Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 16: Deans Geschichte ---------------------------- Ich habe eine Eierüberdosis. Mein Opa hat bei einem Ostereier Schachtunier 70!!!!!!!!!!!!!!!! Eier gewonnen. Darum: Ostereier an alle meine Leser verteil @Fine: Dann lass dich überraschen. @540930: Eins sei vorab verraten. Sam ist nicht adoptiert. Irgendwie bist du aber zu schlau für meine FF, du durchschaust ja mein Konzept. Ich kann noch nicht sagen wie lang meine FF wird. Ich habe so das Problem mit Enden…. @KC8:ganz lieben Dank für deine Kommis. @all:Ich hoffe ihr seid mit meiner Erklärung zu Deans Herkunft zu frieden. Ich kann mit Adoptionsstorys nichts anfangen. Ich frag mich da fast jedes Mal, warum John und Mary ein Kind adoptieren sollten, wenn sie vier Jahre später selber eins bekommen konnten. Wem es nicht gefällt, darf es ruhig sagen, ich beiße nicht, allerdings werde ich es auch nicht ändern. Und wie es aussieht schaffe ich es am Montag tatsächlich ein ganz großes Geschenk an euch Leser zu machen. Ich hoffe ihr werdet freude daran haben So, hier jetzt das erste Kapitel mit eingebauten Songs. Ich hoffe es gefällt euch so wie meine anderen Kapitel. Verwendete Songs: Enter Sandman von Metallica Cold Water von Damien Rice Deans Geschichte Schnell war Sam die Treppe hoch gelaufen. Oben auf dem Flur hörte er Dean singen. Er betrat das Kinderzimmer und sah Dean mit Jenny auf dem Arm auf dem Sessel sitzen. Say your prayers little one don't forget, my son to include everyone I tuck you in, warm within keep you free from sin till the sandman he comes Für einen Moment vergas er warum er hoch gekommen war. Er kannte das Leid, dass Dean Jenny als Schlaflied vorsang. „Alter geht’s noch? Du singst meiner Tochter Enter Sandman von Metallica vor? Das ist doch kein Schlaflied für Kinder. Sie soll sich doch beruhigen und keine Alpträume kriegen,“ sagte er empört zu dem Älteren. „Ruhig Blut Sam. Ich mach das nicht das erste Mal. Sie hat keine Probleme damit. Es gefällt ihr und es funktioniert. Sie ist eingeschlafen,“ sagte Dean, stand auf und legte Jenny zurück in ihr Bettchen. Dann drehte er sich zu Sam um der ihn entgeistert ansah. „Jetzt guck nicht so. Was hast du da eigentlich in der Hand?“ Jetzt fiel Sam wieder der Grund ein weshalb er hoch gekommen war. „Ich habe was seltsames entdeckt,“ sagte er zu Dean und zeigte ihm das Foto. „Was ist an dem Bild seltsam? Das ist doch nur Mum, als sie mit dir schwanger war.“ „Eben nicht Dean.“ Er drehte das Bild um und deutete auf das Datum, das auf der Rückseite stand. „Versteh doch Dean, dass Bild ist im Januar 1979, dem Monat in dem du geboren wurdest, entwickelt worden. Das ist kein Bild von Mum und mir.“ „Was zur Hölle hat das nun wieder zu bedeuten?“ „Ich weiß es nicht, aber ich finde wir sollten es herausfinden. Irgendwas sagt mir, dass du nicht adoptiert worden bist.“ „Wenn Mum zwei mal schwanger war, wieso sagt der Test dann, dass wir keine Brüder sind?,“ fragte Dean und kratzte sich verwirrt am Kopf. „Vielleicht haben die in dem Labor die Proben verwechselt,“ meinte Sam. „Das glaube ich nicht. Ich habe gesehen, wie Tina den Umschlag versiegelt hat.“ „Aber was sollte es sonst sein?“ „Vielleicht ist das Kind mit dem Mum schwanger war gestorben und dann haben sie mich adoptiert,“ überlegte Dean. „So schnell? Weißt du wie lang Wartelisten für Adoptionen sind?“ „Vielleicht hatten sie Glück,“ meinte Dean, klang aber nicht überzeugt. „Und dann bekommen sie auch noch ganz zufällig ein Kind zugeteilt, dass in etwa im gleichen Zeitraum geboren wurde wie ihr eigenes?,“ sagte Sam und sah Dean skeptisch an. „Sam, was weiß denn ich? Können wir die Sache nicht auf sich beruhen lassen?