Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 17: Ein Poltergeist für zwischendurch --------------------------------------------- So, mal wieder vielen Dank für dir Kommis. Jetzt zur Auflösung meiner kleinen Überraschung. Es ist ja Ostern, ein Kirchlicher Feiertag. Die Heilige dreifaltigkeit, also dachte ich mir, dass ich euch zum Osterfestabschluss drei Kapis on stelle. Das erste habt ihr ja teilweise schon gelesen, das zweite kommt jetzt. Und dass dritte wird auch noch folgen, so Animexx es zulässt. Also viel Spaß. Es blieb dabei. Sie waren Brüder. Sie würden nie wieder über diese Angelegenheit reden und auch John nichts davon erzählen. Es war nur wichtig, dass sie einander hatten und zusammen hielten. Dean, der immer noch ein schlechtes Gewissen hatte, weil er Sam nichts von dem Test erzählt hatte, hatte den Sonntag zum Familientag erklärt und war mit Jenny und Sam in den Zoo gefahren. Als sie wieder zu Hause waren, hatte er mit Sam noch einmal über ihren Fall gesprochen. Er hatte dem Jüngeren erzählt wie viele Busse zu der Gesellschaft gehörten und dass ihr größtes Problem bei der Suche nach den Teilen, die Tatsachen sein würde, dass die Gesellschaft die Busse nicht nur in St. Paul sondern einsetzte, sondern in ganz Minnesota. Es konnte also ne ganze Weile dauern, bis all die Busse, die die gesuchten Teile enthielten, ihren Weg in die Wartungszentrale finden würden. Sam meinte, dass das nicht schlimm sei und es doch auch mal ganz nett war nicht täglich in Lebensgefahr zu sein und etwas Freizeit zu haben. So begann ihre zweite Woche in St. Paul. Wenn jemand die beiden mit Jenny beobachten würde, würde er sicher nicht daran zweifeln, dass sie eine kleine Familie waren. Bestehend aus zwei liebevollen , schwulen Vätern und einem glücklichen kleinen Mädchen. Es war nicht so, dass sie irgendwelche Zärtlichkeiten zur schau stellten, aber irgendwie bildeten sie eine harmonische Einheit. Dean rief Sam jeden Tag in seiner Mittagspause an, um ihn über die Fortschritte in ihrem Fall zu informieren, wie er vorgab. Insgeheim tat er es jedoch, weil er Sams Stimme hören wollte. Tatsächlich gab es sogar Fortschritte. Dean hatte am Dienstag die richtige Liste entdeckt und erleichtert festgestellt, dass es lediglich 4 Teile zu finden gab. Er hatte sich die Fahrzeugnummern der Busse heraus geschrieben in denen die Teile momentan verwendet wurden. Diese verglich er nun jeden Tag mit denen der Fahrzeuge, die sie an dem Tag zu warten hatten. Sie hatten Glück, schon am Donnerstag, konnte er das erste Teil, einen Aufhängungsbolzen, sicherstellen. Es war gar nicht so leicht unbemerkt das Teil auszuwechseln und nach Feierabend aus der Werkstatt zu schmuggeln. Sam hatte es auch nicht einfach. Er musste einen Ort finde, an dem sie die Teile unbeobachtet und unauffällig salzen und verbrennen konnten. Bei einem Spaziergang mit Jenny am Mittwoch, Dean und er hatten sich nun doch entschieden einen Kinderwagen anzuschaffen, hatte er einen abgelegenen Grillplatz im Park entdeckt, der ideal für ihre Zwecke war. Die Feuerstelle war am Donnerstagabend von Dean als groß genug befunden worden, um alle Teile zu verbrennen. Dean war der Meinung, dass es das Beste wäre alle Teile auf ein Mal zu verbrenne und Sa hatte ihm zugestimmt und vorgeschlagen die Teile