Zwei Jäger und ein Baby von jesaku (DxS) ================================================================================ Kapitel 7: Mein Baby, dein Baby ------------------------------- Das schöne Wetter hat meine Schreibmuse geweckt, daher hier das nächste Kapitel Mein Baby, dein Baby „Puh, nicht doch. Baby, womit hat dich deine Großmutter bloß gefüttert?” Angewidert von dem Gestank, den Jenny auf einmal verströmte, hielt Dean sie von sich weg. Das war nun wirklich keine Alternative, aber irgendwas musste er unternehmen. Zuerst einmal raus aus dem Wagen, ehe die Luft knapp wird. Dean stieg aus und erblickte schräg gegenüber einen Drugstore. Sein heutiger Tag schien auch nicht besser zu werden als der gestrige. Erst die Babyspucke und jetzt musste er auch noch seine tief in seinem Gedächtnis vergrabenen Wickelkenntnisse wieder ausbuddeln. Das konnte ja was werden. Das letzte Mal, dass er Sam gewickelt hatte war über zwanzig Jahre her und so viel Erfahrung hatte er auch nicht darin. Meistens hatte er nur zugesehen wie seine Mum und später ihr Dad Sam wickelten. Aber er musste was gegen diesen Gestank unternehmen, also schloss er den Wagen ab und steuerte direkt auf den Drugstore zu. Im Laden angekommen steuerte er sofort auf den Mutter-Kindbereich zu und wenn er auch nur für einen Moment geglaubt hatte, es würde einfach in den Laden gehen, Windeln und das übrige Zeugs holen, dass man zum Wickeln brauchte, wurde er spätestens jetzt eines besseren belehrt. Er stand nun vor einer gigantischen Regalreihe voller Windeln. Musste es denn von allem mittlerweile einen so großen Auswahlüberschuss geben? Er drehte sich zur anderen Seite des Ganges um und blickte auf eine ebenso große Produktpalette an Feuchttüchern und Pocreme. Jenny würde garantiert aufs College gehen ehe er hier das richtige herausgesucht hätte. Eine Frau Mitte dreißig, hoch schwanger, mit einem etwa drei Jährigen an ihrer Hand und einem weiteren Kind in dem Sitz des Einkaufswagens sah ihn mitleidig an. „Es scheint so als wären sie etwas überfordert,“ sagte sie freundlich zu ihm und lächelte. „Ist das so offensichtlich?,“ sagte er verlegen. „Ja, aber keine Sorge. Ich werde ihnen helfen. Das kriegen wir schon hin. Wie alt ist denn die Kleine?,“ fragte sie hilfsbereit. Dean rief sich die Nachrichten ins Gedächtnis, die er heute Morgen gesehen hatte. ` Frau alleine mit ihrer 9 Monate alten Enkelin` „9 Monate,“ antwortete Dean und hoffte, dass sie nicht gemerkt hatte, dass er kurz nachdenken musste. Doch sie nickte nur und ging dann zielstrebig auf die Mitte des Regals zu und gab ihm dann eine Packung Windeln. „Die sind für 4 bis 9 Kilo geeignet, damit müssten sie gut zu Recht kommen. Die Kleine ist ja für ihr Alter recht zierlich. Außerdem haben sie bei der Firma ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis. Ich nehme auch immer diese Marke und sie haben Glück, die sind heute im Angebot,“ sagte sie fröhlich. „Danke, können sie mir auch bei dem Rest helfen?,“ fragte Dean und deutet auf das Regal mit den Feuchttüchern und der Pocreme. „Aber sicher. Nehmen sie die hier, diese Tücher sind besonders Hautfreundlich.“ Sie gab ihm eine Box Feuchttücher. Dann griff sie nach einer Cremedose. „Und dafür habe ich sogar noch einen Coupon, den können sie gerne haben.“ Sie drückte Dean beides in die Hand. „Warten sie, ich hole ihnen einen Korb,“ sagte sie und eilte zum Ende des Ganges und kam mit einem roten Plastikkorb zurück. Dann nahm sie Dean die Feuchttücher und Creme ab und legte sie in den Korb, während Dean sich die Packung Windeln unter den freien Arm klemmte. Er sah sie dankbar an. „So, dann haben sie ja die Grundausrüstung. Die Kasse ist da vorne. Wenn sie noch mal meine Hilfe brauchen, ich bin bestimmt noch ein paar Minuten hier in der Nähe.“ „Vielen Dank noch Mal,“ sagte Dean. „Keine Ursache.