“ „Wie kann dir das alles nur so gleichgültig sein. Die ganze Sache ist mehr als Merkwürdig. Warum willst du nicht raus finden was es damit auf sich hat? Bist du denn gar nicht neugierig?,“ fragte der Jüngere. Es regte ihn auf wie Dean sich verhielt. „Es interessiert mich nicht wie ich in dieser Familie gelandet bin. Alles was zählt ist, dass ich hier bin. Ich bin nicht scharf auf ein „Back to the roots“ Abenteuer. Wann kapierst du das endlich?“ Dean war aus Jennys Zimmer gegangen, weil der Ton, den er anschlug wieder lauter geworden war und er wollte nicht, dass sie wieder wach wurde. Sam folgte ihm, immer noch auf ihn einredend. Sie waren jetzt wieder im Wohnzimmer. „Sam, jetzt hör auf damit. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass alles in Ordnung ist so wie es ist. Ich muss mich nicht selbst finden.“ „Es kann dir doch nicht egal sein zu erfahren wer du bist.“ „Ich weiß wer ich bin und jetzt lass mich endlich in Ruhe.“ „Wenn dir alles so egal ist, warum hast du dann überhaupt erst diesen verdammten Test gemacht?,“ fuhr Sam ihn an. Dean war überrascht über die Lautstärke und Frustration in Sams Stimme. Das letzte mal, als er ihm gegenüber so aufbrausend und wütend reagiert hatte, war er aus dem Impala gestiegen und wollte sich auf den Weg nach Kalifornien machen, weil er unbedingt Dad finden wollte. Was sollte er Sam auf diese Frage antworten? Er wusste ja selber nicht weshalb er das getan hatte und jetzt hatte er damit einen Stein ins Rollen gebracht, der drohte ihn zu überrollen, wenn er nicht aufpasste. Er musste raus, weg von Sam um wieder klar denken zu können. Er ging in den Flur und griff nach seiner Jacke. „Wo willst du hin?,“ fragte Sam ihn. „Ich muss hier raus,“ sagte Dean und war auch schon aus der Haustür getreten. Sam sah ihm fassungslos nach. Was war nur los mit Dean? Es war gegen halb eins nachts, als Dean wieder zurück kam. Er war eine Zeit lang ziellos durch die Gegend gefahren ehe er den Impala vor einer Bar abgestellt hatte. Dort hatte er sich ein paar Biere genehmigt in der Hoffnung, dass ihm das helfen würde wieder klar zu denken. Aber natürlich hatte das nicht funktioniert. Als er die Bar verlassen hatte kreisten seine Gedanken um Sam und darum wie nahe sie sich in der Zeit nach Jessicas Tod gekommen waren. Er wollte immer in Sams Nähe sein, ihn niemals aus den Augen lassen. Einfach bei ihm sein. Der Gedanke, dass Sam irgendwann tatsächlich eine Frau finden würde und ihn dann nicht mehr brauchen würde, machte ihn krank. Er wollte Sam für sich haben. ~Gott, was denke ich denn da? Ich habe eindeutig zu viel getrunken~. Er öffnete die Haustür und schaffte es irgendwie unbeschadet die Treppe rauf zu gehen. Sam schlief anscheinend schon. Sam. Er war zu hart zu dem Jüngeren gewesen. Sam wollte ihm doch nichts Schlimmes. Was genau Sam wollte hatte Dean zwar nicht verstanden aber er nahm sich vor sich morgen noch einmal mit ihm über alles zu reden. Sam hörte wie die Haustür aufging. Gott sei Dank. Dean war zurück. Er hatte sich sorgen gemacht. Er hätte Dean am Nachmittag nicht so bedrängen sollen. Er kannte ihn doch und hätte damit rechnen müssen, dass dieser irgendwann zu viel hatte. Er hätte ihn nicht so weit treiben dürfen das Haus zu verlassen. Er wollte sich nicht mit ihm streiten, aber er verstand einfach nicht weshalb Dean nicht mehr über sich erfahren wollte. Am Abend war in Sam