Ehre und Stärke III : Maats Flügel von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kommentar: Ach ich weiß, ich habe schrecklich lange für das neue Kapitel gebraucht. Aber dafür kommt Kapitel 17 schon in den nächsten Tagen. Freut euch schon darauf. Überhaupt werden jetzt so einige Geheimnisse gelüftet! Kapitel XVI Die Fahrt nach Theben gestaltete sich für alle Beteiligten recht ungemütlich. Aber nicht, weil der Wind ungünstig gegen sie gestanden hätte. Treize litt auch nicht unter seiner Seekrankheit. Die ständige, beruhigende Nähe des Ufers schien ihm zu helfen. Doch sein Verhältnis zu Merenptah war noch immer angespannt und dies bekamen alle anderen zu spüren. Um noch gleichsam Öl ins Feuer zu gießen, zeigte sich Treize immer nur zusammen mit Zechs an Deck des luxuriös ausgestatteten Schiffes. Beide lungerten sie unter dem Sonnensegel herum, lasen sich Gedichte oder andere literarischen Werke vor, nur um dabei von Merenptah mit eifersüchtigem Blick beobachtet zu werden. Der Ägypter wiederum hatte es sich in den Sinn gesetzt Treizes Eifersucht zu erregen und hielt sich auffällig oft in der Nähe von Une auf. Was Sally ganz und gar nicht gefiel und Treize drohte, sie würde diese „schleimige Ausgeburt eines Krokodils“ vergiften, wenn Treize „seinen Schoßhund nicht zurückpfiff“. Gerade hatte sie wieder eine solche Drohung ausgesprochen und sie musterte Merenptah und Une, die gemeinsam über irgendeine scherzhafte Bemerkung lachten. Treize, Zechs und Sally saßen unter der Stoffbahn des Sonnensegels und beobachteten wie die kleinen Dörfer und Felder an ihnen vorüberzogen. „Lass Une doch den Spaß.“ War Treize ganzer Rat und nahm sich noch eine Handvoll Trauben. Die Schiffsbesatzung hatte am Morgen frischen Proviant geladen und ihnen fehlte es an Bord wahrlich an nichts. Zechs griff nach Treizes Handgelenk und führte so die Trauben zu seinem Mund. Von der anderen Seite des Decks war ein ungläubiges „Ach!“ zu hören und Treize unterdrückte nur mit Mühe ein Grinsen. Merenptah war so leicht zu lenken! Stattdessen tätschelte er Zechs‘ Wange. „Mach dir das nicht zur Gewohnheit“, zischte Zechs und entgegen seiner barschen Worte, lächelte er nur zuckersüß. „Was für einen Kuhhandel habt ihr denn abgeschlossen?“ Sally musterte die beiden scheinbar so verliebten Männer. „Gar keinen“, bekannte Treize flüsternd. „Zechs kann Merenptah nicht leiden und spielt gerne mit... Schläfst du heute Nacht wieder bei mir in der Kabine?“, wandte er sich mit so lauter Stimme an Zechs, dass es Merenptah am anderen Ende des Schiffes sicherlich gehört hatte. Duo und Heero, die auf der Reling saßen, drehten sich überrascht um. Duo begann lauthals zu lachen und auch Heero blickte eindeutig amüsiert drein. Jeder wusste, dass Zechs nie und nimmer mit Treize das Lager teilen würde. Undenkbar so etwas! Ein Germane und der Konsul von Rom! Einzig Merenptah dachte nicht so und mit einem puterroten Kopf rauschte er die Treppen hinab, die ihn unter Deck führten. Sogleich rückte Zechs von Treize ab, keine Spur mehr von Verliebtheit. „Wann werden wir ankommen?“ „Morgen. Wenn wir früh genug sind, können wir noch mit dem Streitwagen zur Mine fahren. Sie ist landeinwärts gelegen.“ Treize hatte sich bereits die Karten eingeprägt. Selbst eine Bootsmannschaft konnte den in Einzelteile zerlegten Streitwagen in kürzester Zeit zusammenbauen und die Pferde, die auf einem extra Boot transportiert wurden, waren sowieso begierig auf Auslauf. Es würde ein netter kleiner Ausflug werden. „Hat Trowa noch etwas Verdächtiges entdeckt?“ Sally senkte ihre Stimme. Gestern hatte der Pferdeknecht ihnen berichtet ein gewisse Zeit lang wäre ein Streitwagen entlang des Ufers ihrem Schiff gefolgt. „Nein, habe ich nicht.“ Trowa trat zu ihnen und tat so als ob er die Häppchen auf dem silbernen Tablett neu arrangieren wollte. „Vielleicht war es nur ein Kurier“, versuchte Zechs zu beruhigen. „Möglich.“ Doch Trowa sah nicht überzeugt aus. „Doch ich glaube es nicht.