KillerCats Legende von Freell42 (Chion das Katzenmädchen) ================================================================================ Kapitel 6: Das magische Schwert ------------------------------- Ein kleiner Wachtrupp von vier Soldaten, lief von der Stadt zur Mine, um den Schichtwechsel zu vollziehen. Zwei vorne, zwei hinten. Einer der vorderen blieb kurz stehen und blickte völlig überrascht. Die anderen wunderten sich schon, was mit ihm los sei, bis sie es selbst sahen. Einige Meter entfernt lag ein bewegungslos scheinender Soldat. Sie wurden plötzlich schneller und beobachteten den daliegenden. »Er ist tot«, sagte einer. Ein anderer schaute sich weiter um und erstarrte. »Le … Leute. Schaut euch das an.«, sagte er verängstigt in der Stimme. Sie sahen zu seiner Quelle und waren ebenso entsetzt. Überall lagen viele tote Soldaten. Dieser hier schien gefolhen zu sein, um die Stadt zu warnen. »Schnell! Wir holen Verstärkung! Das hier ist ein Fall für General Cadoc!« Einige Zeit vorher waren Chion und Gezo mit ihrer Begleitung schon längst in der Mine. Die letzten Befreiten kamen ihnen entgegengerannt. Sie waren somit alleine in der Goldmine. Durch enge Gassen sind sie schon gelaufen, die sich unterschiedlich in Höhe und Breite veränderten, aber Gezo nur selten zum ducken brachten. An den Decken waren in etwa gleichmäßigen abständen Laternen angebracht. Der bauchfreie Begleiter hielt eine Fackel in der Hand. Er nahm sie sich vom Eingang, wo einige vorzufinden waren. Gezo besaß auch eine. Wärend des Laufens fiel Gezo auf, das Chions Augen in dieser Dunkelheit erneut funkelnd aufleuchteten, wie damals bei den Waldfressern. »Hier ist die Stelle«, sagte ihre Führung, wärend sie anhielten. Es war eine Weggabelung, wobei sie bei einer nur etwa zwei Meter weiter ging, bis eine Wand mündete. Bei der anderen führte der Minenweg weiter, ganz tief in die Mine. Auf ihrem Weg gab es schon mehrere Wegzweige. Sie traten in die kurze Höhlengabelung und blieben vor der Wand stehen. Man könnte sie für völlig unwichtig halten, doch auf der linken Wandseite des Weges befand sich auf Kopfhöhe eine kleine Vertiefung in der Wand. »Und um das hier geht es«, fing der befreite Arbeiter an. »Damals hatten wir schon alles versucht. Erst mit Spitzhacken drauf einhackt, doch keinen einzigen Kratzer. Später mit Sprengstoff, doch ebenso vergebens. Nichts konnte diese Grube je vergrößern oder den Gang erweitern. Diese Route hierher war eine der wenigen, die ursprünglich schon da waren, bevor Gold abgebaut wurde. Diese Stelle hier scheint mit Magie versiegelt zu sein, also zweigten wir den Weg, um weiter zu Graben. Viele Arbeiter, mich eingeschlossen, vergaßen mit der Zeit diese Stelle, da sie uns weder Beeinträchtigte, als auch nicht schädigte. Deshalb brauchte ich eine Weile, bis mir diese wunderliche Stelle einfiel. In der Vertiefung steht ›Nur die Auserwählten wissen weiter‹ und keiner von uns wusste damit was anzufangen.« Gezo beäugte mit Unterstützung der Fackel die kleine Vertiefung genauer. Tatsache, da stand es. Sie war kreisförmig mit Verziergungen und der Schrift. »Woher hab ich das nur …«, fing er sich an zu fragen und wurde von Chion mit »Mein Amulett!« unterbrochen. Sie nahm es ab und steckte es in die Vertiefung. Es passte wie angegossen. »Tatsache. Und jetzt?«, fragte Gezo verwundert. Einen Moment lang passierte erst nichts, doch dann fing die Wand vor ihnen an zu rütteln. Alle starrten sie an, wärend sie sich langsam nach oben bewegte und kleine Steinbröckelchen von ihr runterrieselten. Schließlich verschwand sie in der Höhlendecke mit einem entgültigen, lauten Ton. Ein weiterer Gang wurde geebnet. »Unfassbar!