Kiseki no Umi von -Lacrima- (AAML) ================================================================================ Prolog: Naisho ~Geheimnis~ -------------------------- Es war ein furchtbar warmer Tag mitten im Juli. Seid Wochen hatte es in der Region nicht mehr geregnet und die Wiese rund um die Arena war staubtrocken. Es war einer der heißesten Sommer seid Jahren. Misty richtete sich erschöpft auf. Schweiß lief in Bahnen über ihre Wangen. Sie war den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen eines der Becken der Azuria City Arena zu reinigen. Ihr Rücken schmerzte mittlerweile durch die ständig gebückte Haltung, mit der sie seid Stunden über den Fließenboden gekrabbelt war. Sie stieg die Leiter des Beckens hinauf und hielt Ausschau nach ihren Pokémon. Fröhlich tollten sie alle im Nachbarbecken umher. Das Wasser war angenehm kühl. Mit einem leichten Lächeln beobachtete sie sie. Die Tatsache dass diese Pokémon nicht mehr ihr gehörten, ließ in ihr einen Funken Wehmut und Trauer aufsteigen. Sofort verscheuchte sie ihre dunklen Gefühle. Ihre Schwestern kümmerten sich nun seid fast 4 Jahren um ihre Pokémon und es schien ihnen allen gut zu gehen. Zwar vermisste Misty sie oft, aber sie wusste für wen sie ihre Arenaleiterschaft und ihr Dasein als Pokemontrainerin aufgegeben hatte. Langsam schritt sie zum Wasserbecken. Mitten in all den Wasserpokémon erkannte man ein kleines Mädchen. Ihre dünnen Arme hatte sie um Sterndu geschlungen. Ihr fröhliches Lachen erklang in der gesamten Halle, während sie mit dem Pokémon über das Wasser sauste. Ihre langen, dunkeln Haare wurden dabei aufgewirbelt und das Wasser spritzte in kleinen Wellen bis an den Beckenrand. Als das kleine Mädchen Misty erblickte lächelte sie auf. „Schau mal, Mama! Sterndu und ich sind die allerschnellsten Wasserpokémon! Nicht mal Starmie hat eine Chance gegen uns zwei!“, rief sie. „Das sehe ich, mein Schatz. Nur weiter so!“, fröhlich winkte Misty ihrer kleinen Tochter zu. Die Tatsache das Umi in einem Monat bereits 4 Jahre alt werden würde, stimmte Misty nachdenklich. War es wirklich schon so lange her seitdem sie ihn das letzte Mal gesehen hatte? Sie spürte wie sich Anzeichen von Tränen in ihren Augen bemerkbar machten. Jedesmal wenn sie zu lange an ihn dachte passierte das. Wie gut, dass Umi sienie so hatte sehen müssen. Vorsichtig wandte sie sich vom Wasserbecken ab und schritt zu einer der Glasfronten der Arena. Wie lange es wohl noch dauern würde bis sie ihn endlich und für immer vergessen könnte? Ihr Blick ging traurig aus dem Fenster. Misty spürte wie sich eine warme Hand auf ihre Schulter legte. Erschrocken fuhr sie herum. Hinter ihr stand ihre Schwester Daisy. „Misty, denkst du schon wieder an ihn?“ Ein Blick in ihre glasigen, meergrünen Augen gaben ihr bereits die Antwort. Schnell wischte sich Misty die Tränen aus den Augen. „Ach was. Ich hatte nur was im Auge.“ „Misty, es ist nicht gut was du dir mit dem Ganzen antust. Wir wissen doch alle was du fühlst. Wir sind schließlich deine Schwestern. Aber irgendwann musst du mit dem Ganzen abschließen. Sonst richtest du dich noch zu Grunde.“ „Ich weiß ja, dass ihr es nur gut meint.“, seufzte Misty auf. „Bitte versuche es. Uns zu Liebe und vor allem für deine Tochter. Es ist schon schwer genug ohne einen Vater aufzuwachsen, da muss sie nicht auch noch eine unglückliche Mutter haben, oder?“, Daisy knuffte ihre kleine Schwester leicht in die Seite. Misty wusste das sie Recht hatte. Wenn es doch nur nicht so schwer wäre. Ihr Blick ging zu Umi, die immer noch fröhlich im Wasser spielte. „Sie sieht ihm von Tag zu Tag ähnlicher, findest du nicht?“, fragte sie geistesabwesend mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Daisy nickte zustimmend. Umis Haare waren mittlerweile komplett schwarz geworden und ihre Haut war um einiges dunkler als die von Misty. „Aber sie hat deine grünen Augen und die gleiche unendliche Liebe für Wasserpokémon“, stellte Daisy fröhlich fest. „Und sie besitzt den unglaublichen Ehrgeiz, irgendwann die beste Pokémontrainerin der Welt zu werden“, flüsterte Misty. „Mama?“, Umi kam zu den beiden angerannt. „ Darf ich draußen mit Enton spielen? Es will nie zu uns ins Wasser kommen!“, schmollte sie. „Na gut, aber nicht zu lange, in Ordnung? Du weißt das Enton schnell…“ „..Kopfweh bekommt. Ja das weiß ich doch, Mama“, grinste Umi und klammerte sich an die Beine ihrer Mutter. Vorsichtig strich Misty über ihre Haare. Wie froh sie doch war eine solche Tochter zu haben. Heute war ihr ein Leben ohne sie unvorstellbar. Umi rannte die Treppen hinunter, hinaus auf die große Wiese vor der Arena. Unter ihren Füßen gab das trockende Gras leise Geräusche und es stach leicht unter ihren Fußsohlen. Mit einem Plumps setzte sie sich mitten auf die Wiese, direkt neben Mistys Enton. Es saß fast jeden Tag hier und starrte abwesend in den Himmel. Manchmal blickte es fragend die Sonne an. Umi mochte dieses merkwürdige Pokémon. Sie spielte gerne mit ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)