“ Treize war klug genug die Intuition seines Sklaven zu respektieren. Wenn Trowa sich unbehaglich fühlte und glaubte, sie würden verfolgt, dann maß er dieser Tatsache eine große Bedeutung bei. „Wer könnte es sein?“ Zechs sah ihn fragend an und Treize konnte nur leicht mit dem Kopf schütteln. Er wusste es nicht. In Memphis war ihm nichts zu Ohren gekommen, dass ihnen jemand aus Rom gefolgt wäre. Und dies war die einzig denkbare Option. Warum sollte ihn ein Ägypter verfolgen? Es musste jemand aus Rom sein. Bevor der Koch das Abendmahl auftragen ließ, ging Treize in seine Kabine. Doch gerade als er die Tür öffnen wollte, trat Merenptah aus seinem Gemach hinaus auf den Flur. Ganz sicher hatte er nur darauf gewartet, dass Treize unter Deck kam. Merenptah fasste mit einer Hand hinter ihn um die Tür aufzustoßen mit der anderen zog er Treize in das Zimmer. „Ich dachte, du kommst zusammen mit deinem Germanen?“ „Später.“ Treize sah förmlich wie die Wut in Merenptah hochkochte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Willst du dich zu uns gesellen? Zu Dritt bereitet es noch mehr Vergnügen.“ Damit hatte er Merenptah ordentlich überrumpelt und der glotzte ihn regelrecht an. „So eine Unverfrorenheit!“, ereiferte er sich als der erste Schock abgeklungen war. Wie ein trotziges Kind stampfte der Ägypter mit dem Fuß auf dem Holzboden auf. „Was fällt dir ein...“ Dann stoppte er als Treize lachte und erkannte das Spiel, dem er aufgelaufen war. „Dann sind wir jetzt quitt?“ Treize nickte und griff nach Merenptahs Gürtel, zog ihn näher zu sich heran. Merenptah sträubte sich zwar, doch es war kein ernsthafter Widerstand. Zwar hatte Treize Hunger und freute sich bereits auf die gebratenen Wachteln, die der Koch zubereitet hatte, doch mit Merenptah die Bettlaken zu zerwühlen hatte durchaus ebenso seine Reize. Vielleicht konnten sie ja auch im Bett essen. Die Idee gefiel ihm und schon landeten sie auf besagter Ruhestätte. Wäre Treize alleine gewesen, dann hätte er das sonderbare, schabend-klickende Geräusch des Tieres sofort bemerkt. So jedoch waren seine Sinne anderweitig beschäftigt. Sie küssten sich innig, draußen rief der Koch schon zum Essen doch Treize störte es nicht. Er bewegte seine linke Hand als er dort eine Bewegung spürte, wie von einer Mücke. Kein Wunder, sie befanden sich hier mitten auf dem Nil. Doch es schien, dass sich das lästige Getier nicht so leicht verscheuchen ließ. Treize öffnete gerade weit genug die Augen, um nach seiner Hand sehen zu können und erstarrte schlagartig zu Stein. Merenptah bemerkte es und sah auf. Er runzelte die Stirn, ob Treizes stieren Blick und folgte der Richtung. „Isis!“, rief er und wollte zurückweichen. Treize konnte ihn gerade noch daran hindern. Auf seinem Handrücken saß ein weißer, kleiner Skorpion. „Halt still“, wies ihn Treize an. Leichter gesagt als getan, wenn er selbst am liebsten vom Bett gesprungen wäre. Der giftige Stachel des Tieres senkte sich bedrohlich nahe an Treizes Haut, dann wurde er zurückgezogen und acht Beine setzten sich zögerlich in Bewegung. Krabbelten seinen Arm empor. Treize wagte selbst kaum mehr zu atmen, er wusste, dass gerade diese kleinen Tiere am giftigsten waren. Ein Stich dieses Stachels konnte selbst ein Pferd töten. Merenptah rutschte vom Bett herunter und dies veranlasste den Stachel dazu, sich wieder gefährlich weit abzusenken. Treize zermarterte sich bereits das Hirn, ob er eine ägyptische Gottheit kannte, die dem Skorpion zugeordnet war und die er um Hilfe anrufen konnte. Da fiel sein Blick auf eine Vase, die gleich neben seinem Waschtisch stand. „Die Vase, Meri“, flüsterte er. Die Öffnung der Vase war gerade so groß wie der Skorpion. Wenn Merenptah es schaffte, sie über das Tier zu stülpen. Merenptahs Hände zitterten sichtlich: „Ich hole Hilfe.“ „Keine Zeit.“ Das Tier krabbelte wieder weiter und war schon auf seinem Oberarm angekommen. „Gib her.