ein Plan gereift, den er gleich morgen früh in die Tat umsetzen wollte und jetzt wo er Dean sicher in seinem Bett wusste, konnte Sam endlich einschlafen. Als Sam am nächsten Morgen aufstand schlief Dean noch. Dem Geruch in seinem Zimmer nach zu urteilen, hatte der Ältere gestern Abend einiges getrunken. Sam sah ihm liebevoll eine Weile beim schlafen zu. Das hatte er noch nie gemacht, aber irgendwie war ihm gerade danach. Dean sah süß aus wenn er schlief. Danach öffnete er das Fenster um frische Luft herein zu lassen. Er ließ die Tür offen als er Deans Zimmer verließ, damit er Jenny besser hören konnte, wenn sie wach wurde. Eigentlich sollte Sam Jenny nicht hier lassen, nicht so lange Dean nicht wach war, aber bei dem was er heute vor hatte, konnte er sie nicht gebrauchen. Er würde den ganzen Tag unterwegs sein. Als er unten angekommen war, sah er, dass das Taxi, dass er sich gerufen hatte bereits vor der Tür stand. Er vergewisserte sich noch einmal, dass die Nachricht, die er Dean hinterlassen hatte gut sichtbar neben der Kaffeemaschine, einem Glas Wasser und zwei Aspirin lag, griff dann nach seiner Laptoptasche und verließ das Haus. „Wo soll es denn hin gehen?,“ fragte der Taxifahrer. „Zum Flughafen bitte.“ Während der Fahrt sah Sam gedankenverloren aus dem Fenster. Er dachte an Dean. Sein Bruder würde sicher sauer sein, dass er sich so klamm heimlich davon gemacht hatte. Aber immerhin hatte er ihm einen Zettel hinterlassen. Dean würde auch sicher nicht begeistert darüber sein, wenn er wüsste weshalb Sam zu dieser frühen Stunde aufgebrochen war. Darum hatte er den Grund in seiner kurzen Nachricht an Dean gar nicht erwähnt. Dean hatte eigentlich deutlich klar gemacht, dass er nichts über seine Herkunft herausfinden wollte, aber das glaubte Sam ihm einfach nicht. Darum hatte er beschlossen sich – ungebeten- auf Ahnenforschung zu begeben. Er wollte unbedingt heraus finden, was es mit dem Foto und dem DNA-Test, die offensichtlich nicht zueinander passten, auf sich hatte. Er wollte Antworten, für sich, aber vor allem für Dean. Einige Minuten später hatten sie den Minneapolis-Saint Paul International Airport erreicht. Sam zahlte den Taxifahrer aus und betrat dann das Flughafengebäude. An einem Informationsschalter fragte er nach einer Flugverbindung nach Kansas. Der Angestellte am Schalter sagte ihm das US Airways mehrmals am Tag nach Kansas City flogen und dass, wenn er sich beeile, noch den Flug um 8.21 Uhr mitkriegen würde. Sam bedankte sich und machte sich auf den Weg zum Schalter der genannten Fluggesellschaft. Er hatte Glück. Bei dem Flug um 8.21 Uhr waren noch einige Plätze frei. Er reservierte auch gleich für den Rückflug einen Platz. Der Rückflug würde um 19.38 Uhr starten, somit dürfte Sam eigentlich genügend Zeit haben für seine Recherche. Ein wenig hatte er schon gestern Abend herausgefunden. Er wusste in welchem Krankenhaus Dean und er geboren worden waren. Er hatte den Namen des Krankenhauses und die Jahreszahl 1979 in die Leiste der Suchmaschine eingegeben und war auf einen interessanten Artikel gestoßen, auf den er eine Theorie aufgebaut hatte. Es stand auf jeden Fall fest, dass Dean nicht adoptiert war. Denn auf seiner Geburtsurkunde waren Mary und John Winchester als Eltern eingetragen. Die Geburtsurkunden von ihm und Dean hatte Sam vor einigen Monaten in einem Fach von Johns Tagebuch entdeckt, nur hatte er denen zu dem damaligen Zeitpunkt wenig Beachtung geschenkt. Gestern Abend hatte er sie sich dann aber genauer angesehen. Die Theorie, die Sam hatte