solange in ihrer Garage zu sammeln. Sam machte Dean jeden Morgen ein Sandwich für die Mittagspause, blieb aber weiter Standhaft bei seiner Entscheidung, ihm nicht die Kruste vom Brot zu schneiden. Jeden Nachmittag freute er sich, wenn Dean wieder nach Hause kam. Er hatte festgestellt, dass er den Älteren tatsächlich vermisste, während er mit Jenny zu Hause war und ab und zu zusammen mit einem Makler Interessenten das Haus zeigte. Er sagte Dean natürlich nichts davon. Er wusste nicht, was er von seinen Gefühlen für Dean halten sollte. Wenn er selber nicht wusste, was mit ihm los war, wie sollte er es dann Dean begreiflich machen? Dem Älteren ging es genau so. Er fühlte sich immer mehr zu Sam hingezogen, fand jedoch immer wieder Ausreden für seine aufkeimenden Gefühle. Meistens versuchte er sich einzureden, es würde daran liegen, dass er solange keine Frau mehr hatte, tat aber nichts um an diesem Zustand was zu ändern. An diesem Freitag war Dean mit Nelson, seinem „neuen besten Freund“ wie Sam ihn nannte auf ein Bier in eine Bar gegangen. Manchen Menschen war Stille unangenehm, so dass sie es mit nichts sagendem Geplapper zu überbrücken versuchen. Dean gehörte nicht zu dieser Art von Menschen. Er konnte durch sein Schweigen vermutlich mehr ausdrücken als die meisten Menschen mit 1000 Worten. Sammy verstand eigentlich auch so immer was in hm vorging. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Sam versuchte zwar des Öfteren ihn zu einem tiefschürfenden Gespräch zu bewegen, aber dass tat er nicht weile er das Bedürfnis hatte Psychoanalytiker zu spielen, sondern weil er sich Sorgen um Dean machte. Er hatte vermutlich Angst, dass seinem Bruder die Probleme und Sorgen, die er in sich hinein fraß, ihm irgendwann in einem ungünstigen Zeitpunkt über den Kopf wachsen würden. Dean vertraute Sam und wusste, dass dieser sich nicht über ihn lustig machen würde, wenn er sich jemals dazu durchringen würde Sams Angebot, ihm einfach nur zu zuhören. Nelson fiel in die Kategorie der Vielsprecher. Als sie sich an Deans erstem Arbeitstag kennen gelernt hatten, hatte er alles versucht um mit Dean ins Gespräch zu kommen. Dean ging anfangs darauf ein, weil er sich von ihm Hilfe erhoffte. Später hatte er festgestellt, dass er Nelson mochte. Sie hatten einiges gemeinsam. Nelson beneidete Dean um den Impala und war der Meinung, solch tolle Autos würden heutzutage gar nicht mehr hergestellt werden. Auch mochten sie die gleiche Art von Musik. Das hatten sie festgestellt, als Dean das AC/DC T-Shirt entdeckt hatte, dass Nelson unter seinem Overall trug. Jeden Tag diskutierten sie über Dinge wie, welches das Beste Album ihrer Lieblingsbands waren oder warum die heutige Musikindustrie nur noch Sachen produzierte, die maximal als annehmbar bezeichnet werden konnten. Wie gesagt, Nelson war ein Vielredner. Heute jedoch war Nelson ziemlich nachdenklich und schweigsam. „Alles okay mit dir Nel?,“ erkundigte sich Dean. „Darf ich dich mal was fragen?“ „Aber immer doch.“ „Glaubst du an…“ „Ob ich an was glaube?“ „Ich weiß, es klingt verrückt. Glaubst du an Geister und so einen Kram?“ Nelson klang besorgt. Dean vermutete, dass ihm irgendwas Übernatürliches zu schaffen machte. Na da war er bei ihm an der richtigen Adresse. „Ja. Es gibt so viel Verrücktes auf der Welt, warum sollte es dann nicht auch Geister geben. Warum fragst du?