“ Treize griff selbst mit seiner rechten Hand nach der Vase. Der erste Versuch musste gelingen, er würde keine Möglichkeit mehr für einen zweiten haben. Dreimal noch atmete er ein, dann stülpte er die Öffnung über das Getier. Er hatte richtig Maß genommen, passgenau schloss sich die Keramik über den Skorpion und er hörte das leise Schaben als sich das Tier wehrte und der Stachel gegen den gebrannten Ton stieß. Schnell richtete er sich auf und hoffte, dass der Skorpion auf den Boden der Vase fiel. Hauptsache weg von seinem Arm, von seinem Körper. Treize warf einen Blick in das Innere der Vase und schon krabbelte das verdammte Vieh die Innenwände entlang. Dieses Mal nicht behäbig langsam, sondern eindeutig erbost. Er presste eines der kleinen Kissen als provisorischen Deckel auf die Vase. „Festhalten!“ Damit drückte er Merenptah diesen merkwürdigen Käfig in die Hände. Während er selbst zum Schminktisch eilte und einen besseren Deckel, etwas Festes, irgendetwas aus Holz, suchte. Gerade glaubte er etwas gefunden zu haben, da ließ Merenptah erschrocken die Vase fallen. Mit einem lauten Klirren zerschellte sie auf dem Boden. Merenptah rettete sich auf das Bett, wohl in der Hoffnung, dass der Skorpion nicht aus eigener Kraft die Bettpfosten hochklettern konnte. Treize sah das Tier schon auf sich zukommen. Zum Glück lag auf dem Schminktisch ein kleines Messer, wie man es benutzte um Papyrusbögen zurecht zu stutzen. Er dankte den Göttern, dass Duo das Messer nicht weggeräumt hatte. Fein säuberlich stieß er es dem Tier in den Rücken und nagelte es förmlich auf dem Boden fest. Der Todeskampf dauerte einige qualvoll lange Herzschläge an, bis es reglos dalag. Treize ließ sich schweratmend gegen den Tisch sinken. Jetzt begannen seine Hände zu zittern und er fühlte sich gar nicht mehr sicher auf seinen Beinen. Die Tür zu seiner Kabine wurde aufgestoßen und Heero stürmte herein. Sicher alarmiert durch den Lärm und Merenptahs Schreie. „Runter dem Bett“, herrschte Treize den Ägypter an. „Vielleicht sind dort noch mehr!“ Doch eine gründliche Durchsuchung der gesamten Kabine förderte keine weiteren Tiere ans Licht. Treizes war der Appetit gründlich vergangen als sie wieder an Deck saßen und nun ihr verspätetes Essen einnahmen. Une hatte seine Vermutung bestätigt, dass diese Sorte Tiere äußerst giftig waren. Dass ausgerechnet Une über solche Dinge Bescheid wusste, ließ Merenptah sichtlich auf Abstand zu der adligen Dame gehen. „War er vielleicht schon an Bord?“ Diese Vorstellung ließ Duo erschaudern. Er war es der die Kabine säuberte, das Bett richtete, dass er all dies in den letzten Tagen gemacht hatte und dabei jederzeit hätte von einem Skorpion gestochen werden können! „Dann wäre er schon viel früher herausgekommen.“ Wieder war es Une. „Nein, er muss erst heute Morgen dort platziert worden sein. Nachdem Duo das Bett gemacht hatte.“ „Jemand von der Mannschaft?“ Gleich drehte sich Heero alarmiert bei diesen Worten um, als ob schon der nächste Anschlag auf das Leben seines Konsul ausgeführt wurde. „Das sind alles Bedienstete, die seit Jahren zu meinem Haushalt gehören. Undenkbar!“ Für Merenptah vielleicht, für Treize nicht. Er selbst hatte lange Zeit einem Verräter unter seinen Sklaven Arbeit gegen und erst spät gemerkt, dass Acht nur für seinen Onkel spioniert hatte. „Heute Morgen haben wir frische Ladung aufgenommen, einige fremde Sklaven waren an Bord“, versuchte sich Merenptah an einem anderen Erklärungsansatz. „Woher hätten sie wissen sollen, dass ausgerechnet dieses Zimmer Treize gehört?“, warf Heero ein. Doch Merenptah bestand darauf, dass seine Leute unschuldig waren. So kam es noch am gleichen Abend zu einer eiligen Befragung sämtlicher Sklaven und der Bootsmannschaft. In der Tat hatte einer der Träger, die den Proviant an Bord gebracht hatten, verlangt seine Fracht, ein frisch geschnittener Strauß Lotusblüten, direkt in das Zimmer von Konsul Treize zu liefern. Die Blüten wären ein Geschenk des Bürgermeisters des Dorfes gewesen, in welchem sie Proviant gekauft hatten. „Wahrscheinlich eine glatte Lüge.“ Treize hatte zu all dem nichts gesagt. Jetzt jedoch blickte er zu Trowa, der bemerkte es und nickte unmerklich. Wie es schien waren die Befürchtungen des Pferdeknechtes wahr. Jemand verfolgte sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)