war vielleicht verrückt, aber sie passte besser ins Bild, als die, die er und Dean gestern in den Raum geworfen hatten. Vor allem würde es erklären, warum John nie ein Wort darüber verloren hatte, dass Dean nicht sein leiblicher Sohn war. Laut diesem Artikel waren am Morgen des 24. Januar 1979 im Krankenhaus neue Sprinkleranlagen installiert worden. Diese hatten gegen 12.30 Uhr, also einige Minuten bevor Dean laut der Geburtsurkunde, das Licht der Welt erblickt hatte, angefangen rum zu spinnen und hatten auf der Intensivstation und der Gynäkologie fast zu einer Überschwemmung geführt. Die Patienten der beiden Stationen waren kurzfristig in der Notaufnahme untergebracht worden. „Für eine ganze Zeit herrschte das totale Chaos. Wir waren unterbesetzt und dann kam noch die defekte Sprinkleranlage hinzu. Hoffentlich haben wir keine Fehler gemacht,“ hatte eine Hebamme, die namentlich nicht erwähnt werden wollte, dem Reporter gegenüber ausgesagt. Sams Theorie war, dass das Kind, das Mary an diesem tag zu Welt gebracht hatte, nicht das Kind war, dass sie am Tag ihrer Entlassung mit nach Hause genommen hatte. Er hielt es für durchaus möglich, dass es bei dem Chaos, dass an diesem Tag geherrscht hatte, zu einer Verwechslung von Neugeborenen gekommen war. Zugegeben, die Theorie war ziemlich wackelig und er wusste, dass er in der Kürze der Zeit sicher keinen Handfesten Beweis dafür finden würde, aber vielleicht konnte er noch einige Indizien finden, die seine Theorie untermauern konnten und er hoffte, dass die angesammelten Indizien ausreichen würden um Dean zu überzeugen. Die Tatsache, dass Sams Theorie zufolge irgendwo auch sein richtiger Bruder lebte war ihm egal. Er wollte Dean und keinen anderen. Er war sein Bruder und das würde er auch immer bleiben. Das Flugzeug war nun zum Einsteigen bereit. Sam setzte sich an seinen Platz. Solange er seinen Laptop noch benutzen konnte, sollte er schnell noch bei einer Autovermietung am Flughafen von Kansas City eine Reservierung für einen Mietwagen tätigen, schließlich musste er von dort aus noch nach Lawrence kommen. Ein paar Minuten später war die Reservierung abgeschlossen und eine der Flugbegleiterinnen bat ihn seinen Laptop auszuschalten. Kurz darauf km die übliche Sicherheitsbelehrung. Der Flug würde 1 Stunde und 25 Minuten dauern. Wenn er doch Dean nur dazu überreden könnte zu fliegen, dann würden sie bei ihrem Job jede Menge Zeit sparen. Bei dem Gedanken wie Dean damals geguckt hatte, als Sam gesagt hatte, die einzige Möglichkeit das Flugzeug vor dem Absturz zu bewahren, wäre selbst an Bord zu sein, musste Sam schmunzeln. Sein großer Bruder, der sonst so furchtlos war, hatte angst vorm fliegen. Aber er war über seinen Schatten gesprungen und war mit Sam an Bord gegangen. Er konnte Sam einfach nicht alleine fliegen lassen, wegen dem Dämon. Deans Beschützerinstinkt war größer gewesen als seine Flugangst. Egal was Sam auch tat, irgendwie musste er in letzter Zeit ständig an Dean denken. Es war beruhigen, dass Dean als sein Bruder immer bei ihm sein würde um ihn zu beschützen. Auch wenn er es immer bestritt, so mochte er doch die fürsorgliche Art mit der Dean ihn behandelte niemals missen. Jetzt wo ihm klar wurde, dass Dean nicht sein richtiger Bruder war und möglicherweise irgendwo seine echte Familie lebte, bekam Sam ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Es fühlte sich an, als ob sich alles in ihm verkrampfen würde. Cold, cold water surrounds me now Dean war doch alles was er hatte. Okay, sein Vater lebte auch