühle und was ich will,“ schrie der Jüngere. Er ließ Dean stehen und trat nach draußen auf die Terrasse. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)