“ „Meine Frau meint ich spinne, aber ich schöre dir irgendwas Seltsames geht in unserm Haus vor.“ „Kannst du das näher beschreiben?“ „Na ja, die Elektrogeräte spielen verrückt, im Keller höre ich ständig komische Geräusche. Meine Frau meint es wären Ratten, aber es können keine Ratten sein. Wir hatten erste Ende April den Kammerjäger deswegen da. Er hat nichts gefunden. Und Heute Morgen habe ich in der Auffahrt unsere Katze gefunden. Sie war tot, erdrosselt vom Gartenschlauch.“ Das klang für Dean eindeutig nach Poltergeist. „Wie lange wohnt ihr schon in dem Haus?“ „Seit Mitte Februar. Ich habe mich von Anfang an gefragt, wieso es so billig war. Jetzt weiß ich warum Es spukt.“ „Sam beschäftigt sich mit übernatürlichen Phänomenen. Ist ne Art Hobby von ihm. Hast du was dagegen, wenn ich mal mit ihm und Jenny bei euch vorbeikommen würde? Sam könnte sich ja mal umsehen.“ Dean hatte Nelson von seiner Beziehung mit Sam, die ja eigentlich nur ne Scheinbeziehung war, erzählt und auch, dass sie in diesem Musterhaus wohnten. Nelson war cool und hatte nichts gegen Schwule. „Keine schlechte Idee. Wie wäre es wenn ihr morgen zu uns zum Essen kommt? Ich könnte endlich meinen neuen Grill einweihen. Lust auf BBQ?“ „Da musst du mich nicht zwei Mal fragen,“ sagte Dean und beide lachten. „Ein Poltergeist?,“ fragte Sam noch einmal nach, als Dean ihn an diesem Abend von Nelsons Problem erzählt hatte. „Ja, ich habe ihm gesagt, wir sehen uns dass mal an. Wir sind morgen zum BBQ eingeladen.“ „Dean, der letzte Poltergeist, dem wir begegnet sind, wollte mich mit einem Lampenkabel erdrosseln.“ „Sammy, alles was wir jagen versucht dich oder mich umzubringen. Wenn es dich beruhigt, ich denke nicht, dass der Poltergeist in Nelsons Haus so aggressiv ist wie unser letzter. Er hat bis jetzt nur die Katze mit einem Gartenschlauch erwürgt.“ „Das klingt sehr beruhigend,“ sagte Sam sarkastisch. „Komm schon Sam. Wir dürfen nicht einrosten. Ein kleiner Poltergeist für Zwischendurch wird uns in Schuss halten,“ meinte Dean und lächelte. Sam rollte mit den Augen. „Okay, wenn es ein Poltergeist ist, sollten wir Nelson und seiner Frau helfen.“ Plötzlich erklang Jennys Weinen von oben. „Ich geh schon,“ sagte Dean. „Aber sing ihr nicht wieder Enter Sandman vor. Versuch es mal mit dem Schlaflied Hush Little Baby,“ rief er Dean hinterher. Am nächsten Morgen war Dean mit Jenny zum einkaufen gefahren. Sam stellte derweil die Säckchen her, die sie am Nachmittag unauffällig in die Wände von Nelsons Haus stecken wollten. Unauffällig war gut. Die Löcher in den Wänden würde man sicher nicht übersehen können und er war sicher, dass Nelsons Frau von diesen Löchern alles andere als begeistert sein würde. „Wir sind wieder zu Hause,“ sagte Dean als er mit Jenny und ein paar Tüten auf dem Arm zur Tür herein kam. Sam kam auf ihn zu, nahm ihm die Tüten ab und trug sie in die Küche. „Ich habe einen Kirschkuchen besorgt. Ich dachte es wäre doch ganz nett, wenn wir den beiden ein kleines Geschenk für die Gastgeber mitbringen,“ sagte Dean. Sam lächelte. Wann hatte sein Bruder denn gute Manieren gelernt? „Gute Idee. Räumst du die Sachen aus? Ich pack inzwischen die Säckchen in Jennys Wickeltasche.