noch, aber auf ihn konnte man sich nicht verlassen. Er brauchte Dean. And all I've got is your hand Auch wenn Dean ihm gesagt hatte, dass sich dadurch, dass sie nicht Blutsverwandt waren gar nichts ändern würde, konnte Sam das unangenehme Gefühl nicht vertreiben, dass Dean ihn irgendwann alleine zurück lassen würde, wenn ihm dass ganze mal zu viel werden und er aus der Sache aussteigen und sich ein normales Leben aufbauen wollte. Sam könnte ihm das nicht mal verübeln. Aber was würde er ohne Dean machen? Ohne Dean hätte er nicht die Kraft so weiter zu machen, ohne Dean war er verloren. Er betete, dass Dean ihn niemals verlassen würde. Lord, can you hear me now? Lord, can you hear me now? Lord, can you hear me now, Or am I lost? Seine Gefühle für Dean hatten langsam aber sicher angefangen sich zu verändern. Er fühlte sich ihm mehr verbunden als je zu vor. Sein Verstand war aber unfähig die neuen Gefühle richtig zu deuten, auch wenn ganz tief in ihm sein Herz bereits wusste, dass er dabei war sich in Dean zu verlieben. oooo, I love you Don’t you know I love you And I always have Hallelujah Sam beschloss die Flugzeit dazu zu nutzen etwas schlaf nach zu holen, schließlich war er heute früh aufgestanden. Sein Schädel dröhnte und er schien bei dem Geplärr, dass ihn geweckt hatte zu zerplatzen. Langsam kam er zu sich. Dean saß jetzt aufrecht im Bett. Jenny weinte. Warum war Sam nicht da um sie zu beruhigen? Dean stand auf und trottet ins Kinderzimmer. Er nahm Jenny aus dem Bett. Sie beruhigte sich sofort. Dean kannte den Schrei mittlerweile. Es war ihr „Hallo, ich bin wach“ – Geschrei. Der Ältere legte Jenny auf den Wickeltisch. Sam kannte diesen Schrei ebenfalls, aber er war nicht zu seiner Tochter gekommen um sich um sie zu kümmern. Das Wickeln machte Dean heute wesentlich mehr Mühe als sonst. Er hatte es gestern Abend definitiv übertrieben. Als er Jenny gewickelt hatte ging er mit ihr nach unten. Wo zum Teufel war Sam? Er ging in die Küche. Er brauchte Kaffee, damit er richtig wach wurde. Auf dem Weg zur Kaffeemaschine erblickte er den Zettel, der neben einem Glas Wasser und zwei Aspirin lag. Offensichtlich war sam unterwegs, aber er hatte ihn zum Glück nicht unversorgt zurück gelassen. Ehe er den Zettel genauer in Augenschein nahm, griff er dankbar nach den Tabletten und spülte sie mit dem Wasser hinunter. Dann las er den Zettel. Die Nachricht war relativ knapp. „Bin unterwegs um was zu erledigen. Mach dir keine Sorgen. Ich erklär dir alles, wenn ich heute Abend zurück bin. Sam P.S: Ich hoffe, dein Kater ist nicht so schlimm.“ Wie sollte er sich bitte keine Sorgen machen? Sam war Gott weiß wo, ohne ihn. Er hasste es nicht zu wissen wo Sam war. Sam hatte gefälligst da zu sein, wo er ein Auge auf ihn haben konnte. Sein Kleiner geriet oft genug in irgendeinen Schlamassel, schon wenn er dabei war. Was würde ihm wohl passieren, wo er nun alleine unterwegs war? Nach der Landung ging Sam zielstrebig zum Schalter der Autovermietung um den Wagen abzuholen. Alles klappte und kurz darauf fuhr er von Kansas City in Richtung Lawrence. Für die Fahrt brauchte er 45 Minuten. Sein erstes Ziel war das Krankenhaus. Er musste herausfinden ob eine Verwechslung tatsächlich in Frage kam. Dafür musste er feststellen wie viele Jungs an diesem Tag und etwa zu der Zeit wo Dean geboren wurde, noch geboren worden waren. Sam hatte sich in die Kleiderkammer des Pflegepersonals geschlichen und sich einen Pflegerdress ausgeliehen. Dann war er in der Notaufnahme gewesen und hatte sich einen Stapel Krankenakten