“ Dann verschwand die Frau im Nachbargang. Jenny sabberte schon wieder. Also durchforstete Dean die Nebengänge nach Spucktüchern. Zum Glück war die Auswahl hier nicht ganz so groß. Er entschied sich für eins mit Gänseblümchen drauf, die Unifarbenen fand er zu steril, fast wie OP Tücher und schließlich war Jenny ja ein Mädchen, da waren Blümchenmuster durchaus erlaubt. Dann nahm er noch ein paar Gläschen Babybrei und ein Flasche zuckerfreien Früchtetee aus den Regalen, schließlich würde Jenny sicher irgendwann hungrig und durstig werden. Endlich ging er zur Kasse und bezahlte. Während die Kassiererin alles in einer riesigen Plastiktüte verstaute fragte er sie noch wo die Toiletten waren. Sie deutete auf zwei Türen am anderen Ende des Geschäftes. Also packen wir es an, dachte Dean und steuerte die Waschräume an. „Wir zwei schaffen das schon,“ flüsterte er Jenny ins Ohr. Sam hatte noch eine Weile in dem Archiv verbracht um den Anschein zu erwecken, er würde tatsächlich arbeiten. Diese Recherche war unglaublich unhilfreich. Aber was für Möglichkeiten hatte er noch um raus zu kriegen ob Jenny seine Tochter war? Diese Unwissenheit machte ihn noch verrückt. Vielleicht hatte Dean ja Mal eine Idee. Sam packte seinen Laptop wieder ein und verließ das Einwohnermeldeamt ohne noch ein Mal auf jemanden zu treffen, worüber er sehr dankbar war. Kurze Zeit später kam er wieder am Impala an und fand diesen verlassen vor. Wo war sein Bruder? So schlecht war das gar nicht gelaufen. Den Teil mit dem Windel ausziehen hatte er schnell und unkompliziert hinter sich gebracht. Doch dann wurde Jenny etwas zappelig und als Dean versuchte sie ruhig zu halten, hatte sie mit beiden Händchen nach seinem Zeigefinger gegriffen und sich in den Kopf gesetzt diesen auch nicht so schnell wieder los zu lassen. Für ein Baby hatte sie einen ziemlich festen Griff. Schließlich ergab sich Dean in sein Schicksal und hörte auf seinen Finger loszubekommen. Stattdessen streichelte er sie mit dem Rest seiner Hand sanft über den Bauch, während er mit der anderen geschickt nach den Feuchttüchern griff, um den Wickelvorgang fortzusetzen. „Das riecht doch jetzt schon viel besser, findest du nicht?“ Er warf die benutzten Tücher in den Abfalleimer. Als sie merkte, dass er ihr seinen Finger nicht mehr entziehen wollte, ließ sie ihn los und patschte dann mit der linken Hand in die geöffnete Cremedose. „So viel Hilfe hätte ich jetzt gar nicht erwartet,“ sagte Dean etwas gestresst. Er nahm ihre Hand, wischte mit seinem Finger die Creme von ihr weg und verteilte sie dann an den Stellen ihres Körpers wo sie hingehörte. Dann verschloss er schnell die Dose ehe Jenny auf die Idee kommen konnte mit der Creme noch mehr rumzumatschen. „So, jetzt noch die neue Windel und du kannst wieder nach Herzenslust pupsen.“ Er entnahm der Windelpackung eine Windel, schnappte sich Jennys Beinchen, hob ihren Po hoch und schob die frische Windel darunter. Mit ein paar weiteren Handgriffen war die Windel verschlossen und Jenny wieder angezogen. Die Kleine strahlte Dean aus ihren braun-grünen Augen an. Sie sah einfach zum knudelln aus. Knuddeln war zwar unmännlich, aber Dean konnte einfach nicht anders. Er gab ihr einen kleinen Nasenstupser und einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Jetzt roch sie unglaublich angenehm. „Danke, dass du mich nicht angepinkelt hast,“ sagte er, nahm sie auf den Arm und machte sich dann auf den Weg zurück zum Impala. Sam hatte dort bereits fünf Minuten ohne Anhaltspunkt auf seinen Bruder gewartet. Als er versucht hatte Dean anzurufen erklang das Handy aus dem Innenraum des Wagens. „Wo warst du denn? Konntest du keine Nachricht hinterlassen?,“ fragte Sam ihn verärgert. „Sorry, aber die rosa Herzchen Post-its waren alle,“ sagte Dean spöttisch und öffnete den Wagen. Dann legte er die Tüte mit den Wickelsachen auf den Rücksitz. „Was hast du denn gekauft?“ „Windeln,“ antwortete Dean. „Du hast sie gewickelt?,” fragte Sam verdutzt. „Nein, ich habe die Windeln nur so zum Spaß gekauft. Natürlich habe ich sie gewickelt und das war auch bitter nötig. Dein Baby hat nämlich mein Baby voll gestunken.“ Um dies zu verdeutlichen fächelte er dem Impala mit der geöffneten Tür Luft zu. „Du überraschst mich, das hätte ich dir gar nicht zugetraut,“ sagte Sam und öffnete nun auch die Beifahrertür. „Wenn man einen nervigen, kleinen Bruder hat schnappt man so einiges auf. Die Kenntnisse sind zwar ziemlich eingerostet, aber ich habe das ganz gut hinbekommen. Die kleine Sabberschnute hier war sehr entgegenkommend. Aber kannst du dir vorstellen, dass die hier in dem Kaff in der Zeit der Gleichberechtigung nicht mal nen Wickelraum haben? Ich musste warten bis das Damenklo leer war damit ich sie wickeln konnte,“ sagte Dean empört. Sam fiel die Kinnlade runter. Was war denn bitte in seinen Bruder gefahren? „Geht es dir gut?,“ fragte er Dean und warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Was soll die Frage? Erzähl mir lieber ob ich Grund habe dir zur Vaterschaft zu gratulieren.