“ „Beschwer dich aber hinterher nicht, dass du nichts findest. Ich blicke nämlich durch dein Ablagesystem noch nicht durch.“ „Ist okay. Notfalls ordne ich das später noch mal.“ „Du brauchst nicht nervös zu sein. Nelson ist cool. Er wird dich mögen,“ sagte Dean während sie vom Wagen auf das Haus zu gingen. „Was hast du ihm von uns erzählt?“ „Ich habe ihm die Rollenbeschreibung geliefert, die wir hier abspielen. Er denkt wir wären ein Paar. Ach übrigens, ich habe ihm gesagt Jenny wäre von einer Leihmutter ausgetragen worden,“ sagte Dean. „Was?“ „Alles andere hätte dich ins Licht des treulosen Freundes gedrängt, dem sein Partner nicht ausreicht und er zusätzlich ne Frau braucht. Ich wollte dir keinen unsympathischen Charakter verpassen,“ erklärte der Ältere, dann klingelte er an der Tür. Eine hübsche, schwarzhaarige Frau Ende zwanzig öffnete ihnen die Tür. „Hi! Wenn ihr Sam und Dean seit kommt rein, ansonsten: Wir kaufen nichts und wollen auch keiner Sekte beitreten,“ begrüßte sie die beiden. Dean lächelte. „Da haben wir ja Glück, dass wir Sam und Dean sind,“ sagte Dean. Die Frau trat zu Seite und ließ sie rein. „Und das hier ist Jenny,“ stellte Sam seine Tochter vor. „Ist die niedlich. Schön euch kennen zu lernen. Ich bin Theresa, Nelsons Frau.“ „Wir haben euch eine Kleinigkeit mitgebracht,“ sagte Dean und reichte ihr den Kuchen. „Danke, dass ist lieb. Folgt mir doch bitte in den Garten. Nelson spielt schon seit heute Mittag an seinem neuen Grill rum.“ Sie taten wie ihnen geheißen und betraten einen gut gepflegten, kleinen Garten. „Hey man! Schön das ihr da seid,“ begrüßte Nelson sie. Sam fand ihn und seine Frau auf Anhieb sympathisch. Die beiden waren definitiv die Anti-Stillmanns. Dean hatte ihm auf dem Weg hier her erzählt er hätte Mrs. Stillmann im Supermarkt gesehen und sich so schnell wie möglich aus dem Staub gemacht, ehe sie ihn entdecken konnte. „Hi Nel. Darf ich dir Sam und Jenny vorstellen?“ „Schön dich kennen zu lernen Sam. Dean redet ständig von dir. Es kommt mir vor, als würde ich dich bereits kennen.“ Er schüttelte ihm die Hand. „Schönes Haus hast du Alter,“ merkte Dean an. „Ja, wenn da nur nicht besagtes Problem wäre.“ „Nelson, du hast ihm doch nicht etwa von deiner absurden Spuktheorie erzählt,“ sagte sie. „Es ist keine Theorie. Irgendwas ist da in unserem Haus,“ sagte Nelson. „Und ich sage dir, das bildest du dir nur ein.“ „Das werden wir ja sehen. Sam ist sozusagen Experte auf dem Gebiet.“ „Sie glauben doch nicht etwa den Quatsch, den Nelson ihnen erzählt hat,“ fragte sie Dean. „Doch, ich glaube ihm und wenn sie nichts dagegen haben würden Sam und ich uns gerne mal in ihrem Hausumsehen,“ sagte Dean. „Lass sie einen Blick drauf werfen. Es kann doch nicht schaden,“ bat Nelson seine Frau. „Also bitte, wenn du dann aufhörst rum zu spinnen.“ „Würden sie solange auf Jenny aufpassen?,“ fragte Sam die beiden. „Klar doch,“ versicherte Nelson. „Ich werde mit euch ins Haus gehen um euch im Auge zu behalten,“ sagte Theresa. „Einverstanden,“ sagte Sam und die drei gingen ins Haus. „Jetzt mal ehrlich, was glaubt ihr, was ihr hier finden werdet?“ „Wir denken, ihr habt einen Poltergeist im Haus,“ sagte Dean. „Okay, ihr habt definitiv zu viel Ferngehsehen.