«, sagte ihre Fühung fasziniert. »Ich würde euch gerne darein begleiten, doch ich sollte lieber den anderen folgen. Lebet wohl«, sagte er kurz und bündig. Gezo verbeugte sich und Chion erwiderte: »Danke. Lebe wohl«, wärend sie ihn winkend, Richtung Ausgang, verschwinden sahen. »Bist du bereit«, sagte sie und sah zu Gezo aufgeregt auf. »Jawohl!«, bestätigte er. Sie gingen den geöffneten Gang weiter, bis sie auf ein Boden auf eine Platte unbemerkt treteten. Die Wand hinter ihnen schloss sich. KillerCat wollte schon rausrennen, da sie sich dachte, sie könne mit ihrem Amulett die Wand wieder öffnen, doch Gezo hielt sie auf, indem er sie an der Schulter packte und zeigte auf die zweite Vertiefung an der selben Wandseite. Sie befand sich auf der anderen Seite, dazwichen die Wand und zuletzt die erstige Vertiefung. KillerCat atmete auf, sie hatte schon einen Schrecken bekommen. In der Höhle wäre es ohne Fackel stockenfinster gewesen. Der Gang führte um eine Kurve. Es war somit nicht sichbar, wie weit er ging und gingen schließlich weiter. Nach nur kurzer Zeit erblicken sie um einer Biegung Licht. Angespornt rannte Chion natürlich drauf los, Gezo blieb alleine zurück. Kurz bevor er um die letzte Kurve bog – der Weg wurde immer strahlender und heller –, hörte er schon ein verzaubertes »Wow!« von ihr. Angekommen sah er sie gleich, als Schatten mit Lichtsaumen und versprerrend am Durchblick, wie sie auf etwas herauf sah. Er kam ihr näher und sah das Wunder ebenso. Ein lebendiger und strahlender Baum, mitten in einer Höhle. Es war eine Fächer-Ahorn mit kräftig strahlenden, weißen Blättern. Diese Art hatte eigentlich grüne oder rote Blätter. Er war mehrere Meter groß, etwa fünf Meter und hatte einen beachtlichen Umfang. Darin steckte, tief von rechts, nur der Griff erkennbar und schräg herab reingesteckt, das Eine Schwert. Eingesteckt befand es sich etwa auf halber Höhe von Gezo. Es funkelte und man erkannte die einzige Farbe, die es trug: vollkommen Schwarz. Sein Lebenslicht bezog der Fächer-Ahorn aus der Decke, das aus einem riesigen Loch auf die Stelle des Baumes herableuchtete und den Raum intensiv erhellte. Nur am Rand des riesigen Hohlraumes erlosch allmählich die Lichtstärke an den Wände. Am Boden schien fruchtige Erde zu sein, denn um den Baum herrum war viel gesundwirkendes Gras mit einigen Gänseblümchen. Es hörte an der Grenze des herrabstrahlenden, hellen Lichtscheins auf zu wachsen. Vor dem Baum befand sich eine Art rechteckige Steinsäule aus Marmor. Es ragte aus dem Rasenboden auf halbem Meter heraus. Leicht angeschrägt, zeigte es auf die angekommenen Gäste am Eingang. Auf ihr war ein Schriftzug zu erkennen, doch beide waren zu weit weg, um ihn lesen zu können. Chion wunderte sich, warum darauf kein Staub zu finden war. Sie befanden sich immerhin noch in einer Höhle. Vielleicht lag es an der Magie, die den Raum erfüllte. Sie trat näher und sah sich den eingravierten Text an. Ziehe das Schwert von einer Seite heraus Es zu wählen nur von reinem Geiste zu sein Mit großer magischer Macht das Schicksal der Welt entscheiden Sie in hellem Glanz erstrahlen Oder für immer in Dunkelheit eindecken Nur die Prüfung kann dies entscheiden Sie verstand erstmal garnichts, nachdem sie laut vorlaß. Gezo kam ebenso verwundert neben ihr und überlegte. »Eine Prüfung?«, dachte er laut. »Natürlich ist es klar, dass du das magische Schwert nicht so einfach bekommen kannst.« KillerCat grübelte verdutzt: »Ich werde daraus nicht schlau. Das Schwert kann ich doch nur von einer Seite ziehen.« »Und dann das mit der Wahl«, fügte er hinzu und überlegte. »Hmmm, reinem Geiste. Also soll ich rein mit mir sein oder an nichts denken?« »Gute Frage.« »Ich probier Mal was«, sagte er und gab Chion die Fackel. »Was hast du vor?