Dearly BELOVED von ShirayukiOuji ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Langsam erwachte er aus seiner Starre und hob das Handy vom Boden auf. Er hielt es fest in seiner Hand. In seinen rot glühenden Augen spiegelte sich das schwache Licht des Displays, als er immer wieder und wieder die Daten des letzten empfangenen Anrufs überflog. Sein Akku war beinahe leer. Er las sie ein drittes, viertes und fünftes Mal, als würde er durch dieses Ritual irgendetwas ändern können. Als könne er so den Befehl Seimeis rückgängig machen. Datum. Uhrzeit. Gesprächsdauer. Gerade einmal 16 Sekunden war er mit Seimei verbunden gewesen. Nur 16 Sekunden lang. Was konnte in 16 Sekunden zerbrechen? Name. Leise las Nisei ihn sich selbst vor. "Aoyagi Seimei." Minutenlang starrte er auf diese vier Zeichen. Er musste ihn zurückrufen. Er musste einfach. Vielleicht konnte er ihn erreichen. Vielleicht konnte er irgendetwas ändern. Er war Seimeis Waffe. Im Gegensatz zu Soubi sogar die, die wirklich für ihn bestimmt gewesen war. Sie beide, Seimei und Nisei, waren BELOVED. Sein Sacrifice konnte ihn nicht einfach wegschicken. Die von der Natur bestimmte Einheit konnte man nicht zerreißen. Soubi hatte er vielleicht fallen gelassen und dieser sich in seiner bedingungslosen Unterwürfigkeit sogar gefügt, doch Nisei würde sich nicht so einfach geschlagen geben. Er war nicht Soubi. Er war keine Fälschung. Er war Seimeis wahrer Fighter. Und er würde nicht gehen. Nicht ohne Ziel. Nicht ohne Grund. "Warum willst du, dass ich gehe, Seimei?", hörte er sich selbst erneut fragen. "Wohin willst du, dass ich gehe?" Sie teilten sich inzwischen eine große, stilvoll möblierte Wohnung, weil es praktischer war, den anderen Teil der Unit immer in seiner Nähe zu haben. Seimei seinen Fighter und Nisei... "Du bist mein Sacrifice, also lass mich gegen ihn kämpfen!" "Du irrst dich, Nisei. Ich bin nicht dein Sacrifice, du bist meine Waffe. Vor Nervosität hast du vielleicht nicht nachgedacht, darum sei dir verziehen. Also? Wo bleibt deine Entschuldigung, Nisei?" Mit starkem Herzklopfen drückte er auf die Wahlwiederholung und hielt sich das kleine Gerät ans Ohr. Nein. Sacrifice und Fighter konnte man nicht trennen. Nicht einmal, wenn man Aoyagi Seimei hieß und Götterstatus besaß. Das Freizeichen war zu hören. Niseis Hand zitterte leicht und plötzlich wusste er nicht mehr, was er überhaupt sagen wollte. Erneut das Freizeichen. Der Schwarzhaarige wurde im Sekundentakt nervöser. Was sollte er sagen, wenn Seimei ans Handy ging? Was tat er, wenn er nicht ans Handy ging? Immer noch das Freizeichen. Missbehagen schnürte ihm langsam die Kehle zu, als er sich vorstellte, Seimei wirklich nie wieder zu sehen. Noch einmal erklang das Freizeichen und dann war plötzlich besetzt. Seimei hatte den Anruf abgeblockt? Nisei starrte auf sein Handy. Sofort versuchte er es erneut, doch dieses Mal war sofort besetzt. "Das ist nicht dein Ernst!", schrie er und versuchte es ein drittes Mal. Dieses Mal schaltete sich die Mailbox ein. Bevor er es überhaupt ein viertes Mal versuchen konnte, schaltete sich sein Handy aus. Der Akku war leer. Mit voller Wucht schleuderte er es gegen die Wand. Tränen liefen über seine Wangen. Das Handy war zerbrochen, doch er hätte es sowieso nicht mehr gebraucht. Er hatte es nur zu dem Zweck besessen, immer und überall mit Seimei kommunizieren zu können. "Na gut...", sagte Nisei zu sich selbst und ballte die zitternden Hände zu Fäusten. Er stand vom Bett auf und wischte sich über das Gesicht. "Wie du willst, Seimei!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)