“ „Ich weiß, es klingt verrückt, aber solche Wesen gibt es wirklich und je länger sie in einem Haus sind desto gefährlicher werden sie. Die tote Katze war erst der Anfang,“ sagte Sam. „Kommt schon. Die Katze wurde sicher von irgendeinem soziopathischen Tierquäler getötet.“ „Ich verstehe sie nicht. Ihnen ist der Gedanke an einen Soziopathen in ihrer Umgebeung lieber, als in betracht zu ziehen, dass Übernatürliches wirklich existiert?,“ fragte Dean. „Ihr meint das tatsächlich ernst, oder?“ „Glauben sie mir. In solchen Dingen scherzt Dean nicht,“ sagte Sam. „Theresa, ihr seid in Gefahr. Wir haben einige Erfahrungen mit Poltergeistern. Wenn sie lange genug in einem Haus sind greifen sie sogar Menschen an,“ erklärte der Ältere. Langsam realisierte Theresa, dass die beiden sich keinen Ulk mit ihr erlaubten. „Kann man es irgendwie aufhalten?,“ fragte sie die beiden. „Ja.“ Sam nahm die Beutel mit den getrockneten Kräutern aus der Wickeltasche. „Wenn man diese Beutel in jeder Etage in die Ost, Süd, West und Nordwand des Hauses steckt, vertreibt das den Poltergeist,“ erklärte Dean ihr. „Ihr wollt also Löcher in die Wände kloppen?“ „Genau das haben wir vor,“ sagte Sam. „Also gut. Löcher in den Wänden ist besser als sterben.“ „Gut, Dean diesmal gehst du nach oben. Ich bleibe hier unten und geh dann in den Keller.“ „Kann ich helfen?,“ fragte Theresa. „In Ordnung. Sie helfen Sam hier unten.“ Dean nahm sich vier Beutel und ging die Treppe hoch. Er hoffte, dass er Recht hatte und dieser Poltergeist wirklich nicht so aggressiv war. Unten hatte Sam Osten, Süden und Westen des Hauses die Beutel in den Wänden verstaut. Theresa hatte die ersten beiden Male ganz schön gezuckt, als Sam mit dem Hammer, dem sie ihm gegeben hatte die Löcher in die Wand schlug. Sam war die ganze Sache bis jetzt zu glatt abgelaufen. Der weil sah Dean das im oberen Stockwerk ganz anders. Dieser Poltergeist schien mehr Freude daran zu haben ihn zu ärgern, als dass er ihn umbringen wollte. Als er ins Bad kam, dass im Osten lag, hatte der Poltergeist die Badematte schweben lassen, so dass Dean prompt darüber stolperte. Mit Müh und Not konnte er seinen Sturz abfangen, sonst wäre er mit dem Kopf gegen den Badewannenrand geschlagen. Im Schlafzimmer stand er dann vor einer Kommode an der Südwand des Hauses und der Poltergeist ließ die Schubladen herausschnellen, so dass der Ältere gegen das Bett geschleudert wurde. Im zweiten Anlauf war er vorsichtiger und schaffte es den Beutel in der Wand zu platzieren. Nur noch zwei Räume dachte er. Sam war gerade in der Küche um den letzten Beutel im Erdgeschoß unterzubringen. Er fasste mit der Hand über den Toaster, der auf ein Mal so heiß wurde, dass Sam die Hand wegziehen musste. Geistesgegenwärtig hatte Theresa ihm einen Grillhandschuh zugeworfen. Damit konnte er über den Toaster fassen. Das Erdgeschoss war versorgt. Plötzlich hörte er etwas die Treppe runter fallen. Sam und Theresa eilten in den Flur. Dean lag mit schmerverzerrtem Gesicht am Boden. „Dean! Was ist passiert?,“ fragte Sam und half seinem Bruder wieder auf die Beine. „Dieser Mistkerl hat den Läufer auf der Treppe unter mir weg gezogen,“ sagte der Ältere und fasste sich an den Hinterkopf. „Warte, ich hole dir etwas Eis,“ sagte Theresa und ging wieder in die Küche. Sam tastete vorsichtig Deans Knochen ab. „Du hattest Glück. Es ist nichts gebrochen,“ sagte der Jüngere. „Hier.