besorgt. Damit war er nun auf dem Weg ins Archiv, wo alte Krankenakten aufbewahrt wurden. Der Typ der unten in dem Archiv arbeitete ließ ihn ohne weiteres passieren. Das Archiv war riesig. Er musste noch mal zu dem Typen. Alleine würde er heute nichts mehr finden. Da der Kerl anscheinend nicht viel zu tun hatte, war er froh Sam behilflich zu sein. Sam hatte ihm erzählt er sollte für einen Arzt auf der Gynäkologischen Station einige Akten von 1979 heraus suchen. Der Mann sagte Sam, dass er Glück habe, dass die Akten noch nicht vernichtet worden waren. Im letzten Jahr hätten sie alle Akten von vor 1975 verbrannt. Nach einer halben Stunde hatte Sam endlich einen Stapel von Akten über die Geburten vom 24. Januar in seinen Händen. Er bedankte sich bei dem Mann und machte sich aus dem Staub. In der Cafeteria machte er sich ans Aussortieren. An dem Tag waren 11 Kinder zur Welt gekommen. 7 Mädchen, die Sam sofort beiseite schob und vier Jungs. Von diesen vier Jungs waren jedoch nur zwei zur fraglichen Zeit geboren worden. Dean Winchester und ein Daniel Worcester. Sam fielen fast die Augen aus dem Kopf. Was für ein unglaublicher Zufall, dass die beiden Namen so ähnlich waren. Er begutachtete die Akten. Die Handschrift der Person, die die Akten ausgefüllt hatte war unter aller Sau. Dazu kam noch, dass die Krankenblätter damals scheinbar nass gewesen waren. An einigen Stellen war die Tinte verlaufen und das Papier war leicht gewellt. Wenn man noch die Aussage der Hebamme mit einbezog, würde er die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Verwechslung gekommen war, auf mindestens 75 % schätzen und das reichte ihm dem weiter nachzugehen. Er hätte nicht gedacht, dass der erste Schritt so einfach sein würde. Er nahm die beiden Akten mit und fuhr ein Stück weiter zur Stadtbücherei. Dort nahm er sich das Telefonbuch von Lawrence heraus und notierte sich die Adressen sämtlicher Worcesters, die darin zu finden waren. Zum Glück gab es in Lawrence nur drei Parteien mit dem Namen. Ein Daniel Worcester war nicht darunter. Sam hoffte trotzdem, dass die Familie noch immer hier wohnte. Sam wollte sie nicht treffen, sondern nur etwas über sie heraus finden. In der Akte waren die Namen von Daniels Eltern angegeben, aber es war ziemlich schwer sie zu entziffern. Schließlich entschied Sam sich, dass die Eltern mit Vornamen anscheinend Paul und Joan hießen. Er sah auf die Namen, die er aus dem Telefonbuch herausgeschrieben hatte. Ein Paul Worcester war dabei. Heute musste Sams Glückstag sein. Er packte seine Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zu der Adresse. Er hoffte, dass sie in einem mehrstöckigen Mietshaus wohnten, dann wäre es leichter die Nachbarn auszufragen. Jemand alla Mrs. Smith war dort sicher auch zu finden. Das Flugzeug setzte zur Landung an. Jetzt war Sam wieder in St. Paul. Es war 21.15 Uhr. Er hatte nach antworten gesucht und diese auch bekommen, aber er wünschte sich, er hätte nicht danach gesucht. Denn was er erfahren hatte war furchtbar. Er war froh, dass Dean nicht in dieser Familie aufgewachsen war, sondern durch eine glückliche Fügung des Schicksals bei den Winchesters gelandet war. Ihr Leben war sicher kein Zuckerschlecken, aber es war 100 Mal besser, als das, des armen Daniel Worcesters. Sam wusste nicht mal ob er Dean von seiner Recherche erzählen sollte, aber er musste Dean eine Erklärung liefern. Vielleicht sollte er ihm einfach sagen, dass er nichts herausgefunden hatte. Er nahm sich ein Taxi und fuhr nach Hause. Er hatte immer noch keine