«, frage sie. Er ging von ihnen aus auf die recht Seite des Baums und betrachtete das Schwert. Es sah einzigartig aus. An der Parierstange befand sich beidseitig in der Mitte eine Halbkugel mit waagerechter, durchbrochener Linie. Es sah aus wie eine zweiseitig geschlossen Hülle. Die Parierstange war lang, verziert und hatte je am abgerundeten Ende beider Seiten einen kleinen, schwarzen, rautenförmigen Kristall. Um das Heft, oder auch Griff genannt, war die Heftwicklung aus schwarzem Leder. Der Knauf bestand aus einer runden schwarzen Kugel – fast wie eine große Perle. Gezo versuchte einen Blick auf die Klinge. Sie war nur schwer zu erkennen, da der Baum das magische Schwert fast verschlang, doch er erkannte einen kleinen Rest. Es sah wie reines, schwarz Kristall aus, doch er könnte sich auch irren. »Ich werde das Ding einfach rausziehen«, sagte er nüchtern zu ihr als Antwort. »Dieser Text soll uns doch nur verwirren.« Er packte beide Hände fest an dem Griff und zölgerte vorerst. Er sah Chion an und nickte ihr zu. Sie nickte zurück. Er zog mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand, doch wie erwartet passierte nichts. Das magische Schwert bewegte sich keinen Zentimeter. Er stämmte sich mit einem Fuß gegen den Baum, um die Aushebelung zu erleichtern. Doch immer noch nicht. Keuchend gab er auf. »Nur verwirren, hm?«, fragte KillerCat ihn sarkastisch. »Ja, ja. Ist schon gut«, gab Gezo leicht enttäuscht von sich. Wenige Sekunden vergingen. Dann kam ihn ein Einfall. »Gib mir mal schnell die Fackel.« »Wieso?« »Frag nicht. Wirf sie einfach rüber.« Nach kurzem zölgern warf sie die Fackel einfach rüber. Er fing sie auf, beinahe am Feuer und hätte sich fast verbrannt. »Uh, pass doch auf«, belehre er sie. »Du willst ihn doch nicht einfach abfackeln, oder?«, erklang Chion mit leicht besorgter Stimme. »Es muss doch auch ohne Auserwählten möglich sein«, sagte er und begann an dem Fächer-Ahorn anzulegen. Panisch schrie Chion: »Nein!«, wärend sie ihre Arme mit einer Stoppgeste ausstreckte. Doch Gezo legte bereits an und wartete. Sekunden, sogar Minuten vergingen und nichts passierte. Die Flamme berührte den Baum, doch nicht mit dem üblichen Effekt. Es passierte nichts. Er erhob die Fackel und sah nach. Nichts. Keine einzige Brandstelle. Chion war ebenso überrascht, wie Gezo. Verärgert mit einem »Verdammt!« warf er die Fackel zu Boden. »Nein, der Rasen!«, gab sie erneut besorgt von sich. Gezo sah verwundern zu Boden. Doch da tat sich auch nichts. Er hockte sich hin und nahm das Gras unter die Lupe, was vom Feuer berührt wurde. Das heiße Element umgab die Grasstelle komplett, doch es ließ sich nicht verbrennen. Wie war das möglich? Er hob die Fackel auf und hätte beim besten Willen Chion nicht sagen können, wo die Fackel lag, wenn sie ihm nach einer Minute fragen würde. Denn das Gras ließ sich nicht einmal von Fußstapfen oder einer Fackel verbiegen. »Ich gebs komplett auf«, sage Gezo enttäuscht, mit leicht verärgerter Stimme und ging zurück an ihre Position. »Versuch dein Glück«, gab er ihr als Ratschlag. »Na gut.« Sie ging zu der Stelle, wo einst Gezo stand und griff erstmal mit einer Hand um den Griff des Schwertes. Chion zog ein verwundertes Gesicht. »Komisch.« »Was ist denn?«, wollte er wissen. »Das Schwert fühlt sich so locker an«, überraschte es sie. »Als würde es nicht richtig im Baum stecken.« »Du willst mich auf den Arm nehmen?