“ Theresa reichte Dean einen Eisbeutel. „Was war das eben?,“ fragte Nelson, der mit Jenny auf dem Arm ins Haus kam. „Das war der Poltergeist,“ sagte Sam. „Poltergeist?“ Nelson sah die drei verwirrt an. „Nelson, es tut mir Leid. Ich hätte dir glauben sollen, anstatt mich über dich lustig zu machen,“ sagte Theresa zu ihrem Mann. „Es fehlt noch der Keller,“ sagte Dean. „Ja. Theresa, dass sicherste ist, dass du mit Nelson und Jenny wieder nach draußen gehst. Ich glaube der Poltergeist ist jetzt richtig angepisst, weil wir ihn vertreiben wollen,“ sagte Sam. „Was macht ihr im Keller?,“ fragte Nelson. „Komm, lass uns in den Garten gehen. Ich erklär dir alles,“ sagte seine Frau und führte ihn wieder nach draußen. Sam sah Dean prüfend an. „Meinst du es wird gehen?,“ fragte er den Älteren. „Sam, ich bin nicht zerbrechlich wie eine Porzellanfigur. Ich halte einiges aus. Es geht schon wieder. Die Treppe war ja nicht so hoch und ich konnte mich abrollen.“ „In Ordnung, also auf in den Keller.“ Ja, der Poltergeist war definitiv angepisst. Das bekam Sam deutlich zu spüren, als er von der Waschmaschine gegen die Westwand gedrückt wurde. Dean hingegen konnte an der Südwand gerade eben noch drei auf ihn zu fliegenden Schraubenziehern ausweichen. Sams Aufschrei hatte ihn für einen Moment abgelenkt. Doch dann hatte er den letzten Sack verstaut und auf ein Mal schien das Haus zu erbeben und mit einem Geräusch, das wie ein Schmerzensschrei klang, war der Poltergeist verschwunden. „Sam, alles in Ordnung?“ Dean eilte zu seinem Bruder und schob die Waschmaschine von ihm weg. Von der drückenden Last befreit fiel er in Deans stützende Arme. „Das war gefährlicher, als ich erwartet hatte,“ sagte Dean und half Sam sich aufzurichten. „Das kannst du laut sagen.“ „Tut dir irgendwas weh?“ „Geht schon wieder. Mir war nur kurz die Luft weggeblieben.“ „Jetzt haben wir uns definitiv ein BBQ verdient.“ Die beiden gingen die Treppe hoch. Im Garten warteten die Hausbesitzer mit Jenny auf die Brüder. „Ist es vorbei?,“ fragte Nelson. Dean nickte. Zusammen mit Sam ließ er sich auf der Gartenbank nieder. „Ihr zwei seht aus als könntet ihr ein Bier vertragen,“ sagte Theresa und reichte ihnen jeweils eine Flasche. Dann erzählte Dean den beiden, dass das Haus jetzt wieder sicher sei. „Ihr zwei habt so gewirkt, als hättet ihr das nicht zum ersten Mal gemacht. Was seid ihr? So ne Art Ghostbusters?,“ fragte Nelson und legte ein paar Steaks auf den Grill. „So was in der Art.“ Sam gab eine light Version ihres bisherigen Lebens zum Besten. „Oh man! All diese Wesen gibt es wirklich?,“ fragte sie nach. Dean nickte und spachtelte sein Steak weg. „Dann können wir ja von Glück sagen, dass ich dir auf der Arbeit begegnet bin,“ meinte Nelson und reichte Sam die Saatschüssel. „Allerdings,“ meinte Theresa und schenket den Brüdern ein dankbares Lächeln. „Und jetzt wo der Poltergeist weg ist, habt ihr doch bestimmt nichts dagegen Morgen noch mal her zu kommen und die Wände wieder verputzen,“ fügte sie hinzu. Dean und Sam ließen sich dazu überreden, nachdem Theresa ihnen versprochen hatte sie dafür mit einem Brunch zu entschädigen. So ließ es sich leben, dachte Dean. Leider waren nicht alle Menschen denen sie halfen so dankbar und großzügig wie Nelson und Theresa. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)