bessere Bezeichnung für ihre Momentane Wohnsituation gefunden. Aber irgendwie trag es dass am besten. Schließlich war sein zu Hause ja irgendwie da wo Dean war. Während der Fahrt musste er eine Entscheidung treffen. Was sollte er Dean sagen? Konnte er Dean überhaupt was sagen oder würde sein Bruder ihn sofort erwürgen, wenn er zur Tür rein kam? Schließlich war er ohne Angabe von Grund und Ziel für einen ganzen Tag verschwunden. Das Taxi hielt vor dem Haus. Sam zahlte und stieg dann aus. Als er die Tür aufschloss hatte er sich entschieden Dean die Wahrheit zu sagen. Er hatte kaum das Haus betreten, als der Ältere ihn am Kragen packte und gegen die Wand drückte. „Wo zur Hölle warst du und wehe du lügst mich an,“ schrie er Sam an. Hätte Dean ihn nicht gegen die wand gedrückt, wäre Sam jetzt einige Schritte zurück gewichen. So sauer hatte er seinen Bruder noch nie erlebt. „Ich, ich war in Lawrence,“ sagte Sam. „Verarsch mich nicht. Bis nach Lawrence sind es über sieben Stunden fahrt, dass hättest du unmöglich an einem Tag geschafft.“ „Ich bin nicht gefahren. Ich bin geflogen,“ sagte Sam. Dean sah Sam verdutzt an. „Wenn du mich los lässt werde ich dir alles erklären, versprochen.“ Er sah Dean bittend an. Der Ältere ließ Sam los und ging ins Wohnzimmer, wohin Sam ihn folgte. Er setzte sich zu Dean aufs Sofa. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, trotz deines dämlichen Zettels,“ sagte Dean. Sam sah ihn an und erkannte, dass Dean ziemlich fertig aussah. „Das musstest du nicht. Ich habe nichts Gefährliches getan.“ „Fliegen nennst du ungefährlich?“ Dean sah ihn skeptisch an. Sam lächelte. „Es gibt mehr Autounfälle als Flugzeugabstürze.“ „Klugscheißer.“ „Dean, es tut mir leid, dass ich nicht zu dir gesagt habe, aber du wärst eh dagegen gewesen, dass ich hinfliege um was über dich raus zu kriegen.“ „Da hast du allerdings Recht. Erzählst du mir jetzt was dich nach Lawrence getrieben hat?“ Sam nickte und erzählte Dean erstmal von den Geburtsurkunden, dem Zeitungsartikel und seiner Verwechslungstheorie. Dean hörte zu ohne ihm ins Wortzufallen. Als der Jüngere eine kurze Pause machte fragte Dean: „Halt, habe ich dich richtig verstanden? Du denkst, dass, dass, dass ich als Baby vertauscht worden bin?“ Dean war fassungslos. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Es erklärt einfach alles. Den DNA-Test, das Foto von Mum, die Tatsache, dass Dad nie irgendwas erzählt hat.“ „Wie sicher bist du dir?“ „Zu etwa 90%,“ antwortete Sam ihm. Dann erzählte er Dean von seiner Recherche im Krankenhaus. „Ich bin eigentlich Daniel Worcester?“ Sam nickte. „Aber bitte lass mich dich weiter Dean nennen.“ „Natürlich wirst du mich weiter so nennen. Ich mag meinen Namen.“ Und wenn du ihn aussprichst klingt er einfach wunderbar, fügte er in Gedanken hinzu. Das musste wohl der Restalkohol sein. Dann erzählte Sam ihm was er über die Familie herausgefunden hatte. Lawrence am Nachmittag: Sam parkte den Mietwagen vor einem großen Gebäudekomplex. Bingo, er hatte wieder Glück. Paul und Joan Worcester wohnten in einem Hochhaus. Er trat an die Tür. Sie war nicht geschlossen, also konnte er in den Hausflur eintreten. Er war einen Blick auf die zahlreichen Briefkästen. Hm, hinter welchem dieser Namen verbarg sich wohl eine gesprächige, vertrauensvolle, ältere Dame, die gerne Klatsch verbreitete? Sein Blick viel auf den Briefkasten einer Margret Adams, dass klang für ihn sehr viel versprechend. Sie wohnte in der vierten Etage, direkt neben den Worcesters. Sie wusste bestimmt was. Der Aufzug war defekt, also stiefelte er die Stufen zu ihrer Wohnung hoch. Er holte tief Luft. Dann klingelte er. Sam konnte sein Glück kaum fassen, Margret entpuppte sich als genau das, was er gesucht hatte. Als er sie nach den Worcesters fragte, war er jedoch ziemlich überrascht über ihre Antwort. „Sind sie von der Polizei?