« Ohne zu antworten, griff sie fester am Heft und zog fließend das Schwert, ohne Kraftaufwand, aus dem Fächer-Ahorn. Sie schaute es verwundert an, doch nichts toppte die übertrieben überraschte Grimmasse von Gezo. »Was zur …«, gab er fassungslos von sich. KillerCat schwang die Klinge etwas, um die Schwungstärke zu Prüfen. Dennoch hatte Gezo recht. Die Klinge war tatsächlich aus purem schwarzen Kristall. Jedoch die Hohlkehle, eine beidseitige, abgerundete und längliche Vertiefung in der Mitte der Klinge, die sich von der Quelle bis zur Mündung zog, konnte er nicht sehen. Aus dem Loch, wo einst das magische Schwert steckte, drang plötzlich schwarzes Licht. Es wurde immer dünner, da sich das Loch im Baum allmählich schloss, bis es dann ganz versiegte. Ein einmaliges Erlebnis. Niemand von den Beiden konnte sagen, wo einst sich das Loch befand. Von der Paralyse der Faszination gelöst, näherte sich Chion Gezo und grübelte, wärend sie das Schwert in der Luft schwang. »Was hast du?«, fragte Gezo. »Ich weiß nicht«, erwiderte sie. »Das magische Schwert hat eine Klinge aus Kristall, also schneitet sie viel besser, aber von Magie spüre ich nichts. Für mich ist es nur eine schärfere Klinge und sonst nichts.« »Also jetzt nimmst du mich wirklich auf den Arm«, sagte Gezo mit der Erwartung, dass sie das wirklich tat. Doch sie schaute ihn mit ernstem Blick an und sage: »Es ist mein voller Ernst.« »Oh man, das kann doch wohl nicht wahr sein, oder? Erst ergibt der Text keinen Sinn, dann ist es egal, da du die Klinge eh bekommen hast und zuletzt entpuppt sich das magische Schwert als Flop?« »Ich hoffe zum töten des miesen König reicht es. Wenn ich schon daran denke, dass ich mich durch Horden von ranghohen Soldaten kämpfen muss. Ich bin zwar unglaublich stark, doch das würde selbst ich nicht schaffen. Zuviel des Schlechten, kann man sagen. Ich hoffe, durch die schärfere Klinge brauch ich weniger Hiebe zum Töten der Feinde, was mir Zeit erspart«, schlussfolgerte sie. »Das magische Schwert sollte doch deine Hoffnungen beenden und den Sieg bringen, und nicht deine Hoffnungen nur etwas steigern.« »Da kann man wohl nichts machen«, sagte Chion noch optimistisch. »Ich werde meine Kinge jedenfalls ersetzten, durch die der Magischen. Leider passt das magische Schwert nicht in die Schwertschiede. Eine andere Klingengattung.« Sie nahm ihren alte Schwertscheide samt Klinge ab und hing sie an einem Ast. Ihr Stoffrest, als Andenken von den Fahrenden, band sie ab und schnürte es um ihre Hüfte. »Also gut. Gehen wir«, sagte Gezo enttäuscht. »Warte«, sagte sie und blickte auf den Fächer-Ahorn. »Der Baum ist immer noch er selbst, was ihn so magisch macht. Doch was befindet sich außerhalb der Decke? So hätte man die Höhle ja auch finden können.« »Komisch, das habe ich mich noch garnicht gefragt.« Ohne Vorwarnung mache sie einen Satz und sprang auf das Loch in der Decke zu. Plötzlich wurde sie mitten in der Luft gestoppt, prallte gegen etwas unsichtbarem und fiel sanft landend zu Boden. »Das war wohl nichts. Magisch Versiegelt«, sagte Gezo. »Somit ist es klar, dass nur der einzige Weg hier rein, druch den Höhlengang ist. Gut, jetzt können wir.« Nachdem sie den ganzen Minengang zurück gelaufen waren, kamen sie schließlich am Eingang an. Wenige Meter trennten sie noch von der frischen Luft und der strahlenden Sonne von draußen. Erfreud lief Chion wieder vor, bis sie einge Meter aus dem Goldmineneingang gerannt kam und erstmal stoppte, um die grüne Aussicht zu genießen. Gezo blieb generft noch im Eingang. Die Leichen der Soldaten lagen immer noch verteilt am Boden. Plötzlich hörte KillerCat überall rascheln im Gebüsch. Soldaten kamen hervor, eine riesige Masse. Einige mit Schwertern, andere mit Armbrüsten ausgestattet. »Halt, du bist umstellt«, sagte einer der ranghöheren Soldaten - und das war sie wirklich. In jedem Blickwinkel um der Mine waren Soldaten. Sie umkreisten sie und hatten einige Meter Sicherheitsabstand. »Verdammt!« fluchte KillerCat, wärend sie ihr Schwert kampfbereit hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)