“ Sam sah ihn bedröppelt an. „Ich bin jetzt genau so schlau wie vorher. Scheinbar hattest du Recht. Beth scheint mit mehreren Männern geschlafen zu haben und wusste nicht wer Jennys Vater ist, denn in der Geburtsurkunde steht `Vater unbekannt`,“ erklärte Sam. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes über als dich in der Jerry Springer Show anzumelden. Die haben bestimmt in dieser Woche noch das Thema Vaterschaftstest,“ scherzte Dean. „Warte einen Augenblick, ich bin gleich wieder da,“ sagte Sam auf einmal und verschwand wieder im Einwohnermeldeamt. Dean sah ihm irritiert hinterher. Zwei Minuten später war Sam wieder draußen und vertieft in einen Flyer, den er beim ersten Mal im Amt bemerkt hatte. „Was hast du da?,“ fragte er den Jüngeren. „Du hast mich auf eine Idee gebracht.“ Er setzte sich auf den Beifahrersitz und reichte Dean den Flyer `Wenn sie sicher sein wollen` stand in roten Lettern ganz oben auf der Seite. „Oh man! Du hast das eben tatsächlich ernst genommen,“ sagte Dean und blickte auf den Flyer eines privaten DNA-Labors. „Siehst du eine andere Möglichkeit?“ Dean seufzte, blickte auf Jenny herab und schüttelte dann mit dem Kopf. Sam hatte Recht. Er reichte die Kleine an seinen Bruder weiter und startete dann den Motor. „Dein Glück, dass das Labor hier in der Nähe ist.” Und dann waren sie wieder auf der Straße. Das Labor war ganz in der Nähe von der Zweigstelle der Universität von Nebraska, die es hier in Scottsbluff gab. Während der Fahrt rauschten wieder die Worte des Dämons durch Deans Kopf. Er hatte gemeint Sam sei nicht sein Bruder. Klar, Dämonen logen, aber warum sollte der Dämon sich so was ausdenken? Sie waren gerade auf dem Weg zu einem DNA-Labor, die perfekte Gelegenheit den winzigen Zweifel zu zerstreuen, den der Dämon gesät hatte. „Ihh, jetzt weiß ich warum du sie Sabberschnute nennst,“ sagte Sam und wischte ihr mit seinem Hemdsärmel übers Kinn. Dean griff hinter sich und zog das Spucktuch aus der Plastiktüte. Er reichte es Sam. „Das ist besser als dein Ärmel.“ “Ist das normal, dass sie soviel sabbert?” „Ich glaube sie kriegt Zähne,“ meinte Dean. Sam kam nicht umhin Dean ein weiteres mal erstaunt anzublicken. „Bei dir hat das glaube ich auch so um den dreh angefangen. Ich weiß noch, dass du in dem Alter die ganze Zeit mit nem Lätzchen rumgekrabbelt bist,“ erzählte Dean und grinste. Dann erblickte der Ältere ein Wall-Mart Schild und fuhr von der Straße auf den großen Parkplatz. „Was machen wir hier?,“ fragte Sam. „Wir brauchen noch ein paar Utensilien, wenn wir rauskriegen wollen ob klein Sammy Jennys Daddy ist. Warte hier. Ich beeile mich.“ Fünf Minuten später kam Dean aus dem Laden zurück. „Verrätst du mir was du gekauft hast?;“ wollte Sam wissen. Dean reichte ihm die Tüte. Sie enthielt Wattestäbchen und wiederverschließbare Plastikbeutel. „Damit machst du gleich bei dir und ihr einen Mundabstrich wie bei den Krimiserien im Fernsehen,“ sagte Dean. Sam musste lachen. Dean hatte definitiv ein gesundes Halbwissen. Kurze Zeit später hatten sie das Labor erreicht. Dean hielt Sam die Plastikbeutel entgegen und Sam tat die von sich und Jenny entnommenen Proben hinein. Plötzlich fing Jenny an zu weinen. Überfordert sah Sam zu Dean auf. „In der Tüte auf dem Rücksitz ist was zu essen und zu trinken für sie. Kümmere dich darum. Ich werde mich in der Zwischenzeit um dein kleines Problem kümmern.“ Sam sollte von seinem Vorhaben nichts mitbekommen. Er stieg mit den restlichen Wattestäbchen und Plastikbeuteln aus dem Auto, ging zum Kofferraum und öffnete diesen. So konnte Sam ihn nicht sehen wie er eine DNA-Probe von sich selbst nahm und ebenfalls eintütete. Dann packte er die übrigen Wattestäbchen und Plastikbeutel in seinen Seesack und machte sich auf zum Labor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)