“ „Nein. Hat die Familie denn Probleme mit der Polizei?“ „Das kann man wohl laut sagen. Da drüben herrscht fast jeden Tag Mord und Totschlag. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon die Polizei gerufen habe.“ „Mord und Totschlag?“ „Ja. Sie wird es zwar nie zugeben, weil sie viel zu viel Angst hat, aber ich weiß genau, dass ihr Mann sie verprügelt. Besonders dann, wenn er getrunken hat. Das war schon so seit, sie hier vor 20 Jahren eingezogen sind. Ich habe ihr schon so oft gesagt, dass sie ihn verlassen oder wenigstens Anzeigen soll, aber sie hat einfach zu viel angst vor ihm. Er ist aber auch ein Monster. Keine Ahnung warum er sie überhaupt je geheiratet hat.“ Sam war geschockt. „Was ist mit ihrem Sohn? Sie haben doch einen Sohn.“ „Sie hatten einen Sohn. Er ist vor 10 Jahren gestorben. Er hat natürlich auch unter seinem Vater gelitten. Fast noch mehr als seine Mutter, die ihn nicht mal vor den Schlägen des Vaters geschützt hat, weil angst hatte wieder selbst geschlagen zu werden. Sein Vater hatte irgendwie die Fixe Idee, dass er nicht sein Sohn war.“ „Glauben sie, er war sein Sohn?“ „Kann ich mir nicht vorstellen. Er sah beiden Eltern überhaupt nicht ähnlich. Er hatte ganz dunkelbraune Augen. Die seiner Mutter sind jedoch grün und sein Vater hat blaue Augen. Er hatte ganz blondes Haar, aber die seines Vaters sind braun und die seiner Mutter dunkelblond. Auch vom Gesicht her war keine Ähnlichkeit zu erkennen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es gewagt hätte ihren Mann zu betrügen.“ „Wie ist er gestorben?“ „Autounfall glaube ich. Er ist von zu Hause abgehauen, als er 16 war. Daher weiß ich nicht viel darüber.“ „Danke, sie haben mir sehr weiter geholfen.“ Er verabschiedete sich und verließ so schnell wie er konnte das Haus. Mein Gott, dass musste er erst mal sacken lassen. Das war ja grausam. Und er hatte gedacht sein Leben war schlecht. Dean hatte Recht, es gab Menschen die schlimmer waren, als dass was sie jagten. Das war auch ein Beweiß dafür, dass man den Genen keine allzu große Rolle bei der Verhaltensausprägung zusprechen sollte. Trotz dieser furchtbaren Erzeuger war Dean ein anständiger Mann geworden. Er würde niemals eine Frau oder gar Kinder schlagen. John war mit Sicherheit kein Mustervater, aber hatte sie nie geschlagen, niemals. Plötzlich kam Sam sein Leben gar nicht mehr so furchtbar vor. Er stieg in den Wagen und fuhr zurück zum Flughafen. Dean sah ihn sprachlos an als er geendet hatte. „Oh man, dass muss ich jetzt erstmal sacken lassen,“ sagte er schließlich. „Das kann ich verstehen. Mir ging es genau so.“ „Ich wusste schon, warum ich nichts über meine Herkunft heraus finden wollte.“ „Ich wusste erst nicht ob ich es dir überhaupt sagen sollte. Aber ich finde wir sollten uns nicht anlügen,“ sagte Sam zu ihm. „Es war richtig, dass du es mir gesagt hast. Es tut mir leid, dass ich dir nichts von dem Test gesagt habe. Sammy, können wir uns vielleicht darauf einigen, dass wir nie wieder darüber reden, bitte?“ Er sah Sam in die Augen. Sam nahm ihn einfach nur in den Arm. „Dean, ich bin froh, dass du der bist, der du bist und dass du mein Bruder bist.“ „Ich auch Sammy.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)